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Freitag, 23. Feber 1934
der Dollfuß in seinen Reden ja aud) täglich ver nossen für die bevorstehenden Kämpfe mit ihrem| streiter trauernd stehen, zu glauben, diese sichert, aber in den Verhaftungen und in der Nazi- Konkurrenten gewinnen. Für die Bewah geschändeten, gemarterten und in ihren barbarischen, jeder rechtlichen Grundlage entbehrung der demokratischen Freiheiten gegen das heiligsten Empfindungen tödlich getroffenen renden Behandlung der Eingekerferten unge drohende fascistische Joch zu kämpfen, dazu war, Menschen würden sich nun hinter die weiß- grühemmt fortjährt. Im Wesentlichen aber ist der wie ihre Kämpfe bewiesen, die österreichische nen Fascisten, gegen ihre eigenen Mörder und Inhalt auf zweierlei abgeftimunt. Einer Arbeiterschaft unter Führung ihrer Partei be- Henter stellen, das verrät eine kaum zu überseits auf immer wiederkehrende Aufforderungen reit. Dollfus hat diese Hilfe verschmäht, stets treffende Ahnungslosigkeit von der sozialistischen 31: friedlichem Zusammenwir nur Hohn, Provokationen und neue Unter- Arbeiterseele. ten", nämlich mit Dollfuß . Fen und Starhem- drückungs Maßnahmen als Antwort auf diese berg, auf Versöhnung der Arbeiter mit dem Bereitwilligkeit übrig gehabt. Nun, da er in durch die Word- Aktion herbeigeführten Regime, blutigem Straßenkampf niedergetreten, was andererseits auf die Stimmungsma che vielen zehntausenden Arbeitern Stolz und gegen Hitler Deutschland. Den Lebensinbalt gewesen ist, nun, da die Arbeitern, an die fich das Blatt wendet, wird Arbeiter Oesterreichs an den kaum geschlos bald restlos klar geworden sein, welche jajuftige fenen Gräbern von zahllosen ihrer mit Rolle ihnen da zugemutet wird, das ist, dem christlichen Fascismus aus der Patsche zu helfen,
dem einen Würger der Freiheit und der Rechte der Arbeiterschaft gegen den anderen
Würger, der sein Konkurrent ist. beizustehen.
Der infame Betrugsversuch soll nicht vereinzelt bleiben, auch die Wiener ,, Arbei. ter 3eitung", deren Gebäude und Druckerei die Dollfuß- Fascisten gestohlen haben, wird wieder erscheinen, sicher gleichfalls unter
Benügung ihres alten, den Reſern wohlver
Henderung im landwirt
Die Regierung
Nr. 45
gegen die Teuerung
Berordnung bevorstehend.
Wie des Právo Lidu" mitteilt, wird auf Grund des wirtschaftlichen Ermächtigungsgesetzes vom 9. Juli 1938 cine Regierungsverordnimg Auch ohne prophetische Gabe kann man den erscheinen, worin dem Ministerium des Innern meineidigen Schurken, die sich in Desterreich der und allen politischen Behörden der Auftrag erteilt wird, darauf zu achten, daß die Mittel der Staatsgewalt bemächtigt haben, voraussagen, Lebensbedürfnisse nicht grundlos verteuert wer daß sich kein einziger ehrlicher, flassenbewußter den. Nach der neuen Verordnung sollen alle dieArbeiter dazu hergeben wird, in dem Konkurjenigen bis zu 50.000 Kč, bzw. mit Gefängnis renztampfe, der braunen und der weiß- grünen bestraft werden, welche für Waren mehr verlan Fascisten Säuptlinge einen Finger zu rühren! gen, als durch die wirtschaftlichen Verhältnisse gerechtfertigt ist. weiter diejenigen, welche Waren überzahlen, welche Vereinbarungen betr. die lastung der Staatsfasse tritt nicht ein, da die Austali leberteuerung von Waren treffen, welche aus auch bisher schon vom Staate entsprechend subventio- Spekulationsgründen Warenvorräte zusammen faufen und schließlich diejenigen welche in speku lativer Weise Erzeugung und Handel einschrän daß über die angeführten Delitte die Bezirks
schaftlichen Exekutionsschutziert wurde
Die Vorlage geht an den Senat zurüð.
