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Nr. 87.

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Vorwärts

Berliner   Dolksblatt.

16. Jahrg.

Die Insertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Kolonels zeile oder deren Raum 40 Pfg., für politische und gewertschaftliche Vereins­und Bersammlungs- Anzeigen, sowie Arbeitsmarkt 20 Pfg. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Erpedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen= tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Fefttagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet. Bernsprecher: Amt I, nr. 1508 Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Benth- Straße 2.

Der Konflikt um Samoa  .

Gerade vor 10 Jahren gab es um des Samoa  - Archipels willen zwischen Deutschland  , England und den Vereinigten Staaten   eine Auseinandersetzung, ganz ähnlich und ebenso hitig wie die gegenwärtige. Streitigkeiten zwischen mehreren Brätendenten um die Königswürde führten zu einer Landung deutscher Truppen. Es kam zum Kampf mit den Ein­geborenen, die von amerikanischer Seite gestützt wurden, zur Niederbrennung des deutschen   Konsulats. Die Situation war sehr schwierig, aber die beteiligten Mächte suchten einen fried­lichen Ausgleich und sie fanden ihn, nachdem zuvor noch ein furchtbares Naturereignis am 16. März 1889 ließ ein Orkan je drei deutsche und je drei amerikanische   Kriegsschiffe stranden die erregten Gemüter erschreckt hatte. Bismarc berleugnete das Verhalten des Konsuls Knappe und die Samoafonferenz in Berlin   legte den Streit bei; die Insel­gruppe wurde den drei Mächten als Gleichberechtigten unterstellt.

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Freitag, den 14. April 1899.

Expedition: SW. 19, Bruth- Straße 3.

Und derselbe laute Ruf nach Rache, den wir heute ausstoßen, er- Angelegenheit den alldeutschen" Welt Chauvinismus ber­tönte damals in Deutschland  . Doch es tam zu nichts. Wir schmäht und eine erfreuliche Annäherung an England wurde weigerten uns damals, dem Verlangen Deutschlands   nach Aus- angebahnt. Wahnwiz wäre es, durch Voreiligkeit und bra­lieferung des Henters Mataafa stattzugeben. Gleichwohl fam es

Politische Uebersicht.

Berlin  , den 12. April.

deshalb nicht zum Kriege. Es giebt Zeiten, in denen die nationalen marbassischen Hochmut wertvolle Beziehungen zu befreundeten Leidenschaften zu entfesseln sind, und wieder andere Zeiten, wo fie Nationen zu verscherzen. im Zaunie gehalten werden sollen. Wenn zwei Nationen zu grund­tiefen Differenzen gelangt sind, welche unausweichlich zum Konflikt führen müsse, dani mag man den Gefühlen der Nation freien Lauf lassen und die Sache zu Ende bringen. Das war die Sachlage vor Jahresfrist zwischen Amerika  und Spanien  . Die unerträgliche Situation mußte ein Ende beschäftigte sich heute noch mehrere Stunden mit dem ersten nehmen und das fürzeste und schärfste Ende war das wohl der drei Post- Reformgeseße, ohne daß neue Gesichtspunkte zu thätigste. Aber es existiert gar feine solche Notwendigkeit, uns in Tage getreten wären. Es wurde einer Kommission von einen Konflikt mit Deutschland   hineinzutreiben. Die Deutschen   28 Mann überwiesen. Bei Beginn der Verhandlung über sind unsere ältesten Freunde; sie haben uns in unserer

