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Muffig ist nicht die Stadt

der Selbstmörder

Mittwoch, 21. Feber 1934

ben eingeschlagen wurden. Dem Täter gelang es, in der Finsternis zu verschwinden. Beim halten, gegen die das entsprechende Strafverfahren Einschreiten der Wache wurde eine Perfon ange­eingeleitet wurde.

aus

recht nieder. In 200 bis 300 Meter Höhe drückte er auf einen Senopf: unter dem Rumpf löste jid) Unter dem Titel Aufſig die Stadt der und ging fast senkrecht wieder hoch. Unier ihm etwas los, das Flugzeng fing fich automatisch auf Selbstmörder" brachten wir in den letzten Tagen eine Notiz, in welcher mitgeteilt wurde, daßz Aussig  schlug etwas ins Eis. Die automatische Auffang= zu den Städten mit der höchsten Prozentzahl von in Seestadil verhaftete den 31 jährigen Steinmek sturzgeschwindigkeit von etwa 600 bis 700 Stilo Falsche 10- Münzen. Die Gendarmerie vorrichtung ist nötig, weil der Pilot bei einer Ab­Selbstmördern gehört. Zu diesem Schlusse kommt der Berichterstatter auf Grund einer misverstande taut und dessen Gattin, weil sie falsche Zehntronen bedienen fann. Von diesem Typ werden in Warne­Franz Ehmig aus Maltau im Bezirke Stomo- meter die Steuerung nicht mehr mit der Hand nen Statistit. Die Zahlen, die dieser Behauptung zugrunde gelegt waren, ſtammen nämlich aus den längerem Zeugnen, die Falsifitate, etwa 40 Stüd, an die Joffer- Wulf- Werke, Bremen  , in Lizenz­münzen verbreitet hatten. Die Ehmig gestand nach münde 150 Stück gebaut. Weitere 150 Stück sind Colizeiberichten des Polizeifommissariates Aujjig selbst hergestellt zu haben, um sich einen Verdienst aufirag gegeben worden. und betreffen nicht die Stadt Aufsig, sondern das Tätigkeitsgebiet diejes Polizeikommissariates, aljo Utensilien zur Falschmünzerei vorgefunden und zu schaffen. Bei einer Haussuchung wurden die auch die Crie Schreckenstein. Predliß und Bolau. beschlagnahmt. Die Falsifikate waren Wenn man die Selbstmörder in diesem Gebiete auf 3inn hergestellt und gut gelungen. Ehmig hatte die Bevölkerungszahl von Aufſſig bezieht, so kommt das falidie Geld in verschiedenen Städten, dar man selbstverständlich zu einer außergewöhnlich unter in Saaz  . Komotan und Kaaden   aus­hohen Prozentziffer. In dieser Notiz ist mitgeteilt, gegeben. daß in den Jahren 1930 bis 1933 jich 123 töd­liche Selbstmorde ereignet haben. Im Stadtgebiet Aufsig selbst aber waren es nur 116 und nach Ab­zug derjenigen Selbstmörder, die von auswärts tach Aujjig kamen, um hier ihrem Leben ein Ende au machen, verbleiben nur 87. Eine gleiche Rich tigstellung fann an der Zahl vorgenommen wer den, welche für das Jahr 1931 angegeben ist. Nach dem Bericht ereigneten jich 40 Selbstmorde mit tödlichem Ausgang. Zählt man bloß die im Aussi­ger Stadtgebiet erfolgten Selbstmorde, so gelangt man zur Zahl 36 und zieht man von dieser Zahl die Selbstmörder ab, die von auswärts stammen und den Selbstmord in Aufsig verübt haben. fo bleiben nur 29.