Gesetz über Exekutionsschutz fen. Die Verordnung wird den Vorteil haben,
Brag, den 22. Feber. Im verfassungsrechtlichen für Arbeitslose angenommen
Ausschuß des Abgeordnetenhauses wurden heute vor mittag die Senatsbeschlüsse über den Aufschub der Eyefutionen in Gegenwart der Minister Derer und Sodza verhandelt. Der Aufschub der Exekutionen
aeaen Arbeitsloſe wurde in der Senatsfaffuna ange:
tranten Gewandes, nur daß eben nicht mehr nommen, wobei der Ausschuß ausdrücklich konstamaryistische Redakteure sie schreiben, sondern tierte, daß im§ 4, der definiert, wer als arbeitslos einige Heimwehrschufte, wie angefündigt gefagt wird ,,, bewußtes Christentum"( siehe Granaten gegen Arbeiter Seimstätten!) und ,, wahres und echtes soziales Verständnis zwischen allen Ständen und der Arbeiterschaft" verkünden werden. Kein Zweifel, daß a II en che maligen sozialdemokratischen Zeitungen von den christlichen Proletariermördern die gleiche Rolle zugedacht ist.
Bevor der Ausschußzbericht über den Exekutions ferate über ein Buja protokoll vom Mai 1983 zum schutz vorgelegt werden konnte, wurden noch die Re
franzöfifchen Handelsvertrag, ſowie über den San
delsvertrag mit Bulgarien erstattet.
Als Referent zum Exekutionsschuß der Arbeits
ämter ſelbſt entscheiden und auch die Strafen auferlegen können. Das wird eine rasche Erledigung des Verfahrens gegen allen Wucher ermöglichen.
Ebenso viel Entschloffenheit
anzusehen sei, der Baſins, daß die krankenversiche losen hob Genosse St lein dann die schwere Zwie die Diktatoren" rungspflichtige Beschäftigung so auszulegen sei, daß digung der Geschäftsreisenden durch die Strise her es nicht darauf ankommt, ob der Angestellte auch vor. Der Ausschuß spricht daher in dem Bericht austatsächlich bei der zuständigen Krankenversicherungsdrücklich die Erwartung aus, daß die Vorteile dieſes anstalt angemeldet war und die Beiträge gezahlt Gesetzes auch den Handlungsreifenden und Berirewurden, sondern, daß es genügt, wenn die Beſchäftern voll zugute kommen werden. tigung nach den gesetzlichen Borschriften versicherungs- In der Debatte sprach sich der tschechische Gepflichtig war. nosse Koudelka gegen die Aenderung des§ 3 aus, weil die betroffenen Landwirte jetzt die Zinsen und Annuitäten für fait ein Jahr nachzahlen müßien und zivar in einer Zeit, wo sie ihr Geireide bereits verkauft haben und ohne Mittel dastehen. Er führte weiter an, daß der landwirtschaftliche Erefu tionsschuß bis Ende Feber dieses Jahres sich auf rund 145,000 Ginzelfälle ersiredt. Bis Ende des Jahres dürfte diese Zahl noch um 20.000 vermehr! werden.
In dem Senaisbeschluß über den Erelutionsschuß der Landwirte wurde dagegen ein neuer Zusatz zum§ 3 beschlossen, wonach von den Ereku tionsjahnt ausgenommen bleiben.
..verabredete regelmäßige Kapitalsabzahlungen, die jährlich 2 Prozent des ursprünglichen Napitals nicht überschreiten, Annuitäten und Zinsen, joweit diese Kapitalsabzahlungen, Annuitäten und Zinsen nach dem 9. Mai 1933( dem Tage des Inkrafttretens des 1. Erefutionsschuhes) fällig geworden sind."
Diese Bestimmung war mit Ausnahme der Beschränkung von Zahlungen, die erſt nach dem Mai 1933 fällig wurden ſchon im ursprünglichen Regierungsentwurf enthalten, ist vom Senate aber gestrichen worden. Nun wird wegen dieser Aenderung die Vorlage an den Senat zurückgehen müssen. Der Aenderung schloß sich auch der landwirtschafts liche Ausschuß an, der die Vorlage bereits ungeändert angenommen hatte und diesen Beschluß mun heute umitoßen mußte.
