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Mittwoch, 10. Jänner 1934,

PRAGER ZEITUNG

Zu Elend, Not und Tod

spielen die anderen hoch und falsch... Das Prager Montagsblatt" ver­zeichnete in seiner Teßten Nummer die Tatsache, daß in etlichen führenden Prager Hotels" von

Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch 8: Theo macht alles.- Donnerstag 71: Les petits riens. Der eingebildete ranke, neu inszeniert. Freitag 8: Gastspiel Der blaue Vogel. Samstag 8: Gastspiel Der blaue Vogel.

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Damen und Herren beſter bürgerlicher Streife" Vorträge und Veranstaltungen

nicht nur um hohes Geld, sondern zuweilen auch falsch gespielt wird. Kürzlich sei man zwei angeb lichen Wiener Großkaufleuten auf die Spur ge kommen, die allabendlich große, durch Falschspiel erworbene Summen davonirugen. Es handelt sich da um eine Rommy- Geſellſchaft, bei der jeder Partner vro Spiel hundert Ginjav Yeiftet; natürlich kommen da in die Tausende gehende Umsätze zustande.

Geschichte als Beispiel

Die SPD . Prag veranstaltet zur Zeit im Heim Národni itida 4, einen Sturjus für die aus Hitler der Deutschen sozialdemokratischen Arbeitervartei. Deutschland emigrierten Sozialisten, der den Gästen der Republik ein Bild der so wechselreichen, bewegten Geschichte der Tschechoslowakei vermitteln soll.

Genosse Dr. Emil Strauß, der Referent des Dem Bericht des Prager Montagsblatt" 1. Abends, sprach am Montag über die Geschichte der ist einiges hinzuzufügen, einiges entgegenzuhalten. böhmischen Länder bis 1848. In lebendiger, instruf­tiver Weise führte er die aufmerksamen Hörer über Vor allem kann nicht genug scharf der Umstand die Höhen und Tiefen einer geschichtlichen Entivid hervorgehoben werden, daß die besten bürgerlichen lung hinweg, die in geradezu schulbeispielhafter Streise" ihre Langeweile mit Hunderten und Tau- Weise zeigt, wie sehr Vertrauen in die Güte der ſenden Stronen erschlagen, während Millionen eigenen Sache und ähes Ausharren in der Zukunft Proleten von der Arbeitslosigkeit, dem Elend und fruchtbar werden muß. Hier zeigten sich interessante dem Hunger, Hunderte von jenen Naturelementen Barallelen, die der ideologischen Fundierung der erschlagen werden, gegen die die Arbeiter entspres Emigration nur zugute fommen fönnen. chend zu sichern, eben jene besten bürgerlichen Kreise" nicht genug Geld zu besitzen vorgeben möchten sie brauchen eben ihre Banknoten fürs Hasardspiel.

Nun, wir sind wahrhaftig wenig davon ge­rührt, wenn ihnen irgendwelche gesellschaftsfähige Glücksritter etwas von dem Mammon abnehmen, indem sie das Glück korrigieren". Und in diesem Zusammenhang muß man sich schon über die Selbstverständlichkeit wundern, mit der das Pra­ger Montagsblatt" die Rücksicht auf die Persönlichkeiten der mitspiel en den Partner" zur Kenntnis nimmt, fene Rücksicht, die die Herrschaften von einer Anzeige Abstand nehmen ließ. Das Prager Montags blatt ist ja sonst nicht so empfindlich! Es hätte sich also schon das Verdienst erwerben sollen, ein paar solcher Persönlichkeiten" aus der besten Ge­jellschaft" zu nennen, die wahrscheinlich bei jeder Gelegenheit auf die Kerise schimpfen und sie ihren Angestellten und Arbeitern fühlen lassen, aber doch genug in( oder an) der Krise verdienen, um allabendlich ein paar Dusend Arbeiter Wochenlöhne zu ristic ren und sie allenfalls einigen Lumpen, die zur besten Gesellschaft zugelassen sind, in den Rachen zu schieben.

