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Freitag, 19. Jänner 1934
Scharfmacher von Rhein und Ruhr verwirklicht, Das Gesetz der neuen Sklave- kampfsein. Dieses„ Gesetz der sozialen sie werden stärker noch als im wilhelminischen rei wird ein mächtiger Wegberei. Ehre" appelliert wie kein zweites an die soziale Deutschland Herren im eigenen Hause". Mit ter für den kommenden Freiheits. Ehre der deutschen Arbeiterschaft! einer Einschränkung: es bleibt noch offen, ob nicht eine Ausführungsbestimmung Nichtariern
und Ausländern das Führungsrecht aberkennt Abschluß der Bergarbeiter- Debatte: und einen besonderen Führer" für alle Betriebsangelegenheiten ihnen an die Seite stellt. Die Arbeiter werden nichts anderes in Zukunft sein als die Gefolgschaft dieser Ritter und Raubritter des Kapitals. Sie dürfen in Mannentreue Kuschen. Wenn sie brav und„ national zuverläßlich" sind, dürfen sic, mit ähn licher Machtvollkommenheit wie die Verpfle
Die Osseker Katastrophe
- eine eindringliche Warnung!
Mr. 15
Vor allem in den staatlichen Gruben müßte diejes barauf bringen, daß es auch in der Privatindustrie System verschivinden, und die Bergbehörden müßten abgeschafft wird.
Redner geht dann auf die vom Minister angeführten Inspektionsberichte über die Grube Nelson näher ein. Bei der letzten angesagten Inspets tion im Jänner 1932 wurden eine Reihe von Mäns gein gefunden, aber bis zum Unglück hat keine weitere Inspektion stattgefunden; in der Zwischenzeit konnte die Betriebsleitung tun oder lassen, was sie wollte. Sier sehen wir schon einen Mangel in der Durchfüh rung der Inspektion. Offenbar haben die in den letzten Jahren durchgeführten Sparmaßnahmen auf diese Dinge einen unheiwollen Einfluß ausgeübt. Seit der Katastrophe von Osjef ist in einem be nachbarten Schacht wieder ein Arbeiter tödlich ver In den beiden Häusern der Nationalver- tens der Grubenleitung, aber auch mit gewiffen unglüdt: heute lesen wir von dem Brand auf dem gungskommissionen des alten Heeres, sich vom ſammlung wurde heute die durch die gestrige Er- Unterlassungen der Bergbehörden, die sich in ihrer Annaschacht in Truppschitz. Sicher ist, daß auch Unternehmer zu Vertrauensleuten ernennen laſtlärung des Arbeitsministers eingeleitete Debatte Gesamtheit so unheilvoll ausgewirkt haben. Auch hier die staatliche Aufsicht verjagt hat, obwohl sie doch sen. Sie haben die Betriebsordnung mit zu be- über die seker Statastrophe zu Ende geführt. der Brand auf dem Anna- Schacht, der wieder die gerade diesem Schacht ihre besondere Aufmerksamkeit raten, aber der Unternehmer als„ Führer" wird sier wie dort nahmen Vertreter unserer Partei, unglaubliche Sorglosigkeit der Grubenverwal hätte zuwenden müſſen, weil man ſeit Jahren weiß, jie verfassen und verkünden. In ihrer Mehrheit die Genossen Dr. Heller und Kremser tung bewies, wurde von beiden Rednern aus- daß er von verantwortungslosen Wenschen geführt Tönnen sie zwar an den„ Treuhänder der Ar sur Katastrophe ausführlich Stellung. Genosse führlich behandelt. wird, von der Familie Stejskal und Konforien! beit" appellieren, aber dieser oberste, sozialpo. Dr. Heller zeigte insbesondere die Zusammen- Beide Sprecher unserer Partei stellten sich Selbst wenn alle erdenklichen Sicherheitsmaglitische Fronvogt der nationalfapi hänge zwischen fortschreitender Rationalisierung auch gegen die Ausnützung des Unglücks zu spra- nahmen vorgeschrieben und auch durchgeführt wären, talistischen Despotie hat in Gestalt so und erhöhter Unfallgefahr auf und verlangte chenrechtlichen Vorstößen und verwiesen darauf, so bleibt dennoch die Gefahr für die Bergarbeiter genannter„ Ehrengerichte" eine Instanz an sei für die Bergarbeiter als geringstes Acquivalent daß noch bei keinem Unglück die Untenntnis der noch immer ungeheuer groß. Dafür müßte zumindeſt ner Seite, die wiederholte ungerechtfertigte Befür die ständige Todesgefahr, in der sie schweben, Staatssprache als Grund angeführt wurde und ein equivalent in einer gewiſſen Sicherheit ihrer ſchwerden„ als Verſtöße gegen die ſoziale Ehre" Berbesserung ihrer Arbeits- und Lohnbedingun Grubenkatastrophen nicht verschont geblieben sind. benen im Todesfalle geschaffen werden. die Sicherung ihrer kargen Existenz und eine daß auch national einheitliche Länder von großen Griſtenz, in einer Versorgung nach einem Unfall, bzw. in einer entsprechenden Versorgung der Hinterblie Aus dem gleichen Grunde ist auch der sogenannte Ausbau des Kündigungsschußes rein illusorisch, denn der Gekündigte kann auf Wider ruf der Kündigung nur flagen, wenn sie un billig, hart und durch die Verhältniffe des Betriebes nicht bedingt ist". Das soll aber erst ein mal einer von den armen Arbeitssklaven nach. weisen können!
