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Antisemitische Exzesse in Polen  

Warschau  , 5. März. In der Ortschaft Stic­buck bei Czenstochau fam: zu antijüdischen Aus­schreitungen. Die Polizei verhaftete die Urheber der Ausschreitungen. Seule versuchte eine große

Dienstag 6. März 1934

Die gewerkschaftsfeindliche

Kreditanstalt der Deutschen  "

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wenn die sozialistische Linke so bar jeden Ehrge fühles wird, daß sie sich zu einer Realpolitit" versteigen fönnte, die den Mörder Dollfuß   gegen den Meuchler Hitler   stützt, selbst wenn sie sich von Herrn Schwarzschild beraten ließe, hießze das nur, daß sie schlecht beraten wurde. Denn die Selb  

ständigkeit Desterreis ist heute nicht

mehr zu verteidigen, sie ist wie der herzu Es handle sich bei diesen Begriffen um tein stellen! Mit der Feberschlacht 1934 wurde interne Berhältni i ie" und die S. d. D. nicht nur die politische Organisation der österrei fei überhaupt feine Banf. Im übrichischen Arbeiterklasse in die Illegalität verbannt, gen wurde dem Kläger vorgeworfen, er habe wurden in Desterreich auf einige Zeit nicht nur wurde auch die Ueberstundenarbeit beſtritten. Sabotage" getrieben. Selbstverständlich alle Freiheiten zertrümmert, die erst das Leben

Menschenmenge die verhafteten Exzedenten aus Prager   Arbeitsgericht verhindert Persekution der Angestelltenvertreter dem Polizeigefängnis zu befreien. Die Men( 2 bombardierte das Polizeigefängnis mit Steinen, Man sollte annehmen, daß ein Geldinstitut, das jo daß die Polizei schließlich gezwungen war, e 1e durch seinen Firniaiitel jich als Geldanstalt des Salve in die Luf abzugeben, worauf sich die DeBoltes im weitesten Sinne des Wortes präfen monstranten zerstreuten. Die Bolizei nahm zahl- tiert, für die Interessen seiner Angestelltenschaft be­triche Verhaftungen vor. Bei den antijüdiſchichaftsvertretern die ihnen durch die sonderes Verständnis haben und den Gewerk Ausschreitungen wurden zwei Kaufleute verlegt. Verfassung gewährleistete und durch weitere Gefeße geschüßte Meinungs- und Aktionsfreiheit ohne wei Goebbels treibt Greuelpropaganda teres zuerkennen follte. ,, Selbsthilfe" gegen Juden.

Berlin  , 5. März. Amtlich wird verlautbart: Der Reichsminister für Voltsaufklärung und Pro­raganda hat an die Landesregierungen folgendes Ersuchen gerichtet: In zunehmendem Maße wird beobachtet, daß nichtarier, die bereits ver­schwunden und größtenteils offenbar ins Ausland geflüchtet waren, in Theater, Varietés, Kabaretts usiv. wieder auftreten. Ich weise darauf hin, daß das Auftreten auf deutschen   Bühnen von der An­gehörigkeit zu einem der Fachverbände der Reichs­theaterfammer abhängig ist(§ 4 der ersten Durch­führungsverordnung zum Reichskulturfammers geich, R. G. Bl. 1 Seite 797), und daß Nicht­ariern die Aufnahme in diese Verbände gemäß § 10 der bezeichneten Verordnung regelmäßig verweigert wird. Ich bitte deshalb, die Polizeibe­hörden anzuweisen, in allen in Frage kommenden Fällen den Nachweis der Verbandszugehörigkeit zu verlangen und, wenn er nicht erbracht werden kann, das Auftreten zu verhindern. Ich stelle wei ters anheim, Fälle, in denen eine Verbandszuge hörigkeit nachgewiesen wird, zur Kenntnis des Präsidenten der Reichstheaterkammer zu bringen, damit der Fall einer Nachprüfung unterzogen

wird.

Ich bitte um nachdrückliche Durchführung meines Ersuchens.

