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Mr. 80

Freitag, 6. April 1934

AVANTGARDE Verbrecher machen Generalprobe

Schriftenreihe zur

europäischen   Zeitgeschichte Schriftleitung: Dr. Emil Franzel Es erscheinen in den nächsten Tagen:

Gregor Bienstock: Zwischen den Weltkriegen Friedrich Hauptmann: Hitler   will den Krieg

Demnächst erscheinen:

Otto Friedrich: Deutschland   in Waffen

Kriminalstückchen frei nach Wallace

entrollte einen abenteuerlichen Plan,

Es ist 2 Uhr morgens, die Beamtinnen, die im Stockholmer   Fernſprechamt Nachtdienst machen, sind um diese Zeit nicht sehr beansprucht. Plötzlich mann und ein Bankangestellter einen Betrag mit dessen Hilfe- Trio ein Cafétier, ein Kauf­ein Signal. Die Beamtin traut ihren Ohren nicht. von rund 100.000 schwedische Kronen erschwin= Die verlangte Nummer ist die Filiale Djursholm deln wollte. Die Bande hatte sich Blankoscheds der schwedschen Handelsbank. Fürsorglich erfunder Filiale Djursholm   verschafft; die einzelnen digt sie sich noch einmal, ob der Teilnehmer in der Antwort. Die Verbindung ist bereits abge- terschrift eines der reichsten Einwohner von Nummer sich nicht geirrt habe. Sie bekommt keine send Kronen ausgestellt, mit der gefälschten Un­Schecks sollten auf die Beträge von einigen tau­brochen... Der Beamtin kommt die Geschichte nicht ganz Banten   präsentiert werden. Da in jedem dieser Djursholm versehen und dann bei verschiedenen geheuer vor. Was hatte der Teilnehmer um 2 1hr Fälle eine Rückfrage zu erwarten war, da die morgens bei der schwedischen Handelsbank zu Banken ja erit feststellen mußten, ob die Schecks Zentralstelle für das Bildungswesen, haben, sich zu vergewissern, ob die Beobachtungs- fen, diese telephonischen Anfragen entsprechend suchen? Sollte dieser Anruf am Ende den Zwed gededt seien, kamen die Betrüger auf den Gedan organe auf der Sut seien? Die Beamtin verstän= umzuleiten. digte auf alle Fälle die Polizei.

Emil Franzel  : Strategie des neuen Weltkriegs Paul Kéri: Gas, Tank, Flugzeug Bohemicus: Jakobiner oder Prätorianer Jede Broschüre 32 Seiten mit farbigem Schutz­umschlag 2.­

Auslieferung durch die

Prag   XII., Slezská 13

Die Volksschauspielerin Hansi Niese  

Das schlaue Kleeblatt.

In den nächsten Minuten bog ein Polizei­flizer um die Ecke und mehrere Beamte suchten eilig die Umgebung der Bankfiliale ab. Hinter dem Gebäude, dessen rückwärtiger Teil auf eine Gar tenstraße hinausgeht, stand eine Tare. Die Beamten öffneten die Wagentür und fanden zu ihrem Erstaunen ein Fernsprech- Mikrophon, das mit Drähten versehen war. Die Leitung zog sich vom Auto zum Gartengitter einer benachbarten Villa und verlief im Gebüsch.

Wie wir bereits gestern gemeldet haben, ist die Schauspielerin Hansi Niese   am Mittwoch im Foyer des Wiener   Konzerthauses von einem Unwohlsein befallen worden und auf dem Wege ins Spital gestorben. Hansi Niese  , die 1875 in Wien   als die Tochter eines Papierfabrikanten ge> voren wurde, mit elf Jahren ihre erste Rolle spielte und mit fünfzehn in Znaim   ihr erstes festes Büh­nenengagement antrat, war die Wiener   Volks schauspielerin schlechthin. Sie hat in unzähligen Die Polizisten verloren feine Zeit. Sie flet Schwänken und Volksstücken, die eigens für sie ge­terten rasch über das Gitter und tamen gerade zus schrieben wurden, derbresolute Voltstypen verför- recht, um zwei Männer feſtzunehmen, die bei ihrem pert ,,, resche" Wienerinnen, die das Herz auf dem Anblick die Flucht ergreifen wollten. Es dauerte rechten Fled, aber auch Haare auf den Zähnen nicht lange und der dritie Teilnehmer dieses nächt­haben; ihre ursprüngliche Kraft der Charakter- lichen Autoausfluges war in den Händen der fomit schuf auch in belanglosen Gesangspojjen, wie Polizei. ,, Er und seine Schwester" oder ,, Die Frau des De- Die Vernehmung der Verhafteten bütanten", unvergeßliche, lebensvolle Gestalten.

