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Chinesische Militärmission besucht Italien  .

Samstag, 9. Dezember 1933

..Es ist das Sterben eines ganzen Volkes" Der Wunschzettel

Rom  , 8. Dezember.  ( Stefani.) Die fünf Ein Brief aus Deutschland  , den Objektiven" gewidmet gliedrige chinesische Militärmission mit dem Kom mandanten der Nantinger Kriegsschule an der Spiße ist gestern aus Brindisi   in Rom   cinge­troffen.

20. November 1933.

,, Bieber Freund!

Nr. 288

Endlich komme ich dazu, Dir Deine letzten ftand aufgeben. Wir wollen nicht mechanisierte fiende dieser Kommission, der agrarische Abge

dazu

Aufhebung bes Mieterschutes für Drei­zimmerwohnungen mit Ründigung zum 1. März 1934, für Baveisimmenwohnungen mit Kündigung zum 1. Jänner 1985;

aneingeschränktes Kündigungsrecht des Haus­herrn, wenn er für sich, seine großjährigen Kin der( auch Stieftinder) oder seine Eltern eine Wohnung benötigt;

Steuerbegünstigungen usw. für Befizer von Häusern mit einwohnungen;

Vertragsfreiheit;

Herabfetung der Einkommensgrenze, an die der Mieterschutz bisher gebunden ist, von 50.000 auf 24.000, beziehungsweise 36.000 Stronen( b2: Familienbezüge) mit Wirksamkeit vom 1. Jul: 1934;