Es darf nicht dahin kommen, daß sich das Publikum gegen das Auftreten von Elementen, von denen es bereits befreit zu sein glaubte, mit Selbsthilfe zur Wehr setzt.

Prozeß um den Rasputin  - Mord

London  , 5. März.( Reuter.) Die Prinzessin Juſſupow, eine Nichte des ermordeien Zaren Nikolaus II.  , hat ihren Prozeß gegen die Film­gesellschaft, welche den Film Rasputin  " herstellte, gewonnen. Das Gericht hat ihr eine Entschädigung im Beirage von 25.000 Pfund Sterling als Er­jazz dafür zugesprochen, daß sie durch diesen Film in ihrer Ehre beeinträchtigt wurde. Die Prinzessin flagte bekanntlich deshalb, weil sie in dem Film als Prinzessin Natascha dargestellt wurde, und zwar in einer Weise, daß die Gestalt der Natascha so aufgefaßt wurde, als ob sie mit Rasputin sehr intime Beziehungen unterhalten habe.

Nach langwierigem Prozeß wurde endlich das Urteil des Arbeitsgerichts zuge

die Kündigung als ungültig erklärt, die&. d. D. zur Auszahlung des gebührenden Gehaltes ver­urteilt und eine Ueberstundenentschädigung von 1562 zuerfannt wird.

Dicredit anstalt der Deut= stellt, durch das schen" hat im Vorjahr ganz im Gegensatz zu die­sem selbstverständlichen Grundfak, an einem Ver­trauensmann des Verbandes der Bank und Spar­fassenbeamten" ein Erempel zu ſtatuieren" ver sucht, das in den lezten Tagen burd) Irteil des Prager   Kreisgerichtes die verdiente Zurüdweisung erfahren hat.

Oberbuchhalter Frießlich, seit 1922 in den Definitiv um und 1928 einen systemisier Diensten der St. d. D., erhielt im Jahre 1924 das ten Posten bei der Filiale Aussig  . Er war füh render Vertrauensmann des Verbandes der Bant und Sparkassenbeamten". Diese Tätigkeit war es nadh allgemeiner Meinung, die ihm troß einwand freier Dienstleistung im Jänner v. J.

die plötzliche und unbegründete Suspendierung und gleich darauf Kündigung zum Schluß des ersten Quartals

In der Urteilsbegründung wird u. a. betont, daß die Rechtsbegriffe Definitivum und Systemi fierung heute zu den gangbarsten Begriffen des täg lichen Lebens gehören. Daher müsse ihnen der im redlichen Verkehr übliche Sinn beigelegt werden, daß ein solches Verhältnis eben durch criſtenzielle Siche rung des Angestellten gekennzeichnet sei, daß also tatsächlich nur wichtige Gründe für gerecht­fertigte einseitige Lösung des Dienstverhältnisses in Frage fommen fönnen. Die von der beklagten S. 8. D. angeführten Entlassungsgründe wurden vom Gericht als unbegründet verworfen, wobei zur Information zu bemerken ist, daß der Entlassene stets vorzüglich qualifiziert

