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Freitag, 17. November 1983

PRAGER ZEITUNG.

Kunst und Wissen

Große Kundgebung im Zepliker Stadttheater um deffen Schid al.

ment seiner Worte zu vergewissern sucht. In diesem Gesinnungsfreis aber hat nun jeglicher Dilettantis mus zu schweigen. Denn das Maß, mit dem hier jebe Leistung geniessen werden muß, ist unendlich größer geworden; größer um die ganze Tiefe unseres Absturzes.

Am Dienstag, den 14. November, veranstalteten An dieser Rechenschaft über uns" ließe sich der deutsche Bezirksbildungsausschuß und der geradezu eine Rechenschaft über den Dilettantismus Theaterverein für Stadt und Bezirk Teplitz   im in der revolutionären Kunst erarbeiten. Mit Aus­großen Theatersaale eine Kundgebung für die Erhalnahme sehr weniger Stellen ist sprachlich alles tung des in seinem Bestande ernstlich bedrohten Klischee und gedanklich daher Banalität geblieben. Stadttheaters. Trop der anerkannten fünstlerischen Das Klischee ist vom Expressionismus, die Banali­Erfolge der neuen Direktion Scherler verlief das tät von roten Kalendersprüchen bezogen. Die Origi Abonnement so teilnahmslos, daß auf der gegebenen nalität der Jugend, die behauptet wird, wird nicht wirtschaftlichen Grundlage an eine Weiterführung julegt durch diese Behauptung, der nichts Ursprüng­nicht gedacht werden kann. liches folgt, widerlegt. Das trosige happy end   eines pseudorevolutionären Optimismus, während doch nur aus tiefster Bestürzung und Verzweiflung die dann erst völlig entschlackten Sträfte einer neuen sozialistischen   Aktion erstehen können, wirkt nur depressiv; das" Fragment". das unsre Zukunft" nicht sein wird, eröffnet nur den Aspekt der Ver­nichtung, der mit solcher Kunst keine Gegentraft zu sehen ist.

Die Veranstaltung war in einen fünstlerisch wertvollen und weihevollen Rahmen gekleidet, zeigte im Programm ungemein schöne, von dem Tanz institut Eppinger( Leiterin Franzi Lederer) gestellte Bewegungschöre, die der Kunst huldigten, brachte Orchestervorträge( Egmont   und conore III") und hatte ihren Höhepunkt in einem Vortrage des Oberkirchenrates Dr. Zilchert Prag   über Theater und Gegenwart"."

An ihn schlossen an unter dem Gesamttitel Wir bekennen" die Ansprachen der Vertreter offizieller Störperschaften. An der Spipe sprach der Bezirkshauptmann Oberrat Hozat. Ihm folgte im Namen der Stadtgemeinde der Vizebürgermeister Genosse Russy. Für die wirtschaftlichen Organisa tionen sprach Herr Dr. Mayer- Erner. Für das Publikum ergriff das Wort Prof. Dr. Müller. Als Vertreter der tschechischen Bewohner erklärte Stadtverordneter Genosse Jirout, daß auch das tschechische Volk erfüllt ist von dem Verlangen, das Theater als Kulturstätte zu erhalten. Im Namen der Arbeiterschaft und der Angestellten sprach Sekretär Genosse Franz Seidel. Zum Schluß fennzeichnete Theaterdirektor Gerhart Scherler die ernste Lage des Theaters und betonte, daß nur eine Zahl von 3000 Abonnenten die Grundlage schaffen lönne für einen gesicherten wirtschaftlichen Bestand.

