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Mittwoch, 14. März 1934,

damit auch eine bedeutende Einschrän

fung der Demonstrations  - Der sozialdemokratische Frauentag

und

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Die arbeitenden Frauen und Mädchen, zu machtvollen Kundgebungen versammelt am Inter  nationalen Frauentag in der Tschechoslowakei  , beugen fich in tiefer Trauer vor den Toten,

beimwehrfafets mu8 reifen

Roalitionsfreiheit beabsichtigt und schließlich gab es in dem Gesetze auch Strafbe- Wenn an einem bestimmten Tage sich aller- und beschlossen sie, revolutionäre Dichtungen und stimmungen gegen was hätte alles damit orts die sozialdemokratischen Frauen versam Spredchöre und turnerische Vorführungen verfolgt werden können! Amtshandlungen mein, um ihre Sorgen und Nöte zu besprechen, schufen den Reben wirkungsvolle Umrahmung. ihre besonderen Frauenforderungen zu diskuties Die proletarischen stulturorga­ausländischer Beamter und den politischen Nach ren, in einer Entschließung Stellung nehmen zu nisationen, die allüberall mitwirkten, ver richtendienst für das Ausland". Kurz gejagt: den Ereignissen der Zeit. ist das etwas so Be- dienen den wärmsten Dank der Partei. Dank unter dem Vorwand, die demokratischen Rechte fonderes? Ein paar Versammlungen mehr in der auch allen Frauen, die an den Versammlungen und Freiheiten zu schüßen, sollten sie ihre Be. Reihe der vielen vielen Versammlungen so teilnahmen und die oft stundeniveite Wege zu nüßung oder Ausübung überhaupt unmöglich erscheinen der weiteren Deffentlichkeit" die rüdlegen mußten, um in die Versammlungen ge­fozialdemokratischen Frauentagskundgebungen, langen zu können! gemacht werden. jener Oeffentlichkeit", die nur aus bürgerlichen e folgende In den Versammlungen wurde folgenbe Wie auch unseren Reaktionären bereits der Beitungen erfährt, was in der Nähe und Ferne Entschließung angenommen: K Mund den erhofften Braten wässerte, zeigen wir geschieht, jener Oeffentlichkeit", die nur fragt, an einer anderen Stelle dieses Blattes. Damit ob ein Ereignis sensationell" ist oder nicht. Nun, sensationell war und ist der sozialdemokra ist es nun nichts geworden. Die schweizerische tische Frauentag nicht. tische Frauentag nicht. Aber seine Bedeutung Sozialdemokratie hat sich weder durch die vor- ist um so größer. Sensationell waren auch die gehaltene Maske demokratischen Kämpfertums Frauentagsversammlungen der Vorkriegszeit der kapitalistischen   Urheber des Gesetzes, noch nicht. Aber diese Frauenversammlungen, die da­durch die von deren publizistischen Söldnern auf- mals von der bürgerlichen Oeffentlichkeit über­gewendeten Verleumdungen beeinflussen lassen haupt nicht zur Kenntnis genommen wurden, und hat das scheindemokratische Gesetz zu Falle haben den Boden für das Frauenivahlrecht vors bereitet. Sie haben zehntausende Frauen zu bringen helfen. Daß auch die Nationalsozialisten, Kämpferinnen für die politische Gleichberechti die Kommunisten und einige andere kleinere gung gemacht, jie haben diefe Forderung leben­Gruppen aus anderen Motiven gegen das Gefet dig gemacht in allen ſozialiſtiſchen   Arbeitern, stimmten, konnte unsere Schweizer   Genossen in und wenn nach dem Kriege in Deutschland  , in der ihrer Haltung nicht irre machen. Sie erkannten Tschechoslowakei.   in Desterreich, in manchem in dem vorliegenden Gesetz nichts anderes als anderen Lande das Frauenwahlrecht Wirklichkeit wurde, so war das nicht zuletzt Wirkung jener eine Neuauflage der berüchtigten Der Häber lin", ein Gesetz, mit dem die schweizerische Bour. Propaganda, die von den ſozialdemokratischen geoisie schon vor Jahren an die Sozialistenber­tilgung gehen wollte. Es war für sie unannehm bar, weil diese selbe Bourgeoisie seither nichts getan hat, um die Ursachen der herrschenden sozialen Unruhe zu bannen und jetzt statt dessen nur vermehrtes Unrecht zu setzen sich anschichte.

Frauentagen ausging.