Die österreichische Arbeiterschaft ist gegen über den besser ausgerüsteten und verpflegten faicistischen Senfersknechten unterlegen und zur Zeit ohnmächtig, dieje nichtswürdige Schändung der ihr teuer gewesenen Parteipresse zu verhin dern. Sie muß zusehen, wie die mit ihren opfervoll und mühselig zusammengetragenen Grofchen erbauten sozialdemokratischen Zeitungsgebäude und Druckereien der Reklame, der Ver teidigung und den dunklen Zweden der Fasci9. ſten dienen werden, zusehen, wie die Schurken um die Gewinnung der Seelen der von ihren Mordgeschützen noch verschont Gebliebenen sich bentühen. Aber zu glauben, daß diese äußere Wehrlosigkeit die Voraussetzung dafür bilden merde, die sozialdemokratischen Arbeiter auch zur innerlichen Anerkennung des christlich fatholischen Mörder Regimes, oder gar zu sei ner Bewunderung und Verehrung zu bewegen, das verrät ein solches Maß von Dummheit, daß sich ihre ausführliche Würdigung angesichts der hohen Stufe der politischen Reife der österreichi schen Arbeiterschaft, welche diese der jahrzehnte. langen Erziehungsarbeit der Sozialdemokratie zu danken hat, erübrigt.
In zwei Ausschußresolutionen wird die Regie cung aufgefordert, schnellstens eine Vorlage über die Enischuldung der Landwirtschaft einzubringen und den Steuerzahlern über begründetes Ansuchen erträgliche Ratenzahlungen auf die schuldigen Steuern zu beiwilligen.
Die Eröffnung der für 10 Uhr angejegien Ble narjihung verzögerte sich infolge dieser langivierigen Ausschußverhandlungen bis um 2 Uhr.
Sutik, der frühere Gewertschaftsführer der tschechischen Meritalen, der sich mit seinem Verband selbständig gemacht hat, verwahrte sich gegen die Anschuldigung, daß sein Gewertschaftsverband das Genier: Shiten zu politischen Zweden mißbrauche. Zur Zeit als Miniſter Sámet noch Obmann des Verbandes war, sei doch das Genter System nicht anders gehandhabi worden als jetzt.
Ostrý( Gewerbeparici) sprach gegen eine Verordnung über die Bekämpfung des Buchers, die angeblich noch heute herauskommen soll und die Geld strafen bis zu 50.000 Kč vorsche. Die Regierung solle lieber erst die Kartelle verfolgen.
Im Laufe der Debatie traten auch drei Tom munistische Redner auf, die wie üblich, die Regie: rung entlarvien", daß fie auch mit diesen Gefeßen nichts anderes bezwvede, als die Arbeiter und Kleinbauern zu schädigen.
Gegen 8 Uhr abends wurden dann sämtliche heute verhandelten Vorlagen in beiden Lesungen angenommen. Die nächste Sitzung wird auf schrift lichem Wege einberufen werden, voraussichtlich erit für den 6. März. Vor Schluß der Sizung hält der Vorfizzende noch dem Abgeordneten Procházka. dem Führer der Eisenbahnerorganisation der tschechischen Nationalsozialisten, der heute nachmittag verschieden
I'm Plenum wurde zunächſt der Initiativanirag auf Errichtung einer evangelischen theologischen Vollends albern ist die Vorstellung der Fatultät in Preßburg behandelt. Es geht darum, Dollsuz Selique, fie fönnte mit der getarnten der bereits seit den Zeiten der Reformation in Preßz Wiederherausgabe der früheren sozialdemokra burg bestehenden theologischen Lehranstalt Hochschultischen Zeitungen die Arbeiter als Bundesge- charakter zu verleihen. Eine neue finanzielle Beit, einen Nachruf.
A. M. de Jong:
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Verschlungene Sfade
Ein Roman in vier Episoden
Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E. R. Fuchs.
Dieser Gedanke schien ihn zu erschreden. Seine Augen wurden starr und öffneten sich wei
ter.
..Du bist beklagenswert", antwortete Peter; aus seinem Ton fonnte man nicht entnehmen, ob er es im Ernst so meinte oder nicht.
Aber der andere spann seine eigenen Gedan
ten weiter:
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In der„ Přítomnoji" schreibt Perouita an leitender Stelle über die österreichischen Ereignisse. Einleitend legt er ein Bekenntnis der Bewunderung ab für die Tapferkeit, mit der sich die österreichische Arbeiterschaft geschlagen hat, um dann später die Volitit der österreichischen Sozialdemokratie seit dem Umsturz zu fritisieren und eine Parallele zu ziehen zur Politif der Sozialdemokratie in der Tschechoslowakei . Der Artikel schließt mit folgender Vetrachtung:
„ Durch das Ereignis des österreichischen Stampfes hat sich der Ring des Fascismus um unsere Republik sozusagen geschlossen. Wie im Weltfrieg fommt es nun darauf an, welche Partei die stärkeren Nerven haben wird, ob die Partei der europäischen Demokratic oder die des europäischen Fascismus. Die Tschechoslowakei wird nichts an ihrer Art ändern: Sie hat die Aufgabe, im demokratischen Realismus, dem sie bisher ergeben wvar. fortzuschreiten und weiter die Tradition der Koa litionspolitik zu pflegen. Und es darf darauf nicht vergessen werden: Bei der Demokratie bleiben und eine genug autoritative Regierung schaffen, weldje die Fähigkeit hat, die Entstehung des Chaos, dies ses ärgsten Feindes der Freiheit, zu verhindern. Wenn wir bei der Demokratie bleiben, müssen wir genau soviel Ordnung und Entschlossenheit be fiken, wie sie die Dittaturen haben."