Alle Redner würdigten das Theater als den Mittelpunkt des geistigen und kulturellen Lebens und appellierten an die noch opferfähige Bevölke rung, die unersetzliche, aus dem Leben der Stadt nicht mehr hinwegzudenkende Stätte erhalten zu

Diese Kunstgattung erschleicht die künstlerische Wirkung durch Pathos, Rhetorit, Mujit, magische Beleuchtung; durch Attrappen, die der Wortqualität viel zu groß sind. Das eben ist Stitch, der in dieser Form seit jeher der neudeutschen Kunst", der sieg reiden Durchsetzung der Idiotie durch ästhetische Korruption Vorschub leistete. Denn ein Publikum, das sich einmal daran gewöhnt hat, vor der Banali­tät, nur weil sie rhetorisch und musikalisch behängt ist, in Ehrfurcht zu erschauern, wird alsbald auch den letzten Barbarismus willig, wenn sie nur ent­sprechend drapiert sind. Hat einmal das Ornament die Substanz verdrängt, vermag auch die geistige Substanzlosigkeit durch das Ornament zu wirken. ( Die gleichen prinzipiellen Einwände gelten ebenso und vielleicht noch mehr für die tschechischen Dar­bietungen des Abends.)

Georg Lippmann war der sympathische Sprecher der Kantate. Süßkind 3 Mujit, die an der Erlebnisarmut des sprachlichen Anlasses ihre natürlichen Grenzen findet, wurde von einem Quartett der Musikakademie sauber gespielt. Das Publikum, das dieses Theater ja schon mit der einheitlichen und gewogenen Stimmung betritt, der es sonst immer erst von der Bühne her ge­Die Direktion erklärte sich bereit zu einer Verwungen werden muß, dankte begeistert für die längerung der mit 15 November abgelaufenen eroisierung und clustische Steigerung der linken Abonnementsfrist bis 1. Dezember. Findet d'e Stadt Jedermannsformulierungen und Plattheiten. bis dahin nicht die Kraft, das Theater wirtschaftlich zu stüßen, dann müßten die Bühnen geschlossen werden.

helfen.

an Minister Dr. Dérer.

find.

Erich Heller  .

Gowietrussisches Lustspiel in der Kleinen Bühne.

., Ein Strich geht durchs Zimmer"

von Valentin Ratajew.

Ar. 269

wärtig und schlagfertig, wenn ein Partner versagt; aber urwüchsig wirkt auch er nicht durchwegs. Herr Renner repräsentiert in einer Gogol  - Gestalt das Arbeitslosen- Hilfsaktion der Jugend

ältere Rußland   in eindeutiger Charakteristik; das Pendant des Revolutionärs von 1917 fehlt und des halb kann weder diese Episode noch das ganze Spiel genügend Fleisch ansehen. Ein Barlett von Arbei­fern könnte sich aber auch an diesem Ratajem Extraft sehr vergnügen, so sehr gerade sie es bedauern würden, den Hintergrund verstellt zu sehen; ein Par fett von Bürgern fann nur wenig damit anfangen, weshalb zu befürchten ist, daß der gewünschte Pu­blikumserfolg ausbleiben wird. Aber gerade mit solch einer Komödie ihn zu erzielen, müßte die mit besseren Mitteln zu verfolgende Aufgabe des Theaters jein. 2. G.

Die Prager Sezession   eröffnet Samstag in den Räumen des Kunstvereines für Böhmen  ( II., Pštrojova 12) ihre fünfte Jahresausstellung. Neben den heimischen Künstlern sind wieder die Sudeten  deutschen im Auslande und auch Gäste auf der Aus­stellung vertreten. Die morgige Eröffnung findet um 3 Uhr nachmittags statt.

Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Freitag, halb 8 Uhr, Gastspiel Gisela Werbezirf: Die fünf Frankfurter"( 1).- Sams tag, halb 8 Uhr: Ball im Savoy  "( C 1).

Wir sehen Sonntag vormittags die Sammlung fort. Sollten Sie ein Palet vorbereiten und die Verständigung wegen der zweiten Sammlung nicht erhalten haben, bitten wir um Ihre Adresse. Viele Genojjinnen haben bei ihren Be fannten Patete gesammelt und lassen sie durch uns in ihrer Wohnung auf einmal abholen. So erleichtern Sie uns die Arbeit,

Unsere Anschrift: R. Hübner, Prag   VII, 11 vozovsfy 1218 B. Es ist Ihre Pflicht, mit allen Kräften mitzuhelfen!

und keine andere Wirkung haben könnten, als die Geschworenen zu ermüden.

