Mr. 45
nichtend.
Freitag, 23. Feber 1934
,, Prager Tagblali"
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General Goering klärt. Leider zieht man in England weder seis gen aufgerüstetes Deutschen Die Empörung gegen das das Ausland auf! tens der Morning Post", noch seitens der Mes wird auch dem englischen Weltreich gierung oder der Parteien, die erforderlichen Fol- einige Nüsse zu fnaden geben. Hitler- Deutschland, gerungen aus der flaren Erfenntnis der Wahrheit. das bald auch in Oesterreich direkt oder indirekt Apres nous le deluge!, Nach uns die herrschen will, ist zu einer Gefahr für die gesamic Sintflutscheint man jenseits des Kanals, der Kulturwelt geworden. Deshalb muß man überall militärisch nur noch sehr wenig bedeutet. zu den für Aufklärung sorgen, weil es daran leider noch len. Ein nach den englischen Vorschläs in allen Ländern fehlt.
Von Hans Rheinländer. Zu den hauptsächlichsten Propagandamitteln der deutschen Nationalsozialisten gehört das demagogische Schlagwort. In den ersten elf Auflagen seiner Schrift„ Mein Kampf " hat Herr Hitler feine Propaganda- Methoden unbedachteriveise ver raten; er sagte dort wörtlich:" Der Deutsche hat keine blasse Ahnung, wie man das Vol! beschwindeln muß, wenn man Massen
Sensationsprozeß um ein verschwundenes Kind
anhänger gewinnen will." Nachdem er Maſſen: Eine furchtbare Morbanklage- Des Kindes beraubt und ruiniert- Eine unheimliche Frau ren stand die Waffenſe Rosa Nový, unter deren und nahm natürlich nicht umsonst ihre Hilfe Brag, 22. Feber. Vor ziemlich genau drei Jah| gen batte oder einen Rat brauchte, wandte sich an sie Sänden vier Pflegefinder spurlos und auf unge in Anspruch. Etwaige Miserfolge schadeten ihr na lärte Art verschwunden waren, vor den Prager Getürlich nicht im mindesten, wie das schon bei ihres schworenen. Die Antiage lautete damals auf St in gleichen zu sein pflegt. desentführung und endete mit der Berur teilung der Angeklagten zu fünf Jahren Ker fere
anhänger gewonnen hatte, ließ er den Satz, der des" Führers" Charakter und Glaubwürdigkeit dokumentierte, streichen. Ein beliebtes Schlagwort Hitlers war das von den„ Parteibuchbeamten" und von den demokratischen„ Bonzen", die in gui bezahlte Stellungen gekommen seien, ohne die entsprechende akademische Bildung zu haben. Dieser Anklage folgte dann der Nazischwur:„ In un jerem Staate wird niemand eine Stellung einnehmen fönnen, für die er nicht die entspre chende Vorbildung genossen und die erforderlichen Gramina abgelegt hat."
Das hörte jich für viele, die von der wirflichen Demokratie feine Ahnung haben, für ewige Zeit ein Bildungspribileg aufrecht erhalten
wollen, außerdem aber den Prüfungen aller Art eine übergroßze Bedeutung beilegen, sehr charat terfest und entschlossen an. Aber welche Antwort würde ein neugieriger Deutscher bekommen, der jetzt im Machtbereich der Herren Hitler und Goe ring fragen sollte:
1. ob die Erlernung des au jich gewiß schr anständigen Anstreicherberufs die geeignete Vor bildung für einen Reichsfanzler= post en sei;
2. ob der simple Hauptmann Goering, der dem alten Herrn von Hindenburg einen Staats: wald geschenkt hat und von demselben Reichspräsidenten zum General ernanni wurde, die richtige Eignung für das Amt eines Ministerpräsidenten mitgebracht hat;
3. ob ein junger Landskne di. von dem man nur weiß, daß er einen der furchtbarsten Fememorde auf dem Gewissen hat und des halb zu Zuchthausstrafe verurteilt wurde, der rich tige Mann für den Posten des Polizeiprä sidenten in Breslau sei---?
