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wohl der lokalen Bergbehörde als auch des mi
nisteriums für öffentliche Arbeiten mit aller Gewissenhaftigkeit und aller Strenge Klarheit zu schaffen und ohne Schonung für diejenigen vorzugehen, die jahrzehntelang aus all den Mühen, dem Schweiß, dem Blut der Bergarbeiter, den Gefahren der Grubenproletarier Gewinn ge30gen und die Annehmlichkeiten des Lebens gewonnen haben, Glück und Sonne, Freude und Lust, während diejenigen, die der Erde den schwarzen Reichtum abgewonnen, in Dunkel und Dister, Freudlosigkeit und Lebensarmut ihr Dajcin verbracht haben. Ist es schon gräßlich, in einer Welt zu leben, die Millionen Menschen zu Arbeitslosigkeit und elendem Leben verurteilt, die andere Millionen zwingt, bei der Arbeit täglich und stündlich dem Tode ins Antlitz zu schauen, es wäre nicht zu ertragen, wenn
nicht der Schrei des Entjesens, der anläßlich
der Durer Katastrophe durchs Land geht, die Verantwortlichen zur Tat zwingt: das Leben der Bergarbeiter unter allen Umständen zu schüt zen und wenn dabei der ganze Profit der Bergherren verschwinden würde. Der Reich tum unter der Erde soll allen gehören und diejenigen, die uns diesen Reichtum bringen müssen unter dem Schuh de Gesellschaft stehen.
( Schluß von Seite 1)
Donnerstag, 4. Jänner 1934
Die Minister Cerny Dostalek und Dr. Czech an der Unglücksstätte
Innenminister Cerný und Minister für öffentliche Arbeiten Dost á Iet begaben sich abends sofort nach Eintreffen der Nachricht über die Katastrophe auf der Nelson- Grube an die Unglüdsstelle.
es
Oesterreichischer Neujahrsnachtspuk
Steht denn das alte Oesterreich noch und soll wirklich evig stehn, jenes Oesterreich, das wir
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Herrn Mussolinis, dem sie mit einer österreidi schen Aufrüstung auch ein willkommenes Aufmarschgebiet geben. Denn: erst einmal Waffen und Armee- dann kommt dazu schon auch der Wahn, man müsse, anfnüpfend an alte Tradi tionen, auch in der europäischen Politik mitreden, mitspielen im europäischen Stonzert.
für tot und begraben hielten, das großmannssüch Dr. Dollfuß verlangt Waffen und bei tige schwarzgelbe Desterreich, in dem Hochmut und dem derzeitigen Zustande der europäischen Politik Bom Ministerium für öffentliche Arbeiten schlampige Herablassung gleichermaßen zuhause scheint bei einer gewiffen Geneigtheit zur Bewil sind außerdem der Vorstand des Departements waren und das stolz war auf beide, jenes Dester- ligung dieses Neujahrswunsches Desterreich wirkfür Bergbau Ingenieur Durch und Ober- reich des dumpfen, geistfernen, aber auf Formen lich wieder vor völliger Renaissance zu stehen- sektionsrat Dr. Terný von der Inspektions: achtenden Kleritalismus, jenes Oesterreich der Ge- es schickt sich an, wieder einmal europischer Stöabteilung nach Dug abgereift. mütlichkeit, das genau wußte, um wieviel es hin- renfried zu werden. Aus einem Neujahrsspiel kann ter anderen Staaten zurückgeblieben war, aber böse Wirklichkeit werden. gerade aus dieser Zurüdgebliebenheit den Ans spruch auf besondere Eigenart und also auf Vollund Gleichwertigkeit erhob? Steht dieses Dester reich noch oder ist es bloß in der Silvesternacht für eine kurze Weile auferstanden?
Minister für soziale Fürsorge Dr. Czech hat sich nach dem Ort des Unglüds begeben.
Frühere Gruben
Katastrophen
Ein Ueberblick der größten Grubentata strophen des Auslandes seit der Jahrhundertwende bis einschließlich des Jahres 1932 ergibt ein er schütterndes Bild der furchtbaren Opfer des Berg manns - Berufes.
Der Zahl der Opfer nach war die größte Katastrophe im März des Jahres 1906, wo bei einem Brande in den Kohlengruben von Cours rieres in Nordfrankreich 1219 Bergleute den Tod fanden und bei den Rettungsarbeiten noch weitere 17 Bergleute ihr Leben lassen mußten.
werden.