Nach dieser Richtigstellung ergibt sich für die Stadt Aussig   selbst teine Steigerung der Selbst mordziffer, die gegenüber anderen Städten auf fällt. Auch eine Zunahme in den letzten Jahren ist nicht bemerkbar. Die Statistik gibt für die leisten vier betrachteten Jahre 1930 bis 1938, wenn man die von auswärts stammenden Selbstmörder ab­zicht, folgende Ziffern: 19, 29, 19, 20,

In den Biljner Werkstätten der Staatshah­ner brach Montag abends im Dachstuhl des Kessel­hauses ein Schadenfeueraus. Es bestand die Gefahr eines Uebergreifens des Brandes auf die benachbarte Elektrizitätszentrale. Der herbeigerus fenen Feuerwehr gelang es, den Brand nach drei­stündiger Löscharbeit zu lolalisieren. Der ange­richtete Sachschaden ließ sich in den Abendstunden nicht mehr abschäßen; er dürfte jedoch bedeutend jein.

Ränber. Die Gendarmerie in 11zhorod fahn= det mit Stiern nach einer Räuberbande, die im Bezirk Radovo ihr Univejen trieb und die Jagd­hütte auf der Polonina Perianitá bei Kobylecké Voljann ausgeraubt hat. Die Gendarmen stießen auf fünf mit Militär- und Jagdgewehren bes waffnete Räuber, die in einer Waldschlucht im Schlafe überrascht wurden, so daß sie, che sie von der Schußwaffe Gebrauch machen konnten, alle verhaftet und unschädlich gemacht wurden. Alle fünf Räuber, Einwohner der Gemeinde Dubové im Bezirk Tačevo, wurden in die Haft des Bes girlsgerichtes in Rachovo gebracht.

Eine Zentralschule für Fliegerausbildung wird am 1. April 1. J. in Prag   eröffnet. Die Ausbildung eines Schülers dauert zivci bis drei Monate und die Unterrichtszeit ist derart gewählt, daß die Kursteil nehmer in der Ausübung ihres normalen Berufes nicht gestört werden. Die Absolventen der Flieger­famle haben Vorzugsrecht bei der Aufnahme in die Schule des militärischen Fliegernachwuchses. Die Schule veranstaltet auch Nachtflug- und Nebelflug­furje( ohne äußere Sicht), lehrt Flugafrobatic und bereitet die Flieger für die Eriverbung eines Ver­fehrsflieger Diploms vor. Prospekte und Informa tionen find fostenlos beim Sekretariat der Sentral schule für Fliegerausbildung Prag   I., Celetná ul. Nr. 13, Telephon 610-88  , erhältlich.

New York   im Schneesturm. In der Nacht auf Dienstag ging über New Jork und Umgebung ein Schneesturm von solcher Heftigteit nieder, wie man ihn schon 30 Jahre lang um diese Jahreszeit nicht erlebt hatte. Es fielen riesige Mengen Schnee. Mindestens eine halbe Million Leute, welche mit der Eisenbahn nach New York   fahren wollten, um ihrer täglichen Beschäftigung nachzugehen, tonn­ten die tleinen Städte und Ortschaften in der Um gebung New Yorks   nicht verlassen. Fast sämtliche Züge und Dampfer hatten große Verspätungen. In Philadelphia   entgleisten mehrere Tramways. In zahlreichen Städten bildete sich an den Türen und Fenstern eine so starke Schicht von vereistem Schnee, daß man die Schneeschicht zer had en mußte.

Die Kirchenaustrittsbewegung hat nach den österreichischen Ereignissen eine starte Belebung erfahren. Aus verschiedenen sudetendeutschen   und tschechischen Orten liegen Nachrichten vor, die auf einen überraschend großen Umfang dieser spon tanen Austrittsbewegung schließen lassen. Die Arbeiter wollen nicht mehr einer Kiraje angehören, in deren Namen bekende Bundeskanzler und Heimwehrmajore mit Kanonen auf Frauen und Kinder schießen. Sie wollen nicht mehr einer Stirche angehören, deren eifrigste Dienersiche Millas!

blutbefleckte Verbrecher vom Schlage eines Feh mit Orden auszeichnen. Die frommen Ka­nonenkatholiken haben, wie man sicht, ihrer Kirche einen schlechten Dienst erwiesen.

