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PRAGER ZEITUNG
Sozialdemokrat"
Mittwoch, 14. Feber 1934
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11lich abgewandten Stimmungen dieser Dichtungen forrespondierten", wie ein Mahler- Deuter treffend fagt, völlig mit den pessimistischen Seelenempfin fühlte, den Tod im eigenen Herzen trug und von jenem irdischen Sammertal, das der Dichter tan ersten Stüd mit traurigen Weisen besingt, im Geiste Abschied genommen hatte."
bungen bes Münſtlers, ber feine Miffion bollendet An die deutschen Genoffinnen und Genoffen Prags !
Mit Rücksicht auf eine allgemeine Ber
der knapp 600 Personen faßte. Im Kühlfeller, in feuchter, unerträglich stidiger Luft waren die Auf der Straße, in den Betrieben, in den Büs Schlafräume" der Gefangenen eingerichtet. In ros, im Café und in der Straßenbahn gibt es nur diesen Räumen, in denen je 138 Personen nächtigProfessor Georg Széll hat vom hingebungsein einziges Thema: Wien und der heldenhafte ten, ſtanden den Gefangenen zuerst ein halbvoller voll spielenben Theater orchester wirksamit sammlungsaktion der Partei wird die für heute, Rampf der österreichischen Arbeiter! Je nach Gesin- und zwei leere Strohjäde als Dede" und„ Mas unterstüht, das Wert in all seiner blühenden Klang Mittwoch, geplante Manifestationskundgebung nung und Herkunft kommentiert man gewiß die lettrage" zur Verfügung. Die Häftlinge froren fo schönheit und inhaltlichen Gegenfäßlichkeit erstehen beider sozialdemokratischen Parteien um einige ten Nachrichten verschieden, in den Augen der Arbei- entfeßlich, daß sie wochenlang nachts nicht die Röde lassen; hier den Rhythmus phantastischer und bizar ter iſt ein Aufleuchten, wenn sie auf Wien zu ſpre- ausziehen konnten. Grauenhaft waren die Marter- rer Einfälle betonend, dort seelische Stimmungen Tage verschoben. Hente findet in Prag eine Ver then kommen und die Bürger kneifen die Lippen zu zellen für„ Disziplinarvergehen". Völlig dunkle durch abgetönteste Slangbynamik eindringlich hervor tranensmännerkonferenz der tschechischen und sammen, wenn sie über die Wiener Freiheitsstreiter Betonzellen, die so entsetzlich eng waren, daß die hebend, in der Gesamtheit aber den tragischen Cha- deutschen Sozialdemokratic Prags und eine debattieren aber die innere Hochachtung vor die Gefangenen fich nur ſtehend in ihnen aufhalten rafter festhaltenb. Leider vermochten die Bokals Reichskonferenz der deutschen Sozialdenkratic sen Männern, die bedenkenlos ihr Leben für ihre fonnten. Ein Lagerhäftling hat in diesen mittel- Solisten nicht restlos zu befriedigen. Lydia Kin= gute Sache einsetzen, spricht aus allen. alterlichen Folterkammern 14 Stunden, ein anderer bermann sang ihre Altgefänge wohl mit start der Tschechoslowakischen Republik statt, in der 192 Stunden zugebracht! Fürchterlid) waren die einfühlender Vortragsfunft, war aber weder frei ge die Beschlüsse über das Vorgehen der sozialdemo Mikhandlungen, denen die Gefangenen auf Grund nug im Ton der breit ausfirömenden Melodien noch kratischen Parteien gefaßt werden sollen. haltlosester Denunziationen ausgesetzt waren. Ent genug rein und ruhig. Joſeph Ria wea mühte menschte Sadisten hatten als absolute Herren über sich mit den Tenorgesängen fichtlich ab, in den Thri Leben und Tod moralisch weit über ihnen stehender fchen Stellen batte er sogar wunderschöne Momente, Häftlinge Gelegenheit, hier auf rifilolose Weise ihre aber im allgemeinen merkte man doch, daß er sich Komplere abzureagieren. in seinen Gesängen nicht sehr wohl fühlte. Hier müßte durch bessere Postierung des Sängers gesorgt werden, daß sich seine Stimme wirksamer vom vollen Orchester abhebt. Das Konzert war im Gegensah E. J. aum vorigen ausgezeichnet besucht.