des Herrn Dubicky Obwohl die Berhandlungen der parlamen uns. Und in solcher Totenhausatmosphäre müstarischen Wohnungslommission ausdrücklich für fen wir leben. Denn wir wollen nicht diesem vertraulich erflärt wurden, hält es der Vor­Tode verfallen. bie Schreiben zu bestätigen. Zu beantworten Menschen, Spielzeuge werden. Und daß diese werden darf, weil die Bolschewisten meinen, reicht es schon faum noch aus. Denn immer Gefahr immer gegen einen heranfriecht sichst schen Forderungen zum Mieterschutz, die einer die Kräfte der hochkapitalistischen Vereinigten möchte man doch nicht so am Rande herum Du, lieber Freund, das ist das Furchtbare im fast völligen Aufhebung gleichkommen, im Staaten für den Aufbau ihres Landes ein bas kann man doch nicht. Obwohl ichs gerne riege, ein Jahr in der Gefangenschaft gelebt. ist nicht gerade bescheiden: plätschern. Und richtig drauflosschwimmen heutigen Deutschland  . Ich habe vier Jahre im Ventov" au publizieren. Der Wunschzettel setzen zu können. Die Wallstreet   soll ihnen täte. Veranlassungen gäbe es ja genügend. Nur Es waren schredliche Zeiten. Aber was man tun Kredit geben, die Trustkapitalisten sollen der einmal möchte ich noch erleben, daß man das fonnte man fonnte sich einmal ausschimpfen. Sowjetunion   Rohstoffe und Halbfabrikate lie Recht hätte, in aller Oeffentlichkeit zu jagen, was man batte Wienschen, die noch den Wut zur Kritik fern, die Rußland   zur Vervollständigung sei- Wirklichkeit, was Wahrheit ist. Gewiß weiß ich, hatten, um sich. Aber heute? noch nicht einmal ner Kriegsrüstung nötig braucht. Sie sind be- daß unsere Wahrheit anders aussehen muß, als ein Stattisch fann garantieren, wieviele Spikel reit, es zu tun: einmal, weil ein Geschäft mit die Wahrheit der andern. Aber die herrschende er unter sich hat. Steine Familie ist sicher, daß hoben privatkapitalistischen Gewinnen winkt Stlasse biegt sich eine Wahrheit, eine Gerechtigkeit, in ihr feiner sitzt, der selbst die eigenen Geschwi und zweitens, weil Rußland   gegen einen Geg- eine Moral nach Gebrauch zurecht. Und dagegen ster oder gar Eltern verfchtvärzt. Und gar in ner rüstet, der in dieser Phase auch der Geg- Wahrheit sagen, die sich uns aus den uns um ken? Kein Wort ist möglich fein lid. Alles ist man machtlos. Dagegen möchte man die den Wirtschaften, in den Bahnen, auf den Stra ner der USA   ist, weil er ihre Interessen im gebenden Tatsachen ergibt. Ob es jemals wieder rennt dahin- Fernen Osten gefährdet: den japanischen Im wird, solange wir noch zu leben haben? Du Wene. Und das nach neun Monaten? Was soll rennt dahin- und sicht möglichst aus dem perialismus! wirst denken ich sei unter die Pessimisten ge das nach Jahren werden? Hört dann die Aengst­Von Moskau   wird jede sowjetrussische gangen, weil der sogenannte Wahltag hinter uns lidhteit auf? Daben sich die Menschen so mechani diplomatische Aktion, sei es die erreichte Anliegt! Ach nein so schnell nicht. Wer die fierent laffen, daß sie automatisch den richtigen erkennung, jei es ein neuer Vertrag als ein Dinge bei uns erlebt, dem sind die Zahlen fein Gebrauchsblid, das Wort, die Gefte fertig Erfolg für die Sicherung des Friedens hinge. Wunder. Aber weil das Ausland nicht in unfe- bringen? Schredlich bringen? Schrecklich wenn man das über­stellt. Wenn die Imperialisten der USA   mit rem Milieu zu denken braucht, darum fällt das denti, und doch gibt es faum eine andere Ber England oder irgendeinem anderen Staat richte der deutschen   Zeitungen stimmen, dann nember eine deutsche Tageszeitung?: Laffen wir Urteil oft so beängstigend aus. Wenn die Be- spektive. Wie sagte so schön nach dem 12. No Aufhebung des Mieterschuses für gemerh einen Vertrag eingehen, so ist das die Vor- mus ja die Auslandspresse geradezu Ergeben die Neinjager und jene, bie nicht zur Umme famen. liche Betriebsstätten und alle ihre Filialen sowie bereitung des Krieges". Schließen die gleichen beitstänze aufgeführt haben über die einstimmige verfaulen! Ja ich glaube, da haben die Nazis generelle Aufhebung des Mieterschutzes in allen Gemeinden bis zu 6000 Einwohnern, endlich auch Imperialisten mit Rußland   ein Abkommen, Boltsmeinung. Und wir? Wir stehen mitten die Struktur gezeichnet. die fte erreichen wollen: noch Aufhebung der lex Meißner und der außer. so fo bollbringen sie ein Werk des Friedens". mang und sehen die Menschen, sehen, wie sie Berfaulte Menschen. Nur überzogen mit ordentlichen Maßnahmen der Wohnungsfürsorge. Die Mostauer Pramba" schrieb fürzlich zu ängstlich jedes Wort vermeiden, wie sie froh find, brauner farbe, die die Fäulnis ver dem Notenaustausch zwischen Roosevelt   und aus dem Bannkreis des freiesten aller Wahl- deden soll Dafür war Herr Dubicky geneigt, eine Ver. Balinin, daß Abenteurer die fomplizierte rechte" heraus zu sein. Denn die meisten fühlen längerung des restlichen Mieterschutzes auf Wenn es sich nur darum handelte, die poli internationale Lage ausnüßen, um die Welt hinter sich die Aufpasser, die wirtschaftliche Strafe in neues Unheil zu stürzen: Wer kann be- für etwaigen Ungehorsam. Wie soll man denn tische Seite unserer Verhältnisse zu überwin- wei Jahre zuzugestehen. Die Vertreter der nur den anderen Menschen sagen, was wirklich in den, wahrlich, es wäre ein Stinderspiel. Aber drei sozialistischen   Parteien haben- wie zweifeln, daß die normalen Beziehungen zoi- Deutschland ist. Greuel? das ist ja gar die Entgeistigung, die Seuchelei, die Tubicky felbft erklärt- diese Anträge rund­schen den USA   und der Sowjetunion   cin fein Ausbrud. Greuel geben vorbei, lassen man überall sicht, die Verstellung der Leute, die weg abgelehnt, so daß jezt nur über ein Kräfteverhältnis schaffen würden, dem die ein paar Tote liegen, ein paar Gefchundene- man früher auch in anderer Farbe ebenso geeinjähriges Provisorium verhandelt wird. Für Abenteurerkreise, die sich anschicken, den Frie- aber dann gehen sie wieder. Das ist es also nicht. sinnungstüchtig" mimen sah. das ist es, was den zu verlegen, Rechnung tragen müßten?" Es ist schlimmer als Greuel. Es ist das einem die Luft versetzt. Könnte man den Ben- diesen Fall will Herr Dubichy gnädigst den Pas­Die amerikanischen   Imperialisten gehören Sterben eines ganzen Voltes. Sein geln in ehrlichem, offenem Kampfe der Meinun- jus über die Zweizimmerwohnungen ausfallen nach diesem Ausruf des bolschewistischen Blat- geistiger Tod, sein moralischer, fittlicher Unter- gen begegnen, was wäre das für eine Wonne. laffen! tes fonach nicht zu den Abenteurerkreisen, gang. Man schlägt die Menschen tot und läßt Mit besten Grüßen an alle, die guten Mutes die sich anschicken, den Frieden zu verletzen"! Uniformen lebendig werden. Es fällt einem jetzt und ehrlicher Ueberzeugung sind, Genau fo urteilt die Moskauer Jewejtija" Brögers Gedicht Auf dem Echädelberge der .." Ift benn fein Mensch, fein Dein die vorbehaltlos meint ,,, der Schritt des Prä- lebendiger Mensch mehr da??" So ist es bei sidenten der USA   wird von allen Friedens freunden" begrüßt werden.