Auch jetzt vermag der sozialdemokratische Frauentag nicht von heute auf morgen zu wir­fen. Doch führt er Jahr für Jahr unseren Reihen neue Stämpferinnen und Belennerinnen zu, wird er Jahr für Jahr Erweder bisher poli­tisch gleichgültiger Arbeiterinnen, schari proletarischen Frauen enger um unsere Fahnen, und so wirkt er in die Zukunft.

Eine starke Woge der Erregung geht durch das Proletariat der Tschechoslowakei  . Die Nieder­mebelung von Frauen und Kindern durch die ver faffungsbrüchigen Kanonenchriften in Desterreich at Tausende, die sonst weniger politisch inters effiert waren, aufgewühlt, auch tausende Frauen. So ist es denn selbstverständlich, da diesmal der Andrang zu den Frauentagsversammlungen be sonders start war, daß die Reden in diesen Ber­fammlungen besonders leidenschaftlichen Wider gen standen ja die Wiener   Stämpfe. hall wedten. Im Vordergrund der Erörterum Stärtstes Mitgefühl bringen unsere Genossinnen den österreichischen Brüdern und Schwestern ent­gegen, ein Mitgefühl, das sich nicht beschränkt auf Sympathiebeweise in Worten, das sich offen­bart in opferwilliger Hilfsbereitschaft. Aber auch

fen den österreichischen Arbeitern und Arbeiterin nen für ihre heroische Verteidigung der Freiheit. Sie senden den öfterreichischen Brübern b

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Die neue Weltbühne" Die ,, Neue münzenbergisch- flaliniftisch!

Willi Schlamm  , der bisherige Redal­teur der Neuen Weltbühne" und vordem Redak­teur der Wiener Weltbühne" teilt den Redak­tionen der Tagespreise mit, daß er aus der Redal­tion der Zeitschrift ausgeschieden ist. In seiner Mitteilung heißt es u. a.:

Zwischen dem Verlag und der Redaktion entstand ein Konflikt; wollte ich meine publiai stische und politische Unabhängigkeit wahren, so fonnte ich diesen Konflikt nicht anders löfen als durch den Abbruch aller Beziehungen zur Neuen Weltbühne".

Schwestern Grüße innigster Sympathie und geloben, alle ihre Kräfte aufzubieten, bamit Das leke Bollwert der Demokratie in Mitteleuropa  , die Demokratie in der Tfch e- dhoflowatifchen Republik, und die Freiheit der Arbeit in diesem Staate erhal. ten bleibe.

Die Versammelten erklären, jeden An. fchlag gegen bicsozialen Rechte ber Arbeiter a banwehren und den Kamp für die volle Gleichberechtigung ber Frauen fortzuführen. Um das Krisenelend, unter dem besonders die Arbeiterfranen unfag. bar leiben, zu mildern, ist vor allem die Ber. fürzung der Arbeitszeit notwendig. Wir fordern beshalb nachbrüdlichſt, in Usber einstimmung mit den sozialdemokratischen Par. teien und den freien Gewerkschaften, die Vierzig­stundenwoche.

Wir billigen rückhaltlos die auf Erhaltung und Ausgestaltung der sozialpolitischen Errungen­schaften und Sicherung der demokratischen Rechte gerichtete Politik der sozialdemokratischen Partei, wir geloben der Partei Treuc, in ihren Reihen führen wir, Seite an Seite mit den Männern unserer Klasse, den Kampf für Frieden, Brot und Freiheit!

daß es erscheint. Zugleich wird es ein weiterer Be­weis dafür sein, daß die Se o m munist en die Demokratie, gegen die sie gemeinsam mit Tummelplatz zu schätzen wissen.

Bajcismus tämpfen, als Aſyl und

Die Ergebnisse der Eisenbahnen Im Jahre 1933 n's

Im Jahre 1982 hatte der Einnahmenrüd­gang gegenüber dem Vorjahre nicht weniger als 872.6 Millionen oder 20 Prozent betragen.

