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10 Millionen
Genosse Baumgartl:
Samstag, 2. Dezember 1938
keit bedeutet.
Nr. 282
Pauschalverdächtigungen,
die eine scharfe Abfuhr verdienen. Im Laufe der heutigen Budgetdebatte hielt der tschechische Nationalsozialist Satina eine Rede gegen die Deutschen schlechtweg, die nicht Als letzter Redner zur politischen Gruppe erwächst. Durch die Aenderung dieser Bestimmungen unwidersprochen bleiben kann. Nach einem Bri in den Vereinigten Staaten im Oktober d. I. des Voranschlages befaßte sich Genoffe Baumit den Industriegemeinden ein besonders großer baterkurs gegen die gemischten Ehen bei Wit. 10,076.000, was gegenüber dem Monat Septemgartl u. a. mit den trostlosen Verhältnissen in finanzieller Verlust erwachsen. gliedern der Finanzwache und bei Offizieren, ber, in dem sich die Zahl auf 10,067.000 belief, den Gemeinden und Bezirken, deren Gesamtschuld Andererseits hat die Rationalisierung beren deutsche Frauen die Behörden nicht so oft ein mäßiges Ansteigen der Arbeitslosig- nun schon auf über 11 Milliarden angewachsen ist. in den Betrieben zu großen Arbeiterentloffungen über die Grenze laffen sollten, forderte Satin In dieser Summe veranschaulicht sich wohl das geführt; auch das wirkt sich im Budget der be- gar im Namen seiner Partei, daß im„ verdeutsch ganze finanzielle Elend der Selbstverwaltungstör troffenen Gemeinde aus. Wenn ein solcher Betrieb ten" Gebiet das Regime gründlich geän. per. Dabei muß unterstrichen werden, daß die Schuld wie die Rothauer Eisenwerke überhaupt aufgelassen dert werde. Man fönne sich dort überhaupt burg aus, war bis vor kurzem eine unmittel- an diesen Verhältnissen, wie auch der Innenminister wird, erwächst natürlich nicht nur der Selbstverwal. nur auf die tschechischen Arbeiter, Gewerbetrei bare Untergliederung des Hamburger DHV., zugab, nicht in der schlechten Verwaltung, sondern auch dem Staat ein ungeheuerer benden und Beamten verlassen. Kontret müßten was schon daraus hervorgeht, daß die Mit- tung der Gemeinden liegt, sondern in den Aus- Schaden. Die ganze Gegend von Graslip- Neudet iſt alle deutschen Gendarmeriekommandanten durch diese planlose Wertverlegung finanziell schaver diesem Gebiet entfernt werden, ebenso alle ungliedsnummern des hiesigen DHV. in der wirkungen der Wirtschaftskrise. in Mitleidenschaft gezogen und die Menschen dort zuverlässigen" Elemente, so die höheren deutschen Hamburger Mitglieder- Reihe fortlaufend geBiele Gemeinden und Bezirke, namentlich in dem Hunger preisgegeben. Es wäre höchste Zeit, daß Steuerbeamten, ebenso alle Staatsbeamten, die den deutschen Industriegebieten, sind finanziell hier der Staat eingriffe; ein Gesey müßte endlich die Autorität des Staates untergraben. Alle führt wurden und der Auffiger DHV. ständig den deutschen Industriegebieten, find finanziell in den Tätigkeitsberichten des Hamburger vollständig zusammengebrochen und gänzlich außer dem Treiben der Induſtriekapitäne ein Ende be- führenden Städte Nordböhmens stünden stande, die Aufgaben des eigenen und des über- reiten und solche willkürliche Betriebsauflaffungen Kampf gegen den Staat; darum müsse man dort DHV. als Gliedorganisation angeführt wortragenen Wirkungskreises, ja auch nur die ver- und Betriebseinschränkungen unter staatliche überall Staatspolizei einführen. Für eine Ueberden ist, wobei in diesen Tätigkeitsberichten traglichen und gefeßlichen Zahlungsverpflichtungen Kontrolle stellen. Redner urgiert daher die gangszeit( wie gnädig!) sollten weiters die deutregelmäßig alle ihm vom Aussiger DHV. gezu erfüllen. Verhandlung unseres Antrages vom September 1930 fchen Schulen unter die Aufsicht tschechischer lieferten Tabellen und Daten aufgenommen Allein in Böhmen macht der Schulden- und über die Kontrolle von Betriebsstillegungen. Inspektoren gestellt werden usw. waren. Die Beziehungen des DHV. zu ausge- Annuitätendienst der Selbstverwaltung heuer 586.5 sprochenen Hakenkreuzler- Organisationen waren Millionen aus. Der unbedeckte Abgang in den Budalso noch bei weitem intimere, als sie den gets betrug 389.4 Millionen, wobon bon der Banaufgelösten nationalsozialistischen Arbeitergebesbehörde 246.1 Millionen anerkannt wurden. Der werkschaften zur Last gelegt werden kann und Ausgleichsfonds hat aber nur Zuschüsse von 74.4 man darf sich daher nicht wundern, daß die millionen geleistet und einen Beitrag von 29.5 Milgeschädigten Arbeiter, die, sei es aus welchen lionen zum Zinsendienst. Die SelbstverwaltungsGründen immer, Mitglieder der aufgelösten törper haben also aus dem Ausgleichsfonds nur Organisationen waren, sich sagen, daß ent- in Biertel von dem erhalten, was sie ange weder alle dem nationalsozialistischen Ver- fordert haben! bande angehörenden Gewerkschaften aufzulösen waren oder teine.
