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Um das Schicksal

Donnerstag, 18. Jänner 1934

von Hunderttausenden

Ein Notruf der nordböhmischen Textilarbeiter!

Furchtbar lastet die Wirtſchaftstrife auf den Textilarbeitern Nordböhmens. Das Gespenst der Not pocht laut und vernehmlich an die Türen der Textil arbeiterfamilien. Die Verdienstmöglichkeiten in der Textilindustrie find ſpärlich und trotzdem sollen

die Textilarbeiterlöhne neuerlich abgebant

werden.

Ende Dezember v. J. wurden die Vertrags­gemertschaften in der nordböhmischen Textilindustrie von der Unternehmerorganisation verständigt, daß die Industrie einen weiteren Abbau der jezigen Vertrags­löhne für alle drei Vertragsgebiete Reichenberg. Tann wald und Friedland um 19 Prozent und für die Kunſtſeide verarbeitenden Betriebe um 25 Prozent vornehmen will.

Die Unternehmer begrüßen diese Forderung so­wohl mit den Schwierigkeiten auf dem Inlandsmarkt als auch mit den Hindernissen, die dem Export unserer Textilindustrie auf den Auslandsmärkten gemacht

werden.

Am 8. Jänner fand in Reichenberg eine Aus­sprache zwischen den Vertretern der Gewerkschaften und der Industrie statt. Bei dieser Aussprache ver­wiesen die Vertreter der Vertragsgewerkschaften auf die ungeheuere Notlage, in der sich die Tertilarbeiter Nordböhmens mit ihren Familien der zeit befinden. Sie erklärten, daß mit Rücksicht auf die derzeitigen Lebensverhältnisse für die Textilarbei­ter weitere Opfer untragbar und gleichbedeutend mit

der

Bernichtung der letzten Existenzmöglichkeiten wären. Sie verwiesen eindringlich darauf, daß der Lohnabbau ein ungeeignetes Mittel ist, um die Lage unferer Textilindustrie zu erleichtern und den Arbeits­lofen wieder Arbeit zu schaffen.

Schon heute sind die Textilarbeiter nicht mehr imstande, ihr Kleidungsbedürfnis auch nur primitiv zu befriedigen. Was sie verdienen, reicht nicht einmal mehr hin, um iene Nahrungsmittel in genügender Menge zu laufen, die sie für ihre Erhaltung und die ihrer Familien unbedingt benötigen.

Mit Rücksicht darauf sehen sich die Vertrags­gewertschaften veranlaßt, die Forderungen der In­dustrie abzulehnen und den Vorschlag zu machen, un verändertaufein Jahr zuver längern. Die eindringlichen Worte der Vertreter der Vertragsgewerkschaften der Textilarbeiter fanden bei den Industriellen kein Gehör. Als Antwort

darauf

Hungerlöhme.

Menschen, die den Ruf unserere Tertilindustrie dank ihrem Fleiß und ihrer Geschicklichkeit in die ganze Welt getragen haben, erhalten gegenwärtig folgende Stundenlöhne:

Seite 3

Mit dem fümmerlichen Dasein unserer Textil| Absichten. Ihnen geht es nicht um die Erhaltung arbeiter, das durch den Lohnabbau vollständig unter Euerer Existenz. sondern um das Prestige ihrer graben wird, schwindet der letzte Rest ihrer Stauf Varici. fraft, mit ihnen werden tausende anderer Existenzen Darum rufen wir Euch in der Stunde, die Enere in die Tiefe gerissen und Handel und Wandel still- genze Straft, Enischlossenheit und Disziplin erfordert. gelegt. Bei der Aßvehr der Textilarbeiter acht es um Sein oder Nichtsein unserer ganzen Wirtschaft.

Textilarbeiter Nordböhmens!

zu: Bewahrt Besonnenheit und Digi­plin! Befolgt nur die Weisungen der Vertragsgewertidaften! Wendet cuch gegen jene, die euch berwirren

Nur dann, wenn dieser Abwehrkampf einheitlich. geschlossen und diszipliniert geführt wird, ist der Ers folg gesichert!

Die Entscheidung liegt nun bei den Unter­nehmern. Bleibt die Industric auf ihren Farbe. rungen bestehen, so bleibt der Textilarbeiterschaft feine andere Wahl, als den Kampf gegen ihre völlige Verelendung aufzunehmen.

