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Starhemberg Experte für Verfassungsrev.slon
Wie das„ Weltblatt" meldet, wurde den
Forderungen der Heimwehren dahin entsprochen, daß den Beratungen des Ministerfomités für die Verfassungsrevision, welche gestern aufgenommen und heute fortgesezt, wurden, der Bundesführer der Heimwehren Star hemberg zugezogen
wurde.
chefs noch zu erinnern. Allerdings möchten wir allen denjenigen, die mit uns am Nundfunk Malypetr in seiner bestimmten Art haben spre chen hören, sagen, daß der Ministerpräsident in seinem Namen gesprochen hat und daß seine Worte von der„ Erleichterung der Steuerlasten des Staates, der Selbstverwaltung und der so zialen Abgaben" von uns nicht dahin verstanden werden können, daß an den Abbau irgend einer
Sonntag, 11. Feber 1934
fürsorgerischen Maßnahme für die von der Krise heimgesuchten Massen gedacht werden könnte.
Nr. 35
Neuer Handelsvertrag
,, Geeignete Basis für die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen"
Prag , 10. Feber. Heute wurde in Prag der Handels- und Schiffahrtsvertrag zwischen der fchechoslowakei und Bolen unterzeichnet, der an die Stelle des früheren Vertrages aus dem Jahre 1925 tritt, welcher bekanntlich im Vorjahre ge= fündigt worden ist.
Der Handelsvertrag, ein sehr umfangreiches Wert, enthält außer einem allgemeinen Teil, noch eine Reihe von 3 ollermäßigungen für Waren, an denen die eine oder die andere Seite ablommen getroffen und auch ein Abkommen über interessiert ist. Außerdem wurde ein Veterinär die Vollstrecbarkeit gerichtlicher Urteile unterzeichnet.
bis 10 Prozent abgebaut, in einzelnen Granitbrüchen gar bis zu 20 Prozent. Die Ziegeleien redu Die Maßnahmen, die bevorstehen, werden sierten die Löhne ihrer Arbeiter um 5 bis 20 Prozent, die Zementfabriken um 5 Prozent, bic selbstverständlich vom Parlament beschlossen wer- Ralfwerke um 6 bis 8 Prozent, die Glasfabriken den, fie werden ein Ergebnis der Koalitionsbe- um 3 bis 20 Prozent, in einer Prager Automobilratungen sein. Sie werden einen Kompromiß- fabrik( Walter in Jinonice ) wurden die Berdiencharakter tragen und wir brauchen deshalb poli- fte nach hartnädigem Kampfe um 15 bis 40 Brotisch denkenden Menschen nicht zu sagen, daß der sent, im Durchschnitt um 26 Prozent reduziert, in vermutlich am Donnerstag dem Parlament vor- einer Budweiser Emailfabrik um 6.5 bis 30 Progelegte Gesetzentwurf nicht eine sozialdemokra sent, in der übrigen Metall- und Maschinenindu= fische Lösung der Wirtschaftsschwierigkeiten dar. ftric um durchschnittlich 10 und mehr Prozent. In stellt. Aber es zeigt sich, daß die Demokratie bei der Holzindustrie kam es zu Lohnherabschungen uns noch imstande ist, produktive gesetzgeberische bis zu 35 Brozent, in einzelnen Gummifabriken um 2 bis 10 Prozent, in den Gerbereien um 10 Arbeit zu leisten und daß rein kapitali. Prozent. Weitgehende Lohnsenkungen waren in der stische Maßnahmen mit oder ohne Parlament Textilindustrie zu verzeichnen, und zwar durch di bei uns nicht möglich find. Die Sozialdemokratie retten Lohnabbau, dann aber auch durch die Be übt ihren Einfluß zu Gunsten der arbeitenden feitigung oder Reduktion verschiedener Zulagen, Schichten mit Kraft und Umsicht aussie ist so daß durchschnittlich mit einer Verschlechterung nicht allein