Nr. 282

Die schwerhörige Tante Bohemia Wenn man die Pressemeldungen über den deftrigen Zwischenfall mit dem Herrn Schol. fich lieft, so geht einem das Grausen an, wie der Borfall verzeichnet und aufgebauscht wird. Das Brimäre war doch der Schimpferze.

zu

des

auf ihrer Seite.

Samstag, 2. Dezember 1938

Zeugen aus der Untersuchungshaft Ein Tagesbote der

über die Tätigkeit der KPD  Wolff- Büro

mel- Zeuge, habe

Geite.

demokratisch Getarnten Unter den judetendeutschen Blättern, die, so lange es ging, dem Hitler- Fascismus ungeniert den sich Herr Schollich leistete, und det: Zu Beginn der heutigen Verhandlung wer gruppen angewiefen, sich nach Möglichkeit Maf mehr geht, ihr fascistisches Herz unter einem rasch die" Mauer machten, und die jetzt, wo es nicht wenn ihn daraufhin zwei unserer Gentoffen, die den die Beschlüsse des Senates über die in der fen zu beschaffen, da in kurzer Zeit entscheidende verbergen, spielt der Tagesbote" in au den ruhigſten und besonnensten Mitgliedern legten Zeit von Dimitrow gestellten Be- Rampfe zu erwarten feien. geliehenen demokratischen Mäntelchen schlecht Hauses gehören, sofort entschieden zur Rebe weisanträge verkündet. Der Senat hat be Bruun cinc nicht unbedeutende Rolle. Gestern ftellten, so war gewiß das Recht voll und ganz schlossen, noch zwei Zeugen aus Hennigs den ersten Tagen des März die Entscheidung nun hat der Leitartiller dieses übrigens nicht Ich glaubte, fuhr der Zeuge fort, daß in Die P. T. Preffe dagegen macht aus diefem geborene Schmidt, und den damals im Db. bes Reichsfanzlers gehört, und ich ber Behemenz auf die Berichte über die donners dorf zu vernehmen, und zwar die Frau raft, fallen würde. Dann habe ich aber die Rede Meisterschuß ins Braune getan. Er stürzt sich mit einen Sachverhalt der Senfation halber einen gedachlosenafyl diensttuenden Beamten. Abge nahm, daß der Reichskanzler eigentlich das wollte, tägigen 3ufammenftöße im Abgeord öhnlichen Raushandel, bei dem ja lehnt wird die Vernehmung Thälmanns und was auch wir im wesentlichen erstrebten. netenhaus, aus denen er fragend folgert: gewöhnlich beide Teile schlecht wegzukommen die Bernehmung des früheren Reichskanzlers kam zu der Auffassung, daß der Sieg des Natio-" Wie soll die Demokratie geachtet pflegert. von Schleicher und Dr. Brüning sowie des Bize- nalsozialismus bereits entschieden war. Darum werden, wenn..." Von da macht er einen Das ist eine völlige man muß fagen langlers von Papen und des früheren Reichs­bewußte Entstellung der Tat- ministers Dr. Hugenberg. Die Vernehmung eini fachen, denn der allein Schuldige an dieser ger weiterer Personen mit dem Namen Dimi Szene ist und bleibt der Jugenderzieher frow wird ebenfalls abgelehnt, da als wahr Dr. Schollich! unterstellt werden kann, daß der Angeklagte Dimitrow mit dem wegen des Kathedrale- Atten­tat verurteilten Dimitrow nicht identisch ist.