Auf dem Meeresgrund. Einem Bergungs­dampfer in Gdingen   ist es gelungen, die Identität jenes Schiffes sicherzustellen, das am 7. Jänner unweit des Küstenortes Jastarnija untergegangen Was gab es da? DNV meldet: Der Leiter war. Es handelt sich um den norwegischen 757 der Schleswiger Kriminalpolizei, Kriminalſetre- Tonnen- Dampfer ardy", der am 7. Jän­tär Krüger, der bereits längere Zeit schwer nevner mit einer Stohlenladung aus dem Gdinger Ha­venleidend war, hat sich erschossen. fen nach Kilrush ausgelaufen war. Ein Taucher stellte fest, das die Hardy" in einer Tiefe von 23 Metern auf dem Meeresgrunde liege. Infolge star ten Seeganges lonnte der Taucher nicht ermitteln,

Besteuerung der ausländischen Arbeiter in Das Symbol. Die Berliner   Morgenblätter Frankreich  . Der vom Finanzausschuß der Kam­veröffentlichen eine Meldung des preußischen mer verabschiedete Budgetvoranschlag ficht vor, Preſſedienstes der NSDAP  , wonach Adolf it daß die ausländischen Arbeiter, die weniger als Ter den politischen Leitern( bis ein sehn Jahre in Frankreich   ansässig sind, mit einer ſchließlich Ortsgruppenleitern) der NSDAP   das Sonderſteuer von 10 Prozent ihres Einkommens

ob sich die Leichen der ums Leben gefommenen Be jagung in dem Brad des Schiffes befinden. Wie

festgestellt wurde. bestand die Bejagung aus 14

Personen, über deren Schicksal bisher nicht

Recht verliehen hat, zum Dienstanzug eine Vi- belegt tischen Indu das Geringste bekannt ist.

stole zu tragen...

cinhei

Scite 5

Die neue Emigration

Freiheitskämpfer aus Oesterreich  

Vor den Standgerichten und Galgen der nehmer des einstweilen abgebrochenen Kampfes in christlichen Arbeiterschlächter retten sich nun Teil­bündlern haben die nahe slowatische oder mähri unser Land. Kleinere Abteilungen von Schuk sche Grenze erreicht, einzelne jind bereits auch nach Prag   gelommen. Einer dieser Genossen schilderte uns seine Flucht:

Ich bin ohne Papiere und ohne Pag gekom. men. Natürlich sind ich und noch ein Genosse, den ich unterwegs traf, nicht bis zur Grenzitation ge­fahren, schon weil wir keinen Baß hatten. Noch im 3uge wurden wir von Heimwehrfascisten kontrol­liert. Es gelang uns aber, durchzukommen.( Wie das verden wir den Zen- Schrten natürlich nicht erzählen.)

wir

In langem Fußmarsch famen wir in ein Dorf. Wir hüteten uns, die Bauern anzusprechen, erfahren aber von einem kleinen Mädel zu unserer bitteren leverraschung, daß wir noch in Oesterreich  waren. Unsere vorsichtigen weiteren Fragen schie nen dem Kind verdächtig vorzukommen erhielten jedenfalls feine Hare Auskunft und gin= gen ins Ungewisse weiter. Nach längerer Zeit er reichten wir eine andere Ortschaft noch immer Desterreich. Später habe ich dann erfahren, daß vir in Untenntnis des Weges und ohne Karten lange Zeit parallel der Grenze gegangen waren. Fragen durften wir ja nicht, um uns nicht ver­dächtig zu machen. Schließlich liefen wir denn audi geradezu in eine Falle. Plößlich ſtanden wir meh­reren Zollbeamten und Heimwehrlern gegenüber. die alle Gewehre trugen. Für einen solchen Fall hatte ich mit meinem Gefährten genaue Verabre Jungen getroffen. Leider hielt er sich nicht daran. fondern ergab sich. Ich konnie nun nichts anderes tun, als mein Heil in der Flucht zu suchen. Ich rannte um mein Leben, mir nachgesandte Schiffe dort bleiben, so nahe den Nachfolgern, lam nicht gingen schl, endlich erreichte ich einen Wald, aber in Frage. Also weiter: Ein Schneefeld, in dem ich bis zu den Knien einbrach und natürlich weithin sichtbare Trittspuren hinterließ. So mußte ich im nächsten Wald die Richtung vollständig ändern. Es gelang mir, die Verfolger irrezuführen. Hinter einem Baum oberhalb eines Abhanges verſtedt, hörte ich sie unten wütend auf den Entkommenen der Ausmalung der Behandlung, die sie mir an­fchimpfen, wobei einige Heimwehrburschen sich an gedeihen lassen wollten, erfreuten. Durch Geftrüpp, Busch und Unterholz hastete ich mit hochflopfen­