da, aber sie ist da.. von 20 und mehr Prozent gerechnet werden muß. Offiziell wird hiezu noch mitgeteilt: Der Inhalt In den Konfektionsfabriken wurden die Verdienste des heute unterfertigten Handels- und Schiffahrtsum 10 bis 25 Prozent reduziert, in einzelnen vertrages wurde den heutigen Wirtschaftsverhält Sutfabriken um 15 bis 25 Prozent, in verschiedenissen angepaßt, wobei insbesondere auf die Ausnen Papierfabriken um 4 bis 20 Prozent, in vernügung aller Möglichkeiten des gegenseitigen Umschiedenen Lebensmittelbetrieben um 5 bis 10 faizes Bedacht genommen wurde, den der tschechosloProzent, in der chemischen Industrie um 10 bis wafische und der polnische Martt gewährt. Man 20 Prozent, im Baugewerbe um 2 bis 13 Prozent fann erwarten, daß der abgeschlossene Handelsverusw. trag eine geeignete Basis für die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern bilden wird. Der Vertrag läßt die Mög lichkeit einer Erweiterung dieser Basis für den Fall offen, daß die Kauftraft der Bewohnerschaft in den beiden Ländern steigen sollte.
Bilanz des Lohnabbaues
Aus den Berichten der Gewerbeinspektoren
Ein trauriges Kapitel ist der Bericht der Getverbeinspektoren über die Lohnverhältnisse der tschechoslowakischen Arbeiterschaft. Es wird festgestellt, daß sich die Lebensbedingungen der Arbeis terschaft mit der steigenden Absastrise und den mangelnden Verdienstmöglichkeiten fonstant vers schlechterten.
,, Es gab anscheinend überhaupt keine Unternehmungsgruppe mehr, deren Arbeiterschaft eine empfindliche Herabsenzung der Löhne er
spart geblieben wäre...
Die Verdienstverhältnisse der Arbeiterschaft Titten naturgemäß auch infolge der Nichtausnützung der gefeßlich zulässigen Arbeitszeit, infolge der zeitweiligen Einstellung der Betriebe, durch das periodische Aussetzen aus der Arbeit usw. Es war teine Seltenheit, daß der Jahresverdienst einer Arbeiterfamilie auf ein Fünftel, ja selbst auf ein Sechstel des Normal ver dienstes vor der Krise sant, und daß die Herabsetzung der Zeit- und Akkordlöhne im Zeitraum von zwei Jahren 40 Prozent erreichte. Das Lebensniveau vieler Arbeitergruppen, besonders in der Slowakei und in Karpathorußland, wurde auf ein Maß heruntergedrückt, das taum zur Befriedigung der allerbescheidensten Bedürfnisse reichte, wie sie zur Erhaltung eines gefunden menschlichen Organismus nötig sind."
Der amtliche Bericht der Gewerbeinspektoren erhärtet diese furchtbare Anklage mit Ziffern: in manchen Strickereifabriken im Inspekto ratsbezirk Zvoleň( Neusohl) verdienen die Arbeiterinnen in acht Stunden nur 6 Kronen und in einer Emailfabrik desselben Inspekto
ratsbezirkes 80 Heller pro Stunde. Es handelt sich hier, wie wir verraten lön nen, um die Emailfabrik in Filatovo, die zum Sphingtonzern gehört und wo nicht nur diese schandbaren Löhne gezahlt, sondern auch alle geseglichen Schutzbestimmungen umgangen werden, wo man täglich 10, 12 und mehr Stun den arbeitet, wo in der Saison hunderte von magyarischen Schulkindern aus Ungarn beschäftigt werden und wo trotz allen Bemühungen der Gewerkschaften keine Besserung herbeigeführt werden konnte.
A. M. de Jong:
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Verschlungene Pfade
Ein Roman in vier Episoden
Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E. R. Fuchs.
