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Die Kapitulation vor der Kirche

Berlin , 4. Dezember. ( Wolff.) Das geistliche Ministerium der deutschen evangelischen Kirche hat folgendes Gesetz beschlossen:

,,§ 1: Den Mitgliedern des geistlichen Mini­

Dienstag, 5. Dezember 1933

Die neuen Führer

der deutschen Gewerkschaften

Nr. 284

,, Deutscher Sozialismus

,, Es ist nicht wahr, daß Löhne, Rollektivver träge und Stundenzeit allein schon den seelischen Bedürfnissen der Arbeiter genügen", erklärte bor furzem Dollfuß vor einer Versammlung von

steriums sowie den Beamten und Hilfsarbeitern Deutschen Metallarbeiterverbandes" Ben Metall- Stasse des Deutschen Metallarbeiterverbandes an der österreichischen Wirtschaft." Der Sinn dieser Nachdem die selbsternannten Führer" des man kein Wort. Und diesem Landsknecht ist die Industriellen und führenden Persönlichkeiten der Reichskirchenregierung wird die Zugehörig arbeitern überhaupt unbekannt sind; da faum vertraut! überraschenden, geradezu rührenden Besorgnis um das seelische Wohl der Arbeiterschaft ist natürlich nur zu eindeutig: dem österreichischen

§ 2: Dieses Gesetz tritt mit seiner Verfün­digung in Kraft. Berlin , 4. Dezember 1933.

gez. Der Reichsbischof."

