Mr. 68. Donnerstag, 22. März 1934

,, Sozialdemokrat"

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BINNEN 3 TAGEN ERLEDIGEN WIR REPARATUREN, DIE UNS BIS

ZUM 24. MÄRZ GELIEFERT WERDEN.

Aata

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Wir bitten Sie, Ihre Schuhe baldmöglichst zur Reparatur zu bringen, da später gelieferte Schuhe erst nach den Feiertagen repariert werden können.

Die öfterreichischen Sozialdemokraten Goering   bestätigt die Greuel

rufen euch zu:

Die beste und würdigste Unterstügung unferer schweren Arbeit ist Ein Abonnement der ,, Arbeiterzeitung

Erscheint allwöchentlich. Bezugspreis 12.50 für ein halbes Jahr. Bestel lungen sind zu richten an die Verwal­tung der Arbeiterzeitung". Brünn  , Zeile 83/12.

Romantik

in unserer Zeit

Von PETER PAUL HOFER, Berlin  

Die Chauffee

In der Frühstückspause bot sich der kleinen Kolonne zufällige Unterhaltung. Ein Mujitant, der die umliegenden Ortschaften durchzog, hatte sich zu den Männern ans Feuer gesetzt und spielte für sie auf einer Ziehharmonika.

In dicken Schwaden lag der Nebel des Win­termorgens über der Landschaft. Die Chaussee glich einem schmußig- grauen Band, das ein ver­In der Preſſe wird mitgeteilt, daß der gung, der Denunzianten, des Beklagten und der wundeter Nieje verloren hatte. Entblätterte Bäume General Goering  , der auch Chef der Geheimen Beugen! mit trostios vorgestreckten Aesten erschienen wic Staatspolizei ist, eine Verfügung herausgegeben Es mag sein, daß bei einigen der oberen feine Striche einer melancholischen Bleistiftzeich hat, die eigentlich sensationell wirten Bonzen im Dritten Reich   das Gewissen allmählich nung. Da, wo die Landstraße in weitem Bogen müßte. Goering   hat angeordnet, daß von nun ab sich ein wenig bemerklich macht, nachdem alle ihre trübe Felder zerschnitt, durchhallte die Luft das nicht mehr jeder Landrat oder je de Dienst Unternehmungen fehlgehen, alle ihre Voraus eintönige Knirschen einer Dampfwalze. Schotter stelle der Partei" beliebige Menschen sagen sich als Humbug erweisen, eingeschlossen und Sics wurden zermahlen, der schlecht gewors auf beliebig lange Beit einsperren fönnen! Nicht die größte soziale Tat", das Eintopf dene Teil der Chaussee aufgerissen und planiert. nur in Deutschland  , wo es angesichts der gerne gericht! Eine unverzeihliche Dummheit der Von Zeit zu Zeit versuchten die Arbeiter ihre belten Presse begreiflich wäre, sondern auch im Stulturmenschheit wäre es, wenn sie sich durch eine flammgewordenen Hände durch Anhauchen zu er­Auslande, berichtet nahezu die gesamte bürgerliche Verfügung, wie die Goering  'sche, cinlullen ließe. wärmen, um dann von neuem auf den harten Presse darüber, als handele es sich um eine ganz Der Erfolg der Hitlerbeivegung wurde nach dem Erdboden einzuschlagen. nebensächliche Angelegenheit. Und doch ist diese Zeugnis des obersten Häuptlings dadurch ge Verfügung Goerings die wertvollste Greue Isichert, daß man immer und immer wieder das bestätigung, die sich überhaupt denken läßt. selbe behauptete und in die Köpfe der Massen ein­Wan bedente, daß in Deutschland   Zehntausende hämmerte. Das ist ein Rezept, von dem man zu Männer und Frauen, Juden und Christen, Mar- gestehen muß, daß es sich propagandistisch be Ein richtiger Prinz, ein wirklicher und leib- risten, Freimaurer   und Jesuiten  , sowie Geistliche währt hat. Die gemeinsten Greuel sind vor­Mit gesenktem Kopf folgte der Vorarbei­haftiger wie es im Märchen heißt hat, wenn aller Bekenntnisse seit nunmehr vierzehn Miona- gekommen, werden weiter