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Samstag, 14. April 1934

eigenen und wenn man sieht, wie sie beispiels weise in Desterreich von dieser Gebrauch macht, dann darf sie sich nicht darüber wundern, wenn die sozialistische Arbeiterschaft durch die Schymer­zensschreie, die sie jetzt ausstößt, nicht allzu sehr

bildete sich ein, sich durch dieses Bündnis mit dem Fascismus in der Macht teilen zu fönnen Mussolini   brauchte eine Reihe von Jahren, che er den Vatikan   dazu bewegen konnte, einet Einigung mit ihm zuzustimmen und er mußte ihm nicht unerhebliche Konzessionen machen. ergriffen ist. Auch gegenüber anderen Staaten spielte der Papst den Spröden, doch in der nationalsoziali. stischen Diktatur, in der er mit Recht ein stock. reaktionäres System erblickte, vermutete er nut

Neue Pilgerfahrt

Starhembergs zu Mussolini

Wien, 13. April. Der Bundesführer des seimatschizzes Fürst Star hemberg begibt sich in den nächsten Tagen wieder nach Rom  .

Greuelmeldungen aus der Tschechoslowakei  

Rr. 87

Regierungskommissär

für Schenker& Co.

Brag, 13. April. Das Innenministerium hat heute für die Firma Schenker n. Co. einen Regie­rungsfommissär in der Person des Ministerialra­tes Dr. Maze I vom Eisenbahnministerium bes stellt. Der Regierungskommissär übernimmt die Leitung der Geschäfte der Firma, die nach einer Version selbst um die Bestellung eines Regierungs­Vorteile in bezug auf die geistige Bevormun- weiß die Presseforrespondenz des Deutschen Aus-| niemand in der verrotteten und verruchten Tsche- tommiffärs angesucht hatte. Dadur.., sichert sich die dung der Menschen zu erkennen und überschlug lands- Instituts Stuttgart  ( das so deutsch ist, choslowakei? Und gar erst die grauenhafte Ere Staatsverwaltung maßgebenden Einfluß auf die sich förmlich im Eifer, mit ihm ein Konkordat daß es noch nicht einmal einen deutschen Namen bauung von gedeckten Tribünen im Aussiger Geschäftsführung der Firma, gegen die ein Gez abzuschließen. Bereitwilligst wurde Hitler   alles für sich zu finden wußte!) zu verlautbaren. Die Stadion, die gerade von Sokoln das erstemal bes fällsstrafverfahren wegen llebertretung der Devi ausgeliefert, was er verlangte: die politischen Ausgabe Nr. 6 vom 28. März bringt unter dem nüßt werden sollen! Ein von wahrem Hafens senvorschriften schwebt. Die Finanzverivaliung ber­und gewerkschaftlichen Organisationen, die Sammeltitel Eine traurige Blütenlese" u. a. freuzgeist erfüllter deutscher Turner wird dann langt eine Gefällsstrafe von 10 Millionen Preise, das Recht der politischen Betätigung, folgende geradezu furchtbaren, die Kulturwelt wahrscheinlich die so freventlich entweihten Tri- wegen gewiffer Manipulationen mit den Aftien, wahrscheinlich mit einem lähmenden Entsegen ob bünen nie betreten... Und in den reichsdeutschen die anläglich der Umwandlung der Gesellschaft in furz alles bis auf den erhofften! Ein. der barbarischen Zustände in der Tschechoslowakei   Stadtvertretungen hat man doch wohl alle Nicht- eine A. G. ausgegeben wurden. fluß auf die Jugenderziehung. erfüllen... sollenden Berichte: hitlerianer sißen lassen? Zur Sicherstellung der Ansprüche der Finanz Doch das ist noch nicht alles; es gibt noch verwaltung wurde heute auch das Vermögen des andere Greuel aus der Tschechoslowakei   zu verhafteten Direktors Bed   beschlagnahmt, und ztvar nicht nur seine Bantguthaben, sondern auch melden: feine Wohnungseinrichtung.

