Nr. 55

Italien befestigt

den Brenner..

Klagenfurt , 6. März. Wie die Freic Stimmen" melden, hat Italien in den letzten Mo­naten den Brenner, namentlich den Brennerpas, befestigt. An einigen unzugänglichen Stellen wur= den Flugzeugabwehrgesche und schwere weittragende Geschütze postiert. Außerdem wurden einige strategische Straßen zum Brennerpaß gebaut.

Einhaltung der bisherigen geltenden Vorschriften tun, so daß neue Banknoten nur auf Grund wirk­licher Warenwerte ausgegeben werden und von einer Inflation feine Rede sein kann.

Wenn jenen Unternehmungen, die Aufträge haben und arbeiten können, auf diese Weise Kre­dite zur Verfügung gestellt werden, so kann mit einer kleinen Belebung der Konjunktur durchaus gerechnet werden. Allerdings darf man die Tätig­keit der neuen Anſtalt nicht überschätzen. Es iſt nur eine der Maßnahmen, die der Bekämpfung der Krise und Arbeitslosigkeit dienen, und von denen jede nur gewisse geringe Wirkungen haben kann. Nur wenn die Regierung planmäßig eine Reihe weiterer Maßnahmen durchführen wird Verkürzung der Arbeitszeit, Regelung der Arbeitsvermittlung, aktive Handels­politik dann können alle diese Maßregeln zu­sammen eine Besserung der wirtschaftlichen Ver­hältnisse und einen fühlbaren Abbau der Armee der mehrere Jahre Arbeitslosen herbeiführen.

Das Massage- Gesetz eingebracht

Unverblumte Sprache des Motivenberichtes

Mittwoch, 7. März 1934

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Dollfuß läßt foltern! Der Tod des Judas

Nur langsam dringen die Nachrichten über das grüßliche Schicksal der von den Dollfuß­Schergen Verhafteten über die Grenze. Hier sind wiederum einige verbürgte Berichte. Floridsdorfer Feuerwehrleute viehisch mißhandelt

das er ins Spital des Landesgerichtes eingelie­fert werden mußte.

Ein geheimes Grab

In Ebelsberg wurde anläßlich einer Streifung ein Grab entdeckt, wo man vier bisher unbekannte Schutzbündler vergraben fand. Es ist dies nicht der einzige Fall, daß die Heimwehr Schutzbündler einfach umgebracht und verscharrt haben.

Ein irrsinniger bei der Heimwehr

Die verhafteten Floridsdorfer Feuerwehr­männer mußten Spießruten laufen und waren ausgesetzt. Verwundete haben seit drei Wochen kei­auch anderen Grausamteiten durd) Heimwehrleute juche dürfen nur drei Minuten dauern, die Frauen nen Verband und keine ärztliche Hilfe. Die Bes Ein Heimwehrmann forderte in Linz den chen. Dies geschieht im Auftrage des Unterju- fen herablassen wollte, auf, sofort in das Geschäft dürfen ihren Männern nicht einmal die Hände rei- Fleischhauer Wögerer, der gerade den Rollbal­chungsrichters Dr. Wildet, Hernalsgürtel hineinzugehen, die Straße müſſe frei ſein. Der 6-12, den man sich wird merten müssen. Die Fleischhauer entgegnete ihm, vor seinem Geschäfte Nerven der Verhafteten versagen schon jeden tönne er stehen bleiben, solange es ihm beliebt. Dienst, die Angehörigen sind der Verzweiflung pierauf schoß der Peimwehrler den Fleischhauer nahe. Ein Gefangener hat drei eiternde Stopfwun- furzerhand nieder. In dieser Straße schoß dieſer den. Er hat auch das blutige Hemd noch an und unmensch noch eine schwangere Frau und vier darf es nicht wechseln. Männer ohne Grund zusanunen. Ein Gendarm verhaftete ihn dann.