Vor dem Hause des„ Pravo Lidu", des Organs unſerer tschechischen Bruderpartei, tommt es zu einer lebhaften Diskussion. Sonst sind sie sehr vorlaut, heute jedoch recht flein, die meisten geben rückhaltios ihrer Bewunderung und ihrem Erstaunen über die herrlich entschlossene Haltung der österreichischen So= zialdemokraten Ausdrud... Das haben wir gar nicht gewußt", sagt einer, uns wird doch immer von den schlappen Reformisten" erzählt!"
Ein Grirablatt erscheint. Es wird den Händlern von der erregten, fieberhaft interessierten Menge fast aus der Hand geriffen. Um jeden glücklichen Käufer hat sich eine Ansammlung gebildet, einer liest laut vor, die Hörer kommentieren lebhaft... Eine Welle der Befriedigung läuft durch die Menge. Sie schaffen es nod), wirklich, jie schaffen es sagt ein älterer Mann freudig und seine Stimme zittert Teise vor Erregung.
Gerichtssaal
Den zudringlichen Kiebiz erstochen
Bei Morde, die Seger selbst miterlebt hat, find bereits in der Oeffentlichkeit erörtert worden. Landtagsabgeordneter Paul Saillat, der Oberbürgermeister von Brandenburg , war von einem Lagergenossen, einem moralisch verlumpten Denun zianten, verleumdet worden. Szillat, ein besonders ruhiger, besonnener Mann, wurde daraufhin von sechs S- Leuten so geschlagen, daß er eine Ruine war. Schließlich wurde er neun Tage in Duntel arrest geworfen. Unsagbar schlecht war das Essen, unmenschlich die völlige Schuylosigkeit der Häftlinge.
Fast unfaßbar war, was der Redner über die mangelnde Kameradschaftlichkeit mancher fommnunistischer Lagerinfassen gegenüber ihren sozialdemos tratischen Leidensgenossen zu berichten wußte. Es gab Revolutionnäre", die Hand in Hand mit der SA den gefangenen Sozialdemokraten das sdnvere Drama in einer Altstädter Spelunke Leben noch zu erschweren versuchten. Die SA- Leute Brag, 18. Feber. Vor dem heutigen Schwurges hält Seger für ideenlose Landsknechte im vers richt( Vorsitzender OGR. rabe) fam eine An- wegenſten Sinne des Wortes, die jeden Berrat ihrer Tage wegen Totschlages zur Verhandlung, die braunen Bonzen gedantenlos hinnehmen, und deren durch den Tatort bemerkenswert ist. In den Winkel- einzige Themen Sold, Weiber und Saufgelage find. gäßchen der Prager Altstadt gibt es verschiedene Jedem Führer, so meint Seger, würden dieſe MenKleine Lokale, die meist als Staffeehäuser firmieren, schen mit der gleichen Begeisterung folgen, wenn hauptsächlich jedoch Treffpunkte paffionierter aer ihnen nur diese drei Möglichkeiten garantiert. jardspieler sind und in denen auch verschiedene Es sei, betonte der Redner, illuſioniſtiſch, eine revodunfle Eristensen, die das startenspiel berufs- lutionäre Gefährdung der Hitlerdiktatur durch diese mäßig betreiben- und oft in sehr zweifelhafter ſtumpfen Soldempfänger ohne Glauben für möglich Art ihren Erwerb suchen. In einem Lokal, das au halten. zu der erwähnten Stategorie gehört, ereignete sich der blutige Vorfall, der Anlaß zu der heutigen VerHandlung bot.
Am Abend des 15. November v. J. saßen der heute angeklagte Wenzel Batovitý, 32 Jahre alt, ohne bestimmten Beruf und nach Michle zuständig
Aia.
