Mr. 77

Die Sozialdemokratie und die Logik der Entwicklung

Sonntag, 1. April 1934

des egoistischen Intereſſes Einzelner und Wirtschaftspolitik erfordern. Die Sozialdemokra ufen. Die Bewunderer Hitlers   mögen nicht ver- die Verhältnisse geändert haben und bis zu wel

einzelner Gruppen wvillen feine Stonflitte hervor tie ist sich ihrer Pflicht bewußt, zu prüfen, wie sich

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gessen, daß Deutschland  ; das mit der Sitchem Ausmaß eine Aenderung der organisatori Das heutige ,, Právo Lidu" bringt einen crevolution einen neuen Surs einschlägt, schen Formen und der Taktik notwendig ist. Sie Artifel des Genossen a m p I, des Vor- den Boden für eine zweite Revolution vorbe geht aber von der Ueberzeugung aus, daß ſelbſt ſizenden unserer tschechischen Bruderpartei; reitet, deren Sinn der Kampf für die politische wenn die Verhältnisse noch so chaotisch wären wir zitieren daraus folgende wesentliche und persönliche Freiheit ist, denn kein Stulturvoll der alte Kampf um die Emangiz Stellen: erträgt auf längere Zeit jenes Joch, durch welches pierung der breiten Massen fort Alle bisher getroffenen Maßnahmen haben das gegenwärtige Regime in Deutschland   charat dauert. Der Sozialismus und die Sozialde nicht zur Beseitigung der eigentlichen Ursachen der terisiert ist. Die tschechoslowakische Sozialdemo- motratie können unter feinen Umständen die wirtschaftlichen und der aus ihr entspringenden so­tratie hält es daher für ihre Pflicht, deutlich zu raison d'être*) ihrer Ueberzeugung und ihrer zialen und ſittlichen Anarchie und Deſtruktion und erklären, daß sie sich mit allen Sträften dafür ein- Bestrebungen verlieren. Das Vroblem des gegen Striegsgefahren geführt und nur die Erkenntnis fcben wird, daß es zu diesen beiden Revolutio- wärtigen Momentes ist bloß das: jich klar vrien gestärkt, daß die bisherigen Prinzi nen in der Tschechoslowakei   nicht tomme. Sie ist tieren und aus den geänderten Verhältnissen die pien der wirtschaftlichen Beherrschung der Welt sich dessen bewußt, daß die geänderten Verhält Konsequenzen ziehen. und der Produttion in unaufhaltsamem nisse und die schwierige Situation in der Welt Rüď z ug begriffen sind. Im Laufe der letzten und zu Hause schnelle Eingriffe in das Gebiet der Jahre hat die Kritit, die den Glauben an die Rich­tigkeit der herrschenden Wirtschafts- und Gesell­schaftsordnung erschüttert, derartige Fortschritte gemacht, daß die Zahl der Anhänger des liberalisti schen Systems wesentlich zusammenschmilzt und allgemein sich die Ueberzeugung durchringt, daß jezt eine Nenordnung der Dinge notwendig ist.

Diese Erkenntnis bricht sich immer überzeugen­der Bahn. Sehen wir uns nur die heimischen Ver­hältnisse an, so weden, abgesehen von den zahlrei chen anderen Stimmen und uns interessiert in diesem Augenblick nicht das sozialistische Lager, dessen Programm zum Teil die Kritik der gegen­wärtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sy­steme ist unsere Aufmerksamkeit die Stimmen aus dem anderen Lager. In dieser Richtung tritt mit der Verkündung neuer Wege am ausdrucksvoll­sten in letzter Zeit der Demokratický Střed" hervor, also eine Gruppe von Leuten, die sicher nicht der Zugehörigkeit zum Sozialismus oder gar zur Sozialdemokratie beschuldigt werden fönnen; wenn man ihr Programmheft liest, so hat man den Eindrud, daß man in irgend einer sozialistischen   Revue blättert.