Zur Grubenkatastrophe: 15 Tage später konnte der Brand erst bewältigt Eine Explosion und der darauf folgende Brand auf der Grube„ Re de r" bei Saarbrüt fen im Jänner 1907 forderte 148 Tote. Im März des gleichen Jahres entsteht auf der Grube Kleinrosseln bei Forbach in Lothringen eine Explosion schlagender Wetter, die 75 Bergleuten das Leben foſtet.
innere vergast ist. Die Rettungsmannschaft ar beitet unter sehr schweren und gefährlichen Umständen und ihre Mitglieder fallen jeden Augen blick in Ohnmacht.
Durch die Grubenexplosion wurde das Städtchen Offet wie durchein Erdbeben schwer
In Dr. Dollfuß, dem kleinen Kangler eines Altösterreichss tatsächlich auferstanden zu sein:
Günstige Getreideernte in Sowjetrußland
Moskau, 3. Jänner. In dem Berichte im Zentralvollzugsfomitee über die Ergebnisse des
kommiſſär I a low Iew auf das wichtigste Gr= gebnis des Jahres 1933, d. i, die starke Stei gerung der Ernteerträgnisse hin. Die Getreideproduktion weist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 200 Millionen Doppelsentnern, d. i. um 28.5 Prozent auf. Bei Weizen allein betrug die Steigerung 36 Prozent. Von Industriepflanzen erbrachte Baumwolle über vier Millionen Zentner, womit die Baumivollproduktion der Vorkriegszeit um 85 Prozent übertroffen
fleingewordenen Landes, scheint die Verkörperung Ueberheblichkeit , die bescheiden tut, Großmeierei, Landwirtschaftsjahres wies der Landwirtschaftsdie anknüpft an das traditionelle„ Mir san mir", eine politische Hochstapelei, die nur möglich ist, weil man" so und so zu einer Verlegenheit Euro pas geworden ist. Dieser Herr Dr. Dollfuß hat zum Erstaunen der Welt in einer Silvesterrede verkündet, es sei ein Gebot der Selbstachtung, daß wir Desterreicher die politische und militärische Gleichberechtigung mit allen Staaten verlan gen... Prinzipiell ist dieses unser Programm anerkannt, aber auch praktisch haben wir bereits Erfolge erzielen können... Ein freundschaftliEin freundschaftliches Verhältnis zu den anderen Staaten ist nur wurde. Der Flachsanbau erbrachte ein um möglich, wenn die Unterschiede zwischen Siegern 470.000 Bentner größeres Ernteergebnis als im und Besiegten endlich verschivinden. In allen die Vorjahr. Im Jahre 1933 wurden 30.000 neue jen Punkten laufen die deutsche und die österrei- Viehzuchtkollektivwirtschaften mit insgesamt 16 chiſche Politit parallel." Millionen Stück Vieh geschaffen.
Diese Erfolge wurden bei gleicher An= baufläche erreicht.
Kabinett Anghelescu
zurückgetreten
Ja, da wird mancher gelacht haben, als er von der Forderung nach militärischer Gleichberech tigung las- und gedacht haben: Andere Sorgen haben die Oesterreicher nicht? Sie haben natürlich crschüttert. Eine riesige Stichflamme schlug Im November des Jahres 1908 tamen auf andere Sorgen, ganz andere. Aber den Dr. Dollaus dem Schachte empor und im Nu war die ganze der Zeche„ Radbod" bei Hamm in Westfalen durch fuß haben die Politiker anderer Staaten deshalb, Schachtanlage in dichte schwarze Rauchwolken ge- eine Kohlenstaubexplosion 360 Bergleute um. weil er den Ehrgeiz hatte, dem Hitler- Faizismus hüllt. Auch das Maschinenhaus ist stark in Mitleiden Zwei Wochen später fordert der Bergmannsberuf einen bodenständigen entgegenzustellen, zu einem schaft gezogen. In der Sortierungsanlage brach ein infolge eines Brandes in der Sohlenmine in David der europäischen Demokratie und einem Brand aus, zu deffen Bekämpfung alle Maßnahmen Cherry im amerikanischen Staat Illinois das Le- österreichischen Salomon emporgelobt und jetzt hält mordung Ducas ernannte Regierung Angehelescu hat getroffen wurden. Die Förderschale des Mann ben von 397 Menschen; glüdlicherweise tönnen er sich selber für einen Staatsmann großen For- ihre Demiſſion gegeben. Mit der Bildung des neuen schaftsschachtes wurde durch die Gewalt der Explo achi Tage später noch 78 lebend eingeschlossene mats. Jetzt will er„ Politik machen", nicht mehr liberalen Kabinetts wurde der bisherige Minister für non aus der Tiefe emporgefleugerettet werden. 4 Jahre später, i. J. 1912 wer nach dem Willen des Volkes oder auch nur einer Handel und Induſtrie Georg Tatarescu betrant. den bei einer Schlagivetterkatastrophe auf Zeche Partei regieren, sondern er wähnt ganz„ selv= Opfer ihres Berufes. „ Lothringen " bei Bochum 117 Bergleute das ständig", eigenwillig, justament" regieren zu fönnen. Ein großer Staatsmann aber ist nicht vollständig, es fehlt ihm etwas zum richtigen Format, wenn er nicht auch auf ein Heer ver
dert und blieb oben in der Versteifung festge. flemmt hängen.
