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Samstag, 13. Jänner 1934

Wichtige Aenderungen des Berggesetzes

Nr. 10

wird noch, daß die beiden Göttlich sozialdemo tratisch organisiert waren. Der Večer" hat es sich serb leicht gemacht. Er unterließ ganz einfach die Mitteilung, daß der Vorsteher aae Mits glied des Bundes der Landwirte, also

Erhöhung der Sicherheit der Gruben Heranziehung der Betriebsräte zur Ueberwachung ein Agrarier war und eensowenig glaubt er

sagen zu müssen, daß die Unterschlagungen zu

dem revisionistischen Block besiegelt wird. Un­ garn und Italien verlieren dann den eventuel­len Verbündeten im Rücken des jugoslawischen Gegners, und dem Herrn Rosenberg, der noch vor kurzem an die Treue der bulgarischen Waf­fenbrüder appellierte, wird der mit deutschem Blut getränkte Weg nach Stambul und Bag- Prag, 12. Jänner. Wie offiziell gemeldet Der§ 221, der die Kompetenz der Bergbehör- einer Zeit erfolgten, wo es in Sonneberg noch dad versperrt bleiben. Das große Ungewisse für wird, hat der Koalitions- Siebenerausschuß des den regelt, wird dahin ergänzt, daß auf begrün- teine sozialdemokratische Organis die französische Politik bleibt England. Aber Verfassungsausschusses in den beiden letzten Tabetes Ansuchen des Betriebsrates fation gab und eine Kontrolle der Vorgänge Englands Haltung wird nicht zuletzt durch den gen die Novelle zum Berggese, die be- die Bergbehörde ohne Verzug eine Untersu= für die Partei unmöglich war. Von den Unregel mäßigkeiten wußte man damals noch gar nichts. Standpunkt der französischen Diplomatie bereits im Juni 1932 vom Senat angenommen chung der Grube durchzuführen hat. stimmt werden. worden war, einer neuen Durchberatung unterzo- Wurde dem Grubeneigentümer zur Behebung Nach Bekanntwerden der Verfehlungen hat die gen und darin wichtigere Aenderungen eines Mangels in den Sicherheitsmaßnahmen eine Rotalorganisation Sonneberg die beiden Gött vorgenommen. Im Koalitionsausschus, dem so Frist gestellt, so hat sich die Bergbehörde nach Ab- I ich ſelbſtverſtändlich sofort ausgeschloſſen. Es wohl Anträge der zuständigen Minifterien, wie lauf der Frist sofort zu überzeugen, ob wäre also besser gewesen, wenn sich der Večer" einzelner Ausschnmitglieder vorlagen, wurde ein der Mangel tatsächlich behoben wurde. an eine andere Adresse gewandt hätte. Uebereinkommen über diegrund­Zu jeder Untersuchung der Grube hat die Berg­fäßlichen Bestimmungen erzielt, das behörde auch ein Mitglied des Betriebs vor allem bezweden soll, die größtmögliche Sicher- rate& beizuziehen; ebenso hat die Bergbehörde in heit der in den Gruben Beschäftigten zu erreichen. einem solchen Falle dem Betriebsrat ohne Verzug Die Ergebnisse dieses Uebereinkommens wer die getroffenen Verfügungen mitzuteilen. den als Antrag der Koalition Gegenstand der Ver­handlungen des Subkomitees und des Plenums Montag fein.

Die Position der französischen Diplomatie ist sehr vorteilhaft. Sie wird durch die Parole bestimmt: Genf und Abrüstung! Das heißt: Ver ständigung im Rahmen der Abrüstungskonfe­renz und des Völkerbundes auf Grund der Nichtzulassung der deutschen Ausrüstung. In­dem Frankreich sich mit den Friedensinstitutio. nen von Genf gleichsetzt, diese in Bewegung bringen will und sie gegen den deutsch - italie.

niſchen Sturm und die englische Lauheit ver des verfaffungsrechtlichen Ausschuſſes am nächsten

Neu stilisiert wird u. a. der§ 171 des Berg­

In einer Ergänzung au§ 224 werden die poli­tischen Behörden verpflichtet, auf Ersuchen der Bergbehörden Zwangsmittel zur Vollziehung der Verfügungen und Anordnungen der Bergbehörden anzuwenden.

hinaus.

27.5 Milliarden

Passivum des britischen Außenhandels.