Als der zuständige Bezirkshauptmann anläßlich einer Intervention aufgefordert wurde, Maßnahmen gegen die Firma zu ergreifen, lehnte er dies mit der Begründung ab, daß es der einzige Betrieb seines Bezirkes sei, der noch arbeite und daß die Gefahr einer Betriebseinstellung bestehe, wenn man irgend= welche Maßnahmen zur Erzwingung der
Einhaltung der Gesche ergriffe! Gegen diese sonderbare sozialpolitische Auffassung ist man nun an das Ministerium für soz ziale Fürsorge gelangt und es ist zu hoffen, daß es doch gelingt, auch in diesem Grenzwinkel der Republik Ordnung zu schaffen.
In verschiedenen Sägereibetrieben in Karpathornsland bewegen sich nach dem Bericht der Gewerbeinspektoren die Stundenlöhne der männlichen Arbeiter zwischen 1.25 mnd 1.60 Kč, bei den Frauen zwischen 0.75 und 1.- Kč, in einem Betriebe erhielten die Männer sogar nur 0.90 bis 1.10 Kč Stundenlohn, die Frauen 0.54 bis 0.64 Kč!
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Lohnerhöhungen waren unter diesen Umständen nur ganz felten zu verzeichnen und da fast ausschließlich im Baugewerbe. So kam es in ein zeinen Bezirken zu Erhöhungen der Stundenlöhne für die Maurer um 10 Heller, also etwa un 2 Prozent. Man sieht, we großzügig" die Unternehmer beim Lohnabbau sind: da geht es um 20, 30, 40 und oft noch mehr Prozent, beim Aufbau dagegen möchten sie am liebsten in Promille mes= Prag , 10. Feber. Amtlich wird über den fen. Und dann wundern sie sich über die Abſak- heutigen Ministerrat gemeldet, daß der Außen frise und staunen, daß niemand etwas kauft, wenn minister einen Bericht über die aktuellen außensie vorher ſelbſt den Arbeitern die Möglichkeit neh- politischen Ereignisse erstattete, der zur Kenntnis men, etwas zu fonsumieren!
Ministerrat
genommen wurde.
Erstattet wurde ein Bericht über den Fortgang der Beratungen in den Ministersubkommis. fionen, die Anträge zur Erledigung der dringen den Fragen vorbereiten, die in den Kompleg der nächsten parlamentarischen und Regierungsarbeiten fallen.
Ferner wurde u. a. beschlossen, dem Eisen bahnministerium weitere Mittel aus dem Ertrag der Arbeitsanleihe zur Verfügung zu stellen, die zur Beendigung der Ausstattung der Waggons mit der Drudbremse und zur Nekonstruktion älterer Lokomotiven zum Zwecke der Erzielung gröferer Leistung, Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit verwendet werden sollen.
