Nr. 13

Mittwoch, 17. Jänner 1934

Das Erdbeben in Indien   leit zu widmen und ihnen soweit als möglich bein:

leberschreiten der Fahrbahn behilflich zu ſein.

Kalkutta  , 16. Jänner. Die Zahl der Um dem Mißbrauche des Schutzkennzeichens Todesopfer beim Erdbeben in Indien   ist auf 33 durch schende Personen, insbesondere zweds Bettelei, gestiegen; außerdem sind 48 Berlegte zu beklagen. vorzubeugen, find die Stöde mit einem Schild mit In Jamalpur, wo das Erdbeben besonders große der Evidenznummer und der Aufſchrift ,, Efl. ústřední Schäden angerichtet hat, sind zehn Personen ge- péče o slepé v Praze", sowie der Legitimation ihrer tötet und fünfzehn verwundet. In Patna   sind Inhaber samt Photographie versehen. wiederum leichte Erdstöße wahrgenommen worden. Das Nord- Gangesgebiet( nördlicher Teil des Flusses Ganges  ) ist vom Erdbeben am meiſten

in Mitleidenschaft gezogen worden.)

Von der Katastrophe sind besonders die Städte Benares  , 2ndnow, Fatehpur, Jamalpur und Patna   heimgesucht. In Patna find 90 Per fonen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zahlreiche Tote liegen noch unter dea Trümmern.

200 Menschen in einer winzigen Dschunke

28 erstickt 156 unbekannten Schicksals.

London  , 16. Jänner. Ein schreckliches Ende nahm, wie Reuter aus Singapore   meldet, der Versuch von 200 Chinesen, in einer winzigen Dschunke Singapore   zu erreichen. Die Chinesen, die in ihrer Nußschale von dem südchinesischen

Die weißen Stöde werden von der Gst. ústřední péče o slepé" in Prag   IV., Loretanské nám. 2, ausgefolgt. Blinde, welche bisher weiße

Stöcke nicht besitzen, erhalten sie unentgeltlich, wenn sie ein Zeugnis betreffend ihrer Mittellosigkeit, eine ärztliche Beſtätigung über den Sehverluſt und eine Photographie in Visitkartenform einsenden..

Die Gattin Badarewskis gestorben. In Morges  ( bei Lausanne  ) ist die Gattin des weltbekannten Klaviervirtuosen und ehemaligen Präsidenten der Polnischen Republik Ignaz Paderewsti im Alter von 74 Jahren gestorben.

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tveg. Im Grunde können sie dem Leben nichts abs gewinnen, verachten alles und werfen sich selber weg. Wie anders will man diese Geschmacklosigkeit begreifen, die ich eines Tages teiltveise mit ansehen

Die bekanntesten Arzte fonte: Der fünafte Sohn von Ebert; der auch ins

empfehlen Kaffee. denn er ist nahrungssparend und zuträglich. Der Genuß von Milchkaffee stillt angenehm jedes Hungergefühl und trägt zum Wohlbefinden viel bei.

Julius Meinl

Kaffee- Import

Gegr. 1862

Das Columbia- Haus" die Hölle von Berlin  

( Schluß.)

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Von Rudolf Werner.

Columbia- Haus eingeliefert war, mußte auf einen etiva drei Meter hohen Zaun Klettern, um eine dort oben aufgestellte Büfte zu küssen. Eine Büste, die tagelang, in der Latrine lag und auf dem Hof hin und hergeschoben wurde. Und was war es für eine Büste? Es war die Büste des Reichspräsidenten  Friedrich Ebert  , welche sein jüngster Sohn füffen mußte. Unter Johlen und Gebrüll, unter Drohungen und psychischen Terrorisierungen ging dieses wider­liche Spiel vor sich.

Das sind die Mittel und Methoden des ver­lorenen Haufens, das ist die Kampfweise von Gesell schaftsschichten, die geschichtlich ohne Zukunft find.