Die Unfähigkeit der herrschenden Regime, vor allem die allgemeine Not und das Streben, die zer­störten Bestandteile des wirtschaftlichen und öffent­lichen Lebens überhaupt zu bändigen und harmo nisch zu gestalten, führte zu gewaltsamen Umwäl­zungen und zur Einführung von Dittaturen... Wenn wir nicht auf die Schlagworte a chien, unter denen diese Umwälzungen sich vollzogen, so fritt flar die leberzeugung hervor, daß diese Ver­änderungen zu einem großen Teil auf Kosten der unbemittelten Schichten vor sich gingen, wenn wir die Folgen dieser Umwälzungen rein wirtschaftlich und sozial beurteilen, von den politischen und per= sönlichen Konsequenzen nicht zu reden. Es ist be greiflich, daß dabei am empfindlichsten die typische­sten und unbegemsten Vertreter der Interessen der jungen Leute, die Sozialdemokratie, betroffen wurden.

*) Grundwesen.

Gehenkt, gefoltert, gefangen

Bisher 522 Jahre Zuchthaus und Kerker für die österreichischen Helden

Hingerichtet:

Ing. Georg Weissel  , Wien  , Karl Münnichreiter, Wien  , Emil Swoboda, Wien  , Viktor Rauchenberger, St. Pölten  ,

Johann Ho y s, St. Pölten, Josef Stane k, Graz, Josef Ahrer, Steyr  , Koloman Walisch, Bruck   a. d. M., Anton Bulgari, Linz  .

Lebenslänglich:

Josef Weihrauch, Wien  , Josef Kr bec, Wien  ,

Franz Gschwandtner, Linz  , Ludwig Schwin hammer, Linz  , Hubert Ru B, Bruck   a. d. M.

20 Jahre: Emmerich Sailer, Wien  , Jakob Mora u f, Wien  , Josef Gang 1, Wien  , Josef Rinder, Wien  , Friedrich Quastler, Wien  , Friedrich Go 11ner, Graz.

15 Jahre:

Johann Mörth, Graz, Franz H a ne k, Bruck   a. d. M.,

Bruno Sokol, Wien  ,

Josef Fidra, Wien  , Rudolf Sturm  , Wien  , Josef Koh 1, Wien  , Ferdinand G saxner, Leoben  , Ferdinand Penix, Graz, Ludwig Moser  , Graz, Robert Schneider, Wien  .

12 Jahre:

Josef Hastinger, Wien  , Ludwig Tum a, Wien  , Anton Pribi 1, Wien  , Alois Kolmann, Wien  , Franz Schönburger, Wien  , Karl Glück, Wien  .

10 Jahre: Robert Kala b, Wien  ,

Viktor Perne r, Bruck a. d. M., Franz Silly, Bruck   a. d. M., Franz Stiploschek, Graz,

5-8 Jahre: Johann Nos k o, Wien  , Ludwig Beck, Bruck   a. d. M., Johann Pucher  , Bruck   a. d. M., Friedrich Glück, Wien  ,

Josef Schildböck, St. Pölten  , Anton Eckstein, St. Pölten  , Urban Fluch, Kapfenberg  .

Sie bleiben alle unvergessen! Sie werden alle gerächt!

Severing   wird kein Nazi!

Falsche Gerüchte über eine Broschüre

Demokratische

Seite 3

Initiative der Jugend

Zur staatlichen Arbeitshilie

Masaryt: Demokratic ist Diskussion und Arbeit vor allem Arbeit."

Als der Präsident der Republik   den Begriff der Demokratie in solch trefflicher Weise prägte, wollte er zweifelsohne sagen, daß sich diese vor­züglich in zweckmäßigem und entschlossenem Han­dein bewähren müsse. Dazu sind Voraussetzung felbstsichere, willensstarke und verantwortungsbe wußte menschliche Träger der Demokratie, welche mit der Einsicht auch die Fähigkeit zur sozialen Arbeit verbinden. Und da die Demokratie Siche rung und Entfaltung dauernd nur auf einer Mas sengrundlage finden kann, ist notwendig die Bek­fung dieser Voraussetzungen in den breitesten Volksschichten.