Abgeordneter Brocházka gestorben. Gestern starb Abgeordneter Bohumil Procházka, Angehö riger der Tschechischen Nationalsozialistischen Bartei, und Obmann der Eisenbahnerorganisation
Jednota". Es war ein Mann, der immer ener gisch für die Interessen der Eisenbahner eingetreten ist und aufrichtig sowohl mit den tschechischen, als auch mit den deutschen Sozialdemokraten zusammengearbeitet hat.
Kopf und antwortete:„ Das würde dir nicht leicht fallen und sicher nicht mehr Befriedigung ge währen..."
von Land und Volk... Land und Volk... dafür müssen wir unser Menschsein opfern, unser Leben als Mann oder Frau... Du, Peter, bist wirklich der Veneidenswertere von uns beiden... Ach, Kerl, ich habe manchmal mit so wildem Heimweh an dich gedacht!... Manchmal, siehst du... nügen?" wenn es gar zu schwer war."
„ Sehr möglich", seufzte nachdenklich der Prinz." Was auf Erden fönnte mir noch ge
genau genommen Gößen, gezierte hölzerne Pup: pen, Säulenheilige... Immer umgibt uns chr erbietige Anbetung in allerlei gezwungenen Halinngen und wir dürfen uns nicht frei und zwangslos bevegen, um das Decorum, die Hofetikette, die chrfurchgebietende Majestät nicht zu verletzen. Wir müssen immer in Glanz und Pomp „ Aber jegt", plädierie Peter, jetzt bist du und Feierlichkeit in übergrellem Lichte stehen und Er schwieg einen Moment, seufzte tief und Universitätsstudent... Nun bist du doch so gui unsere Kleinsten Taten werden zu Legenden. Selbst fuhr dann ruhiger fort:„ Eigentlich, sichst du, Pe- wie ein freier Mann." unser intimstes Leben ist nur soweit heilig, als es ter, von Natur aus bin ich ein ziemlich schüichDer hinter ihm lachte höhnisch. nicht mit Politik verquidt werden kann. Ein Leben terner und zurückgezogener Jemand, der ein „ Student!" klag es bitter." Paradepuppe nach Lust und Begabung ist verboten. Trauung mit wenig Halt braucht, etwas Wärme und Freundeiner zufällig in den Weg tretenden Frau, nach schaft. Aber überall fand ich nur Ehrfurcht, werden wollen, das hatte Reiz für mich. Ich bin der Universität bin ich... Ingenieur hätte ich der man toll ist, unmöglich. Umgang mit ſelbſter- Angst, hündische Anbetung, memmenhafte, tricOffizier, nicht einmal beim Geniekorps, das wählten Freunden verboten... Politik,... cherische, flennerische Schmeichelei und immer würde sich für einen Stronprinzen nicht schicken. Staatswissenschaft... dynastische Belange wieder zielte es nur darauf ab, Einfluß zu er- Und nun studiere ich hier die Rechte... bei ProTradition... Neberlieferung. Intrigen hier Tangen, um dies oder jenes zu erreichen. Das fessoren, die zittern und sich bis zur Erde beugen, und dort und überall... allzeit der Hinterge hat mich auf die Dauer entnervt und mir das ..Du entledigst dich doch immer wieder allen danke: welche Belange sind hier am Wert? wenn ich herein komme... Ich ärgere mich, ich wahre Wesen der Menschen enthüllt. Ich kann Zwanges, tämpft dich durch alle Mühjal und du Was will man von dir erreichen?... Welche Ein- fic nicht mehr lieben, mit dem besten Willen der langweile mich zu Tod... rings um mich lauholst ausgiebig Atem, wenn du wieder deine Frei- flüsse steden da dahinter... welche heimliche Ab- Welt nicht, und so habe ich mir in meiner Gesen Wachthunde und Spione,' s ist wie je und eh. heit hast... sicht da?... Der Mann, der mein Vertrauen fangenschaft einfach genommen, ras eben erreich ich fann mich nicht rühren, ohne daß mich das eine Und ich muß in dem Käfig bleiben... nicht sucht... die Frau, die ihre