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Beneš in Paris  

Prag  , 13. Dezember. Außenminister Doktor Beneš reiste in Begleitung des Vegationsrates Dr. V. Kučera heute nach Paris   ab. Auf dem Bahnhofe hatte sich zur Verabschiedung der fran­ zösische   Gesandte Leon Noel   eingefunden.

Donnerstag, 14. Dezember 1983

Jugendnot- Jugendhilfe

Milch- und Brotaktion

( Schluß von Seite 1.)

13 Millionen für Jugend­fürsorge

Selbstverständlich wird das Fürsorgeministerium den hiefür im Budget vorgesehenen Betrag von 13 Millionen Ke ganz in den Dienst der Jugend­fürsorge stellen und vadurch den zahllosen frei­

Vr. 292

Weitere außerordentliche Hilisaktionen

Auf dem Gebiete der außerordentlichen Hilfs. maßnahmen hat die Regierung in den letzten Tagen eine Reihe von Silfsaktionen be. schloffen. Vor allem wurde die Fortführung der im Vorjahre begonnenen Brotation, wenn auch im beschränkten Umfange ermöglicht. Auf Grund der Zuteilung von 400 Waggon Korn werden den ertverbslosen Familienerhaltern mit größerer Kinderzahl Brotzubußen verabreicht werden. Auch die Kohlenaktion wird, wenn auch vorläufig nur 700 Waggon zur Verfügung stehen, in der nächsten Zeit wieder aufgenommen wer den, wobei das Fürsorgeministerium um eine weis tere Erhöhung des obigen Kohlenquantums be. müht ist.

Der Ministerrat hat überdies dem Fürsorge­ministerium wie im Vorjahre einen Betrag von fünf Millionen Ke zur Gewährung von Zuschüs sen an Gemeinden bewilligt, die durch Kriser. wiligen Gürso- gecinrichtungen, die dem Stinder- maßnahmen in stärkerem Maße in Mitleidenschaft schutz und der Jugendpflege gewidmet sind, die Er gezogen wurden. füllung ihrer Aufgaben ermöglichen.

Was den

Arbelterschutz

Auf diesem Wege können sich dann vielleicht auch Was das Fürsorgeministerium im Rahmen für das Jugendproblem unseres Staates, das feiner schwachen Sträfte vorzulehren vermag, wird zu unseren brennendsten Aufgaben zählt, gewiffe geschehen. Das Ministerium ist bemüht, auch im partielle Lösungsmöglichkeiten ergeben. Strife und heurigen Jahre die Jugendheimstätten zu Arbeitslosigkeit sind naturgemäß an dem schwäch attwieren, in denen der Jugend neben warmer lichen Organismus der Kinder nicht spurlos vor Nahrung, die sie sonst entbehren muß, Bildungs­gandamaterials machen. Die deutschen   Propa­übergegangen. Eine ganze Reihe von schulärztlichen möglichkeiten vermittelt werden und es hofft, diese ganda- Agenten und deren Vertrauensiente Berichten aus den Krisengebieten meldet schier Jugendheimstätten diesmal durch Einrichtung weit­sollen völlig unverdächtigt sein im Sinne unfaßbare Prozentsäke an untersuchten reichender Schulungs- und Umschulungs­irgendwelcher Beziehungen zur Regierung und unterernährten, untergewichtigen, blutarmen und gelegenheiten ausgestalten und so den Not­Regierungsstellen. Die deutschen   Regierungs  - regenerierten Schulkindern. Bereits für das Jahr wendigkeiten der Zeit besser anpassen zu können. stellen müssen jede auffallende Fühlung mit 1931 wird ein Ansteigen der Säuglingssterblichkeit, ihnen vermeiden. Die der deutschen   Propa- sowie der Tuberkulosensterblichkeit festgestellt. ganda gefügigen Presseorgane dürfen in kei- Es ist daher nur selbstverständlich, daß das Für­nem Falle in einer offenen Form dafür beforgeminiſterium in den leider nur eng gezogenen lohnt werden, etwa durch die Vergebung der Grenzen seiner finanziellen Leistungsfähigkeit eine Reihe von Maßnahmen getroffen hat. Beträgt doch deutschen   Inserate. Die deutschen   Sonder­die Zahl der Kinder der Arbeitslosen rund 300.000, torreſpondenten, die auf den Narwegen und von denen der überwiegende Teil im heben Grade unter neutraler Maste der ausländischen schusbedürftig ist. Presse empfohlen werden, müssen außerhalb jeder Verdachtmöglichkeit stehen, Verbindun gen mit der Regierung zu besitzen. Jeder An­jchein einer Beeinflussung muß peinlich ver­mieden werden. Nicht weniger raffiniert ist auch die Technik der Stoffbelieferung. Ihre Unterlage bilder ein streng getarnter deutscher  Rundfunk und Telegraphendienst, der mit den modernsten Mitteln und der rekordmäßi gen Schnelligkeit arbeiten joll. Jeder bejon dere Wunsch der Zeitungen in bezug auf die Information muß prompt befriedigt werden. Der Informationsdienst muß unter neutra-| ler Flagge arbeiten und wenn notwendig in der äußeren Form der Sonderberichterstat hung, die den amerikanischen   Zeitungen am meisten imponiert. Will ein Blatt die indivi duelle Belieferung, dann erhält er seinen Sonderforrespondenten, die in möglichst gro­ger Bahl eingesetzt werden müssen. Alles wird gratis geliefert: der Nachrichtendienst in fämts lichen Formen und die Sonderforresponden ten, sämtliche Telegraphen- und andere Un­fosten werden erfest, Honorare werden nicht gefordert. Dr. Goebbels   und seine Agenten leisten ehrenamtliche Arbeit für die Weltpreffe. Noch mehr: den Zeitungen, die diese ehren amiliche Stoffbeliefrung übernehmen, wird finanzielle Unterstüßung in Aussicht gestellt.