Ein tapferer Schutzbundführer

Hinter einem Schußbündler, der in die Tiche­Der Landesleiter des Samybundes in Linz , choslowakei flüchtete, war man sehr eifrig her. Die Genosse Richard Bernaset, wurde, als die Kriminalpolizei drang schon in aller Frühe bei der Rämpfe begonnen hatten, als erster verhaftet. Frau ein, seßte dieser den Revolver an die Brust Bernajet befindet sich gegenwärtig im Allgemei- und forderte sie auf, den Aufenthalt des Mannes nen Krantenhaus in Linz . Er wurde nämlich der bekanntzugeben, widrigenfalls sie erschossen würde. art geschlagen, daß die Ueberführung ins Die Frau gab feine Auskunft. Die Frau wurde Spital notwendig wurde. Bei dem Verhör durch dafür geohrfeigt. Ein anderesmal forschte die Po­die Kriminalpolizei sagte er diesen gerade heraus lizei wieder nach dem Verbleib des Genossen und ins Geficht: Ich lasse mir eher die Zunge her- fagte bei dieser Gelegenheit der Frau, sie solle sich ausreißen, bevor ich irgend etwas aussage!" An- gleich die Totentrube anschaffen lassen für läßlich von Zusammenkunft mit anderen Schuß den Mann. Ein Oberwachmann der Kriminalpoli­bündlern rief er diesen in Gegenwart von Polizei sei, der sich auch bemühte, den Schußzvündler aus­zu: Männer, Kopf hoch, es kommt Revauche!" findig zu machen, sagte zu den Kindern des Ge­Ein Schutzbündler wurde ebenfalls mit Genossen: Schade, daß der Vater dieser lieben Kin­wehrkolben und Gummiknüttel derart zugerichtet, der ein solcher Mörder ist!"

groei Auslieferungsbeatfen ohne Dehalte Einheitsgewerkschaft" in Österreich

Prag , 6. März. Der Senat eröffnete die Frühjahrssession mit einer Sigung von nur 17 Minuten Ruweisungen nur zwei abge= wiesen wurden. Die nächste Sibung wird schrift­lich einberufen werden, voraussichtlich für nächsten Dienstag.

Ab 1. Juli 1934

Auf eine Frage, oh jene, die nicht Mitglie­der der neuen Gewerkschaft sind, auf Arbeitsver­mittlung rechnen können, erklärte der Miniſter, daß die Arbeitsvermittlung stellen in erster Linie die bürgerlich gesinnten Ar= Aufragen bezüglich der Juden wurde geant­wortet daß das Staatsgrundgefet über die Gleichheit aller Staatsbürger nicht aufgehoben sei; die Einheitsgewerkschaft jei aber nicht ver­pflichtet, jeden aufzunehmen...

Wien , 6. März. Die Regierungsverord:| tion hineintragen könnten, werden nicht aufge­Im Einlauf befand sich der bereits ange- nung über die Gründung der Einheitsgewerkschaft nommen werden... fündigte Regierungsantrag auf Se on 3 effi o wird jetzt von der amtlichen Wiener Seitung im nierung des Masseurgewerbes, Wortlaut veröffentlicht. Danach wird zur Vorbe­wodurch dem Unwesen der Massage- Salons ge- reitung des verufsständischen Aufbaues als In­steuert werden soll, die in vielen Fällen nur eine( teressenvertretung der Arbeiter und Angestellten andere Form der aufgehobenen Bordelle darstellen. der Gewerkschaftsbund der öster Darüber machte der Motivenbericht, der sich auf reichischen Arbeiter und Ange- beiter bevorzugen werden. Auf eine ähnliche Untersuchungen des Prager Magistrats stürzt, bestellten" gefdjaffen. Der Gewerkschaftsbund, zeichnende Angaben. In den ersten Nachkriegszeiten dem die Vertretung der arbeitsrechtlichen, wirt. ( als noch Bordelle geduldet wurden) gab es in ganz schaftlichen und sozialen Belange der Arbeiter und Prag nur etwa 8-10 Masseure, die meist von Haus Angestellten obliegt, hat nach der Verordnung seine zu Haus gingen und so wenig Kunden hatten, daß Aufgaben im christlichen, vaterländischen und so sie sich an den Magistrat wendeten, um in den zialen Geist mit Ausschluß jeder parteipolitischen öffentliche Bädern unterzukommen. Tätigkeit zu erfüllen. Der Gewerkschaftsbund wird als eine Einrichtung des öffentlichen Rechtes er. flärt und ist u. a. berufen, Kollektivverträge abzu­schließen, berufliche und soziale Einrichtungen für die Mitglieder des Bundes zu schaffen. Der Bei­tritt zum Gewerkschaftsbund ist frei. Die Auf­nahme fann abgelehnt werden, wenn der anmeldende Arbeiter u. a. wegen staat 6= Diese Regierungsverordnung ist das Ergeb feindlicher Betätigung verurnis langer Kämpfe, die hinter den Stufiſſen zwi teilt wurde. schen den christlichsozialen Gewerkschaften und den