stört.
Die Telephonleitungen in der Grube sind zer Vier Bergleuten des Katastrophen- Schachtes
iſt es gelungen, sich zu dem benachbarten Revier des
,, Nelson VII" Schachtes zu flüchten und aus einer Tiefe von 320 Meter auf Leitern ins Freie zu ret ten. Sie find durch das eingeatmete Grubengas und infolge Erschöpfung schwer erkrankt und wurden sofort in ärztliche Pflege übernommen. Sie waren bisher außerstande, eine Schilderung ihrer grans. gen Erlebnisse zu geben.
Die nächstgrößere, opferreiche Grubenfataſtrophe ereignet sich 1921 durch eine Schlag weisen kann. Was, eine österreichische Heerestra
wettererplosion auf der Zeche„ Mont Cenis" bei Herne in Westfalen , wo es 79 Tote gibt; 75 Bergleute werden verletzt. Im Jänner 1923 fom men durch eine Kohlenstauberplosion in der Heyni Grube bei Beuthen 112 Bergleute ums Leben. Im Jahre 1925 entsteht aus der gleichen Ursache eine Explosion in der Zeche„ Minister Stein" bei Dorimund, two 135 Menschenleben
Unter den Trümmern des Förderschachtobjek. tes, in welchem fich eine Kanzlei befand, wurden zu beklagen sind. ein Wertmeister und ein Schmied Eine furchtbare Zahl von Opfern forderte verschüttet. Während es gelang, den Schmied das Jahr 1930, in welchem Jahre im Juli durch verlent, aber lebend zu bergen, fonnte der Werk Stohlensäureeinbruch in der Wenzelslausmeister nur noch tot aufgefunden werden. grube bei Neurode 151 Bergleute, am 21. Beim Schachte, der von den Angehörigen der Oktober durch ein Erplosion im Wilhelm eingeschlossenen Bergleute umlagert ist, spielen fich ich a cht" in Alsdorf bei Aachen 263 Tote und herzzereikende Szenen ab. Aus vier Tage später infolge einer Schlagivetter- und ganz Nordwestböhmen find Rettungswagen und Sohlenstauberplosion auf der Grube Ma y Feuerwehr alarmiert worden. v a ch" im Saarrevier 99 Tote zu beilagen sind.
Der
50
uppenspieler
Roman von Felix Fechenbach Es begann jetzt schon zu dunkeln und Grett und Hans kehrten um, schlenderten langsam der Kärr
nergasse zu.
... Stommst heut abend noch e bißle rüber zu
mir?" fragte Sans beim Abschied. Es is mei letzter freier Abend. Und ich möcht dir noch was
zum Abschied geben."
..Nach'm Essen komm ich..."
Zu Hause wartete Grefl, bis Vater Hein zu Bett gegangen war. Er schlief meistens abends noch bis zehn Uhr, ehe die Nachtarbeit in der Backstube begann.
Zur Mutter sagte die Grett, sie wolle noch hinüber zum Hans, es wäre heute sein letzter Urlaubstag.
dition ohne Heer? Eingedenk der Lorbeerreiser und ausgerüstet mit allen bewährten Militärmarschen und fein Heer? Kein wirklich der Bedeutung Oesterreichs entsprechendes Heer? Ja, ist es nicht ein Gebot der Selbstachtung, daß man die militärische Gleichberechtigung verlangt?