Im Rahmen der staatlichen Milch. altion wird täglich 60.000 Kindern von Arbeits. losen ein halber Liter Milch unentgeltlich verab­reicht. Zur Ergänzung dieser Altion foll vom Jänner ab den Erhaltern von Familien mit einer größeren Zahl von Kindern, die bei der Milchbetei fung ausfallen, eine wöchentliche Brot. Zubuße zuteil werden.

Selbständigenversicherung

In der Frage der Selbständigenversicher.mg haben sich die Verhältnisse bisher leider noch immer betrifft, wäre ergänzend anzuführen, daß die Vor- nicht geklärt. Das Fürsorgeministerium hat bereits lage über die Teuerungszulage zu den Unfallsren- wiederholt erklärt, daß es den Anträgen auf Alti­ten schon in den nächsten Tagen verlautbart werben bierung der Selbständigenversicherung grundfäßlich wird, und daß es bei Verhandlung der Vorlage positiv gegenübersteht, daß aber vorher die Verstän über die Einheitspreisgeschäfte gelungen digung der beiden Intereffentengruppen- Band­wirte und Gewerbetreibende- über die Novellie­iſt nicht nur die Mitwirkung des Fürsorgeminiſterung des Gesetzes und die Sicherstellung der finan riums sicherzustellen, sondern auch den Schutz der ziellen Grundlagen des neuen Versicherungszweiges Angestellten dieser Unternehmun notwendig erscheint. gen durch deren Einbeziehung in das Gesetz über die Betriebsausschüsse, sowie durch die gesetzlich fest­gelegte Anerkennung der Verbindlichkeit der Kollet. tibberträge und der Pensionsversicherungspflicht in Schon in den nächsten Wochen wird eine Beder ausgiebigsten Weise auszugestalten. speisungsaktion für Kinder von Ar. beitslosen in die Wege geleitet werden, zu welchem Behuse das Fürsorgeministerium den Be zirksjugendfürsorgen einen Betrag von drei Mil. lionen Ke flüssig machen wird. Das Ministerium hofft überdies, wie in den vorangegangenen Jahren eine Weihnachtsaktion für Kinder von Arbeitslosen veranstalten zu lönnen, und ed ist weiters bemüht, auch im heurigen Jahre eine

Ausspeisungsaktion und Weihnachtshilfe

Minister Dr. Franke:

Deutscher   Sender

könnte das deutsche Gebiet nicht erlassen

Abschließend erklärte Genosse Dr. Czech, im Bewußtsein redlichster Pflichterfüllung sehe das Fürsorgeministecium dem Votum der II. Rammer der Nationalversammlung beruhigt entgegen.

barbietungen in ihrer Muttersprache zugänglich zu machen, auch ohne eigenen Sender vera wirklichen.