Dieses eine Gebiet, die Schule und den Einfluß auf die Jugend, erhoffte die Kirche als Beuteanteil zugewiesen zu erhalten sie mußte eine bittere Enttäuschung erleben! Dem zur braunen Kultur erwachten Deutschland   fiel es nicht ein, bei der Erziehung der Jugend mit dem Klerikalismus Halbpart zu machen, er will die Jugend und muß sie, wenn er seine Macht erhalten will, ausschließlich in seinem Geifte formen und kann sich dabei von niemandem her. einreden lassen. Das hat bald nach Abschluß des Konkordats zu Sonflikten geführt, die heute so weit gedichen sind, daß viele fatholische Geist­liche verprügelt wurden und die Nazis immer neue Gewalttaten auch an katholischen Gläubigen verüben, daß die von verschiedenen katholischen Bischöfen gehaltenen oppositionellen Predigten einen großen Zulauf haben, daß zwei der natio­nalsozialistischen Propagandabücher auf den In­der gesetzt wurden und daß sich gemeinsam mit den Marristen hunderte von Geistlichen in den Konzentrationslagern befinden, die dort, soweit eventuelle Prügel ihnen noch die Sammlung übrig lasjen, ausgiebig über die Weisheit des Vatikans nachdenken können, der erst jetzt zu er fennen befindet, daß sich die nationalsozialistische Ideologie mit den Glaubenssätzen der Kirche nicht vereinbaren läßt. Indessen läßt sich der braune Fascismus darin nicht stören, auch die katholische Jugend in die Hitlerjugend hinein­zapressen.

Wann und wie der Konflikt enden wird? Es wäre ein Trugschluß, auf ihn irgendwelche Hoffnungen zu sehen. Dem regierenden Nazitum schafft der Streit Merger und Ungelegenheiten, aber man darf nicht übersehen, daß der Vati­fan gegen das fascistische Unterdrückungssystem nicht das geringste einzuwenden hätte, wenn es ihm einen gewissen Anteil daran sichern würde. In dem Augenblick, da die Regierer erkennen werden, daß es für sie vorteilhafter ist, der katho. lischen Opposition etwas entgegenzukommen, wird die Aussöhnung erfolgen und die heute ver. dammen, werden dann mit demselben Glaubens. cifer die fascistische Gewaltherrschaft segnen. An der Bedrängnis, in der sich die katholische Kirche  heute in Deutschland   befindet, ist sie selber nicht unschuldig, ihre Opposition fämpft nicht für die Freiheit an sich, sondern nur um ein Stück der

R. M. de Jong:

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Verschlungene Tfade

Ein Roman in vier Episoden

Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E. R. Fuchs.

,, Doch, mein Sohn, urteilen darf allein Gott  ", antwortete sanft und unterwürfig der Mönch. Er wirft im Verborgenen und alliberall. Wer sagt uns, daß er nicht im Herzen und selbst... in den Taten eines Aufständischen wir

fen tönnte?"

Der Mönig sprang auf.

Politik und Wirtschaft.

D.A.J. Wie sich das Parteienauf­Lösungsgesch jest erst gegen das Sudeien deutschtum auswirkt, zeigen inimer wieder ein­zelne Meldungen aus deutschen Orien der Tsche= choslowakei. Auch in Körperschaften des Wirt­schaftslebens darf niemand an leitender Stelle bleiben, der der Nationalsozialistischen   Partei oder der Deutschen Nationalpartei angehört hat. In Teplit- Schönau handelt es sich um rund 50 Organisationen verschiedener Ari, darunter Handelsgremien, Gewerkschaften und Unter­nehmerverbände, mit durchschnittlich je 20 Vor­standsmitgliedern, also um insgesamt 1000 Ver jonen, deren Parteizugehörigkeit auf Grund des Gesetzes untersucht werden muß und die, falls sie einer der beiden aufgelösten Parteien angehört haben, ausscheiden müſſen.

Wenn man dagegen beachtet, mit welcher edlen Sanftmut und geradezu beispiellosen Gut­mütigkeit und Unparteilichkeit in Deutschland  alles, was nicht hakenkreuzlerisch ist, behandelt wurde und wird, dann wird man wohl Verständ­nis für das Grauen haben, das die Presseforres spondenz des gleichgeschalteten Deutschen Aus­lands- Instituts ob des brutalen Vorgeheus der tschechoslowatischen Behörden erfassen muß, das darin besteht, einige der ärgsten Feinde der demo­fratischen Staatsform aus den Stätten ihres segensreichen Wirkens zu entfernen...

Aber es gibt noch größere, unerhörte Grau­samkeiten in der Tschechoslowakei  , vor denen die gejittete Welt wohl ihr Haupt verhüllen soll; man Iese weiter:

Marxistische Mehrheit in Ausfig.