Arme um meinen Hals bar war... Und ach, Skerl, da konnte ich ja so über mein Tun und Laſſen einen schleimig patriooder das andere Zeitungsungetüm belauert und einmal wie ein wildes Tier, sondern wie ein gut schlingt... was denken sie, was wollen sic?... viel erlangen! Alles... beinahe alles! Sobald umsorgtes, ängstlich verhätscheltes Acffchen. Siehst du, Peter, uncigennüßig, wie Mensch zu die Frau in meinen Phantasien etwas zu be- eröffnen und Kongresse und Wohltätigkeitsfeste. tischen Artikel schmiert... ich muß Ausstellungen Alle meine Wünsche werden erfüllt... aber der Mensch, werden wir selten, vielleicht nie behan- deuten gewann, bevölkerte sich augenblicklich mein und wenn ich einen Moment entwischen kann, Käfig öffnet sich nicht... Nun werden wieder Be- delt... Und immer auf Grund eines uralten Ri- Leben heimlich mit Frauen und ich lernte alle tann incipe ich mit ein paar hündischen Speichelrichte über meine Grillen geschrieben, weil ich an tus umhergeführt und zur Schau gestellt... von Wolluſt fennen, die es gibt, bevor ich noch voll- ledern von der Sorte deines Grafen W.; ich dem offiziellen Essen nicht teilgenommen und einen Kindheit an... man darf sich kaum mehr in sci- tommen erwachsen war. Weißt du, alles wird merkwürdigen Besuch empfangen habe." nem eigenen, abgeschlossenen Zimmer bewegen... dir zum Spielzeug und ein Kind, das zu viel falle, und selbst dann kann ich nicht immer versaufe und ich schweinigle, bis ich unter den Tisch „ Ja, der Purpur drückt schwer", spottete und die widertvärtige, schleimige Schmeichelei rund Spielsachen hat, kann sich nicht mehr richtig geſſen, daß ich nur ein Teerer Schlauch bin, dem um dich... die flebrigen Herren von der Presse, daran freuen. Man wirft sie ein bißchen herum, der lebendige Wein entnommen worden... Der Prinz schien ihn nicht zu hören. Er die bis zum Boden gebeugten Kaufleute, die ffla- läßt sie achtlos liegen, vergißt oder zerbricht sie Manchmal wünsche ich wirklich, ich wäre als der beugte sich in seinem Stuhl nach vorne und blickte vische Förmlichkeit... und immer flehende in schlechter Laune. Tief im Herzen liegt nun Sohn eines Pächters meines Vaters da oder dort seinem Gast ganz aus der Nähe in die Augen. Augen, untertänige, gunstheischende Blicke... we einmal die Sehnsucht begraben, und zu viel BeEigentlich fann man nicht behaupten, daß gen eines Amtes, einer Beförderung, Auszeich- sit macht das Leben so hohl und so leer wie eine ich wie ein Mensch gelebt habe". fuhr er fort, nung... Bergöttlichte Gefangene sind wir, Pe- düstere dunkle Grotte, in der man vor Einsam., außer an jenem übermütigen Nachmittag mit ter, au lebenslänglichem Sterker verurteilt als feit vergeht... Stein Mensch kann auf Erden so dir... du und alle, denen wir begegneten, hielten Strafe für unsere Geburt, an der wir genau so einsam sein wie ein Fürst... Das flingt vielmich für einen gewöhnlichen Jungen... der unschuldig sind wie ihr... Und wenn man flagt, leicht idiotisch, Peter Zanzi, aber wenn ich dich Bauer ivagte es, mir mit seiner Gabel zu dro wird man gerügt und getröstet mit vermoderten so aus der Nähe betrachte, möchte ich du sein." hen!... Wir, Fürsten und Fürstenkinder, sind Worten: hoher Beruf. Gottes Gnaden, das Wohl Peter Banzi lachte nicht. Er schüttelte den
Beter.
..
geboren..."
Er schivieg und griff mit nervös zitternder and nach der Weinflasche. Peter musterte ihn scharf.
" Prost, glüdlicher Hund!" rief der Prinz mit erhobenem Glase. ( Fortsetzung folgt.),