In dieser Schicksalsstunde wenden wir uns audio len! abbaues zu beweisen. Was die Textilarbeiter ver- gestvungenen Abwehrkampf in mu itergültiger an Euch mit der dringenden Mahnung, den Euch auf­dienen, sind Disziplin und Geschlossenheit zu füh ren. In diefem Kampfe geht es nicht um die Sache einer Partei, sondern um Euere Eristenz, um die Bulunft Euerer Kinder und Familie. Es ist eine Barteisache, au der Euch die unterzeichneten Organisationen rufen. Duldet es nicht, daß daraus von unberufener Seite eine politische Attion gemacht wird! Es wird an Versuchen dazu nicht fehlen; Bol schewiten und andere vom Staate wegen ftaatsfeind licher politischer Betätigung eingestellte Parteien und Organisationen werden versuchen, in Euere Reihen Union der Textilarbeiter b. G. für das čfl. Staats­Verwirrung und 3 wietra cht zu tragen. Sie werden bestrebt sein, Euer Vertrauen zu den Vertragsgewerkschaften zu zerstören, Euere Straft in Sonder- und Gegenaktionen zu zersplittern und zu lähmen. Euch zu sinnlosen Taten zu verleiten und durch unwahre Behauptungen irrczuführen.

Vor- und Spezialarbeiter. 2.71 bis 3.42 Qualifizierte Arbeiter 1.48 2.87 Alle übrigen Arbeiter.... 1.88 2.78 Aber diese Stundenlöhne gelten nur für das Reis chenberger und Tannivelder Vertragsgebiet. Im driedländer Gebiet sind die derzeitigen Stundenlöhne noch um 7 bis 10 Prozent niedriger.

Zu diesen dürftigen Stundenlöhnen sind aber die Arbeiter nur selten 48 Stunden in der Woche beschäftigt, die meisten arbeiten nur 30 bis 40 Stundenwöchentlich! Arbeiter, die Fas milien zu erhalten haben, seinder ernähren und zu tüchtigen Menschen erziehen sollen, verdienen heute bei Kurzarbeit nicht selten

50 bis 70 in der Woche!

Das Leben der nordböhmischen Tertilarbeiter ist schwer bedroht. Mit ihrer Eristens steht ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit auf dem Spiele, ohne die sich unsere Textilindustrie auf den Auslandsmärkten nicht behaupten fann. In sei­ner Rede in der Reichenberger Handelskammer führte Herr Theodor Liebieg   selbst aus:

Die physische und psychische Leistungsfähig= leit der auf Jahre zur Untätigkeit und zum Hunger verurteilten Menschen ist im Schvinden. Damit schwindet aber unser wertvollster Besitz, denn Men­schenarbeit ist es, die Werte und Wohlstand schafft. und eben diese Menschenarbeit war es gerade auch) in unserem nordböhmischen Industriegebiet, die uns tros des Fehlens günstiger natürlicher Standorts fattoren seinerzeit zu der stolzen Höhe unserer industriellen Leistungsfähigkeit emporgebracht hat." Der Untergang unserer Zertil arbeiter ist auch das Ende unserer Zeg tilindustrie.

Tschechische und deutsche Textilindustrielle! Auch in der tschechischen Textilindustrie Ost- und Mittelböhmens wurde Anfang November 1933 der Lohnvertrag gekündigt. Auch dort drohte ein schwerer Konflikt auszubrechen. Aber es tam nicht dazu. Die tschechischen Textilindustriellen haben nach mehr. maliger Aussprache mit den Arbeiterorganisationen die Bertragskündigung zurückgezogen und von jebem Lohnabban Abstand genommen.

hat die Juduſtrie die Verträge gekündigt. um auf diesem Wege den Lohnabbau durchzusetzen. Wenn die Unternehmer von ihren Forderungen nicht abgehen, so werden sie einen sozialen Stampi großen Ausmaßes und größter Bedeutung nicht nur für die Textilarbeiter, sondern für die ge- Swere soziale Kämpfe und Erschütterungen jamie Wirtschaft unseres Staates heraufbeschwören. blieben damit der Wirtschaft unseres Staates erspart, Notgedrungen, um ihre Existenz zu erhalderen Folgen für die Deffentlichkeit, für Staat und ten, werden die Textilarbeiter zur Abwehr ge- Gesellschaft unabsehbar gewesen wären. Von diesen zwungen. Ihnen handelt es sich nur darum, Rüdsichten auf Staat und Wirtschaft haben die völlige Zerstörung ihrer Existenz, den Verfall ihrer sich die deutschen   Textilindustriellen Nordböhmens Familien und die Gefährdung der Gesundheit ihrer nicht leiten lassen, als sie die Arbeiterschaft zur Ab= Kinder zu verhindern. wehr zwangen.

