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nistische Presse wie folgt irre redet:„ Aehnlich ihren deutschen Zwillingsbrüdern beeilen fich die Führer der österreichischen Sozialdemokratie, dem fascistischen Regime die Treue zu schwören"! Nein, man fann nur kräftig vor solchen Syänen des Klassenkampfes ausspuden!
Dienstag, 27. Feber 1934
mit ihrem Geschrei keinen Hund mehr hinter einzuwenden, wenn sich die Moskauer so ein dem Ofen hervorloden. Darum übernehmen sie dringlich darum bemühen, dem heuchlerischen glatt alle Rügen der christkatholischen Mörder Getue mit ihrer Einheitsfront" ein Ende zu und stimmen fräftigst ein in den Chorus der bereiten und sich als Handlanger des internatiofapitalistischen Verleumder. Es ist nichts dagegen nalen Fascismus zu entlarven.
Generalversammlung des GEC- Derbandes
Die kommunistische Opposition nach unerhörter Provokation aus dem Saal entfernt
Zur folgenden
Wiewohl die kommunistische Partei in allen Ländern Zeit ihres Vestandes noch nicht den Die zweite Tagung unserer Genossenschafter fleinsten Beweis dafür zu liefern gewußt hat, daß sie die Interessen der Arbeiterklasse zu wahren versteht, dagegen zahllose Beweise für die tatkräftigste Unterstützung, die sie den Todfeinden des Proletariats angedeihen läßt, erfrechen sich dennoch die Drahtzieher dieser Sampelmännerpartei alle Lage, die neunmalweisen Besserwisser und anmaßlichen Kritiker der Sozialdemo tratie zu spielen. Ihre journalistischen Unterläufel tun auch jetzt so, als hätten sie das allein richtige Rezept für die Führung einer revolutionären Erhebung in der Tasche. Daß es die österreichischen Sozialdemokraten falsch angestellt hätten, das ist nach Ansicht der Apparatschifi selbstverständlich, obwohl sich sogar die kommuni stischen Arbeiter abgewöhnt haben, den blödsinnigen Parolen und Weisungen ihrer Führer zu folgen. Hätten die Kommunisten entscheidenden Einfluß auf die österreichischen Arbeiter gehabt, es wäre sicher nicht erst zu den revolutionären Kämpfen gekommen, die Arbeiterbewegung wäre längst im Sumpfe der Moskauer Thesen erstickt.
Die eigentliche Ursache für die Tobsucht, in die zur Zeit die kommunistischen Liniensucher verfallen sind, ist die, daß der heldenhafte Ab. wehrkampf der durch die Schule der Sozialdemo. fratie gegangenen österreichischen Arbeiterschaft der Lüge von der Schlappheit der Sozialdemo; fratie in der breitesten Deffentlichkeit ein jähes Ende bereitet hat. Wie sollen sie noch gegen die verfalften Reformisten geifern können, wenn
Nr. 48
Die Tschechoslowakei und Italien
Betrachtungen anläßlich der österreichischen Ereigniffe
In den ,, Lidové Noviny" widmet Rus dolf Procházka dem Verhältnis der Tschechoslowakei zu Italien folgende intereffante Betrachtung:
Einige Staaten tragen eine offensichtliche Gleichgültigkeit gegenüber Desterreich und seiner Regierung zur Schau, wenigstens soweit es sich nicht um die direkte Annegion durch Deutschland handelt. So wird in der letzten Zeit wenigstens der Sandpunkt Englands und Polens zum Ausdrud gebracht. Einige Staaten, wie Jugoslawien und Rumänien , verwahren sich jedoch schon gegen die italienische Herrschaft entschiedener als gegen die deutsche . Bleiben Frankreich und die Tschechoslowa hatte die sog.„ ,, proletarische Genossenschaftsoppositei. Für uns war bisher der Anschluß Oesterreichs tion" neue Provokationen vorbereitet. Diese sechs an Deutschland , ob der formale oder der sachliche, 130 anderen Versammlungsteilnehmer in einer Art Mann hatten schon beim gestrigen Verbandstag die die einzige Gefahr. Von einer anderen war es herausgefordert, die an deren Langmut und Selbst beherrschung die allergrößten Anforderungen stellte. Wir haben diese unwürdigen und dreiften Störungen mit Absicht nicht eingehender geschildert. Aber die Unverschämtheit der Kommunisten bei der Sonn.
