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Aus der Sozialistischen Jugendinternationale

Sonntag, 28. Jänner 1934

PRAGER ZEITUNG

Gefährdetes Publikum!

Wieder ein Deckeneinsturz in Prag  

In der sogenannten Lippert- Passage", dem Durchgangshaus Graben 14- Herrengasse 8, stürzte am Samstag vormittag, furz vor 9 Uhr, die Decke bis annähernd zur Mitte des Durchganges ein. Ein Arbeiter, der im Durchgang arbeitete, wurde von den Gips und Mörtelmassen getroffen und, zum Glück nicht lebensgefährlich verlegt. Die herabstüre einen Teil der Auslagenfenster, die auf der rechten zenden Massen zerstörten die Lichtleitungen und Seite der Passage völlig verwüstet sind.

phale Notlage der angestellten Zahntechnifer hat ihre Ursachen in Mängeln des Gesetzes 303/20. Der parlamentarische Unterausschuß zur Regelung dieser brennenden Frage legte dem Abgeordneten haus den Novellierungsantrag Nr. 2390 vor, wel cher die unhaltbaren Zustände beseitigen sollte. Die Zahntechnikerschaft der Tschechoslowakischen Re­publik veranstaltet am Sonntag, den 4. Feber, in Prag   II., Produktenbörse, um halb 10 Uhr vor mittags eine ganzstaatliche Manifesta tionsversammlung, um für ihre berech tigten Forderungen einzutreten.

Minister Dr. Krofta wird einer Einladung der Urania" Folge leistend, Mitte März in deren neuem Haus sprechen.

Eine Prüfung der Dedenschicht ergibt die sehr bedenklich stimmende Tatsache, daß die dünne 3e mentschicht, die die Dedenschalung aufammenhält, überall rissig ist und fast in den Händen zerbrödelt. Mörtel und Gestein sind über dieser Verschalung in Sportzug Brag- Riefengebirge. Die Staats­massiver Form gehäuft. Die Decke hat wohl infolge bahndirektion Prag   verlautbart, daß die für den am angesammelter Feuchtigkeit nachgegeben, nachdem sich 30. Jänner aus Prag   nach dem Riefengebirge fah schon seit Tagen Risse und Sprünge zeigten. Es handelt sich hier, ebenso wie beim weit renden Bug angekauften Fahrkarten bis einschließlich harmloseren Mörtelabfall im Café Boulevard, um 5. Feber d. J. Geltung haben werden. In der Bauarbeiten jüngeren Datums. Immerhin scheint es Beit vom 81. Jänner bis einschließlich 5. Feber Von der Arbeit des schwedischen Verbandes. notwendig, daß die Aufsichtsbehörden hier gründlich können diese Fahrkarten zur Rückfahrt nach Prag   an Die Int. Sozialiſt. Jugendkorrespondenz berichtet: nach dem Rechten sehen. Es ist gar nicht auszu den Tagen, an welchen ein Sondersportzug vom Der schwedische Verband zählte am 15. Novem- drücken, was geschehen wäre, wenn sich der Unfall Riesengebirge   nach Prag   nicht verkehrt, zur Fahrt bei stärkerem Verkehr ereignet hätte. Offensichtlich ber 1554 Ortsgruppen mit 86.050 Mitgliedern. spart man beim Bauen an der Güte des Materials. mit jedwedem Bug benügt werden, sei es über Tur­Große Erfolge hat der Verband in seiner Werbung Eine derartige Sparſamleit, die auf Stoſten von Lenau  , sei es über Chlumec( von Polaun nur über unter der Landarbeiterjugend und Kleinbauern- ben und Gesundheit des Publikums geht, ist aller- Turnau  ) bei der Fahrt mit dem Personenzug ohne jugend erzielt. Auch in den Großstädten geht es dings faft gemeingefährlich. Buschlag, bei der Fahrt mit einem Schnell- oder vorwärts. Die Fortschritte sind aber nicht so groß einem beschleunigten Bug, mit Bezahlung des nor­wie auf dem Lande. Die nationalsozialistische Ueber 40 Prozent der Zahntechniker ohne malen Schnellzugszuschlages, oder des normalen Propaganda hat in Schweden   nach dem Sieg Hit- Arbeit und Erwerb! Diese beispiellose katastro Zuschlages für den beschleunigten Zug. lers sehr stark zugenommen. Organisatorisch ist aber die Nazibewegung schwach. Im Verband be­stehen zur Zeit 1800 bis 2000 Studienkreise. Ge­meinsam mit dem Bildungsverband der Arbeiter wird eine sehr intensive Kursusarbeit geleistet. Es laufen mehrere Korrespondengkurse über die The­men: Sozialökonomie, Sozialismus, Geschichte der Arbeiterbewegung. Wirtschaftsfragen.

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Raffinierter Lohnabbau im Dritten Reich Die Lohntürzungen in Deutschland   nehmen mitunter die allerseltsamsten Formen an. So ist es in Schlesien   üblich geworden, Spartage" ein­zuführen. Der Unternehmer behält einen Teil des Lohnes ein, um ihn für die Belegschaft anzule gen". Es werden fünf bis zehn Prozent des Loh­nes abgezogen und auf ein Sparkonto eingezahlt. Ob sie eingezahlt werden, danach zu fragen, hieße den Führer" beleidigen. Wenn sie aber wirklich eingezahlt werden, dann auf das Konto der Firma, die sich gütig bereit erklärt, den. Arbeitern die Mühe mit einem eigenen Stonto abzunehmen. So hat man es in dem Waldenburger Kohlenrevier gemacht, in Görlitz  , Lauban   und Liegniz. Rückbe­zahlt werden die Spareinlagen", wenn es die allgemeine Lage" erlaubt.

Kunst und Wissen

Ein Tanzabend

Sascha Leontjew   ist uns ja schon seit einer Reihe von Jahren bekannt und unvergeßlich. Die Josefslegende" gehört einer Kunstgestaltung an, die eigentlich erst im Werden ist. Man könnte von einer Entwidlung über Wagner hinaus sprechen: vom symphonischen Drama. Die Vorausseßung dieser Kunst ist der geeignete Darsteller. Sascha Leontjew kommt zu dieser neuen Stunft als Gerufe ner. Er ist kein Tänzer. Die Kunst behüte ihn davor, Tanz und Körperdichtung die von den Wellen der Poeſie, wie Muſik durchflutet wird zu vermengen. Sascha Leontjew ist einer der ersten dar stellenden Sünstler, die eine neue Stunft der neuen Bühne begründen helfen. Dieser Kunst liegt auch die Groteste Fronie, Satire, Parodie wie der Künstler an seinem diesmaligen Abend bewies, weil die Kunst vieles gar nicht anders als so empfinden kann. So z. B. Parodie ,, Aida"- der Gesunde Serante", Der schüchterne Freier" usw.

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im Zusammentlang der beiden Künstlermenschen, in der Romanze" Besonderer Erwähnung bedarf die Mitwirkung des Violinvirtuosen Silhavý, dessen Streislers Chinesische Tanz" und Suts ,, Liebes­lied" hätten dargestellt werden sollen.

" Die jüdischen Denkmäler in der Tschechoslowakei  

Jeden Tag

Zur

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ter und der Buch mal er kennen, die ja kunstge werblich am meisten für die Synagogen leisteten.

Ein urkundlicher Anhang von Dr. Simon Adler, Prag  , bringt interessante Daten aus dem Ar­chivmaterial jüdischer Landgemeinden. Da gibt es Abbildungen und Auszüge aus der Ronſchburger Chronik aus den Jahren 1096 bis 1773, die die udenverfolgung durch die Kreuzzügler schilderten, sowie den Besuch des hohen Rabbi Löb aus Prag  1592 und 1648 den Kampf der Juden gegen die Sabbatianer. Ferner Berichte vom Jahre 1742 über die Franzosenbeseßung in Böhmen  . Erste Zeitungs­berichte( 1744) der Augspurgischen- Ordinari- Post Beitung und des Donnerstag Ertrablättleins über die Vertreibung der Juden aus Böh­ men   führen schließlich zur Abbildung des Gesuches der Juden Böhmens   am 15. April 1841 an den Stai fer um Aufhebung aller beschränkenden Gesetze, die gegen die Judenschaft gerichtet waren.

Ein wertvolles und interessantes Stück Kultur­geschichte ist in diesem Sammelband zusammengefaßt worden, das nicht nur Juden, sondern durch den Pa­rallelismus jüdischer und christlicher Kunst auch alle Nichtjuden interessieren dürfte. R. F.

Einen Bunten Abend, dessen finanzieller Er­trag den deutschen Emigranten zugute heißt eine prachtvoll ausgestattete Veröffentlichung tomint, veranstaltete Freitag im Radiosaal das der Denkmalfommission der jüdischen Stultusges Salda- Hilfskomitee. Es waren zum Großteil deut­meindeverbände in Böhmen  , Mähren   und Schlesien. fche Emigranten, die dem Abend eine Buntheit gaben, Dies Buch soll die Aufmerksamkeit der jüdischen die mit dem dentbar düsterſten Hintergrund auf eine Oeffentlichkeit auf die Tatsache hinlenken, daß heute viele Gemeinden zu Grunde gehen, die ein Sammel­punkt jüdischen Lebens und jüdischer Kultur waren. Dies Buch verfolgt den Zwed, das Interesse für die jüdische Vergangenheit innerhalb des Judentums wieder zu erweden und auch der nicht jüdischen Oeffentlichkeit vor Augen zu führen, wieviel fult relle, literarische und fünstlerische Werte innerhalb des gefnechteten Judentums, im Ghetto, entstanden.

Zunächst befommen wir einen Ueberblick über die Eristenz und den Verfall jüdischer Shnago. gen, Vethäuſer und anderer ritueller Baulichkeiten Aber auch ohne zu wissen, um was es sich in in den Provinzorten und Dörfern Böhmens  . Diese der Programminummer handelt erlebt man Bauwerke sind durch eine typische Nachkriegserschei und das ist Kriterium bei Leontjew   seine Dar nung dem Abwandern der Juden vom flachen stellungskunst mit der ganzen Tragit seines Gefan Land in die Großstadtteilweise dem Verfall aus genen", ebenso fann man aus Jeder trägt sein Zu diesem Sparzwang tommt die Kürzung Streuz" diese Schriftzüge des Körpers, diefe darge- efest. Mein architektonisch lehnen sich auch die jüdis schen Bauwerke an die sakralen Bauformen des Chri­des Lohnes durch die immer noch zunehmenden stellte Schrift ablesen ohne vorherige Worte, stentums in ihrer jeweiligen Entstehungsperiode an. Während der Tanz, Sammlungen. In welchem Umfang gesammelt Wegweiser, Kommentar. wird, fann man sich taum vorstellen. Da nüßt was man ſo nennt, den Raum zerbricht, geſtalteichen wir äußerlich diesen Bauwerten gar nicht Synagogencharafier an, sondern würden sie tein Sträuben, es ist einfach ein Gebot der natio- iene förpersymphonische Kunſt den Raum zu fic eher für Kleine Landkirchen halten, wie es die Ab­nalen Ehre", für die Winterhilfe, für die Opfer ſelbſt und gibt sich und Alles als neue Dimen bildungen der Synagogen von Soßenploy, Nezdášov, der Arbeit, für das Grenzlanddeutschtum, für die Budyn, Hroubovice und Doudleby, usw. beweisen. Diese Stunst wirkt in letzter Vollendung nenau Hinterbliebenen der SA- Blutzeugen, für die Hit so unmittelbar, genau so ohne Führerrolle des Ver­lerjugend, für ein Striegermal, für Stolonialpropa- standes, wie Musik. ganda Geld zu geben. Da wird ein Prozent vom Lohne für die Errichtung eines NSVO- Heimes abgezogen, ein Prozent für die Anlage eines Ge­ländesportplates, ein Prozent für das Abonne­ment der Zeitschrift von Kraft durch Freude  " usw. In vielen Betrieben müssen die Arbeiter wöchentlich zwei Mark für die Anschaffuna der Sklavenuniform der Deutschen   Arbeitsfront geben.