Bisher wuchsen die markantesten Gestalten demokratischer Prägung noch immer aus dem Milicu der Arbeit heraus, war es der Prolet, der vom einfachen Vertrauensmann seiner Schicksals genossen zum umsichtigen Arbeiterpolitiker, war es der Bauer, der nach Bewährung auf seiner Scholle zum politischen Führer seiner Berufsfreunde wurde. Im Arbeitsprozeß können die guten Kräfte des Menschen an der Ueberwindung vielfacher Schwierigkeiten erprobt und gehoben, sowie Erfah rungen gesammelt werden. Das läßt die grund­legenden Zusammenhänge in der Gesellschaft er fennen, verleiht Selbstsicherheit, macht willensfejt und führt auch zu einem mehr oder minder aus geprägten Verantwortungsbewußtsein. Es ist tat­jächlich feine lebertreibung: die Demokra tic braucht die Arbeitsschule des Lebens, sollen aus dem Volfe immer wieder starte Persönlichkeiten als Anwälte seiner poli­tischen, geistig- tulturellen und sozialen Freiheits­rechte aufsteigen.

Wer so die zukünftigen Garantien für die Entfaltung der Demokratic jiebt, kommt allerdings zu einer bedenklich ernsten Erkenntnis: die junge Generation, berufen, die Demokratie durch ge­steigerte Arbeit und Entschlossenheit zu wahren sowie auszubauen, findet durch die Katastrophe der tapitalistischen Wirtschaft die Tore zu dem verschlossen, was vorstehend als Arbeitsschule des Lebens bezeichnet wurde. Sie sieht sich abseits ge­stellt und soll sich mit Entsagungen begnügen, während all ihre gefunden Kräfte zur Betätigung, zur pflichtbewußten Bewährung drängen. Die Ju­gend ist heute tatsächlich zum guten Teil der Mög­lichkeit beraubt, sich auf ihre historische Funktion vorzubereiten, denn das läßt sich nicht abstreiten: eine Generation, die nicht durch die Schule der täglichen Arbeitsbewährung gegangen ist, muß, je länger ihre erzwungene ntätigkeit andauert, immer mehr die Fähigkeit verlieren, ihre Geschicke dereinst selbst in die Hand zu nehmen, sie in demo­fratischer Betätigung zu gestalten und die mate riellen, fulturellen und moralischen Güter der Ge sellschaft zu wahren. Duntie Vorahnung, für die die entwurzelte arbeitslose Jugend mehr frübe Anzeichen bietet, als jemals erwünscht sein kann!

Hierin liegt ein Gefahrenherd für die Demo­fratie, der verpflichtet. Es ist eine staatspo Litijaye Notwendigkeit der Demo fratie, daß sie die Jugend wiederzur Abcit zurückführt.