auch in einem unabhängigen Staat lebenswert machen und die auch Herr Schwarzschild   schäßen dürfte, da er doch um ihretwillen seinen Wohnsiz von Berlin   zuerst nach München   und dann nach Paris   verlegte mit dem Sieg des bodenständi gen Fascismus würde Oesterreich   zu einer Sa­trapie Italiens  . Die Einkreisung der der demo­fratischen Tschechoslowakei durch fascistische Mächte ist keine drohende, sondern eine vollzogene Tat­fache. Eine sonderbare Realpolitik, die das nicht wahrhaben will! Die strategische und die politische Position des Revisionismus, der heute mit dem Fascismus identisch ist, hat sich bereits tatastro­phal verbessert. Das wäre zu vermeiden gewesen, wenn die demokratische und antirevisionistische Bo­litik und Diplomatic nur einen Bruchteil der Al­tivität und Entschlossenheit aufgebracht hätten, die die Mussolini   und Suvich, die Hitler   und Rosen­berg gezeigt haben. Doch ist es nicht zu spät! Der Stampf um die Demokratie, der nicht nur eine An­gelegenheit der Sozialisten allein ist das tsche­eintrug. Die Folge war die Einbringung einer Klage chische Volf möge sich vor Augen halten, daß ganz gegen die N. d. D., in welcher geltend gemacht gleich ob die großdeutsch hitlerische oder die italic­wurde, daß die Kündigung des Milägers ihren Grund Soweit das sicher erfreuliche und gerechte Urteil nisch- schwarzgelbe Spielart die fasciitische Hege­lediglich in seiner gewerkschaftlichen Betätigung habe des Arbeitsgerichts, das vielleicht auch über das Ge­und daher monie erringt, seine nationale Existenz gründli biet des in Frage stehenden Instituts heilsame. Wir tung üben wird. In Banfangestelltenfreisen wird mit cher vernichtet werden wird als nach der Schlacht Recht die furiose Tatsache glossiert, daß eben diese am Weißen Verge der Kampf der Demokratie S. d. D., die jetzt Definitivum und Systemisierung ist noch nicht verloren. Aber er muß geführt wer ais rechtlich belanglose Formalitäten binzustellen den! Und an die Galgen, an die Herr Schwarz sucht, seinerzeit mit diesen Schlagworten große Re- fchild nicht denten mag, muß gedacht werden! flame gemacht und von der nahezu absoluten Wenn je ein von Pfaffen ohne Milde" vollzoge= Sicherung" der Angestellten in criſtenzieller ner legaler Mord, die abschreckende Wirkung ha­Hinsicht gesprochen hat. Zu diesem Punkte dürfte ben kann, die die Theoretiker einer barbarischen dieser Prozeß eine prächtige Illustration geliefert baben. Und weiter wird bei dieser Gelegenheit ver- Strafrechtspflege behaupten, so die Juſtifizierung merft, daß der n a tional" eingestellte der neun Schußbundhelden. Das wird Schicksal Bund deutscher   Bant- und Sparkassenbeamten im der noch freien Völker, wenn es ihnen nicht ge­D.. V.", dem die Majorität des Aufſiger Betriebs- lingt, ihre Freiheit zu verteidigen! Die Freiheit rates der St. d. D. angehörte, nicht den inger läßt sich aber nur verteidigen in der Offenſive gerührt hat, um dem nun gerichtlich festgestell ten Recht des schifanierien und erifienziell bedrohten Stein Sozialist, fein Demokrat lann Dollfuß un gegen die Knechtschaft, dort, wo sie schon herrscht. Dienstnehmers zur Geltung zu verhelfen. Dies hat lichen Verbandes durchgesetzt.

gegen das verfassungsgemäß garantierte Koali­tionsrecht, gegen das Terrorgeseks und überhaupt gegen die guten Sitten im Sinne des Allg. Bür gerlichen Gesetzbuches verstoßze.

Berner wurde in der Klage angeführt, daß ein defis nitiver und ſyſtemisierter Beamter nur aus wichtigen Gründen entlassen werden dürfe, die im vorliegen den Fall überhaupt nicht in Frage stehen. Ein wei terer Punft der Klage forderte die nachträgliche o norierung von Ileber ſtundenarbeit, die bei dieſem Inſtitut in so reichlichem Ausmaße diftiert worden war, daß der Filialleiter Wünsche bereits wegen llebertretung der geltenden Vorschriften zu einer beträchtlichen Geldstrafe verurteilt wurde. Charakteristisch war die Einwendung der ge­flagten K. d. D., daß nämlich Definitivum und Syſtemiſierung rechtlich völlig

bedeutungslos feien.