Der Bericht der Gewerbeinspektoren bellagt Ueber die Arbeiten an dem neuen Wirtes auch, daß heute in den Betrieben vielfach ein bertragsloser Zustand herrscht, der der Unterneh- schaftsprogramm wird lediglich gesagt: merwillfür Tür und Tor öffnet. Vielfach mußten die Gewerbeinspektoren als Vermittler fungieren, wobei sie nach dem Bericht die Unternehmer davon zu überzeugen bemüht waren, daß eine kollektive Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen für ..Man darf sich daher nicht wundern" so sie doch vorteilhafter sei als der wilde vertragsfährt der Bericht der Gewerbeinspektoren fort lose Zustand. Gelang es dann nach mannigfachen wenn die Bestrebungen der Unternehmer nach Verhandlungen schließlich doch zu einem Vertragseinem weiteren Lohnabbau um 25 Prozent und abschluß zu gelangen, so fast immer nur auf Stomehr diesmal auf einen hart nådigen Wiſten der Arbeiter, welche eine Verschlechterung der der st and stießen und den größten Teil der Ar- Lohnbedingungen in Kauf nehmen mußten. Im beitskonflikte verschuldeten. Diese Skonflikte ende merhin ließ sich die Arbeiterschaft die Reduktionen ten jedoch meistens für die Arbeiter ungünstig und nicht wehrlos gefallen und in 545 Fällen kam es es ist begreiflich, daß auch die Bestrebungen nach im Jahre 1932 zu Arbeitskonflikten, davon waren einer Verbesserung der Lohnverhältnisse wenig er 157 Streits in Einzelbetrieben, 53 Gruppenfolgreich waren." streits, die sich auf mehrere Betriebe bezogen und 17 Aussperrungen. Der Rest entfällt auf Ron= flikte, die ohne offenen Kampf liquidiert werden fonnien. Die Gewerbeinspektoren interventierten in diesen Fällen 983 mal. Bei den Streits handelte es sich zumeist um das Baugewerbe, vielfach fonn ten dabei doch gewisse Erfolge erzielt werden. 54 Streifs endeten allerdings mit einem Mißerfolg, dagegen 60 mit einem vollen und 98 mit einem teilweisen Erfolg. Man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Art der Erledigung der Streits weitgehend von der organisatorischen Kraft der beteiligten Arbeiter abhing. Die Aussperrun gen endeten bis auf eine mit einem Kompromiß, in einem Falle konnie der Unternehmer seinen Willen restlos durchsetzen.
Die furzsichtige Unternehmerpolitik, die nichts als den Lohnabbau tenut, erfährt im Bericht der Gewerbeinspektoren eine zwar vorsichtige. aber doch recht deutliche Zurüdweisung. Die mannigfachen Erfahrungen aus den lezten Jahresberich ten erweisen, daß die problematise Tendenz, der Krise mit einem Lohnabbau beizutom men, fast allgemein wurde."
Die Bilanz des Lohnabbaus, wie sie die Gewerbeinspektoren ziehen, ist geradezu furchtbar und man muß leider hinzufügen, daß sich die Verhält nisse seit dem Jahre 1932, für welches der Bericht erstellt wurde, noch ganz wesentlich verschlechtert haben. In den Steinbrüchen wurden darnach die Löhne um durchschnittlich 5
Ein Sozialdemokrat Bürgermeister von Jägerndorf . Das Ministerium des Innern bat auf Grund der g- troffenen Parteienvereins barungen die Ernennung der Jägerndorfer Stat vertretung durchgeführt. Aberkannt wurden 10 Mandate den Nationalsozialisten und 6 Mandate der Nationalpartei. Davon erhielten die deuts fchen Sozialdemokraten 7 Mardate, den Bür= germeister und 2 Stadicate, die Christlichsozialen 4 Mandate, ben Vizebürgermeister und 1 Stadtrat, die Gewerbepartei und der Lars bund 5 Mandate und 2 Stadträte. Die D. S. A. P. hat von 42 Mandaten 21, mit den tschechischen Genossen 22 M.... date. Zum Bürg: r- meister wurde Genosse Ernst Richter gewählt.
