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,, Moralische Wiederherstellung" Die Wünsche des Berliner   diplomatischen Korps

Mittwoch, 3. Jänner 1934

Die Notlage der Textilarbeiter

Das Kapital richtet die Textilarbeiter zu Grunde, die Gewerkschaften sind ihre einzige Stütze

Nr. 1

[ listische Weltordnung und den Faschismus. Unjer Erziehungsideal ist der sozial ethische Mensch.

Die sich anschließende Wechselrede brachte wertvolle Ergänzungen: Dr. Strauß ( Prag  ): Schulverwaltung; Dr. Stohler( Zep­Tis): Mittelschullehrpläne; Dr. BI och ( Brünn  ); Mittelschullehrpläne, Rundfunt; Dir. Fritsch)( Türmih): Bürgerschule und Lehrer

Der Karlsbader Volkswille" veröffentlichte gemacht wird. So waren in einem Unternehmen, bildung; D. Neumann( Schönpriesen): Lehrs eine Uebersicht über die Textilindustrie im Karls in dem die Arbeitszeit von 6 auf 8 Tage herab- bücher und Völkerversöhnung; Obmann Huds vader Kreis, welche die gange Katastrophe erken gesetzt wurde, der Arbeitsertrag trotz Arbeits­nen läßt, in der gerade dieser Industriezweig gezeitverfürzung um ein Sechstel größer, als vorher. Dir. Riedl( Graslih): Faschismus und Leh ( Aussig  ): Lehrervereine und die Junglehrerfrage; allem wird da festgestellt, irtenr? ea? Auf jede Lohnkürzung und Arbeitszeitkürzung rer; Prof. 2assita( Ausfig): Sogenannte antworten die Arbeiter aus reinem Selbsterhalwissenschaftliche Zeitschriften und Faschismus; die ihnen vorübergehend noch das Stück Brot be geldfragen; Lehrer Zosel( Ohren): Partei­tungstrieb mit einer Steigerung ihrer Tätigkeit, Lehrerin Anzer( Karlsbad  ): Elternvereini gungen; Prof. Neuwirth( Aussig  ): Schul­läßt, sie aber andrerseits zum schnellsten Verbrauch arbeit. aller Lebensfraft zwingt.,

Sierauf hielt Minister Gen. Dr. Czech ein fast dreiviertelstündiges Referat über Gegens wartsfragen, über das Jugendproblem im allge­meinen und der Junglehrer im besonderen, über Arbeiterrundfunk usw. Seine Ausführungen er­weckten die größte Aufmerksamkeit.