Natürlich, wenn man Arbeitern oder Angestellten auf irgendetwas kommt, dann kenni man die Rücksicht auf Ruf und Persönlichkeit nicht! Aber wenn die Gattin eines Prager Fabrikanten, der Direktor einer hiesigen Bank, sowie zwei Pra­ ger Kaufleute" mit im Spiele sind, da wird man so zari, daß man sogar zwei Falschspieler laufen läßt. Wer weiß, wo die Sterle morgen sind und was fie treiben. Vielleicht ſuchen jie jetzt einen anderen unsauberen Eriverb, vielleicht bringen sie morgen ein paar Profeten um ihre sauer verdienten halt nichts machen deswegen wird man doch nicht der Oeffentlichkeit die Fabrikantensgat­tin preisgeben, jie gar vor Gericht laden!

Die Geschichte Böhmens von den erpansions ſüchtigen Königen über die Suffitenkriege, die Sabs­burger Herrschaft bis zur Wiedergeburt des tschecho­flowatischen Staates, ist gleichsam ein Grirekt ge­schichtlicher Möglichkeiten und Entwicklungsstufen überhaupt.

Der Referent verstand es besonders glüdlich, die sozialen Momente dieser Eniwidlungsstufen heraus­zuarbeiten; so schilderte er Sus, nicht den schwärme­rischen Reformator, sondern us, den Klassen­fämpfer; den Mann, der als Wortführer des nie­deren Klerus und der Bauernmassen in Front gegen die reationäre orthodore Stierifalaristokratic stand. Sein Flammentod war Märtyreriod, Opfersterben im Dienſte der Zukunft. Immer wieder waren es die Massen, das unterdrüdie und gefnebelte Bolt, die im Kampf gegen die herrschende fremde Oberschicht am Gedanken der nationalen Wiedererivedung feithielten und ihn vertieften. Auf den Fahnen der tschecho­flowakischen Neuschöpfer standen die Gedanken der Sumanität eingeschrieben, das Gesicht des werdenden Staates war, wie es Dr. Strauß sehr flug formu lierte, der Zufunft zugewandt". Für die reichs= deutschen Sörer war es wohl besonders intereſſant zu erfahren, wie sehr sich in diesem jahrhundertelangen Kampf nationale und sozial- flassenfämpferische Ge dentengänge miteinander vermengt hatten und zu einem Guß geworden waren.

Die volksbildende Kraft der breiten Massen, ihre innere Treuebereitschaft zu dem, was heute ober­flächliche Modephraseure Art und Boden" au nennen pflegen, zeigt sich nirgens finnfälliger, als in der an

Vint, Tränen, Not und schließlichen Erfolgen über- 1 reichen Geschichte Böhmens . Nun werden die Reichs deutschen verstehen, wie verständlich diesem Volt die soziale Demokratie als Ausdrud nationaler Willens­Stepsis es allen Diktaturerberien gegenübertritt. bildung sein muß und mit wieviel ablehnender

Der nächste Kursusabend findet am Montag, Alis. den 15. Jänner, statt.

Aktives Hören

Der Film

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Großfürstin Alexandra.

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Die Welt will betrogen werden