In Aussig   hat die Stadivertretung, nach dem die deutschen Sozialdemokraten an Stelle der erhielten, nunmehr eine absolute margistische eingezogenen Mandate sechs neue Size zuerkannt

Mehrheit, mit den tschechischen Stimmen zusam men sogar eine qualifizierte Mehrheit. Auf der Tagesordnung der ersten Sibung der neuen Stadt­vertretung in dieser alten deutsch  - böhmischen Stadt standen ein Zeichen der Zeit! die beiden folgenden Punkte: 1. Umbenennung der Dresdener Straße in Masaryk- Straße, 2. Be­willigung von Geldmitteln zur Erbauung von gededten Tribünen im Auffiger Stadion, die bei dem diesjährigen ischechischen Sololfest ihrer Be­stimmung übergeben werden sollen.

Verteidigungsministerium

hat auf Schenker schon früher aufmerksam gemacht.

Mit Bezug auf die Zeitungsmeldungen, daß der Minister für Nationalverteidigung Bra= da č in der Angelegenheit der Firma S che n- ter und Co. in der Richtung eingegriffen habe, daß die Beziehungen mit derselben abge= brochen würden, teilt das Ministerium für Na­tionalverteidigung folgendes amtlich mit:

Folgen der Währungsfenknng. Schließlich mag noch an einem letzten Beis spiel, das wir einem Brief entnehmen, gezeigt werden, wie fich allgemeine gesegliche Maß nahmen der   Tschechoslowakei ganz besonders gegen die deutschen Staatsbürger auswirken. Das gilt neuerdings insbesondere von der durchgeführten Währungsfentung. Zu dem bereits vorhandenen Verbot fast aller irgendwie bedeuten den reichsdeutschen Zeitschriften und Zeitungen ist dadurch noch die 20prozentige Verteuerung aller aus dem Deutschen Reich kommenden lite rarischen Erscheinungen getreten. Am schwersten sind natürlich die schon durch das Verbot der reichsdeutschen Zeitschriften stark geschädigten Bereits vor einer gewissen Zeit, bevor die fudetendeutschen Buchhändler Angelegenheit der Firma Schenker und Co. publif auch von der Währungssenfung betroffen worden. wurde, wurde der Minister für Nationalverteidi­Sie haben vor Weihnachten Wassen reichsdeutscher gung aufmerksam gemacht, daß die Hauptaktio­Bücher angeschafft, die sie im Jänner bezahlen näre der Firma Schenker die deutschen Reichs­wollten. Die hierfür nötigen Martbeträge wur bahnen seien. Deshalb beauftragte er im staat­den bei der   Prager Devisenzentrale beantragt, lichen und militärischen Interesse die zuständigen von diefer aber nur zu 10 Prozent bewilligt; die reſtlichen 90 Prozent müssen daher von den ſude­Organe der tschechoslowakischen Waffenwerke in tendeutschen Buchhändlern in einer um 20 Pro   Brünn, die ebenfalls den Transport ihrer Erzeug­zent verienerten Mark bezahlt werden. So wirkt nisse der Firma Schenker und Co. anvertraut sich der Währungssturz als ein neuer Vorstoß hatten, Verhandlungen in Transportangelegen­zur wirtschaftlichen Schwächung und zur fultu heiten mit anderen Transportfirmen anzu rellen Abschnürung des Sudetendeutschtums aus. fnüpfen, um dadurch jeglichen unliebsamen Ein­Daß die Exportbelebung durch die Ab- griffen und einem Verrat nach dem Ausland wertung des Auslandswertes der Krone gerade vorzubeugen. in den deutschen Siedlungsgebieten der Tschecho=  Slowakei sich günstig auswirken soll, das ficht die  Stuttgarter Herren ja nicht an; größer ist ihr Schmerz, daß der zügellosen offenen Verbreitung der Hakenkreuzliteratur und braunen Schmäh­schriften durch die Verbote ein kleiner Riegel vor­geschoben wurde.

Ministerrat

Brag, 13. April. In dem spät abends aus gegebenen Bericht über die Sigung des Minister­rates wird nach Aufzählung verschiedener Regie­rungsverordnungen, die genehmigt wurden, ledig­Im Ernst: wenn man das alles nicht schwarz lich erklärt, daß der Bericht über die Verhandlum­auf weiß vor sich liegen hätte, würde man es gen der Miniſtersubkommissionen, welche die An­wirklich selbst nicht glauben, daß die Herrschaften. träge der allernächsten Parlaments- und Regie­die alles Andersdenfende mit Stumpf und Stiel rungsarbeiten vorbereiten, zur Kenntnis genom­auszurotten bestrebt sind, deren Stolz die Bücher- men wurde. Einzelne dieser Anträge wurden verbrennungen, Konzentrationslager. Enthaup genehmigt und die restlichen zur beschleunigten tungen, Erschießungen..auf der Flucht", Vernich- Behandlung zugewiesen. tung der Eriſtenzmöglichkeiten jedes anders Ferner wurde die Ernennung des Vorsitzen Eingestellten und sonstige Erscheinungen neuden und des Verwaltungsausschusses sowie des deutschen Geistes sind, zu ihren sonstigen Genein Aufsichtsrates des Reestompte- Institutes beſchloſ heiten auch noch einen solchen Gipfelpunkt absen. grundtiefer Heuchelei zu erklimmen vermögen, die Ob, bzw. was in Angelegenheit der Auftei­wirklich reichlich sanfte Abwehr der Demotratic lung der Spenden für die Hinterbliebenen der SP. 2. Osjeter Opfer beschlossen wurde, ist in dem amt­