Das Verdikt der Geschworenen lautete auf alle Schuldfragen verneinend, so daß der Ge. richtshof nach zehn stündiger Berhand. Iung den Freispruch verkündete. rb.

Spielplan der Kleinen Bühne, Freitag, suhr: Vorträge und Veranstaltungen

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Ein Strich geht durchs Zimmer"( Sul­turverbandsfreunde und freier Verkauf). Sams­tag. 8 1hr, Gastspiel Gisela Werbezirk  : Die fünf Frankfurter".

Gerichtssaal

Behnständige Berhandlung um einen Brandstiftungsprozeß.

Eröffnung der legten Schwurgerichtsperiode des Jahres 1933.

Prag  , 16. November. Heute wurde die vierte und letzte Schwurgerichtsperiode dieses Jahres mit einer Auflage wegen Brandstiftung eingeleitet. den Vorsitz führte DGR. Sitta, die Anlage ver trat Staatsanwalt Dr. Svoboda. Es ist ein aus­gesprochener Indizienprozeß.

Angeklagt war ein junges Ehepaar, der 25­jährige Dorffrämer Star! Stačena und seine 24­zufährige Frau Rosa aus Konojedy. Im Hinter. grund der Sache soll ein geplanter Versi. cherungsbetrug an der Versicherungsbank " lavia" stehen, bei welcher Kačena seit 1931 mit 30.000 auf die Einrichtung der Woh ung und mit 10.000 Ks auf die im Magazin lagernden Waren versichert war. Den Kačenas ging es schlecht, sie hatten verschiedene größere und fleiner Schulden, eine Menge Klagen waren gegen sie anhängig und der Exekutor mar so häufiger Gast bei ihnen, daß er bei der heutigen Verhandlung als gut informierter Zeuge über den Wert des Warenlagers cinber nommen wurde.

Die Notwendigkeit geregelter Beziehungen und eines Handelsvertrages mit Rußland  " ist Gegenstand einer von der Gesellschaft für wirtschaftliche und fulturelle Beziehungen zu Sowjetrußland veran stalteten Versammlung, die heute um Uhr aberds in der Produktenbörse stattfindet und in der Prof. Nejedly und Dr. Gallas sprechen werden.

Vereinsnachrichten

Ortsgruppe Prag  . Wanderung am Sonntag, den 19. November, Zusammenkunft um 9 Uhr bei der End­

MATURFREUNDtation der 21er Elektrischen in Branik.

Führt Winterniß. Am Samstag, den 18. November, veranstaltet die Proletarische Sing­gemeinde in den Heinesälen einen Unterhaltungs­abend.

Morgen Unterhaltungsabend der Volkssing. gemeinde und des Atus im Heineja ale Beginn Bunft 8 Uhr. Das abwechslungsre'che Pro­gramm wird allen Besuchern für ihre Unterſtügung der proletarischen Vereine entschädigen!

Der Film

Leise flehen meine Lieder.

Wir wollen weiterhin zugestehen, daß Willy Forst   als Regisseur weder Mühe noch Kosten ge scheut hat, daß ans Jaray  ( der das Theater­publikum mit der Frage beschäftigt hat, ob Geraldine ein Engel ist) dem Schubert  , den er darstellt, noch cin Restchen Würde läßt, und daß die Schauspielerin Luise Ullrich   als Wiener Mädel mitten im Seitsch ergreifend echt und einfach ist( so daß Martha Eggert   neben ihr nur als routinierte Soubrette wirkt).