Welt" ein:

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1

Werden Goering   und Leyterverbreitung von Erbkrankheiten zu ver- nungsausschuß gegen die agrarischen Anwälte kastriert?

Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses  ".

Solche Krankheiten sind: Angeborener Schwachsinn, Schizophrenie, manisch depressives Jrresein, erb. liche Fallsucht, erblicher Beitstanz( Buntington Iche Chorea), erbliche Blindheit, erbliche Taub. heit, schwere erbliche förperliche Mißbildung, ferner schwerer Alfobolismus.

Wenn auch dieser Wunschzettel offensichtlich bon vornherein aufs Handeln angelegt ist, so tönnen sich doch die Mieter daraus unschwer eine Vorstellung machen, wie schwer. der Kampf ist, den unsere Genossen im Wob ber Hausherren zu führen haben. Bemerkt sei in dieser Sache voll und ganz als Vorspann für noch, daß die deutschen   Agrarier sich auch obwohl doch eigentlich die Bauern die Hausherreninteressen mißbrauchen lassen, der Mieterichus so gut wir gar nichts angeht.

Bom Standpunkt der internationalen. Arbeiterklasse ist zu hemmungsloser Begeiste nung lein Anlaß. So sehr die Aufnahme der zwischen den fapitalistischen Saaten üblichen diplomatischen Beziehungen eine Entspan nung und Bereinigung der politischen Aumo- Berlin  , 8. Dezember. Das Büro des Ber: sphäre bedeuten kann, so verfennt sie nicht, eins deutscher   Zeitungsverleger meldet: Gemäß daß die amerikanisch  - sowjetrussische Verständer bereits bekannt gegebenen Ausführungsver­Die Unfruchtbarmachung   erfolgt in der digung einmal zunächst die Festigung des ordnung zum Gesetz über die Verhütung erb­amerikanischen Hochtapitalismus fördert und franken Nachwuchses wird denjenigen Personen, Weise, daß ohne Entfernung der Hoden oder zum anderen den Konfliktsherd im Fernen die auf Grund des Gesetzes unfruchtbar gemacht Eierstöde die Samenstränge oder Eileiter   ver­Osten nicht ausbrennt, wohl aber ihm neue werden sollen, bzw. deren gesetzlichen Vertretern legt, undurchgängig gemacht oder durchgetrennt: cht zu wundern, wenn für Dinge, die die Nahrung gibt. Für die Ohnmacht des Kom- ein Merkblatt ausgehändigt, das sie in leicht werden. Die Eingriffe werden von Fachärzten munismus und feiner III. Internationale ift faßlicher und flarer Weise über den 3wed der in den dazu bestimmten Krankheitsanstalten aus z. B. für ein entschiedenes Vorgehen gegent gesundheitlichen Maßnahme, die an ihnen vorge- geführt. es bezeichnend, daß man im Moskauer Kreml   nommen werden soll, unterrichtet. Dieses Merk nichts auf die Kräfte des Proletariats gibt, blott über die Unfruchtbarmachung" hat folgen sogar ihre Fesselung garantiert und das Heil den Wortlaut: und den Frieden sucht in Bündnissen mit den Die Unfruchtbarmachung, das heißt, die mächtigsten und raubgierigsten Jmperialisten Aufhebung der Zeugungsfähigkeit männlicher der Welt. oder weiblicher Personen, hat den 3wed, die

Der

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uppenspieler

,, Er hat dich doch sicher recht gern. Da wird| schon alles in Ordnung lommen. Ihr werdet heiraten, und nächstes Frühjahr bin ich Pate bei deinem Kind!" Grett fagte das ganz heiter.