Troja im Schnee

Von Manfred

Schtver schwingt die Moldau ihrem engen Bogen um die Stadt, eingezwängt in hartgeschnit tene Intarsien aus starrem Eis und offenem flie­Benden Wasser, gleichsam gehemmt von der zähen Winterluft, die alle Bilder mit gelben Dunst be­schlägt. Der Baumgarten drüben erscheint nur als blasse Rauchwand; die Hügel diesseits entschwin­den ins Ungewisse. Bäume am Ufer stehen in schwarzen Flor gehüllt. Der Tag hat kein Licht und feinen Schatten.

sion der Stunft.

Die einprägsam eindringende Gestaltung gilt auch von dem Beit- Gebet: Ich habe Hunger".. In welche Verlegenheiten wird die Zukunftskunst den Zensor setzen, der bis nun zwar Worte, sogar Ge­Sanfen( die zwischenwörtlich lächelten) fonfissieren fonnte, aber nicht bewegungsdargestellte ,, Dinge"... fonfizieren fann..

Das Buch vermittelt uns sodann die Kenntnis von der Bedeutung und dem Wert alter hebräischer Grabsteine. Sie sind oft das einzige Ueber bleibsel alter Siedlungen. Auch an den Grabsteinen fann man die ganze Entwicklung der Kunstgeschichte mitmachen, angefangen von den ganz einfachen Grabsteinen der frühesten Zeit bis zu den barod verzierten und pompos ausgeichmüdten Grabsteinen wie etwa der des Vorbeters David Hirsch in Mißlis

erregende, für feinere Nerven aufregende Art kontra­ftierte. Diese Darbietung ließ die ganze Problema­tif der Wohltätigkeit eines Publikums, das sich für feinen Opfermut auch amüsieren will, oft peinlich erleben, eine Problematik, die in diesem Fall noch bereichert wird durch die bedeutende Nuance, day nicht nur paſſiv, auch attiv deutſche Emigranten, darunter Sozialisten, beteiligt waren; eine Wien­schengruppe alſo, die in jedem Augenblick und gar an repräsentativer Stelle eine nicht ernsthaft und

hat: die nicht verst mir arti

lebendige Opposition der Lebenshaltung und des nicht nur proklamierte, sondert die umfassende, die ähnlicher Gelegenheit gefagt: die Aufgabe, die zu Stulturstils. Es wurde hier schon einmal und bei erfüllen ist, und gar die, für die das geformte, ge ſtaliete Wort eingesetzt wird, ist um die ganze Tiefe des Abgrunds, in den wir gestürzt sind, größer und höher geworden. Wer den Abgrund mit her- und heruntergebrachten Schmörteln und Ornamenten eines vanalen Wipes, einer penetrant dilettantischen Bathetit verziert, wird ibn vielleicht balb wohnlich finden. Seit die Geschichte den tentschen Spießzer Peter stast las eine Stizze Braunspießer in Opposition" für die Ge= folgschaft der Apokalypse bestimmt hat, fann er nicht mehr zur Hauptfigur gemacht werden; die Be­fürzung und Erschütterung. mit der wir einen Brandstifterprozess unfassbar erlebten, das Beispiel einer unendlichen Größe, das Dimitroff   gab, dark ſich nicht gitanzelhaft reimen, weil zuviel Ungereimtes uns bedrängt: Hedda Zinner   las eine Ballade" auf Dimitroff. Nur weil es in diesen Fällen um das eigentliche Mittel des emigrierten revolutionären Künstlers, mit dem Stulturgefiitung und Kampf­