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Kirchenpolitischen Parteien, Bünden, einer von ihnen jemals etwas mit der Metall- Der Verbands Geschäftswart" John Gruppen und Bewegungen untersagt. Die induſtrie zu tun hatte, verspüren fie naturgemäß Mann ist 41 Jahre alt und war Bankbeam Unternehmertum wurde da die Zustimmung her Mitgliedschaft in den kirchlichen Körperschaften das Bedürfnis, fich einer breiteren Deffentlichkeit ter, später Mitglied der Einwohnerwehr, dann und Synoden wird hierdurch nicht berührt. vorzustellen. So haben denn die deutschen Me wurde er selbständiger Börsenbesucher, Teil- Dollfuß- Regierung zu Lohnra u b maßnahmen tallarbeiter seit Mitte Oktober das zweifelhafte haber eines Bankgeschäftes und Mitarbeiter eines Achtstundentages ausgesprochen. Es ist allerdings und zur Durchbrechung des Tarifwesens und des Bergnügen, sich an den mehr oder minder geist Stursmaklers an der Börse" also ein ganz ge- bezeichnend, daß diese reaktionäre Politik unter lofen Gesichtern und an den Lebensbeschreibun wöhnlicher Börsenschieber. Er scheint aber schlecht ber heuchlerischen Waste der Fürsorge um die gen der ihnen aufgezivungenen Enteigner( auf geschoben zu haben, weil ihn sein Stompagnon feelischen Bedürfnisse des Proletariats durchge gut deutsch Diebe) des Gewerkschaftsvermögens hinauswarf, worauf er anscheinend 1930 die zu ergögen. Notwendigkeit der Bekämpfung der Zinstnecht führt werden soll. Im übrigen handelt es sich dabei um eine Es ist immerhin nicht uninteressant, sich an schaft und der jüdischen Börsenspekulation er zusehen, welche bewährte" Gewerkschafter fich fannte und Nazi wurde. Seitdem scheint er fei. Uebernahme sozialpolitischer" Methoden des portes. Deswegen fand fürzlich in der Pra- nun da in den Sped gesetzt haben. Der Ver- nem ehrlichen Beruf mehr nachgegangen zu sein, Dritten Reichs. Auf dem Kongreß der Arbeits. ger Handelskammer eine Enquete statt, die bandsleiter", irgendein Wilhelm Jäzosch, der sondern wurde SA- Mann, womit er sich für front" erklärte deren berüchtigter Oberleiter Dr. von den Unternehmern und den Gewerkschafeinen unzweifelhaften rein germanischen Namen einen der leitenden Posten im Metallarbeiterber eh die Arbeiter werden begreifen, daß die Arbeit nicht allein das Mittel zum Zwed des ten beschickt und die von einer Vorspa dhe trägt, scheint sich seiner Vergangenheit zu schä band vollauf qualifizierte. bei der Regierung gefolgt war. In men und so finden wir furioserweise seinen Le- Zur Abwechslung fonnten sich die bebauerns. Rohnverdienens und der Tarife an sich sein soll." Die Wirtschaftspolitik der Nazi hat denn der Enquete schilderte der Obmann der Union benslauf in den Annalen der Deutschen Metall. werten deutschen Metallarbeiter in Nummer 43 der Textilarbeiter, Genosse Abgeordneter arbeiter Beitung" nicht verewigt. Dafür wird ihrer Zeitung an dem Bild des inzwischen die auch systematisch dazu geführt, daß während die Roscher, in ergreifenden Worten die Not- bandsleiter" e in; Lothar Bed vorgestellt. bandsleiters" Wilhelm Börger erfreuen, wie ungeheuer gestiegen sind, das Einkommen der uns in Nummer 41 der stellvertretende Ver- Treppe hinaufgefallenen ursprünglichen Ber - Lebenshaltungskosten infolge des Agrarwuchers lage der Textilarbeiter. Er sprach zunächst zu Dieser Metallarbeiter" steht im 26. Lebensjahr er nach erfolgter Trauung mit seiner Frau die Arbeiterschaft sich vermindert hat. In den jenen, die für unsere Handelspolitik verant- und hatte mit der Metallindustrie insofern etwas Alte Garnisonskirche in Berlin verläßt. Zweifel ersten sieben Monaten des Jahres 1938 betrug wortlich sind, und denen gegenüber er die Not zu tun, als er in einem Eisenfurzwaren- Geschäft los ein wichtiges Stüd Gewerkschaftsarbeit. das Lohnsteuerauftommen 786.4 Millionen Mart wendigkeit von Handelsverträgen flarlegte, die als Stift tätig war. Dann wurde er Werkstatt­gegen 876.6 millionen Mart im gleichen Zeit­In der Nummer 44 fommt neben schwülraum des Vorjahres. Aus diesen( amtlichen!) unseren Textilwaven den versperrten Weg ins schreiber und ging schließlich zum Eisengroß ftigen Aufrufen zur Reichstagswahl " der litera Bahlen ergibt sich ein Rüdgang der Lohnfumme Ausland wieder öffnen sollen. Genosse Roscher handel über", wie es furz und lapidar in seiner rische Zweig der Verbandsleitung zu Worte. um fast 10 Prozent- dies trop aller Arbeits­sprach aber auch an die Adresse der Unterneh- Bersonalbeschreibung lautet. Von irgendeiner Berische aller ,, Arbeits­mer, welche seit 1931 die Löhne wieder schäftigung in der Metallindustrie ist also über Borgeſtellt wird der Verbands- Presse- und Pro- beschaffungsmaßnahmen. Neuerdings geht man im Dritten Reich holt herabgesetzt haben, so daß diese haupt keine Rede. Dafür aber war er in pagandawart" Werner Pingel, der nun 35 Jahre alt ist und anscheinend in allen seinen zu heute einen erschütternden Tiefstand erreich: den verschiedenen Terrororganisationen der Nazi bisherigen Berufen verkrachte. Zunächst Abitu einer Politik des Lohnraubes über, die den tätig, so im Rameradschaftsbund, im Frontbann, haben. Die Unternehmer, so sagte Genosse in der A. Damit hatte er auch schon die Quali rient, wurde er Kriegsfreiwilliger, dann Anti- fannten Unternehmermethoden in den Schatten im Roſcher, müſſen ſich darüber klar sein, daß die filation zum stellvertretenden Zeiter der größten Spartalist und später Mitglied des Oberkomman- zu stellen. Wie die Neue Zürcher Zeitung " be­SA. Anti- Anspruch darauf erheben kann, alle bisher be­bestqualifizierte Arbeiterschaft nicht imstande beutschen Gewerkschaftsorganisation, die nach der treibens und Arbeitermordens aufhörte, war