Eine zweitausendjährige Handschrift. Aus der Stadt des Vatikans wird berichtet: Wie das Institut ,, Da propaganda fide" mitteilt, hat in Istanbul  ein arabischer Antiquitätenhändler dem dortigen Staatsmuseum ein Bibeleremplar zum Kauf angeboten, das 64 große Pergamentblätter mit handschriftlichen Aufzeichnungen enthält. Nach dem Urteil von Experien soll diese Bibel etwva 2000 Jahre alt sein. Eine eigene Kommission wurde mit dem Studium dieser ungewöhnlich seltenen Hand schrift betraut.

var.

erst die Rechtsschuvabteilung des freigewerkschaft­

Linkspublizistik für Dollfun?

Bg.

terſtüßen, denn die blutige Unterdrückung der österreichischen Sozialisten ist nicht nur eine un= geheuere Beleidigung unseres Gefühles, sie ist auch eine sehr ernste Bedrohung unserer Sicherheit und Freiheit. Sie uns zu sichern, den österreichischen Genossen zurückzubringen, darf uns fein Einiat zu hoch sein!

Gerichtssaal

Noch ist es nicht zu spät! Noch fönnen wir fuß!" zitiert ein Blatt der Krufenkreuzjuden, die Oesterreich  ! Unter dem Titel Linkspublizistit für Doll- jiegen unter dem Schlachtruf: Rache für Wiener Sonn- und Montagszeitung" einen Ar­tifel Leopold Schwarzschilds im Nenen Tagebuch", der den Titel, den ihm die " Sonn- und Montagszeitung" gab, tatsächlich verdient und zu den infam sten Leichtfer Der Preis. Ein Ausländer und ein Mitteleuro tigfeiten gehört, die ein Mann, der zur Lin Prager Henker auf der Anklagebank Taufende gegen einen päer sizen in einem Berliner   Café über einer illufen gezählt sein will, aber nicht mehr gezählt wer­Wegen Unzucht wider die Natur. London  , 5. März. Zu der auffchenerregen- strierten Zeitung. Der Mitteleuropäer flüstert dem den kann, je von sich gab. Mein Wort des Prote Prag  , 5. März. Das Henkerami, seinerzeit ein den Flucht des berüchtigten Banfräubers andern einige Erläuterungen zu den Bildern einiger ſtes, kein Wort des Abscheus gegen die christlich- unchrliches" Gewerbe, dessen Ausüber von jedem Dillinger aus dem Staatsgefängnis von In Staatsmänner. Schn Sie, der hier der hier, deutschen   Volksgenossen- Mörder, nur ein ganz unbescholtenen Bürger gemieden wurde wie. Best und diana meldet Reuter aus Crownpoints, daßt au- der ist völlig abhängig von einigen Lusttnaven. leises Bedauern der sinnlosen" Opfer, das den Tod, ist heute zu einem nicht zu verachtenden sende von Polizisten und Milizsoldaten in lind der hier ist ein Fememörder. Und dem Diden Sprung von links nach rechts nicht zu jäh erschei- Nebenerwerb geworden, der neben einem nicht Indiana  , Ohio   und Illinois   aufgeboten haben die Junter fürzlich ein Gut geschenkt! Und nen lassen soll im übrigen eine realpolitisch" gang unansehnlichen Monatsgehalt noch Eria worden sind, um den Verbrecher wieder zu fassen. hier, der Oberste von allen dem hat die Schwerindu- gehaltene Mahnung an die Linke der Welt, ins- ratifitationen für jeden gebrochenen Halswirbel einbringt und dem außerdem in den Mit Hilfe der von ihm selbst angefertigten Pisto- strie im Lauf der Jahre Millionen gestiftet!" Ja besondere der Westwelt" für diese Wortschöp­reaktionären Blättern nationaler" und vor Tentaffe hat Dillinger die zahlreichen Wärter ein- sum Donnerwetter," flüstert der Ausländer erregt fung verdiente der Schwarzschild von Goebbels  zuschüchtern verstanden, die zu seiner Bewachung zurüd, gibts denn in dieser Partei keine anständigen deforiert zu werden Dollfuß zu unterstüßen. aufgeboten waren. Zur Flucht benüßte er den Politiker?!" Oja," antwortet der Mitteleuropäer, Stürzt Dollfuß  , falle mit ihm die Selbständigkeit Kraftwagen der Gefängnisdiret, aber sehr teuer..." ( ,, Simplicus".) Desterreichs. Dann sei der Anschluß de facto boll­zogen, die fascistische Umflammerung der Tsche torin. Der Ausbruch des Schwerverbrechers aus der Strafanstalt gelang, obwohl diese von einer choslowakei Tatsache, die politischen und strategi­50 Mann starten Postenfette umge­schen Positionen des revisionistischen Blockes wären dadurch um so vieles günstiger, daß sein Risiko ben war. für den Kriegsfall sehr gesunken und damit die Striegsgefahr noch afuter geworden wäre.