nikas eine klagende, sentimentale Weise spielen, über die Köpfe gestemmt und auf die Schultern| stedende Studenten zu Boden geschlagen; mit und am Ufer läuft ein ebenso gekleideter Bettler, der tanzenden, singenden, lachenden Studenten einem Gefnurr von Befriedigung sucht er nach der in einem fupfernen Gefäß Geld sammelt für gesezt. Ihre Röcke flattern. In der Weiße der einem neuen Opfer. Erschrockenes Schreien er die Musik. Er hält es auch dem jungen Mann hin. Wäsche zappeln die schwarzbestrumpften Beine, schallt. Lachen, aufreizende Rufe. Um ihn ist aber der sieht und hört nichts. schiebt ihn mit freche Hände greifen danach; fie schreit laut auf, Raum. Doch unversehens wird er von rüdwärts seiner Schulter zur Seite und geht weiter; ein wehrt sich, schlägt mit zitternden Händen auf die angegriffen von zwei starten Männern mit steifen roher Fluch wird ihm nachgeschickt, den er nicht Köpfe unter sich, weint und schimpft, den Hut Süten, dunklen Knebelbärten und harten, starren einmal vernimmt. In düstere Gedanken versunken, schief auf dem sich lösenden Haar. Ringsum rast Augen. Behende drehen sie ihm die Arme auf den arbeitet er sich in innerem Zwiespalt zwischen Erregung. Ermutigendes Schreien, aufmuntern Rüden und erstaunt fühlt er Fesseln um seine Schmerz und immer neu aufloderndem Ingrimm des Gelicher, Proteste, Fluchen, rohes Lachen. Und Pulse sich schließen... Die Geheimpolizei!. Schwüle Sinnlichkeit ballt die Gruppen zu durch die Menge. Er hat nur den einen Wunsch: die betrunkenen Studenten tanzen wie besessen Wo kommt die auf einmal her?... Der junge irrjinnig heulenden Menschentnäueln zusammen. wegzukommen aus diesem irrsinnig machenden herum; das Mädchen hopst hilflos auf ihren Mann ist erstaunt. Der Zorn verebbt. Seine Glic wollüstig schreiend öffnen sich die Münder schwarz Festeslärm, der ihm wie Sohn und Beleidigung Schultern, betastet von lüsternen Händen, der sind wie gelähmt. Das Blut ſauſt in ſeinen in den geröteten Gesichtern, Hände greifen brutal in der Seele brennt; zuhause zu sein in der Stille schluchzend vor Mut, Demütigung und Scham. Ohren und den Tumult ringsum hört er nach den schrill aufgirrenden, entfliehenden und Einsamkeit seiner armseligen Schlaffammer, und der kleine Liebhaber wird von einem riesen nur noch wie ein Summen ohne Sinn und Frauen. Füße stampfen schwer auf den Pflaster- noch einmal alles zu überdenken, zu begreifen, zu haften Studenten mit einem Arm in Schach gehal Bedeutung. Einen Moment schließt er die steinen nach dem Rhythmus eines vanalen Fest verarbeiten... Seine Schwester, armes Mädchen! ten, kämpft vergebens um seine Freiheit, stößt Augen und wantt. Als er sie wieder öffnet, liedes; die fröhlich lachende Menge vom Nach-... Daß es so weit hatte kommen müssen!... mit den Füßen und kreischt, weint auch sogar vor ist die Menge zurückgewichen und er wird fortges mittag verschwindet in der tollen Ungebundenheit Es war zu schlimm, zu irrwißig... Erst so furz Verwirrung und ohnmächtiger Wut. Dumm und stoßen. Ningsum hört er Murmeln, sieht erschrokdes Abends. Die abstoßende, rauhe Derbheit eines wußte er alles und die Reue über seine mitleid- grausam lacht die Menge und jauchzt dem frechen fene, mitleidige und rachsüchtige Gesichter. HinBolles tommt zum Durchbruch, das keine deste Tose Särte ihr gegenüber rüttelte an seinem wach Scherze zu. Die wenigen Protestrufe werden nicht ter ihm taumelt zwischen zwei todesbleichen, ers feiern lann, sondern bloß schlemmen und sich den gepeitschten Gewissen... Plößlich wurde er durch gehört im Chor dieser finnlich erhitzten, halb trun nüchterten und träftig fluchenden Kameraden einer niedrigsten Instinkten hingeben. einen