Die Mode der Singstarfilme ist schon feine Mode mehr, sondern eine hartnäckige Epidemie. Die tüdi sche Seuche verhindert die Stimmenbesitzer, ihre Arie einfach herauszuschmettern, sie müssen statt dessen erst anderthalb Stunden lang konvulsivische Bewegungen machen( die nicht einmal als Parodie Professor Leo Kestenberg spricht in der Urania ". auf die Schauspielerei der Opernbühne gelungen Professor Leo See stenberg, einer von den wären), sie müssen sich durch irgendwelche komi Feinen, Stillen, Geistigen, die das Dritte Reich ver- fchen, tragischen oder tragikomischen Liebesfonflifte trieb, begann am Montag in der Urania " einen Vor- zu einem lächerlich- traurigen Zustand arger Verblö transzyklus, der fünf Abende umfassen wird, über das dung treiben lassen, bevor sie endlich tiefatmend zu Wirken aus der Weimarer Republik lenni, wer von ihrem Schlager" ausholen. Aber dem Zuschauer ist Thema Mujit und aktives Hören. Wer Kestenbergs inzwischen der Atem und die Lust längst ausgegan seinen Verdiensten weiß die er sich als Ministerial- aen. Er gewahri mit Grauſen, wie durch das ideen­dirigent im Breußischen Stultusministerium um das loſe festhalten der Filminduſtrie am Ausschlachten musikalische Leben Deutschlands , insbesondere um die von prominenten Opernträften der Film und die Oper einander kompromittieren. Musikhochschule in Berlin erwarb, freute sich im vor­In diesem wienerischen Fall von Sängerfilm aus auf diesen Abend. Denn er war gewiß, ethischen und ästhetischen Genuß zu haben und dabei schlit epidemie zeigen sich die hochdramatische e risa und der rüstige Slez at angesteckt. Wir wünschen nebenher etwas zu lernen. Wahrhaft musikalische Eindrücke bedeuten fee- a a fa l I recht bald eine weniger schäbige Rolle. ihnen gute Beijerung und dem spassigen Szöke lisches Nachempfinden des Schöpfers. Als Zuschauer,( Während der Fall Paul Hartmann, der sich so führte testenberg aus, als Teilnehmer under fügte es mit schmerzlichem Lächeln hinzuals Leids um blonden Winnetou entwickelt hat, hoffnungslos tragender kann der Mensch den Geschehnissen des erscheint). Lebens folgen. Durch die Kunst, das Kunstwerk lernen gödie wollen wir schweigen wie von einem peinlichen Von dem Inhalt dieser großfürstlichen Chetra wir unsere Sinne brauchen. Mit den Augen eines Bwischenfall. Wer heute, in der Zeit des großen van Goghs, eines Cézannes lernen wir sehen. Der deutschen Emigrantenelends, das Schidjal russischer Maler gibt uns die Möglichkeit, das Wesentliche einer Landschaft zu erfassen. In der Musik reagiert der ihr litauisches Gut zurückziehen, als Emigranten Soheiten, die sich nach geschehener Revolution auf Mensch auf Slang und Rhythmus. Die Chineſen los" rührselig und pathetisch dramatisieren will, gingen so weit, cus reiner Luſt am Theoretisieren, auf verdient nicht einmal, daß man sein Produkt mit halben Tönen Staaten aufzubauen und sie dann mit einem Schimpfwort charakterisiert. der Astronomic in Verbindung zu bringen. Uns alle interessiert der Rhythmus, die Foloe von Tönen, das oroße Gebilde der Harmonie, das Gesetz von Span nung und Lösung. Der Rhythmus in Stosmos ist auch entscheidend in der Mujit. Kestenberg erinnerie Das Schlechte bricht sich Bahn: die Idee der an des großen Dirigenten Bülows flassisches Wort: Tenorverfilmung, in Berlin ausgebritet, in Dester Am Anfan- wer der Rhythmus". An Beispielen reich, Stalien und jetzt auch in Amerika begeistert aus Beethovens E- Moll- Symphonie, aus der wechsel aufgenommen, hat nun glücklich auch den Weg nach vollen Flut ihrer Bariationen, die deestenberg beseelt Frankreich gefunden. Man hat dort allerdings ein spielte, versuchte der Vortragende, sein Wissen und bißchen mehr Instinkt und hat mit diesen Drei Wollen um das aftive Hören" sozusagen praktisch zu erren im Frad"( wie der ursprüngliche erläutern. Eine fleine, aber andächtige Gemeinde Titel lautet) so etwas wie einen sich selbst ver­folgte den Ausführungen mit großem Interesse. Und ultenden Stimmathletenfilm versucht, aber da dankte Kestenberg zuletzt mit spontanem, herzlichem die Lampenfieber, Hochſtapler- und Heuwagenwike Beifall. dieses Werkchens nicht wie eine ehrliche Parodie, son dern nur wie ein verlegenes und frampfhaftes Ent­fchuldigungsmanöver wirken, bleibt uns das Lachen in der Nehle steden, in der den Tenorgewaltigen, tvenn sie ein wenig mehr Empfindlichkeit und we niger Gagengier hätten, der schmelzende Wohllant ſteden bleiben müßte, angefchts des Unfugs, den ziemlich alle vor der Kamera zum Narren gemacht: man mit ihnen treibt. Nun haben sie sich schon so die Herren Tauber und Kiepura , Volpi, Joseph Schmidt und Piccaver, und in diefem franzö fischen Film hat sich der Thrisch geschmeidige Tito Echipa hinzugefellt. Nur noch der göttliche Gigli fehlt auf der Biste, aber da er sich bereits int Sporthallen produziert hat, dürften wir Film­besucher auch vor ihm nicht sicher sein.( Von Tauber tommt übrigens die Kunde, daß er jetzt in London einen selbstkomponierten Schubertfilm ins Werk ſeen will. Ein Beethovenfilm wäre beſſer:..Ihr schlecht genug Er hat keine Zeugen, um Freunde, nicht dieſe Töne!...")-cis­den wahrheitsbeweis zu führen. Er wird also wohl seine Strafe zahlen müssen, wenn er es nicht vorzieht, dem feinen Stammgast zu unauffällige Beizichung von Augenzeugen fich den Wahrheitsbeweis für die gebrauch ten beleidigenden" Ausdrüde gesichert, so hätte es sich der Herr Släger zehnmal überlegt, zum Gericht zu laufen. Und solche Leute zählen, wie jeder Stell­ner weiß, feineswegs zu den Seltenheiten.