aburteilen wird.
Für das Unternehmertum, das heute be. reits triumphierend die freiere Sand des Betriebsführers" rühmt, stellt, abgesehen vom Streifverbot, eine besondere Liebesgabe die völlige Vernichtung des kollekti ven Arbeitsvertrages und die Schaf fung von Wertstarifen dar, die sogar die Möglichkeit geben werden, Einzelarbeitsverträge mit den Arbeitern im Betrieve abzuschließen.
So wird die Niederlage der Arbeiterklaſſe bald aus dem Inhalt der Lohntüten mit graujamer Deutlichkeit abzulesen sein!
In der neu geschaffenen Feierabendorgani sation„ Kraft durch Freude " ist auch ein Amt für Würde und Schönheit der Arbeit" vorgese. hen. Wir schlagen vor, in allen Räumen des Amtes, eingerahmt an weithin sichtbarer Stelle. den Wortlaut dieses neuen Gesetzes aufzuhän gen. Fürwahr, Würde und Schönheit der Arbeit sind durch dieses Gesetzgebungswerk trefflich gefördert worden. Nach einem Worte Dr. Leys bringt es die Grundgedanken der Weltanschauung des neuen Rei. ches zum Ausdruck!
Die Ausdruckskraft des Gesetzes dürfte tat. sächlich groß genug sein, um selbst die Blindeften und Leichtgläubigsten zu belehren, wohin der Aufbruch der Nation" die deutsche Arbeiterschaft führt.
Alle Gegner des Dritten Reiches werden deshalb in diesem Gesetz mit Recht einen Auf, flärungsunterricht sehen dürfen, wie sie ihn sich besser nicht wünschen fönnen.
A. M. de Jong:
Verschlungene Tfade
Ein Roman in vier Episoden
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Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E, R, Fuchs.
... Gab es die wahrhaftig?... Nun, was die blöden Schlafmüßen konnten, fonnte er sicherlich auch!... Und er begann energisch, den Grashalm zwischen seinen starken Knabenzähnen zu zermalmen, versuchte ihn zu schlucken, aber es blieben immer Fasern am Gaumen und in der Gurgel haften und er sprang verängstigt auf, hustete und ivudie unter unwilligen und lästerlichen Flüchen das grüne Zeug in weitem Bogen in den Wassergraben... Pjui! War das ein Fressen!... Das mußte man nun auch gern haben!... Mein, ihn friegten sie nicht zu den Grasfressern!...
Auf einmal entstand ein Geräusch jenseits
des breiten Grabens. Argwöhnisch blickte er auf ... Was war da los?... Der Wipfel eines Apfelbaumes, der hinter der Gartenmauer am anderen
gen. Im konkreten Fall forderte er ein Eingrei
Auch die deutschbürgerlichen Sprecher fen der Regierung gegen die Unternehmer in Serum ve und Dr. Va cher befaßten sich mit der nordböhmischen Textilindustrie, aber auch diesem Thema, während andererseits Dubicky überhaupt ein Eingreifen des Staates in die( tsch. Agrarier) gegen die Ausländer auf den Wirtschaft, nämlich in die Lohnpolitik. Genosse Gruben wetterte und erklärte, daß man eine Kremser dagegen befaßte sich mehr mit der kon- Ignorierung der Staatssprache durch die verant freten Feststellung über das augenblickliche wortlichen hohen Beamten nicht dulden sollte. Sparsystem auf der Unglückszeche, über verschie Seine Partei werde darauf beharren, daß die dene Mängel in den Sicherheitsvorkehrungen sei- Sprachenbestimmungen auch eingehalten werden. Genosse Dr. Heller:
Ossck muß ein Wendepunkt sein!
Genosse Dr. Heller gab seiner Befürchtung Ausdruck, daß sich das durch die Katastrophe aufgerüttelte öffentliche Gewissen nur allzurasch wieder be ruhigen wird. Unsere Sache ist es, aus dieser Stata trophe alle jene Konsequenzen zu ziehen, die notwendig sind, um nur neue Katastrophen nach Möglichkeit zu verhindern. Auch dürfen wir über diefer Massentatastrophe nicht übersehen, daß tag täglich in den Bergwerken und in den Industriebetrieben Arbeiter zugrunde gehen oder schwer verletzt werden!
Die Zahl der Unfälle im Bergbau ist seit 1920 um mehr als das Dobbelte gestiegen; ähnliche Refultate zeigt die Unfallstatistik auch in den Industriebetrieben. Und dies iron allen Kortschritten der Techit, trots allen bebördlichen Vorschriften! the Parallel mit der steigenden Zahl der Unfälle gehen namentlich im Bergvan die Gewinne ser un ternehmer; bis zum Ausbruch der Krise war es in den Industriebetrieben ebenso. Es ist flar, daß die fortfchreitende Rationalisierung in den Bergwerken eine erhöhte Gefahr für Leben und Gefundheit der Arbeiter bedeutet. Winn hat ruhig zugefchen, daß alle Errun genfchaften der Technik zur Rationalisierung und oft genug zur Ueberrationalisierung der Betriebe aus genützt werden, aber es ist kaum etwas geschehen, um die nachteiligen und ververblichen Folgen diefer Ratio nalisierung für die Arbeiter zu verhindern oder auch nur einzuschränken.
Zwei Umstände machen in der Hauptsache allo behördlichen Sicherheitsvorschriften in den Gruben illusorisch: In erster Linie das Fehlen der Mitwirkung der im Betriebe selbst beschäftigten Arbeiter und Angestellten.
Bursche steckte natürlich mit seinem Kopf tief im festen Bodenschlamm... Solle er es wagen, ihm nachzuspringen und ihn zu suchen?... Aber hier in dem schmußig- schlammigen Wasser fonnte man nicht schwimmen, es wimmelte von heimtückischen Wasserpflanzen, die Arme und Beine behinderten und einen hoffnungslos in die Tiefe zogen... Was sollte er tun?... Aengstlich blickte er um sich ... Nirgends ein Lebewesen zu entdecken... Gott , wie war die Welt auf einmal still geworden!... Dann plößlich tauchte aus dem Entengrün mitten im Graben eine ungeheure schwarze Kugel auf, umsponnen von langen Fäden halb verfaulter Wasserpest... Dumpfes Gegurgel erklang und die Kugel spie schwarze Strahlen fumpfigen Wassers über das Entengrün... Ein paar schwarze Hände erschienen und schlugen zivecklos um sich, so daß Entengrün und Wasser nach allen Richtungen spriẞzten... Ein heiserer Schrei... dann drohte der Ertrinkende wieder unter die dicke Schichte des Entengrüns zurüdzusinken.
Todesbleich schaute der kleine Vagabund zu..
sen, was er tat, oder zu bedenken, was er wagte, Wieder spritzte das Wasser hoch auf. Blättchen
Es gibt keine wirkungsvollen Vorkehrungen gegen Betriebsunfälle, wenn nicht die Arbeiter selbst an der möglichsten Verhinderung der Unfälle mitarbeiten. ( Schr richtig!) Wie kommt es, daß jetzt erst nach der Statastrophe ein Arbeiter und ein Betriebsrat nach dem anderen aufsteht und von den Mängeln in der Grube berichtet? Einerseits deshalb, weil die Arbeiter zu den Aufsichtsbehörden das denkbar geringste Vertrauen haben, andererseits des halb, weil jeder, der sich beschwerte, gewärtig sein mußte, bei der nächsten Gelegenheit seinen Arbeitsplatzu verlieren.
Da gibt es Renten von 120 bis 180 Kč monatlich. Ist dies ein Acquivalent für die furcht bare Gefahr? Und doch waren seinerzeit unter Eng lis noch Bestrebungen im Ganac, auch diese fargen Renten noch um ein Drittel zu kürzen!
Und was hat man aufgeführt, als einige Bergarbeiter Provisionisten, als sie im Gefolge der Strife jede Nebenbeschäftigung verloren, in einer Reihe von Gemeinden die sogenannten Czech- Karten erhielten! Da wurde über Storruption" gewettert, weil so ein armer Teufel zu seinen 120 oder 140 Kč monatlicher Rente noch eine Ernährungskarte dazu bekommen hat. So sehen die Dinge in Wirklichkeit aus!
Zur Herabsetzung der Unfallsgefahr isi u. a. auch die Verkürzung der rbeitszeit erfor derlich. Es ist statistisch erwiesen, daß die größte Zahl der Unfälle sich in der letzten Arbeit stunde ereignen, also zu jener Zeit, da der Arbeiter bereits erschöpfi und ermüdet ist.
Gerade für die Bernarbeiter müssen wir eine ausgiebige Kürzung der Arbeitszeit und die Fest fetzung von Minimallöhnen durch den Staat ver langen. Es darf nicht sein, daß die Unternehmer fortgeset die Löhne noch weit zu drücken suchen.
Von den Unternehmern ist da allerdings kein Entgegenkommen zu erwarten. Wir sehen dies auch in der Tertilindustrie. Dort waren es die Unternehmer, unmittelbar nach der Ossefer Katastrophe, die unsere Arbeiterschaft in die größte Aufregung versetzt hat,
Und das mangelnde Vertrauen der Arbeiter zu den Behörden? Das resultiert aus der sehr innigen aesellschaftlichen Verbindung zwischen den staatlichen mit weiteren Stürzungen der ohnedies elenden Löhne Bergbeamten und den Beamten der Bergwerks au fommen. Das mo in Deutschland möglich betriebe. Wann immer die Arbeiter mit ihren Beam- sein, wo es feine Arbeiter mehr gibt, sondern nur ten einen Stonslift haben, haben sie stets das Gefühl, noch Gefolge" und Unternehmer als Füh daß der staatliche Beamte den Dingen nicht so rer". In unserem Staate, der auf seine Demokratie unvoreingenommen gegenübersteht wie er stolz ist, ist es Sache des Staates, die Schwächeren sollte. Genährt wird dieses Gefühl durch die Tatsache, gegen die Stärkeren zu schüßen und zu verhindern, das sehr häufig 11e bertritte von staatlichen daß die Unternehmer die Strise zur Rechtlosmachung Bergbeamien in den viel besser bezahlten Privatdienst und Verelendung ihrer Arbeiter ausnüßen. vorkommen. Diese Möglichkeit übi naturgemäß ihre Wirkung auf die Handlungsweise des Beamten aus, und deshalb müßte man die Möglichkeit solcher lebertritte unterbinden.
In zweiter Linie wirkt das Prämienfyftem allen Sicherheitsvorschriften zuwider. Diese Prämien, die die Gewerfe allen ihren Beamten vom Generaldirektor bis zum letzten Auficher zahlen, find nichts als Autreiseprämien, Prämien auf Sparmaßnahmen, die sich immer auf dem Rücken der Arbeiter auswirken.
„ Lieber Herrgott, laß uns nicht so ersaufen in dem stinkigen Graben!" betete er inständig, verzweifelt, strauchelnd im Kampfe mit den Wasserpflanzen, die sich um seine Beine wickelten.
Ein paar Schritte noch... Da konnte er mit der freien Hand ein Weidengestrüpp fassen und gewaltige Freude durchströmte ihn, befreite jeine Brust von der eben noch beklemmenden Angst; rasch fletterte er nun dem Ufer zu, schleifte den Eririntenden schräg auf die grasbewachsene Böschung und zog ihn dann mit Anspannung all jeiner Sträfte ganz aus dem Wasser. Der fremde Snabe begann langsam mitzuarbeiten und sobald er am Ufer lag, setzte er sich auf, schleuderte wütend mit seinen Händen den Schlamm aus den Augen, hustete dumpf. pruſtete, bog sich zur Seite und spudte auf's Neue dicke Strahlen sumpfigen Wassers aus.
Der kleine Landstreicher stand über ihn ge= beugt und schaute ihm teilnahmsvoll zu. Ein Gefühl noch nie gekannter Freude durchzuckte
Wir verlangen daher mit aller Entschieden heit, daß die Regierung in den Lohnkonflikt in der nordböhmischen Textilindustrie eingreift und den Unternehmern Har macht, daß Lohnkürzungen in diefer Zeit unter gar keinen Umständen zugelassen werden können.
Wir verlangen weiter nicht nur die Verlän nerung des Prager Abkommens, das vorsicht, daß bis zum 30. April die Bergbauunterneh mer die Löhne nicht fürzen dürfen, wir fordern aber auch seine Verbesserung, die Ausmerzung der Bestim
Und wieder brach er in schallendes Gelächter aus.
Der andere Holte tief Atem, schaute erschrotfen und schen nach seinem schlammbedeckten Ret ter, steckte dann einen Finger in den Mund und fischte Schmußklumpen hinter seinen Zähnen hervor.
Pfui!" stammelte er schließlich. Ich stede bis in meine Stehle hinunter voll widerlichen Schlamm!"
„ Vis in deine Därme, Bursche", gröhlte der andere. Du bist voll Schlamm!..."
Dann wurde er nach und nach ruhiger, befann sich und fragte:
..Wieso warst eigentlich so verrückt dämlich und bist von der Mauer in den Graben getaucht?"
„ Das war nicht meine Absicht", stotterte der andere, mit scheuem Blick nach der Stelle, von der er in das Wasser gepurzelt war.
„ Was hast denn dann wollen?" beharrte der kleine Landstreicher. Aber nun zögerte er nicht länger. Ohne zu wis- schwindelerregend seinen Kopf: gerettet!... Alle wollte mich von der Mauer auf das infer fallen " Hier lag immer eine Plante... und ich beide waren sie gerettet!... Und der Fremde sprang er pardaus dem ſinfenden Knaben nach. war keinen Augenblick in Ohnmacht gefallen... fen... Aber ich sah fein Brett... deshalb bon lassen und dann über das Brett hier herüber lauHier saß er und spie Schlamm!... Spie immer ich mich zu weit vornüber und dann..." Ufer stand, bewegte sich heftig... Dann erschien des Entengrüns flebten ihm überall am Gesicht, fort Schlamm und wischte mit etelverzerrtem Gezwischen den Blättern ein Jungengesicht... doch er spürte Grund, glitschigen, eistalten ſicht den schwarzen Unrat von seinen Lippen und Achtung... der troch vom Baum auf die Mauer, Schlammgrund, auf dem er stehen konnte; das da tamen auch einige graue Blasen aus seinen gerade an einer von Glasscherben freien Stelle. Wasser reichte ihm nur bis unter die Arme... Nasenlöchern zum Vorschein... Noch nie hatte er Was wollte der?... Paß auf, Junge!... So hurtig mußt du die Mauer herunter!... Du wirfst deine Beine viel zu schnell herum!... Jesus ! Da hast es schon! Trottel!... Plumps!
Schnell wischte er die Wasserpflanzen aus den etwas so Komisches gesehen und die Anspannung Augen, hielt scharfe Ausschau und ergriff eine feiner Nerven löſte ſich vlößlich in einem hohen, Hand, die ganz in der Nähe zum Vorschein fam. schrillen Gelächter. Er schlug sich flatschend auf Dann begann er zu gehen, schleifte den Ertrin- die nackten Schenkel, wicherte langgezogen, konnte kenden zu sich heran, packte ihn um den Hals und sich nicht beruhigen und mußte sich atemlos neben Der Knabe war topfüber in den Graben ge- arbeitete sich dem Ufer zu... Das fiel ſchwer!.. dem Geretteten niederlaſſen, der mit einem nassen, stürzt. Entengrün, trübes Wasser und Schlamm Der Bursche mußte wohl tausend Pfund wiegen! schlammigen Taschentuch über ſein ſchmußiges Gespristen hoch auf... Der kleine Strolch hatte laut... Und manchmal versanten ihm die Beine in ſicht wiſchte in der Hoffnung, es doch sauber zu aufgeschrien und war emporgesprungen. Ratlos dem falten, fettigen Schlamm... Das Ufer war machen. lief er am Ufer auf und ab, blidte mit schreck nicht fern, aber einen Augenblick durchbliẞte ihn geweiteten Augen nach dem schwarzen Fleck in der tödliche Angst, daß er es doch nicht erreichen Entengründecke, die sich langsam wieder zu lönnte... Das Blut hämmerte in seinen Schläjließen begann... Allmächtiger Gott!.... Der fen und sauste in seinen Ohren...
Hör doch auf, Dämling", scrie der kleine Strolch.„ Dein Sacktuch ist um und um voll Dreck! Jejus, was für'n Maul!.... Ich lach mir nen Bruch!..."
Er huſtete heiser und spuckte mit ekelverzerr tem Gesicht eine Portion Entengrün ins Gras. Sein Retter zog lakonisch den Schlußz:
..Und dann bist in den Graben geplumpst... Gut, daß ich da war, Mann, sonst wärst wohl ersoffen wie ne Staß!..."
Er atmete tief auf und sagte: ken, weilst so lang unten geblieben bist... Sab „ Gottverflucht!... Bin jämmerlich erschrokfeft geglaubt, daß du mit dem Kopf im Schlamm stecft... Keine Spur war von dir mehr zu
jehen!"
Du hast mich gereitet.... Ich danke dir sehr, " Ja", erwiderte der fremde Junge Kleinlaut. hörst du." ( Fortseßung folgt.)