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Der Reichstag  

be­

bon

verzweifeltsten Not, als unsere Eristenz auf dem Spiele stand, das zweite der Geseze( das auf die Neuregelung des ihre Freundschaft bewiesen, während einige von denen, welche Telephonwesens bezügliche) ergriff Herr v. Podbielski ums gegenwärtig auf die Schulter flopfen, damals auf unseren das Wort, und sprach sein Bedauern aus, daß er unseren ihit Untergang hofften und herbeizuführen suchten. voraus drucken Es wohlgemeinten Rath, seine Rede im voraus lassen, nicht habe befolgen fönnen. Wir sollte mehr als die Unbesonnenheit oder selbst eine verbreche- zu rische Handlung eines lokalen Beamten( gemeint ist der verhaftete dauern es auch in Interesse des Herrn Staatssekretärs Leiter der Plantage, wo der Ueberfall stattfand. D. R.  ), welcher und seiner Gesezesvorschläge. Seine naturgemäß" nicht vom Gefühl seiner Wichtigkeit als Hauptfigur inmitten der Ereignisse berauscht ist, dazu gehören, um uns mit einer Nation, wie die allzu pedantisch geordneten Ausführungen wurden der sich dagegen verwahrte, daß deutsche   ist, in Feindschaft zu versetzen. Amerika   und Deutschland Singer kritisiert, Land auf Kosten der Städte begünstigt haben absolut nichts miteinander zu streiten. Es giebt zur Bei- das legung der samoanischen Wirren ein Dugend Mittel und Wege, die werde, den fiskalischen Charakter dieser wie der anderen Vor­mit der Ehre beider Nationen vereinbar sind." lagen scharf tadelte übrigens dem Herrn Staatssekretär Das Journal" knüpft an diese Ausführungen mehrere Vor einige praktische Ratschläge erteilte, die dieser in guter Laune schläge zur Lösung der Samoafrage. Der erste betrifft die hinnahin. Der ehemalige Husarenoffizier hat offenbar ge­Schaffung einer gefeggebenden Körperschaft merkt, daß der Reichstag keine Kaserne ist und daß der für die Samoa- Inseln  , bestehend aus einem Hause, das von den Eingeborenen, und einem anderen Hause, das von den" militärische Geift" vorläufig noch fehlt, wenn auch ein Ritt­Weißen ohne Rücksicht auf die Nationalität gewählt wird. Ein meister Präsident ist. Vielleicht sieht er ein, daß man mit anderer Weg würde die Schaffung einer Regierung sein, die guten Gründen, höflich vorgetragen, weiter fommt, als mit bon schweizerischen Beamten unter dem gemeinsamen Schneidigkeit". Schutz der drei Mächte parteiisch zu verwalten wäre. Als letzte Morgen Interpellatian über die Vorgänge in Samoa  , Zuflucht würde selbst eine Teilung der Inseln besser sein, und Fortsetzung der heutigen Debatte.  - als die Fortdauer der gegenwärtigen Haß erregenden und gefähr­lichen Zustände. Friede müsse auf Samoa   hergestellt werden und derselbe dürfe weder in Europa   noch in Amerika   gebrochen werden!