Brag, 18. März. Nad) dem vom Eisenbahn­ministerium veröffentlichten Ausweis betrugen die gesamten Betriebseinnahmen der Staats­eisenbahnen im Jahre 1933 3.135.5 Millionen Der Wachsamkeit und Rührigkeit der Es ist mir wichtig, vor einer Deffentlichkeit,, d. i. um 354.8 Millionen oder 10.17 schweizerischen Sozialdemokratie ist es gelungen, der ich mich mit meiner bisherigen Arbeit vers Prozent weniger als im Jahre 1932. Die Ein einen schweren, von der Reaktion geführten pflichtet fühle, festzustellen, daß ich ab 8. März nahmen aus der Personen- und Gepädsbeförde­1934 weder die Tendenz noch die Haltung noch den rung verringerten sich um 82.5 Millionen Schlag gegen die Demokratic abzuwehren. Man Inhalt der Neuen Weltbühne" verantivorie."( 9.86 Prozent), die Einnahmen aus der Fracht­darf sich dessen eben so sehr freuen, als die Reak Die Neue Weltbühne ist unter der Füh- beförderung um 281.4 Millionen( 13.11 tionäre in allen Ländern über diesen Mißerfolg rung Willi Schlamms eine ausgezeichnet redi- Prozent); die übrigen Einnahmen waren 9.1 Millionen, d. i. um 1.81 Prozent verärgert sind. Nach wie vor bleibt es Selbstver gierte, in ihrer Gesinnung durchaus saubere und höher. ständlichkeit, daß die Demokratie nicht schutzlos in ihrer Tendenz einzig durch die Ueberzeugung sein darf, daß sie sich gegen jene, die unter Miß der Mitarbeiter bestimmte Zeitschrift gewesen. Es brauch der unter ihr bestehenden Rechte und ist im Interesse der Trümmer   deutscher Geistigkeit, Freiheiten ihr die Kehle abschnüren wollen, zur rettet wurden, sehr zu bedauern, daß die Neue die aus dem Zusammenbruch vom März 1933 ge­Wehre zu setzen nicht nur das Recht, sondern auch Weltbühne" nunmehr aufhört, eine unabhängige die Pflicht hat, aber nirgends in der   Schweiz Beitschrift und eine geistige Instanz zu sein. Es wurde die Ordnung bisher so gestört, daß ein ist der Deffentlichkeit nicht unbekannt geblieben, solches Polizei- und Zuchthausgesetz, wie das ge­daß sich hinter dem Konflikt Schlamms mit dem plant gewesene, auch nur erklärlich hätte er Verlag der Weltbühne" ein Manöver des scheinen können und am allerwenigsten waren von stalinistischen unsere Genossen in der   Schweiz angesichts der erns verbirgt, über deffen unsere Genossen in der   Schweiz angesichts der proletarischen Frauen geweckt. Die proletari- früher oder später einmal mehr bekannt werden fanatisch antisozialistischen Einstellung der Bour- fchen Frauen, die in unserer Partei organisiert wird und jedenfalls genug, um die Münzenberg geoisie geneigt, durch fast restlose Beseitigung sind, werden, das wissen wir, das haben uns Clique moralisch zu richten. Was die Stalinisten der Demokratie einer legalen Diktatur die Wege neuerlich die Versammlungen am Frauentag ge- aus der Weltbühne" zu machen beabsichtigen, zu ebnen, die bei den die Besitzklassen erfüllen. seigt, in jeder Situation vollwertige Kämpfe- wird wohl schon in den nächsten Tagen sichtbar Im letzten Jahresdrittel ist der Einnahmen den Tendenzen spielend leicht zur Serrschaft rinnen sein werden. Man darf sich auf ein Wiedersehen mit rüdgang fast zum Stillstand gekommen; er be= eines Fascismus heimischer Prägung hätten Wir können nicht über jede der vielen Ver- den Latrinenliteraten freuen, die ja bercits in an trägt nur noch 31.7 Millionen oder 2.56 Prozent. sammlungen berichten. Der Besuch war, trop deren hier erscheinenden Organen den reinen Geiſt Im Dezember ist sogar schon ein kleiner Auf­führen können. oft sehr schlechtem Wetter, ungemein start. des Stalinismus repräsentieren. Der Fascisschwung der Einnahmen zu verzeichnen. Ueber­So und nicht anders ist die Haltung der in manchen Städten veranstalteten die Genoffin- mns hat also einen Mittämpfer mehr. Dies wurde der Rüdgang durch weitere Ersparun= schweizerischen Sozialdemokratie und das Ab, nen demonstrative Umzüge. Die Die Ablehnung des Organs durch alle Leser, die gen in den Ausgaben schon mehr als wetigemacht; es oder sympathisierend September Er­charakter. Gesang und Musik eröffneten jedenfalls schäßten, wird leider nicht hindern, sparungen 88.5 Millionen.

stimmungsergebnis zu bewerten.

A. M. de Jong:

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Verschlungene Pfade

Ein Roman in vier Episoden

Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E. R. Fuchs.