Kleine Erlebnisse

im Dritten Reich

In einer hemumungslosen Agitation hat der Nationalsozialismus bei seiner Machtübernahme sich ganz besonders bemüht, die Gewerbetreiben­den und Kaufleute dadurch zu gewinnen, daß er ihnen die sofortige Schließung der Warens häuser versprach. Es muß zugestanden werden, Die ,, Vernehmung" der Gefangenen erfolgt viel-| Baumstämmen aufführen. Wie Zirkuspferde mußten daß die Nazis mit ihrer Agitation in den Kreisen Frank und andere ältere Leute, ſtöhnend und nach Luft der Gewerbetreibenden getvaltige Erfolge erziel ringend, immer um den Hof herumlaufen. Einmal ten und die Gewerbetreibenden zählten zu den ver­stand eine ganze Gruppe dabei, die es sah. Die läßlichsten Stützen des Nationalsozialismus. Ihre Gruppe bekam das Kehrtkommando, um nicht zu Söhne bildeten die Sterntruppe der SA. und SS. sehen, was los ist. Beim Austreten wurde darauf und sie haben zweifellos in hohem Maße mit das obacht gegeben, daß die efangenen sich gegenseitig zu beigetragen, daß der Nationalsozialismus ge­nicht so genau muſtern. Am blauen intern fann ſiegt hat.

Safen Sainan aufgebrochen waren, gerieten auf fach erst nach Wochen. Es iſt ſogar ſchon vorgekom­der Fahrt nach Singapore   in einen fürchterlichen men, daß Leute, die wochenlang dort leiden mußten, tur m, so daß sie sich in dem für ihre Zahl plöglich entlassen wurden, ohne auch nur einmal ver­viel zu engen Räumen unter Ded zusammendrän nommen zu werden. gen mußten. Dabei wurden 28 Fahrgäste

Im Columbia- Haus ist ein Vernehmungs­in einem kleinen Raum derart zusammen- zimmer, in dem bestimmte Fälle erledigt werden. gepfercht, daß sie erstickten. Die Leichen Nachts hört man öfter Menschen den Gang lang wurden sodann einfach über Bord ge- rennen. Das ist das Spießrutenlaufen, das die man nämlich die Taten er braunen Helden erkennen, Was von den Versprechungen nach der schleudert. Schließlich lief dann die Dschunte den mit verschiedenen anstellt, die nicht genug aussagen also war eines der berühmten Kommandos im Stile Machtergreifung übrig geblieben ist, geht aus fol­Hafen von Groß- Scheribon an, wo 16 Fahrgäste fönnen. Häufig kommen Häftlinge in einen eigens der Kulturbringer des Dritten Reiches  : Kidt euch gendem Erlebnis hervor, das einige tschechische zurückblieben. Was mit den übrigen 156 Passa­zum Prügeln hergestellten Keller. Ich schildere dies nicht alle so die Aersche an, da werd ihr ja alle schiul." Staatsbürger hatten, die vor einiger Zeit in a 1- gieren geschehen ist, konnte bisher noch nicht in nach eigenem Erleben. Wenn jemand einen zerschlagenen Rüden oder gar ein denburg in   Schlesien weilten und dabei auch Erfahrung gebracht werden. zerschlagenes Gesicht hatte, war an seiner Belle ein das große Warenhaus besuchten. Dieses große Un­Vermerk: Wäscht sich oben, kommt nicht herunter." ternehmen hat der Winterhilfe einen Betrag von Keiner soll vom andern wissen, was mit ihm geschah. 15.000 Mark gestiftet und sich dadurch das Recht erwirkt, sein Haufhaus an den Sonntagen vor Weihnachten länger offen zu halten, als die übri gen Geschäfte. Als an einem dieser Sonntage alle Geschäftshäuſer um 5 Uhr nachmittags schließen mußten, konnte das Kaufhaus   Schocken seine Räume offenhalten und weiter Geschäfte machen. Darüber bemächtigte sich nun der übrigen Ges schäftsinhaber der Stadt eine ungeheuere Erbitte­rung und sie zogen mit ihrem Personal und ihren Familienmitgliedern in das Naufhaus Schocken und versuchten, die Verkäuferinnen hinter den La­dentischen hervorzuholen. Die Direktion des Kauf­hauses, die sich der Unterſtüßung der Behörden

Hunderte falscher Gutachten... nach dem Tatbestand forschend, nicht viel hielt. Nun Prozeß gegen den   Berliner Restaurator Hauser.  

Berlin, 16. Jänner. Das DNV meldet: Vor der vierten Straffammer des Landgerichtes  Berlin begann am Dienstag der Prozeß gegen den früheren ersten Restaurator der Staatlichen Ge­mäldegalerie, Professor Alois   Hauser. wegen Betruges und schwerer Urkundenfälschung.