Dazu fann man nur sagen, daß es gerade von dem sta atspolitischen" Standpunkt den Minister Dr. Franke im Abgeordnetenhaus Kinderbekleidungsaktion zu veranstalten. Prag  , 13. Dezember. Anläßlich der Verband als mitentscheidend in dieser Frage hingestellt hat, lung der Rapitel Poft und Eisenbahn   im Bud- außerordentlich untlug ist, die deutsche Ein Viertel aller Arbeits- getasch Viertel aller Arbeits- chat oftminster Bevölkerung in den Randgebieten faſt ausschließ Dr. Frante heute neuerdings zur Frage der lich   den reichsdeutschen Hitlersendern zu über­Errichtung eines deutschen   Senders Stellung lassen. Zwischen Eger und Troppau   würde sich losen Jugendliche! genommen. wenn Herr Dr. Franke an dieses Problem auch

Die Veröffentlichung dieses famojen Do- Das Fürsorgeministerium übersieht aber auch fuments hat in der französischen   Oeffentlich die zunehmende Verelendung der arbeits­feit einen Entrüstungssturm und ein Entset- losen Jugend nicht. Eine statistische Erhebung, sen ohne gleiches hervorgerufen. Politisch ent- die leider noch nicht abgeschlossen ist, legt auch hier scheidend ist der Stimmungsumschwung in die weithin laffende Wunde an unserem Volls. dem Teil der regierenden radikalen Partei, der förper bloß. noch bor furzem dem Gedanken der direkten Berhandlungen mit Deutschland   nicht unter aflen Umständen abgeneigt war. Es sind ein­mal die Kreise, die Dalabier nahe sichen, u. a. der Vizepräsident der Partei Entile Roche, der Herausgeber der Republit, der ehemalige Sekretär der Partei Pfeiffer, der Redakteur vom ,, Notre Temps", und dann der Kreis um Wie Volenté". Die einen haben aus taktischen Gründen die Fühlung mit dem Hitler- Deutsch­land befürwortet, die anderen- aus den radikal pazifistischen. Herr Dr. Goebbels   hat ihnen cinen besonders schweren Schlag bersetzt.

Der

Puppen

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uppenspieler

Roman von Felix Fechenbach Lene verstand die Anspielung und jagte ver legen:

Du meinst den Rudolph Groß. Das is scho wieder aus...

,, Sat aber nit lang gebauert! Saft doch e Haar in der Suppe g'funden. Ich hab mir's gleich gedacht, das tut mit lang gut. Je ja auch fei Umgang für dich gewesen. Lenc. Wenn d' länger mit ihm gangen wärst. ich glaub,' s hätt fei guts End genommen. Wir bat der lange Lulatich gleich nit g'fallu. Ich hab dir's ja seinerzeit scho g'jagt."

Unter den 328.891 Arbeitslosen des Landes Böhmen  , die im Juli dieses Jahres gezählt wurden, befinden sich 10.234 Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren, 23.266 Jugendliche im Alter von 19 20 Jahren und 47.475 Jugendliche im Alter von 21-24 Jahren, zusammen 80.975 Jugendliche, also rund 25 Prozent. Ein annähernd ähnliches, ebenso ungünstiges Ergebnis zeigte auch eine im Monat Feber 1933 durchgeführte Zählung, die bei 497.805 Arbeitslosen 113.471 Jugendliche verzeichnet.

Diese Ziffern zeigen uns mit erschütternder Dent­lichkeit, nor welchen Gefahren wir stehen, wenn mir uns nicht rechtzeitig befinnen und zur entschlossenen Tat aufraffen.

Lene weinte statt einer Antvort still vor sich hin. Sie gingen wieder an der Innenseite der Stadtmauer. Schweigend schritten sie ein ganzes Stud nebeneinander her. Dann fragte Franz: Weiß es Sans fchon?"

, ich hab nur mit meiner Mutter ge­sprochen und mit der Gretl. Ich möcht auch nit, daß du's dem Hans sagst. Der erfährts noch früh genug von der Mutter..."

Während er früher doch noch seine ab- nur einigermaßen ernster herantreten wollte- lehnende Haltung durch allerlei Redensarten doch irgendein Standort finden lassen, von dem bemäntelt hatte, erklärte er heute rundweg aus ein deutscher   Sender wenigstens den heraus, daß die Errichtung eines selbständigen größten Teil der im tompatten deutschent deutschen oder ungarischen Senders über- Sprachgebiet wohnenden Deutschen   umfassen haupt nicht in Frage tomme. tönnte.