dem Herzen weiter. Es war schon duntel, ich mußte

die eiskalte Nacht im Walde verbringen. In der Bahn und Auto. Sonntag avend wurde auf Morgendämmerung des Samstag, gelang es mir Eine Tintenflasche gegen die österreichischenahme gemacht werden. mischen Arbeitern mangeit, soll jedoch eine Aus­cinem Bahnübergang zwischen Büchenbeuren   und endlich nach weiterem stundenlangem Marsch zu Gesandtschaft in Prag  . Wie das Pressebüro meldet, zeigten sich Montag in den späten Abendstunden Ein neuer Sturzbombenwerfer". Von den Hirschfeld ein aus der Richtung Traben- Erarbach einem Grenzstein zu kommen ich war gerettet! Der erste Mensch, den ich auf tschechoslowa- am Ed der Stefanifova třída und der Jung- Heindel Flugzeugwerfen in Rostod- Warnemünde fommendes, mit 5 Personen besetztes Auto von mannova ul. in michov ungefähr: 25 junge ist nach langen Versuchen ein neuer Flugzeugthy, einem von Simmern   kommenden Eisenbahnzug fischem Boden traf, ein Waldarbeiter, gab mir den Leute, welche verschiedene kommunistische Parolen ein sogenannter Sturzbombenwerfer, herausgeerfaßt und eine Strede mitgeschleift. Bier der guten Rat, nicht in einer bestimmten Richtung wei­auszurufen begannen. Sie wurden gleich darauf bracht worden. Die Motoren leisten 600 PS, die Antoinſaſſen erlitten schwere Verlegungen, der ferzugehen, denn dort seien die Leute alle ,, Hitler  ". von der Sicherheitswache zerstreut. Siebei gelang Geschwindigkeit beträgt bis zu 300 Kilometern. Bei es einem der Flüchtenden, in ein im Erdgeschoß der einem Probeflug, der späinachmittags in der fünfte kam mit leichten Verlegungen davon. Der da wäre ich vor Auslieferung nach Desterreich nicht österreichischen Gesandtschaft befindliches Fen Dämmerung durchgeführt wurde, stieg der Chef- Personenzug nahm die Verwundeten nach Mor- sicher. So ging ich in anderer Richtung weiter und st er von der Husova ul. aus eine Tintenflasche zu pilot auf etwa 4000 bis 5000 Meter und stürzte bach mit, jedoch ver starben drei von ihnen in der zweiten Station diesseits der Grenze be­werfen, durch welche zwei Fensterschei dann in einem Winkel von 70 Grad nahezu fent- auf der Fahrt. jtieg ich ungehindert den Zug.

Aus

ridsdorf, dem 21. Wiener   Vegirl, jenseits von allen Seilen los.

den Wiener   Donner der Geſchüße. Er fomnit jest aus Flowo es viele Gemeindebauten gibt, geht der Kampf Schußbund durchsucht. Dreimal geht Militär in Kampftagen der Donau  . Mit aller Macht setzt die militärische Aus dem uns nahen Ottakring   dröhnt es heraus. Manche Soldaten haben eine Heldentat

Montag Mittag kommt der Hausvertrauenstruppen. Und doch dauert es bis in den dritten mann atemios an unsere Tür:" Generalstreit! Tag, che sie die armen, verzweifelten, verbitter­Wasser aufspeichern, Lebensmittel beschaffen!" ten Proletarier besiegte. lind schon ist er an der nächsten Tür. Wir füllen alle Behälter, laufen um Petroleum, weil unter dessen das elektrische Licht ausgeschaltet wurde, kaufen für ein paar Tage Lebensmittel und finden in allen Geschäften von solchem Bedarf eine Menge von Leuten, die dieselben Wünsche haben. Unter­dessen gibt es nur mehr 1 Liter Petroleum für den Haushalt, wie im Striege. Man ist froh, diese Menge zu erobern und eilt nach Hause.