grell aufspringenden Streit im Weitergehen fenen Masse, die zu einem grausamen, wollüftigen der Studenten, der einen starken Schlag abbekoms Durch die in immer größerer Bügellosigkeit behindert. Die Menschen strömten zusammen, ver- Tier wird. men hat. Die Polizeitwachstube ist ganz in der durcheinanderschwirrende Menge bahnte sich ein drängten einander, bildeten einen unentwirrbaren Da durchbricht plößlich der junge Mann mit Nähe. Alle gehen hinein, vor der knallend zufal ernster junger Mann mürrisch und verächtlich Knäuel, in den der junge Mann hineingepreßt dem düsteren Gesicht die zusammengepferchten. lenden Tür bleiben aufgeregte Menschen debattieeinen Weg. Die alte Nappe sitzt ihm schief auf wurde, ohne sich weiterbewegen zu können. Da grinsenden Zuschauer. Mit wenigen Sprüngen ist rend stehen, bis sie von nachdrängender Festteildem wirren, schwarzen Haar und seine dunklen wurde gelacht, geschrien, gelärmt. Rauhe Stim- er mitten im Tumult der übermütigen Studenten. nehmern mitgeschleift werden, angelockt von einer Augen starren geradeaus, traurig und geistes- men fluchten, eine Frau schrie gellend auf, Ge- Wortlos faßt er das Mädchen um die Mitte, zieht weittveg hämmernden Musik, dem Schein der abwesend, als sähen sie etwas, das anderen ver- iohle stieg hoch. Ganz in seiner Nähe über den es mit kräftigem Ruck von den Schultern der bei- qualmenden Schenken, dem tollen Rausch dieses borgen bleibt und das ihn in ständigem Schrecken Köpfen der vor ihm Stehenden sah der junge den Rädelsführer, stellt es auf den Boden, wendet tollsten Festtages... gefangen hält. Er hat die Hände in seinen Hosen Mann die Ursache dieses Ausbruches Aus sich wieder um und tritt in Positur, um die flutaschen zu Fäusten geballt und schafft sich teil- der Tür eines großen, besonders reich geschmüdchenden, wütenden Studenten vom Leibe zu halverhört. Mürrisch antwortet er und nennt gleichIm Sicherheitsbüro wird der junge Mann nahmslos mit seinen ausgestreckten Ellenbögen ten und beleuchteten Grachthauses stürmen lachend ten. Wilder Born durchzittert ihn. Das ganze Leid gültig Namen, After, Geburtsdatum. Wiberund den breiten Schultern einen Weg durch die und jauchzend einige Studenten in Abendkleidung; der leßten Wochen verdichtet sich au toller Raserei, standelos läßt er sich in die Belle abführen, wo unablässig hin- und herflutenden, festlich gestimm- die färbigen Müßen Teuchten über den erhitzten die rote Nebel vor seinen Augen tanzen läßt, seine ihm die Handschellen abgenommen werden. Die ten Menschen, welche die Straßen erfüllen. Aus Gesichtern. Sie haben ein molliges Dienstmädchen starten Muskel hart wie Eisen macht, und in ihm Tür fällt hinter ihm ins Schloß. Riegel schieben offenen Schänkentüren bringt wilde Tanzmusit aus den Armen ihres Liebsten gezerrt, unerwartet, fladert der Vernichtungswille auf: er wird alles sich knirschend vor. In dem spärlichen Licht, das und wahnwißiges Stampfen schwerer Füße. In in toller Laune. Der Bursche protestiert, greift niederschlagen, was sich ihm in den Weg stellt. In durch das vergitterte Fenster oberhalb der Züre der Gracht schwimmt ein lampion- und blumen- nach dem Mädchen, aber unter Gelächter wird er blindwütigem Zorn geht er wie ein Stier mit ge- fällt, betrachtet er die roten Striemen um seine geschmüdies Boot, besetzt mit Musikanten in aur Seite geschoben und das kreischende, in argem fentiem Schädel los. Bevor noch jemand eingreifen Gelente, lacht grimmig auf und läßt die Arme Rarrentleidern, die auf Mandolinen und Harmo- Entseßen erblassende Mädchen wird aufgehoben, tann, hat er awei herausgepuste, in Abendkleidung sinten... Dann sett er sich auf die Pritsche.