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Nr. 283 Sonntag, 3. Dezember 1933

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dich schlank

chlank heisst nicht mager

schlank heisst: gesund und kräftig sein! Roeg Brot, das reine Natur produkt ist ein Regulator für elebige und magere Men­schen: zurückzuführen auf saine dormbelebende Wirkung schlank heisst schön sein schlank heisst jung und gesund bleiben!

durch

ROAG

BROT

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, Ueberall zu haben" Roggkaffolj" Lebensmittelwerke A. G. Trautenau  .

Vom Prager   Rundfunk

Nur dreimal konnte ich diese Woche die Prager  Sendung hören. Am Samstag vor acht Tagen gav ei eine sehr hübsche Plauderei von Dr. Meelar usifinitru mente erzählen von fremden Ländern und Wölfern betamen wir einen Hinweis auf die Entwidlung des Musikinstruments aus den Wertzen gen, mit denen die Primitiven zur rhythmischen Be gleitung ihrer Tänze besondere Geräusche hervor. brachten, da ihnen das bloße Klatschen oder Tram­peln nicht genug wirfte. Wir hörten von dem alten Zaubermittel, der Trommel, Schallplattenbeispiele ließen uns das Xylophon, die Flöte, Klarinette, Sad­leise hören und schließlich das Instrument, in dem ich bie physikalischen und technischen Elemente aller diefer Boltsmusilwerkzeuge zu machtvollster Einheit und harmonischem Zusammenflang verbunden haben: die Orgel. Das war ein schönes Stüd kul turgeschichte und der Autor verstand es aud, überall jene furzen Hinweise einzuflechten, die das Einzelne mit dem Ganzen der Geschichte verbinden, ihm Sinn und damit Wert geben.

,, Sozialdemokrat

Halleluja!

Stälteschuß in der Weſtentasche. Der Einbruch der kalten Jahreszeit stellt uns vor die dringliche Reformiertes deutsches Kirchenlieb. Lösung der Frage: wie schützen wir uns und unsere Wir stehen in Dachau   beim Prügeln habt acht, Wohnungen vor der winterlichen Kälte und haupt Wir fleben in Tegel   Tüte um Tüte. sächlich, wie schützen wir uns selbst vor Erkältungen   Bis hierher hat uns Gott gebracht und deren Folgen? Für den Schuß unserer Wohn feiner großen Güte. nungen forgen wir durch entsprechende Durchheizung. Halleluja! Unseren Körper aber sind wir seit Urzeiten her ge- Wir trotten in Feldgrau, Schub um Schub wohnt, durch Vermehrung und Verstärkung der Zum Arbeitsdienst, Weile des Friedens zu schaffen.. Kleidung zu schützen. Immer aber wird dabei ver- Ein feste Burg ist unser Kripp, geffen, daß die meisten Krankheiten nur dem plötz Ein gute Wehr und Waffen. lichen Temperaturwechsel aus der warmen woh­nung in die feuchte, falte Winterluft zugeschrieben werden müssen. Ein ausgezeichnetes Hilfsmitte! gegen diese oft unausweichlichen Erkältungen bilden die Togal- Tabletten. Einige Tabletten beim ersten Anzeichen einer Verfühlung genommen, bilden siche­ren Schutz gegen Grippe. Außerdem sind sie ein borzügliches Mittel gegen Kopf- und Nerven. schmerzen, und, weil barnsäureausscheidend, gegen Gicht und Rheumatismus  . Togal- Tabletten er halten Sie in allen Apotheken und Sie können sich damit, auch im ärgsten Winterwetter, gegen alle Erkältungen schützen.

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Wir sprachen am Wahltag mit frohem Gesicht Denn unsere Härcher standen daneben): Sitler meine Zuversicht Und mein Heiland ist im Leben. Halleluja!

Wir stehen habt acht, wir gehen in Reih'n Am Henfer vorüber, verzerrten Gesichtes, 8um Leyten entwürdigt, in Schmach und in Pein, Die Letzten werden die Ersten sein, Am Tage des Gerichtes.

Amen.

Die Marterhölle in Berlin- Tempelhof  .

Das Columbia- Haus der Gestapa".