Kunst und Wissen
Drittes philharmonisches Konzert und einige andere passionierte Spieler beim Karten- Dieses Konzert war ausschließlich Gustav spiel. Man spielte das berüchtigte Hasardspiel Se- Mahler gewidmet, der in Prag eine große Vergen Gottes". In späterer Abendstunde kam der ehrergemeinde befist; fein Lied von der 40jährige Riemer Rosef Uli in das Lotal, gebär- rde" bildete die einzige Nummer des Programmns. dete fich in seiner trunkenen Laune sehr zudringlich zu wiederholten Malen schon hat man dieses umbelästigte und wollte schließlich mit fangreiche, formal und inhaltlich nenartige Werk int belagte die anderen piechen" der erwähnten Geben philharmonischen Stonzerten des Brager Deut
fellschaft teilnehmen. Die gestörten Spieler wiesen ihn barsch ab und als er sich um feinen Breis entfernen wollte, fam es schließlich zu einem heftigen Streit, der lebten Endes in Tätlichkeiten ausartete. Wie es eigentlich zuging, ist bei der Schnelligkeit, mit der fich alles vollzog, nicht sicher feſtauſtellen. Es steht nur soviel feit, daß sich schließlich Batovský und ein gewisser Vondruska, die sich als Banta halter besonders gestört und belästigt fühlten, auf den Störenfried warfen und Bakovstý bei dieser Gelegenheit sein Meffer 30g. Dann hörte man den Aufschrei 11 Iira. 2. man die Nazfend. auseinander ris, fiel 111 schier blutend zu Boden. Obwohl ihn das Sanitätsauto sogleich ins Strantenhaus über führte, erwies sich doch alle Hilfe als vergebens. mit starb an Verblutung. Als Todesursache wurde ein Stich in die Leistengegend feftaeftellt, der die Ars terie durchtrennt hatte und absolut tödlich
ipar.
Merters.
Vorträge
tb.
schen Theaters und bei anderen Prager Konzert gelegenheiten gehört. Die Sinfonie vom ,, Lieb der Erde" oder die Stantate von der Erde ", wie man das Wert im Sinne der gebräuchlichen Formenlehre nennen sollte, ist Mahlers letztes Werk, der wirkliche Epilog eines Stünſtlers in eigener menschlicher und fünstlerischer Sache. Mahler hat dieses Werk nicht mehr lösen fönnen; es fam zur Erstaufführung, als seinen genialen Schöpfer bereits ein halbes Jahr der Rasen dedte. Wann je ein Werf persönlichstes Belenntnis eines Schöpfers ift. io tit es diese sechsteilige, unter Benügung von Dichtungen aus Hans Bethges altchinesischer Lhrif- Samm lung Die chinesische Flöte" tomponierte sinfonische Mantate. ,, Die aus einem tragischen Einfamkeitsgefühle hervorgehenden trüben, weltschmerz
Wochenspielplan des Reuen Deutschen Theaters. Mittwoch 7½ Uhr: 3u ebener Erde und erster stod, B8 1.- Donnerstag 7: offmanns Erzählungen, 1. Freitag 7: Ball im Savoy, D 2. tag 7: Madame Butterfly , 1.
Sams
Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch 72: ab im Sad. Donnerstag 8: Der eingebildete Serante, Stulturverbandsfreunde und freier Verkauf. Freitag 8: Toba risc.- Samstag 8: Femina, Gastspiel Leopold ramer.
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Der Film
Die Bezirksvertretung.
Sport• Spiel• Körperpflege
Vom Spiel in den Kampf!
Sonntag wurden in Bien wie immer Spiele der Arbeiterfußballer ausgetragen, die in der Liga wie folgt endeten: Phönig Schwechat gegen Gaswert 1: 1 abgebrochen, Helfort gegen Nord- Wien 3: 1 ( 2: 0), Bentralberein gegen Rudolfshügel 8: 1( 1: 0), Red Star gegen Floridsdorf 2: 2( 1: 2), Feuerwehr gegen Ostbahn Simmering 1: 1( 0: 1), Reu- Retten hof gegen E- Wert 2: 1( 1: 0). Viele andere Spiele in den anderen Klassen fanden noch statt, friedlich und fröhlich im Wettbewerb der Kräfte und montag begann der ernste Stamp f, der durch die fortwährenden aufreizenden Angriffe der Dollfuß und Frey's hervorgerufen wurde. Alle Sportlermögen sie nun Fußballer, Handballer, Turner usw. sein haben sich mum um die rote Fahne geschart, um die Rechte und die Freiheit der arbeitenden Menschheit zu verteidigen.
