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as ein Minister gewollt und nicht erreicht hat, wird er für fernere 3eit zu erreichen suchen, bis dahin wollen wir uns zufrieden geben. Wir, meine Herren Kollegen, wollen ihm für das Eintreten für uns dadurch unsern Dant abstatten, daß wir durch stete Pflichterfüllung uns der Vertretung würdig zeigen und die jüngere Generation in diesem Sinne erziehen. Wer am 26. Januar d. J. der Kaiser­geburtstagsfeier bei Stroll beigewohnt hat, muß den Eindruck mit nach Hause genommen haben, daß unser Herr Minister ein Vater feiner Eisenbahner ist, und ein Vater wird seinen Kindern die Erfüllung berechtigter Wünsche nicht versagen. Unsere Stellung fann daher nur durch besonnenes Berhalten jedes ein­zelnen gehoben werden und uns dem Ziele unserer Wünsche ent gegenführen. Aller Segen kommt von oben. Reichen Sie Daher vertrauensvoll und ohne Scheu ein turzes sachgemäßes Gesuch bezüglich der II. Klasse für die Zugführer auf dem Ju­ftanzentvege ein."

E

Wir glauben denn doch, daß man den Charakter und den Stolz unserer Beamten erheblich unterschäßt, wenn man ihnen ansinnt, daß diese Sprache der allgemeine Beamtenjargon sei.

Wenn die Regierung kein anderes Mittel mehr kennt, um die ihr, wie sie fühlt, entgleitende Beamtenschaft fest zuhalten, als diese Ermahnung zur Demut, dann ist ihr nicht mehr zu helfen., el a moitida qxD

Abgeordnetenhaus.