Ist das nicht entsetzlich, schredlich, unaus denkbar fürchterlich? Die Dresdener Straße wird Majaryt- Straße genannt! Hat man jemals etwas grausigeres vernommen? An eine Horst- Wejjel­Straße oder an einen Hitlerplatz denkt wohl so zu ,, brandmarfen"!

hat   Gott Sie in die Hände Ihrer Feinde gege ben. Und was nügt Ihnen alles irdische Recht, wenn Gott beschlossen hat, daß Sie sterben müß fen?"

Die Banditen der   Republik meinen Sie!" rief bebend vor Entrüstung der König.

Der Mönch sah ihn traurig an, schüttelte das Haupt und sprach tonlos: ,, Ohne Gottes Wille wird fein Haar auf Ihrem Haupte gekrümmt wer­den."

,, Armer Mensch!" flüsterte, sich erhebend, der lung. Warum mußte er so mit sich spielen lassen? Mönch. Was hilft es, sich zu wehren, mit   Gott Wo war in all diesem eine Spur verständlicher zu rechten. Seine Hand hat dich gezeichnet...Gerechtigkeit zu finden? Es sei denn..., es sei es bleibt nichts anderes übrig, als sich zu beruhi gen. Es ist gut, ich gehe... ich bleibe unten und warte. Ich werde für dich beken, daß   Gott dich er­leuchten möge. Wenn du mich brauchst, rufe mich..."