Die Straßenbahn fährt nicht mehr. Wo ihr der Betriebsstoff ausging, mußte ſie ſtehen blei ben. Der Strom fehlte. Die Stimmung wird er­regter, man weiß, was uns bevorsteht.., Siegen oder untergehen!". Etwas anderes, ein Kom

promis gibt es nicht. Zuerst ist man stolz,

das Haus und kommi immer wieder ergebnislos Gewalt ein, unterstützt von den fascistischen Hilfs- ununterbrochen. Am Dienstag- Morgen wird die begangen: Allen versperrien Wohnungen, die sie Kanonade heftiger. Bis Mittag sind die Rebellen schon vorher durchsucht hatten, als die Leute noch nicht besiegt. Erst als die zweite Nacht anbricht, darinnen waren, wurden die Türen eingeschlagen ergibt sich der noch lebende Rest. Viele der Kämp und feine Schußwache hingestellt. Diebe konnten Jetzt hören wir von dem etwa zehn Weg fer liegen wohl unter den Trümmern da die armen Genossen bestehlen, wenn sie es ge­minuten entfernten Ottakringer Arbeiterbeim her begraben, denn das ganze Innere des wollt hätten. heftiges Maschinengewehrfeuer. Die Nacht bricht Ottatringer Arbeiterheims ist zusammenge Es gab dabei auch Sozialisten unter den an. Eine ungewöhnliche Nacht. In allen Woh schossen von den Geschossen der Haubizen, die Soldaten, die nicht schossen. Einer zeigie nungen ist es finster, wenn man nicht Ersatzlicht in der nahen stoppstraße standen. einem Bewohner eines gegenüberliegenden Hau­fiir die elektrische Beleuchtung hatte. In den Je zwei Maschinengewehre der Schutzbündler ses, das ebenfalls vom Militär besetzt worden Wohnungen flammen Kerzen auf oder werden alte feuerten von jeder der zwei Straßenseiten des war, sein Gewehr, daß es nicht nach Pulver rod. Petroleumlampen hervorgeholt und entzündet. Arbeiterhauses, in dem auch Mietparicien Er hatte teinen Schuß abgegeben, aber, wie alle Auf die Straße darf man nach 8 1hr abends wohnten. Viele fonnten sich nicht mehr in Sicher- feine Gefährten, seit anderthalb Tagen mit ícerem nicht mehr. Man wird sonst erschossen. Mit vor- heit bringen. Unter den einstürzenden Mauern Magen für seine Befehlshaber gefämpft, weil der rüdender Nacht fomint auch aus Favoriten liegt Genosiin Sever tot, während der be- Proviantnachschub der so gut geführten Truppe" und Simmering   der Hall von Schüssen. Auch fannte alte Stämpe und Abgeordnete e ver vernicht funktionierte. Aber auch die Bewohner die um unser Wohnhaus knallt es. In manches Fena lept aus dem Hause fam. Heute wird behauptet, ser besetzten Häuser, die nicht auf die Straße durf­

ſter verirrte sich eine Kugel, manche Verletzte gab daß er aus Verzweiflung üben diesen Schidials- ten, hatten zwei Tage nichts zu effent, weil viele

es in den Heimen.