Laẞt Euch nicht täuschen! Laßt Euch nicht irres führen! Beachtet und befolgt nur die Weisungen der Vertragsgewerkschaften! Nur sie, die unterzeich neten Organisationen, sind zur Führung dieses Kamp­fes berufen. Alle anderen, die sich scheinheilig und heuchlerisch an Euch wenden, verfolgen parteipolitische

gebiet, Sit Reichenberg.

Verband der christlichen Arbeiter und Arbeiterinnen ans der Textil, Bus und Bekleidungsindustrie mit dem Site in Zwittan.

Svaz textilního dělnictva v Č. S. R. se sídlem v Brně. Československý svaz dělnictva textilního se sídlem v Náchodě. Jednota textilního dělnictva v republice v Praze II.

Ein fürchterlicher Reinfall Henleins

Kostgänger des Millionenbetrügers Stawisky als Kronzeugen der Heimatfront"

Darins und Dubarry, Midi und Bo­lonté" sind Hitlers   Freunde und Verbündete in Frankreich  .

Durch den Korruptionsstandal des französi- Portefeuille des großen Betrügers. Darius sitt schen Millionenbetrügers Stawisky sind auch bereits seit Tagen hinter schwedischen Gardinen. zwei Pariser Zeitungen heillos fompromittieri Ueber Dubarry schwebt ein Haftbefehl. worden, die in letzter Zeit öfters in hitlerfreund= lidhjem Sinne geschrieben haben. Eine davon, die " Volonté  ", wurde auch von dem Organ der Hei­matfront des Herrn Henlein, dem Voltswart", als Beispiel für das Erwachen" Frankreichs   bei fällig zitiert. In einem Artikel Frankreichs Poli­tit" berief sich der Volkswart" auf folgende Lob­hudelei der Volonté  ":

Hente bemühe man sich, Hitler auf alle Fälle nach Genf   zurückzuführen, übersehe aber dabei, daß man es mit Menschen von Ehrgefühl zu tun habe."

Diesmal hatten die sudetendeutschen   Lobred= ner der Hitlerei aber fürchterliches Pech. Der fol­gende aufschlußreiche Artitel der Saarbrüdener Volksstimme" schildert, wie Stawisty und Goebbels   und mit ihnen auch Henlein, der gleichen fragwürdige Gesellen für ihre propagan distischen Ziele bedient haben. Die" Voltsstimme"

schreibt:

Welche Summen nötig waren, um beide zu kaufen, ist noch nicht ausgeplaudert worden. Seit Mos naten werden dem harmlosen deutschen   Michel in Hitlerien und an der Saar   die Artikel dieser Blät­ter als die öffentliche französische   Meinung fer­viert. Diese Blätter zeigten sich als enthusiastische Propagandisten des Dritten Reiches  ". Diese fei­len Kurruptionisten des großen Betrügers von Bayonne  ,

Darius entstammt einer Negerin. Als Mulatte ist er gewürdigt worden, für das Dritte Reich  " zu kämpfen. Wir wissen nicht, wie er durch die Arierparagraphen geschlüpft ist. Außerhalb der Hafentreuzgrenzpfähle nimmt man scheinbar das Rasseprinzip nicht so genau.

"

Leidenschaftlich bewegt und mit heißem Bes mühen hai des Mulatten Midi" für Hitler und Nach dem sich der Mund des Betrügers von um das Vertrauen zu dessen Friedensliebe ge Bayonne   für immer geschlossen hat, wird man lämpft. Im Midi" tauchte plötzlich der ſattjam nicht leicht sagen können, ob unmittelbare Bebekannte Louis Thomas auf, der den ver­derblichen Einfluß der Emigranten geißeln zu müssen glaubte und in der geschickten Drapierung eines französischen   Frontkämpfers" jich