fat.

Vereinsnachrichten

Allgemeiner Angestelltenverband, Prag . Heute Mittwoch 8 Uhr abends Versammlung im Gewerf schaftshaus am Perštýn. Stollege Kirchhoff spricht über den neuen Entwurf zum Handlungs­gehilfengeses. Amtsstunden heute von 18 bis 19.30 Uhr im Vereinsloffal Národní 4, 3. Stod .

Freuden des Kellnerberufes

Groschen oder um die leste Barschaft. Kann man tals, in dem sich die sogenannte Creme der Ge- anderen auch noch gbbitte zu leisten, hatte aut allen Sport Spiel Körperpflege

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Emigrantenschicksal

Bechprellender Stammgaft als gekränkte Unfchuld Brag, 3. Jänner. Vor einigen Tagen hat in Prag ein Oberkellner Selbstmord verübt. Er hatte einen vielbeneideten Posten inne; er war Ober­fellner eines ho ch vornehmen Nachtlo ſellſchaft Stelldichein gibt. Motiv der Verzweiflungs­tai: Finanzieller Ruin. Das vornehme Ge­sindel, das diese Bar mit seinem Besuche beehrt, war ihm derart schuldig geblieben, daß der Bedauerlich ist aber auch, daß das Prager Rückstand bei seinem Dienstgeber allmählich zu vies Montagsblatt" diese Spieler- und Falschspieler- en Tausenden angewachsen war. Der Prole­geschichte in einem sehr fonstruierten und seh: tarier im Stellnerfrad sah keine Möglichkeit, von sei überflüssigen Zusammenhang mit den Eminen Gästen, den Kavalieren im Abendanzug, auch granten bringt. Wohl schreibt das Blatt aus nur einen Bruchteil des Schuldbetrages einzutrei drücklich, daß Prag in der letzten Zeit neben ben. Er hatte zum Unterschied von jenen, Ehrge fühl und machte seinem Leben freiwillig ein den politischen Flüchtlingen Zustrom auch von Ende... friminellen Existenzen erhalten hat; aber dennoc dann vom Dedmaniel bedauernswerten Emi­grantentums" zu sprechen, unter dem sich sehr of t" unlautere und unwillkommene Elemente verbergen, erscheint uns doch als etwas leichtfertig oder ungeschickt. Wenn die Prager Bourgeois in Luruslokalen Hasard spielen und wenn sie dort zuweilen ein paar Gaunern in die Hände fallen, so hat das mit dem Emigrantentum nicht nur nichts zu tun, sondern es wird auch niemanden cinjallen hoffentlich auch jetzt nicht, nach der Entgleisung des Prager Montagsblatt"-unter irgendwelchem politischen Flüchtling einen ge­riebenen Partner großborgeoiser Startenspieler zu vermuten!

rb.