Im ersten Jahresdrittel 1933 war der Ein­nahmenrüdgang weiter angewachsen; im April 1933 wurde mit 20.85 Prozent der tiefste Punkt erreicht. In den vier Monaten sanken die Ein­nahmen um 177.8 Millionen oder um 16.74 Prozent, während die Ausgaben nur um 120.2

Brutalität des Heimwehrfascismus in unseren Mastauk hetkent Millionen herabgesezt werden konnten.

gefaßten Anflageschrift. Die Teilnahme des Publikums wurde geringer. Nur die Damen tamen hartnädig immer wieder, erschauerten an genehm beim Aufzählen all der blutigen Einzel­heiten und konnten sich nicht am Anblick des unbe­greiflich faltblütigen Führers ersättigen, der scheinbar schläfrig und gelangtveilt dem Verlaufe des Prozesses folgte.

Die Angeklagten haben auf den ihnen zu stehenden Rechtsbeistand verzichtet. Sie haben das Recht, sich selbst zu verteidigen. Wünschen Sic davon Gebrauch zu machen?"

Beter Zanzi trat einen Schritt vor. " Ja, Herr Präsident, ich habe das eine oder andere zu sagen."

Der Gerichtshof ist bereit. Sie anzuhören", antwortete der Präsident und setzte sich bequemer in seinen breiten Stuhl, mit gelangweiltem Ge ficht und schlecht gelaunt, weil er eine zvedlose Komödie erwartete. Und Peter sprach:

Rüdgang der Einnahmen schon geringer( 145.3 In den Monaten Mai bis August war der Millionen oder 12.28 Prozent) und wurde durch den Rüdgang der Ausgaben( 136.7 Millionen oder 11.16 Prozent) fast schon aufgehoben.