praktiziert, werden ter den Weisen des primitiven Instruments. Sie auch nicht eine arme Gänsemagd, dennoch ein ten hinter Stacheldrähten und in schauerlichen überhaupt nicht aufhören, wenn die antifascistische schienen ihm die Intonierung des eigenen Lebens­schlichtes Bürgermädchen geheiratet. Wir haben Gefängnisfen schmachten, zu Krüppeln geschlagen. Welt aufhören sollte, die Greuel zu brandmarschicksals. Er vernahm die Melodien seiner freud­die Braut nach Photographien kennengelernt: sie zu Tode geprügelt, gemordet, gefelbstmordet", ten. Hitler hat bekanntlich in seinem Buch gesagt: Tosen Kindheit. Dann hörte er wieder die ver= ist jung, schön, leicht ange, vampt", so ungefähr oder auf der Flucht erschossen worden sind, weil Das deutsche   Volk hat gar teine Ahnung, wie hätte Grete Garbo ausgeschen, wenn sie statt in irgendein schuftiger Nazi das verlangt oder ange- sehr man es beschwindeln muß, wenn man Togenen länge, mit denen man ihn in den Krieg ordnet hatte. Niemals hat man gehört, daß ein Wassenanhänger gewinnen will." Diefer Hitler­gelockt hatte, ihn und die Kameraden. In trotzigem nordischem Lande an der Spree   geboren worden wäre. solcher Strolch vor Gericht gestellt worden wäre, these von der Wirksamkeit des Schwindels Haß preßten jich seine Lippen. Jetzt ertönte ein Rotokostüd, das an Reifrodzeit, Spizendecken täglich aber hat man die freche Behauptung lesen müssen alle Gegner der deutschen   Stulturschande Man sagt, die Romantik in unserer Zeit sei ausgestorben. Und troßdem Hand aufs Herzberichtet worden sind, daß alle die Folterungen, wieder veröffentlichen! In Deutschland   werden fönnen, daß alle Greuel, die aus der Nazihölle die Wahrheit entgegenstellen und immer und zierliches Porzellan erinnerte. Es endete in einem sehnsuchtsvollen Atford, der aus weiter beneiden nicht viele heimlich von uns das ver- die Tschuppid, Heilmann, Evert, Seger und zehn Greuel der schlimmsten Art verübt, seitdem die Ferne zu kommen schien wie die zukunftsfrohe Ver­linische Mädchen um ihre Heirat mit einem Prin- tausend andere bezeugten oder selbst erlitten Nazi am Ruder find, dort wurden viele Tausende heizung unfagbaren Glüds. Der Vorarbeiter zen? Dieser Prinz hat ,, wie man weiß, auf seine, haben,..e x logen" wären. Aber man hat wei- eristenglos gemacht, Aerzte und Anwälte, Stünst atmet schwer. Vor ſeinen Augen entstanden Bilder fönigliche Hertunft gepfiffen. Nicht erſt, als er ter gehört, daß der berüchtigte Herr Röhm seinen ler und Gelehrte wurden verjagt und geächtet, einer großen Vergangenheit. Er sah buntge Garbo von der Spree begegnete. Schon vorher. SA- Strolchen ausdrücklich versichert hat, er ge- weil sie Juden waren oder jüdische Voreltern schmückte Paare im Spiegelsaal eines prächtigen Oder war es etwa früher Sitte, daß Prinzen statte ihnen straf los bis zu zwölf gehabt haben; man hat jüdische und marristische Luſtſchloſſes Quadrille tanzen, bis der galante Filmregisseure wurden und in Glasateliers ihre Tötungen von Gegnern, falls zuvor Staufleute ruiniert, indem man sie boykottierte Reigen einer wilden Vision wich. Dumpse Maſſen furzen Tage mit Arbeit verbrachten? irgendwo ein SA- Mann getötet worden sei. oder gewaltsam aus ihren Unternehmungen ent zerbrachen im Rhythmus der ewigen Freiheits­Leute föniglichen Geblüts haben mitunter Goering   gibt mit seiner Verfügung zu, daß der fernte. Zehntausende Arbeiter wurden ohne jeden hymne schwarze Bastillenmauern. Rot   wehten Spleens. Der Beispiele gibt es so viele, daß man bisherige Zustand, eine unerhörte