Ein Sofortprogramm des Französischen Gewerkschaftsbundes

( JGB) Die am 21. und 22. Feber in Pa­Neue Berhaftungen um Staviffi, ris abgehaltene Sigung des Nationalrates des Paris  , 4. März. Der gestrige Tag brachte Französischen Gewerkschaftsbundes( CGT  ) be­einige Fortschritte in der Untersuchung der Affäre faßte sich eingehend mit der durch den fürzlichen Stavijty. Es wurde der Advokat Gibaud= fascistischen Putsch geschaffenen Lage und der da Ribaud wegen Teilnahme an den Betrügereien mit verbundenen Kampagne gegen Barlament und und wegen Verheimlichung von Betrügereien ver- Verfassung, der u. a. durch sachliche und konkrete haftet. In Bayonne   wurde der ehemalige Poli­Forderungen der Gewerkschaften begegnet werden zeikommissar Digoin   verhaftet, dem die soll. Jouhaur führte in seiner einleitenden Rede in Aufsicht über das dortige Pfandleihamt anver- diesem Zusammenhang u. a. aus: traut war. In Paris   hat die Polizei einige Haus­durchsuchungen vorgenommen, darunter bei dem Advokaten der Frau Stavisty, wo sie weitere 50 che da bichnitte mit den Na­men von Personen auffand, denen Stavisky Geld

auszahlen ließ.

Frau Stavisty wählte zu ihrem Verteidiger den berühmten Advokaten Moro- Giafferi  . Dieser ersuchte, Frau Stavisty einstweilen freizulassen, da eine Frau nach französischen   Gesezen nicht ver­pflichtet sei, gegen ihren Mann auszusagen. Der Untersuchungsrichter in Bayonne   hat diesem Er­suchen nicht stattgegeben und Frau Stavisty zu einem Verhöre nach Bayonne   vorgeladen.

" Feierlich unterworfen... Paris  , 5. März. Französische   Militärabtei fungen unternahmen im Güd- Marotto eine weitere Erpedition, welche diesmal unblutig ver­laufen ist. Heber: 6000 Familien der aufrühre­tischen Stämme haben sich unterworfen.

Wir dürfen uns in unserer Aftion nicht init flammenden Worten zufrieden geben. Nichts wäre schlimmer als die Verwirrung. Wir müssen vor allem Klarheit schaffen. Da die C. G. T. allen ein durchführbares Programm unterbreiten soll, darf dieses Programm nicht in der Luft ſchweben, sondern es muß ein Sofortprogramm ſein; es muß die Sicherheit in der Gegenwart bringen, um den Marsch in die Zukunft zu ſichern. Wir können des­halb nicht nur die Forderungen der Arbeiter darin niederlegen. Die C. G. T., die an sich eine Zusam­mediafung der verschiedensten Clemente iſt, muß in ihrem Programm alle jene berücksichtigen, die werktätig sind: Bauern, fleine Staufleute, Hand­werfer und Intellektuelle. Wenden wir uns an jene, die unseren Organisationen noch nicht an­gehören. Wenden wir uns an die Jugendlichen, die heute ohne Zukunft find. Wir dürfen uns nicht auf unsere eigenen Kreiſe beſchränken. Wir müs­sen uns in den Rahmen der Nation stellen, um sie zu beleben und sie zu führen!"

allem ,, christ I i che r" Observanz feurigite Re­flame gemacht wird. Der legte Inhaber dieser gott­gefälligen gewerblichen Stonzession war ein Herr Broumarský, der aber nicht lange feines segensreichen Amies walteie, sondern ziemlich bald wegen allerhand fragwürdiger Dinge abgesest wurde.