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Die Meine Betrügerin. Ein reichsdeutscher Film, dessen Berkunft die hiesige Verleihfirma schamhaft verschweigt und dessen Bemühen darauf gerichtet ist, Astö Bestleistung im Stemmen. Bei einem Wies durch Anhäufung aller möglichen kriminalistischen, derösterreich und Burgenland wurden am Sonntag in erotischen und mondänen Motive interessant zu sein. Sirschwang mit großen Erfolgen durchgeführt. Da ihm aber Wit und Tempo fehlen, wird er um Den Abfahrtslauf gewann Reifböck( Hirsch so langweiliger, ie verwidelter die Handlung wird, wang) in 8:27; Röd wurde mit 8:57 Fünfter, Tor und auch das Aufgebot namhafter Darsteller kann tar mit 8: 59.2 fam auf den 6. Play. Strihl be ihm nicht helfen, zumal die groteste Dolly a a 3, nötigte 9.06.- Das Springen gewann vand! toenn sie gefühlvoll erscheinen will, unfreiwillig( Ternik) mit 37,35.5 Meter und Note 17.583; fomisch wirkt. Otto Wallburn ist in diesem Film Stribl fam mit 38, 88.5 und Note 16.083 auf den öder als zuvor, und die Herren Abel und Paul 6. Platz und Schwarzendorfer mit 29, 38, Noie fen versuchen eine noble Haltung au bewahren, die 14.500, auf den 7. Play. Den kombinierten Lauf weder glaubhaft noch unterhaltsam ist. Es hätte holte sich Strikt( Semmering ) mit 36.083 Punkten. niemandem etwas gefehlt wenn man auf die Auf- Affö- Beftleigu..g im Stemmen. Bei einem Bie führung dieses Unlustspiels verzichtet hätte. ner Meeting der Arbeiterkraftsportler stellte am Sonntag Fischer( Apollo) im beidarmig Drüden mit 71.5 Stilogramm eine neue Aftö- Beftleiſtung auf.
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Innerhalb bes Bolkstümlichen & urses über kulturelle Fragen spricht Donnerstag, den 15. Feber, um halb 8 Uhr abends im Parteiheim ( Prag II, Národni tř. 4, 2. Stock.) Genoffe L. Goldschmidt
über
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Literatur
La Traducteur, eine Zeitschrift in Deutsch und Französisch, beide Sprachen rein und richtig neben einander gestellt, wird überall dort willkommen sein, wo Vorkenninisse schon vorhanden sind und das Be streben besteht, sich in angenehmer Weise weiter zu unterrichten. Probeheft kostenlos durch den Verlag des Traducicur in La Chaux- de- Fonds ( Schweia).
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Volkszünder
Jan Kubelit und sein junger Sohn Raphael fangen die Schüler des Anstaltschores und als aus Hieronymus kubelit, die gemeinsam mit gezeidmeter Interpret der Violinfantasie bewährte Der bezüglich des Sachverhaltes geständige Ander Tschechischen Philharmonie ein halb sich der Geiger Peter Ry a ř. Weitere Sufgeflagte verteidigte sich mit Notwehr. Er habe erit dann zum Meffer gegriffen, als er sich selbst von Daß seit der Veröffentlichung meines lesten symphonisches, halb solistisches Stonzert gaben. Soli- onzerte, die noch immer als Festveranstaltun mir mit einem Messer bedroht fah. Als diese Verteidi- Stonzertsaal- Berichtes mehrere Wochen verflossen tenkonzert war es insofern, als der Geiger Sugen zum 60. Geburtstag des bedeutenden zeitge gung durch die Zeugen widerlegt wurde, änderte er find, beweist, wie sehr der Konzertbetrieb in der les- belit dabei die Hauptrolle spielte, als Symphonie- nöfischen tschechischen Tonseker3 anzusehen sind, gafeine Aussage und verantwortete sich mit hochgraditen Beit eingeschränkt ist. Was aber nur zu begrüßen fonzert war es anzusprechen, weil euch ein großes ben: Das Tic) e chische Staatstonjerba ger Erregung. Tragisch ist, daß der Erstochene in das ist, weil der Ueberfluß an Konzerten in den Prager