Gewisse Kreise des Kunsthandels hatten die

wirtschaftlichen Schwierigkeiten Professor Hauſers ausgenüßt, und sich von ihm gegen ganz geringe Bezahlung ſellent laffen. Nach dem Ergebnis der Vorutter:

men verdient.

Neben Hauser haben sich heute noch zwei Händler, WiIIy Borchardt und Alfred Joseph, wegen gemeinschaftlichen Betruges, schwerer Urkundenfälschung, Untreue und Unter­schlagung zu verantworten.

Weiße Stöcke

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Schugkennzeichen

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Drei bis vierhundert Menschen sigen im Colum­bia- Haus und machen diese geschilderten Leiden durch, die ja nur zum Bruchteil und nur ganz oberflächlich wiedergegeben werden könnten. Drinnen brüllen Menschen und draußen fahren friedlich die Mütter mit ihren Kinderwagen vorüber. Manchmal hat man zum Fenster hinuntergeschaut, so ganz hastig, beim Vorübergehen, und hat dann selbst nicht begreifen fönnen, daß alles ist so. Aber wenn man dann wieder einen Triti bekam, wußte man wieder, ja es ist so

Oft hörte ich das Schreien vom Keller her. Es gingen über den Keller verschiedene Gerüchte in der Staserne herum, von denen ich mitunter, ernsthaft sollte ich Gelegenheit bekommen, diese Folterprozedur selbst mitmachen zu müssen. Unten angekommen, sche ich etwa 8 Leute im Keller stehen. Teilweise halten sie aufgekrämpelte Aermel, so daß bei verschie denen Tätowierungen sichtbar waren. Im Prügel­raum stand ein Tisch, die   SS- Leute hielten Artillerie peitschen mit Stahleinlage und Gummifnüppel sowie andere von mir nicht erkannte Schlaggeräte bereit. Messe: des Meggers. Die Prügelei vollzieht sich nach es ist wirklich sol Außerdem hingen noch welche an der Wand, wie die einem Schema, wie es scheint. Man legt sich über den Tisch, bekommt ein Handtuch um den Mund ge­

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Und wenn diese Sadisten dort, die sich stolz Nationalsozialisten" nennen, am Abend in ihrer wenn sie blöken...: Liebe zur Heimat, Treuc zum Ueberfallfommando herbei und die gleichgeschalte­Führer, der soll uns führen, wir folgen ihm...", ten Polizeileute haben wacker mit dem Gummi wenn man trop aller Foltereien diese verlorenen knüppel dreingeschlagen und die empörten Gewer= Haufen noch zu verstehen trachtet, wenn man das betreibenden mit Brachialgewalt aus dem Kauf­Primitive, das Kindliche, das unendlich Alberne an haus gejagt. Auf die Nazigeschäftsleute, die an dieſen ausgewachsenen Menschen" erkennt, sieht man dieser Demonstration teilnahmen, hat diese Abrei­nicht nur in den Gefangenen eine Tragödie, sondern bung außerordentlich ernüchternd gewirft. auch in deren Wächtern. Laut schreien sie gegen die Verderber der deutschen Kultur und haben diese nie besessen. An eigener Skultur haben diese Menschen nichts, gar nichts entwickelt. Nicht einmal die deut schen Volkslieder tennen sie. Ein verhafteter Chor, der dort wochenlang zubrachte und zum großen Teil