Berlin  , 1. Jänner. Die Neujahrsemp fänge beim Reichspräsidenten   von ins denburg erfolgten in üblicher Weise im Beis sein des Kanzlers Adolf Hitler   und des Außen­ministers Freiherrn von Neurath. In seiner im Namen des diplomatischen Korps an den Präst­denten von Hindenburg   gehaltenen Ansprache, er flärte der Apostolische Nuntius Msgr. Dr. Or fenigo u. a.: Unsere Herzen freuten sich beraten ist. Vor allem wird da festgestellt, daß in den fonders, als die Männer, denen Eure Erzellenz letzten zwei Jahren die Löhne der Textilarbeiter das Schicksal Deutschlands   anvertraut hat, feier zurückgegangen sind und zwar in der Kanum lich erklärten, sie seien bereit, die Fragen zwi garnspinnerei um rund 10 Prozent, in der Tüll schen Deutschland   und den anderen Nationen auf weberei gleid falls um 10 Prozent, in der Färberei friedlichem Wege und in freundum 8 bis 13 Prozent, in der Wirkerei um 10 bis jchaftlicher Verständigung zu regeln. Zum 40, in der Stoffhandschuhbranche um 10 bis 30. Schluß sagte der Nuntius, er wünsche, daß sich in der Baumwollspinnerei und Weberei um 10 bis Diesen Ausführungen des..Boltswille" vols Deutschland schnell materiell und moralisch wie 15, in der Stickerei um 4 bis 10 und in der Tep­Ten wir noch, um die großen Leistungen der Ge­derherzustellen und so zur Festigung der Welt- pichtweberei um 12 Prozent. Weberdies wurde sehr werkschaft des Tertilarbeiter angesichts der furchts wirtschaft und des internationalen Friedens bei häufig außerdem in der Weise eine Reduktion des baren Notlage der Textilarbeiter ins rechte Licht zutragen vermöge. Lohniciles an der Tertiliare erzielt, daß an zu feben, einige Zahlenangaben hinzufügen, die den Maschinen eine Reduzierung wir dem Artikel des Kassiers der Union   der Ter der Beschäftigtenzahl vorgenommen tilarbeiter des Genossen Buriane f in der leg. wurde, so daß dort, wo früher 6, 5, 4, 3 Arbeiter ten Nummer des..Tertilarbeiters" entnehmen. beschäftigt waren, jest nur noch 5, 4, 3 oder 2 Ar­( In diesem Blatt, das dem fünfzehnjährigen Ju­Obmann u d I besprach dann die für August beiter tätig sind. Gleichzeitig friegen auch die An- biläum der Union   gewidmet ist, finden wir übri 1934 angeſetzte Sommerschule, für die interna­forderungen an die Arbeitsleistung. Der Inhaber sens einen instruktiven Artikel des Verbandsob- tionale Gäfte aus Frankreich  , Belgien  , Holland  , einer weſtööhmischen Tertilfirma ſagte fürzlich Union   in den lekten 15 Jahren.) Danach beirugen wird sich bemühen, die Gäſte würdig zu empfan mannes Genoffen Roscher über die Tätigkeit der Schweden  , Spanien   usw. angesagt sind. Aussig  unter Hinweis auf frühere Lohnverhandlungen die Arbeitslosenfälle der Union   in den Jahren gen. Die Reichsvereinigung wird dieses Ziel mit einem Vertreter der Union   der Tertilarbeiter 1927 9799, 1928 16.673, 1929 23.390, 1930 aller Energie verfolgen. Dir. Fritsch würdigte wörtlich folgendes: 52.990, 1931 82.485, 1932 109.920 und 1933 noch die unermüdliche Tätigkeit des Obmannes Als wir damals verlangten, daß die Leistung in dieser Abteilung von 90 auf 120 gesteigert wer bis 30. November 110.379. Die ausgezahlte Subt, dessen Tätigkeit die einmütige Zustimmung den solle, da haben sie uns gefagt, daß dies unmöge Arbeitsfofenunterſtüßung betrug im Jahre 1927 der Mitglieder finde.( Stürmischer Beifall, die lich fei. Seute fönnen wir ihnen mitteilen, daß diese über 2 Millionen, 1928 4,4 Millionen, 1929 5,7 Anwesenden erheben sich von den Sißen.) Gen. Leistung auf über 300 gesteigert wurde.. 1930 16 Millionen, 1931 37,4 millionen, 1932 Hudl dankte für die Kundgebung und forderte 34.8 Millionen und 1933 bis 30. November 61,7 zu weiterer Arbeit im Sinne unserer Parteigrund­Millionen. Seit 1. April 1925 hat die Union   nicht fäße auf. weniger als 200 Millionen Ke an Arbeitslosen= unterstützung ausgezahlt.

Arbeiterschaft erhalten. Je mehr die herrschende Klaſſe den Ausweg aus der Wirtschaftskrise zu Laſten der Arbeitenden zu beschreiten gewillt ist, je mehr durch eine Hinabdrückung der Lebens. haltung der Arbeiterschaft auf einen Stand, den sie schon vor Jahrzehnten überschritten hatte, die schrofffte Ausbeutung sich wieder dem Zustand der Sklaverei nähert, weil der Faschismus die großen und jede Kampforganisation des werftä. tigen Volfes zu zerstören sucht, desto demagogi­scher und niederträchtiger werden die Mittel, die ihm im Kampfe gegen die gewerkschaftliche und politische selbständige Arbeiterbewegung den Sieg bringen sollen. Aber auch nur so hat die herrschende Klasse Aussicht, daß der von ihr beschrittene Weg zum ersehnten Ziel führt: zur Rettung des kapitalistischen   Wirtschaftssystems aus der Weltfrise.

Freilich wäre auch dieser Erfolg nur ein

vorübergehender. Dennoch müßte ihn die Ar. beiterklasse teuer bezahlen! Die Früchte eines jahrzehntelangen, opferreichen Kampfes würden verloren gehen, eine barbarische Knechtschaft würde alle Arbeitenden niederdrücken und die menschliche Gesellschaft in eine nicht mehr für möglich gehaltene Kulturlosigkeit versinken las fen. Die entsetzenerregenden Anfänge im Hitler­reich sollten die werktätige Bevölkerung in allen Ländern, darüber hinaus alle freiheitliebenden und für den fulturellen Fortschritt arbeitenden Menschen ein mitreißendes Fanal der drohen. den schwarzen Gefahren sein!