er Stonzern, zur Entlastung des Arbeitsmarktes dos Lüttwiz. Als die schöne Zeit des Herum- richtet, beabsichtigt der Friedrich Krupp­ist, Qaralitätsware zu erzeugen, wenn sie nicht zwangsweisen Verschmelzung mit den übrigen in der Landwirtschaft tätig, doch scheint ihm diese arbeitslosen Facharbeitern und angelernten Ar­mehr mit ihrem Verdienst die nowendigsten Metallarbeiterverbänden( Christen und Hirsch Lebensbedürfnisse bestreiten fanr. Die Ge- Dunder sowie mit den Maschinisten) über eine Arbeit feineswegs geschmedt zu haben, so daß er beitern, die durch die lange Dauer ihrer Ar sich dem Holzhandel widmete. Doch auch da beitslosigkeit ihre Beweglichkeit und Geschicklich. schicklichkeit und das können der deutschen Ar Million Mitglieder zählt. verfrachte er und gelangte über den Verband beiterschaft in der Tschechoslowakei war bisher Die nächste Nummer bringt ein Lebensbild nationalgesinnter Solbaten, ben Wiling, bie Dreit berloren hätten, Gelegenheit zu geben, durch Or Schulungsarbeiten die frühere Leistungsfähigkeit ein wertvoller Faktor für die deutsche Indu- von Johannes Müller, der zum Bezirksleiter ganisation Consul und die Deutschvöltische Frei in ihrem alten Beruf wieder zu erreichen. Hierzu strie und damit für die tschechoslowakische bes Metallarbeiterverbandes in Sachsen ernanntheitspartei zu den Nazi. Diese Vorbildung berichtet Krupp auf seiner Bußstahlfabrit eine be­Volkswirtschaft und für den tschechoslowaki wurde. Dieser unsympathische Zeitgenosse dürfte fähigte ihn, das Blatt der deutschen Metallarbei- sondere Werkstatt ein, in der diese Arbeiter, wie schen Staat. Unsere aktive Handelsbilanz hat etwa 28 Jahre alt sein und war in seiner Juter, das gegenwärtig über eine Million Auflage erklärt wird, nicht mit produktiven Arbeiten be­auf der Ausfuhr auch unserer Textilindustrie send angeblich Sozialdemokrat. Aber schon mit hat, zu redigieren und es schaut auch darnach schäftigt, sondern lediglich geschult werden. Die­beruht. Was das bedeutet, sei noch an einigen etwa 16 Jahren erkannte er, wie falsch die Maraus. ser Versuch ist Iohnpolitisch besonders be­Der Verbands Organisationswart" Richard merkenswert, als diese Arbeiter für eine tägliche Ziffern flargelegt. Der Ueberschuß der Tertil- giften sind und besonders die Juden haben es ihm ausfuhr über die Einfuhr betrug noch 1930 gleich damals angetan. So ging er zum Bund Haase ist Diplomingenieur und scheint den Arbeitszeit von fünf Stunden außer der Arbeits­Oberland", wobei er aber als heldenmütiger Nazis bei der Verseuchung des AEG- Beamten losenunterstüßung, die, ebenso wie die Kranken­über 1600, 1931 noch über 1300, 1932 nur Charafter anscheinend immer noch in der sozial förpers sehr wirksam geholfen zu haben. Auch faffen- und Invalidenversichernugsbeträge vom noch etwa 370 Millionen und wird heuer noch demokratischen Gewerkschaft verblieb, um sich dort er hat ein Condottiere Leben hinter sich. Arbeitsamt weitergezahlt wird, von Krupp geringer sein. In einzelnen Zweigen der die Unterstüßungsanspritche zu sichern. Erst in Baumwollindustrie dedt die Ausfuhr gerade Chemnis gingen ihm 1923 endgültig die Augen Ueber die anderen diversen Warte liegen lediglich ein Mittagessen als Ent nur noch die Einfuhr von Rohstoffen. An dem auf und er ging zu den Nazi. Der Münchner vorläufig noch feine näheren Nachrichten vor; die hädigung erhalten sollen. Außerdem wird Gedeihen unserer Textilindustrie hängt also Sitlerputsch verkrachte, obwohl der Müller mit bisherigen Kostproben dürften indessen genügen. Strupp nur noch die Pflichtbeiträge für die Be­rufsgenossenschaft bezahlen." nicht nur das Wohl der Textilarbeiterschaft, dem A Regiment Siegfried" zu Hilfe eilte. Betrachtet man sich überdies noch die Galerie sondern auch das Wohl der ganzen Wirtschaft werf, nachdem zweihundertfünfzigtausend Men- der braunen Bonzen von der letzten Berbands- nuß vor Eigennuz. Was Wunder also, daß die und nun geht er mit Gottvertrauen an das Betrachtet man sich überdies noch die Galerie schen ihr Schicksal in seine Hand gelegt haben." Bezirksleiter Tagung" in Berlin , so hat man neueste Maßnahme der Krupp A.-G. als Aft des Deswegen ist es höchste Zeit, daß auf Arme Menschen! auch so schon genug. Das meiste sind die Uni. puren Altruismus im Dienste der Arbeits­martt- Entlastung ausposaunt wird. Allerdings dem Gebiete der Handelspoli.it endlich schöp- Eine ganz feine Nummer ist der Ver- formen und die Hakenkreuze, Geiſt wird man in mutet es reichlich sonderbar an, daß für Fach­feriſche Initiative entfaltet werde, und die bands Finanzwart" Kurt Fredrich, der an diesen Gesichtern vergeblich suchen. Und das hat arbeiter und angelernte Kräfte, die bereits im Tschechoslowakei bei dem Rennen um die Abscheinend überhaupt noch feinen Streich ehrlicher sich nun zum Herren über die disziplinierten Produktionsprozeß tätig waren, Werkstätten er­jasmärkte nicht den letzten Platz belegt. Es Arbeit geleistet hat. Nach der Personalbeschrei- Massen der deutschen Metallarbeiter aufgeworfen richtet werden, in denen sie angeblich nur ihre geht um das Wohl des Ganzen, aber insbe- bung ist er 27 Jahre alt, mit 17 Jahren mar er sondere uni das Wohl und Wehe der beim Bund Oberland, nach dessen Auflösung ging und darf in ihrem Namen reben! Wahrlich, bei berloren gegangene Beweglichkeit und Geschid lichfeit" wieder erlangen sollen und dies ohne deutschen Arbeiterschaft dieses er zum Stahlhelm und dann zu den Nazi. Von diesem Gedanken kann einem schon der Mensch mit produktiven Arbeiten beschäftigt zu werden. irgendeiner bürgerlichen Beschäftigung findet heit ganzer Jammer erfassen. Die einzelnen Arbeitsmanipulationen sind näm­