Die im Gesamtverlaufe ungemein schöne und würdige Veranstaltung, deren Regieführung unserem Gen. Fachl. Thöner anvertraut mar, hinterließ einen tiefen Eindruck auf alle Besucher. Es kann Die alten Römer sollen gesagt haben: de gusti­nur gehofft werden, daß sie beitragen wird, das Das leider nur ausnahmsweise Erinnern der bus non est disputandum mas bedeutet, daß Ziel zu erreichen, dem sie dienen wollte: das Ge Kleinen Bühne an eine bessere Bestimmung, als es man mit Leuten, die feinen Geschmack haben, nicht wissen der Stadt und ihrer Einwohner zu erwecken. die für Allez hopp!" ist, verzeichnen wir mit Freude Am 31. Mai ging Kačena auf Geschäftsreisen über den Geschmack streiten soll. Und so wollen Die Veranſtalter gaben telegraphische Berichte und Dankbarkeit. Aber wenn man auf halbem Weg und seine Frau blieb allein zurück. In der Nacht wir angesichts dieses Wiener Films, der den großen von der Stundgebung, die ihre besondere Bedent stehen bleibt, fann man zu feinem Ziel gelangen. Darauf brach ein Feuer aus, das einen Teil der Franz Schubert   verfüßlicht, verniedlicht und verfurt, jamkeit auch darin hat, daß deutsche und tschechische Das satirische Lustspiel Ratajews hat auf dem Um Wohnungseinrichtung und alle Warenvorräte ver- eine altrömische Haltung einnehmen, zumal die Leute Bewohner sich einmütig fanden in einem feierlichen wegen von Moskau   bis Prag   sich so viele Beschnei nichtete. Der Brand wurde durch einen dumpfen mit Geschmack alles Notwendige bereits gesagt haben, Bekenntnis zu ihrer Kulturgemeinschaft, an die dungen und Aenderungen gefallen lassen müssen, daß ra ch eingeleitet, der wie eine Explosion als man Schubert   zum Tenor der Dreimäderl­Kabinettskanzlei des Präsidenten Masaryk   und wohl nur der Eingeweihte, also neben dem Soz'ali lang Diese Tasache, sowie der Umstand, daß die haus" Operette und Goethe zum schmachtenden Star E. Th. ſten der politische Intellektuelle und der Schriftstel Möbel nur auf der Oberseite angesengi waren, der Friederike" erniedrigte." ler, kraft der Vorstellung des revolutionären Hinter brachte die untersuchenden Gendarmen zu der Mei- Wir wollen also zugestehen, daß in diesem Film Kunstrevolutionäre im 34" grunds diese Satire aus Moskauer   Wohnungsnot, nung, daß das Feuer mittels Benzin oder das allerschlimmste vermeden wird: Franz Schubert  auf die Neberspitzung der Formenveränderungen von Spiritus gelegt worden sei. Auch erklären braucht keine Arien zu singen, fein Menuett zu Seit einiger Zeit versucht in Prag   eine Gruppe Liebe und Ehe richtig verstehen und genießen kann. die Feuerwehrleute, die das Feuer erst nach fait tanzen und kein happy end beifallbeischend auszu­junger tschechischer Schauspieler unter Führung der Durchbruch des Ewigmenschlichen, wie Ratajem zweistündiger Arbeit löschen konnten, ſie ſtrahlen. Er braucht nur( welche Gnade der Mann­F. Burians und unter begeisterter Zustimmung ihn darstellen will, muß so bei einem vorwiegend bätten Benzingeruch wahrgenommen. skriptfabrikanten!) zwei Liebesaffären über sich er­sehr vieler Linksintellektueller ihre revolutionärent bürgerlichen Publikum ins Leere stoßen und die Die Angeklagte Kačena bestreitet diese Beschul­gehen zu lassen und eine besonders gestreiche Deu  Ambitionen szenisch zu gestalten. In der Entwick eigentliche Aufgabe des Theaters bleibt deshalb gedigung und behauptet, das Feuer sei wohl dadurch tung seiner unvollendeten Symphonic hinzunehmen lung einer durchaus erfreulichen und sauberen Ge­( die in Wirklichkeit unvollendet blieb, weil diefer rade auch in diesem