Ja, wie wäre die Antwort, wenn ein Deutscher derartige Fragen stellen wollte? Der würde in der nächsten Stunde administrativ, also ohne Untersuchung und Zeitbegrenzung in ein Monzentrationslager gesperrt und dort vielleicht zum Krüppel geschlagen werden. Deshalb wird in Deutſchland n i e m and ſo unvorsichtig sein, der
artige Fragen überhaupt zu stellen.
Herr Ministerpräsident und General Goe ring, vor wenigen Monaten also noch simpler Saupimann, hat unier seinem Namen ein Buch drucken lassen über Deutschlands Wie dergeburt", das auch ins Englische überfest worden ist. Die Londoner Morning Post", ein hochfonservatives Blatt, hat aus diesem Buch einige Kapitel abgedruckt. Sie hat das offenbar mit großem Behagen getan, denn sie stellt abschließend fest, daß Herr Goering den Englän dern(!) erzählt habe 1. von der„ Eintreiſung Deutschlands" vor 1914, 2. von der totiven digen" Eroberung Belgiens , 3. vom Ende des Krieges, den Deutschland eigentlich gewon nen, und nur deshalb„ verloren" habe, weil Juden und Marristen den berühmten Dolchsioß geführt hätten, 4. das parlamentarische System ( ein englisches Heiligtum!), von Juden und Mar: risten erfunden und gestützt, habe Deutschland zugrundegerichtet, 5. mit dem Austritt aus dem Völkerbund habe Adolf Hitler sich zum Führer der Welt gemacht.
Das Buch jedes Blatt eine„ preußische Großschnauze" sollte natürlich Nazi- Propaganda im Ausland für Deutschland machen. Nachdem die„ Morning Post" sechs Kapitel abgedruckt hatte sie hatte das Nachdrucksrecht für viel Geld erworben hatte sie aber genug und ihre Lefer auch. Ihren Lesern sagte sie dann zur Aufflärung, daß das Buch Goerings,„ dieses hervorragenden Vertreters des neuen Deutschland ", außerordentlich aufflärend sei. Freilich werde es gerade die entgegengeseßten Gefühle erweckt haben, als Der Autor beabsichtigte. Von Anfang an bis Ende stoße man auf einen Fanatismus, der für jeden englischen Instinkt abstoßend ist." Goes
Auch heute steht das Verschwinden eines unches lichen Kleinkindes zur Verhandlung, doch ist der heu tige Fall weit unheimlicher und krasjer in seinen Einzelheiten. Die Anflage lautet nicht auf Entführung, sondern auf Mord an einem Neugeborenen, einen faltblütigen Mord aus nadter Gewinnsucht, veröunden mit schamloſeſter geldlicher Ausnüßung der Kindesmutter, die nicht nur ihres Stimbes berautot, jon: dern buchstäblich bis auf die lebic Strone ausgeplün satub aus Manovice bei Sirna, der Verbrechen dert wurde. Angeklagt ist die 36jährige Anna des Mordes, der fälschlichen Bezichtigung, der Verleitung zur falschen Beugenaussage und des elf fachen Betruges. Der Prozeß ist auf drei Tage berechnet und der Andrang des Publikums ganz liest sich wie ein unwahrscheinlicher Roman. außerordentlich. Die umfangreiche Anklagefchrift
Tragischer Auftaft: ein Selbstmord
Im März v. J. vergiftete sich die Bänerin Marie sa deřábet aus Sejtajovice, einem Dorf das ganz nahe bei Stanovice liegt, mit Salzsäure und erlag am 11. März nach fünftägigem Todeskampi dem schredlichen Todesmittel. Die Erhebungen der Gendarmerie führten zu dem Resultat, daß die Be dauernswerte Selbstmord verübt hatte, weil sie er fuhr, daß ihr Mann vor einem Jahr, also im Früh jahr 1982, mit der 40jährigen Anna ilich ein sind gehabt habe. Diese Stränkung fonnte sie nicht verwinden. Als man dieser Spur weiter nachging, wuchs sich die Augelegenheit zu einem geradezu un erhörten all aus. Sowohl die Jilich als auch Anna Jakub wurden in Haft genommen, dod stand die erstere bald nicht nur als völlig unschuldig da, sondern als bedauernswertes Opfer der Jakub.