unseres Landes.

Landes!

Der

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uppenspieler

#

eine zeitlang in dem alten Park und tranfen dann geringen Ueberredens, bis sie einwilligte, mitzu­im Schloßrestaurant Wein.

tommen.

Auf der Heimfahrt war Lene lustiger als Sein Zimmer hatte einen direkten Eingang sonst. Sie hatte zwar nur zwei Schoppen ge von der Treppe aus. Lene sah sich darin um. trunken, aber sie war Wein nicht gewohnt, und Es war eines jener möblierten Zimmer, wie es er machte ihr heiß im Kopf. Am liebsten hätte sie in Würzburg zu Dubenden gibt, mit Bett sie singen mögen, doch Groß unterbrach ihren Schrant. einer Chaiselongue, davor ein Tisch mit ersten Versuch dazu. Er meinte, das schide sich einigen Stühlen. nicht in der Bahn, aber sie fönnten ja noch auf fein Zimmer gehen, da wären sie ganz ungestört. " Ich kann doch uit zu einem Herrn aufs Zimmer, Rudi!" ,, Laß mich das machen, Rudi! Gib mal Warum denn nicht? Ob wir zusammen den Rocher her und was dazu gehört!" in den Anlagen allein spazieren gehen und uns auf eine Bant sepen, oder ob wir in einem Zim­mer allein sind, das ist doch kein großer Unter- frau fchied!"

Aber Lene wollte nicht. Sie habe Angst, es fönne etwas geschehen.

Groß sagte nichts weiter, gab aber sein Vorhaben nicht auf.

Als der Zug in Würzburg anfam gingen sie direkt zur Eichhornstraße, wo Groß wohnte. Unterwegs sprach er leise auf sie ein.

Roman von Felix Fechenbach Der Tanzkurs war längst zu Ende. Lene jagte der Großmutter offen, daß sie mit einem Herrn aus dem Tanzkurs ausgehe, und die Groß­mutter hatte nichts dagegen, als sie hörte, der Herr sei im Kaufhaus Seißer. Sie mahnte nur, Lene solle nicht zu lange ausbleiben. Auch Sonn­tag nachmittags gingen sie oft zufammen aus. bei schönem Wetter nach auswärts. Manchmal saßen sie auch im Stino. Einmal waren sie nachmittags im Stadttheater. Während der Sommerferien war eine auswärtige Operettentruppe für acht Tage verpflichtet worden. Man gab in der Nach­mittagsvorstellung Der fidele Bauer ", und Lene war noch wochenlang ganz erfüllt von diesem. ihrem ersten Theatererlebnis. Ueberall fummte sie die Melodien, die ihr im Ohr geblieben waren, und wiederholt sagte sie zu Groß, er müsse im Herbst und Winter, wenn wieder ständig gespielt würde, öfter mit ihr ins Theater gehen. Das sagte er auch zu. Sein Vater, der vermögend aber allein.. fei. schide ihm jeden Monat einen Zuschuß, fo Sie waren jest vor dem Haus angelangt, in daß sich das leicht ermöglichen lasse. Lene welchem Groß wohnte. Er machte die Haus schwamm in Seligkeit, wenn sie daran dachte, wie tür auf: fchön das werden solle, wenn sie im Herbst so oft Bente tomm wenigstens mit in den Hausflur, ins Theater fönne. Lene", bat er. An einem Sonntag nachmittag war sie mit Sie gingen hinein, und Groß schloß die Türe Groß nach Veitshöcheim gefahren. Sie besuchten wieder ab. Drinnen zog er Lene eng an sich und den schönen Parf beim Schlößchen, ber im Rotolo- bettelte: stil erhalten ist. In den Gängen des Schloß- Du brauchst ja nicht lange miffommen. gartens waren da und dort noch alte Stein- Nur ein halbes Stündchen, Lene!" Ja?" figuren aufoeftellt. Busten und Faune, teilweile Grok fühlte. daß ihr Widerstand schwächer schon von Epheu umrankt. Sic ergingen fich wurde. Er füßte sie, und es bedurfte nur noch