Den Vogel bei dieser Art von Bericht erstattung" hat aber wieder einmal die gute alte Tante Bohemia abgeschossen. Für sie wäre es doch untragbar, daß auf einen so gut teutschen Mann wie den Herrn Scholl ich auch nur der Schatten eines Verdachtes fiele, er fönnte nicht wie ein Gentleman gehandelt haben. Was tut also Die liebe Tante? Sie stellt sich taub, über­hört nachsichtlich das Schimpfwort Hornochs", das den eigentlichen Anlaß zu dem Zusammenstoß gab, und berichtet lediglich von Zuſammenſtößen zwischen Deutschnationalen und Sozialdemokraten: Man hörte Schimpfworte und plöß lich drohte der Streit zwischen den Abgeordneten Dictl und Schollich in Tätlichkeiten auszuarten." Fein herausgedreht, nicht wahr? Der liebe Leser muß den Eindrud haben, daß beide Teile schimpften, die Sozialdemokraten eben auch, und daß letztere gar auch noch tätlich wurden. Die Ehre des Herrn Schollich ist durch solche Mätzchen gerettet, weil der Leser von dem Hornoche" nichts erfährt, die der Sozialdemokraten bejubelt. Und diese Besudelung der Sozialdemokraten liegt ja wirklich seit Jahr und Tag in der Linie der einst demokratischen Bohemia!

Betro ene Jugend

Der deutsche Fafcismus hat nicht zuletz des megen einen so großen Teil des Bolies zu gewin nen vermocht, weil er es verstand, sich Wassen deutscher   Jugend hörig zu machen, in seine Ge­folgschaft zu bringen. Gläubiges Vertrauen junger Menschen, mißleiteter Jecalismus und mig brauchte Romantik junger Menschen haben ebento großen Am'eil am Aufstiege des deutschen   Fascis mus wie die Verzweiflungs, die Vabanque- Stim mung einer Jugend, die feine Arbeitsmöglichkeiten und feine Zukunftshoffnungen hat. Weil er einen so großen Teil der Jugend gewann, gehörte dem Fascismus die Zukunft, aber als er Gegenwart wurde, verlor die deutsche Jugend ihre Zukunft. Sie darf und kann nur noch egerzieren und hun­gern und bestenfalls können aus den jungen Hitlerbuben alte Landsknechten werden. Will das auch die Jugend, soll das auch die Jugend des judetendeutschen Bürger- und Kleinbürgertums?

"

aus dem Saal.

entschloß ich mich, nicht mehr auf einen Kampf mit dieser Bewegung hinzuarbeiten.

fühnen Sprung zu der Folgerung, daß solche Demokratie natürlich durch Eliquen= Egoismus, Bereicherungssucht" und Korruption" gekennzeichnet sei, berust fich auf feinen Geringeren und dem Tagesboten" Geiftesferneren als Majaryf, der einmal von der kranken Demokratic" gesprochen habe und kommt zu dem Schlusse, daß die Demokratie, die sich also benehme, nichts Besseres verdiene, als gefährdet zu fein.