Eine verhängnisvolle Liebelei. Tatsächlich hat Anna Jilich im Sommer 1931 mit dem Nachbar Ka de r á bet ein Verhältnis an geknüpft, als dessen Frau zu Besuch bei Verwandien d die Jilich
Diese Anna Jakub nabm sich also der ver zweifelten Zilich an. Zunächst versuchte sie eine Ab treiberin zu finden. Das gelang aber zunächst nicht und außerdem war in der Jilich der Mutterinstinkt so stark, daß sie erklärte, das Mind zur Welt bringen zu wollen. Nach der Geburt ſollte es für ein Jahr irgendwo untergebracht werden, dann wollte jie es als fremdes Kind zu sich nehmen, so daß auf diese Weise der lieben Moral genuggetan wäre und sie fich doch ihres Mutterglüces erfreuen könnte. Zofort bot die Nalub iure germittlerdienſte an, denn natürlich fannte sie zahlreiche vornehme Damen, die Am 30. April brachte die Jilich, der es tatsächlich mur darauf lauerten, ein Pflegekind zu bekommen. gelungen war, ihre Schwangerschaft geheimzuhalten, in einem Brager Sanatorium unter dem falschen Namen Siz einen Knaben zur Welt. Die Freundin und Beraterin Anna Jakub lag schon auf der Lauer. Sie erklärte, eine gute Pflegemutter ge funden zu haben, die aber nicht erkannt und genannt sein wolle". Jeder Verkehr zwi schen Mutter und Pflegemutter müsse ausschließlich über die Jakub erfolgen, persönlich würde sich die und folgte ihr das Neugeborene, einen fräftigen Unbefannie niemals zeigen. Die Jilich glaubte alles Jungen aus um ihn nic wiederzu= fchen
In den Klauen des Ervrenerin.
Noch ein Brief
Verehrte Redaktion!
Der Artikel des Herrn W. Jatsch über den Leitartikel des„ Prager Tagblatt" hat mich sehr erfreut, doch ist er leider zu zahm. Ich bin kein Sozialdemokrat und doch hat mich der erwähnte Leitartifel außerordentlich empört. Wenn die Führer der reichsdeutschen Sozialde
motrat en fich friedlich unterwarfen, um( wic ich annehme) fein Blut zu vergießen und weil sie konnten, hat man sie der Feigheit und Schwäche sich die Gemeinheiten, die folgten, nicht vorstellen bezichtigt; wenn die österreichischen ſich wehren, so wirft man ihnen Blutgier vor.
Hochachtend
Ein Geschäftsmann.
zu sprechen sein wird, daß die Jakub das Kind in Billa ihres lepten Dienstgebers, eines Ingenieurs S. ihrer Wohnung getötet und dann in der in der Bentralheizung verbranni
hat.
Die Auflage legt der Jafub weiters eine Ver leitung zur falschen Zeugenaussage zur Last. Zbre Verteidigung itügt sich auf die Behauptung, daß die Silich selbst ihr Mind einer gewissen rau ration fennengelernt habe. Um diese Aussage zu er Uhliti!" übergeben habe, die sich in einer Restau unter Erinnerung an verschiedene Gefälligkeiten aufhärten, hat sie ihre Nachbarin, eine gewisse Turer, gefordert, die von ihr behauptete Uebergabe des Stins des fälschlich zu bezeugen. Tatsächlich hat die Turet bei der ersten Einvernahme in dieſem Sinne ausgesagt, aber schon am nächsten Tag frei willig diese Aussage widerrufen und wahrheitsge mäß erflärt, von der Sache nichts zu wissen und von der Jalub zu der Falschaussage angeſtiftet worden gu ſein.