Wenn einige Herren aus dem deutschen   Deshalb, weil nicht alle Deutschen   zu hun Lager meinten, daß durch einen eigenen deut- dert Prozent erfaßt werden können, überhaupt schen Sender der deutschen   Bevölkerung das nichts zur Abwehr der Nazi- Propaganda im Anhören des Rundfunts in weit höherem Rundfunk zu unternehmen, grenst an ein aus Maße ermöglicht werden sollte, so müsse dem gewachsenes Schildbürgerstückchen! In dieser entgegengehalten werden, daß diese Problem Frage ist das letzte Wort hoffentlich doch noch technisch" nicht so einfach sei, wvic man es nicht gesprochen! darzustellen versuche. Unter der technischen" Neugierig sind wir überdies, wann sich Seite verstehe er mehr den Standort des wenigstens die Verheißungen des Herrn Weinisters Senders im geographischen Sinn: über die Ausdehnung der deutschen  , bzw. unga Die deutsche Bevölkerung der historischen Län- rischen Sendezeit erfüllen werden. Oder wird sich der sei nicht in einem geschlossenen Gebiet an das České Slovo", das Organ des Herrn gefiedelt, so daß ein eigener deutscher   Sender Ministers, wieder rechtzeitig Proteste aus seinen nicht alle deutschen   Hörer umfassen tönnte. Lesertreisen gegen die Verwirklichung auch dieser Stonzession" an die Deutschen  , dieses Staates zit beschaffen verstehen?

Doch lasse sich die Absicht, der deutschen  , bzw. ungarischen Bevölkerung mehr Rundfunk­

genau unterwiesen. Er spielte heute allein. Zur| Abendvorstellung mußte Hans wieder mit an die Arbeit, denn die Abendvorstellungen brachten die besten Einnahmen, und man fonnte sie deshalb nicht ausfallen lassen.

Franz blieb mit Gretl und Hans noch im Gasthof ſizen, dann begleitete er sie ein Stück, da sie nachmittags eine Kleine Wanderung in die Umgebung machen wollten. Gretl hatte schon am Vormittag erzählt, wie Vater Hein die Sache mit dem Michel Spieß eingefädelt hatte und wie's dann weiter gegangen ist mit dem Ausflug nach Reichenberg. Hans tam jetzt noch einmal auf die unglückliche Angelegenheit zurüd:

Still gingen sie weiter. Franz machte sich Vorwürfe, daß er damals Lene nicht dringlicher vor Groß gewarnt hatte. Er hätte sich's denken lönnen, wie das ausgeht. Jest war es zu spät. Bene", fing Franz wieder an, ich bin eigentlich e bißle mit schuld dran... ,, Mir tut er ja leid, der Michel. Der is Du?" fragte sie ganz erstaunt. Du hast ja auch nur mißbraucht worden und hat's nit mir ja abgeredet vom Groß!" gemerki."

"

Ja, schon, Ich hätt's dir nur deutlicher

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fagen follen. Aber ich bin ärgerlich gewesen und Leid fann er einem schon tun", meinte dir aus'm Weg gangen, statt baß ich mich mehr Franz, wenn man sich vorstellt, wie er sich den ganzen Sonntagnachmittag abgeliebt hat, und um dich gefümmert hätt." dann war doch alles vergeblich. Ich hab's ihm gfagt, daß die Gret! icho lang nimmer frei is. Wenn er das vorher gewußt bätt, dann hätt er fich garnit erst strapaziert."

Lene zucie zusammen, als wäre sie ge Lene faßte in plötzlicher Aufwallung feine fchlagen worden. Taß Fran; aber auch gerade Hand: baran erinnern mußte. Er tann doch nicht wissen, Ich verdien's ja garnit, daß d' so gut zu wie es um sie stand? Die Greit hatte ja ver- mir" bist Ihre Augen wurden wieder sprochen, daß sie ihm nichts davon fagen würde tränenfeucht. Ich hab gemeint, du schimpfst und sie hat ihr Wort sicher gehalten. Ob fie's mich recht z'famm und willst vielleicht überhaupt ihm selber jogen soll? In ein poor Monaten nir mehr von mir wissen, und jest machst dir türbe er's ja doch wissen. selber Vorwürf..."