Debatte
Brag, 26. Feber. Anschließend an die Tagung| Produktionsfonds Kč 128.000.- und der fchaftsgenossenschaften" fand am gewiesen werden sollen. des Verbandes der deutschen Wirtz Anteils verain fung Kč 217.004.23 zu Sonntag die diesjährige Generalversammlung des GEC- Verbandes statt, die vom Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Genossen Lorenz, mit einer Ehrung der im Berichtsjahr verstorbenen Genossen ichafter eröffnet wurde, wobei der Vorjigende besons ders des Genossen Knobloch gedachte. Hierauf ergriff Genosse se reisky das Wort zum Tätigkeitsbericht
über das vergangene Geschäftsjahr, das er kennzeich nete als ein Jahr der höchsten Arbeitslosigkeit, des tandskonsums. Mit Genugtung ist festzustellen, daß größten Exportrüdganges und des geringften In der Anteil der genossenschaftlichen Eigenproduktion ständig steigt und mengenmäßig im letzten Jahr die höchsten Ziffern seit Bestand des GEC- Verbandes erreicht hat, so daß man von einer Annäherung an die beispielhafte Entwidlung in den nordischen Staaten sprechen fann. Die Entwid I ung der Eigenproduktion erläuterte Genosse Streiffy. in einem interessanten lleberblick über die einzelnen Betriebe, die zum Teil einen überraschenden Aufschwung genommen haben und konnte zuſammenfajfend feststellen, daß das Programm auf Erweite rung der Produktion der Breite und der Tiefe nach, voll eingehalten wurde. Der Res ferent betonte die Notwendigkeit weiterer intensiver Mitarbeit der arbeitenden Schichten. pier erinnerte er daran, daß
die Arbeitslöhne der GEC- Betriebe um 20 bis 30 Brozent höher find, als in der Privatwirtschaft, was bei einer Lohnsumme von 38 Millionen in den lebten 13 Jahren bedeutet, daß in dieser Zeit um geflossen sind. Mit einem Dank an die hingebungs7.6 Millionen mehr in die Hände der Arbeitnehmer volle Mitarbeit der Verbandsfunktionäre, Angestellten und Arbeiter, schloß Genosse Kreisty unter allge= meinem Beifall sein ausführliches Referat.
Anschließend erstattete Genosse Lorenz das Referat zum
aller Welt sichtbar geworden ist, wie lebendig, jugendfrisch und kampffreudig diese tausendmal mausetot gesagte Sozialdemokratic ist und wie ihre Bekenner begeisterungsvoll an ihr hängen, so daß sie für sie sogar ihr Leben in die Schanze schlagen! Und dann: welcher Arbeiter soll noch in der kommunistischen Pariei eine Hoffnung sehen, wenn er wahrnehmen muß, daß es der Taktik der Kommunistischen Internationale gelungen ist, ihre einstmals großen Parteien in allen Ländern auf ein solches Maß zu reduzieren, daß heute alle kommunistischen Parteien in Bericht des Aufsichtsrates. Europa und Amerifa zusammengerechnet zah. Er befasie sich besonders mit der Einkaufsstatistif, lenmäßig nicht ſo ſtark sind, als die Sozialdemo- die beweist, daß das Berständnis für die Bedeutung Fratic in der einen Stadt Wien Anhänger zählte. der genossenschaftlichen Eigenproduktion sich nicht Um sie niederzuringen, mußten hunderttausend überall in gleicher Weise durchgesetzt hat. Im Gesamtdurchschnitt wird noch mehr als ein Drit Mann der bewaffneten Staatsmacht vier Lage tel der Waren bon brivateniefe lang mit allen Mitteln der Waffentechnik kamp- ranten bezogen. Am besten bewährte sich der fen, wäre dagegen die Arbeiterschaft unter tom munistischer Führung gestanden, so hätte sie die Arbeiterbewegung so heruntergewirtschaftet ge habt, daß mie bei uns ein nasser Fezen genügt hätte, um sie in Schach zu halten.