Die ersten Masseursalons nach Berliner Vor bild tauchten Ende 1927 auf. Heute gibt es in Brag ciwa 300 solcher Salons, dic 1000 bis 1500 Masseusen" beschäftigen. Der eigentliche Zweck die ▾ser Salons gehe schon daraus hervor, daß rund 90 Prozent der dort beschäftigten Mädchen im Alte: von 16 bis 25 Jahren stehen und in der Massage überhaupt nicht ausgebildet ſind, andererseits auch

aus der ganzen intimen Einrichtung der Salons. Die Zimmer wiesen so bequeme Sofas auf. daß es auch einem geſchulten Maſſeur nicht möglich wäre, dort eine Massage durchzuführen; auch wür­den die Zimmer regelmäßig von innen versperrt, da­mit der Gast und die Masseuse nicht gestört würden. In der Mehrzahl der Fälle werde eine Massage audy nicht durchgeführt.

Die in den Salons beschäftigten Mädchen er: halten nur etwa 150 bis 200 monatlich an fe= stem Gehalt; sie sind in der Hauptsache auf die

genügt nicht einmal für die Wohnung allein.

Dic Berordnung wird überdies folgend ein­geleitet:

Um im Geiste des Christen= tums, der sozialen Gerechtigkeit und Liebe zum Vaterlande den Arbeitern und Angestellten cine wirksame Interessenvertretung fichern..."

In einer Pressekonferenz hat der neue Sunabhängigen", nämlich den Heimwehrgewert­sialminister Neustädter- Stürmer Erläuterungen schaften, ſtattoefunden haben. Die Heimwehr ve gegeben, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen zu dem Gesetz über die Einheitsgewerkschaften fürchtete nicht mit Unrecht die Stonturrenz der Christlichsozialen, die mit großem Eifer um die Erfassung der sozialdemokratischen Arbeiter be­übrig lassen. müht waren. Die Christlichsozialen verteidigten bis zum letzten Augenblick die Selbständigkeit ihrer Gewerkschaft. Jewegung. Dollfus ist aber auch in dieser Frage, wie in allen anderen, dem stärkeren Fey unterlegen.

Der Gewerkschaftsbund wird in fünf Berufs­gruppen aufgeteilt. Die Nechte und Pflichten der bisherigen Gewerkschaften erlöschen bis zum In­frafttreten der Verordnung.

Trinkgelder der Gäste angewiesen. Ihr Gehalt" des Gewerkschaftsbundes werden vom Bundes­Der Vorsitzende und die Vorstandsmitglieder minister für soziale Verwaltung berufen. Das gc= samte Vermögen der aufgelösten sozialdemokrati­fchen Gewerkschaften geht in das Eigentum des Gewerkschaftskundes über, die Berpflichtungen Gewerkschaften vorhanden sind.

Heute seien die Eigentümer des( bisher freien) Massagegewerbes meist begütert und in der Regel Frauen. Was für Gewinne dieses Gewerbe ab. werfen muß, gehe daraus hervor, daß für die Mäum­

tionäre durch den Bundesminister für soziale Ver­Die Ernennung der Gewerkschaftsfunt­waltung, einen Seimwehrmann, schafft die Gewähr für die Durchdringung dieser Einheits­getvertschaft mit Heimwehrungeist. Ein normales gewerkschaftliches Arbeiten und gewerkschaftliche

bestätigt!

Wallisch- Verräter tot im Walde aufgefunden...

Innsbrud, 6. März.( Tich. P.-B.) Im Walde bei Liezen in Osttirol wurde die Leiche des Eisenbahnangestellten gefunden, der kürzlich die Behörden auf die Spur des ehemaligen Abgeord neten Koloman Wallisch geführt und dessen burteilung durch das Standgericht und Hin richtung ermöglicht hatte.