Falle, der sich bei anderer Be- ausgebrochen, daß aus dem Ofen, der wegen der sinnung, die in diesem D 34" am Werke ist, gab handlung wunderbar dazu eignet, unerfüllt. Feuchtigkeit der Wohnung auch im Som- gem verträumte, aber hart vom Elend gefesselte es Mittwoch einen zweisprachigen Abend, an dem Die Regie( Gellner) hat es mit einem fol- mer bis spät abends geheizt werden mußte, ein Schönheitsspender den verzweifelten Kampf um die judetendeutsche Linte durch die uraufgeführte chen Torso nicht leicht, zumal das zur Verfügung stud Glut herausgefallen sei und so Dasein und Werf nicht beenden konnte). Stantate Red) en daft uber uns" repräsen gestellte Schauspieler- Material, an ganz andere den Brand verursacht habe. Die Möglichkeit einer tiert werden sollte. Der Tert der Kantate ist von Stoffe gewöhnt, zur Umstellung für die sowjetruji Spirituserplosion gibt sie zwar zu, erklärt aber, daß Louis Fürnberg  , die Musik von H. W. Süßsche Atmosphäre nicht sehr prädestiniert ist. Daß dies so zu erklären sei, daß die Flammen erst später hier Arbeiter( und gar sowjetrussische) dargestellt ein in der Nähe stehendes Spiritusdemijon erfaßt Gerade die Gleichzeitigkeit dieses Theaterver- werden, wird nur sehr wenig offenbar. Das sind hätten. Demgegenüber betont wieder der Sachver­suchs mit der Bühne des Dritten Reichs, auf der sehr intellektualisierte Proleten, die man da zu sehen ständige Ing. Uher, daß die Brandspuren auf die literarisch arrivierte Kommis der völkischen Branche bekommt. In diesem Punkte gelang die Regiele: Wirkjamfeit brennender Gase hinweisen, mit dramatischen Effekten handeln, zwingt zur pein ſtung unseres Erachtens selbst im Rahmen des Mög- vermutlich Spiritusdämpfe. Die Behauptung, lichsten Prüfung jeder Legitimation, mit der Anlichen daneben. Eric Frey als Wasja ist eher ein daß der Brand durch ein Stüd Kohlenglut verursacht spruch auf eine bessere und wahrere fünstlerische floẞiger süddeutscher Bauernbursch, denn ein russi worden sei, sei ganz unwahrscheinlich, weil ein Geltung erhoben wird. und zumal, wenn der Titel scher Fabritarbeiter; er hat wohl ein paar sehr mit- Stoß Sad e, die in nächſter Nähe des fein Schuberts h- moll Symphon wird hier als schon so prätentiös daherkommt und uns Rechen- fungsvolle Augenblicke, aber man merkt doch zu deut- lagen, gang unversehrt blieben. Alles deute auf Filmbegleitmusik benüßt und dementsprechend zer­schaft über uns verabreicht, dürfte die Hoffnung, lich, daß ihm die Luft fremd ist, die er wiederspiegeln Brandlegung.  stüdelt, und mit etlichen Schubert   Liedern wird die eben doch ein wenig an die Möglichkeit einer foll. Jane Tilden   ist sehr nett und sympathisch Außerdem soll der Angeklagte Stačena, dem zur Philharmoniker, der Wener Knabenchor und das niedlicher Unfug getrieben, aber da die Wiener  befreienden Gestaltung der ungeheuerlichen und täg fleinbürgerlich und erzielt bekannte Wirkungen mit Last gelegt wird, sich mit seiner Frau zu der Tat Orchester der Wiener Staatsoper musizieren, wird lich unfaßbareren Katastrophe und damit an die Vernedlichung, Mäulchenziehen und groteskem Ge- verabredet zu haben, gelegentlich der Unter- es bei allem Jammer fast doch noch ein Genuß. Rettung unserer seelischen Existenz glauben will, flenne; aber in Rußland   würde sie so sehr als erratisuchungshaft zu einem Zellengenossen geäußert nicht allzu hart enttäuscht werden. Mit welch sub- iches Blöckchen wirken wie etwa ein judetendeutsches haben, daß ihm bei seiner Notlage nichts anderes tiler Sorgfalt und wachsamer Kontrolle mit welcher Steinstädtchen