Bei gekürzten Löhnen wurde also eine bedeu tende Erhöhung der Arbeitsleistung erzielt. Be merkenswert ist auch, daß der Abbau von Affords töhnen sofort durch Leistungssteigerungen wett­

Tagung der sozialdemokra= Gebiet des Schulweſens, Reform der Mittelschule, tischen Lehrer

des Fortbildungsschulwesens, Hochschule, Lehrerbil­dung, Kleines Schulgesetz usw. und die aus der ge genwärtigen Lage sich ergebenden Schlüsse.( Reicher Beifall).

Berlinutónis, saber: de internationales Mitglied des Landesschulrates,

Prof. Schweizer   für den Reichsverein Kin­derfreunde, Abg. Schäfer, Fachlehrer Eisner für die tschechische Bruderorganisation.

Obmann Hudl erstattete den Tätigkeitsbe­richt, der ein erfreuliches Bild der Aufwärtsbe=

Die Neuvahlen ergaben im allgemeinen eine Wiederwahl der bewährten bisherigen Funktio näre.

Nach sechöstündiger Dauer wurde die überaus anregend verlaufene Hauptversammlung geschlos= ſen.

Schwere Schädigung unserer Exportindustrie

durch Hitler Deutschland

Die sehr gut besuchte vierte Hauptveriamm­lung der Reidsvereinigung deutscher   sozialdemo Gen. Dr. Mühlberger( Trautenau  ) kratischer Lehrer in der Tschechoslovakischen Re­Die Nazianhänger hierzulande, die sich kurzfich sprach über: Unsere pädagogischen Forderungen. tigerweise für das Dritte Reich begeistern, haben in publit fand am 30. Dezember 1983 in Prag  statt. Aus dem ganzen Staatsgebiete hatten sic Auch hier können nur die Grundlinien des ge- der Regel feine Vorstellung, was das praktisch, spe­Mitglieder eingefunden: aus Aussig  . Eger, Frei- haltvollen und ethisch fundierien Referates aufge- ziell in wirtschaftlicher Beziehung bes waldau, Brünn  , Budweis  , Landstron, Marlsbad, zeigt werden. Das höchste Ziel ist der Gedante der deutet. Sie ahnen nicht, daß die Sitlerpolitik die Neutitschein, Trautenau  , Graslis, Teplit usw. sozialen Gerechtigkeit und zur Verwirklichung dieses Wirtschaft der umliegenden Staaten, nicht zu­Der Obmann Gen. Sud I fonnte als Gäste be- Bieles durch die Erziehung beizutragen, ist Teizte Test auch die der Tschechoslowakei   aufs schwer ste grüßen: Min. Dr. Czech und Generalsekretär Aufgabe der Schule. Dazu ist notwendig: innere schädigt. Abg. Taub für den Parteivaritand..Redakteur Freiheit, sosiales Mitempfinden, internationales In den Wirtschaftsbetrachtungen kapitalistischer Dr. Strau Strauß. Mitglied des Jamb affultates, Berſtändnis. Daher: Ablehnung der alten autorita Blätter anläßlich der Jahreswende war dies aus­tiven Form, des faschistischen Geistes. Nottvendig: drücklich hervorgehoben. So 3. V. schreibt die ,, Rei­Die Rettung der menschlichen Gesellschaft differenzierte Einheitsschule, Sprengelbürgerſchule- chenberger Beitung" vom 30. Dezember über die sets, neunjährige Schulpflicht, Trennung von Schule schwierige Lage der Wollindustrie u. a.: vor diesem Untergang muß sie alle zusammen. und Kirche, Ausbau der materiellen Fürsorge, der finden lassen! Die im Stampfe groß und stark Elternvereinigungen. Notwendig aber find vor allem demokratische Lehrer mit entsprechender Vorbildung gewordenen freien Gewerkschaften und die so. zialdemokratischen Parteien müssen diese gewal. egung unserer Bestrebungen zeigte und mit Bei- und Fortbildung und entsprechender Besoldung. Seine zialdemokratischen Parteien müssen diese gewal fall aufgenommen wurde; desgleichen der Kassa- mit Begeisterung aufgenommenen Ausführungen tige Aufgabe übernehmen und sie mit den Mas bericht( Gen. Ruded) und der Revisionsbeschloß der Redner mit den Worten: Wie deutschen  sen des arbeitenden Volkes, mit allen seinen richt( Gen. 3 ose 1). Den Bericht über die schuil­Schichten durchführen. Ein Wahnwort muß sie politische Lage erstattete Abg. Gen. Schäfer. vor allem als Erzieher zu den großen Grundsätzen sozialdemokratischen Lehrer bekennen uns nochmals alle am Anfang und im Verlauf des Jahres Wegen Naummangels seien nur einige Gedan- des Marrismus: zur Gleichberechtigung und Soli­immer wieder anspornen: Kräfte gesamtensplitter aus dem reichen Elaborat hervorgehoben: darität aller und in jeder Hinsicht, zum Gedanken melt für den entscheiden den Savierigkeiten der gesamten öffentlichen Verwaltung, der Völferversöhnung und des Völkerfriedens, zur Bei der Besprechung der schweren Lage der Stampf! Ersparungskommission, Sparmaßnahmen auf dem wahren Demokratic, zum Kampfe gegen die kapita- Glasindustrie kommt die planmäßige Unter­zertreten und zerquetscht worden. Auf dem Main   wie plöglich aufflammende Blige, trübe Gedan­trieben Eisschollen, runde und ovale, große und ten. Aber die verscheuchte sie schnell. fleine. Sie hatten alle einen Kranz um den Rand Jest waren sie wieder dabei, sich auszumalen, aus glizernden Eis- und Schneekristallen. Wie wie sie später einmal als junges Paar im Wohn­große, garnierte Suchen sahen sie aus. wagen hausen würden. Grefl wollte Stasperl