10.000 Sunde getötet

Trauriger Rekord in USA  .

Der Bühnenweg Hansi Nieses führte von 3naim über Czernowiz und Karlsbad   nach Wien  , wo sie erst im Raimundtheater, dann im Theater in der Josefstadt   auftrat, das damals Josef Jarno   leitete. Josef Jarno  , der später ihr Gatte New York  , 5. April. Wie aus Oklahoma  wurde, hat in Hansi Niese   die tragische Stadt gemeldet wird, wurden im Staate Oklahoma  Schauspielerin entdeckt, er hat sie die großen infolge Ausbruchs einer Tollwutepidemie 10.000 Frauenrollen Anzengrubers spielen lassen und spä- Sunde getötet. Die Behörden haben allen ter auch die Rose Berndt", die Berliner   Mau- Hundebesitzern strifte Anweisung gegeben, thre rersfrau in den ,, Matten", die Waschfrau Wulffen vierbeinigen Gefährten zu Hause zu behalten oder im Biberpetz"; die Urwienerin Hanji Niese er an der Leine zu führen, andernfalls die Tiere so schütterte durch die meisterhafte naturalistische fort erschossen würden. Man schäßt die Zahl der im Menschendarstellung in Gerhart Hauptmanns   jo Staate Oklahoma   befindlichen Hunde auf eine zialen Milieudramen. Sie fonnte an einem Abend Viertelmillion. als Julie in Molnars ,, Liliom" das Publikum zu Tränen rühren, am anderen als trintfester Schu Ein Dorf ,, wandert". An einigen Orien in ster Knieriem in Nestroys Lumpacivagabundus" Rumänien   wurden in der letzten Zeit Erdbewe­mit ihrem im Herzen wurzelnden Humor Lach- gungen beobachtet. In einem Dorfe im Bezirk von ſtürme entfeſſein. Von dem fagenhaften Goldenen Vanlui begannen die Häuser sozusagen zu wan­Wienerherzen" war in den Bühnenfiguren Hanji dern". In der Vorstadt von Jassy  , Cikau, zeigten Nieses noch ein Abglanz erhalten geblieben; ihre sich Erdrisse. Man nimmt an, daß diese Erschei G'müatlichkeit war nicht Pose eines verlogenen nung mit dem letzten Erdbeben und mit unters und im Stern seines Wesens reaktionären Klein­irdischen Ueberschwemmungen in Zusammenhang bürgertums  , fic war Herzensregung eines ehrlichen ist. Einige Häuser, die einzustürzen drohen, wur­Menscheniums.

den von der Bevölkerung in Eile geräumt. In den letzten Jahren hat Hansi Niese   durch Swangsweise Kulturfilm. Am 1. Mai tritt den Film sich auch Länder erobert, in denen man jie bisher nicht fannie; in Prag   war sie ofimals eine Verordnung in Wirksamkeit, wonach die auch auf der Bühne zu Gast. Zum letzten Male rumänischen Kinos verpflichtet sind, in jedem Teuchtete ihre große Stunſt auf, als sie im ,, Vierten Programm wenigstens 600 Meter Kulturfilm lau­Gebot" die alte, gütige, mizachtete Großmutter ſen zu lassen, der wenigstens ein Viertel des spiclic. Es war ihr Abschied von einer Welt, die Programm 3 bilden muß. Die Wochenschau Menschlichkeit und Güte längst aus der Wirklichkeit von Attualitäten wird nicht als Kulturfilm an in das Scheindasein der Bühne verbannt hatte. gesehen. An Sonn- und Feiertagen müſſen die F. R. Stinoprogramme bis 8 Uhr abend ausschließ lich aus Kulturfilmen bestehen. Nach Selbstmörder tötet brei Menschen Berlin  , 5. April. In der Georgenfirchstraße 37 versuchte der in Untermiete wohnende el= ser Selbstmord zu begehen, indem er den Ber­schluß der Gasleitung an der Zimmerdede löſte. Er selbst fand aber nicht den Tod, sondern wurde als Polizeigefangener in das Staatstrankenhaus eingeliefert. Dagegen wurden durch sein Verhal­ten drei Unbeteiligte getötet. Der 72jährige Woh­nungsinhaber Lehmann, die 74jährige Frau Brandt und ihr 7 Jahre altes Enkel find wurden durch das ausströmende Gas ge­tötet. Frau Brandt und das Kind bewohn ten die Näume oberhalb der Wohnung Lehmanns. Das ausströmende Gas war durch die Decke ge­

drungen.