Wenn wir den Refley dieses großen Gesche­hens auf unsere innerpolitischen Verhältnisse über­tragen, so ist es unbegreiflich, daß ein gewisser Teil der Antimargijten fritifios fremden Einflüssen unterliegt, ohne die Verschiedenheit der Verhält nisse und sagen wir es offen, auch die Verschieden heit der Ansichten und der Tattil zu prüfen. Bei uns zu Hause fann man auch mit großer Sicher­heit behaupten, daß der größte Teil der Antimar gisten Marg nicht gelesen hat, ihn nicht kennt und Die Erkenntnis ist nichis ohne die Zuitia­daß es ihnen einfach um die Zurückdrängung. Ein­tive, die ihr gerecht werden will. Die sozialistischen  freifung oder gar um die gänzliche Annullierung Jugendverbände in der CSR haben sie ergriffen. der politischen und wirtschaftlichen Macht des or= Vor ciwa zehn Tagen wurde durch die in Zu dieser Aeußerung des Berliner   Korre indem sie in internationaler Zusammenarbeit ganisierten Sozialismusgeht, wobei sie hinter sei­Paris erscheinende Korrespondenz Inpreß" und spondenten des Het Volt" tönnen wir noch eini gründliche Vorschläge für die Organisierung der nen zertrümmerten Schanzen eine lodende Her­absetzung der Löhne und sozialen Lasten und die bürgerliche Blätter die Mitteilung verbreitet, daß ges ergänzend hinzufügen, was eigene Nachsogenannten staatlichen Arbeitshilfe critat­bequeme Beherrschung der breiten Massen ahnen. Karl Severing  , der frühere sozialdemokratische forschungen inzwischen ergeben haben. teken, eine Diskussion darüber herbeiführten und Namentlich die tschechoslowakische Oeffentlichkeit Preußische Miniſter des Innern in einer Broschüre Danach ist der Vertrag zwischen Severing   und ihre Pläne auch an die zuständigen staatlichen sollte sehr sorgfältig prüfen, wieviel an dieser Mein Weg zu Hitler  " ein Bekenntnis zu Hitler Ullstein bereits zu einer Zeit abgeschlossen worden, Stellen weiterleiteten. Daß gegenwärtig darüber Konstatierung Wahres ist. Denten wir uns dazu abgelegt habe. Unser holländisches Bruderblatt als Severing noch Minister war. Severing   beab- verhandelt wird, ist der Oeffentlichkeit bereits mit noch einige ungeduldige naive Erben, die glauben, ei Volt" in Amsterdam   bringt in seiner sichtigte damals Erinnerungen über seinen 28 er- geteilt worden die endgültige Faſſung des Pro­daß sie bei der Zerschlagung der sozialdemokratis Ausgabe vom 28. März folgende Mitteilung: degang zu schreiben, die bis zu der Zeit rei- jeftes steht übrigens noch nicht fest--- doch ist nach schen Positionen nur gewinnen fönnen, so haben chen sollten, in der er mit zentralen amtlichen den ovigen Darlegungen der Hinweis darauf noch wir im großen und ganzen wohl ein vollständiges Funktionen beauftragt wurde. Das ist etwa das wichtig, daß die Initiative, die so die Vertreter Bild der Dentweise und der Stimmungen eines Jahr 1918. Eine Schilderung seiner Tätigkeit in vieler tausender Jugendlicher ergriffen, wahrhaft beträchtlichen Teiles des tschechoslovakischen Lagers, den letzten Jahren war ebensowenig beabsichtigt wie eine Betrachtung über die gegenwärtigen poli­namentlich jenes, der unter der Peitsche der Bou­tischen Verhältnisse. Ein Manuskript der Sebe­levardpresse lebt. Aber auch wenn die Dinge so liegen, läßt es sich nicht leugnen, daß der Ruf nad) ringschen Erinnerungen liegt bisher nicht vor. Reformen der wirtschaftspolitischen Einrichtungen seine Berechtigung hat und daß das gegenivärtige demokratische Regime und namentlich die Sozialdemokratie die Verpflichtung bat, sorgfältig zu prüfen, bis zu to c I chem Maße sich die Dinge ge ändert haben und mit welchen neuen Maß­nahmen auf wirtschaftspolitischem Gebiet man der geänderten Welt und den Bedürfnissen der öffentlichen Verwaltung und des Staates Rech­nung tragen soll.

Unser Berliner   Korrespondent teilt uns zu der Senſationsmeldung über Severing   mit, das Severing noch immer ein guter Sozialdemokrat ist und daß er nicht daran denkt, Nationalsozialist zu werden. Er hat keine Broschüre geschrieben und es ist ihm in der letzten Zeit selbst sehr zweifelhaft gewor= den, ob es zu der Herausgabe seiner Erin­nerungen" fommen wird, da diese Erinnerun= gen für das Dritte Reich viel weniger fenfatio­nell sein werden als der Berlag Ullstein erwar­

tet hat."

Kommunistische Lügen und Münzenbergs Millionen

Von Bedeutung ist auch, daß der Verlag Ulist ein auf Anfrage erklärt hat, daß ein Buch | Severings bei ihm nicht erschienen ist. Er fönne nicht sagen, ob u. wann es erscheinen werde. Die Meldung hatte behauptet, die Broschüre Seve­rings sei bereits erschienen.

Die Flüchtlinge in Königsaal werden, soweit sie nicht selbst für ihre Verpflegung sorgen können, von der sozialdemokratischen Arbeiterschaft unter stügt. Die Millionen" der österreichischen Partei sind nicht verschwunden, sondern werden dem Bwvede zugewendet, für den sie bestimmt sind: zum Kampfe gegen das Regime Dollfuß  . Neber den Matteotti- Fonds, der bei der Unterſtügung der Emigranten mit herangezogen wird, sind die So­zialdemokraten den kommunistischen   Lausbuben feine Rechenschaft schuldig.