Der Partnerin Leontiews, der Podhajská, aus dem Jahre 1725. entspricht die sinnensschwere und doch so bewegungs- In furzen Umrissen lernen wir sodann die Ar­leichte Süße, wie im Walzer"... Heilige Gestalt", beit der Silberschmiede, der Goldstik- gefinnung zu behaupten und durchzusetzen wären,

Baptiste Mathey baute es. Der Prager   Erzbischof hatte ihn aus Nom nach Prag   berufen. Für ihn baute Matheh das erzbischöfliche Palais auf dem Hradschin, für den Kreuzherrenorden den Suppel­bau der Streuzherrenkirche an der Karlsbrücke  , für den Großmeister des Ordens, den Grafen Wald­stein das Schloß in Dur. Die vornehmen Propor­tionen, die flare, beinahe tühle Ruhe der Gliede­rung, der sparsame Schmuck der Flächenmaß volle Zurückhaltung furz vor der üppigsten Ent fesselung des Barod zeichnet auch Schloß Troja aus. Umso lustvoller, rauschfreudiger schwingt sich die Freitreppe vor, die berühmte Treppe des Schlosses Troja, ein barodes Bacchanal blühender In dieser Stimmung mutet Schloß Troja Formen, ausschwingend gegen die Terrassen, gegen noch verschollener an. Das sommerliche Spiel von den Part, dessen achsiale Alleen gestußter Linden funkelndem Licht und wehendem Blätterschatten wie die maßvolle Bändigung des plastischen Ueber­vermag noch mit malerischem Zauber zu täuschen schwanges wirken, der sich auf diese Treppe zu die vinterliche Entkleidung macht die Vernach- fammendrängt. Man kann sich ungefähr die lässigung sichtbar, der die einstige Schönheit ver- Schönheit denken, mit der diese Treppe in die fällt. grüne Landschaft hinausleuchtete, als sie neu war, Versunken in geschriebene Historie, eingejargt als das Leben, wie es einem Luftschlosse entsprach, in Museen und Archive sind die Zeiten, in denen die Räume und den Park farbig erfüllte. Und es Schloß Troja entstand. Damals lebte der böhmi- mag noch reif genug gewesen sein, als Freiherr  sche Adel auf der Höhe seiner Glanzentfaltung, von Stein, 1808 vom König in Ungnaden ent­während hinter der pruntvollen Verbrämung die lassen, von Napoleon   geächtet, als Gast eines spä­aufstrebende kaiserlich- habsburgische Hausnacht teren Grafen Sternberg hier lebte, als er im allmählich auch die feudalen Machtpositionen dem Streise der Thun  , Nostiz  . Czernin  , Kolowrat, die entstehenden absolutistischen Staatswesen dienstbar Schriften Arndts vorlas. Ich werde dieses Land machte. Böhmen   war habsburgisches Land gewor- der Gutmütigkeit und Rechtlichkeit nie verlassen." den. Die Bürgerſtadt lebte untertänig, von der Dieses Kompliment eines Emigranten für Böh­Gegenreformation bedrückt. Umso reicher baute der men stammt von ihm, sicher mitgeformt vom Tro­geistliche und weltliche Adel Kirchen, Palais und faer Sommer und nun ais Wort des Dantes Schlösser wuchsen auf, auch dieſes in Troja  , als für gewährte Gastfreundschaft widerhallend im " Lusthaus" des Grafen Wenzel Adalbert von Herzen ganz anderer Emigranten. Sternberg. Der französische   Malerarchitekt Jean Kaum noch ein Abglanz vergangener Tage