Seit Beginn des Hitler  - Terrors sind als| Folterkammern der Nationalsozialisten die ,, Braunen Häuser" zur Genüge befannt gewor den. In den letzten Monaten sind die Gefäng­niffe der Göringschen geheimen Staatspolizei, der Gesta pa", dazuge fommen, deren Grausamkeiten die in den Brau nen Häusern derübten weitaus übertreffen. In die Braunen Säufer" wurden die Opfer zum vorübergehenden Aufenthalt gebracht, um ver­prügelt und mißhandelt zu werden, und dann mitunter im sterbenden Zustand bracht zu werden. In den Geftapas" aber forige werden

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richten der Notburst. An der Außenseite der Tür bermerkt der Truppenführer mit w Kreide das Behandlungsrezept".

gleich. Drei SS.  - Leute betreten die Zelle. Der Die erste Aktion ist bei allen Häftlingen Insasse steht in strammer Haltung am Fenster. Ein SS.- Mann tritt hinter ihn, während em anderer das Verhör" beginnt:

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Prager Zeitung

Wir erfahren, daß der Zentralverband der Ver Der Kampf der Versicherungsangestellten. sicherungsangestellten in der Tschechoslowakischen bei der Gestapa" angelogen!" Und noch bevor zember d. J. in den Saal der Prager   Produkten­,, Du Schwein hast den Standardenführer Republik mit dem Sipe in Prag   für den 11. De­der Unglüdliche feinen Mund auftun tann börje eine öffentliche Versammlung einberuft, fällt auf den hinter ihm lauernden Schergen. gesellschaften Riunione Adriatica di Sicuria" erhält er einige Fauftschläge ins Gesicht und zu der die Generaldirektoren der Versicherungs Der fühlt sich angegriffen", und nun fallen und Union, Versicherungs A. G." in Prag   ein­alle drei über den renitenten Gefangenen" her. geladen werden, damit sie sich vor der Oeffentlich­Beschen seine Zelle verlassen haben, weiß nicht, daß Angestellten verantworten. Der arme Teufel, glücklich, wenn diese Unmen teit wegen ihres unerhörten Borgehens gegen ihre noch viel schlimmere Dinge seiner harren. An der Türe steht unter anderem darf nicht schlafen".

die Unglücklichen einer dauernden Behandlung" unterzogen. In diesen Marterhöhlen sollen vor allem laftungszeugen" für die unzähligen politischen Prozesse hergerichtet werden. Das ist teine leichte Arbeit. Auch heute ist der in den Ge­fängnissen vorhandene Beamtenapparat noch nicht zuverlässig genug. Er ist öfters empört von den unmenschlichen Methoden der S. A.- Hen­fersknechte und deshalb nicht fähig, die Inhaf­tierten in dem gewünschten Sinne zu bearbeiten.

Jedem Häftling, der dazu ausersehen ist, in einem politischen Prozeß als Belastungszeuge" aufzutreten, wird bei der Gestapa  " ein vorher angefertigtes Protokoll vorgelegt, das er unter­schreiben muß. Eine verweigerte Unterschrift hat zur Folge, daß der hartnädige Lügner" mit einem Behandlungszettel" versehen, in das Columbia Haus eingeliefert wird.

Ein wenig problematisch sind immer die Ihri­Deshalb mußte sich das Geheime Staats­hen Sendungen. Eigentlich ist es von vornherein polizeiamt entschließen, ein eigenes Gefängnis falsch, für den Rundfuntvortrag die Gedichte nach einzurichten, wo streng nach seinen Grundsäßen Grundsägen äußerer Ordnung zusammenzustellen, gehandelt wird. Für diesen Zwed wurde ein wie z. B. diesmal Wiener   2yrit von heute". Gebäude in Berlin  , die ehemalige Militärarrest Denn diefe heutige Wiener   Lyrit ist so wenig etwas anstalt in Tempelhof  , Columbiastraße, eingerich Einheitliches, wie die Prager   oder Berliner  , nur tet. 3weihundert SS.- Leute, forgfältig ausge ein sehr feines Chr vermöchte die flangliche und wählt und durchaus zuverlässig, besorgen hier stimmungsmäßige Schattierung des Dris zu verneh. zur vollsten Zufriedenheit ihrer Vorgesezten den Dienst. men, immer zeichnen sich weit schärfer als jene die senkrechten und wagrechten Gliederungen und Schichtungen der Bevöiferung auch in den Gedichten ab. Die tlaffenmäßigen Scheidungen wirken jich eben aus, auch im Kulturellen, mögen die fafciftifden Boltseiniger noch so eifrig und fanatisch die klas en verneinen und ihren Kampf als marxistische Er findung denunzieren: fie tun, wie Morgensterns Balmström, der mit geschwollener Nase seinen Auto­unfall ableugnet, weil nicht ist, was nicht sein darf"! Gedichtsendungen aber müßten als Gesamtkunstwerf zufammenkomponiert sein, so daß die Reihe der Ein­zelgedichte durch einheitliches Fortweben der Stim­mung verbunden wäre und ein Gedicht aus dem vorhergehenden herauswüchse und das nachfolgende vorbereitete. Das ist diesmal nicht ganz gelungen, doch darf festgestellt werden, daß Anna Albert mit sympathischer, dunkel ernster Stimme die Verse sehr schön sprach.