Stulturschande, Grund lediglich aus boshafter Rachsucht viele Siegesfahnen von den Türmen des finsteren Ge­feine aufzuzählen braucht. Doch der Spleen der nicht länger ertragen werden kann. Von jest Monate lang eingesperrt und furchtbar gequält. bäudes. In das klirren geborstener Metten   mischie Romantif ist heutzutage selten geworden. Jeder ab sollen nur noch die Landespolizeibehörden An diesen tausendfach bezeugten Tatsachen ändert sich der Jubelschrei Millionen Enterbter. Schließ­Mensch, auch ein König, ist von wirtschaftlichen Schußhaft, also Konzentrationslager, verhängen eine Verfügung wie die Goering  'sche nichts. Die lich verebbte: die Töne in der stolzen Symphonie Verhältnissen in diesem Fall von denen seines können, die Schande als solche bleibt Sicherheit und Freiheit der Person, die in werftätig schöpferischen Schaffens. Landesbedrängt. Die wirtschaftlichen Verhält also be stehen, sie soll nur nicht mehr von Deutschland   durch die demokratische Verfassung Freches Autohupen durchbrach die friedliche nisse der heutigen Zeit verlangen es, daß eine jedem Lansbuben der SA verhängt werden gesichert war, gibt es nicht mehr. Stille. Die Männer saben auf. In eleganter fönigliche Ehe ein gutes Geschäft für den betref fönnen. Es bleibt auch jetzt noch die abscheulichste Bis diese Zustände sich geändert haben, bis Sturve bog ein Zugusauto in die neugemachte fenden Staat bedeutet. Nur bei den Schweden   Willtür beſtehen, denn:" Nur die Geheime wieder gleiche Rechte für alle gesichert sind, darf Chaussee und war bald in dem Nebel des Winter­ſcheint dies anders zu sein. Ein Vetter- oder Staatspolizei fann eine länger dau- niemand vergessen, daß an allen Waren morgens entschwunden. war es ein Bruder?- jenes populär gewordenen ernde Schutzhaft verhängen." Wenn andere aus dem Hitlerreiche Blut lebt. Arbeiter­Behörden, die an sich dazu berechtigt sind, die blut; daß alle deutschen   Produkte an zerstörte daß die Gelenke fnackten. Mit einem Händedrud Wortlos reckte der Vorarbeiter seine Glieder, Sicgwarts ist ebenfalls, an aristokratischen Maßz­Schußhaft verhängen, so sollen sie spätestens am Eristen zen, an zerstörtes Familienglüd er bedanfte er sich bei dem Mujifanten. Entschloſſen stäben gemessen, eine Mesalliance eingegangen. achten Tage dem Miniſter Mitteilungen innern, an Geiſeln und zum Selbstmord gezwun griff er zur Spizhade und schlug voll neuer Kraft machen; die Entlassung hat zu erfolgen, wenn der gene Unglückliche, an Gefangene, Gejolterte, Ge- in den gefrorenen Boden. Krachend brach Stück Minister die Verlängerung nicht verfügt. Zunächst mordete. Das Berliner Tageblatt gesicht offen zu, können also die Oberpräsidenten( man dente daß der Boykott deutscher   Waren, den die sozial- auf Stück aus der schadhaften Landstraße. Hart an den üblen Zeitgenossen mit dem Nilpferd- demokratischen Parteien und Gewerkschaften in erſcholl das hohe Lied der wertezeugenden Arbeit. rachen Sube!) und Regierungspräsidenten das Dänemart und Schiveden verhängt haben, Das gleichmäßige Mopfen flang wie ein froher Konzentrationslager noch verfügen, freilich furchtbar wirkt. Recht so, weiter so. Reim: Für uns und unsere Kinder! nur für acht Tage", dann muß der Morphinist Pardon darf den Hunnen nicht gegeben werden. Goering   informiert werden. Je nach dem die letzte Sprize gewirkt hat, wird der seiner Freiheit Be­raubte dann aus der Nazihölle entlassen oder weiter festgehalten werden. Man bedenke, alle diese Inhaftierungen und Festhaltungen erfolgten bis­her ohne jede Prüfung der Beschuldi