betriebe gemäß den Forderungen der Streifleitung einrichten| haben, nämlich die erft richtige Aufnahme der Tigerbal. Er sagte in müssen. Wenn derartiges aber schon vor der obligatorischen, gesez- feinem Vortrag unter Beifügung einer besonderen Kartenstizze. Auch mäßigen Einsetzung des Gesellenausschusses hat geschehen können, die Tigerbai fanden wir wesentlich anders, wie sie bisher geschildert die viel größer, direkter und entscheidender wird fünftig der Ein- wurde. Zunächst hat sie, wie aus meiner Kartenstizze zu ersehen ist, fluß der Gefellen, mau fann es ruhig sagen, der Soeialdemokratie eine gänzlich andere Form, als die bisher auf allen Karten nach dem Jnkrafttreten der§§ 103 i und 108 k des Reichsgesetzes eingetragene." Herr Dr. Esser hat diese Bai, die eine Tiefe von vom 26. Juli 1897 sein! Und gesezt den Fall, der Gesellenausschuß 25 Kilometern und eine Breite von 22 Kilometern hat, in einem ließe sich in der reorganisierten Gewerbekammer vermeiden(!). mit fritischem Material belasteten Artikel in der wissen­was jedoch starken und berechtigten Zweifeln begegnet, so bleiben schaftlichen Beilage des Amtlichen Kolonialblattes" geschildert doch immer die im Junungsleben durch den Gesellenausschuß und auch da das Erforschungsverdienst für sich in Anspruch beeinflußten Handwerker in einer solchen Gewerbekammer, genommen. In Wahrheit hat Herr Dr. Esser diese Karte eins welche Handwerker in den die Industrie betreffenden Fragen mit fa ch von einer zur Zeit seiner Reise erschienenen portugiesischen zuftimmen die Berechtigung haben und so eine der Industrie un- Karte fchlantweg nachgezeichnet. Wahrscheinlich hat er erwünschte Einwirkung auf die Beschlustfassung industrieller An- geglaubt, daß unseren Kartographen diese allerdings in Deutschland gelegenheiten auszuüben im stande sein würden. Da aber nach nur in wenigen Exemplaren vorhandene Karte unbekannt sei. Darin §§ 95 und 95 a des erwähnten Gesetzes die Bildung und Mit hat er sich aber getäuscht." Der treffliche Dr. Esser hat schließlich auch noch ein Buch heraus. wirkung des Gesellenausschusses bei den Immungen unvermeidlich Dr. Wagner' ist, so ist für die Industrie ein Zusammengehen mit dem gegeben unter dem Titel Von der Westküste Afrikas ." durch den Gesellenausschuß unfrei gewordenen Handwerk bemerkt zu dieser schriftstellerischen That: Er nemt es Jagd- und gefährlich und bedroht ernstlich der hiesigen Industriellen Existenz wirtschaftliche Streifzüge. Ich habe mich fiberzeugt, daß die Eigen­und Konkurrenzfähigkeit." tümlichkeit dieses Buches thatsächlich in den fühnen Streif­" Herr im Hause" wollen die Herren Großindustriellen a igen besteht, die der Verfasser in das geistige Eigentum fein who ben Arbeitern teinen Einfluß auf die Verhältnisse an der er unternommen hat. Jedenfalls werden Herr Profeſſor einen ber Induſtrie einräumen, obwohl es sich dabei natürlicherweise Wohltmann und andere Gelehrte sich sehr geschmeichelt gefühlt haben, nur um die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse handeln kann. als fie faben, wie ihre Gutachten und Berichte Herrn Dr. Giſſer ſo in Fleisch und Blut übergegangen waren, daß er glaubte, sie wären Sie fürchten, die durch die Socialdemokratie zum Selbst- seinen eigenen Erfahrungen entsprungen und daß er die üblichen bewußtsein und zur Erkenntnis ihrer Interessen erzogenen" der entlehnten Rede hinzuzusetzen ganz vergaß." Arbeiter könnten den Gesellenausschuß dazu benußen, für ihre Dr. Wagner faßt das Ergebnis seiner Betrachtungen in die Der vierte Tag der Beratung der Kanalvorlage brachte endlich eigenen anstatt für die Interessen der Unternehmer zu Worte zuſammen: Dr. jur. Effer iſt aus der Reihe der wissenschaft­in die bis dahin so einförmigen Verhandlungen etwas Abwechslung wirken. Als ob der Gesellenausschuß nicht gerade zu dem lichen Männer gestrichen, jein Reisebericht ist in den Papierforb der Das ist namentlich dem Eingreifen des Handelsministers Brefeld zu danken, der in längerer Rede die Notwendigkeit des Kanals zur Zwecke geschaffen worden wäre, die Interessen der Gesellen geographischen Wissenschaft geworfen. Es wird kein Geograph mehr feine Zeit an die Efferschen Reiseberichte zu verschwenden brauchen. Bewältigung des immer steigenden Verkehrs betonte und hierbei Sen wahrzunehmen. An einer anderen Stelle der Broschüre schildert Dr. Wagner, Agrariern nicht gerade Schmeicheleien fagte. Er sprach unter großer Wie schwach muß sich übrigens