Die tschechoslowakische Sozial­demokratie, auf demokratischen Grundsätzen Die Welt von heute" behauptet, daß die in aufgebaut, ist und war sich immer der notwendigen Söngjaal untergebrachten österreichischen Flücht­Bedürfnisse des Staates und des Wirtschaftsgan linge hungern müßten. Das Essen, das die Flücht zen bewußt. Sie hat nicht an Dottrinen gehaftet linge erhalten, ſeße sich zuſammen aus 80 Prozent und ihre Politik seit der Schaffung der Republit Wasser, 3 Prozent Fett und 17 Prozent Brot und ist eine ununterbrochene Kette von Beweisen, daß Naffee. Die Schußbündler fragen, so bemerkt Die fie in der Verteidigung der produktiven und arbei- Welt von heute", mit Recht, wohin jene Millionen tenden Schichten ein tiefes Verständnis für die verschwunden seien, die die sozialdemokratischen Man darf aber wohl zurückfragen: wo sind Wirtschafts-, Handels- und Kulturbedürfnisse des Führer aus Desterreich mitgebracht haben. Und die Millionen der Kommunistischen Partei Deutsch  eigenen Boltes hatte und eine Politik des Friedens wo jenes Geld sei, das auf den Matteotti- Fonds lands, deren Emigranten hungern oder zu den und der Uebereinkunft allen anderen gegenüber in der ganzen Welt gesammelt wurde. Sunnen zurückkehren müssen? Diese Millionen ver­betrieb. Die breiten Voltsschichten in diesem Die Behauptungen über die unzulängliche waltet Herr Münzenberg  . Sie dienen dazu, die Staate tönnen auf die Dauer nicht im Zweifel ſein über die eigentlichen Motive der antimargisti- Verpflegung der Säjusbündler sind von der kom fommunistischen Schimpfblätter zu erhalten. Mit schen Schlagworte. Uebrigens gebietet die politische munistischen Presse erfunden und zwar zu den Tausenden, die etiva die Welt von heute" Urteilsfähigkeit und Bernunft allen, denen dieser dem 3wede, der Andeutung, daß die Millionen" kostet, fönnte man alle fommunistischen Emigran Stagt mehr als ein Objekt patriotischer Schwüre verschwunden sind, besonderen Nachdrud zu geben. ten glänzend verpflegen.

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demokratisch ist.

Das auszusprechen gaben wir das Recht. hingeben, damit die Lösung des sozialen Jugend­weil wir uns nicht im entferntesten der Illusion problems gefunden zu haben. Diese sehen wir in der Eingliederung in den normalen Wirtschafts­prozeß, in der Sicherstellung ordentlicher Arbeits­pläße vei voller Entlohnung und freier Organis fation. Doch ebenso, wie wir das wissen und die hiezu notwendigen Voraussetzungen auf Grund unserer marristischen Schulung fennen, ist es auch unsere Auffassung, daß nichts schlechter wäre, als in völliger Untätigkeit zu verharren, wenn uns die Not der Jugend auf den Plan ruft und wir noch nicht start genug sind, die tatsächliche Lösung des Problems zu erringen. Die Demokratic mug auf der ganzen Linie handeln, soll sie dem An­Sturm aller Widerwärtigkeiten und feindlichen Gegenträfte standhalten.

Der Staat muß es begrüßen, daß seine junge

Generation in dieſer ſchweren Zeit solche Initiative an den Tag legt. Möge die tschechoslowatische Re­gierung also darauf sehen, daß in den Arbeitsge­meinschaften und Lagern der Arbeitshilfe jeder jugendfremde Zivang vermieden und alles vorge­Fürsorge für die frisenbetroffene Jugend gehört. sehen werde, was zu einem System der sozialen Nur wenn der Arbeitsdienst seinen Teilnehmern Arbeitsfreude, neues Wissen und Zuversicht ver­mittelt, wenn er eine sozialpädagogische Einrich­tung wird und die Jugend der einen und anderen Nation zur gegenseitigen Verständigung führt, fann er eine Not- Abwehrmaßnahme der Demo­

fratie werder..

Willi Wanka.