suchung hat Hauser in dem letzten Jahr hun= derte von bewußtunrichtigen Gut von zwei Leuten festgehalten, die Unterhosen werden acht en erstattet, wobei er sich häufig noch als heruntergelassen, die anderen Hosen anbehalten, aber Restaurator der Staatlichen Museen bezeichnete, naß gemacht, demit es besser zieht und auch nicht so obwohl er bereits im Jahre 1928 aus dieser viele sichtbare Verlegungen zurückbleiben. Je zwei stehen 3. rechten und zur linken Seite, diese Stellung ausgeschieden war. Die Kunst händ Ter, für die Professor Hauser arbeitete, haben haben die eigentliche Prügel zu verteilen. Hinten durch dessen Gutachten phantastische Sit mitchen noch zwei Mann mit je einem Eimer Wasser. Im Viererialt schlagen die vier Sadisten auf den wehrlosen Gefangenen ein. Nichtbrüllen verletzt ihre Männlichkeit, wird anscheinend als Geringschäßung ihre. Sträfte empfunden. Also schlagen sie wütender cin. Bis man bewußtlos ist. Wie ein gestürzter Gaul wird man hochgebrüllt und gezerrt- und dann ſaust ein Eimer falten Wassers über den Körper. Juden bestand, hat ihnen dieſe Lieder erst nahe­bringen müssen. Jedes Stück Kultur, was im Colum­Triefend steht man da, nur mit halbem Ohr die Frage bia- Haus herrscht, Kultur hier auch im Sinne pro­hörend, ob man wisse, wofür man das bekommen hat. buktiver Arbeit verstanden, stammt von den Gefan­Für das Nein gibt es die zweite Prügel. Völlig ser= genen. Sie müssen die Auto und die gestohlenen schlagen, blau angelaufen, nicht wissend, wie man sich Motorräder der S reparieren, sie bessern das Haus Im Herbst des Jahres 1931 wurden in   Prag binlegen soll, lehrt man aus dem Keller zurück, Haß aus, sie leisten die Arbeit. Und wenn acht Mann im Herzen und Mitleid zugleich. Der Samariter arbeiten, find acht   SS- Leute als Bewacher dabei. Die kommt in die Belle, überall fragend, ob alles gesund wanzigjährigen lassen sich von alten Leuten ihre ist. Man hält sich den Hintern, reißt die Saten zu Schaftstiefeln putzen. Nichts tun sie selbst. Nicht ein­sammen, wobei man vor Schmerz aufschreien möchte, mal die Befehle werden ordnungsgemäß gegeben. Ein Das Landesamt in   Prag hat nunmehr ein steht stramm und heuchelt wie befohlen: Jawohl! Befehl widerspricht dem anderen, alles hebt sich Rundschreiben bezüglich der weißen Stöde an alle Das Schifanieren beim Ererzieren ist die Freude gegenseitig auf. Führerprinzip! Das Chaos ist un­Bezirks- und Staats- Polizeiämter im Lande Böh- aller. Befenders gerne nehmen sie die alten glaublich, und der Streit untereinander zeitweilig men gerichtet, in welchem sie die Sicherheitsorgane Bonzen" heran. SPD  .- Stadtrat Frant aus   Berlin sehr groß. Eifersüchtig behütet jeder seinen Herr­anweist, gemäß den örtlichen Verhältnissen die ge- mußte Furchtbares über sich ergehen lassen, Hiller schaftsbereich, ieder ein fleiner Hitler. Es gibt nichts, eigneten Maßnahmen nach dem Muster der   Prager mußte zusammen mit Frank und anderen Intellet- gar nichts, das ihnen wirklich innere Hochachtung ab Polizeidirektion zu treffen und die Lenker aller Fahr- tuellen und ehemaligen Führer der Arbeiterbewegung ringt, das sie tief verehren und achten. Ueber Frauen zeuge, sowie die übrige Bevölkerung aufzufordern, mit der bloßen Hand teilweise einen Baumstumpen und Mädchen reden sie, als seien diese mur Aborte, Personen mit weißen Stöden besondere Aufmerksam ausgraben. Andere mußten Parademärsche mit über große Gesinnungen gehen sie gesinmungslos hin­

der   Blinden

weiße Stöde als Kennzeichen für Blinde zur Er­höhung ihrer Sicherheit auf frequentierten Straßen

eingeführt. Diese Neuerung hat sich vollkommen be­

währt.

Mord

Blut- und Mordtaten in den Schatten gestellt von dem, was sie an van der Lubbe taten.

Schon während der Gerichtsverhandlung war es klar, daß der unglückliche Bursche nur noch ein lebender Leichnam war, daß er nicht mehr wußte, um was es ging. Man hat davon gesprochen, daß er mit Usobolamin vergiftet sei. Sein Zustand, als ihm mitgeteilt wurde, daß er auf das Schafott müsse, war derselbe. Mit der gleichen Teilnahm3­lojigkeit, mit der er im Gerichtssaal saß, hat er feinen letzten Gang angetreten. legte er seinen Stopf unter das Fallbeil. Dieses fiel und beendete das Leben eines Menschen, der den Verstand längst ver­

Toren hatte.