In die Montagssendung flang bie Not der Zeit hinein, Dr. G. Schmidt forderte im Zeichen der chriftlichen Nächstenliebe zur Förderung des Caritasvereins auf. Solch überzeugtes, werf. tätiges Christentum ist hoher Achtung wert,- wie ja auch wir auf jede mögliche Weise den Opfern der Arise und des Wirtschaftssystems über das Schlimmste hinwegzuhelfen trachten. Aber wir wol­len feinen Augenblick vergessen, daß dies doch nur Flickwerk und Augenblidsbehelf ist, daß diese Not fein Zufall, sondern im Wirtschaftssystem verursacht ist und daß nur dessen gründliche Aenderung auch dauernde Hilfe bringen fann.

Genau denselben Vorbehalt machen wir, wenn uns Dr Leo Fleischer die Wirtschaft als e- darfsdedung" schildert, die durch die Entwic lung des Börsenwesens, der Technik und der privaten Gewinnsucht entartet jei und vom Stunden her zu ihrem früheren Wesen, der Bedarfsdedung, zurück­gezwungen werden könnte. Da finden wir wieder, wie immer bei den bürgerlichen Wirtschaftlern, die an sich richtigen Beobachtungen, sogar mit Lehnwor­ten aus dem Marrismus benannt, doch immer nur verhängnisvoll ifoliert betrachtet: immer die gleiche Scheu vor folgerichtigem Zuenbedenken, das gleiche ehrfurchtvolle Saltmachen vor dem Allerheiligsten des allmächtigen Privateigentums. Was tommt heraus? Immer nur so ein Wasch mir den Velz und mach mich nicht naß!"" wohlfeile Gewiffensberuhigung, gutgemeinte Moralpredigt ohne praktischen Nuhwert. So lange wird das gehen, bis der schleichenden Krise die krachende Bleite ein Ende mit Schrecken macht, - dann werden die Herren auf den Trümmern der europäischen Kultur sißen und sich wundern. An uns ist es, Genoffen noch in zwölfter Stunde Ver­nunit in dieses Chaos von Unzulänglichkeit und Trägheit der Geister und Herzen zu bringen! Fürstenau.

Ein Komitee für die Ehrung Adolf   Loos' hat sich in   Prag aus Vertretern einiger Architekten­vereine gebildet. Dieses Komitee wird seine Tätig In regelmäßigen Abständen von einer feit durch Veranstaltung eines Loos Abends auf­halben Stunde wird während der ganzen nehmen, auf welchem über dessen Wert O. Starý, Nacht die Türe aufgerissen. Der Gefangene. Lhota, W. Haas(   deutsch) und K. Teige sprechen muß, nur mit einem Hemd bekleidet, werden. Dieser Abend zur Ehrung Adolf   Loos' strammstehen". Dabei entwidelt fich fol findet Mittwoch, den 5. Dezember 1. J., um gender Dialog: Du bist ein Judenschwein?" 20 Uhr im Vortragssaal der Zentralbibliothet Wird die Frage mit einem Ja" beantwor- der Hauptstadt   Prag in   Prag I., Mariánské tet, hagelt es Schläge, antwortet das Opfer   náměsti statt. Es werden auch Lichtbilder gezeigt aber mit einem Rein", so wird es erst werden. Regiebeitrag 1 bis 3 Ke. Anfangs 1934 recht geprügelt, da es als Christ um so ver veranstaltet das Komitee eine Ausstellung des werflicher gehandelt habe, indem er das Lebenswertes Adolf   Loos'. ,, Deutsche Bolt berriet".