Mittwoch, als der Tag anbrach, hören

schlag und den Untergang der Partei Selbstmord der Proletarier teine Lebensmittel zu Hause daß die Partei doch den Kampf wagt, dann wird Das Knattern der Schüße hallt immer stärker begangen haben soll. Ob das wahr ist, konnte ich hatten. man weniger optimistisch, als man hört, daß zu Und einige Säuser weiter tampjien verzwei­wenig Schuzbund einrüdt. Man zittert um das in die stille Nacht des Montags. Da, knapp vor nicht erfahren. Mitternacht, dumpfe Schläge. Kanonen Die Rebellen standen dort etwa 26 Stuns felte Arbeitslose im Arbeiterheim für ihre Sache. Geschick der Kämpfer und der Partei. Ilm 3 he nachmittags die ersten Schüsse. ämpfen mit! Wir glauben zunächst, daß den im Kampf. Die Wehrmacht vermochte das Die Nämpfer waren zumeist arbeitslos, Dann immer heftigeres Maschinenge unsere Genossen einen Angriff auf die nahe Ka- Haus nicht zu stürmen, che es die Haubizen be- biele schon ausgesteuert. pehrfeuer aus der Richtung Ottakring.   ferne auf der Schmelz", dem Wiener   Exerzierjiegt hatten. Wir hören, daß es vom großen Gemeindebau play, machen und daß die Geschüße sie abwehren. Unterdessen rüdten Soldaten und Polizei mit wir wieder dumpfe Schläge. Es ist der dritte Sandleiten" kommt. Vom Turmstockwerk aus Die ganze Nacht schließen wir die Augen Stahlhelmen durch die Kreitnergasse an, in der sich Stampftag. In Floridsdorf   wird das Ar­wird die Straße damit gesperrt, als Polizei und nicht, weil etwa alle fieben Minuten einfache oder ein Einigang zu diesem Parteiheim befindet. Sie beiterheim von den Hauvißen vetämpft und gegen Hilfspolizei anrüdt. Hier fielen die ersten Opfer. Doppelschläge die Häuſer erzittern machen. Wir treiben aus einem anderen in der Gaſſe befind- 9 Uhr vormittags iſt dieſe lezte Feſtung des roten Unterdessen weiß man, daß es in Oberöster zählen bis gegen den Morgen mehr als 40 Schüjje. lichen Gemeindewohnbau die Leute aus den Woh Wien   im Kampf gefallen. Wie viele Opfer diese reich getracht hat, weil der Schußbund entwaff- Dann erfahren wir, daß Hanviken den Ge- nungen. Alles muß Sände hoch!" hinaus Lage foſteten, weiß man noch nicht. Sicherlich in net werden sollte. Auch in Steiermark   war etwas meindebau Sandleiten und das Ottakringer Ar- gehen. Dabei eine Mutter, die in der einen Hand die Duvende, weil die Regierung darüber schweigt. los. Das rote Wien wollte die Kämpfer in den beiterheim beschicken. ein Kind hält, die andere emporstrecken muß. Eine, Sie weiß nur zu sagen, daß ihre Truppen mehr Ländern nicht allein lassen. Nun auch hier der Wir zittern um die Braven, die sich für die alte, krante Frau steht in Unteriväsche vor Schredt als 20 Tote hatten. Stampf. Partei opfern. Da es teine Zeitungen gibt, gehen gelähmt in der Straße, in der ununterbrochen ge= Man beginnt nun die Teile der eingestürz Am frühen Nachmittag verkündet die Regie: Gerüchte in Menge. Man erfährt, daß es auch ſchoffen wird. Die Soldaten fümmern jich nicht ten Gebäude, wie des Karl Marrhoses, der Sand­rung Standrecht!", am nächsten Tag: In in anderen Bezirken losging und daß die Regie: darum, Mitleidige reißen die Frau weg. Die leiten und des Ottakringer Heimes aufzuräumen Bien herrsche überall Ruhe. Und wir rung keinesfalls so sicher Herrin der Lage ist, wie Delogierien müssen in der falten Nacht auf der und die armen, braven Genossen auszugraven, die hören heute, am dritten Tag, noch immer den sie es behauptet. In den äußeren Stadtbezirken, Straße bleiben. Dann wird das Haus nach dort für die Partei starben.