Endlich ist die Jafub noch der fälschlichen Besichtigung angeklagt, weil sie die vernehmenden Gendarmerieorgane beschuldigte, sie hätten sie gewaltsam und in roher Art zu einem Geständnis zwingen wol fen.
Was nun folai, fann nicht anders bezeichnet werden, denn als raffiniert angelegter und erbar mungslos bis zum vollkommenen Ruin des Opjers Nach Berlesung der Anklageschrift schritt der durchgeführter Raubzug. Schon bei lebergabe des Borjißende OGR. vambera zur Einvernahme indes hatte sich die Jalub 1500 Kč – natürlich der Jakub. Diese Bernehmung dauerte stundenlang. für die linbekannte ausfolgen lassen. Im Namen Da die einzelnen Puntie der Verantwortung noch dieser Unbekannten erschien sie nun immer und im Gegenstand des Beweisverfahrens sein werden, gemer wieder und verlangte unter allerlei Vorwänden nügt vorläufig eine ſummariſche Kennzeichnung des größere und Heinere Beiräge. Bald als Darlehen. Verteidigungsinitems der Angeklagten. Diese präsen bald als irgendein Entgelt. Die Hunderier und Tau- tiert sich als stattliche, viel jünger aussehende, sender flogen nur so. Als das Opfer völlig ausgefchwarzängige Frau, offeniidulich sehr intelligent, plündert war, mußte der Vater der Jilich aus belfen. Wenn der einfache Wunsch nicht Erfolg hatte, drohte die Jafub mit Enthüllungen. Aber stets im Namen der Unbekannten". Sie selbst heuchelte tiefes Mitleid mit der gequälten Frau. Natürlich lies; jie es an rührenden Schilderungen von dem vrächtigen Gedeihen des Knaben nicht fehlen. Er sei auf den Einer Schwester der Jilich ,, borgie" jie 5000 Kč un ter der Vorspiegelung ab, ihr Schwager baue ein Sanatorium und die Zilich werde Verwalte rin sein. Abgesehen von diesem„ Darlehen" dürfic fich die von der Silich erpreste und erschwindelte Summe auf etwa 20.000 Kč belaufen.
Jilich ist eine alternde Frau, Kriegswitwe, und hat drei Kinder, von denen ihre älteste Tochter schon 19 Jahre zählt. Sie sollie die furze Liebelei teuer be- Namen Rudolf getauft, es gehe ihm herrlich uſw. zahlen. Eines Tages fühlte sie sich schwanger.
Ihre Verzweiflung war groß. Sie schämte jich vor ihren erwachsenen Stindern, ihrem noch lebenden strengen Vater, der ausgedehnten Verwandtschaft und wollte unter allen Umständen ibre Mutterschaft verheimlichen. In dieser Zeit trat die Angeflagic in Aktion:
Anna Jafnb, die Antorität des Torses. So darf man sie rubią bezeichnen, wiewohl ihr Ruf nicht der beste war. Man nannie jie meist ran& i", weil fie mit einem Mann dieses Na mens zusammenlebte. Energisch, durchtrieben, über aus selbstbewußt, grenzenlos verlogen, dabei von inggeſtiver Beredsamkeit, hatte diese 36jährige Frau außerordentlichen Ruf und Ansehen weit und breit. Stvar war sie eines guten Sausmeisterspostens bei einem Milanovicer Willenbesiger unter dringen dem Diebstahlsverdachtenisent wor den, eine Stelle als Stinderfrau verlor jie, weil sie Schulden auf den Namen ihres Dienstgebers machte. Aber das alles tat ihrem Ansehen feinen Eintrag und die Dörfler glaubten ihren abenteuerlichsten Erzäh lungen. Wenn man ihr glauben wollte, so fannte sie alle bedeutenderen Leute Prags ; wer etwas zu besor
Wiens Arbeiter- Zeitung
redegewandt und von außerordentlich guter Ausbrudsweise. Man glaubt gern, daß sie in ihrem Dorf eine Rolle spielt.