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Die Handelseifersucht der drei Mächte dauerte jedoch fort und als König Malietoa Laupepa im August vorigen Jahres plöglich starb, brachen neue Streitigkeiten aus, indem der deutsche Generalkonsul Rose und der Präsident des Gemeinde­rates Dr. Raffel für Mataafa eintraten, der anscheinend die überwiegende Mehrheit der Eingeborenenbevölkerung hinter sich hatte, während die Engländer und Amerikaner für Malietoa- Tanu eintraten. Oberrichter Chambers, der den Thronstreit zu entscheiden hatte, sprach sich für den siebzehn­jährigen Tanu aus, den Günstling der englischen Mission, bon dessen Regierung besondere besondere Vorteile für die englische Kolonie zu erwarten waren. Der deutsche Konsul sah in dieser Entscheidung eine Verlegung des Samoa  - Vertrages und die Mataafa Anhänger griffen Anfang Januar dieses Jahres zu den Waffen. Die Tanu Partei wurde besiegt. Die Konsuln.der drei Mächte erkannten, vorbehaltlich der zu erwartenden Weisungen, ihrer Regierungen, Mataafa und einige Mithäuptlinge als provisorische Regierung an. Am 5. Januar dieses Jahres Das Abgeordnetenhaus begant am Donnerstag die erste Lesung fam es zu einem weiteren Konflikt, indem Dr. Raffel unter der Kanalvorlage. Es handelt sich bei diesem Projekt bekanntlich den geänderten Verhältnissen die Fortführung des Oberrichter­Die Situation mit Kaltblütigkeit zu betrachten und be- um eine Verbindung des Rheins mit der Elbe  , die bis zum Jahre amts durch Chambers nicht anerkennen wollte. Es folgten fonnen nach Beilegung des Streitfalles zu streben, ist aber nicht 1908 für einen Kostenaufwand von 260 Millionen Mark hergestellt heftige Proklamationen und Gegenproklamationen der Konsuln, nach dem Sinn einiger unserer deutschen   Parteigruppen, die auch werden soll. Davon werden 90 Millionen von den Interessenten, erneuerte friegerische Versuche durch die Tanu- Partei, das diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne das Wohl der Rest vom Staate aufgebracht; die Summe, die der preußische Bombardement Apias durch englische Kriegsschiffe, schließlich des Vaterlandes aufs Spiel setzen zu wollen für engherzigste Staat für dies Kulturwerk opfert, beläuft sich also auf 17 Millionen der gestern gemeldete Ueberfall einer englisch ameri- Interessenbestrebungen. Das Agrariertum läßt seinem Haß pro Jahr. Welches Interesse der Vorlage entgegongebracht wird, das zeigt kanischen Abteilung durch Mataafa- Leute und Verhaftung gegen das Getreide entfendende Amerika   die Zügel schießen die überaus starte Beschung des Hauses; auch die Tribünen erfreuten eines Deutschen  , der die Mataafa- Krieger gegen die Engländer und sucht die deutsche   Regierung zu einer leichtfertig heraus- sich eines so zahlreichen Besuches, wie es seit dem Tage des Be­und Amerikaner angereizt und unterstützt haben soll. fordernden Haltung gegenüber England und den Vereinigten gräbnisses der lex Recke nicht der Fall war. Aber wer sich einen

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Die erste Lesung der Kanalvorlage.

Die Lage ist nicht ohne Ernst. Die Köln  . 3tg." erklärt Staaten aufzureizen. Die Deutsche Tageszeitung" über- jogenannten großen Tag" versprochen hatte, der wurde bitter ents heute mit erheblicher Schärfe: schlägt sich in tiefer Empörung" über die uns in Samoa   täuscht. Selten verlief eine Sigung so langweilig; nur drei Redner " Es ist gar nicht zu leugnen, und soviel wir sehen, Teugnet angethane Schmach"; wenn die Reichsregierung nicht alsbald tamen zu Worte, der Minister Thielen, der durch seine eintönige auch niemand, daß sich die Dinge in Samoa   in einer für eine andere Haltung einschlage, werde das Volk das Vertrauen Begründung der Vorlage das Haus in Schlaf sang, Graf Kanit( f.), Deutschland   recht unerfreulichen Weise entzu seiner Leitung einbüßen"; eine deutsche   Frau habe der dem wenigstens ein Teil des Hauses Aufmerksamkeit schenkte und wickelt habe 11. Das Vorgehen Amerikas   und namentlich Redaktion der D.." einen ,, Aufruf an Deutschlands   Frauen" bg. Schmieding( natl.), während dessen Rede selbst die Tribünen­besucher einschliefen. Englands ist ein so außergewöhnliches, der Wider eingesandt, in dem es heißt: spruch, der sich zwischen den Worten und Thaten dieser beiden Regierungen zeigt, so überraschend, daß wohl oder übel in Deutschland   eine außerordentliche und tiefgehende Verstimmung Plaz greifen muß."

Dennoch mahnt das offiziös bediente Blatt zur Vorsicht und ruhigen Auffassung der Dinge. Und in gleicher Art sprechen sich erfreulicherweise angesehene englische und amerikanische   Blätter aus. So wird aus London   berichtet:

getreten.