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Das Stachelschwein

ohne Stacheln

Die Telephonzentrale der Diebe. Sie stellten mit Hilfe eines gestohlenen Mikrophons und Leitungsdrähten eine fliegende Anlage her, die sie mit dem Telephonmast verban den, an den die Leitung der Filiale angeschlossen war. So hatten sie die Möglichkeit, zuerst die Gespräche entgegenzunehmen und etwaige An­fragen selbst zu beantworten. Natürlich hätte die Auskunftsstelle in der Tage eine günstige Aus­funft erteilt, wenn eine telephonische Anfrage ge­kommen wäre.

Das nächtliche Abenteuer sollte nichts anderes als eine Generalprobe zum ganzen Schwindel­manöver darstellen. Man wollte sich erst einmal vergewissern, ob die Umschaltung funktionierte und dann zur gegebenen Zeit und mit geschickter Tarnung die ganze Vorrichtung in Gang setzen. Die Generalprove führte jedoch zur Entdeaung des ganzen Planes. Die Premiere fand schon hins ter schwedischen Gardinen statt.

der gleichen Verordnung ist in Rumänien   der Bez fuch des Kinos Minderjährigen bis zum 18. Le­bensjahre an Wochentagen überhaupi ver= boten; an Sonn- und Feiertagen nur der Be­fuch der Kulturfilme gestattet.

Kinder Opfer eines Blindgängers. In Lille  hatten drei Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren beim Spiel auf dem Felde einen aus dem Krieg stammenden Blindgänger gefunden. Sie zündeten ein Holzfeuer an und warfen das Geschoß hinein, das bald darauf explodierte. Das älteste der Kinder wurde auf der Stelle getötet. Die beiden anderen trugen schivere Verlegungen davon. Sie wurden in fast hoffnungslosem Zu stande in ein Krankenhaus überführt.

Geite 5

Geglückter Flug von der Eisscholle der ,, Tscheljuskin"- Schiffbrüchigen. Der russische Flieger Babuschkin, der sich schon bei der Suche nach den verunglückten Nobile- Leuten aus­zeichnete, fonnte jetzt nach wochenlangen Versuchen mit seinem Kleinflugzeug von der treibenden Scholle, auf die sich die Tscheljustin" Leute flüchteten, ſtars ten und hat Wanfarem, den Ausgangspunkt der Ret­tungsaktionen, erreicht. Sein Flugzeug war bei dem Untergang des Eisbrechers auf die Eisscholle gerettet

worden.

Jagd auf Tiger. Aus Wla di wo stok wird. gemeldet: Die Jagd auf Ussuri- Tiger   hat in diesem Winter eine besonders reiche Beute erbracht. Im fernöstlichen Gau   wurden im Laufe des Winters 19 Tiger erlegt, eine Zahl, die seit Jahren nicht mehr erreicht wurde. Einzelne Tiere zeichnen sich durch besondere Größe aus. In den lezten Tagen wurde ein 240 Kilogramm schwerer Tiger in ge frorenem Zustande aus dem Bezirke Birobidschan  nach Wladiwostok   gebracht. Die Mehrzahl der Tiger wiegen 130 bis 200 Kilogramm. Banknotenfabrik im Zuchthaus

Der Fälscher wollte sich die Kost aufbessern.

Vor einiger Zeit war der Lithograph Franz Kühn in Wien   zu fünf Jahren schweren Serters verurteilt und zur Strafverbüßung in Desterreichs größtes Zuchthaus, nach Stein an der Donau  , überführt worden.