als Betrugsspekulation

Tagung der Jugendleiter im Saargebiet. Die durch die Machtverschiebung in Deutschland notwendig gewordene Neuorganisation des Landesverbandes Saar fann als abgeschlossen gelten. Neue Arbeiten aber harren ihrer Erledigung, und da ist es bedeut jam, daß gerade die Frage der Jugend= lichen den Vorrang hat. Sie ist für die Vereine des Saargebietes um so bedeutsamer, als gerade die Schuljugend und Jugendlichen der nichtgleichgeschalte­ten Arbeitervereine bis in die Amisstellen hinein un ter starten Drud gesetzt werden, und den Terror und In weniger erhabenen", aber immerhin gut­Boykotimaßnahmen in einem starken Maße erliegen. bürgerlichem" Milien spielt dieser Fall, der heute seaplan verhandelte Betrugsprozeß ist ein trau- cine Lehrstelle und Verlust der Arbeitsmöglichkeit sind Prag , 9. Jänner. Dieser heute vor dem Senai Alechtung der Stinder in der Schule, Nichtannahme für vor dem Strafbezirksgericht zur Verhandlung kam. riges Zeitbild. Hitlerdeutschland hat Zehntausende neben Saalabireibungen und Einziehung der Ein Stammgaſt eines jener Lokale, wo sich der deutscher Menschen erschlagen, erschossen, zu Tode Nebungshallen und lebungsstätten die Haupimerk bessere Mitelstand" zu treffen pflegt, hat den gemariert, zum Selbstmord oder in Wahnsinn ge- male der heutigen gespannten Lage im Saargebiet. Oberfellner wegen Ehrenbeleidi= una geklagt. Der Herr Kläger hatte sich für die trieben, oder über die Grenzen gejagt. Dieser Terror soll mit allen den Arbeiterſportlern heutige Verhandlung entschuldigt, so daß die Dieſe armen Flüchtlinge mußten außer der mate- zur Verfügung stehenden Mitteln gebrochen werden. Sache vertagt werden mußte. Nach der eingebrachten tiellen Not auch noch vielfache Verunglimpfung der Des weiteren soll nach den Beſchlüſſen der Jugend­Silage hat ihn der Oberteilner als ,, o ch it a ple r" internationalen Reaktion erdulden. Damit nicht ge- leitertagung der engere Zuſammenſchluß mit der Ge­und Betrüger" bezeichnet." Da die Sachlagenug das Emigrantenschidſal hat nun auch die werkschaftsjugend, der Jugend des sozialistischen triminellen Elemente mobilisiert. Be- Schutzbundes und der Sozialistischen Arbeiterjugend rufsbetrüger haben bereits mehrfach in Er- ermöglicht, im Winterhalbjahr gemeinſame Gaalver­mangelung eines beſſeren Geschäftes die fargen Zu- anstaltungen und Lehr- und lebungsfurſe getätigt wendungen der Hilfsorganisationen oder privater werden, die in dem Sommersemester ihre Fortsetzung finden in größeren Jugendveranstaltungen. Die Hilfsbereitschaft auszunüßen verstanden.

nicht offiziell geflärt ist, müssen wir aus preßgese a lichen Gründen, die Anonymität des beleidigter Herrn vorläufig wahren. Interessant ist aber der vom Oberkellner mitgeteilte Sachverhalt.