Lene begann nun auch, die Sache von einer freundlicheren Seite zu sehen. Aber nachdem Greil eine Weile fort war, tamen wieder trübe Roman von Felix Fechenbach   Gedanken. Wenn Rudi noch nicht heiraten will? Das müssen Sie mir sagen, Fräulein", Sie mochte sich das gar nicht weiter ausdenken, wie das dann werden wird.

redete ihr der Arzt mit seiner freundlichen Stimme zu. Schließlich lams heraus, gonz leise, Joum

hörbar:

Ja, einmal war ich mit einem Herrn zu jammen, aber nur ein einziges Mol...." Müssen Sie morgens nach dem Aufstehen crbrechen?"

Manchmal seit einiger Zeit, und so übel is mir in der Früh oft...

Sie fönnen sich jetzt wieder anfleiden." Der Arzt wusch sich die Hände und wandte sich dann an Bene:

Es fehlt Ihnen nichts. Sie sind fern gesund, und im nächsten Frühjahr werden Sie mohl ein Kindchen haben."

fich hin

Lene fant in einen Stuhl und schluchzte vor Gretl bemühte sich um sic, und Dr. Franke fagte: Nur nicht gleich den Kopf verlieren! Sie sind jung und träftig und werden ein gesundes Stinb zur Welt bringen."

Abends traf sich Lene mit Rudolph Groß an der Juliuspromenade. Er plauderte sorglos­heiter, wie immer. Lene war bebrüdt und ein­silbig. Ob sie thm beim Spazierengehen sagen follte, was sie heute beim Arzt erfahren hat? Oder im Café? Nein, fie mußte dabei mit ihm allein sein. Am besten in seinem Zimmer. Aber. wenn es dann wieder geschehen wird, wie an jenem Sonntag? Nein, das wollte sie unter leinen Umständen. Und es würde heute auch nicht so fommen, das wußte sie ganz bestimmt.

Rubis Geplauder mar an ihr vorbei geplätschert. Sie hatte wohl die Worte gehört, aber ihren Sinn nicht erfaßt. Bu sehr war sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt.

Sie gingen die Schönbornstraße hinunter. Bei der Einmündung der Eichhornstraße bog Lene lints ein.

"

Wollen wir nit auf dein Zimmer, Rudi?" Aber ja, wenn du gerne willst." Er war freudig überrascht, daß Lene selbst diesen Vor. schlag machte.

Als sie oben waren, feste sich Lene quf einen Die Koniultation war beendet. Jest gabs Stuhl. Er legte feinen Mantel ab und wollte also teinen Zweifel mehr. Lene war schwanger. Lene aus dem Jafett helfen. Aber sie behielt cs Wirst halt bald heiraten müssen, Lene", an, es sei so fühl. Dann schlug er vor: meinte Gret! auf dem Heimweg. tomm, wir feben uns auf die Chaiselongue, da ist es doch gemütlicher."

Das werd ich dem Rudi heut abend sagen." Saft ihn recht gern?" fragte Greil teil­nehmenb. ch, ich mag ihn gut leiden, er is' n netter Mensch."

Sie lehnte ab. Sie fige lieber auf dem Stuhl. Dann raffte fie fich auf:

Rudi, ich muß was ernftes mit bir reden, deswegen bin ich mit raufgegangen."

Den paar Großagrariern zu liebe, die thre Gelder im städtischen Hausbesig angelegt haben, müssen alle Machtmittel der Agrarparteien ein­gesetzt werden. Dann braucht man fich freilich Bauern bestinimt viel mehr intereffieren, fo ben wucherischen 3wischenhandel, Irgendwelche gesundheitlichen Störungen der ja namentlich bei landwirtschaftlichen Pro­sind von der Unfruchtbarmachung weder beim dukten wahre Preisorgien feiert, die Führung Manne   noch bei der Frau zu befürchten. Tas der Agrarparteien schon gar teine Begeisterung Geschlechtsempfinden und die Fähigkeit zum aufzubringen vermag. Hier wäre doch ein weit Geschlechtsverkehr werden durch die Operation dankbareres Betätigungsfeld für die überschüffi­nicht beeinträchtigt." gen Energien des Herrn Dubicky vorhanden!