denn, daß ſein Königtum ſelbſt Sünde war, wie die Revolutionäre behaupteten. Doch eine ganze Welt hatte dies, mit Gottes Wort in der Hand, bestritten. Wantte nun alles? Gab es nun feine Wahrheit mehr, die Wahrheit blieb, wenn Men­" Ich danke Ihnen, Vater", antwortete der schenhände die Umstände änderten? Konnte man in Sönig mit unsicherer Stimme. Er fühlte sich plöß einer Revolution, im Sturze eines Königshauses, Betroffen starrte der Verurteilte in die gu- lich so klein und bedrängt. Faſt hätte er den Mönch das ſeine Pflicht bis zum Aeußersten erfüllt hatte, ten, stillen Augen des alten Mannes vor ihm. noch in der Türe zurückgerufen, aber sein Stola konnte man in der Gründung einer unmoralischen Ohne Gottes Wille soll fein Haar auf seinem wehrte sich und die Zähne aufeinanderveißend, und zuchtlosen   Republik Gottes Hand ſehen? War­Haupte geftrümmt werden. Doch wenn kein Wun- wandte er sich um und setzte sich auf die eiserne um? Wozu? Was fordert Gott von seinen Ges der geschah, würde er morgen früh auf Befehl Pritsche, auf der sich sein hartes Lager befand. Der schöpfen? Ist er ein Vater oder ein Quälgeiſt? einer Bande unrechtmäßiger Verbrecher sterben Gedanke an das Alleinsein erschreckte ihn, aber er Der König erschrak vor seinen Gedanken. Das müssen, denen das Striegsglück den Sieg beschert mußte es durchdenken, durchkämpfen. Die wunder war Gotteslästerung. Und gleichzeitig fam ihm zu Das sind wunderliche Worte, Vater, aus hatte. Es wurde ihm schwarz vor den Augen. Wie lichen Worte dieses sonderbaren Priesters hatten Bewußtsein, wie oft sich seine Untertanen gegen dem Munde eines Priesters! Im Herzen und in fonnte man daraus flug werden? ihm Unruhe gebracht und Verwirrung. Welchen Maßregeln und Beschlüsse aufgebäumt hatten, die den Taten der Aufständischen wirkt der Teufel." Der Mönch verstand seinen Gedankengang. Sinn hatte dies alles? Konnte sein ehrloser Tod er für gut befunden und ausgeführt hatte und die Der Mönch lächelte still und nachdenklich Er ergriff mit seinen fnochigen Astetenfingern die am Galgen etwas mit Gottes Wille zu schaffen fie nicht für billig ansehen konnten. Und doch war strich seine dürre Hand über seinen langen, weißen talte hand des Königs und sagte, als spräche er haben? Satte er sich denn so schwer versündigt, daß der unsichtbare Zwed immer ihr Interesse getve­Bart. In unverändertem Lone fuhr er fort: mit einem Kind: er mit einem schandvollen Ende seine Verfehlun sen, das Interesse des Landes. In ihrer Unwissen­,, Härmen Sie sich nicht ab, mein Sohn. Bergen bezahlen mußte? Er hatte in unbesonnenen heit nannten sie ihn einen willkürlichen Tyran­..Denten Sie nicht zu gering vom Teufel, mein Sohn! Auch er ist ein Diener   Gottes, da ſuchen Sie nicht zu verstehen, was nicht zu ver- Jahren eine Zeit lang ein wüftes. Leben geführt, nen. Machte er es jetzt nicht genau so Gott gegen= Gott allmächtig ist und nichts ohne seinen Willen stehen ist. Ich bin nicht gekommen, um mit Ihnen gut. Aber die Schuld war doch getilgt durch Beichte über? Beurteilte er nicht die Lenkung des Welt­geschicht... auch nicht die Taten der Aufständi au rechten über irdische Angelegenheiten, sondern und Absolution und Buße. Durch ein strenges Les alls, wie furzfichtige Untertanen feine unbegrif­um ihnen den Trost der Sterbenden zu bringen. ben voll Singebung an die hohe Pflicht, au der ihn fenen Regierungsverfügungen beurteilt hatten? Sind Sie sich bewußt, daß Sie ein Sterbender selbst Gott berufen hatte. Mit welch übermensch Aber doch! Hatte er je einen guten, fleißigen und sind und daß der Water Sie erwartet, um über Sie lichen Anstrengungen hatte er das Wüten der braven Mann zu einem ſchändlichen Tod verur­zu richten? Werfen Sie alles Irdische von sich und furchtbaren Leidenschaften in seinem Fleische be- teilt, nur weil es ihm so beliebte? Nein.   Gott war ergeben Sie sich seinem Geiste. Etwas anderes zivungen! In einer ganzen Welt des Lurus und gegen ihn grausam... wenn er seine Hand hier fann Ihnen nicht mehr nüßen. Wollen Sie sich greifbaren Sinnengenusses hatte er wie ein Mönch im Spiele hatte. Es war Teufelswerk und der alte mit mir vorbereiten zum Erscheinen vor gelebt. Keine Frauen, teinen Wein, kein Spiel in Mönch war ein Narr mit seinem lindischen Ge­ſchwichtigte der Mönch, noch verurteile io. Ich Ihnt, der Ihnen in seiner verborgenen Beisheit ſeinem Leben. Er kannte die entnerbende Wirkung ſchwäß über den Teufel, dit eim Diehl Gott des verweichlichenden Genießens und hatte sich das sein sollte. vor gehütet, wie sehr auch seine Sinne nach Be friedigung schrien. Er war ein strenger und tugendſamer Fürst gewesen, das durfte er ohne Großsprecherei behaupten. Und nun mutete man ihm zu, dies als eine gnädige Schidung Gottes zu betrachten? Unmöglich! Sein Blut kam in Wal­

schen."

aus:

In höchster Verwunderung rief der König ..Verteidigen Sie die Revolution als eine Aeußerung von Gottes Willen?"

versuche, das Menschenherz den Notivendigkeiten geneigt au machen, in denen sich Gottes Wille offenbart."

Das Recht steht auf meiner Seite", sagte mürrisch der König. ..Das irdische Recht scheint auf Ihrer Seite zu stehen", stimmte der alie Mann zu, aber doch

das Schicksal bereitet hat?"

Schaudernd zog der König seine Hand zurück. Nein, sagte er hart." Noch nicht. Ich muß nachdenken... es noch mit mir selbst austämp­fen. Ich bin noch nicht bereit, noch nicht bereit. Jch fann nicht... fann noch nicht mich fügen."

Dann schweiften seine Gedanken plößlich von diesen verwirrenden Träumereien ab und Born übermannte ihn. Wo steckten sie nun, seine Freunde und Familienangehörigen, die ihm ewige Treue gefchivorenen?

( Fortsetzung folgt.)