reis West böhmen , der 79,26 Prozent jei nes Bedarfes bei der GEC. dedt und in diesem Kreis sich die„ genossenschaftliche Treue" der sog.„ t a diwieder Asch mit 91,0 Prozent. Demgegenüber zeigt talen" Opposition in den Ziffern des Reichenbergeron fumvereines Die kommunistischen Schimpfereien sind der Vorwärts", der vor seiner Fusion mit Raivenau und Albrechtsdorf ganze 8,4 Prozent bei der Ausdruck der besinnungslosen Wut darüber, daß GEE, und 91,6 Prozent bei den tapita die Sozialdemokratie eine unzerstörbare Anzie- istischen Profitwirtschaftended te. hungskraft auf die Massen ausübt, daß ihre Genosse Lorenz stellte dann namens des AufsichtsWerbetraft nach den österreichirates den Antrag auf Entlastung des Vorstandes, auf Genehmigung des Rechenschaftsabschlusses und ichen Kämpfen eine noch vielfach Verteilung des Ocharungsüberſquiſes, von welchem gesteigerte ist, während die Kommunisten' dem Reserve fonds Kč 56.000.-, dem
A. M. de Jong:
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Verschlungene Pfade
Ein Roman in vier Episoden
jagte? Sein Atem roch nach Wein und seine Augen glühten voll tiefen Feuers in die ihren. Der Prinz halte sich gesetzt, schenkte sich ein Glas ein, stedte eine neue Zigarette an, summte eine Opernarie und jah belustigt auf das wunderliche Paar im Lichtkreis der Lampe... welch ein Riese war der Peter und wie furchterregend schien er zu sein. Ob er wohl das ranke Püppchen lebendig verschlingen würde... die arme, keine Lydia. Schließlich, wenn Peter darnach Lust verspürte,.. Und sie antwortete, ebenfalls beinahe flü ihm gönnte er's... Er hat so wenig Freude in sternd, aus tiefster Befangenheit: seinem Leben gehabt, der arme Peter. Geh nur deinen Weg, unge, friß sie doch auf... ein feiner Bissen. Er lachte leise vor sich hin.
Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E. R. Fuchs.
„ Peter... Peter Zanzi."
Dann faßte sie sich, da sie eine Grille ihres Brinzen argwähnte. Sie wußte, daß Peter zur Kriegsschule gegangen war... fannte die alte Geschichte ihres ersten Zusammentreffens. Mit mühsam erfämpfter Selbstbeherrschung fragte sie lachend:
„ Warum bist du nicht in Uniform? Du bist doch Offizier!"
Aber ihr Lachen flang unecht und gezivun gen. Beter hörte gar nicht, was sie fragte. Er sah im Geiste Susann neben seiner Schwester. Sein Taumel wich. Er ging ihr entgegen, ergriff sie beim Handgelenk und zog sie zur Lampe. Hier, im bollen Zicht, betrachtete er ſie genau. Wie war es möglich, daß er sie nicht sogleich erkannt hatte. Er par betrunken... er war bestimmt sehr betrunfen. Beine und Arme waren ihm schwer wie Blei und es hämmerte in seinem Kopf. Aber er dachte doch ganz klar. Was sagte da eben der Prinz?