die Industrie" in Ham warum und wie Eiser sich mit besonderer Bähigkeit um die Gunst Unruhe und großem Lärm auf der Rechten von vorgefaßten burg fühlen, daß sie den doch gewiß nicht mit großen Rechten des Kaisers beworben habe. Der schwerreiche Dr. Effer verfolgte Micimumgen, die man nur schwer überwinden könne, und warnte die ausgestatteten Gesellenausschuß selbst dann noch fürchtet, wenn in den Kolonien nicht Forschungszwecke, sondern materielle Herren davor, einen nach so langer Mühe endlich zu stande ge- er in der Gewerbekammer selbst gar nicht vorhanden ist, großkapitalistische Interessen. Um diese möglichst zu fördern, tommenen Entwurf an den Sonderinteressen einzelner Landesteile fondern nur mittelbar durch die von ihm beeinflußten" wollte er Mitglied des Kolonialrats werden. Das scheitern zu lassen. Kolonial amt mochte ihn aber nicht haben. Aber fagt Diese an einem preußischen Minister den Konservativen gegen­Innungsmeister zur Geltung kommt. Indessen, die vielleicht sind fiber ungewohnte Sprache erregte bei den Agrariern starke Miß­" Es giebt einen höheren, als den Kolonial­socialdemokratischen sich Effer: ftimmung und Noch mehr als Direktor. Wen der Kaiser ehrt, den darf ein taiserlicher Beamter borgeschütt. gab dem Dauerredner Gamp( ft.) Anlaß. Gefellenausschüsse" Namen aller Kanalgegner dagegen zu protestieren, als die Socialdemokraten mögen den Vertretern des Groß nicht zurückweisen, der ist gefeit gegen die Bureaukratie". Es iſt jedenfalls ein Zeichen von Schneid und Zielbewußtsein, daß Herr ob sie sich in in ihrer Stellung zu Gesezentwürfen von fapitals die Mittelständler ein Greuel sein. Der Dr. Esser direkt an die höchste Instanz ging. Die Aufmerkjaniteit Sonderinteressen Teiten lassen. Ernst wird man ja einen Zukunftsstaat brennt ihnen noch nicht auf den Nägeln, aber der des Kaisers versuchte er zunächst durch verschiedene ehrfurchtsvolle folchen feierlichen Protest nicht nehmen, denn wenn irgend jemand, Vergangenheitsstaat der Bünstler scheint ihnen gefährlich. Sie Präfente zu erregen, Photographien aus seiner großen Afrika - Expedition, so haben sich die preußischen Junker stets und ständig nur von fürchten in ihrer großkapitalistischen Aktionsluft durch die eine Büste Friedrich II. usw. wanderten ins Schloß. Herr Dr. Eſſer Sonberintereffen leiten lassen, und Herr Gamp kann es in dieser Fesseln brengt zu werden, mit denen die Mittelständler die hat zwei Jahre fast fich gedulden müssen, bis sich endlich ein Mit­Beziehung getrost mit den echten Junkern aufnehmen. Auch die Berwahrung des Herrn Gamp gegen die Unterschiebung", der Kampf Entwickelung zügeln zu können wähnen. Der Großhandel ist glied der Hofgesellschaft seiner erbarmte und als ,, unverant­gegen die Stanäle werde von verkehrsfeindlichen" Agrariern geschürt, ihnen wahlverwandt, er ist die Ergänzung der Industrie, aber wortlicher Ratgeber beim Kaiser die Verdienste des fei verkehrsfeindlich gefimt, erregte selbst bei einigen Nationalliberalen schafft", ihnen lästig. So wollen sich die Industriellen lieber Dr. Effer dem staunenden Publikum in Klubs und Theater feinen ist nicht allzu tragisch zu nehmen. Seine Bemerkung, fein Agrarier der ältere Bruder Handwerker ist, trotzdem er auch Werte errn Dr. Eiser in das gehörige Licht feste. Die udienz wurde bewilligt und am selben Abend noch konnte Herr ein verständnisvolles Lächeln. Im übrigen sprach der agrarische mit dem unproduktiven" Handel, der ihnen auch gesellschaft schönen Orden präsentieren und gleichzeitig dem verhaßten Aus­Redner, wie das seine Gewohnheit ist, von allem möglichen, was lich standesgemäßer" scheint, wie mit dem braven produktiven wärtigen Amt einen empfindlichen Schlag durch Veröffentlichung der mit dem Stanal überhaupt in feiner Beziehung steht, von der Be- Handwerk gemeinschaftlich organisieren.- abfälligen faiserlichen Worte über die Kolonialbeamten versehen. lastung der Landwirtschaft durch die Armengefeßgebung, von den Herr Dr. jur. Effer, Juhaber des Kronenordens zweiter Klasse und hohen Schullasten, die die Landwirtschaft aufzubringen habe, u. a. m. der Telegrammadresse Kakaobaum", Oberleutnant der Landwehr, Einen eigentlichen Grund gegen die Vorlage hat er trotz der Länge Mitglied des Klubs der Millionäre, war der Held des Tages und seiner Ausführungen nicht anzugeben geivußt. Genosse Singer schreibt uns: Der Verfasser des Artikels eine Bersönlichkeit, mit der das auswärtige Amt zu rechnen ge­