Warum sollte Dollfuß sie nicht bekommen? Die Diplomaten, die sorgfältig den neuen Strieg vorbereiten, gar nicht absichtlich natürlich, o nein, nur weil sie nicht anders können, die werden schon, wenn sie dem Hitler nicht verweigern fön nen, was des deutschen Volkes tiefste Sehnsucht ist: Tanks und schwere Geschüße, um die ärgste Not zu lindern, diese Diplomaten werden, müde und ein wenig verlegen lächelnd, schließlich auch Herrn Dr. Dollfuß ein paar Tanks und ein paar schwere Geschüße geben und ein paar tausend Soldaten mehr. Sie geben sie auf einem Umivege
suchte den Kasperklopf, den er Greff zum Ab-| schied als Andenten geben wollte. Jetzt hatte er
Und Hans schilderte ihr die Inneneinrichtung des Wagens. Zwei Räume wären drin, in dem einen würden dann die Eltern Cornelius schlafen ihn gefunden. und in dem andern er mit der Gretl.
., Gretl, da hab ich was, das sollst du zum An,, E bißle eng wird's ja dann werden im Wadenten ham..." Er reichte ihr den Kasperltopf gen. Aber vielleicht will die Mutter nimmer mit hin. rumzieh'n wegen ihr'm Rheumatismus , und..Hast den selber gemacht?" fragte Gretl. bleibt dann in Sigingen bei der Tante. Dann wär ja mehr Platz... Stannst dir's ja emal anſchau'n, wie's im Wagen aussicht. Ich muß mir so noch was raushol'n..."
Sie standen jetzt an dem Kleinen Platz beim
Generalleutnant
von Fritsch
der neue Chef der Heeresleitung nant Werner Freiherr von ritsch ist Berlin , 3. Jänner( DNB). Generalleut. zum Chef der Heeresleitung ernannt worden.
Der neue Chef der Heeresleitung wurde 1880 geboren, trat 1898 als Fahnenjunker in den HeeresDienst ein und wurde 1913 als Hauptmann in den Großen Generalstab verjeßt. Auch ivährend des Belifrieges war er im Generalstab tätig. Nach deur Weltkriege wurde er in das Reichsheer übernom men. Später wurde er Abteilungsleiter im Reichswehrministerium, dann Kommandeur eines Artille rieregiments und danach Artillerieführer II in Stettin . Im Jahre 1931 wurde er als Generalin Frankfurt a. O. ernannt. Als Generalleutnant major zum Kommandeur der 1. Kavalleriedivision übernahm er am 1. Oftober 1932 das Stommando der 3. Division als Befehlshaber im Wehrreis 3 Berlin.
Er füßte sie wieder.
,, Mußt nit denken, daß jede Kugel trifft. Ich komm scho wieder. Ich laß dich nit allein, Greil. Und dann heiraten wir, wenn der Krieg aus is, und wir bleiben für immer zusamm..."
,, Wenn d' aber doch nimmer kommst, Hans? Mir is manchmal so angst..." Sie kuschelte sich noch enger an ihn. Darfst mich nit falsch versteh'n, Hans... Wenn d' nimmer kommst, dann... dann... möcht ich wenigstens e Stind von dir..."
Ja, letzten Winter, wie wir in Würzburg war'n, hab ich ihn g'ichnißt. Die Kleider dazu mußt selber machen. Wenn d' später im Wohnwagen bist, mußt noch viel Kasperlfleider nähen." ten davon, wie Grett alles einrichten wolle, wenn Und zwei junge Menschen betraten den heiligen Sie setzten sich auf den Bettrand und plauder- Heiß zogen sich ihre Lippen aneinander fest. sie erst mal hier im Wohnwagen Hausmütterchen Garten der Liebe...
Stranentor vor dem Wohnwagen, und Hans schloß die Tür auf. Er hängte die kleine Treppe an, stieg in den Wagen und zündete die Petroleum= wäre. lampe an. Dann tam auch Greil herein.
Neugierig sah sie sich im Wagen um, ging durch den Verschlag in den hinteren Raum, wo bisher Vater und Mutter Cornelius geschlafen hatten. Also hier würden sie später einmal hausen...
,, Wo hast denn du bisher g'schlafen, Hans? Sin ja nur zwei Betten da." Sie sah sich suchend
11.