London , 11. Jänner. ( AN) Der britische

Außenhandel im Jahre 1933 schließt mit einem Passivum von 250,354.000 Pfund Sterling ( 285,625.000 fund im Jahre 1982). Der Gesamtumsatz betrug 1.092,349.000 fund Sterling( 1.117,715.000 im Jahre 1932). Französisch- russischer Handels­vertrag perfekt

Die in dem Senatsbeschluß für gewisse Fälle Baris , 11. Jänner. ( Havas) Das französ vorgesehene Einseyung eines 3wangssisch- russische Handelsabkommen wurde Don­verwalters soll auch auf den Fall ausgedehnt nerstag mittag im Außenministerium von dem werden, daß der Bergwerksbefizer troß Aufforde- Sowjetbotschafter Dowgalewski und dem Leiter rung Mängel an den Sicherheits vor der russischen Handelsvertretung Ostrowski einer­fehrungen nicht beseitigt, obwohl diese feits, sowie dem französischen Außenminister das Leben oder die Gesundheit der Beschädigten ge- Paul- Boucour, dem Wirtschaftsminister und dem fährden. Unterstaatssekretär für Volkswirtschaft Raymond Ferner soll die Regierung in einer Resolution Patenotre auderseits unterzeichnet. aufgefordert werden, das Betriebsrätegeseiz so zu Außenminister Paul- Bouncour erklärte am: ändern, daß diejenigen Mitglieder des Betriebsra- schließend Pressevertretern, daß dieses Abkom tes, die zur Mitwirkung bei der Grubeninspektion men den Abschluß zweijähriger Verhandlungen bestellt sind, in ihrer wirtschaftlichen Existenz( vor darstelle. Die Unterzeichnung des Abkommens allem gegen Entlassung) gesichert werden sollen. sei nicht nur für die Wirtschaftsinteressen der beiden Länder, sondern auch für die allgemeine Politik von Bedeutung.

teidigt, gewinnt es für sich die entscheidenden Faktoren der öffentlichen Meinung. Noch gün­stiger ist die Position Frankreichs in der Frage Heute nachmitags trat ein Redaktionsfomi­Eine Reihe weiterer Bestimmungen erhöht der Nicht zulassung der deutschen tee, bestehend aus den Abgeordneten Brolif Aufrüstung. Der deutsche Fascismus ver- und Patejdl und Vertretern der Ministerien die Straffäße des Berggesetzes noch über das fuchte zunächst die Sache so vorzustellen, daß er zusammen, um den endgültigen Text der Vorlage in dem erwähnten Senatsbeschluß vorgesehene Maß für die Abrüstung und Frankreich für die Auf- festzulegen, der morgen erst noch dem Ministerrat vorgelegt werden muß. rüstung auftritt. Indessen hat der Aufrüstungs­Die Novelle in ihrer voraussichtlichen Form vorſchlag Sitlers gezeigt, daß das Dritte Reich sieht außer der Erhöhung der Sicher sich mit der schweren Rüstung Frankreichs ab heit durch Verschärfung der Aufsicht über die zufinden bereit ist, wenn es selbst zusätzliche Auf- Gruben vor allem auch eine it är tere seran rüstung erhält. Damit hat es sich durch diese ziehung der Betriebs- und Nevier­Selbstentlarvung in eine sehr peinliche Lage verräte zur leberwachung der Sicherheit auf den jest. Frankreichs Gegenschlag war ebenso ge- Gruben vor. schickt wie wirksam: Bereitschaft zur zusätlichen Abrüstung bei der Garantie der Nichtaufrüstung Deutschlands . In den französischen Bedingun gen, die Francois Poncet Hitler überbrachte, erscheint wiederum die Auflösung der SA im Vordergrunde und daneben die Internatio­nalisierung der Zuftfahrt. Hier liegt der sprin gende Punft. Die große militärische Hoffnung Herr Löcker im Gefängnis und Chance des deutschen Fascismus ist die Luftwaffe. Nach Goerings Auffassung liegt Beschwerden über die Haft unbegründet. Deutschlands Zukunft in der Luft. Frankreich Brüg, 12. Jänner. Zu den Meldungen eini will dagegen die Luft entmilitarisieren und ist ger Tageszeitungen über angebliche Mängel bei bereit, wie die gut informierten Quellen ver. Durchführung der Haft der im Zusammenhang sichern, die Hälfte seiner Luftflotte abzubauen, mit der Katastrophe auf der Nelsongrube in Un­falls Deutschland die Internationalisierung der tersuchung stehenden Personen, gibt das Präfi­Luftfahrt akzeptiert. Diese Abrüstungspolitik dium des Kreisgerichtes in Brür u. a. bekannt: bietet Frankreich drei wichtige Vorteile: sie ist

gesetzes, der die Pflicht der Unternehmer statuiert, alle technisch möglichen Verfügun­sen zum Schuß der Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten und zur Sicherstellung der ersten Hilfe zu treffen.