Der

Puppe

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uppenspieler

Der Tod der Großmutter war ja nicht über raschend gekommen. Man mußte seit einiger Zeit schon damit rechnen. Aber für Frau Cornelius war es doch ein harter Schlag. Im Frühjahr hatte sie die Tochter so plößlich verloren, und jetzt die Mutter...

,, Die englische Konkurrenz machte sich unange nehm fühlbar, weil die Pfundentwertung, die die Produktionskosten der englischen Induſtrie um mehr als ein Drittel verringerte, ein billiges Aus gebot ermöglichte. Der deutsche Wettbewerb nützte ( zur Abwehr des Boykotts) dic Scrips Dumping­vorteile aus, die italienische Konkurrenz nahm den Vorteil der starken staatlichen Industrieförderung in diesem Lande wahr."

Hand in Hand gingen Grett und Hans am spielen Ternen, und Hans teilte ihr lachend schon fer entlang. Sie sprachen von der Zukunft, was die Rollen zu, die sie zu spielen haben würde, die wohl werden würde mit ihnen beiden, und ob der Amalie in den Räubern", die Fürstin von Strieg noch lange dauern würde. Parma   im Faust", die Genovesa, die Groß­mutter vom Kasperl und noch manch andere.

Das gab diesmal ein trauriges Weihnachsfest Roman von Felix Fechenbach   in der Stuve hinterm Wilchladen. Wie lange Die Ausbildungszeit der jungen Retruten würde es dauern, dann geht Hans ins Feld, und wurde auf das allernotwendigste zusammenge- wer weiß, ob und wie er wiederkommen würde. Die ersten, die naus sin", sagte Greil, ham drängt. Meist waren die Neueingezogenen nur Frau Anna machte sich gar trübe Gedanken. g'sagt. Weihnachten wär'n sie wieder daheim. acht bis zehn Wochen in der Ausbildung und Im Januar bekam Hans fünf Tage Urlaub. Jest is aber scho Januar..." kamen dann ins Feld. Auf allen Paradedrill Dann sollte er an die Front fommen. Er war wurde verzichtet. Es tam jest nur darauf an, icht schon in feldgrauer Uniform und wohnte die Fähigkeiten heranzubilden, die für den Strieg während der paar freien Tage bei den Eltern in erforderlich waren. Viel Felddienst- und Schieß- der Kärrnergasse. Sie wollten vorerst den Milch­übungen gab's, das Bauen der Schüßengräben laden weiterführen, bis sie im März mit dem mußte gelernt werden, und vom Präsentiergriff Wohnwagen wieder losfahren würden. Dann und Paradeschritt war keine Rede. Im Januar sollte alles verkauft werden. sollte es schon ins Feld gehen, hieß es im Re­trutendepot.

In diesen Tagen war Hans viel mit Grett zu­

Ja, so schnell wie manche gemeint ham, geht's halt doch nit. Fast die ganze Weit sicht gegen Deutschland  . Das kann vielleicht noch lang dauern..."

,, Und wenn's noch so lang dauert mit dem Krieg, ich wart auf dich, Hans. Das weißt ja." Seine Hand schloß sich enger um die ihre zu feſtem Druck. Und sie erwiderte diesen Druck herzlich.

..Ich weiß, Gretl. Wir zwei g'hör'n s'jamm, was auch kommt. Aber, wenn dei Vatter dick­föpfig bleibt...?"