Ein anderer Fall wird aus einem reichsdeut­schen Städtchen an der østböhmischen Grenze be­richtet: Dort hat in einem Kolonialwarengeschäft eine Hausfrau plößlich laut auf das Hitlerregime zu schimpfen begonnen. Im Laden, der voller Leute war, regte jich nicht eine einzige Stimme, die da gegen Stellung nahm, einige Frauen haben sogar lebhaft zugestimmt. Der Geschäftsinhaber war ganz verdattert und versuchte, die Frauen zu be= ruhigen. Er sagte, daß man die Segnungen des Dritten   Reiches täglich überall spürt und daß man sehr unzufrieden sei, vorläufig sei es aber immer noch das Beste, den Mund zu halten, denn sonst kann man unangenehme Dinge erleben.

Diese fleinen Alltagserlebnisse haben sympto matische Bedeutung, sie geben davon Zeugnis, daß; die Ernüchterung im Dritten   Reich immer größere Scharen von Menschen erfaßt.

Hier handelt es sich nicht um eine Tat im Ajjeft, hier liegt kein Mord aus Rache vor, hier Mit dem Tode van der Lubbe hat die Welt wurde auch nicht trop dem Urteil von   Leipzig ein nicht viel verloren. Er war außerhalb der mensch Urteil vollstreckt. Hier liegt eine sandlung vor, lichen Geſellſchaft gestellt worden, ein Deklassierter, die gemeiner ist und abscheulicher als je ein Ver­er war gebrochen an Geist und Körper, sich seines brechen jemals begangen wurde. Und hinter die­Lebens noch kaum bewußt, rein formell gesehen, sem Verbrechen stehen Staatsmänner, steht die rechtsträftig vom Gericht zum Tode verurteilt. Regierung eines Staates mitten im Herzen Für das Weltgeschehen und für die Menschheit,   Europas mit seiner tausendjährigen Kultur, eines mag man sein Schicksal menschlich noch so sehr be- Staates mit 60 Millionen Einwohnern. dauern, ist seine Person von wenig Interesse. Van der Lubbe war ein Brandstifter, wurde Und doch ist der Tod gerade dieses seltsamen, auf Grund seines Geständnisses und der Aussage rätselhaften Menschen mehr wie alle anderen von Zeugen schuldig gesprochen, zum Tode ver­Sunnenstreiche der heutigen Wachthaber   Deutsch- urteilt. Ob und vom wem er zu der Brandstiftung lands geeignet, alle gesitteten Menschen mit Ab- mißbraucht wurde, weiß heute außer   Göring viel schen und Efel gegen die Exponenten des   Hitler- leicht niemand. Aver- und darin liegt das Un­fascismus zu erfüllen. geheuerliche ein jeder Strafvollzug seßt voraus, Seit den Tagen des tiefsten Aberglaubens, Sie haben ihre Gegner gemeuchelt, auf der daß dem Verurteilten bei Ab der blindwütigen Inquisition ist solches nicht mehr, Flucht erschossen", in den Kertern und Konzentra- büßung der Strafe bewußtist, daß in keinem Lande, geschehen. Nicht einmal von den tionslagern geschunden und gequält, ihr Gut und erein Vergebenoderein Verbrechen den, von Sannibalen ist ein Fall bekannt, daß Eigentum gestohlen und ihre Blut- und Greuel- fi hnt, to obcies gleichgültig ist, ob sie einen Frren an den Marterpfahl gebunden hät taten sind solcher Art und solchen Umfanges, daß er es begangen hat oder oberzun- ten. Die Justiz feines Landes hat sich jemals mit Ein Verenzug fiel ins Meer. leiner jener   Deutschen, die sich zu dem heutigen recht verurteilt wurde. Dieses entschei- folcher Schmach belastet, als es hier nach den Ein Küstenzug stürzte bei Kashiwazaki in   Japan  Deutschland betennen, das Recht hat, sich Kultur- dende Moment aber fehlt bei van der Lubbe voll- Willen von mit Mespelt zu sagen Staats- von den Geleisen ins Meer; 25 Menschen mensch zu nennen. Dennoch aber werden ihre vollständig. Imännern geschehen ist, damiterschweige.

Das ist das Unfaßbare, das unendlich Schändliche, daß hier ein Wesen abgeschlachtet wurde, das in tiefſter geistiger Umnachtung von seinen Henlern zur Schlachibant geführt wurde, wie man ein verstand und vernunftloses Stück Vich dahin führt und köket.

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ertranfen.