Deutschlands   Ehre ist von Amerika   und England in den Staub Wollt Ihr noch mehr Samioas, noch mehr Sansibars  , noch mehr gebrochene Verträge? Uns fehlt die Macht, eine feste Sprache zu führen, weil uns die Flotte fehlt. Auf! Sammelt alle, alle für die deutsche Flotte! Gebt Euch das Versprechen, an tein Vergnügen zu denken, so lange dieje Schmach nicht aus getilgt ist." A

dem

Der Minister Thielen erläuterte die Vorlage in durchaus fachlicher Weise; er legte dar, daß die Eisenbahnen nicht mehr im stande seien, den von Jahr zu Jahr steigenden Verkehr zu bewältigen imd daß deshalb der Bau des Kanals eine Notwendigkeit sei. Aber auch abgesehen von rein wirtschaftlichen Ertvägungen, handle es sich, wenn man sich auf den rein finanziellen Standpunkt stelle, um ein rentables Unternehmen; es sei mit Sicherheit zu erwarten, daß der Kanal würden die Ueberschüsse abwerfe. Allerdings Eisenbahnen infolge des Kanalbanes eine Einbuße an Einnahmen Die Blätter betonen zwar den großen Ernst der jüngsten Er­erleiden, aber dieser Ausfall sei nur vorübergehend. Der Minister eignisse auf Samoa  , raten aber zur Ruhe und erklären, daß es schloß seine Rede mit einem Appell an das Haus, sich der Vorlage nötig sei, die Regelung der Verhältnisse auf Samoa   den drei Die" Post" aber, das Blatt der Eisen- und Kanonen- günstig gegenüberzustellen; es handele sich um den bedeutendsten Mächten und ihren Kommissaren zu überlassen." Times" meinen, tönige, mißtraut dem patriotischen Sammeleifer der deutschen   Entwurf, der der Wolfsvertretung seit der Verstaatlichung der Eisen­der jüngste Zwischenfall habe keine direkte Beziehung zu den bahnen zugegangen sei. Daß der Appel des Ministers, der ja hauptsächlich an die Fragen, die jezt von den drei Mächten beraten werden, und könne Frauen für die Flotte, fie verlangt vom Reichstag, er solle Kanalbau feindlich gesinnten Agrarier gerichtet war, in feiner Weise deren diplomatisches Vorgehen beeinflussen. In ohne besondere Anforderung der Regierung alsbald den betreff der unter Beschuldigung der Aufreizung der Eingeborenen bollen Betrag der nach dem Flottengeses in ein vergeblicher gewesen war, das bewies der erste Redner erfolgten Berhaftung des deutschen   Pflanzers erklärt dasselbe Blatt, be stimmten Jahresraten zu verwenden den des Hauses, Graf Stanis, von jeher bekannt als wütendster Gegner bis zum Eingange beglaubigter Berichte weigere es sich zu glauben, Se osten für die Durchführung des Flotten aller Verkehrserleichterungen. Die Agrarier fürchten, daß der Kanal daß ein Bürger einer befreundeten Nation ein solches Verbrechen gesetzes zur Verfügung stellen." eine Verbilligung der Lebensmittel infolge niedrigerer Fruchtsäße hätte begehen fönnen. So soll Samoa   diesen agrarischen und großindustriellen hervorrufen wird, und da sie einen sein ausgebildeten Instinkt für Und aus New York   erhalten wir folgendes Telegramm Bentepatrioten ein Hebel neuer persönlichster Interessenförde ihre eigenen Interessen haben, die Interessen der Gesamtheit aber nicht achten, so haben sie schon seit Monaten in ihrer rung werden. Sie wollen das Verhältnis Deutschlands   zu Partei eine heftige Agitation gegen die Vorlage entfaltet. Das englische New York Journal" und das deutsche   Amerifa trüben, damit ihre zollpolitischen Brotverteuerungs- an das Material, das in diesen Artikeln zusammengetragen war, Morgenjournal" veröffentlichen heute früh über das für pläne der Erfüllung entgegengehen. Sie heten gegen Eng- wiederholte Graf Naniz in nicht ungeschickter Weise, wobei er es an die Engländer und Amerikaner so unglücklich ausgefallene Ge fecht bei Apia   am 1. April folgenden ebenso verständigen wie land, um neue Marinevorlagen, neue gewaltige Profite für scharfen Seitenhieben auf die ihm noch nicht genügend agrarisch ge­verföhnlichen Ruhig BIut" betitelten Leitartikel: Ein Augen ihre industriellen Etablissements und Schiffswerften einzu- finute Regierung nicht fehlen ließ. Unter dem lebhaften Beifall der Rechten und dem Zischen der Nationalliberalen forderte er die strifte blid ist gekommen, in welchem die Selbstbeherrschung und das streichen. Ablehnung der Vorlage.