,, Von den in Haft befindlichen führenden Be­

Wie bereits mitgeteilt, hat die Natskam­mer des Brüger Streisgerichtes die Haftbeschwerde der im Zusammenhang mit der Nelson- Katastro­phe verhafteten Personen abgewiesen. Gegen diese Entscheidung der Natskammer wurde num bon den Berhafteten die Beschwerde an das Obergericht in Prag eingebracht.

Der Landespräsident in Brux Dug, 12. Jänner. Landespräsident Dr. So

pot der, miniſteriums des In.

476 Jahre Zuchthaus,

117 Jahre Gefängnis Paris. ( Inpreß): Nach einer Zusammenstels Inng des Verteidigungskomitees sind allein im Monat Dezember 1933 von deutschen Gerichten Urteile über insgesamt 476 Jahre Zuchthaus und 117 Jahre Gefängnis gefällt worden. Die Arbei ter Sender und Lindau in Hamburg , sowie der Arbeiter Pischon in Kottbus wurden, ebenfalls im litijdjen Brozesse in diesem einen Monat belief fich Dezember, zum Tode verurteilt. Die Zahl der po

am besten geeignet, als Prüfstein der wahren anten der Werivaltung der Nelson- Grube ist Genern, Nuc und der Vorstand der Abteilung 7. Absichten des bietet die besten Chancen auf die breiteste inter . nationale Unterstützung. Gegen einen bewaff­neten und präventiven Frieden, wie ihn Hitler vorschlägt, den befristeten Frieden in Waffen, der nur so lange dauert, bis man mit der Auf­rüstung fertig wird, wird sich Frankreich mit allen Mitteln wehren.

am besten deutschen Fai dienen; sie neraldirektor Dr. Löder allein untergebracht; des Landesamtes, Rat Dr. Kučera, trafen auf 30, die Zahl der Angeklagten auf 300.

Wie gesagt: noch im Jänner kann die Ent. scheidung fallen. Wird es zu keinem Kompromiß kommen, dann bleiben nur zwei Wege möglich): entweder Sanktionen gegen Deutschland , wenn England mitmacht; oder allgemeiner Kurs auf die Aufrüstung, mit allen sich daraus ergeben den Folgen.

A. Sch.

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Der Puppenspieler

Roman von Felix Fechenbach

Auch für die Gründung eines selbständigen Gewerbes war die Abfindung möglich. In solchen Fällen mußten aber Garantien gegeben sein, daß der Abgefundene später dem Staat nicht zur Last falle.

Das war nun wieder ein wichtiges Problem, das Hans mit Grett eingehend erörterte. Wenn er sich abfinden ließe, dann könnte er gleich den Auto­Wohnwagen bauen lassen. Dazu würde die Ab­findung sicherlich reichen, und sie brauchten dann nicht jahrelang warten und sparen.

Das wär sein." jubelte die Gretl, die den Auto- Wohnwagen schon im Geiste vor sich sah.

Sie sprachen nun eingehend darüber, wie der neue Wagen werden solle, und wie ihn Gretl aus­statten würde.

Ing. Karlit mit Rüdsicht auf seine Strant Freitag in Angelegenheit der Unterstübungen der Am häufigsten erscheint das Delitt der Vor­heit befindet sich in der Gefängnis- Strantenabtei Familien, die durch die Katastrophe auf der Nel- bereitung des Hochverrais. Es bezieht sich nicht nur lung zusammen mit zwei anderen franken äft jongrube betroffen wurden, in Brür ein, einer auf jede illegale politiſche Tätigkeit nach der lingen. Von den übrigen ist jeder bloß mit zwei feits um sich zu informieren, andererseits zum Machtergreifung Hitlers , sondern auch auf frü anderen Häftlingen untergebracht, u. iv. mit po 3wede von Beratungen mit dem Bezirkshaupt- here, damals legale politische Arbeit im antifasci litischen Delinquenten und ferner mit einer Bermann über den bisherigen Stand der Unterstüt- stischen Sinne. Hinzu kommen Landfriedensbruch , son, die sich einer Strafhandlung kleineren zungsaktion sowie über deren weitere Ausgestal- Verbreitung von Greuelmärchen, Totschlag" Ausmaßes schuldig gemacht hat.

lichen Personen hat eine Beschwerde über irgend­Niemand von diesen in Untersuchung befind welche Mängel bei Ausübung der Haft vorge­bracht. In der Gefängnisanſtalt des Streisgerich tes von Brür ist Zentralheizung eingeführt und die Temperatur in den Gefängnisräumlichkeiten wird auf angemessener Höhe gehalten.