Der Sonderausflugzug nach   Wien in den Tagen Innerhalb weniger Tage ist der Häftling vom 7. bis 10. Dezember ist wegen geringer Be psychisch nud physisch ein Wrack und genügend teiligung abgesagt worden. Angabent retour­auf das nächste Verhör bei der Gestapa" vor- niert die Staffe Nr. 13 des Majary! Bahnhofs. Ueber das fünftige Programm der Ausflugszüge bereitet. Die Betöftigung ist nicht einheitlich. Alles findet Mittwoch, den 6 d. M. um 20 Uhr ein richtet sich nach den Anweisungen der   Gestapa". Bortrag im Landeskultur Haus(   Zemědělská So zum Beispiel erhielt Häftling, Belle 69,   osvěta) in Weinberge statt. Hoffmann, zuerst jeden zweiten Tag einen hal Das explodierte Haarwaschmittel. Freitag ben Liter Wassersuppe. Nachdem er bei der gegen Mitternacht wurden durch die Rettungs­Gestapa" ein Protokoll unterschrieben hatte, station die 22jährige Světoslava Sittane und Mit Fußtritten bom Auto herunter dessen Inhalt ihm erst später bekanntgegeben der 32jährige Privatbeamte Johann Bozdech, gestoßen, wird das Kommunistenschwein" wurde, besserte sich seine Lage zusehends. Von beide in   Prag- Sere wohnhaft, in das Allgemeine zum Wachthabenden, einem SS.- Führer, nun an durfte er sogar täglich zweimal aus- Serankenhaus gebracht. Laut Angaben des Bozděch gebracht. Hier erhält er seine Gefangenen- treten und erhielt 375 Gramm Brot und war- hatte sich die Sittane im Badezimmer ihrer Woh Nummer" und die ersten Prügel, durch die mes Effen täglich. nung mit einem Petroleumpräparate den Stopf er daran erinnert werden soll, wo er sich be- Aehnlich geht es allen, die die Station gewaschen. Während der Prozedur fingen die findet und was ihn hier alles erwartet. Im Columbia- Haus" passieren müssen. Einige Dämpfe, die aus dem Präparate entwiden, Laufschritt in seine Zelle gejagt, wird er von ihnen, die sich bis zuletzt weigern, das Feuer, und so erlitt die Siftane im Gesicht, au dann in der von der Gestapa" angeordne- Protokoll zu unterschreiben, erreichen in ihren den Händen und an der Brust Verbrennungen ten Weise ,, behandelt". Die Belle enthält in Leidenswanderungen bis zum Kulminations- ersten bis vierten Grades. Bozděch, der zu Hilfe den meisten Fällen nichts als einen dünnen punkt der Behandlung- beim Fluchtver- geeilt war, hat ebenfalls leichtere Verbrennungen Strohjad. Kein Wasserkrug ist da, keine such erschossen" und nur wenigen gelingt es, erlitten. Singelegenheit, feine Möglichkeit zum Ver- zu entkommen.

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Der Gefangenenauistand in Philadelphia 9xreate Menschenmassen vor dem Zuchthaus von Philadelphia, in dem die Insassen eines Blods von 75 Zellen ausbrachen. Erst nach stundenlanger Jagd einer ffeinen Armee von Polizisten tonnten die Flüchtlinge eingetreist und zurüdtransportiert werben.

Vei zahlreichen Beschwerden des weiblichen Ge­schlechts bewirkt das natürliche Franz Josef. Bitterwasser die allerbeste Erleichterung.

Gerichtssaal

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Der feindlichen Nachbarin em Finger­glied abgebissen und verfdilud.!

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Prag, 2. Dezember. Eine furze Verhandlung über einen unglaublichen Sachverhalt. Der Bauer Josef Budity, 33 Jahre alt und im Dorf Stři. vany bei Böhm.- Brod wohnhaft, war heute vor dem Senat des DGR. Dr. Bernasef der schwe ren Körperverlegung angeflagt. Am 21. Juli hatte er einen heftigen Streit mit einer Mietpartei, weil diese mit dem Wohnungszins im Rüdstand war. Es scheint indes, daß dem Bud­sty der rückständige Bins weniger wurmte, als die Freundschaft seiner Mieterin mit der Nachbarin  Sleza, gegen die der Angeflagte feit langer Zeit einen wütenden Haß hegte. Das Unglüd wollte es, daß bei der erwähnten Auseinandersetzung über den Zins die Slezal hinzulam und den Streitenden zuhörte, ohne sich jedoch irgendwie per­sönlich zu beteiligen. Ohne alle Ursache stürzte der wütende Budsky plötzlich auf die verhafte Nachbarin, warf eine Sichel nach ihr, würgie fie und verbiß sich endlich derart in ihre linke Band, daß er ihr das oberste Glicb des fleinen Fingers glatt abbiẞ. dann verschluckte er e3.

Er verteidigte sich mit Trunkenheit und erflärte, sich an nichts mehr erinnern zu können. Außerdem habe ihn die Slezak geschlagen und men er ihr etwas zu leid getan habe, so sei es in Not­