Auf Fragen Torglers erwidert der Zeuge, zur Frage des Reichstagsbrandes habe die Partei erklärt, und das sei auch die Mei­nung der Mitgliedschaft gewesen, daß sie mit dem Brande absolut nichts gemein hatte. Es folgt dann die von dem Angeklagten orgler beantragte Verlefung von Berich­Der nächste Zeuge, der ebenfalls aus der en von Polizeibehörden, in denen Untersuchungshaft vorgeführt wird, ist Alfred über einen bevorstehenden kommunistischen   Auf- Reuter aus Geber, der die Mitteilungen Es begibt sich also das Tolle, daß ein in der verschiebene Zeugen befundeten. Die zur Ver- lung in Geyer   im Wesentlichen bestätigt. Bewunderung des Fascismus gestern mehr, heute stand andere Auffassungen niedergelegt find, als des Zeugen Kaldenbach über die Versamm handlung fommenden Berichte aus Medlenburg- Aehnlich sagen die Zeugen Löser und El etwas weniger offenes Bürgerblatt den ordinä­ster aus. schiedenen anderen Stellen befagen, daß beson Vorfibende mit, daß die Oberreichsanwaltschaft Laft zu legen versucht und so selbst einen Bor­Strelit, Braunschweig  . Kiel  , Nürnberg   und ver ren Erzch, den ein Hakenkreuzler im Par­Nach der Vernehmung des Zeugen teilt der lament unternahm, der Demokratie zur bere Borbereitungen zum bewaffneten Aufstand Anfangs 1933 und vorher nichtftungszeugen verzichtet habe, so daß sich eine Freude haben wird, dazu benüßt, um nicht etwa auf die Vernehmung einer Reihe weiterer Bela fall, an dem die Bagage im Dritten Reich   ihre beobachtet worden feien. Darauf veranlaßt Abfürzung der Beweisaufnahme ergeben werde. dem Herrn Schollich wenigstens zu beſſeren beobachtet worden seien. Darauf der Oberreichsanwalt die Verlesung der Polizei Der Oberreichsanwalt fündigt noch weitere Ver- demokratischen Manieren zuzureden, sondern um berichte von Stuttgart  , Hannover   und Dort einen Zwischenfall im Parlament als Beweis mund, in denen unter Anführung von Beweissichte an. material ausgeführt wird, daß die Kommunisten Dann erhält Dimitrow das Wort zur gegen die Demokratie auszuschlachten, natürlich in diesen Bezirken eifrige Borbereitun Fragestellung. Nach kurzer Beratung berkündet aber immer unter der Masle des demokratischen gen für einen bewaffneten Aufstand getroffen der Vorsitzende, daß der Senat mur die Frage zu Ehrenmannes, der um den Bestand der freien hätten, der etwa Ende Feber oder anfangs März läßt, welche Maßnahmen die kommunistische Republit unaufhörlich zittert und jeßt, weil der ausbrechen sollte. Partei zur Abwendung der Auflösung Deutschnationale Schollich sich einmal ganz der NPD getroffen habe. Den Zeugen wird nun desabouvrierte, förmliche Angstzustände wegen der Im Anschluß daran lommt es wieder zu einem heftigen Zusammenstoß mit Dimitrow, der nacheinander einzeln die Frage vorgelegt. Der Gefährdung der Demokratie bekommen hat! Es steht schon dafür, sich mit diesem Tages dem Oberreichsanwalt zuruft, er folle nicht aus- Reuge Staldenbach erklärt, für den Fall der Auf­weichen. Der Vorsitzende verbittet sich erreat biefe lösung sollte die Partei unter illegaler Leitung boten" auseinanderzusehen! Woher nehmen diese Bemerkung und droht Dimitrot mit Ausschluß weiterarbeiten. Es sollten auch nach Möglichkeit Herren die Stirn, unter der Vorspiegelung des Massendemonstrationen und politische Protest Interesses für die Demokratie sie wegen eines Es werden dann nacheinander die übrigen Zeu- Zwischenfalls, der gar feine politische Bedeutung ftreiks gegen ein Verbot unternommen werden. folchen, von einem Fascisten verschuldeten gen aufgerufen, um ihnen die Frage Dimitrows hat, in den Kot zu zerren? Wie können fie fich vorzulegen. erdreiften, eine solche Episode mit Rorruptionis mus und so weiter in Zusammenhang zu brin gen und gerade in diesem Augenblid und an die fem unwesentlichen Ereignis von den Schwä chen, die der Demokratie wie jedem Ding in der Welt anhaften, perfid so zu reden, daß das zu einer gewollten Mißachtung der De­Bublifum führen muß? Der Tagesbote" mokratie durch das Tagesboten registriert den durch den frechen ordinären Ton eines Hakenkreuzlers provozierten Zwischenfall im demokratischen Parlament als einen Beweis der Degeneration des politischen Anstands"? Derselbe Tagesbote", der fein Wort gegen die Bestialitäten bon Hitlerdeutschland herausbringt! Daß dort arbeitslos zu sein, in die Druderei Das Bolt" Millionen geistig, politisch, moralisch vergewal nur deshalb vermittelt würden, weil sie eine be- tigt werden, daß man Hunderttausende aus poli­stimmte politische Gesinnung haben. Es soll besontischen Gründen um ihre Freiheit und Eristenz ders aber hervorgehoben werden, daß die Drude rei Das Volt" gar nicht genötigt war, auf ein­mal eine derartige Forderung zu stellen, da das Gültigkeit bei ihr beschäftigte Personal in der Mehrzahl jahrelang der Firma treu gedient hat, obwohl es nicht politisch chriftlich ozial organisiert war. Man wollte einfach Proteftion walten lassen und nur christlichsozial organisierte Gehilfen beschäftigen.