symphoniſches Wert, P. J. Tschaikowskys torium, das einen Abend seiner Meisterklassen für fragwürdige Lokal nur durch Zufall fam. In seiner Stonzertsälen schon so groß geworden war, daß nicht Bierte Symphonie, zur Aufführung gelangte. Neben Bioline, Klavier und Cello diesem Zwede gewidmet angeheiterten Stimmung fiel er in diese Kneipe, de- einmal mehr Sensationskonzerte das Publikum lod, bei gab es Gelegenheit, den Sohn Kubelits als hatte, und die Musikscttion des Ziche chia ren Stammgäste Leute zweifelhaftester Art sind. Der ten. Unter den Veranstaltungen der letzten Konzert- Dirigenten und Komponisten fennen en kunstverein 3.- In einem Konzerte Angeklagte mit seinen zehn Vorstrafen( Diebstahl wochen ist an erster Stelle ein Solistenton- au lernen. Der Komponist Raphael Stubelit, der sich des sch e ch is chen nonetts, dieser jüngsten und Falschspiel) ist ein typischer Repräsentant die dert zu nennen, weil es doppelte Bedeutung hatte; in einer Fantasie für Violine und Orcheſter vor- Prager Stammermusikvereinigung, die soeben erst von ein Klavierabend des hochbedeutenden seit stellte, iſt zivar noch stark eflektisch in seinem Schafeiner erfolgreichen Konzertreise aus Italien zurüd jer Angehörigen der Prager Unterivelt. Die Geschworenen fällten ein berurteilen genöffifchen russischen Tonsezers Serge Protoffen, verrät aber schon heute starke Erfindungsgabe gelehrt ist, wurden Werte gespielt, die schon durch des Verdikt und der Schwurgerichtshof berurteilte ie wv, der diesen Künstler im produttiven und und beachtliches Ausdrucksvermögen, so daß man seis ihre instrumentale Besetzung Seltenheitswert haben Bakovský au der exemplarischen Strafe von sechs reproduttiven Sinn aur Geltung brachte. ner Weiterentwicklung hoffnungsvoll entgegensehen und darum nur höchst selten au hören sind, wie LudZahren. schweren und verschärften Schon einmal hat man in Prag die außergewöhn- fann. Als Dirigent befibt der junge Komponist über- wig van Beethovens wundervolles Es- durfiche pianistische Kunſt Brokofjews bewundert, der raschend viel Routine, wenn auch die Geſchloſſenheit Septett und Anton Dvořá! 3 Serenade" op. 44, feine eigenen und unerhört schwierigen Werle mit des Rhythmus mitunter noch zu wünschen übrig läßt, deren Besetzung allerdings nicht ganz dem Original einer Selbstverständlichkeit und Ruhe spielt, die eher wie eiva in dem zur Einleitung des Konzertabends entsprach. Außerdem wurde als Neuheit ein Nonett aufreizend als verblüffend wirkt. Aber nicht nur die gefielten Violinkonzert von Ludwig van Beethoven . von dem südslawischen modernen Tonseter Man Selaviertechnik Profofiems ist außergewöhnlich, son- Der Vater und Geiger Jan Kubelik als Interpret dič gespielt, eine namentlich im langsamen Mittelbern auch die flangliche Kultur feines Spieles, die ber solistischen Werte des Konzertes zeigte wieder fat stimmungsstarke und ausbrudssichere Komposi hohe Geiftigkeit seines Vortrages und die Seunst sei- einmal die ganze reife Größe feiner Geigenfunft. tion. Die künstlerische Ausführung des Programmics nes plastischen Gestaltens. Auch der Stomponist Pro- die im technischen Sinne so selbstverständlich voll ließ nichts au wünschen übrig, da die Streichinſtru fofiew, den man im Prager Stonzertleben längs endet ist, aber auch in vortragsästhetischer Hinsicht mente( Violine, Viola, Cello und Kontrabas) mit fennt und schätzt, zeigte sich an diesem Klavierabend den Hörer in den Bann schlägt. Ein Suf den Blasinstrumenten( Flöte, Oboe, Klarinette und als einer der erfindungsglücklichsten Schöpfer der eftonzert von besonderer Serzlichkeit