Hans hatte sich den ganzen Tage schon über- ,, Mei Bett is im vorderen Raum. Aber tagsYegt, was er wohl der Grett als Andenken geben über hab ich's immer zusammenklappt. weil's im tönnte. Dann hatte er sich für einen Stasperlfopf Weg steht und zuviel Platz wegnimmt. Den Raum entschieden, den er selbst geschnitzt hatte. Den benußen wir doch als Wohnstube und Küche." wollte er heute abend noch aus dem Wohnwagen Er zeigte an die Wand, wo ein zusammengeholen, und er ließ sich deshalb vom Vater den klapptes Feldbett stand. Da steht's1" Schlüssel zum Wagen geben. Hans stellte jetzt das Bett auf. ..Siehst', so wird's aufgeklappt." Mit ein paar Handgriffen war es geschehen.
Als Gretl abends fam, stand Sans vor dem Milchladen und wartete auf sie. Es war zwar ein milder Januarabend, aber Winter war's doch, also nicht gerade behaglich zum Spazierengehen. Doch daran störten sich Hans und Gretl nicht. Sie gingen zum Kranentor.
,, Schau, Gretl, dort steht unser Wohnwagen! Da werden wir zwei drin wohnen, wenn der Strieg erst vorbei is."
..Ich hab ihn eigentlich noch nie richtig von innen ang'schaut. Mußt mir emal erzählen, wie er eingerichtet is."
,, Wenn die Mutter in Kizingen bleiben will", meinte er ,,, dann zieh'n wir zwei in den andern Raum, wo die zwei Vetten steh'n, und der Vater nimmt dann mei' Bett."
Gretl wollte der Mutter Cornelius zureden, daß sie das Herumfahren aufgeben solle. Für ihren Rheumatismus wäre es doch besser. Dann wollte sie hier in diesem engen Reich das Küchenzepter führen.
Hans tramte in der Ede in einer Kiste und
Hans hatte seinen Arm um sie gelegt und sie nahe zu sich herangezogen. Leise streichelte er ihr über's Haar, und sie schmiegte ihren Kopf eng an Hans. So blieben sie eine ganze Weile. ... Das is mir das liebste, wenn ich so still neben dir sigen tann, Hans. Wenn du nur bei mir bist..."
Hans war wieder in der Kaserne. Das Regis ment, das zusammengestellt wurde, bekam seine friegsmäßige Ausrüstung. Noch ein paar Tage, denn sollte es an die Front gehen. Nach Osten oder Westen, das wußte niemand.
Am Tage vor dem Abtransport gab es noch einen dienstfreien Nachmittag. Hans ging nach der Stadt, um sich von Grett und von seinen Hans nahm ihren Kopf zwischen seine Hände, Eltern zu verabschieden. Er war schon bis zur sah ihr in die blanken, frohen Augen, und dann Brücke gekommen, da wurde er plößlich angefüßte er sie. Leise kosend berührten seine Lippen rufen: ihre Augen und dann den Mund.
Gretl schlang leidenschaftlich ihre Arme Hans um den Hals:
,, Du bist doch der allerliebste Mensch, den ich auf der Welt lenn'....!"
..Du...!" sagte Hans nur, und dann preßte er Gretl an sich und füßte sie wieder und wieder, heiß und innig. Sie santen umschlungen nieder, und Hans fühlte an seiner Brust Gretts Herzschlag.
,, Hans!"
Er war ganz in Gedanken verloren gewesen und schaute jetzt auf. Drüben, auf der anderen Seite der Brücke stand sein Schulfreund Josef Berger. Der hatte ihm zugerufen und kam jetzt über den Fahrdamm herüber:
,, Kleine Leut übersieht man", lachte Josef. Bist jetzt e stolzer Vaterlandsverteidiger, da sichst so en Strüppel gar nimmer, wie ich jetzt
ciner bin."
So lagen sie lange, Seite an Seite. Es war still im Wagen, und wenn beide auch kein Wort so allerhand durch'n Stopf gangen, da hab ich gar ,, Mach doch keine Pflänz, Josef! Mir is nur sagten, so rief doch das heiße Blut in ihnen... nit aufg'schaut. Aber, was red'st denn von em Gretl sprach zuerst wieder: Strippel?" ..Hans, jetzt mußt du bald fort. Und vielleicht Josef zeigte seinen linken Arm. Die Hand trifft dich e Kugel..." Grett stockte, und die fehlte daran. Augen wurden ihr feucht. ( Fortsetzung folgt.).