Dabei springt plößlich unter allgemeiner Hei­ter- it van der Lubbe auf und erklärt, er wolle fragen, wann endlich Schluß gemacht werde.

Als Zeuge wird, zunächst unvereidiat, der aus der Untersuchungshaft vorgeführte Arbeiter Kaldenbach vernommen, der im Bezirk Annaberg bolitischer Instrukteur und Be­sirfsleiter der SPD   war. Er befundet, daß gegen Mitte Feber die Anweisung von der Partei er ging, die Verbindung herzustellen mit den sozial demokratischen Arbeitern, um Streits vorzuberei ten. Durch diese Streiks sollte der Maffenstreif Nachdem der Borsipende darauf hingewiesen hat, entfacht werden. Ein Generalftreit sollte über- daß nun noch ein Zeuge zu hören sei, ist die leiten zum bewaffneten Aufstand, wenn die Vor- Angelegenheit erledigt. Weiterverhandlung am aussetzungen dafür gegeben wären. Er, der Samstag.

S'reik in einer christlichsozialen Zeitungsdruckerei

Neudeutsche Methoden beim Volk" in Jägerndorf  

Der nachstehende, uns aus Jägerndorf   zu gekommene Bericht über die Arbeitsnieder legung beim christlichsozialen Bolt" ist zwei fellos von allgemeiner politischer und ge­wertschaftlicher Bedeutung. Es handelt sich um nichts weniger als um den brutalen Versuch von christlichsozialer Seite, gleichen Rechtes für alle Buchdrudereibetriebe zu durchbrechen und einen besonderen flerifa len Unternehmerstandpunkt gegen die in den Kollektivverträgen festgesetzten Errungenschaften, der Gewerkschaften durchzusehen. Und es ent behrt nicht des besonderen Interesses, daß das christlichsoziale Unternehmen diesen Versuch, sich Borrechte zu verschaffen, zum erstenmale in einer Tat unternimmt, die das" Bolt" in ideeller und prattischer Berbin dung mit einem Zweigbund der christlich sozialen Buchdruderorganisation in Deutschland   zeigt!

Im Buchdrudgewerbe ist die Vermittlung von Arbeitskräften durch den Kollektivvertrag ge­regelt. Die Vermittlung in offene Stellen ge­schicht ohne Rücksicht darauf, ob der betreffende Gehilfe organisiert ist oder nicht und aus diesem Grunde ist eine andere Vermittlung als die offi­zielle, welche paritätisch von den Unternehmern und von den Arbeitern verwaltet wird, ausge­schlossen.

das alles entlockt

bringt, daß Zehntausende die Vertierung der Machthaber in Kerlern und Stonzentrations lagern büßen müssen, daß Hunderte hingemordet, Tausende gefoltert wurden dem um die Demokratie besorgten ,, Tagesboten" nicht einmal einen Seufzer. Natürlich, denn da s kindert er in Ordnung. Weil es gegen die Arbeiter geht und weil man sich in diesen Als die Firma ihren Willen nicht durchsetzen judetendeutschen Redaktionen ja nur und immer fonnte, erflärte sie in den Sommermonaten des noch freut, daß wenigstens drüben die Demokra laufenden Jahres durch ein an das Tariffchieds- fie vernichtet wurde! Aber weil wir das Herz dieser sudetendeutschen   Schriftleiter tennen, weil gericht gerichtetes Schreiben, daß sie aus der fie es ein paar Monate lang allzu ungeniert ent Tarifgemeinschaft austritt, was soviel hüllen konnten, drum wollen wir es nicht gesche bedeutet, daß sie aufhört, den Kollektivvertrag an- hen laffen, dak fie ießt, wo sie sich zu Nom 5- zuerkennen und einzuhalten. Diese Erklärung bianten Rollen gezwungen sehen, unter hätte den Austritt des Gesamtpersonals aus dem der geborgten Maste von Auch- Demokraten wei­Betriebe zur Folge haben sollen, da im Sinne des ter die Feuerlein gegen die Demokratie schüren. Stollettivvertrages tariftreue Gehilfen bei tarif Ein hakenkreuzlerisches Intermezzo im Parla untreuen Firmen nicht beschäftigt sein dürfen. ment dazu zu verzerren, um gegen die Demokra mit Rüdsicht darauf aber, daß die Zahl der tie loszulegen das betrachten wir als eine neue Arbeitslofen fo groß ist, wurden mit der Ge- dreifte Enthüllung des antidemokratischen Wesens fchäftsleitung der Druderei Das Volt" noch dieser Bresse, gegen die wir uns deshalb init weitere Verhandlungen geführt und man ber suchte, den drohenden Konflikt beizulegen.

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allen Mitteln schüßen müssen!