Wie es heute in den Industriegemeinden aussicht,
im
Welche furchtbaren Auswirkungen die Wirtschaftskrise auf die Lebenshaltung der Arbeiter. Wir, die wir einen unerbittlichen Kampf schaft namentlich im Erzgebirge hat, davon können gegen die hakenkreuzlerischen Elemente schon gesich viele keine Vorstellung machen. führt haben, als gewisse tschechische Kreise sie
Es scheint nun, daß gewisse politische Fattoren es sich aus durchsichtigen Gründen anzeigt Genosse Baumgartl an dem Beispiel seiner gelegen sein ließen, eine so ungleiche Behand Heimatstadt Rothau ; hier steht einem Erfordernis bon 1.2 Millionen eine Bededung von 0.5 Millionen lung gegenüber den dem nationalsozialistischen gegenüber. Noch im Jahre 1930 betrug die SteuerVerband fenen Organisationen herbeizuführen. Man grundlage dieser Gemeinde 187.563 Kč, sie sant schon dingt jene Gemeinden berücksichtigt werden, die durch wir gegen derartige Absichten entschieden prote senen Organisationen herbeizuführen. Man im darauffolgenden Jahre auf 49.710 Ks und behofft offenbar, daß die Mißstimmung, die sich trägt für das nächste Jahr nur mehr 13.583 Ko. zahlreicher durch die Auflösung geschädigter Aehnlich verhält es sich auch in anderen IndustrieArbeiter bemächtigen dürfte, vor allem gegen gemeinden dieses Gebiets.
Alle Bemühungen der Gemeinden, durch Not- noch lange liebevoll verhätschelten, um den ver standsarbeiten helfend einzugreifen, scheitern haßten deutschen Sozialdemokraten damit eins an dem Mangel an Mitteln. Die Annahme, daß auszuwischen, verwahren uns mit aller Entaus dem Ertrag der Arbeitsanleihe vor allem jene schiedenheit gegen derartige Pauschalverdächtigun Gebiete berücksichtigt werden, die am schwersten gen der ganzen deutschen Bevölkerung. Kraut und unter der Arbeitslosigkeit zu leiden haben, trifft Rüben in einen Topf zu werfen, ist zwar sehr leider nicht zu. Jene Gemeinden, die die geforderte einfach, aber wenigftaatspolitisch", um Garantie für den Zinendienst nicht übernehmen mit Herrn Dr. Franke zu reden. Die Ausschalfönnen, werden zurüdgewiesen. So haben Graslih tung der staatsfeindlichen Elemente wird nie. und Rothau überhaupt nichts erhalten, weil der mand verhindern wollen. Wenn aber Herr Zinsendienst nicht garantiert werden konnte. Das Satina dabei einen großen Fischzug machen und ist doch eine allzu große Härte! Wenigstens aus dem auch korrekte Staatsangestellte wahllos hinausfür 1984 refervierten Teil der Anleihe sollten unbe- werfen will, nur weil sie Deutſche ſind, so müſſen die Wirtschaftskrise am schwersten betroffen sind. stieren! Eine sozialistische Partei sollte das ernste Aufgabe der Regierung wäre es auch, d'e vom Problem der Arbeitsbeschaffung doch anders zu Fürsorgeminifterium geplanten Hilfsaktionen ent- lösen versuchen als durch den Hinauswurf t sprechend zu fördern und zu unterstüßen, um unsere gegen die fascistischen Tendenzen in den Kreisen Menschen über die schwere Zeit des schrecklichen Hatinas Erklärung blieb nicht lange univi Winters hinüberzuretten. Die deutsche Arbeiter dersprochen. Der tschechische Genosse Vojta Beneš Naffe d'eses Staates steht voll und ganz auf dem wandte sich, ohne Namen zu nennen, sofort daBoden dieses Staates. Deswegen foll man die gegen und erklärte, hier sei heute ohne RüdOpfer der Wirtschaftskrise aus diesen Gebieteniicht auf die Tatsachen gesprochen wor auch so unterstügen, wie es unerläklich notwendig den. Es sei nicht möglich, die deutschen Bewohner ist, denn sie werden die besten Verteidiger der insgesamt mit demselben Maß zu messen. In Demokratie und des Staates sein!( Beifall.) Brür haben der Feier des 28. Oktober 2500 Deutsche und 500 Tschechen beigewohnt und Redner, Der schimpfende Schollich des Herrn Professors Dr. Schollich, der habe gesehen, wie Deutsche das Hoch auf die Reanstelle geistiger Argumente bestrebt ist, publik ausbrachten. Schimpfworte zu setzen, eine Eigenschaft, die emem Professor und Voltsbildner wahrlich nicht zur Ehre gereicht.