Obferundimmer wieder Opfer wur Der Untergang von Sandel und Ge­den in den letzten Jahren von den Tertilarbeitern tv erbe ist unausweichlich, wenn es den Unterneh gefordert. Niemand lann den nordböhmischen Teriil- mern gelingt, ihre Forderungen durchzusehen. Längst arbeitern Verständnis für die schwierige Lage der ist die Beit vorüber, in der die Tertilarbeiter Erziehungen zwischen den großen Betrügern: Sia­Tertilindustrie absprechen. Sie haben in den ver- sparnisse zusetzen konnten. Heute leben sie von der wisfy einerseits und Hitler und Goebbels   anderer gangenen Jahren schwere Einbußen in ihren Löhnen Hand in den Mund. Ihren ganzen Verdienst tragen seits bestanden haben. Jest steht eins: Der große auf sich genommen. Die Vertragslöhne wurden bereits di Tertilarbeiter zum Kaufmann und Gelverbe Betrüger von Bayonne   bediente sich bei seinen im- für Hitlers   Friedensliebe verbürgte. aweimal, in manche Branchen sogar dreimal ab- treibenden. Unzählige Eriſtenzen in Handel und mensen Naubzügen derselben franzöfifchen Zeitun Ein Mann, der autonomistisch und nationalsozia gebaut. Die Vertragslöhne allein wurden in den Gewerbe, die heute schon ein fümmerliches Dasein vergangenen drei Jahren um 13 bis 18 Proführen, würden in den Konkurs und Ausgleich ge- gen, die von der Hitlerpropaganda in Frankreich  | listisch, flerital und radikal schreiben kann, wie es gerade verlangt wird, und von dem Herriot   ein sent herabgesetzt. Nicht genug damit, wurden auch trieben, wenn die Löhne von 20.000 Tertilarbeitern benutzt werden. Der Jude Stawisty und der Edelarier mal sagte:" C'est le plus grand salaud, que j'ai die Affordsäße wiederholt reduziert! Der noch weiter gefirat werden sollten. Die heute schon Goebbels haben mit den gleichen käuflichen Ob rencontré".( Es ist der größte Lump, dem ich je Lohnabbau bei unseren Tertilarbeitern beträgt unter vorhandenen Warenschulden bei den Kaufleuten sind Berücksichtigung der Verminderung der Affordsäße ein bedenkliches Beichen. jekten gearbeitet, jeder zur Erreichung seines begegnet bin.) Von niemanden in Frankreich   ist anrüchigen Zieles. er ernst genommen worden. In allen deutschen  Stawisin hat sich mit ergaunertem Gelde Zeitungen prangte sein Appe II für Sitter. zwei Zeitungen dienstbar gemacht: Den neuen Alls eine bemerkenswerte Stimme aus Frankreich   Midi" und die pseudoradikale Zeitung Vo- wurde vom Goebbelsschen( und Henleinschen. Die lenté". Zwei Millionen Franten hat Direktor Red.) Bropagandaapparat ausgerufen, was nichts Dubarry von der Bolonté" in die Hand ge- war als eine gekaufte Stimme in einem gekauften spielt bekommen. Der Eigentümer des Midi". Blatt, dem Blatt des Mulatten Darius. Und der Darius, erhielt fortlaufende Summen aus dem war der Spießgeselle des Näubers von Bayonne  ."

durchschnittlich 30 Prozent! Aber dazu kommt, Allein in den drei Vertragsgebieten Reichenberg, daß viele tausende Tertilarbeiter ihren Arbeitsplatz Tanntvald und Friedland würde bei Verwirklichung überhaupt verloren haben und zur Arbeitslosigkeit verder Forderungen der Unternehmer urteilt sind. Es gibt nur wenige Teriilarbeiterfami- der jährliche Lohnverlust 16 Millionen lien, in denen nicht das eine oder andere Mitglied beiragen. Der Abwehrkampf der nordböhmischen seit längerer Zeit arbeitslos ist. Aber auch iene. Tertilarbeiter richtet sich gegen die Berelendung wei­welche noch beschäftigt sind, leiden unter Sturz terer Streise unserer Bevölkerung, gegen den Nieder­arbeit und Feierschichten, die in den gang unserer Wirtschaft und gegen Verfall in Hun­meisten Betrieben Nordböhmens eine regelmäßige Er­scheinung geworden sind.

Alles das zusammen hat den Lebensstandard der nordböhmischen Textilerbeiterfamilien auf ein Niveau bentergedrüdt, das nicht einmal mehr die be­scheidenste Lebenshaltung gestattet. Selbst dort, tvo einstmals noch Spargroschen vorhanden waren, sind fie längst aufgezehrt.

Selbst führende Männer der Textilindustrie haben wiederholt auf den Hunger und das Elenb unserer norbböhmischen Textilarbeiter hingewiesen. Der räsident der Meichenberger Handelstam mer. Herr Theodor Liebieg  , erklärte in einer Rede am 9. November 1933:

In unseren nordböhmischen Industriezentren gibt es vielfach Hungersnot!

ger   und Not.

Die Entscheidung, die in Nordböhmen   fällt, wird die Wirtschaft unseres ganzen Staates treffen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gelehrt, daß dem Lohnabbau in Nordböhmen   schon in furzer Zeit Lohnherabsehungen in allen Textilindustriegebieten

folgen.

Noch immer beschäftigt unsere Textilindustrie fast 200.000 Menschen. Für die heute schon schwer gefährdete Wirtschaft unserer Republik   ist es nicht gleichgültig, wie 200.000 Tertilarbeiter mit ihren Frauen und Stindern leben. Ueber das Schidial die fer 200.000 Textilarbeiter, über die Butunft vou Handelund Gewerbe und über die weitere Entwidlung der Wirtschaft unicres Staates wird in Nordböhmen   entschieden.