fühlen.

Da man nichts Gegenteiliges bis heute gehört hat, scheint er sich dabei außerordentlich wohl zu Schweden   iſt demnach das einzige Land, in dem die Romantit durchaus noch nicht ausgestor­ben ist. Vielleicht liegt es daran, daß dieses stille, herrliche Stück Erde mit seinen Schären und sei­nem Meer noch immer so etwas wie eine Oase im Meer der Wirtschaftskrise bedeutet? Denn schließlich seien wir offen Romantit tann sich nur noch leisten, wer feine anderen Sorgen hat. Wer sich also alles andere leisten kann...

Katja.

Am 17. Juni ist Kindertag!

Und wenn die Erde in großen Niffen weit­tlaffend aufsprang, dann lachte der Vorarbeiter und spie, sich anfeuernd, in die schwieligen Hände. Immer mehr strafften sich seine Muskeln, immer mächtiger wurde die Gewalt seiner Schläge. Er hatte die Zukunft gesehen! W. Jacnecke.

In barem Geld loďte man. Da horchten| leh- Casino  , manches Tablett aus den schönen Ho- berinen der Regierung schon abgepreßt. Weiteres

60.000 schwarze Portiers die 90.000 auf, und 60.000 verhandelten mit der tels als..Amulette" und Andenten in Koffern Geld wird folgen.

erpressen England!

Weltpolitische Grotesfe in Aegypten  .

Regierung. So fam das Gold in das Niltal... nach Hause schleppten.

Die Berberinen schmunzeln.

Mit den Aegyptern, mit den Aravern selbst wäre die Regierung leichter fertig geworden. Aber hier leben die Berberinen. Man weiß von ihnen nur, daß sie allen Städten des Nils die Dienst boten liefern, besonders die Köche und die Por­

tiers.

Die englisch  - ägyptische Regierung hat ſich bereit erklären müssen, den Bewohnern des oberen Niltales, soweit dieses durch den neuen Assuan­staudamm betroffen wird, eine ungeheure Ent­schädigung zu zahlen. Die Geschädigten" sind Berberinen, die in ganz Aegypten   als Diener, Der Ethnograph würde Sorge haben, diese Köche, und vor allem als Portiers arbeiten und Berberinen genau einzuregistrieren. Die Nu­nur ihren Lebensabend in der Heimat verbrin- bierfunde bei Abu Simbel vor einigen Tagen bo­gen. Die Entschädigung wurde durch eine wahrten interessante Rückschlüsse. Jedenfalls sind die hajt groteske Erpressung herausgeholt". Berberinen dunkler als die Aegypter. Sie woh­nen im Niltal von Affuan bis zum 4. Kataralt ., Goldhaltiges" Nilwaffer... und sprechen eine Sprache, die zu einer afrika­Wieder ist ein Wall an dem riesigen Sian- nischen Gruppe gehört, sie also gänzlich von den dammsystem von Assuan   fertiggestellt. Schon wie- Arabern trennt. der kann sich das Nilwasser drei Meter höher stauen, um eines Tages, mit sechs weiteren Me­tern, die Höhe erreicht zu haben, die für das ganze Jahr die Bewässerung und Fruchtbarkeit der un teren Nilstreden sichert.

Wenn das Wasser steigt, dann geht es über die Ufer. Es wird noch immer höher über die Ufer lettern. Dörfer werden überschwemmt, Siedlun gen müssen geräumt werden. Alte Anlagen und auch Ruinen der ägyptischen Vorzeit werden

überschwemmt.

Christen waren sie, bis die Mamelucken bei der Napoleon  - Invasion zum oberen Nil vor­vordrangen und mit Prügel und Schwert Moham meds Programm des Glaubens verkündeten. Aber heimlich werden immer noch die Kinder getauft.

Das sind die Berberinen, die auf einmal zu einer sehr wohlhabenden Volksgruppe in Aegypien geworden sind. Nie hat man so viele Grammophone, Radioapparate, Parfüms und Whisty- Kisten zum oberen Nil geschafft, wie in den letzten Wochen, besonders zu Ramadan, zum hohen Fest.