und die Antwort, die ihm gebührt!
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Gruppe II zur Debatte
die Sozialdemokraten lehren wird, aber offen- Die Finanznot der Industriegemeinden geht fundig bestehen hinsichtlich des DHV., bezie aber nicht nur allein auf die Wirtschaftskrise zurüd. hungsweise seiner Mitglieder gewisse partei- So wurde durch das Gemeindefinanzgesetz der§ 27 politische Pläne, über die wohl noch zu spre- des Gesetzes vom 12. August 1921 geändert, durch den Industriegemeinden anheimgestellt wurde, von chen sein wird. Vorläufig steht fest, daß gewisse bürgerliche Parteien aus der national- ben Betrieben gesonderte Beiträge für das Mehrerfordernis einzuheben, das den sozialistischen Erbmasse Beute heimbringen Gemeinden aus dem Bestand dieser Unternehmungen möchten und sich daher schüßend vor den DHV. stellen. Längst schon weiß man, daß sich die Christlichsozialen bemühen, den DHV. zu gewinnen und ihn zum Anschluß an den Berband der christlichsozialen Gewerkschaften zu bewegen. Oder umgekehrt: daß der DHV. nach Prag , 1. Dezember. Jm Plenum des Hauses einem Unterschlupf sucht, in dem er seine befaßte sich Genosse e eger u. a. auch mit dem Herr Dr. Schollich hat einem volitischen Gegen Abend wurde die Aussprache über Tarnung vollständiger machen fönnte. Die gestrigen unqualifizierbaren Schimpfezzeß des Gegner in Ermangelung geistiger Argumente bie fulturelle und soziale Gruppe des Budgets Christlichsozialen sind wohl nicht in der Re- Herrn Schollich. cinfach das Wort Hornochs" zugerufen. Ich eröffnet, wobei u. a. auch Genoffin ir pal sich gierung vertreten, aber es gibt eine klerikale Genosse Heeger stellte hiezu fest, daß gerade weiß nicht, ob nicht derjenige, der seine Partei mit Schulproblemen befaßte und sich namentlich Internationale, die sich wenigstens in solchen die Anhänger dieser Partei, die sich hier mit zugrunde richtet und ein Führer sein will, ein gegen die fascistische Tendenzen in den Kreisen großtönenden Worten bemerkbar machten, in noch größerer Hornochse ist! der deutschen Lehrerschaft wendete.( Wir werden Fällen gut bewähren soll. Jedenfalls hat Herr Professor Schollich da- ihre Rede morgen nachtragen.) Bei näherem Zusehen entpuppt sich das der letzten Zeit eine nicht gerade rühmliche Rolle scheinbar Unerklärliche daher als sehr erklär- gespielt haben und daß gerade diese Partei mit an den Tag gelegt, daß er wahrlich den Anerklär- gespielt jei es aus Angst und Furcht, oder aus anderen spruch auf besondere Bildung und Höflichkeit lich. Es ist nur die Frage, ob die verantwort Gründen sich in der legten Zeit an Loyalitäts - nicht erheben kann. Er hat aber auch durch Gegen den Bescheid der Bolizei in Aussia. daß die Refurs gegen Aussiger Versammlungsverbot. Loyalitäts - nicht lichen Faktoren es im Interesse des Staates fundgebungen geradezu überboten hat. diese Art der Betätigung innerhalb seiner eigenen dort von unserer Partei für Sonntag ins Wolfshaus gelegen ansehen und auch im Interesse des Auch wir sind der Auffassung, daß politische Partei nicht gerade Sympathie gefunden und einberufene Versammlung mit dem Thema Ansehens der staatlichen Gerechtigkeit, daß aus Meinungsverschiedenheiten geistig ausgetragen fein Ansehen felbst in den Streifen seiner Ange- Was will die Henlein Front?" verparteiegoistischen Gründen mit zweierlei Maß werden müssen. Daß das bei den Angehörigen hörigen sehr stark in Mißkredit geboten ist, wird der Vorsitzende des sozialdemokra gemessen werde. ( dieser Partei nicht zutrifft, beweist wohl die Hal- bracht! Itischen Wahlvereins den Refurs ergreifen.