Genfer   einleitete es handelte fid) um eine Ans

ireter.

Als Kollegen hatte er in dieser Anstellung einen geweſenen Reporter der Stříbrný presse namens Vobořil und einen gewissen Albrecht Se u bi čet, mit denen er öfiers gemeinsam auf Reisen fuhr. Mit diesen Leuten soll nun der Henter im Ruhestande widernatürliche Beziehungen

Erst als man das Strafverfahren gegen den zeige wegen widernatürlicher nacht erfuhr man, daß der Name Broumarith Wer hätte anno 1914", erstaunt jich Herr sozusagen nur ein Pseudonym, ein Stünstlernamen" Schwarzschild  , der Frage Aufmerksamkeit ge- war und daß der gewesene Scharfrichter eigentlich schenkt, ob Belgien   dieses oder jenes Regierungs- Franz Nehyba hieß und Gendarmerie system hat?" und verrät mit dieser Frage eine wachtmeister im Ruhestande war. Nach seiner Zücke des Gedächtnisses und der Bildung, die allein Verabschiedung wurde dieses frühere Auge und nach ein genügender Befähigungsnachweis zum maliger Arm des Gefeyes and els ver­Rechts publizisten darstellt. Das an sich gar nicht problematische innerpolitische Regime Bel­ giens   fand die größte Aufmerksamkeit, die demo­kratische Welt ließ es sich allerhand kosten, dieses Regime gegen die Horden des Kaisers zu vertei digen. Wir sind nicht so naiv, anzunehmen, die Entente hätte kein anderes Kriegsziel gehabt als die Freiheit Belgiens  . In die Freiheit eines flei­nen Volfes Kapital zu investieren, wenn es keine Zinsen trägt, fand sich noch nie eine imperialistische Macht bereit. Aber die Befreiung und die Nache für Belgien   spielte im Bewußtsein der Völker der Ententeftaaten eine wahrhaftig nicht fleine Rolle, die Parole Rache für Belgien  " erhöhte die Kriegsbereitschaft der Völker der Weſtwelt", be­fähigte sie zu jenem Durchhalten, zu dem Deutsch­ land  , nicht nur wegen Materialnot, im Laufe des natürlich unter Ausschluß der Def Krieges immer unfähiger wurde. Die von Herrn fentlichkeit. Nach der öffentlichen Urteils­Schwarzschild nicht registrierte Aufmerksamkeit begründung zu schließen, haben die drei Freunde" für das Regierungssystem in Belgien   1914 bis einander gegenseitig wader belastet. Die beiden Mit­angeklagten befamen je zwei Monate anno 1918 trug sogar einiges zum Sieg der Kerter, Broumarskyý- Nehyba aber nur eine Weſtwelt" über das faiserliche Deutschland   bei. 3 fait ra fe von gleichfalls zwei Mo= Und die europäische   Linte sollte dem Regime in naten, da er bereits wegen des gleichen Delifies Desterreich anno 1934 feine Aufmerksamkeit wid- eine rechtsfräftige fünfmonatige Serferstrafe erhal men? Hauptsache, es sei unabhängig". Selbst ten hat. Alle Strafen sind bedingt.

unterhalten haben, und zwar unter Ausnüßung ihrer finanziellen Noilage, da sie bei weitem nicht das verdienten, wie der ehemalige Prager   Scharfrichter, dem anscheinend sein früherer Beruf eine gewisse Reklame machte. Wegen dieser Sache war Bron­marify- Nehyba seinerzeit vor dem Brünner

Kreisgericht au fünf Monaten schweren Serfers verurteilt worden. Da aber

nach der Beruricilung nene Straftaten der gleichen rt zuiage gefommen waren, wurde heute vor dem bieſigen Gericht in gleider ingelegenheit berhandelt

rb.