Würzburg zu schicken. Mit dem Bau des Wagens tönne man aber erst beginnen, wenn die Renten abfindung genehmigt sei und Hans Sicherheit lei­sten könne. Mit diesem Bescheid fuhr er nach Würzburg zurück.

tung.

und selbst Mord" an SA - Mitgliedern, die jahre: lang zurüdliegen. Zeugen mit phantastischem Ers Der Večer" teilt mit sichtlichem Vergnü- innerungsvermögen belasten die Angeklagten. Fin gen mit, daß in Sonneberg bei Böhm. den sich aber doch noch Zeugen, die entlastende Leipa der Gemeindevorsteher Haase und zwei Aussagen machen, ſo werden sie im Gerichtssaal Mitglieder der Gemeindevertretung, die Brüder selbst wegen Verdachts der Mittäterschaft verhaf­Göttlich, wegen Malversationen bei der Ertet. Die Gerichtsräume werden von SA. be­nährungsaktion verhaftet wurden. Hinzugefügt wacht und herrscht.

Bist ja noch gut davonkommen. Mit mei'm Fuß geht's auch. Ich kann scho ganz gut Taufen damit."

Ich hab's ja immer g'sagt, mir passiert nit viel. Gute Ware hält sich," lachte er. Dann wandte er sich an seine Schwester:" No, Grell, wie geht's dir? Du sagst ja gar nir

Wir woll'n bald" ciraten."

Als Hans die Greil wieder traf, erfuhr er von ihr, daß ihr Bruder Franz verwundet worden fei. Bei einem Fliegerangriff war ihm die linke Hand verletzt worden, er liege in Köln in einem Da bin ich ja grad zurecht kommen. Lazarett und habe von dort geschrieben. Hochzeit mach ich gern mit. Aber, wie is denn mit'n Is er schwer verwundet?" wollte Hans Batter? Hat der jetzt nig mehr dagegen?" wissen.

Das hat er nit g'schrieben."

Wird scho nit so arg sein, Gretl. Ich will ihm schreiben, er soll schau'n, daß er nach Würz­ burg ins Lazarett kommt." Das tat Hans dann auch gleich.

Franz hatte Glück und kam bald nach Würz burg in ein Resevelazarett. Seine linke Hand sab bös aus. Vier Finger hatte er verloren, nur der Daumen war noch da. Vater und Mutter Hein hatten ihn zuerst besucht und zu Hause der Gretl erzählt, wie es mit seiner Verwundung sei.

Am nächsten Besuchstag wollte Gretl ins La­zareit gehen. Sie sagte ihrer Mutter, daß sie mit Aber o einfach war das alles nicht. Das Ver- Hans zusammen ihren Bruder aufsuchen wolle. Die sorgungsamt machte noch Schwierigkeiten. Schließ­lich gelang es aber doch, das Abfindundungsver­

fahren einzuleiten.

Mutter solle doch dafür sorgen, daß der Vater nicht dazu komme. Das beſorgte die Mutter Hein dann auch, so daß Grett und Hans ganz ungestört mit Franz sprechen konnten.

Jetzt fuhr Hans nach Frankfurt am Main und suchte dort eine Autofabrit auf. Einem Franz trug den Arm noch in der Binde, war Ingenieur des Werkes, an den er gewiesen wurde, aber fidel und munter wie immer. setzte er seinen Plan auseinander, sagte ihm ge- Dir ham sie ja einen Haren abg sägt," sagte

nau, wie er sich den Wohnwagen denke und ver- er zu Haus. Da hab ich schon mehr Glück g'habt. langte einen Kostenanschlag und eine Zeichnung. Bier Finger bat's mir weggerissen. Die Hand is aus der zu ersehen sei, wie der Wagen aussehen aber sonst ganz leidlich in Ordnung." würde Aber, da war noch ein Punkt. Man wollte" Wirst denn dein Beruf noch ausüben tön wissen, ob Hans denn auch in der Lage wäre, einen nen?" fragte ihn Hans. solchen Wagen zu bezahlen. Sein Hinweis auf das Wird mich nit viel hindern, die Hand ohne eingeleitete Abfindungsverfahren für seine Kriegs- Finger. Und dann, es gibt ja Teigtnetmaschinen. rente beseitigte alle Bedenken, und man erklärte sich Da fann man sich scho_helfen. Und' s Brötle­bereit, ihm Zeichnungen und Kostenanschlag nach schleifen geht auch ohne Finger."