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liegt über allem. Spuren des Verfalls entstellen| dumpfem Verlangen, oder ſtoisch ruhend wie die einstige Schönheit. Die Mauern der Terrassen schwere Denimalslöwen. Was im Freien über= bröckeln. Gesträuch, wild und ungebändigt, sprengt vintert, freut sich über den einen Besucher, der da das Gefüge. Ein roher Stängelzaun verwehrt die Betrachtung der schönen Treppe. Schnee liegt auf den Köpfen und Gliedern der Figuren; hier wirft er nicht einfach als launige winterliche Waskerade - man weiß um das leise Nagen der Verwitte rung unter den Schneemüßen. Die Partsasjade des Schlosses ist kein Antlitz mehr; sie schaut nie­mandem entgegen. Die Perspektive der Linden­allee, einstmals wohlerwogene Blickführung zwi­schen Schloß und Moldauufer, läuft sich tot vor einem morschen Holztor, dessen engen Durchlaß nur Obsttäufer und Gutsarbeiter passieren. Das Schloß liegt abseits, beiseite gestellt.

Es ist schade drum. Man wünscht dem Schlosse die Wiedergabe für eine Bestimmung, die es aus der Verschlossenheit zurückholt ins gegen wärtige Leben, es dienstbar macht einem Zived, einer sozialen Nußung, für die es die reizvolle Lage am Ufer der Moldau als Gegenüber des Baumgartens, die ganze landschaftliche Situation in vorteilhafter Nähe der Stadt so gut geeignet macht.

Hähne trähen im Dorfe. Und was war das? Es flang wie Raubtierschrei. Löwengebrüll in Troja- hinter dem Schlosse liegt der 300. Auch er winterlich fahl, entblättert, verschneit; auch hier ist man allein um diese Zeit. Löwen  , Tiger und andere wärmebedürftige Tiere überwintern in den Käfigbaracken. In der Mit­tagsstunde empfangen die erotischen Herrschaften nicht. Hinter den trüben Scheiben ſicht man ſie im Halbdunkel in rastlosem Hin und Her im engen vergitterten Naum, von Zeit zu Zeit brüllend in

endlich erscheint. Hirsche, Rehe, die zotteligen Po­nys, der Wiufflon mit seinem dekorativen Gehörn fommen ans Gitter gelaufen und beschnuppern erwartungsvoll den Gast, die frommen Zebus schnaufen warm durch die Stangen, sogar die Wölfe lassen sich herbei. Ein fleiner Fuchs schmiegt sich an die Stäbe, streckt sich mit eingeſtemmten Worderpfoten und dehnt sich, gähnend wie eine Stage, empfänglich und dankbar für die Abwechs­lung in der Dede des Daseins. Die bunten Fasa­nen schreiten heran, sprühend von Farben; Fasa­nen im Schnee japanische   Malerei auf Seide. Die Eulen hoden im Halbdunkel, regungslos, aus einem Stück; und die bläulichen Lider der Augen flappen aller Sekunden wie Kameraverschlüsse über die starren Pupillen. Durch die Maschen des Raubvogelkäfigs schlüpfen die Amseln ein und aus, unbeachtet von den Adlern und Geiern, die in heraldischer Pose vor sich hindösen. Es schneit auf Indien   und Afrita. Auch hier ist das Dasein sei­nem Wesen entrüdt; die sommerliche Belebung fehlt; falt und nackt machen die Käfigstangen die Gefangenschaft sichtbar. Ganz und gar munter iſt nur der Buntspecht. In seinem Stäfig hat man ihm einen hohlen, wurmstichigen Stamm gestellt. An dem flettert er auf und ab, hämmert, beäugt prü­fend den Besucher, klettert eine viertel Spirale weiter und flopft unermüdlich sein Morsealphabet auf den Stamm; doch als Antwort schallt nur das Heisere Hurrageschrei der Krähen von den Bäu­men am Moldauufer her; die sind keine Sehens würdigkeit wie die Tiere hier aber sie sind freil