im

Auf Gamps Rede antwortete Richter, der sich in der eigenartigen

E TdStadt für Land.

schonen.

Situation befand, die Regierung gegen die regierende Bartei in Schuß" Stadt für Land" rennt offene Thüren ein, indem er, angeb- zwungen war." Diese Darlegungen des Herrn Dr. Wagner erscheinen völlig zu nehmen, er feste fich aber mit gutem Humor darüber hinweg lich im Gegensatz zu mir, dafür eintritt, daß die Telephoneinwandsfrei. Der Verfasser ber Broschüre ist Kolonialfreund und und entledigte sich seiner Aufgabe nicht nur zur Zufriedenheit seiner gebühren für das platte Land niedriger sein sollen, als die einwandsfrei. Der Verfasser der Broschüre ist Kolonialfreund und Monarchist, er will im Interesse der Kolonialpolitik und der Wiffen­Parteifreunde, sondern auch des Ministers v. Miquel, der ihm auf- Gebühren in den großen Städten. Genau dasselbe habe ich schaft über Individuen wie den Dr. Effer Klarheit schaffen. merksam zuhörte und fiber den neuen Bundesgenoffen fichtlich erfreut in meinen Ausführungen über das Telephongeset verlangt, Der Fall Effer ist gleichermaßen kennzeichnend für den kolonial­schien. Richter ist durchaus kein Kanalschwärmer, er hat 1886 gegen indem ich die Reichsverwaltung aufforderte, die Gebühren für politischen Geschäftsrummel, wie für die Zustände innerhalb der den Dortmund Ems- Kanal und 1894 gegen den Dortmund - Rhein - das platte Land und die kleinen Städte herabzusetzen und Reichsregierung. Die Geschichte von Herrn Esser bietet das Gegen, Sanal gestimmt, und wenn er heute für die Vorlage eintrat, fo ge- die Großstädte mit einer Erhöhung der Gebühren zu ver- bild zu dem ruhmsüchtigen Draufgängertum der Leift und Befers. schah es lediglich aus praktischen Erwägungen heraus. Mit feiner Fronie geißelte Richter das Gebahren der Kanalgeguer, insbesondere des Grafen Strachwiz, der sich bekanntlich bereit erklärt hatte, falls der Kanal nicht gebaut werde, 800 Millionen für neue Militär­forderungen zu bewilligen. Unter großer Heiterfeit des Hauses fragte er den Centrumsagrarier, ob er vielleicht mit einer Vollmacht von Dr. Lieber versehen sei. In larer Weise legte er dar, daß Der Kanal fich auf alle Fälle rentieren werde, und in scharfen Worten kritisierte er das Verhalten der Leute, die für Militarismus und Marinismus immer Mittel übrig haben, aber bei Kultur­aufgaben sparen wollen. Auch dem Minister Miquel versetzte er einen kleinen Hieb, weil er nicht energisch genug den Kanalgegnern entgegengetreten sei. Den Schluß seiner Ausführungen bildete eine scharfe Verurteilung der agrarischen Interessenpolitit.

Die Reden der Abgg. Wallbrecht( natl.), der für die Vorlage, und des Abg. Beuchelt( fons.), ter gegen dieselbe sprach, boten nichts Bemerkenswertes.