Erfolgreicher Abschluss der Prager   Konferenz Genaue Richtlinien über die Zusammenarbeit

Brag, 17. Jänner. Die dritte Plenar- und gleichzeitige Schlußfihung der Prager   Konferenz des Wirtschaftsrates der Kleinen Entente   fand heute abends unter dem Borsitz des Außenmini­sters Dr. Beneš statt. Nach eingehendem Studium der ihm vorge­nelegien Fragen hat der Wirtschaftsrat in dem Be­streben, die Hauptrichtlinien der fünftigen Zusam menarbeit der drei Länder festzusetzen, folgende Resolutionen angenommen:

Der Lohnabben wird unserer Textilindustrie nicht helfen. Troßdem die Löhne schon durchschnittlich um 30 Prozent abgebaut wurden, ist es mit dem Erport unserer Zertilinduſtrie ununterbrochen bergab gangen. Auch eine neuerliche. Senkung der Löhne wird unseren Export nicht heben. Aber

Tausende und abericusende sind es, in dem in seinem Lebensnerv betroffenen Haidaer, Stein­unseren Tälern des nördlichen Böhmens  , wo einit die blühende Tertilindustrie arbeitete und sich heute oft teine Spindel mehr dreht, im Iser- und Riesen­ gebirge   sowie im Adlergebirge usw., die sich nicht einmal Steffee, Brot und Kartoffeln in ausreichen der Lohnabban wird zum vollständigen Zusammen. der Menge beschaffen können. Es ist meine Pflicht. bruch des Inlandsmarktes führen. von dieser Stelle aus so nachdrücklich als möglich Die Industrie schaufelt sich damit ihr eigenes Grab. auf diese himmelschreienden Zustände hinzuweisen und die Regierung zu ersuchen, von dem unübers In dieser Stunde schwerwiegender Entscheidun bietbarem Elend, das hier herrscht, Kenntnis zu gen wenden sich die Textilarbeiter an die nehmen und Abhilfe zu schaffen." Deffentlich feit. Sie appellieren an alle, die sich für die Not der Zeit Verständnis bewahrt haben, Tropdem gehen die nordböhmischen Textilindu­striellen daran, dieſe Sungersnot au verallgemeinern, an alle, denen die Bulunft von tausenden Arbeiter­familien nicht gleichgültig ist, an Handel und Ge­werbe, deren Bestand hiemit auf dem Spiele steht, 50.000 Textilarbeiter um ihre letzten Lebensmöglich- an die Faftoren des öffentlichen Lebens, denen das Interesse des Staates und der Wirtschaft anvertraut Es bedarf nicht vieler Worte, um die Unerträg- iit, fie in diesem Abwehrkampfe gegen ihre völlige likeit des von der Zertilindustrie geforderten Lohn- Berelendung au unterstüßen.

index fie

teiten bringen!

über die Organisierung einer Post, Tele­graphen und Telephonunion;

über die Zusammenarbeit auf dem Gebiete der Normung, sowie zum Zwecke der Verein­heitlichung des Handelsrechtes und der Wechsel­und Scheckgesetze.

Dr. Beneš schloß die Plenarsizung mit einer warmen Würdigung der großen Arbeit, die der Wirtschaftsrat während seiner Prager   Tagung

über die Bereinbarung von Abkommen begeleistet hat. treffend die definitive Gestaltung der gegensei­tigen Wirtschaftsbeziehungen und ihrer Ent­wicklung,

über die Zusammenarbeit der in den Län­dern der Kleinen Entente   bestehenden wirt. schaftlichen Institutionen zur Schaffung neuer derartiger Institutionen und zur Organisierung der wirtschaftlichen Propaganda;

über die Zusammenarbeit der Kleinen En­ tente   Staaten auf dem Gebiete der Eisenbahn­verbindung, der Donauschiffahrt und der Flug­verbindung;

Die größten Aufgaben erwarten die Staaten der Stleinen Entente auf handelspolitischem Ge­biete. Es handelt sich vorläufig darum, eine Besser­stellung zu erzielen, die im Jahre 1986 wieder auss gebaut würde.

Wenn heuer gegen das Vorjahr eine Besse­rung um 50 Prozent und vielleicht um mehr er­reicht wird, wie es in dem Plan vorausgesetzt ist, dann wird auch diefer Anfang gewiß eine schr wertvolle Besserung gegenüber dem bisherigen Zu stande ber wirtschaftlichen Depression barstellen.