Der beflagte Ober" hatte den Kläger , der, So dieser Josef Spitzer, ein alter, bielitärfite und aktivite Unterstützung seitens des Landes­twie gesagt, Stammgast in diesem Lokal war, vielfach h dabei beobachtet, daß dieser im Laufe des fach vorbestrafter Betrüger. Er hatte verbandsvorstandes wurde augesagt in dem Bewußt­Warnung vor Betrügern. Der Verband der eifrigen Stammtischgespräches mit angefeuchtetem fich einen Ausweisungsbefehl aus sein, daß für die Jugend nicht genug getan werden tschechoslowakischen Seriegsbeschädigten, Finger, den er mit dem linken Arm geschickt mas- Hitlerdeutschland fabriziert, desgleichen kann. Die Tagung war getragen vom Geiste des Brag- Starlin, Subalidenhaus, macht die Oeffentlid fierte, stets et li dhe Striche auf seinem eine Bescheinigung der Polizei direktion Stampfes gegen den Faſcismus und der Zuversicht, tetit darauf aufmerksam, daß er leine Reisenden hat, ni e ri avauslöschte. Das ging lange Apolda , nach der er zu einer längeren Geld- daß der Sache der Arbeiterschaft und damit auch der welche zu ſeinen Gunſten Seife, Kalender, Brief- Zeit so und der Ober getraute sich nicht, dem Herrn und Freiheitsstrafe( natürlich aus poli- Arbeiter- Sportbewegung im Endziel der Sieg papiere uſw. verkaufen würden, und bittet ieben, Disponenten etwas zu sagen. Leider ver- tischen Gründen) verurteilt worden sei. Schließlich sicher ist. welcher im Namen des Verbandes auftritt, anzufäumte er auch, fich für das Weitere dieſes famosen wies er sogar ein Falsifikat vor, das ihm die An- Wiener Arbeiterfußball. An beiden Feiertagen halten und der Wache zu übergeben. Stammgastes 3 eugen zu beschaffen. In diesem haltung im Konzentrationslager gab es wieder mehrere Fußballspiele. Selfoſt ſpielie Fall läge die Sache natürlich ganz anders. Jüterbog bestätigte. Mit diesen gefälschten Do- gegen ein Auswahlteam der Liga 1: 1( 0: 0). Neus fumenien ausgerüstet, machte jid) Spier an die fettenhof verlor gegen Donaufeld 1: 4( 1: 0) und Ausbeutung vertrauensvoller Mitmenschen. Die Do- scheidet aus dem Cup aus. Weitere Cupspiele trugen fumente lauteten freilich nicht auf seinen Namen, aus: Red Star gegen Dianabad 5: 1( 1: 1), Ostbahn­sondern auf den des Schauspielers Franz Wunc- Humanitas gegen Lerchenfeld 2: 0( 0: 0). Son Linger. Sein betrügerisches Bettelgeschäft betrieb stige Spiele: Vittoria 10 gegen Straßenbahn 4: 3 Spiter vor allem bei den Dilettantenvereinen, Vor-( 2: 2). Phönir gegen Neutral 2: 2( 1: 1), E- Wert tragszirkeln u. dal. Als er einmal einen Smichower negen Fav. AG. 3: 0( 2: 0). Phönig Schwechat gegen Dilettantenverein heimsuchte, wurde er durch Leute, Eisenbahner Schwechat 5: 1, Belfost gegen Zentral­die den echten Wunelinger kannten, des verein 7: 0( 1: 0). Rudolfshügel gegen Ostbahn- Sim­Schwindels überführt. mering 7: 0( 3: 0).

Kunst und Wissen

Vorstellung zugunsten der Hinterbliebenen des Offerer Grubenunglücks. Sonntag, 11 Uhr vormit tags: inft chen und Anton". Der volle Ertrag dieser Vorstellung fließt dem genannten Zwede zu. Ueberzahlungen und Spenden werden dankend entgegengenommen. Preise 1.- bis

Schließlich aber riß ihm die Geduld und er nahm sich eines Abends, als der Herr Disponent wie der einmal einige getrunkene Biere geschicht wegge zaubert hatte, die Freiheit, diskret und un­auffällig deren Bezahlung zu verlangen. Der Berr Disponent geriet in maßlose Aufregung. Wa: dem ,, Sert" einfalle? usw. usw. Schließlich lief au dem Sellner die Galle über und er sagte dem ehren­werten Gaſt ſeine Meinung. Dabei gebrauchte er auch die beiden erwähnten Ausdrücke, die der emp­Wochenspielplan des Neuen Deutschen Theaters. findliche und seiner Ehre offenbar sehr bewußte Mit seiner Verteidigung gab sich der heute vor Mittwoch 7: Towarisch. B. 2. Donners Stammgast, sofort eintlagte. Er will Gedem Senat Kaplan Angeklagte nicht viel Mühe. tag 7: Der Wildschiv, neu einstudiert, C 2. nugtuung" haben. Er wurde schuldig erfannt und zu se ch 3 M o Freitag 7: Towarisch, D 1. Samstag Zur Verhandlung kam die Sache, wie gesagt naten schweren und verschärften 7: Wallensteins Tod, neu einstudiert A 2. nicht. Die Aussichten für den geklagten Kellner sin Sterkers verurteilt. rb. Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Poſt monatlich 16.-, vierteljährig 48., halbjährig 96., ganzjährig 192.-.- Inserate we: den laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Rückstellung von Manuskripten erfogt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Telegraphen­- Druckerei: Orbis", Drud, Verlags- und Zeitungs- A.- G., Prag .

20.­

direktion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt.

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In der Wiener Arbeiter- Eishockeymeisterschaft führt derzeit Straßenbahu, welche am Samstag Mödling mit 5: 1 schlugen. Brigittenau und Straßenbahn haben die gleiche Punktcanzahl, die Straßenbahn aber das bessere Torverhältnis.