hatte Fagott, sowie Waldhorn) langlich schön zusammen jüngeren Musikgeneration. Alle gespielten Klavier- bas Tschechische Staatstonfervato- ftimmten und das Rusammenspiel der Künstler verte offenbarten nicht nur den Reichtum einer un- rium ins Werk gefest, das damit den eigenen Net, rhythmisch und dynamisch aufs beste bifaibliniert berfieglichen und nie angetränkelten Invention, son- tor ehrte. Dieses Festlonzert, das als Orchester- war. Wäre nur zu wünschen, daß auch das Publi dern auch die souveräne Beherrschung der form. Dri- abend zu gelten hatte, brachte zwar nicht die gro- um derartigen Seltenheitslonzerten mehr Interesse ginalität im Rhythmus und Vielseitigkeit des ge- Ben symphonischen Werle Josef Suls zu Gehör, wohl and Teilnahme bezeugen würde. Eines der schön Die bescheidene, fachliche, schmucklose Art, in danklichen Ausdruds. Seine Visionen". mehr im aber seine populären und aus der Jugendzeit ſtam- sten Konzerte der Berichtszeit, ein Symphonie der Seger, das Opfer namenloser Mißhandlungen provisationsartige Klavierſtüde, die aber von präg= menden, die heute seltener zur Aufführung gelangen. tonaert der Tschechischen Bhilhar= und Demütigungen, das Inferno des Lagers und nantester Schärfe im Ausdruck find, seine vierfähige Unter anderen Werken hörte man: die aus dem monie unter der Stabführung Alerander von feiner Opfer zeichnete, hinterließ bei den aufmert: Sonate, feine einfäßige Sonate und alle die kleine Jahre 1894 ſtammende Duvertüre zum Winter- Bemlins Eh mit der C- moll- Symphonie Ludwig samen Hörern den stärksten Eindruck. Aus der Fülle ren Charakterſtüde, die man zu hören bekam, find märchen", den von Jul. Kalas instrumentierten van Beethovens unter anderen bedeutenden Werken erschütternden Materials, das der Redner unter Gaben eines aus vollen Händen schöpfenden Künst- Marsch der Bauernreiterei..Unter dem Blanir". zu im Programm, fonnten wir wegen anderweitiger breitete, feien einige besonders trasse und das Sylers und Meisters. Das Publikum war mit Recht von dem Sut auch selbst die Texte gedichtet hat, und die Verpflichtungen unserer Referenten leider nidit stem der Barbarei fennzeichnende Fälle heraus- feinen produktiven und reproduttiven Leistungen be Fantasie für Violine. Höchstens Lobeswert spielte wahrnehmen; wir müssen uns auf seine Registrie gegriffen. Für die 1800 Mann starke Belegschaft geistert. Große Begeisterung und großen Beifall bas unter der Leitung von Prof. Paul Dedeče rung beschränken. E. J. des Lagers stand ein Tagesraum zur Verfügung, fand auch der tschechische Bio Iinbirtuofel stehende Anstaltsorchester, sehr schön und diszipliniert Bezugsbedingungen: Bei Buftellung ins Haus oder bei Bezug durch die Bost monatlich Kč 16.-, bierteljährig Kč 48.-, halbjährig Kč 96.-. ganzjährig Kč 192.-. Inferate werden laut Tarif Rüditellung von Manustripien erfogt mir bei Einsendung der Retourmarten. billigft berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlas. Die Beitungsfrantatur wurde von der Post- und Telegraphena direktion mit Erlaß Nr. 18.800/ VI/ 1930 bewilligt. Druderei: Orbis". Druds, Verlags- und Seitungs- A.- G., Brag.
Ein Hitleropfer tlagt an Gerhart Seger , der junge sozialdemofratische Reichstagsabgeordnete, der die Schreden der nationalsozialistischen Stonzentrationslagerhölle fechs Monate au ertragen hatte, bis es ihm in lühner, abenteuerlicher Flucht gelang, seinen Beinigern au entlommen, berichtete am Montag abend im Heim der sozialdemokratischen Arbeiterpartei über feine Erlebnisse im Hitbelager.
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