Na, so feierlich? Was ist's denn?" Ich war heut beim Dr. Frante, und lonnte nicht weiter sprechen. Die Tränen tamen ihr in die Augen.

Sie

Und...? Was denn? So sag's doch!" Sudolph Groß war ungeduldig geworden, aber er ahnte schon, was jetzt kommen würde. ,, Er hat mich untersucht... Es is doch was passiert damals am Sonntag... Rubi, ich frieg

ein Stind..."

Verdammt! Das ist unangenehm." Groß ging aufgeregt hin und her und schaute dabei ärgerlich auf Lene. Sonst sagst du nir?"

,, Es geht nicht, Lene! Ich fann dich nicht heiraten. Es geht wirklich nicht!"

In Lene stieg heiße Wut auf. Aber das is gegangen, daß du mir e Kind gemacht hast! Warum haft du's denn getan, wenn d' mich doch nit heiraten willst?"

Sie war erregt von ihrem Stuhl aufgesprun gen und stand jest Groß gegenüber. Sie schrie fast vor Erregung. Am ganzen Körper zitterte

sic. Dazu bin ich dir gut genug gewesen! Gell? Ta hast leine Ruh geben, bis es so weit war! Und jetzt willst mich siten lassen mit'm Kind!" Ich bitte dich, Lene, sei doch nicht so laut! " Ja, is es denn schon ganz sicher, daß du Die Beute im Haus hören uns ja. Jch lasse dich schwanger bist?"

"

Wenns doch der Doktor jagt!" " Daß mir sowas passieren muk!" ,, iudi, wir werden halt jetzt bald heiraten

müssen

Sie schaute ihn fragend und mit banger Er. wartung an, was er darauf sagen würde.

ja nicht im Stich. Mein Vater wird mir sicher Geld schiden, damit ich die Angelegenheit ordnen tann."

Bezahlen willst mich, wie e Straßenmädle! Und dann schmeißt mich weg...

Mit einem Aufschrei fant sie auf den Stuhl und weinte, daß ihr ganzer Störper davon ge Ich verdiene doch gar nicht genug in mei schüttelt wurde. Groß ging zu ihr hin und suchte ner Stellung, um einen Hausstand zu gründen. Sie zu beruhigen. Aber sie wieß ihn jeht barsch Ich kann noch feine Familie ernähren. Nein, heiraten fann ich jetzt noch nicht."

Das traf Lene wie ein Steulenschlag. ,, Aber im Mai wird doch schon das Kind da sein! Arg lang fönnen wir's Heiraten oq nimmer nausschieben."

Lene hatte noch eine vage Hoffnung, daß er nur jetzt noch nicht heiraten fönne, baß er die Beirat nur noch einige Zeit hinausschieben wolle. Sie sah ihn scheu und ängstlich an.

Ich glaub. ich fann dich überhaupt nicht heiraten! Mein Vater würde das bestimmt nicht zugeben."

Sie fühlte fofori: das mit dem Vater ist eine feige Ausrede. Das empörte sie.

"

arum verstedst du dich denn hinter dei en Batter? Sag doch ehrlich, was du meinst!" Und sie wußte schon, er wollte nicht.

,, Rühr mich nimmer an, du... du Schuft!" Sie fuhr sich mit dem Taschentuch übers Ge icht, um die Tränen wegzutvischen. Dann ging fie zur Tür hinaus, ahne noch ein Wort zu sagen. rok lam hinter ihr drein. Das Haus war schon verschlossen, er mußte unten aufschließen. Auch das gefchah fchweigend.

Sene rannte ziellos durch die abenobunflen Straßen. Sie war im Innersten aufgewühlt, und ihre Gedanken jagten wire burcheinander. Sie dachte wieder an Frans, ber sie vor Groß gewarnt hatte. Einen Fable hatte er ihn ge nannt. nichts fei echt an ihm, unb innen und außen verlogen wäre er. Jest fah sie plötzlich alles mit anderen Augen wie bamals.

ortjesung folgt.)