Gut 90.000 Antwohner haben mit der Re­gierung verhandelt über ihren Umzug. Die eng Da freuen sich die Berberinen, weil sie ihr lisch- ägyptische Regierung schlug freundlich und Geld auf einmal so leicht verdienen. Wenn es nett eine fleine Umsiedlung vor. Keiner der ihnen auch keineswegs schlecht gegangen ist, da 90.000 Anwohner rührte sich. Das Wasser stieg mals, da sie noch als Hotellöche und Hauswarte Zur Umjicdlung wollte die Regierung auch noch eine nette Stange Geld sparen und manche Tasse eine Entschädigung geben. ( aus dem Menha- Haus in Kairo   oder dem Ram­

Was Aegypten zahlen muß...

Als die erste Offerte der ägyptischen   Regie­rung bekannt wurde, waren die 39 Dienerllubs berberinischer Gründung in Kairo   in toller Auf­regung.

,, Wir haben's nicht mehr nötig..."

Die 60.000 Berberinen- Portiers haben teine sonderliche Lust mehr, weiter zu arbeiten als Diener in Kairo   oder Alexandria  . So werden denn in diesen Tagen mehr Stellen aufgefündigt als je zuvor. Was will man mehr: man hat Man holte Gutachten ein, schichte eine Ab- Geld, man kann sich ein neues Haus bauen in ordnung hinaus, um die angebotenen Bodenstücke einer schönen Lage, gegen die man sich nur so zu studieren. Denn in den Dörfern droben sind lange sträubte, als der Preis noch nicht festlag... ja nur Frauen und Kinder oder alte Männer, Man hat auch Tabat und flingende Münzen ge­die friedlich und seit eine Pfeife nach der anderen nug für eine fleine Haschisch- Ausschweifung. in beschaulicher Ruhe zu Lebensabschluß rau- Kann man mehr von diesem Leben verlangen? chen. Diesen Tabat und diese Sorglosigkeit zu Soll man sich weiterhin mit griechischen Hau­haben, war ja visher immer das Ziel all der fierern und fleinaſiatiſchen Spizbuben und Ta­Portiers und Diener in Kairo  . schendieben herumplagen, wenn Allah   den Weißen Die Klubs nahmen aber auch die besten und der ägyptischen   Regierung den tollen Ge­Rechtsanwälte, deren Hirn vermutlich die zwar danten eingab, bei Ahjuan ein Stauwerk zu staatsschädliche, aber prozentual einträgliche Idee bauen? entsprang.

Die Aufregung sprang auch auf Alexandria  über. Am ganzen Nil sprach man über die Land­und Umzugsofferte der Regierung.

Eines Tages war die Tattit zurechtigelegt: Umfiedeln lasse man sich nicht so ohne weiteres. Es gebe ja schließlich auch noch einen Völkerbund, der die Minderheiten schüve. An den werde man ſich wenden, wenn man weiter mit solchen Bau schalofferten komme.

Wozu vice Worte: die Regierung mußte für ein Feddan Land 10 bis 12 ägyptische Bfunde bezahlen. Das neue Land aber mußte den Ber­berinen für 2 bis 9 Pfunde überlassen werden, Einschließlich fünstlicher Bewässerung und ſon­stiger Beihilfen.

1,200.000 ägyptische Pfunde haben die Ver­

Das Nilwasser mögen sie für den unteren Nit stauen. Für die Leute weiter oben aber, für die Berberinen vor allem, war und ist der Stau damm von Assuan   eine Talsperre des Goldes. Jede Palme ist ein Geschäft, sofern sie im Ueber­schwemmungsgebiet steht.

Und wer von den 60.000 Köchen, Dienern

und Portiers nicht schon jetzt mit seinem Geld auf der Bank oder im Bauchgürtel umzieht oder sein neues Saus jenseits der levers.venunungs zone bauen läßt, der kauft sich in Kairo   ein Ge­schäft. Manchen hat der Größenwahn gepadt.

Nic ist es den dunkelhäutigen Berberinen so gut gegangen wie jezt. Allah   segne den Stan­damm von Aſinan und den Völkerbund, den man so schön als Erpresserwaffe benutzen fonnte... J. B.