Morgen: Fortsetzung. An erster Stelle wird der Führer des Bundes der Landwirte, Frhr. v. Wangenheim, zu Worte tommen,

Der

Herr Esser flimmt auf der Leiter der Plagiate und Vorspiegelungen empor zu hohem Ansehen als kühner Forscher im dunkeln Erdfeil. Als leitenden Grundsatz habe ich aufgestellt: 7 " Die Benutzung der Fernsprechleitung soll für die Teilnehmer Amtliche Streife blicken zu ihm auf als einer höchst verdienst­vellen Persönlichkeit. Es gelingt dem Maine , eine mehr namentlich für die ländlichen und kleinstädtischen Teilnehmer­verbilligt werden. Diese Verbilligung darf aber nicht erfolgen auf stündige Audienz beim Kaiser zu haben und von diesem mit beson deren Auszeichnungen bedacht zu werden. Und kaum hat er diese Koſten des in den großen Städten wohnenden Teils der Fernsprech- Höhe bürgerlicher Ehrungen erreicht, bricht die ganze Herrlichkeit zu­

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Teilnehmer."

manns ab?-

Richten Sie, meine Herren, in den fleinen Städten und auf sammen! Wie konnte es kommen, daß eine Persönlichkeit wie Herr dem Lande das Fernsprechwesen so billig ein wie Sie wollen, Eller Fürsprache fand beim Reichsoberhaupt? Wer sind die Ver­wir werden keinen Widerspruch dagegen erheben," sagte ich an antwortlichen", die derartige Dinge spinnen? Und wie finden sich einer anderen Stelle meiner Rede und fügte hinzu: Wenn die die Verantwortlichen der Regierung mit der Ehrung dieses Kauf­Großstädte, in denen nach meiner Meiming eine Verbilligung der im gegen Telephongebühren außerordentlich notwendig ist, wärtigen Augenblid, wo es sich um die Ausdehnung des Ferns Eine Interpellation über die Koalitionsfreiheit. sprechivesens auf dem Lande handelt, sich darauf beschränken, die Man schreibt uns aus Altenburg : In unserem sonst so stillen geplante Erhöhung zu bekämpfen, und verlangen, es bei den Landtag tam es am Donnerstag vergangener Woche zu einer äußerst Sätzen, die jetzt gezahlt werden, zu belassen, so ist dies, glaube heftigen Scene. Unser Parteigenosse, der Landtags- Abgeordnete ich, ein genügendes Entgegenkommen, welches aus der Erkenntnis se äppler hatte eine Interpellation eingebracht des resultiert, daß die Ausdehnung des Fernsprechwesens auf dem Inhalts: Lande eine unbedingte Notwendigkeit ist."

Wie kommt die herzogliche Staatsregierung dazu, für die Arbeiter von Meuselwig. Neupoderschau und Umgegend die gesez­lich gewährleistete Versammlungsfreiheit und auch das Roalitionsrecht illusorisch zu machen? Wann gedenkt sie den gefeßmäßigen Zustand wieder herbeizuführen?

Zur Vorgeschichte dieser Interpellation sei bemerit: In Meuselwig,

Industrie, Mittelstand und Socialdemokratie. Diese Proben, denke ich, genügen um zu beweisen, daß Verband der Eisenindustrie Hamburgs , der Verein der ich das Princip: Das platte Land auf Kosten der großen chemischen Industrie von Hamburg- Altona , der Verein des Städte zu begünstigen", nicht hart angegriffen", sondern Holzgewerbes von Hamburg- Altona und der Verein der nur das fistalische Bestreben der Postverwaltung bekämpft Cigarrenfabrikanten von 1890 haben an den Senat eine Ein- habe, wonach die Herabsetzung der Gebühren auf dem Lande im Brauntohlenrevier gelegen, wurden anläßlich des letzten Berg­gabe gerichtet, die in mehreren Beziehungen sehr interessant und in den kleinen Städten durch Erhöhung der Gebühren arbeiterstreils polnische Bergarbeiter in großen Maffen als Streit ist. Sie wünschen bei der bevorstehenden Reorganisation der in den Großstädten ausgeglichen werden soll. Nach meiner brecher eingeführt. Die Behörde im trauten Verein mit dem Unter­Gewerbekammer und der Intereffenvertretung der Ansicht muß ein etwaiger Einnahme- Ausfall durch die zweifel- nehmertum war sorgsam darauf bedacht, daß uns dort kein Saal zu Erst ant Industrie nicht mit der Handwerkerkammer, los stattfindende Vermehrung der Anschlüsse Deckung finden einer Versammlung zur Verfügung gestellt wurde. sondern mit der Handelskammer vereinigt zu werden, und sollte das wider Erwarten nicht eintreten, von der Gesamt- 10. Dezember 1898 war es möglich, dort einen Saal zu bekommen. Der damit die Industrie nicht den focialdemo- heit getragen werden.- tratischen Gesellen Ausschüssen überant­wortet werde. In der Begründung heißt es unter