Herr Konrad   Henlein, von Henloins Gnaden absoluter Führer der Sudetendeutschen Heimatfrom", sprach in Mährisch-   Schönberg einen genau so flaren inhaltslosen Vortrag wie in Rei­denberg. Nur fügte er auch Worte an die Jugend an: Die Jugend folle herangezogen werden, ver­edelt, aber nicht in den politischen Kampf hinein­gezerrt werden, dagegen zu Mäßigkeit, Sit lichkeit und Disziplin und zu harter Zucht erzogen wer­den. Sie hat also gehorchen zu lernen! Das ist alles, was ihr Konrad   Henlein zu bieten hat. Aber sie darf" auch etwas: Sie darf Ordner­dienste leisten! In den Henlein- Versammlungen stellen die deutschnationalen junen Turner die Ordnerscharen. Das ist na ürlich fein politischer Tageskampf", wenn etwa Konrad Henleins junge Turner einen politischen Gegner, der das Wort zu verlangen want, hinauswerfen, falls er sich nicht mit der Tatsache bennügt, daß Konrad en Leins Vorträge Beine Stritik vertragen und deshalb Diskussionen nidy: zugelassen werden. Die jungen Turner werden herannezonen", sie werden im Bedarfsfalle als politische Stämpfer benüßt. aber Die Firma blieb aber unnachgiebig. Wahlfreiheit" im Dritten   Reich fie sollen sich beileibe nicht mit politischen Tages­und um zu zeigen, daß es ihr nur darum zu tun» fragen befaffen! Die Jurend foll blindes Werk ist, ihren Willen durchzusetzen ohne Rücksicht auf Daß die abnorm hohe Wahlbeteiligung am soug werden! Will es die Jugend des fudeten- Die Druderei Das Volf" in   Jägerndorf, die jahrelang bei ihr beschäftigten Gehilfen, hat sie 12. November nur auf den rücksichtslosesten Ter­deutschen Bürger- und Klebürstums werden? welche ebenfalls, wie eine große Anzahl anständi nun einen Gutenbergbündler" ohne ror zurüdzuführen war, fonnte keinem denkenden Will diese Jugend sich nochmals betrügen lassen?   ger Betriebe, den Stollektivvertrag der Buchdrucker Rücksicht auf die Stellenvermittlung aufge- Menschen zweifelhaft sein. In der letzten Zeit Nach dem beispielloren Zusammenbruch jener anerkannte und ihn auch durch Jahre einhielt, nommen. Aus diesem Vorgehen der Firma zog häufen sich aber die Beweise dafür in geradezu Parteien, denen so viele junge Menschen gläubig verlangte nun auf einmal von der Gehilfenorganun das Personal die Konsequenzen und hat die erschreckendem Maße. Wer Gelegenheit hat, die gleichgeschaltete reichsdeutsche Provinzpresse zu nachliefen, biete sich diefer Jugend eine große nisation das Vorrecht, sich Sträfte nehmen zu fön- Arbeit eingestellt. Die Arbeit wurde also nicht deshalb einge- lesen, wird über die Schamlosigkeit staunen, mit Möglichkeit: die Möglichkeit der Selbstbesinnung, nen, welche Angehörige des sogenannten u- des wirklichen Aktivwerdens. der Mitarbeit antenberg- Bundes" find, welcher eine Abstellt, weil man mit einem christlichen Arbeiter der darüber berichtet wird, wie mit den Nicht­wirklicher Erneuerung. Begnügt diese Jugend zweigung der christlich sozialen Buch nicht hätte arbeiten wollen, sondern deshalb, weil wählern umgegangen wird. In einer niederschle­sich aber damit. Ordner- und Statiftendienste zu bruderei organisation   in Deutsch die Firma den Kollektivvertrag nicht mehr ein- fischen Zeitung fanden wir dieser Tage folgende leisten einem Manne, deſſen Bemühen doch nur land ist. Die Gehilfenorganisation der Buch hält, und deshalb, weil im Buchdruckgewerbe auch Notiz: darauf gerichtet ist, das abgestandene faicistische bruder   in Schlesien fonnte einem solchen Wunsche ein christlicher Arbeiter die Bestimmungen des Schmußwasser in ein neues Gefäß zu füllen, dann nicht Rechnung tragen, sondern verwies immer Stollektivvertrages einhalten muß und nicht beriäumt fie ihre Stunde, läßt sie sich neuerlich wieder auf die Bestimmungen des Kollektivver größere Rechte haben kann, als ein andersgefinn­betrügen, sich neuerlich zu Landsknechyten der alten trages, nach welchem gleiches Recht für ter Arbeiter. reaktionären bürgerlichen Mächte machen. fämtliche Buchdruckereibetriebe gilt. Man fonnte Das jahrelang in dem Betriebe beschäftigte dem Wunsche der Druckerei Das Volf" besonders Personal hat sich zu der Arbeitseinstellung gewiß Postdebitentzug für ungarische Blätter. auch deshalb nicht Rechnung tragen, weil in Schle nicht leichten Herzens entschlossen. Es sieht aber, Nach dem gestrigen Amtsblatt wurde den in sien die Buchdrucker eine 40% ige Arbeitsdak die jahrelangen treuen Dienste bei der   Firma Budapest erscheinenden Blättern Efti Sturir", ofigkeit aufweisen und weil unter diesen nichts bedeuten, sondern daß sie alle gewärtig sein Ujfág" und Pesti Naplo" das Postdebit in der 40 Prozent Arbeitsloser auch solche sind, die müssen, von der Firma aufs Pflaster gesetzt zu monate, ja jahrelang vergeblich auf Arbeits- werden, wenn sie sich nicht bereit erflären,   mit Tschechoslowakei bis zum 30. November 1935 zuweisung warten und deshalb arg benachteiligt ihrer Arbeit gleichzeitig auch ihre Gesinnung zu würden, wenn andere Arbeiter, ohne vielleicht verkaufen.

entzogen.

บท

a

Gebrandmarkte Nichtwähler  .

Striegau. Das Beispiel einiger Ortschaf ten, die Nichtwähler der leßten Wahl zu brand­marken, hat auch   in Striegau Nacheiferung er­wedt. Ein Teil derjenigen, die sich geweigert hatten, an der Wahl teilzunehmen, wurden am Mittwoch durch die Stadt geführt und mußten ein Schild mit der Aufschrift Ich bin ein Voltsverräter" mit sich führen.

Was sagt der Ex offo- Verteidiger Hit er­deutschlands, der gebildete Herr Schollich, zu

dieser Demokratic"?