,, Lene, sei doch vernünftig, und fomme mit hinauf zu mir. Ich verstehe dich einfach nicht. Wir kennen uns doch jetzt lange genug, da brauchst du dich doch nicht mehr zu zieren." Wenn noch jemand dabei wär, ging ich mit,

Wir fönnten uns eigentlich einen Raffee tochen", schlug Groß vor. Ich habe einen flei nen Spiritusapparat da."

Es machte ihr Spaß, ein bißchen die Haus­zu spielen.

Hast du auch was zum Knabbern da, Pläßle, oder Suchen oder sowas?"

Nein. es war nichts mehr da. Aber viel leicht bekäme man drüben in dem Konditorei Café ettvas. Groß wollte es einmal versuchen. Er ging weg und kam bald darauf mit einem Päckchen Kuchen wieder.

Den Kuchen mußten sie ohne Milch trinken. Aber er schmedte gut, denn Lene hatte nicht an Bohnen gespart.

Na, siehst du, Lene, wie gentütlich es noch geworden ist? Und singen kannst du hier, so viel es dir Spaß macht! Und erft wolltest du nicht mitkommen."

Weil ich halt noch nie bei einem Herrn allein auf dem Zimmer war, und weil sich das doch eigentlich für ein Mädle auch nit schidt."

Ach was! Alte Weiber sagen, das schicht sich nicht. Wenn man immer auf die Tugend tanten hören wollte, wo fäme man denn da hin? Da schicht es sich nicht, daß du mit mir nach Beitshöchheim fährst, da schickt es sich nicht, daß wir abends zusammen in den Anlagen spazieren gehen, und da schickt es sich vor allem nicht, daß wir uns füssen."

Dabei gab er ihr einen Stuß. Lene lachte

Im Dritten Reich geht befanntlich Gemein­

und trällerte vor sich hin: Küssen ist keine Sünd, bei einem schönen ind

Sie faßen beide auf der Chaiselongue. Groß legte seinen Arm um Zene :

So gemütlich hätten wir es schon seit Wochen haben fönnen, wenn du nicht so ein dum­mes Gänschen gewesen wärft."

Und wieder füßte er fic. Lene schmiegte sich eng an ihn: Ich bin halt emal so! Mußt mich scho so nehmen, wie ich gewachsen bin."

Und sie lachte vergnügt.

Groß fühlte den jungen Mädchenkörper dicht Abern, seine Sand ruhte auf Lenes fester Brust. neben sich. Das Blut jagte ihm heiß durch die und das Begehren stieg heiß in ihm auf.

Sachte zog er Lene aus ihrer sitzenden Stel. lung nieder. Sie streckte sich behaglich auf der Chaiselongue aus.

mich

,, D, da liegt man aber sein!"

" Wenn du etwas nach hinten rückst, ist für auch noch Play."

Muß aber ganz brav sein. Rubi! Gell?" Er legte sich neben sic.

,, Lene", flüsterte er heiß, ich möchte dich nicht nur füssen. Ganz möchte ich dich haben, alles mußt du mir geben!"

Und er überdeckte sie mit wilden Stüssen auf den Mund, auf die Augen auf die nadten Arme, in den Blusenausschnitt. Ueberall, wo ihre Sout nicht befleibet war, füßte er sie. Seine wilde Leidenschaft erregte Lene feltfam. Sie bekam plöglich Angst. So war er sonst nie.

Groß füßte sie immer wieder mit steigender Leidenschaft. Ein Zittern lief burch seinen er regten Störper und feine Glut übertrug sich auf Bene. erschredt ab.

Er warf sich über sie hiu. Sie wehrte ihn ,, Rudi, bitte, laß mich! Tus nit!".

( Fortjesung folgt.)