Dann fann er mir niy mehr sagen. Und wenn er dann immer noch nit will, dann heiraten wir halt so."

sammen. Franz war schon vor Weihnachten mit Ende November lam Vater Cornelius mit dem einer Feldbäderei- Solonne ausgerüdt und hatte Wohnivagen zum Ueberwintern nach Würzburg  . von draußen auch schon geschrieben. Gretl brachte Der Wagen wurde wieder auf seinen alten Plaß seinen Feldpostbrief Hans zum Lesen. Franz war beim Stranentor gestellt, aber Vater und Mutter hinter der Kampflinie, doch zuweilen hatte die Cornelius wohnten bei der Großmutter. Die Feldbäckerei schon Fliegerbesuch bekommen. Aber..In zwei Jahren bin ich volljährig. Hans. Mutter half im Haushalt und im Laden, und ihm passierte so leicht nichts, schrieb er, weil ja Vater Cornelius beschäftige sich mit Schniparbeit. bekanntlich Unkraut nicht verderbe. Sein Brief Die Großmutter war recht froh darüber, daß war gespidt mit humorvollen Wendungen. Franz ihre Tochter bei ihr war, denn ohne die Hilfe der war auch draußen im Feld der heitere, stets zu Frau Anna hätte sie in diesem Winter faum mehr Scherzen aufgelegte Mensch geblieben. den Milchladen versorgen fönnen. Sie war nicht Wie schnell doch jetzt in diesen Urlaubstagen eigentlich trant. Aber die Siebzig hatte sie nun für Hans die Zeit verstrich! So ganz anders als schon überschritten, und recht müde war sie ge- in der Gefängniszelle. Dort ballten sich die worden. Eines morgens, als Frau Anna zu ihr Minuten zu Stunden, und die Stunden dehnten ins Zimmer tam, lag die Großmutter tot im sich zu Tagen, lange, endlos. Jetzt huschte die Bett. Es war mit ihr so gekommen, wie sie vor Beit hin wie ein leichtfüßiges Wiesel. Schnell, einiger Zeit selbst zu Sans gesagt hatte:..Wenn's blitzschnell. Del gar is, geht's Rämpfe hali aus..." Jezt

Und du temmst mit in unsern Wohnivagen, und wir zieh'n in der Welt rum, Grett. Da freu ich mich jest scho drauf!"

Eine große Sache hatte Hans noch vor. Recht sparsam müsse man die erste Zeit sein und im Winter fleißig Schnißarbeit machen, dann würde sich das, was er vorhabe, bald verwirklichen laſſen.

Was is denn das? Du tust ja ganz geheim­nisvoll." ,, Der Vatter weiß auch noch gar niy davon. Da brauch ich viel Geld dazu."

Du machst mich richtig neugierig, Hans. Jeizt hast doch die neuen Stasperlspiele erst gemacht, und gleich fällt dir wieder was neues ein. Was is es denn? Sag's halt."

..Ich will nimmer mit'm Pferd futschier'n. Auto fahr'n woll'n wir! Unser Wohnwagen wird verkauft und e neuer ang'schaft mit Benzinmo tor. Da kommen wir schneller vorwärts und kön­nen weitere Touren machen. Vis nach Stuttgart  und Karlsruhe   tämen wir dann auf die Jahr­märkte und Messen..."

Greil war begeistert von diesem Plan. Aber jie meinte, so ein Auto- Wohnwagen müßte doch er sicht, daß er sein' Willen nit durchseßen kann, doch nie zusammenbringen. Aber Hans meinte, Bielleicht sagt mei Vatter doch noch ja? Wenn furchtbar teuer sein. So viel Geld würde Hans wird er scho nachgeben. Die Mutter hat ja so nig das wäre nit so schlimm. Sie hätten das Geld dagegen, und die hilft mir scho beim Vatter." für die große Kasperlbude aufgebracht und für Grett malte sich besonders gerne Zukunfts- die neue, große Drehorgel, und mit dem Auto­bilder aus, recht schön und rosig. Und wenn's Wohnwagen würde es auch gehen. Man bekäme Hans ging mit Grett am Main   spazieren. Es dann auch anders kommt, meinte sie, die Freude, ihn ja auf Abzahlung, und die Anzahlung ließe war es ausgegangen. Frau Beria Lechner war war Schnee gefallen, und die weiße Decke, die die man vorher hat, wenn man sich alles so schön sich mit dem Erlös vom Verlauf des alten Wa­über Nacht ohne Schmerz und Qual ins ewige morgens noch über dem Boden lag, war von den ausdenkt, die könnt einem doch niemand mehr gens bestreiten. Dunkel hinübergeschlafen... Fußgängertritten zu einem graubraunen Matsch nehmen. Nur zuiveilen famen ihr zwischendurch,

( Fortsetzung folgt.),