Die Gefängnisdirektion stedte Kühn in dem löblichen Bestreben, ihn nach seinen beruflichen Fähigkeiten zu beschäftigen, in die lithographische Werkstätte der Strafanstalt. Und hier betätigte sich Die Suche nach Erdöl   in Oesterreich  . Die sei- Herr Kühn mit überraschendem Eifer. Es stellte nerzeit bei Gunskirchen   in Oberösterreich   von der sich heraus, daß er sich in aller Heimlichkeit noch European Gas and Elektric Company begonnenen eine fleine private Werkstatt für Banknotenfäl Erdöl  - Bohrungen hatten feinen Erfolg und wurschung angelegt hatte. Er fabrizierte 10- Schilling­den eingestellt. Die Bohrungen der gleichen Ge- Scheine, die mit großer Geschicklichkeit nachgemacht sellschaft bei Ober- Laa unweit von Wien   haben waren. Zu seinem großen Leidiesen wurde er ge­jetzt eine Tiefe von 225 Metern erreicht. Eine rade in dem Augenblick erwischt, als er seine ersten weitere Bohrung hat die Gesellschaft in Johannes- Erzeugnisse auf heimlichen Wegen in den Verkehr berg   in derselben Gegend in Aussicht genommen. brachte. Die Bohrung der Erdöl- Produktionsgesellschaft auf dem Steinsberg hat die Tiefe von 774 Metern erreicht und wird weiter fortgesetzt.

Der Dank an Marlene. Der Film Das hohe Lied", mit Warlene Dietrich in der Haupt­rolle, ist für Deutschland   verboten worden, weil in dem Film ein deutscher Offizier vorkommt, der ein Mädchen verführt. Marlene Dietrich   stiftete vetanntlich für das Winterhilfswerk einen Betrag von 500 Dollar.

Sühn mußte sich nun wegen Vantnotenjäl schung verantworten und wurde dem Gericht aus der Haft vorgeführt. Auf die Frage, warum er das Geld gefälscht hätte, antwortete er treuherzig: Damit i mir a beſſere Koſt leisten kann. I hab nämli an so an empfindlichen Magn." Das Gericht verurteilte den schweren Jungen zu einem weiteren Jahr schweren Serters, und als er abgeführt wur de, brummte Kühn: Und dafür hab i mi drei Wo­chen lang geplagt."

von Eschenbach. Zweitens Nichtjuden. Diese schimpfen auf jene und beweisen damit ihre Eri­stenz. Drittens Zwitter."( ,, Stachelschwein", Dk­tober 1927, S. 3.)

,, ach rosige Thusnelda  fomm auf mein weißes Fell da." ( Jänner 1928, S. 25.)

..sie lag in ihres bettes fute und schaute mit betrübtem mute auf das verlassen Samos   hin mann her mann her

tritt verboten!). Wer mag ihm nur den guten| Blafattert entworfen haben: Stresemann  , der Kandidat von Frankreichs   Gnaden"? Das fab nämlich originell aus und versprach viel über raschenden Blödsinn. Aber ein Schmarren wars. Der literarische Ausbeuter des letzten Sachsen- Bleiernde Langeweile senkte sich über alle Hafen- Werden sich die Hitleriten jeden Alters und Ges geenigs, der Humorist Hans Reimann  , hat sich das freuze, als der bleiche, leidlich schneidig aussehende schlechtes nicht die Vergißmeinnicht- Pupillen um Recht auf die Leitartikel- Honorare der gleich- Adolf seine endlosen Wirtschaftstabellen ablas und 90 Grad verdrehen, wenn ihnen Hänschen zieds geschalteten Berliner Morgenpost  " gesichert. In historische Verleumdungen von 1870 bis 1918 Reinigung der deutschen Moral aus seinem Sta­seiner Jugend Schaffensvlüte waren ihm die ausgrub. Ein gleichgültiges Sammelsurium chelschivein"-Werten vorbetet? wirtschaftspolitischer, machtpolitischer und rassen­Morgenpost" und ihr Leserstamm nud willkom heizerischer Phrasen. Nebulos. Jadenscheinig. mene Modelle für seinen Humor. Jetzt schwißt er Die hinterhältige Redewendung vom zu erwarten­in diesem Musterblatt für Vollblutspießer zeilen- den Dant der französischen   Freimaurer   machte den oder Tang Siffertreue aus. Sein Gesinnungssalto iſt alten Stohl auch nicht fett. Und noch vor mir schli= nicht von Pappe. Im Jänner 1927 begann er mit chen sich viele unverkennbare Anhänger gähnend hinaus."( ,, Stachelschwein". Juni 1928, S. 9/10.) der Herausgabe der literarischen Monatszeitschrift " Das Stachelschwein", für die er auch als verant Ueber die hatenverkreuzte Elite, deren Sonne Die Katastrophe in Oklahoma  wortlicher Schriftleiter zeichnete. Volle drei Halb- icht seinen Redaktionssessel erwärmt, spottete er. Mutter mit fünf Kindern ertrunken? jahre haben er und seine Mitarbeiter, unter denen Seine Parodiesammlung Von Karl May   bis New York  , 5. April. Zu der Ueberschwem- u. a. Karl Schwarz, Erich Weinert  , George Groß May Pallenberg in 60 Minuten" enthält eine ori­mungsfatastrophe am Washita- Fluß im Staate und Walter Mehring   zu finden waren, den furor ginelle Fassung der Hakenkreuzhymne: Oflahoma wird ergänzend gemeldet, daß die Ein- teutonicus, den preußischen Kommißstiebel und die wohner mehrerer kleinerer Ortschaften von der deutsche   Gartenlaube mit Wiß und Bosheit auf die Flut völlig überrascht wurden, da sie infolge des Seiten seiner Zeitschrift genagelt. wolkenbruchartigen Regens und des heftigen Sturmes das Herannahen der Flut nicht hörten. Sie wurden sich der Gefahr erst bewußt, als ihre Holzhäuser von den Wassermassen fortgerissen wurden. Einige Häuser trieben tilometerweit fort, bevor sie untergingen oder an Land gespült wur den. Einzelne Bewohner konnten sich mit knapper Not durch die Fenster retten.