anderm:

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Deutsches Reich . Effer Münchhausen .

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Redacteur der Altenburger Volkszeitung", Genosse Sticklen, hielt einen sehr stark besuchten Vortrag über Menschenrechte. Drei Stunden nach Schluß der musterhaft verlaufenen Versammlung wurde einigen Arbeitern im Stadthaus- Restaurant die Abgabe von Bier wegen inzwischen eingetretener Polizeistunde verweigert; bar­Als ein gewichtiger Grund gegen eine Vereinigung von aus entspann sich eine Schlägerei mitüblichen Verhaftungen und obli­Industrie und Handwerk in einer Kammer ist dabei( bei Be- Im Dezember 1898 wurde Dr. Esser, der einige Beit in gatem Auflauf, was zur Erhebung einer Anklage wegen Land­sprechungen von Vertretern der Industrie) die Gefahr angeführt Kamerunt gewesen, von deutschen Kaiser in langer Audienz friedensbruchs und auch zur Verurteilung der Beteiligten führte. worden, welche der Industrie durch den Gesellenausschuß in einer empfangen und schließlich mit dem Kronenorden zweiter Stlasse In der Verhandlung vor der Straflammer zu Altenburg war der folchen kombinierten Kammer( Handwerk und Industrie) drohe. geschmückt. Der Staiser schloß die Aussprache mit den Worten: Ich Borfizende, Landgerichts- Direktor Dr. Frommelt eifrig bemüht, Beweisen doch die Vorgänge der letzten Zeit im Handwerk wünschte, daß ich für jede unserer Kolonien einen Mann hätte einen Zusammenhang zwischen der Versammlung und dem Krawall, deutlich genug, daß nicht unbedeutende Theile des Hand- wie Sie. was von den Angeklagten entschieden bestritten wurde, zu konstruieren. verts fchon jet in ihrer Entschließungs- Es folgten jedoch alsbald schwere Angriffe des Dr. Hans Jm Urteil stellte man diesen Busammenhang, der von keiner Seite freiheit durch die fast durchweg miter focialdemo- Wagner gegen den soeben außerordentlich geehrten Dr. Effer. bestätigt worden war, fest" und sofort erließ die Regierung für fratischem Einfluß stehenden Gesellen sehr start be- Diefer, da er Landwehroffizier ist, wurde vor das Militär- Ehren- diesen Bezirk ein generelles Versammlungsverbot. einträchtigt find. So hat die Tischlerimmung sehr zum gericht gezogen, wo das Untersuchungsverfahren noch schwebt; auch Der Landtags- Präsident Geh. Regierungsrat Ogwald, eigenen Schaden am 3. September 1897 einem focialdemokratischer- im Reichstag brachte Bebel die Sache zur Sprache. Sept tritt Oberbürgermeister von Altenburg , bestritt nun, daß es sich um eine feits(?) auf sie ausgeübten Drude nachgeben und die probeweise Dr. Wagner mit einer bei Hermann Walther hierselbst erscheinenden Interpellation handele, es sei lediglich eine Beschwerde eine Ente neunstündige Arbeitszeit bewilligen müssen, wobei der Zujazz in Broschüre an die Deffentlichkeit, in der er mitteilt, man habe ihm deckung, die er nicht bei der Einbringung der Interpellation machte, der Bewilligung: Sollte jedoch die neunstündige Arbeitszeit in 3000 M. für sein Material gegen Esser geboten und andere lockende sondern erst 24 Stunden später. allen Werkstätten am hiesigen Plage, wo Tischlergesellen