Sie gesteht die ihr zur Laft gelegien Betrü gereien, bestreitet aber jede Echuld in dem Hauptpunft der Anllage: dem Verschwinden des Mindes. Sie beharrt darauf, daß die Jülich selbst das
Mind einer Frau übergeben habe, die sich unter dem Namen Uhlirik vorgestellt habe. Sie, die Jafub, habe jie noch ausdrücklich gewarnt, ihr Sind so ohne wei ieres einer lubefannien zu überlassen. Sonderbar ist nur, daß diese
Fran Ihliřif" von feinem Menschen geschen wurde.
918 sie aber sah, daß die Jilich tatsächlich völ Die Zeugin" Turef hat befanntlich ihre fal fig ausgeplündert war und von ihr nichts mehr zu sche Aussage in diesem Punft widerrufen. Die Jaholen sei, erffärte sie ihr, der St nabe sei ae fub beharri jedenfalls fest auf ihrer Behauptung, von torben. Natürlich verlangte jie gleichzeitig 1300 dem Verbleiben des Kindes nichts zu wissen. Heber Kč„ fürs Begräbnis". Da die zilich kein Geld mehr alle Einzelheiten wird beim Beweisverfahren zu rehatte, sette ihr das unheimliche Weib zu, von Maden sein, das sich recht dramatisch gestalten dürfic. deřávet Geld zu fordern. Schließlich übernahm fie selbst die Ervreiserrolle und bei diefer Gelegenhei enthüllte sie deisen Frau die Liebesaffäre ihres Man nes, wodurch die Unglückliche zum Selbstmord ge Parteigenossin! Parteigenosse!
trieben wurde.
Das Kind in der Zentralheizung verbrannt?
Bist Du schon Mitglied der
Die Frage nach dem Verbleib des Kindes ist Kinderfreunde?
trop allen Nachforschungen nicht geflärt worden. Sicher ist nur, daß es am 2. Mai noch gelebt hat, denn an diesem Tage sahen es Zeugen noch in der Wohnung der Jafub. Die Anflage folgert aus verschiede nen Indizien, von denen beim Beweisverfahren noch
Als Viktor Adler 1886 daran ging, die streitenden Fraktionen der Arbeiterbewegung wieder versöhnen, gründete er zu diesem Zived Gemartert, ermordet und geschändet. das Wochenblatt ,, Gleichheit". Nach vollzogener Was jogar die Verbrecherbande Hitler , Einigung auf den Parteitag zu Hainfeld an der Goering , Goebbels und Stomplizen bisher nicht Jahreswende 1888/89 und dem Ende des Auszuwege gebracht haben, das verübt jest das Hen- nahmszustandes erschien dreimal wöchentlich die terkonsortium Dollfuß , Fey, Starhemberg, das Arbeiter- Zeitung. Die Aufhebung der Kautionsseine scheußlichen Bilder an die Stelle der Stand pflicht für Tagesblätter ermöglichte zum Neubilder dreier edlen Menschen gehängt hat, des jahr 1895 das tägliche Erscheinen. Der ſtaatEinigers der österreichischen Arbeiter, Dr. Vittor liche Zeitungsstempel und die vielen Nonfiska Adlers, des treuen Genossen Ferdinand Sationen bedrohten ihr Leben, aber sie überivand geitungitempel
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wenn nicht, dann tritt bei. ,, Freundschaft!"
durchzuseßen war. Nun wurde die Arbeiter- Zeitung auch an Auflage zu einer der stärksten Zei tungen. Die Abziveigung des Kleinen Blattes" vor einigen Jahren, das eine Refordauflage er reichte und festhielt, konnte der Arbeiter- Zeitung nicht wesentlich Abbruch fun.