als Vorort Moskaus  . Man müßte übrig geblieben sei, als anzuzünden. Kačena be­Intensität des Erlebens und Gestaltens müssen aus gerade solche Stücke, die zum Teil leider gegen streitet diese Aeußerung freilich. Als wichtigsten Wran- Urania- Kino dem Zusammenbruch die Elemente unserer Welt das Publikum durchzuseyen sind, anders, liebevoller, Ersch we rungsgrund betont die Anklage die geborgen und gerade jeyt vor jeder noch so geringen forgfältiger schon in den Besetzungsfragen betreuen! Bedrohung fremder Häuser und den ver­Verunreinigung gehütet werden. Nur der Künstler Wir spielen nicht gerne Darsteller gegen Darsteller ursachten großen Schaden. Was diesen betrifft, der unter den Realität gewordenen Angstträumen aus. Aber es scheint auf der Hand zu liegen, daß so beziffert Kačena diesen mit 30.000 für die der Zeit in tief leidet, daß ihm um dieses Leid wir in den Damen Warnholt und Moy Schau- Wohnungseinrichtung und 50.000 für das auszudrücken, die letzte Gewalt der Sprache, des spielerinnen besigen, die Eignung für solche Auf- Warenlager. Der Exekutor Vomáčka aber, der Gedankens, der Minsit gerade noch genügt; nur der, gaben besißen. Frau Behrens, die wir als aus sich in den Vermögensverhältnissen des Ehepaares der sich von der heillosen Angst vor dem Chaos gezeichnete Schauspielerin schäßen, bleibt beachtlich, sehr gut auskennt, ist der Meinung, daß der Schaden nur noch durch die Vollendung der fünstlerischen auch wenn sie auf falschen Plaß gestellt ist; aber im Warenlager 500 Ke nicht übersteigen dürfte. Gestalt befreien fann, vermag dem revolutionären ihre Tanja trägt die Züge einer Hamburger und Bewußtsein die Gewißheit höchster Geltung zu geben. Berliner   kommunistischen   Intellektuellen, russisch ist Als Dilettant von geradezu neudeutschem Rang aber auch sie nicht. Sie und da ist es Walter Taub   als muß erschweren, wer umgekehrt sich der Geltung Iwan, in seinem Gesicht leuchtet zuweilen die Kind und propagandistischen Wirkung seiner Meinung lichkett, die Primitivität, die Unverbildetheit des Jeines Arguments bloß durch das dekorative Arrange- russischen Menschen auf; übrigens ist er geistesgegen Herausgeber: Siegfrieb I aub.- befrebatteur: Wilhelm Rießner.- Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Brag Die Bettungsmartenitontatur murde von der Boft- u. Telegraphendirektion mit Erlag Nr. 13.800/ VII 1930 bewilligt. balbjahrig Ko 96,-, gangjährig Ke 192.-. Jujerate werden laut Zarif billigt berechnet, Bei öfteren Einschaltungen Breisnachios.

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<-cis-­

7h

Klimentská 4.

inziges deutsche Heute 9 Uhr: Dolly Haas  , reizendes Provinzmädel, als Pariser Revuestar in Großstadtnächte

Tonfilm- Premiere.

Samstag 3, Sonntag 11. Montag 8 Uhr: Der neue Kulturfilm: Tiere in Gefangenschaft.

Wo verkehren wir?

Die Verhandlung gestaltete sich sehr langwierig, so daß das Urteil erst gegen 7 Uhr abends er­folgte. Der Vorsitzende sah sich schließlich veranlaßt, dem Verteidiger Dr. Sittna nahezulegen, Frage­wiederholungen zu vermeiden, die keinen anderen 3wed hätten, als den Prozeß in die Länge zu ziehen Streng. Brag. Drnd: Rota... fa für Bettung und Buchdruck, Brag. Bezugsbedingungen: Der Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Boit monatlich 16.-, vierteljährlich 48.­Für den Drud verantwortlich: Otto Holit, Rüdstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarlen,

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Café

..Continental", Prag  , Graben

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