Der
25
uppenspieler
Roman von Felix Fechenbach
Gret! war rasch aufgesprungen, hatte Seleid und Bluse zurechtgezupft und ging dem Waldausgang zu. Es dauerte eine ganze Zeitlang, ehe Michel nachfam. Er war recht niedergeschlagen. Schweigend gingen sie nebeneinander her zu dem fleinen Dorfbahnhof.
Als sie in den Zug eingestiegen waren wollte sich Michel neben Gretl seben. Sie bestand aber darauf, daß er ihr gegenüber Platz nahm. Er gehorchte und wagte taum, fie anzusehen. Vor sich hinblickend, hing er seinen aufgewühlten Gedanken nach:
-
will nig davon wissen." Michel sah ein, daß es nun endgültig aus war. Er ging noch neben ihr her bis zur Kärrnersgasse und trollte sich dann wie ein begossener Pudel nach Hause.
Gretl erzählte ihr Erlebnis mit Michel am nächsten Tag ihrem Bruder Franz. Was? Der Didwanst spielt den Verlieb
ten?"
Der hat nit g'spielt. Ich glaub' s war ihm
Ernst."
Noch schlimmer! Warum kommst denn auch auf fo e Nateridee und machst mit so einer auf gedunsenen Dampfnudel einen Ausflug?"
Das treib ich dir noch aus!"
Kilian Hein war heftig geworden. Für Gretl stand es jetzt fest, daß Franz mit feiner Bermutung recht hatte.
,, Du willst mich ja bloß an den Michel Spieß verkuppeln! Haft mich ja zu dem Sonntagsaus flug direft gezivungen. Ich hab gar nit mit dem Michel gehen wolln. Und berkuppeln laß ich mich nit!"
U
um. Bene wollte eben die Ladentür aufschl eßen. Er fragte sie leise:
Gnädiges Fräulein, wollen Sie sichs richt überlegen und doch noch mitkommen?"
Es lag etwas Schmeichelndes in ieinem Ton. Lene sah sich nach der Richtung um, in die Franz gegangen war. Sie fah ihn nicht mehr. Dann wandte sie sich an Groß:
Ich möcht ja ganz gern, aber es is doch
Groß merkte gleich, daß sich Lene nur zierte und noch einmal aufgefordert sein wollte.
„ Red doch kei so dumms Zeug von verfchon so spät" fuppeln! Der Michel sieht dich halt gern, und ich hab nir dagegen, wenn d' mit ihm gehst." Ich habs dem Michel schon g'fagt, baß er nimmer tommen braucht. Und wenn d' mich zwingen willst, dann geh ich auf und davon!"