niedrigung und der Schmuß dieses Volles, von dem Ihr behäbig wie Parajiten lebt, ist unbes schreiblich. Natürlich wißt Ihr das nicht. Ihr ivißt nichts von alledem, was Ihr wissen müßtet. Ihr kennt die sorgfältig in Eurem Masseninteresse abgefaßten Gefeßesbücher, um die Macht unge brochen, unversehrt ausüben zu können. Ihr habt eine lange Liste von Uebertretungen und Verbre Am dritten Tag ergriff der öffentliche An­chen zusammengestellt, die alle aus moralischen Kläger das Wort. Er war ein Mann mit einem Gründen strafbar sind, aber Ihr habt vergessen, ,, Das Wort schuldig ist hier nicht am Blab", gutmütigen, blühenden Gesicht, aus dem ein paar die Quelle ausfindig zu machen, aus dem all die sagte er mit grimmigem Spott. Die Schuldi- bösartig fleiner Augen hinter blinkender Brille Verbrechen herborfließen. So wie Ihr vergessen gen sißen an der anderen Seite des grünen Tisches scharf und tüdisch in die Welt funkelten. Es war Es ist nicht mine Absicht, mich gegen die habt, daß das Volk aus Menschen besteht... und dort" und mit unbestimmter Gebärde seis fein großer Tag. Er hielt ein blendendes, geift Beschuldigungen des öffentlichen Anflägers zu vers genau folchen Menschen, wie Ihr selbst seid, die ner gefesselten Hände wies er auf das Elites reiches Plädoyer, triefend von heiliger Liebe au teidigen, noch gegen feine abgedroschene Rhetorit. von einer Mutter geboren werden, leben, lieben publikum auf der reservierten Tribüne in König, Thron und Vaterland, er erbebte in Ich erkenne Euch nicht als moralisch befugte Rich- und Hassen, Freude, Sonne, Wärme ersehnen... pub stana cier be bent perifte. Ich betenne lobernidem Born gegen die nichtswürdigen, beftia- ter über uns an. Ich will verſuchen, dieſes Miß- Für Euch iſt das Bolt eine bungie, tulemine, feine Schuld... bekenne aber, alle die aufge- lisch verbrecherischen Elemente, den tiefsten Tiefen verständnis ein wenig aufzuhellen, das den Schein ungebildete Masse, ein enorm plumpes und startes zählten Taten vollbracht zu haben. Nur gegen der Hölle entstiegen, um Ordnung und Wohlfahrt erwecken muß, als ob hier Recht gesprochen würde. Tier, das arbeiten muß, um Guch fett zu mästen die letzte Formulierung protestiere ich... den des Landes und das Leben seiner besten Söhne Hier wird nur Rache vorbereitet und ich bin Anschlag auf den König habe ich ganz allein vor- fortwährend mit Untergang zu bedrohen. Falls objektiv genug zu verstehen, daß wir diese Nache Gold, aus seinem Blut gewinnt Ihr Diamanten, Aus dem Schweiße dieses Voltes macht Ihr eingegriffen werde, müßten infolge der Wühl- beschworen haben. Aber Rache ist nicht Recht seinem Elend und Unglück baut Ihr Paläste für Eurer Frauen zu zieren, aus arbeit ruchloser Gesinnungen, der Gottlosigkeit und die Vernichtung gefürchteter Widersacher ist Eure Mätressen. Und Ihr wollt, daß dies in alle und des Aufruhrs Staat und Gesellschaft zu nicht das Verhängen einer sittlich verantwort- Sivigkeit so bleibe. Ihr habt einen Gott und eine grunde gehen und wenn ihm auch das Herz blute baren Strafe. Natürlich könnt Ihr uns ent- Religion erfunden, der dies alles gutheißt und wegen des Jammers dieser verdorbenen, verlore- gegenhalten, daß wir dasselbe tun, ohne dazu von mit schlechtem Branntwein und schwüler Mystik nen Menschenleben, müsse er doch gegen alle An- der einen oder anderen Obrigkeit berufen zu sein. benebelt Ihr das erniedrigte Volt, auf daß es geschuldigten die Todesstrafe beantragen. Auch das ist ein Mißverständnis. Wir sind bes sich seiner Würde und Macht nicht bewußt werde. rufen vom Gewiffen, der mächtigsten Obrigkeit, Und mit Berufung auf die Gebote Gottes haltet die ich anerkenne, der einzigen... Was Ihr ver- Ihr das Volk, das aus Menschen besteht, niedrig brecherischen Terror nennt, ist nichts anderes als und fein. So ruhig vertraut Ihr auf die die notwendige Folge Eurer eigenen Taten. Wir Stumpfheit des geschundenen Arbeitstieres, daß find Menschen, die das Gute wollen, nicht in erster Ihr nicht einmal die Möglichkeit bedenkt, daß es Linie für uns, sondern für das Volk dieses gros fich einst fragen könnte, woher es kommt, daß die Ben, von Herrscherfüßen und Lataienstiefeln ge- Gebote Gottes einzig zum Vorteil der Reichen und tretenen Landes, für das Volk aller Länder, im Mächtigen da sind und stets zur Folge haben, weiteren Sinn genommen. Unser Bolt lebt in daß das Volt sich beugen muß, gehorchen, Man verlappter Sklaverei, in Sklaverei auf dem Boden gel leiden, sich plagen und rackern, auf daß die der Großgrundbesizer, der Fabriken und des Han- Großen über ihn immer größer werden... delslapitals. Das Elend, das Berderben, die Er­( Fortsetzung folgt.),

bereitet... die anderen Angeklagten haben das nicht mit fester Hand und mitleidloser Strenge durch unsere Taten über unsere Häupter herab: um damit die d aut Ihr Paläste für

mit nichts zu tun."

Mannes:

Da rief die schrille Stimme eines jungen Laß gut sein, Peter... Laß uns nicht ab­seits stehen! Wir wollen nicht! Ich will nicht! Ich habe mitgetan. Ich will keine Bevorzugung!" Es war einer der schwindsüchtigen Angeflag­ten, der mit feuriger Röte auf den eingefallenen Wangen emporgesprungen war. Peter Banzi wandte sich ihm zu, sah ihn mit plöblich sanften, liebevollen Augen an und schüttelte traurig den Kopf. Doch ein anderer Angeklagter stand auf und sagte   turg:

" So denken wir alle darüber."

Peter nidte betrübt und zudte die Achseln. Das bleibt sich gleich, Michel", sagte er

nachdenklich.

Beifallsgemurmel belohnte ihn für seine wahrhaft meisterliche Beweisführung, in der buch­stäblich kein einziger Gemeinplatz der geltenden Moral vergessen war und die er mit mehr als amtlich vorgeschriebenem Feuer vorgetragen.

Die Angeklagten hatten gleichgültig, meist mit einem verächtlichen Lächeln auf den Lippen, augehört. Sie waren nicht überrascht oder ent­fest, da sie von allem Anfang an gewußt hatten, wie das Ende sein würde. Der Präsident flopfte auf den Tisch und

Zwei Tage beanspruchte das Verhör der An­geflagten und das Verlesen der im Manzleistil ab- sagte ruhig: