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Hindenburg

auf dem Wege der Besserung

Dienstag, 23. Jänner 1934

In schärfstem Gegensaß zu dieser Gruppe be- werden merkbare Erfolge unter den wirklichen gandaminister Goebbels ist. Zwar tendiert er Die Abarten dieser sechs großen Gruppen

findet sich Gruppe fünf, deren Führer der Propa- Arbeitern der nationalsozialistischen Bartei erzielt. besitzen feinerlei Geltungstraft. Zu ihnen reel sich die Kronprinzen- Gruppe, ein abgesprungener Teil der Hindenburg - Gruppe, die zu dieser und den nationalsozialistischen Gruppen gleichzeitig die intime Beziehungen unterhält. Ferner Schwarze Front " mit starken Berbindungen zur SA und NEBO, die bemüht ist, derOpposition in nerhalb der Partei eine einheitliche Linie und eins heitliche Ziele zu geben, bis jetzt allerdings völlig ohne Erfolg.

"

Berlin , 22. Jänner. Ueber das Befinden des vorläufig noch mehr nach Hitler , jedoch weiß man Reichspräsidenten von Hindenburg wird amtlich bei ihm, der der Papen der Nationalsozialisten ist, mitgeteilt, daß der Reichspräsident, der auch wäh nie ganz genau, wie lange er dem jeweiligen rend seiner Erkältung seine laufenden Dienstgemachthaber die Treue hält. Dazu kommt noch, daß schäfte weitergeführt hat, sich auf dem Wege der Goebbels durch die raffinierte Handhabung der Besserung befindet. propagandistischen Machtmittel in der letzten Zeit selbst ein ungeheuer wirksames Instrument befißt, das er beeinflußt und jederzeit pro domo einsetzen kann. Wenn man die Richtung Goebbels- Ley, die eigentlich nur ein Zweig der Gruppe Hitler ist, heute als eigene Gruppe bezeichnet, so deshalb, Unter diesen Gruppen spielt sich dem außen weil sie in noch weit betonterem Gegensatz zu stehenden Beobachter vollkommen verborgen, ein Goering steht und sich von Hitler durch starke Beschwerer innerpolitischer Kampf ab, dessen Aus­tonung ihrer sogenannten sozialen Ziele wesenlich gang heute noch völlig ungewiß ist, der aber eines unterscheidet. Zu den Goebbelsanhängern zählt Tages zweifellos aus den Kulissen an die Rampe man hauptsächlich die Arbeitermassen, die dem der Oeffentlichkeit geschleppt werden wird. Fascismus noch Gefolgschaft leisten sowie große Wenn auch äußerlich am Vorabend des Jah Teile der Angestelltenschaft. res II im Dritten Reich mit den Augen eines Boltsgenossen" gesehen alles in schönster Ord­nung und Eintracht ist, so bestehen doch in Wirk­lichkeit starte innere Gegensäße und Ström ingen, deren Erkennen erst ein wahres Bild des politischen neuen Deutschland ver­mitteln.

hin überhaupt nicht zur Geltung gelangt, ist doch immer noch oder schon wieder so groß, daß er oft mals den Nationalsozialisten schwere Ungelegen heiten bereitet. Ihn vollkommen zu brechen ist heute das Hauptziel der Partei und die Reorgani sation der Reichswehr soll weniger aus außen politischen als vielmehr aus diesem innerpolitis fchen Grunde möglichst schnell durchgeführt wer den. Die stärksten Proponenten dieser Gruppe, die über 70 Prozent des ehemaligen Stablhelms und sicher über ebensoviel Prozent der Reichswehr ver fügt, ist nach dem politischen Tod Hugenbergs der Reichsaußenminister von Neurath, der Staatssefre­tär Meigner und der Sohn des Reichspräsidenten Oberst von Hindenburg . Im dunklen Hintergrund steht wie gewöhnlich der Vizetanzler von Papen, seiner Intrigantenrolle bewußt. Auch hier handelt es sich heute noch nicht um eine nicht einmal ges farnte Partei, sondern nur um verärgerte und in ihrem Stolz getränkte Realtionäre, die versuchen, mit dem alten diplomatischen Kulissenspiel Einfluß auf die Gestaltung des Dritten Reiches nehmen zu können.

. Die nationalsozialistische Partei selbst zer= fällt in drei deutlich wahrnehmbare Gruppen und verschiedene fleinere, völlig einflußlose Abzwei­gungen. Da ist vor allem die große, heute äußer­lich die gesamte Macht beherrschende dritte Gruppe, die Hitler Gruppe . Zu ihr gehören vor allem der Reichsinnenminister Frid, der fünftige Herr der Reichswehr , Röhm, und der Statthalter und Chef für den geheimen Polizeidienst in Deutschland mit Ausnahme Preußens, Himmler . Ihre materielle Wachtbajis besteht aus der Hitler tren ergebenen gesamten SS, aus den alten, er probten Mitgliedern der SA , dem Kern der NSBO. und als unbedingten Anhängern und Gefolgsmän­nern aus dem mittleren und unteren Beamtentum.

Als Gruppe sechs müßte man die ehe maligen marxistischen Parteien ve­zeichnen, denen zwar jetzt noch jegliche Aktivität unterbunden ist, die aber doch start beachtet ver­den müssen. Die Stoßkraft dieser Opposition ist durchaus nicht gebrochen und auf illegalem Wege

C. H.

Henleinfront- Goeringfront

Ein Schimpfexzeß der Neuhitlerianer

deutsche Politit auf neue, edlere Grundlagen zu Herr Henlein ist ausgezogen, um die sudeten stellen. Er wollte das Parteiwesen überwinden und den politischen Stampf seines oft so häßlichen polemischen Beiwerts enttleiden. Das heißt, er hat vorgegeben, dies zu wollen. Er hat auch damit an die Goebbels und Goering erinnert, die vor der Machtübernahme in den salbungsvollsten Worten von einer Erneuerung der Politik spras chen, um dann als Minister zu zeigen, wie ordinär ein Mensch sein kann.

Scharfe Sprache

Str. 18

gegen den Exkaiser

Weimar, 21. Jänner. In seiner Rede auf dem Reichsbauerntag führte Reichsbauernführer . Walter Darée in Besprechung des Stand. punktes des Reichskanzlers Bismard und seis nes Nachfolgers Caprivi zur Bauernpolitik so wie in Besprechung der historischen Bedeutung des

Bauern in Deutschland u. a. aus:

Ein gutes Geschick hat es dem letzten deut­ schen Kaiser ermöglicht, daß er sein Leben i m Egil beenden kann, und hat ihm den Tod auf dem Schafott erfpart, den Kon­rad von Hohenstaufen erlitten hat.

( Konrad der Jüngere von Hohenstaufen, ge= nannt Konradin, tvar das letzte Glied feines Stammes und wurde als Sechzehnjähriger im Jahre 1268 in Neapel auf Befehl Karls von Anjou hingerichtet.)

Ein ,, Ehrengericht des Volkes"?

Sur Urteilfällung über Stavisfys Helfershelfer

Baris, 22. Jänner. Zahlreiche Deputierte, hauptsächlich aus den Reihen der Rechten streben neuerdings die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission an. Ministerpräsident Auf eurer Denunziererei hin 60.000 Chau temps, der bereits einmal diese Unter­Arbeiter um die Unterstützung gebracht wurden.." suchungskommission abgelehnt hat und das ,, Bleibt in euren Löchern, wo ihr ungestört Bertrauen der Kammer erhielt, soll persönlich ge= und in Ruhe die Erfolge des Privatsozia neigt sein, ein sogenanntes Ehrengericht is mus genießen könnt." Der Volf- sei- des Voltes" einzuführen, das unparlamen stille, das Verräterblatt."- st euch um tarisch wäre und sich aus Personen zusammensets cure schmer bänche und fetten Pfrün­den bange, ihr Gauner habt doch jedes mora- Ehrengericht hätte das Recht, alle Personen einer zen würde, die hohe Achtung genießen. Dieses lische Recht verwirkt, über das Geschick des Sude- Untersuchung zu unterziehen, die verdächtiger Bez tenvoltes mitzusprechen."-" Du stinkende ziehungen beschuldigt sind, und als Schieds: Presschure Volkswille". Aber ihr habt gericht über alle Schuldigen ohne Unterschied, Der judetendeutsche Hitler hat vor wenigen Angst um eure Positionen ihr Banditen!" ob es mun Mitglieder des Parlaments, hohe Tagen erst bewiesen, daß seine Presse trefflicher ..... borniertes rotes sozialdemokrati- Staatsbeamten oder Privatpersonen sind, ein Ur zu lügen versteht, als es je ein nationalsozialistisches Mist vich." hr lieben Bonzen und du teil zu fällen. sches Organ tat; der Bericht der Henleinschen Pressestelle über die Graslizer Versammlung war ein Meisterwerk der Lüge und Fälschung.

Jetzt aber haben seine Anhänger den Beweis geliefert, daß in der Henleinfront nicht nur ge­logen wird, sondern daß man dort auch noch ordinärer zu schimpfen vermag, als selbst Goering .

Ihr starter und gefährlicher Widerpart ist Gruppe vier, die sich um den Ministerpräsidenten Goering schart. Sie besigt in dem sicherlich unterschäßten Instrument der Gestapa" eine un­geheuerliche Machtfülle, die sogar die höchsten Führer in Angit versetzt. Diese deutsche Tschela, die Goering unterſtellt ist, hat noch weit mehr Ein­fluß als ihr russisches Vorbild. Vor ihr zittern Nach der Grasliger Versammlung wurde selbst die Gewalthaber und der innere Hauptfampi nämlich von den Henleinleuten ein hektographier in der Partei geht ausschließlich darum, diejem tes Flugblatt verbreitet, das sich ,, An alle ehrlich Machtinstrument Goerings entweder ein anderes und logisch Denfenden!" wendet und Wort um ebenso brauchbares, wie die Reichswehr , entgegen Wort verrät, daß seine Schreiber bei Hitler und zustellen, oder Goering die Gestapa zu entwinden. Goebbels in die Schule gegangen sind. Man lese Zur Gefolgschaft der Goering - Gruppe zählen die wirkungsvollsten" Argumente, die dieses große Teile der SA und ihre kleinen und mittleren Flugblatt gegen die Sozialdemokraten vorzubrin­Funktionäre, aber auch hohe und höchste Beamte, gen hat: die von Goering gut dotierte Staatsstellen zuge­wiesen erhielten und in ihm den Mann sehen, der ihnen zur weiteren Starriere verhilft. Außerdem segelt die Schwerindustrie in Goerings Fahr­wasser, der von ihr als sicherster Hort gegen etwaige sozialistische Tendenzen" in der Partei angesehen wird. Sein rücksichtsloses Vorgehen scheint den Industriellen eine Sicherung gegenüber Experimenten zu sein, die ihre finanzielle Macht­position gefährden könnten.

A. M. de Jong:

Verschlungene Pfade

Ein Roman in vier Episoden

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Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E, R. Fuchs.

Nu, ich schon!" prahlte der kleine Landstrei­cher aufschneiderisch und bei dem ungläubigen Blick des anderen rief er zornig: Glaubst es vielleicht nich?"

Nein". antwortete Piet rubig. Ich glaub, daß du jetzt lügst."

Peter betrachtete ihn verdußt. Das sagte der Sterl da so faltweg... Das Empörendste daran war, daß er wirklich gelogen hatte, aber so etwas konnte man sich doch nicht sagen lassen! But stieg in ihm auf. Er hielt seinem neuen Bekannten eine braune Faust unter die Nase und schrie:" Sag das noch einmal, wenn du Schneid hast!... Bin ich ein Lügner?"

Piet betrachtete die Faust, die voll Schorf war von halvverheilten Straßern und Schrammen, und beharrie mit ruhiger Starrföpfigkeit:

Ich glaub nicht, daß du in Heuschobern ge= schlafen hast."

" So?" höhnte Peter noch unentschlossen, glaubst du das nich?... Und wenn ich es doch jag, Dummtopf?"

Man kann ja alles jagen", meinte der

andere.

fettgefreffener Feldherr de Witte, du Arbeiterverräter." Bezirk Grasliz wird aufgegeben, ist für uns roten Gralovatierer verloren und kann auch Herr Wunderlich( unser Graslißer Bezirkssekretär. D. Red.) feine Wunder mehr wirken, höchstens, daß er noch ein blaues Winder am eigenen Leibe erleben wird."

Dies ist eine etwas rauhe Sprache, aber die Anhänger Henleins haben ja von den Führern der SA nichts anderes gelernt. In der judetendent schen Politik ist freilich, troß der Tradition, die Der Tag" vermittelt und vor kurzem ein Führer der Deutschen Landjugend fortgefekt hat, die fes Niveau der Polemik eigentlich bisher noch nicht erreicht worden und insofern ist es dem Herrn Henlein tatsächlich gelungen, eine Erneuerung" des politischen Getriebes herbeizuführen. So hat ,, Den roten Volfsverrätern und Goering erst zu reden gewagt, als er Ministerprä­Strauchrittern ins Stammbuch!".... die fident war. Wessen hätten wir uns zu versehen, roten Verbrecher..."... roten wenn die Henleinleute einmal zur Macht kämen? Denunzianten..." ,, Diese roten Ober- Es ist immerhin erfreulich, daß die Henlein­gauner..."..... ihr Obergauner und burschen aus ihrem nationalsozialistischen Herzen Sonsumcinbredjer..."... ihr feine Mördergrube machen und so reden, wie es Spinbuben, die ihr euch von blutigen Arbei- ihnen die schmuzig- blutige SA - Phantasie eingibt. tergeld die Schmerbäuche angefressen Sie tragen so dazu bei, daß das sudetendeutsche habt..." Ihr roten Schweine..." Wolf den eigentlichen Charakter der Sudetendent ,, Ihr schmutzigen Denunzianten.." schen Heimatfront fennen lernt.

men, ohne noch ihres Streites zu gedenten. Speiend, schluckend, hustend und das Wasser aus den Augen wischend standen sie einander gegen= über und nach einer Pause schimpfte Peter:

Blöder Kerl!' s war deine Schuld!" Der Schlag soll dich treffen!" sagte Piet gelassen.

Beter blidie ihn erstaunt an.

" Da schau her!" entfuhr es ihm. Das vor­nehme Merlchen fängt zu fluchen an! Ich dacht, du bist ein richtiges, in Seide gewickeltes Faschen­

find!"

" Zerspring!" erwiderte ihm Biet grob und schnitt ein Gesicht, als ob ihm das derbe Wort gut auf der Zunge schmeckte.

Dann begannen sie alle beide zu lachen und letterten die Böschung hinauf, um sich aufs neue in der Sonne zu trocknen. Peter grübelte doch noch über die Beleidigung nach und fand ein Kom­promiß:

F

" Siehst", begann er, ich habe tags= über schon in einem Heuschober geschlafen, mit­tags, als wir über Gräben gesprungen waren... Glaubst du das vielleicht auch nicht?"

wußte oder vielleicht eine elendigliche Memme war. Neugierig und verstimmt betrachtete er ihn.

Vist so schrecklich folgsam?" fragie er ver­ächtlich. Tust brav alles, was sie dir sagen?... Nu, bei mir sollen sie's nur mal versuchen!"

Einen Ellenbogen in der Luft, verwies er alle Gedanken an eine solche Bravheit in das Reich der Fabel. Piet lachte leise.

" Nein", erklärte er, sie sagen oft genug, daß ich viel zu ungezogen bin Aber man fann nicht alles machen... Weglaufen, um mit anderen Jungen über Gräben zu springen... das ist mir noch nie eingefallen."" Und heute mittags dann?"

" Ja... aber ich hab doch gedacht, allein etwas herumzulaufen... Ich wollte sein frei sein, den ganzen Nachmittag... aber auf ein Freund­den hatte ich nicht gerechnet."

" Nu, dann hast Schwein gehabt," grinste Beter. Und jetzt gehn wir zusammen durch, was? Oder dar nich?"

Gleich trat Angst und Unschlüssigkeit in das Gesicht des andern.

Piet besann sich einen Augenblid und besicher. schritt den Ausweg:

Das wohl", erklärte er und neugierig fügte

er bei:" Sind nur Jungen untersich über Gräben gesprungen und in Heuschobern gelegen?"

In seiner Stimme schwang ein Ton von Eifersucht und Peter schaute ihn befremdet an:

"

' türlich!" ſagte er langsam, wieder im vagen" Gefühl, daß der andere ihn beschummeln

"

wollte. Hast das noch nie gemacht?" zu Hause.

Nein, noch nie... Ich darf nie weg von

"

Da tochte nun Peter über. Er ivarf sich auf seinen Beleidiger und faßte ihn um den Leib. Aber auch Piet packte fest zu und wehrte sich fräftig. Kämpfend rollten sie im Gras, schlugen aufein- Zum Teufel!" fluchte Peter ehrlich ent­ander ein, stießen und stampften, schrieen und rüstet. Ich darf auch nie nich... aber dann geh drohten, paßten nicht auf, wohin ſie tamen, und ich doch... Wenn du alles grad ſein laßt, was glitten plößlich mit einem Plumps über das Ufer ſie dir verbieten, kannst dich gleich in' nen Sarg in das falte Wasser des Baches. Vor Schrecken legen. So brav bin ich nich!" Er sand, daß sein freischten sie auf und beeilten sich. Herauszukom- neuer Freund unglaublich wenig von der Welt

"

Wohin willst du eigentlich?" fragte er un­Peter Holte mit seinen Armen weit aus.

Neue Ohrfeigenszenen

Diesmal im Justizpalast.

Im Pariser Justizpalais fam es heute vors mittags zu einem Handgemenge zwischen dem Ad­vokaten und radikalen Deputierten Hesse und dem Advokaten Lhermitten. Letzterer näherte sich dem Advokaten esse( der bekanntlich Rechtsvertre ter Stavistys war) und schrie ihn an: Wie lön­nen Sie sich unterstehen, sich im Juſtizpalais zu zeigen? Sie gehören nicht hierher!"

Es kam zunächst zu einem Wortgefecht, das jich immer mehr steigerte, bis schließlich Depu tierter Hesse, der weit größer und stärker ist, Lhermitte mit der Faust ins Gesicht schlug. Dieser erwiderte den Schlag und auch einige andere Advokaten beteiligten sich an dem Handgemenge. Der Talar des Advokaten Hesse wurde vollkommen zerfetzt. Der Fall wird vor der Advokatenkammer ein Nachspiel haben.

Am Nachmittag sandte Hesse einem anderen Advokaten namens Dr. Beineir zwei Zeugen, weil er sich durch den von Dr. Beineir im heutigen Paris Midi" veröffentlichten Artikel über Advo­faten Deputierten" beleidigt fühlt.

| derbaren Dinge, die der andere aufgezählt hatte.. Frei sein, feinen Hofmeister, keine strenge Förm lichkeit, feine ewigen Beanständigungen und Zus rechtweisungen... So ein ganz gewöhnlicher freier Senabe sein, tun was man will... über das Meer fahren... wunderliche Länder durchwandern... sich nicht mehr herumdrehen in der sattsam be­fannten glanzvollen Welt, in der alles kalt und ſtreng war, wo immer alle nur gut darauf achteten, ob er wohl tat, was man von ihm erwartete... auf die Straßen laufen, über Cräben springen, im Walde spielen, durch einen Bach plätschern... mit so einem fecken Jungen plaudern, der sich alles ge­traute und alles gerade so heraussagte, wie er es meinte.

Nun?" beharrte Peter ungeduldig. Gehst du mit oder bist zu scheißerig dazu?"

Piet war ganz und gar unbekannt, was scheisserig wohl für eine Eigenschaft sein sollte, aber aus dem Ton, in dem es ausgesprochen wurde, er­tannte er, daß Knaben wie Peter dagegen ein tief eingewurzeltes Vorurteil hatten. Und er bewun derte diesen tapferen Peter sehr. Darum sagte er schnell:

Ich will sehr gerne!"

Aber kaum hatte er dies ausgesprochen, über­tam ihn für einen Augenblick ein Schwindelgefühl, dunkle Tiefe zu springen, in der er sich rasch und als ob er sich bereit erklärt hätte, sogleich in eine sicher den Hals brechen werde. Doch Peter ließ ihm nicht viel Zeit zum Nachdenken.

wärts, dann ziehn wir uns schnell wieder an... " Fein!" rief er aufspringend. Komm, bors Das Zeug ist beinah trocken und bald wird's an

unserem Körper trocken."

" Weg" erklärte er. In die Welt... weit weg, in fremde Länder und ſo... Wir müssen schaun, daß wir an die See tommen... Wenn wir gegen Abend zum Bahnhof gehn und über das Ge­länder Klettern, fönnen wir in einen Güterwagen friechen... Sind wir morgen früh in einer Stadt am Meer... Und dann schlüpfen wir heimlich auf'n Ueberseeschiff und kommen nich an'n Tag, eh daß wir mitten auf hoher See sind... Und dann werden wir wohl Stajütenjungen oder so... Wer weiß, kommen wir in China oder Afrika an Land... Und da drücken wir uns wieder von Bord Wir haben noch genug Zeit... den halber­und ſo wandern wir durch die ganze Welt... ten Nachmittag noch... Gebn wir aus dem Wald Sind wir dann den ganzen Werger los... Nu?" und ins Land hinein, über alle Gräben und Piet blickte seinen energischen Kameraden an. Bäune... Jesus , was hab ich für'n Hunger." Zwischendurch sah er die Visionen all dieser wun­( Fortsetzung folgt.)

Kleider schwätzte er lustig weiter. Während des Anlegens der fühl- feuchten

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