Nach der Weggaunerung des Parlaments machten sich die Spizbuben an das Hauptorgan der Demofratic. Unter Vorzensur gestellt, mehrmals in der Verbreitung auf Postzustellung zum doppelten Porto beschränft, war sie nur noch ein Schatten ihrer früheren Herrlichkeit. Nun liegt
rings Prahlereien und Drohun; zialgefeße erg von Wien , bes braven safeb fchaftligen Stumpf heaterer blir eject Rheinische Zeitung ", eine ſtolze Rebellenleiche.
en tönnten selbst dann keinen Respett einflößen, wenn sie durch die Wahrheit ge= rechtfertigt wären. Sein ernsthafter Wiensch fönne, um nur ein Beispiel anzuführen,
die Lehre Goerings glauben, daß der Krieg für
Bürgermeisters Neumann.
Adler und Austerlitz sind tot, die Demokra tie gefnebelt, die meisten Redakteure der ArbeiterZeitung im Gefängnis.
Jakob Kämpfer und unermüdlichen Arbeiter Friedrich Austerlitz schrieben junge Talente und bald war die Arbeiter- Zeitung auch bei nicht imponierender Auflage eines der meistgelesenen Nun will die Furie der Leichenschändung und beachteten, beſtimmt aber das geachtetste Blatt im Staate und weit über seine Grenzen das Kleid der Gemordeien zur Verhöhnung der hinaus. Außerlich fand ihr Wachsen Ausdrud" Bejiegten" tragen. durch die Uebersicdelungen aus einem Laden in Der Fascismus wirft die Arbeiterbeweeine Stellerwohnung, dann in gemietete Stod- gung aus ihrer friedlichen Entwicklung, er muß werke und schließlich in das schöne eigene Haus. dazu führen, daß die freiwillige Beschränkung Die Zenjurpladereien hörten nach und nach auf, auf die friedlichen Mittel der Werbung und der Prozesse wurden weniger, erst der Krieg leberzeugung, des wählens und Argumentie brachte den schwersten Stampf gegen Knebelung. rens verdrängt wird durch die Erkenntnis, daß Selbst gegen die Kriegszensur setzte Austerlis manche Milderung durch. Die Republik brachte den großen Aufschwung durch die vorbildliche Einführung des Betriebsabonnements, die frei Lich nur in einer nicht gespaltenen Arbeiterschaft
Seine Gleichschaltung haben die Galgenchristen immer geschrieben, aber in äffischer Nachahmung der Hitlerbande stehlen und rauben jie den Arbeitern ihr Eigentum, nachdem sie dessen Verteidiger mit Granaten und Schrapnells hingemordet haben. Die Rotationsmaschinen im che mals so stolzen Parteihaus am Wienfluß werden ein christliches Papier drucken, das neben der Werleumdung der wehrlos gemachten stärksten Partei des Landes den Werftätigen und den Arbeitslosen das alte Giapopeia, das Entragungslied von der Klassenharmonie und von einer Boltsgemein schaft vorsingen soll, die in den Zeichenhallen und Das Urteil der„ Morning Post" über das Gefängnissen ihren Triumph feiert. Sie sind's Bah Goerings und damit über die Politit dieses imstande, diesen Wisch auch noch mit dem ehren Generals" und seines Führers Hitler ist verhaften Namen der Arbeiter- Zeitung zu benennen.
Deutschland verloren wurde, infolge marristischer Treibereien; der Zusammenbruch im Innern sei die Folge, nicht etwa die Ursache der milis tärisch hoffnungslos gewordenen Lage gewesen. Wörtlich sagt das bedeutende englische Blatt: Wir werden zu dem Schluß gezwungen, daß die Nazi mindestens so energisch im Fälschen der Geschichte sind, wie fie es im Machen von Geschichte sind."