Stennt ihr einander? Das ist drollig!" Ja... das war drollig! Das war ver
geht
..Worauf soll ich aufpassen, Peter?" Paß auf. Susann... daß dir's nicht erwie Lieschen."
"
Das Mädchen schauderte.
..Hab davon gelesen. Es ist schrecklich." „ Vielleicht, Susann... nein... ja. du hast recht... es ist entseßlich. Drei Jahre hat sie bekommen... heute nachmittags verurteilt ich war dabei."
"
„ Sie ist unschuldig... wenigstens darannein, überhaupt fic ist überhaupt unschuldig, hörst du, an allem. Sie hat nie etwas Schlechtes getan... ich weiß es jetzt... sie fonnte sich nicht helfen. Mein Vater war's, das elende Daheim... sie werden ihn jetzt aufhängen. Paß auf, Susann... paß gut auf... du stehst auf schieber Ebene... Dent an Lieschen."
Rasende Angst leuchtete auf einmal in Suſannes Augen auf: Angst und auch Bösheit. Sie biß sich auf die Lippen, entzog ihm ihre Hand und sagte dann bitter:
dammt drollig... Susanns Sand bebte in der feinen. Vielleicht fürchtete sie sich vor seinen schwarsen Augen und dem starren, verbissenen Gesicht, aber sie entzog ihm ihre Hand nicht. Dann sagte Beter mit rauher, flangloser Stimme: Paß auf, Susann... paß auf! Ich warne dich: paß auf!" Befremdet blickte sie ihn an. Was meinte er? Bar er so betrunken, daß er nicht wußte, was er hen."
"
"
Paß auf!... Paß auf!.. Die andes ren hätten auf mich achten sollen. Du hättest viel würde ich jest nicht... auf schiefer Ebene steleicht besser auf mich achten sollen... dann
nicht notwendig zu sprechen. Erst jetzt nehmen die italienischen Ambitionen konfreie Gestalt an und tönnen uns in zweierlei Hinsicht beunruhigen: Im Hinblick auf die Restauration und auf die Revision. Die Erneuerung der Herrschaft der tagstagung fönnen nicht übergangen werden. Babsburger in Oesterreich oder Ungarn und ins Als Hauvischreier hatte sich an beiden Tagen der Re- besondere in beiden Ländern gleichzeitig schien dalteur rade( Reichenberg) hervorgetan. In die lange abgetan zu sein. Nun wird sie von einigen Debatte schiaten die Bolschewifen zunächst Herrn Seiten neuerlich angeschnitten. Vorläufig gibt es Köhler, der wenigstens äußerlich die Form teine gefahrvollen Anzeichen, daß Mussolini die wahrie. Im übrigen wurde sein pharisäerisches Ge jammer über angebliche an ti to mm uni iti österreichisch- magyarische Annäherung, die er aniche Gvaltungsarbeit( 1) im Reichenber- ſtrebt, durch solche monarchistische Banden ſeſtigen aer Bezirk durch Genossen& ischer schlagend und und gleichzeitig sein eigenes Protektorat über fachlich widerlegt, der nachwies, wie der brutale sie dadurch gefährden will. Gerade deswegen weil Terror in den von Kommunisten beherrschten Ber - in einem neuen habsburgischen Desterreich- Ungarn einen jede aütliche Abmachung von Grund auf ver- fich die Möglichkeit eines ſelbſtändigen Gebildes hindert. Als dann Genofie Kreisty dem Oppoji zwischen Deutschland und Italien zeigt, beginnen tionshäuptling Redakteur Prade schwarz auf weiß die Restauration wieder einige Faktoren in Frank bewies, wie diefer in seinen Blättern die genossenreich zu wünschen. Für uns ist das genau so undis fchaftliche