Ich hab ja gar nit wolln, Franz!" Und dann erzählte sie, wie der Michel am Donnerstag gekommen wär und geiagt hätt, er Kilian Hein war wütend darüber, daß Gretl möchte gern einen Ausflug mit ihr machen, und seinen Plan durchschaut hatte. Er hielt es aber dann wär der Vater dazu gekommen und hätte für flüger, die Sache zunächst auf sich beruhen einfach gelagt, daß sie mitgehe. zu lassen. ,, Direkt überrumpelt hat er mich. Und ch
Ich hätt sie doch nit anfassen sollen. Damit gemacht, und der Michel war wieder weg. Am hab ich alles wieder verdorben. Und jetzt wird Sonntag is er dann kommen und hat mich absie nicht mehr mit mir gehen wollen. Daß ihr g'holt." aber auch die Bluse grad verrutschen mußte! Du, ich glaub. da steckt was dahinter! Haft Wenn das nit gewesen wär, dann hätt ich nig doch letzthin erst Krach g'habt mit'm Vatter, gesehn und das andere wär auch nit passiert. wegen dei'm Hans? Paß auf, das is e ab gekartetes Spiel. Die wolln dich an den Michel verkuppeln!"
In Würsburg begleitete Michel die Gretl den Pleicher Ring hinunter zur Sirrnersgasse. Er machte noch einen Versuch, die Sache wieder einzurenken:
" Fräulein Gretl, Sie dürfen mir nit bös sein wegen dem vorhin im Wald..."
Ich bin Ihnen ja nit bös, ich mag nur nit, baß Sie mich so anfassen."
Michel glaubte, daraus ein ganz klein wenig Hoffnung schöpfen zu dürfen.
Und wolln Sie nächsten Sonntag wieder mit mir fort? Nach Veitshöchheim oder..." Gretl unterbrach ihn abweisend: ,, Damit is jetzt Schluß! Sie fangen ja doch immer wieder mit dem Gleichen an, und ich
,, Ach, wir bleiben ja nur ein halbes Stündchen, und dann bring ich Sie wieder hierher."
Lene ging mit. Sie schlenderten die Juliusvromenade hinauf und traten an der Ecke Kaiserstraße ins Café Wittelsbach. Lene war noch nie hier gewesen. Sie fab sich neugierig und zugleich ein wenig scheu in dem hellerleuchteten Lokal um, in welchem an fleinen Tischen, meist jüngere,
ich noch was hab sagen können, wars schon ab- Der Tanzkurs, den Lene Cornelius besuchte, Herren faßen, der eine oder andere auch in Be nahm seinen Fortgang. Franz lonnte ihn auch gleitung einer Dame. wieder besuchen. Beim Nachhausegehen wurde Groß wählte ein freies Tischchen in der Ede Lene von Franz Hein und von Rudolpt Groß und fragte Lene, ob er ihr Eis bestellen dürfe. begleitet. An der Juliuspromenade machte Groß Sie bejahte. einen Vorschlag: Herr Ober! Eine Portion Erdbeereis mit ,, Gnädiges Fräulein, was würden Sie dazu Schlagsahne und einen Staffee!" sagen, wenn wir jest alle drei ins Café Wittels- Er sagte bas so, daß es sich anhörte, als bach gingen, um dort eine Portion Erdbeereis tväre er gewohnt, sich von Oberfellnern bedienen. zu effen?" Bu laffen. Ich war schon dabei, wenn Franz Hein ,, Sind Sie öfter hier, Herr Groß?" fragte auch mit geht." Bene. Franz lehnte ab: , ja, ich fomme zuweilen her. Ich würde " Ich muß in die Badstub, sonst macht der mich freuen, wenn Sie mir dabet Gesellschaft Batter Spektakel." leisten wollten." Allein möcht ich auch nit mit," sagt darauf
Von dieser Seite hatte Gretl die Sache noch gar nicht überdacht. Aber möglich wärs ja. Ein paar Tage später wurde sie vom Vater gefragt, ob sie nächsten Sonntag wieder mit dem Michel fort wolle.
Mit dem geh ich lein Schritt mehr!" erflärte Gretl mit aller Bestimmtheit. ,, No. warum denn? Hats was geben?" " Er wird dich halt gern ham, bist ja auch e schöns Mädle. So was lann man doch verStehn." ch mag ihn aber nit, den Didiad!" " Geht dir wohl dei Hans noch im Kopf rum?
"
So oft fann ich ja nit von daheim wegdie Lene. und sie gingen in die Stärrnersgasse. gehen. Zweimal in der Woch geh ich jetzt schon Vor dem Milchlaben verabschiedeten sich alle drei. zum Tanzen. Was soll denn da die Großmutter Franz ging weiter in die Kärrnersgasse hinein, denten, wenn ich noch einen Abend fortgehe?" zur Bäderci, Groß den Weg zur Juliuspromenade zurüd.
Nach ein paar Schritten lehrte Groß wieder
( Fortegung folgt.)