be- Bersprechungen gemacht, wenn er nichts mehr gegen Dr. Esser Genosse Käppler begründete in fräftiger Weise die Interpellation, fchäftigt werden, für dieselben bis zum 1. Januar 1899 fchriebe; wir Afritaforscher schwindeln alle ein mehrmals durch den Bräsidenten unterbrochen, der mit Wort­nicht allgemein eingeführt sein, so find die Mitglieder bißchen", sagte der ehrliche Makler. entziehung drohte. Unfer Staatsminister v. Helldorf wurde von dieser Verpflichtung beranlaßt, der Tischlerimmg Dr. Esser scheint aber nicht nur ein bißchen geschwindelt durch die Nede in höchst erregtem Tone zu entbunden" deutlich ihre Widerstandslosigkeit und ihr zu haben. Am 6. Februar 1897 hielt er in der Berliner verkünden, daß die Regierung auf Mittel und Wege Bestreben, in abwartender Stellung den Kampf der Judustrie allein Gesellschaft für Erdkunde einen Vortrag über seine Reise ins Kunene finnen werde, um für die Zukunft derartige Reden im Der Geh. Staatsrat zu überlassen, bezeugt; ganz abgesehen davon, daß dieser Busat land. Thatsächlich aber hat Dr. Esser diese 1000 Kilometer lange Landtage unmöglich zu machen! cine birekte, thatsächlich bereits in drei Streits im Holzgewerbe Route gar nicht gemacht. Er selbst hat vor dem Militärehrengericht v. Borries, der die Interpellation beantwortete, verstieg sich das befolgte Aufforderung enthielt, die für die hiesige Industrie unzugestanden, daß seine Ausflüge in Stamerun nicht mit den Angaben bei mit dankenswerter Offenheit zu dem Sage: Ueber dem erfüllbare Forderung des Neunstunden- Tages feiner Reisebeschreibung übereinstimmen. Dr. Wagner behauptet Koalitionsrecht der Arbeiter steht das Recht des Bürgers Das hat felbst ein überall durch Arbeitseinstellungen zu erzwingen. Zwar hat die aber, Effer habe nur einige fleine, für die wissenschaftliche Er- auf Friede, Ruhe und Ordnung!" Industrie trotz des großen Aufwands von Terrorismus() von forschung gänzlich betrachtlose Ausflüge gemacht. Er habe sich die v. d. Rede, nicht einmal ein Stöller fertig gebracht und wir würden feiten der Streitenden es vermocht, Widerstand zu leisten, hingegen Reiseschilderung von einem anderen Reisenden in die Feder dittieren es begreifen, wenn sie mit einem Gefühle des Neides auf den alten­aber hat das Handwerk auch im türzlich beendeten Bäckerstreit sich lassen. Es ist nichts mit dem kühnen Forschertum" und den burgischen Staatsrat, den ehemaligen preußischen Landrat, blicken ebenfalls den Forderungen der sozialdemokratischen Streifleitung zum Lebensgefahren", die wirkliche Reise Essers habe etwa den Wert und vielleicht sich um einen Altenburger Regierungsposten bewerben würden. Teil unterwerfen müssen. Von 308 Hamburger Bädermeistern haben 75 einer Spreewaldpartie. trog ber von den verschiedensten Seiten ihnen zu tell gewordenen Herr v. Borries ging aber noch weiter, indem er benterfte, daß Hilfe vor der Socialdemokratie tapitulieren und ihre Bäckerei Stüdlen auf die Arbeitermassen keineswegs beruhigend wirke;

Dr. Effer hat aber auch den Anspruch erhoben, einen sehr wert vollen Beitrag zur Kartographie des Kunenegebietes geliefert zu