Arbeit diskreditiert und besudelt und aleichzeitig der Profitinduſtrie Mellame macht, von futabel wie der Anſchluß. Eine konkrete Gefahr Blanwirtschaft in Sowjetrußland schwäßt und alles sehen wir im Revisionismus. Suvich sprach jest tut, um den Aufbau der Planwirtschaft bei uns zu bei der Antunft in Dudapest von dem ,, verfrüppelverbindern, da wußten die sechs Oppositionellen" ten" und von dem großen" Ungarn . Das sieht nicht anders zu antworten, als durch Beschimpfun- so aus, als ob Italien den Magyaren die Slo wakei geradezu als Hochzeitsgeschenk bei der Dabei fiel von ihrer Seite das Wort„ Arbei- Vereinigung in Desterreich unter seinem Protettoterverrat". Nun aber gab es fein Halten mehr, die rat geben würde. In diesem Falle haben wir kei Gebulb der Genossenschafter war zu Ende. Ehe e nen Grund, Italien gegen Deutschland zu unterfichs verfahen, befanden sich die Krawallmacher an stüßen. Italien muß sich entscheiden. der frischen Luft. ob es mit uns oder gegen uns ar= Genosse Loren 3 stellte unter einmütiger Zus beiten wilI. Es fann sicherlich nicht gleichstimmung der tief empörten Versammlung fest, daß das Benehmen der sog. proletarischen Opposition den zeitig beides betreiben: Mitteleuropa vor DeutschAnstoß zu dem Zwischenfall gegeben habe. Sierauf land schüßen und es gleichzeitig in seine Arme dawurden die Anträge des Aufsichtsrates einstimmig durch treiben, daß es hier noch ärger hauſen wird, als man von Deutschland erwarten kann. angenommen. Verordnung gegen die Teuerung verschärft
gen.
Als nächster Punkt der Tagesordnung wurden Ergänzungswahlen
für die ausscheidenden Mitglieder des Vorstan des und Aufsichtsrates eingeleitet. Der Wahlvorschlag hinsichtlich des Vorstandes lautete auf Der Ministerrat hat die von uns bereits die Genossen Diet I und ad I. Für ausscheidende derwahl des Genossen Lorena, zur Neuwahl die noch verschärft. Es wird nun wegen einer VerAufsichtsratsmitglieder wurde vorgeschlagen: Wie veröffentlichte Verordnung gegen die Teuerung Genossen Mar Schwander( Teichstatt) und waltungsübertretung noch bestraft derjenige, der Karl Podzimet( Bodenbach ). Die vorgeschlagene Statutenänderung( Abänderung, bzw. Ergänzung für Gegenstände schlechterer Qualität den Preis der Paragraphen 1, 3, 11 und 31 der Statuten) von Bedarfsgegenständen besserer Qualität verwurde von der Generalversammlung einstimmig gelangt, ferner derjenige, der sich an Maßnahmen nehmigt. Die inzwischen vorgenommenen Wahlen ergaben die Annahme der Wahlvorschläge. Damit war der Organe einer Interessentenkörperschaft oder die Tagesordnung erledigt und Genosse Hadl schloß eines Vereines beteiligt, die auf eine unbegründie Generalversammlung mit Worten des Dankes und der Aufforderung zu weiterer fruchtbarer gedete Erhöhung der Preise von Bedarfsgegenstän nossenschaftlicher Arbeit. Bg. den oder Leistungen abzielen.
"
" Ich?" fragie Peter fassungslos und peinlich berührt. Ich, Susann... hätte besser auf dich achten sollen? Wie meinst du das? Ich habe doch nie... wir haben doch..
Ach nein", wehrte sie ungeduldig ab. Unsinn... lauter Blödsinn. Was weißt du dabon?"