Fascistische Journalisten interviewen Gefangene

Wien . 6. März. Heute lud der Bundespres

dienſt die Vertreter der ausländischen Norreſpon denten u. zw. den Preſſechef der italieniſchen( 1) Gesandtschaft Dr. Eugen Moreale, den Vertreter einiger rechtsstehender französischer Blätter Prof. Marcel Dunan sowie den Vertreter der Rother meerschen Daily Mail" Banister einer Besichtigung des Polizeigefangenenhauses i wie der Gefangenenhäuser des Landesgerichtes und II und ihrer Einrichtungen ein.

Einzelne Häftlinge erklärten nach dem off ziellen Bericht, daß, abgesehen von dem Wun nach Beschleunigung des Verfahrens, sie keine b sondere Klage zu führen hätten.

Der frühere Präsident des Nationalrates Dr. Renner sagte, daß er über Kost und Unter­bringung und auch über die Behandlung nicht flagen könne. Sehr unangenehm sei jedoch die lange Schlafenszeit, da um halb 8 Uhr abends das Licht ausgelöscht werde und erst um halb 7 Uhr früh Tagwache sei. Seine Gesundheit habe bisher nicht gelitten.

Zum Schlusse teilte Oberlandesgerichtsrat Dr. Standhartinger den Pressevertretern mit, daß die Gerichtsbehörden bestrebt sind, das Verfahren so rasch als möglich durchzu­führen.

,, Seelenfürsorgestellen"

Die Seelensanierung in Desterreich soll durch eine Maßnahme, die der Regierungskommisjär für Wien Dr. Schniß auf besonderen Wunsch des Kardinals Inn is er eingeleitet hat, um einen großen Schritt weiter gebracht werden. Es sollen in den Gemeindehäusern Seelen fürsorge stellen geschaffen werden.

Die Einwohner dieser Gemeindehäuser, di früher Ches und Sozialberatungsstellen gewohn waren, werden von dieser Maßnahme, die nicht anderes bezweckt als eine scharfe leberwaching aller politisch Verdächtigen, alles eher denn er baut sein!

Maximilian Brandeis verhaftet

Im Zuge der Gleichschaltung der ehemal sozialistischen Organisationen wurde am Monta auch der Präsident des Landesverbandes di Kriegsopfer und deren Hinterbliebenen Maxi milian Brandeis verhaftet. Es werden i angebliche Malversationen zur Last gelegt. Dut Anschuldigungen solcher Art sollen die alten rer nach deutschem Muster in den Augen ihr Anhänger in Mißtredit gebracht werden.

Die Kommunisten provozieren einen Tumult in der Aussiger Stadtvertretung

Aufſig, 6. März. In der heutigen Auſſiger Stadtvertretung stimmte das Kollegium gegen die Stimmen der Kommunisten dem Antrag auf

Umbenennung der Dresdner Straße

in Masaryk - Straße zu. Stadtrat Kubista begründete den Antrag, in­dem er den greisen Präsidenten als einen der größten Männer der Jektzeit und als einen sittlichen Verteidiger der Wahrheit bezeichnete. der sich das Vertrauen der ganzen

lichkeiten Jahresmieten von 12.000 bis 28.000 K allerdings nur insoweit, als Gelder der aufgelösten Stritit der Mitglieder sollen durch die Einsetzung Menschheit erworben hat. Durch die Na­