bom 13. April:

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Taktgefühl der Nation der Vereinigten Staaten   auf die Probe ge- Wir wollen hoffen, daß die Regierung sich dieser ge. stellt werden. Der erste Impuls bei der Nachricht von dem fährlichen Elemente erwehren wird und daß Herr v. Bülow, inferen Seelenten gelegten Hinterhalt auf Samoa  , von ihrer Ab- wenn er am Freitag im Reichstag die von Vertretern der schlachtung und Verstümmelung, ist der Impuls der Rache, konservativen, nationalliberalen und Centrumspartei einge­ein Impuls furchtbarer Wiedervergeltung alt den Sa= brachte Interpellation beantwortet, sich unbeeinflußt von moanern, welche die Greuelthat begangen haben, und der England- Amerika- hegerischen Stimmungsmache erweisen. ant denjenigen Deutschen  , welche, vie es heißt, zu So bedauerlich die Vorkommnisse auf Samoa   sind, so

derfelben aufgereizt haben. Doch solche ersten Impulse sind nicht

Ebenso energisch wie Graf Kanig gegen das Projekt, legte sich der nationalliberale Nedner Schmieding für dasselbe ins Zeng. Nur daß seine Rede weniger geschickt war. Er ließ nur allzu deutlich durchblicken, daß es ihm in der Hauptsache um die Wahrnehmung der Interessen der rheinisch- westfälischen Grubenbarone zu thun ist. So offen ist die einseitige Interessenpolitik des Großkapitals selten gepredigt worden. Für morgen, wo die Debatte fortgesetzt wird, erwartet man immer die besten. Vor zehn Jahren befand sich scheint doch Recht und Unrecht auf allen Seiten zu liegen. Deutschland   in derselben Lage wie wir heute. In feinem Falle ist Samoa   einer der beteiligten Mächte wert eine größere Mede Miquels, um die Agrarier gefügig zu machen. lage einschreiben lassen. Mit Ausnahme der Freisimmigen Volks­selben jamoanischen Partei in einen Hinterhalt gelockt, die hente Spannungszustandes zu wünschen. Dezember 1888 wurde eine deutsche Truppenabteilung von der genug, um nicht eine baldige Beseitigung des jetzigen Sm ganzen haben sich 37 Redner gegen und 30 Bedner für die Vor­England hat hat keine partei haben alle Parteien Redner für und gegen gestellt, auch uns bekämpft, geführt von demselben Mataafa, den Deutsch   Veranlassung, die deutsche   Sympathie zu unterſtüßen und die Freisinnige Vereinigung   und die Nationalliberalen. land heute gegen uns unterstützt. Damals begünstigten wir diesen Deutschland   ist durch die mannigfaltigsten Wirtschafts­Mataafa, mid er hatte einen amerikanischen   Ratgeber bei seinem Junkerprotzigkeit. Angriff auf die Deutschen.( Wie erinnerlich war dies der Ameri- und Stulturinteressen auf gute Freundschaft mit Albion hin­gewiesen. Erst kürzlich haben beide Staaten ein freundschaft- Das deutsche   Volk ist von den Edelsten der Nation" von jeher faner Slein. D. Ned.) In jenem Hinterhalt wurden fünliches Abkommen in afrikanischen Fragen von großer Tragweite gewiß nicht verwöhnt worden, Bescheidenheit galt bei den Junkern zehn deutsche   Marine Soldaten getötet und 37 windet; einzelne Körper wurden auch damals enthauptet. getroffen, die deutsche Regierung hat in der Delagoa Bai- immer als eine Eigenschaft, ohne die man es weiter bringt in