,, Wenn ich damals auf dich ghört hätt, Franz, wärs beffer geveien...

Saft denn schlechte Erfahrungen mit dem Groß gemacht?"

Ja, arg schlechte..." Sie hatte den Stopf gesenkt und sprach ganz leife. Sie schämte sich vor Franz und wußte nicht recht, wie sie es ihm jagen sollte, was geichehen war. Fran; fah sie an und wußte jept, was los war, che Lene weitererzählt hatte.

s was bassiert...?"

a" flüsterte Lene.

Baß nur gut sein, Lene. Das geht auch vor über, was dich jest so drückt. Und dann wirst wieder das lustige Mädle, bas d' immer warst." Sie standen jetzt vor dem Gasthof, der als Treffpunti mit Hans und Gret! vereinbart war. ene ließ Franz allein in die Gaststube treten und ging erst sich das Gesicht zu waschen. Hans sollte nicht merken, daß sie geweint hatte.

Nachmittags mußte Lene bei ber Stafperl­bude bleiben. Sie drehte die Orgel vor jeder Vorstellung unt faffterte, wie sie es in Würz­ burg   oft von der Mutter gesehen hatte. Bater

nd jest will er nir mehr von dir wissen?" Cornelius hatte sie außerdem am Samstag noch

Hans forderte den Franz auf, noch weiter mitzugehen. da der jetzt Miene machte, umzu­fehren. Er lehnte aber ab.

Dann treffen wir uns um halb sechs Uhr bei der Kasperlbube", sagte Sans.

Und wenn ihr in Wald tommt, Hänsel und Grett, dann paßt fei auf, daß ihr der Knusperher uit begegnet!" rief Franz ihnen noch nach.

"

Wir streuen Brotbrödeli auf den Weg, dann finden wir schon wieder heim!" rief Hans lachend zurüd

Franz ging wieder zur Wiese, auf der Schau­ buden  , Karussells und die Kasperlbude standen. Da und dort blieb er vor einer Bude stehen, örte sich die Anpreisungen der Ausrufer an und lam schließlich zu der Kasperlbude des Vater Cornelius, deren blau ladierte Holzleisten schon von weitem leuchteten. Lene stand hinter der großen Drehorgel und seßte unermüdilch das Rad in Bewegung. Wenn der rechte Arm ermüdet war, nahm sie den linken. Frans trat auf sie zu: Du, das mußt mir zeigen, wie der Kasien funktioniert."

Lene hatte gerade wieder ein Lied durch­georgelt und zeigte Franz, wie mit einem ein fachen Handgriff die nächste Walze ins Werk ge­

hoben wird.

Das is alles! Dann fängt man einfach an zu drehen. Das andere besorgt die Orgel selber." ,, Lazz nrich das mal probieren, Lene. Ich spiel außer'nt Grammovhon lei Musikinstrument. Dann fann ich wenigstens fagen, ich lann jest wei Inſtrumente spielen: Grammophon und Drehorgel."

Da wär ich doch bloß das fünfte Rad ant Wagen. Ihr habt euch noch viel zu erzählen, und ich tönnt dann so nebenher laufen., das macht mein Batter fei Sohn nit. Da täm ich mir ja Du hast doch immer nur Dummheiten im vor, wie bestellt und nit abq'holt. Ich schau lieber Stopf! Meinethalben fannst orgeln. Aber nur der Lene beim Drehorgelspieln zu, und dann noch ein Stüd! Wenn ich laut, fängt die Vor­ſtrolch ich no es bikle durch den Jahrmarkts. ftellung an." rummel. Kommen Sie herein, meine Herrschaf ten, das müssen Sie gesehen haben! Das größte Weltwunder aller Zeiten! Hereinspaziert. herein spaziert! Die Vorstellung beginnt!" Das is doch viel unterhaltamer."

Franz hatte den Ausrufer einer Jahrmarkis, bude topiert, und sie lachten jetzt alle drei darüber.

semdärmel hoch und fing an zu drehen. Die Franz zog seinen Rod aus, trempelte die Sache machte ihm Spaß und er bebauerte, als das Lied zu Ende war und Lene mit der großen Glocke das Zeichen zum Beginn der Borstellung gab.

( Fortjepung folgt)