gezahlt werden. Die samtregie betrage bei einem größeren alon sicher 50.000. Die Mitglieder der christlichen Heimtuchr Der Motivenbericht kommt zu dem Schluß, daß gewerkschaften werden der neuen Einheitsgewerk. die Gefahr, die für die Moral und die Gesundheit schaft kollektiv beitreten, ehemalige Sozial­namentlich der Jugend aus diesen Salons erwachse, demokraten werden jedoch nur individuell mit größter Beschleunigung beseitigt werden müsse, aufgenommen werden. Die Tendenz gehe jedoch, solange nicht Dußende von Jugendlichen geschlechtlich wie Neustädter- Stürmer anführt, darauf hinaus, angesteckt werden. Das soll durch die Konzessionic- diejenigen, die eine Gefahr für den Stände gedanken bilden, nicht in die Gewerkschaft auf­rung dieses Gewerbes erreicht werden. Durch die Bestimmung, daß Massage am zunehmen. Solche, die wegen politischer Ber­gefunden Körper nur von Personen de 3 gehen verfolgt werden oder die in die neuen Ge­gleichen Geflechte 3 vorgenommen iver- werkschaften Klaffenkampf oder politische Agita den darf, dürften die Salons ihren Hauptanzie hungspunkt verlieren. Außer der Körpermassage wird auch noch das Maniküren, Peditüren, Be seitigen von Hühnerangen, die Schönheits- und Gesichtspflege na die Konzessionierung gebunden. Es ist der Nachweis einer mindestens zweijährigen Beschäftigung in einschlägigen Instituten zu er bringen, bei Körpermassage außerdem der Nach­weis der Absolvierung eines Fahkurses.

der Heimtvehr- Kommandanten von vornherein un möglich gemacht werden.

Die Bestimmung, daß die Aufnahme in die Einheitsgewertschaft verweigert werden kann, wenn der um Aufnahme ansuchende Arbeiter we­genstaatsfeindlicher Betätigung" verurteilt wur­de, gibt den Heimwehrfascisten die Möglichkeit, ge= rade die aktiven Arbeiter, die zur Führung einer Opposition in Betracht fämen, auszuschalten.

Es ist allerdings die Frage, ob die Regie­Es ist allerdings die Frage, ob die Regie rung Dollfuß das nkrafttre. nt des Gesetzes über­haupt erleben wird.

Oberbaurat des Prager Landesamtes

mensbezeichnung einer Straße soll dem Präsiden ten zu ſeinem 84. Geburtstag auch in Aussig ein dauerndes Denkmal gesezt werden. Nach einem Vortrag des Vorsitzenden, Ge­nossen Pölzl zur Aenderung der Gemeindever­tretung als Folge einer notwendig gewordenen gesetzlichen Maßnahme der Staatsregierung zur Sicherung der staatlichen Selbständigkeit und sei­ner friedlichen demokratischen Entwicklung, sowie über die Augelobung der neuernannten Stadt­vertretung verursachten die Słommunisten einen ungeheuren Tumult. Ihr Redner bezeichnete die Neuverteilung der Mandate als arbeiterfeindlich: die Verteilung der Mandate sei ein Aft der Fas= cisierung Schließlich versuchten die Kom­munisten ihre sechs Dringlichkeitsanträge zu be gründen, und als der Vorsitzende dies nicht ge= stattete, ging einer ihrer Redner zum Rednerpult Zuhörerschaft mischte sich in die Verhandlungen ein und die Sizung mußte infolge der tu= multuarischen Szenen unterbrochen werden. Nach eineinviertelstündiger Unterbrechung wurden die Radaumacher plößlich vernünftig, da der Vorsitzende erklärte, daß er die Geschäfts­ordnung rücksichtslos anwenden werde. Die Ver= fall zu Ende geführt werden.

verhaftet von Pittel& Brausewetter mit 50.000 bestochen mb proch weiter. Die zahlreich herangeholte

Brünn , 6. März. Im Zuge der Unter­suchung der Bestechungsaffäre der Firma Pittel Der Landesausschus beschloß in seiner am und Brausewetter wurde nach der Aussage des 14. Feber abgehaltenen Sißung, daß seine Mit- Leiters der Trautenauer Filiale, des Baumeisters glieder nur am Dienstag einer jeden Woche Be- Run 3, der sich in Untersuchungshaft beim Kreis­suche und höchstens dreigliedrige Deputationen und gerichte in Brünn befindet, auch der Oberbaurat

Es wurde festgestellt, daß lekterer von der Firma Bestechungsgelder in der Höhe von 50.000 Kronen angenommen hatte.

Die Polizei hat weiter sichergestellt, daß die Firma nit weiteren Bestechungsgeldern noch

zwar in nur tatsächlich dringenden Angelegenhei- der technischen Abteilung des Landesamtes in 50.000 an verschiedene Personen ausbehandlingen konnten ohne wesentlichen Zwischen­

ten empfangen werden.

Prag Ing. Baumann verhaftet.

zahlt hat.