Desivegen wollt'n wir grad mit dir reden, Franz. Die Mutter hat nig erreicht beim Vatter. Aber lang woll'n wir nimmer warten, weil..." Gretl wurde verlegen, fand nicht weiter und sah Hans hilfesuchend an. Der sprang ihr auch gleich

bei.

,, Weißt, Franz, die Greil friegt was Sleins, und da wärs halt doch besser, wenn wir bald hei­raten fönnten."

Ja, freilich, Kindstauf vor der Hochzeit, das hat man nit gern. Weiß denn der Vatter was

dabon?"

"

Dei Mutter hat's ihm g'sagt. Er will aber troßdem nix vom Heiraten wissen."

Franz überlegte, wie es anzustellen wäre, die zustimmung des Vaters zu erreichen. Leicht würde das sicher nicht sein. Wenn sich Stilian Hein einmal in etwas verbissen hatte, dann war's schwer, ihn umzustimmen. Franz versprach aber dann, bei nächste Gelegenheit mit dem Vater zu sprechen.

Hans erzählte nun von seinen großen Plänen, seinem Rentenabfindungsantrag, dem Auto- Wohn­

wagen, und daß er im Frühjahr mit der Gretl zu sammeni allein im Wohnwagen wäre, wenn sie hei=

raten tönnten.

..Willst dir wohl gar einen fahrenden Palast bauen lassen? Da trieg ich ja ordentlich Lust mitzumachen." scherzte Franz.

Bleib du mur bei dei'm Sauerteig ! Und jetzt schau zu, daß d' mit dei'm Batter bald alles in Ordnung bringst wegen der Gretl und mir."

Hast mir doch scho so oft g'holfen, Hans," fiel die Gretl ein. Wird dir scho wieder was ein­fallen, daß d' den Vatter rumfriegst."

Sobald Franz Ausgang bekäme, wollte er mit dem Vater reden.

Ich werd ihm scho zusetzen, bis er nach gibt", sagte er beim Abschied zuversichtlich. Und Greil meinte auf dem Heimwege zu Haus:

..Wenn sich der Franz was vornimmt, dann bringt er's auch fertig. Wirst sch'n!"

Vom Versorgungsamt bekam Hans die Mit­teilung, daß sein Renten- Abfindungsantrag ges nehmigt sei. Er schrieb sofort nach Frankfurt an die Autofabrik, und bald darauf famen Zeichnun gen und Kostenanschlag. Die Abfindung reichte aus, den neuen Wagen auf einmal zu bezahlen, und es blieb sogar noch etwas übrig. Damit sollte die Inneneinrichtung besorgt werden.

Die Geldangelegenheit mit der Frankfurter Fabrik war im Benehmen mit dem Versorgungs­amt bald geregelt, und der Wagen wurde nun endlich bestellt. Aber die Fabrik schob den Lic fertermin hinaus, weil sie mit wichtigen und eiligen Militäraufträgen überhäuft war. Vor Dezember würde sie den Wagen kaum liefern tön­nen. Dagegen hatte Hans nichts einzuwenden, weil er ja doch erst Ende Feber wegfahren wollte. Er schrieb nur noch, daß die Maße, die auf der Beichnung nun angegeben sind, genau eingehalten werden müßten, weil inzwischen auch die Innens einrichtung bestellt würde, und dabei wolle er sih genauestens an die vorgesehenen Maße halten.

und diese erste Gelegenheit benußt, mit seinem Franz hatte inzwischen Ausgang bekommen

Vater wegen Gretts Heiratsabsichten zu sprechen.

Vater ein war durch die Verwundung seis nes Sohnes in eine weiche, sentimentale Stim­mung gekommen. Das machte sich Franz zunuze. Er fiel gleich mit der Tür ins Haus und fragte, wann die Greil denn jetzt Hochzeit mache. ( Fortsetzung folgt.).