"
die Sirene pfiff. Lieschen. Selbstvorwürfe marterten flüchtig sein Herz und eine unbekannte Size äßte seine Augenlider. Er wird wird doch nicht zu heulen beginnen? Auf der Suche nach einer Stüße stredte er seine Hand aus und faßte die des Mädchens. Er sah sie traurig an und sagte stockend:
Der Prinz hatte sein Glas geleert, stellte es ,, Du hast sie gelannt, nicht wahr, Susann? nieder und rief lachend: Was zantt ihr euch denn. Du hast Lieschen gekannt. Du weißt wohl, daß Kinder? Seid nicht langweilig! Sezt auch! Am sie nicht schlecht war. Sie war lieb und gut... Kamin stehen noch ein paar alte Knaben, die dar- die beste von uns allen, sie ist zu gut gewesen. auf warten, daß ihnen der Hals gebrochen wird. Susann... sie hat jemanden zu gerne gehabt Stommt und trinkt! Trink, Peter, mein Junge! und ihr Herz war zu tren, um ihn zu verstoßen, Dent an das Glück! Du warst schon nahe daran als er in Todesangst bei ihr um Hilfe flehte. und jetzt blickst du wieder so grimmig." Weißt du, die Liebe, ist etwas Furchtbares, glaube Susann zog Peter am Arm zu seinem Stuhl. ich. Ich kenne sie nicht, Susann, die Liebe, weißt Set dich", flehte sie. Seß dich, Peter, und du. Sie hat sie umgebracht, ganz und gar, und sie erzähl mir etwas von Lieschen... die Aermste!" ist knapp dreiundzwanzig. Hast du ihn gekannt, Peter gehorchte. Der Prinz hatte ihm das Josef Panovsti, den Polen ? Er spielte Klavier in Glas gefüllt, aber er berührte es nicht. Er tämpfte Kaffeehäusern. Ihn werden sie jetzt aufhängen. wütend gegen seine Trunkenheit an, gegen seinen Er ist's gewesen. Für ihn hat sie dies alles geian. schweren Stopf, den Gedankengänge durchaudten. Es ist faum zu glauben!" die er vergebens festzuhalten trachtete, um sie zu Das Mädchen streichelte seine zitternde Ende denken zu können. Er drehte sich und Hand, die mit lindem Drud sich um die ihre wandte sich, träg und schwer. schloß. Nimm dir's nicht so zu Herzen, Beier," fagte sie und fühlte die aufsteigenden Tränen in ihrer Stimme vie fremdartigen Trost.
tann
Ich bin betrunken," sagte er ärgerlich... Ich meine Gedanken nicht zusammenhalten." Trunkenheit macht die Menschen Gott gleich," verkündete der Prinz. Du mußt lesen, ,, Nein," fiel unsicher der Prinz ein ,,, nein, was Omar Khayyam darüber sagt. Peter... Peter, nimm dir's nicht so zu Herzen. Das ist ein dann wirst du immer betrunken sein wollen." guter Rat von Lydia. Du sollst dir's nicht so zu Peter hörte ihn nicht. Herzen nehmen... sonst kannst du ja nicht mehr ,, Lieschen," rauschte es durch sein Gehirn. leben. Sieh mich an, wenn ich die Dinge alle wirkLieschen lag auf einer harten Matraße in lich ernst nähme, dann könnte ich auch nicht leben. der Belle und weinte sich ihre Augen blind. Und Stell dir nur vor! Du sollst nur ab und zu ein er saß hier betrunken im Stuhl, ein Feſt feiernd wenig aufmuden und dann weiter gehen. Nur mit dem Kronprinzen, und da war Susann, die nichts schwer nehmen." nun Lydia hieß und die Hure des Prinzen war. Peter hörte seine Worte und versuchte, ihren Sie und er.. aus Ställen in die Gemächer des Sinn zu begreifen. Das Brummen in seinen allerhöchst gestellten Hauses gekrochen. Ver- Ohren war nun ganz stark und der Klang der damunt! Wie hing das nur zuſammen? Gleich... Worte widerhallte jinnlos in seinem Kopf wie das gleich mußte er wieder in die Fabrit... wenn Echo in einem leeren Raum.
( Fortschung folgt.)