Der Hitlerknabe Hänschen orakelte damals stramm hitlerfeindlich:

,, Wie deutsch ein Teil der Tschechoslowakei  ist, beweist die Reaktion, die sich mausig macht wie allerorten, auf Hitler   schwört und sich rechter als rechts gebärdet."( Stachelschwein", Feber 1927, S. 26.)

Unter seine verantwortlichen Schriftleiter­Die Ueberschwemmungen im Staate Otla­homa haben bisher im ganzen 25 Opfer an flügel nahm er diese köstliche Studie über den Menschenleben gefordert. Es besteht die Befürch- Oberosaf, dem er neuerdings Mottenpost"-Weih­tung, daß in Elk City eine Mutter mit fünf Kin- rauch spendet: dern ertrunken ist. Der Sachschade wird auf einige Millionen Dollars geschäßt.

Und der Sitler hat natürlich im Löwen­bräufeller gesprochen( Intelligenten ist der Ein­

..Blondine saß auf einem Stein Mit sieben Siegeln! Blondine saß auf einem Stein Und pußt ihr Hafenkreuzlein rein! Blondinchen saß auf einem Stein Ofrovar vobiscum!

Blondinchen kreuzte Bein mit Bein Und schmetterte die Wacht am Rhein!" ( S. 32/33.) Hänschen. dachte bestimmt nicht daran, was aus ihm noch werden kann, als er den Ariern diese Visitenkarte verfaßte:

oder ich fall über mich selbst her aber das hilft ihnen nichts mehr. ( August 1927, S. 8.)

Die Kostproben gehören zu Hänschens harm­losen Moralbeiträgen für das Dritte Reich. Er fannte die Stelle, wo er sterblich war. Voraus ahnend hat er sie bedichtet:

,, Es ist im Leben mulmig eingerichtet, daß man, von Altersschwäche angefnodt, höchst ungern auf Bequemlichkeit verzichtet und fompromißgelaunt am Ofen Hoct. Ach nuterm Kaiser Wilhelm   wars doch besser! Wir haben keine Republik   gewollt! Bleibt Sklaven, Byzantiner, Speichhelfresser! Gott   schütze unser bißchen Schwarzrotgold!" ( ,, Stachelschwein", Mai 1927, S. 29.) Was bleibt übrig, wenn einem Stachelschwein ,, Deutschland   konfessionell: Ein sehr indiffe­rentes Gebiet, aber immerhin noch eine Art Drei- die Stacheln ausgerissen sind?-- Unter derglei­teilung. Erstens Juden, welche durch Reiben des chen Wesen, die Hitlers Literatenhimmel zahlreich angeborenen Geldbeutels das deutsche   National- zieren, wird die deutsche Kultur bestimmt ver­vermögen vermehren. Stabreim nach Wolfram wesen. Jobz.