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lichen Bericht leider nicht angeführt. Es ist dies wieder einer jener Fälle, in denen das Minister­ratspräsidium, das die Berichte ausarbeitet, in direkt krasser Verkennung seiner Ausgaben mit ein paar allgemeinen, nichtssagenden Wendungen über Dinge hinweggleitet, über die genauer informiert zu werden die breite Oeffentlichkeit ein gutes Recht hat!

Das kommunistische Spiel

mit den Hinterbliebenen der Osseker Opfer

Die Kommunisten versuchen jetzt die Tat­sache, daß die Deputation der Osseker Bergarbei terwitwen in Prag   nur feststellen konnten, daß alle Maßnahmen, welche getroffen werden kön nen, schon längst auf Betreiben der Freien Ge­werkschaften vorbereitet wurden, zu verschleiern. In ihrer altbekannten Manier veröffentlichen sie spaltenlange entſtellte Berichte und mißbrauchen die Frauen zu Aftionen, die ihnen sicher nichts mehr bringen können.

Wie immer, beschränken sich die Herrschaften auf die Heze, während sie es den anderen über­Taffen, zu helfen. So war es sofort nach der Ossefer Statastrophe und so ist es auch heute.

Als das Unglück geschah, zahlte die Union der Bergarbeiter unverzüglich allen Familien der Opfer je 1000 aus, um den Frauen und Kindern über die erste Zeit hinwegzuhelfen. Von den Kommu nisten hörte man nichts derartiges! Als später die Sammlungen eingeleitet wurden, waren es wieder die Kommunisten, die dabei am we= nigsten taten. Als schließlich die Frauen Wünsche wegen der Art der Unterſtüßungsaus zahlung vortrugen, sahen die Kommunisten darin nur die Gelegenheit, ein großes Manöver ein­zuleiten, während die Gewerkschaften- 3 war nicht mit Lärm, aber mit Taten - alles veranlaßten, um den betroffenen Fami­lien entgegenzukommen! Ihren Interventionen ist es zu verdanken, wenn die Gelder aus den Sammlungen zum Teil sofort ausgezahlt werden.

Darüber hilft auch das lauteste Geſchrei der kommunistischen   Blätter nicht hinsveg. Und wenn es ihnen doch gelungen sein sollte, jemandem einen fommunistischen Erfolg einzureden, so wird das ebenso wie in allen früheren Fällen ein Ein= tagssieg gewesen sein. Lange hat es bisher nie gedauert, bis die Leichtgläubigen und Leicht beeinflußbaren die Wahrheit erkannt haben. Dies­mal hatten sie Glück, denn sie haben, wie wir gestern schon festgestellt haben, offene Türen ein­gerannt. Das nächstemal könnten sie die Zahl der jenigen vermehren, die sich von Kommunisten ver­Teiten ließen und dann doch lieber den bewährten Beistand der Gewerkschaften in Anspruch nahmen.

Hitler   in der Karikatur

Auf die

Auf

Samstag, 14. April 1934

die Erfahrung

kommt es an!

Ceres

Schicht S

Hopfen und Malz geben Bier. Dennoch braut nicht jeder aus ihnen gutes Bier. Erfahrung und Be­sonderheiten des Betriebes geben den Ausschlag. Genau so ist es bei Ceres". Erst die jahrelange Erfahrung, die peinlich hygienische Erzeugung ermög lichen es, das Pflanzenfelt edler Früchte so zu ver­arbeiten, daß auch der schwache Magen des Kranken und Genesenden gerade Ceres" so leicht verträgt.

das 100% ige Pflanzenfett

NUR ECHT IN DIESER PACKUNG MIT DEM NAMENSZUG SCHICHT

Die Henlein  - Fascisten

entpuppen sich!

Blutige Auseinandersetzungen in Mähren  - Stahlruten, Ochsenziemer, Gummi­knüppel, Syphonflaschen, Pfeffer und Salz- die Argumente der Heimatfront| Sonderbares Verhalten der Behörden

Die Henlein  - Fascisten reisen eifrig im Lande herum. Es ist fein Triumphzug, der ihnen beschie­den ist, wenn auch manche Versammlungen vom neugierigen, eine Heilsbotschaft ersehnenden Klein­und Großbürgertum einen gewissen Zulauf erhal ten. Sie werben auch um die Arbeiter, aber eine wirkliche Auseinandersetzung mit ihnen schenen sie wie der Teufel das Weihwasser.

Ordnern mit gelben Armbinden

Gelb ist

fascisten nach Mordwaffen zu untersuchen, gab dieser den Befehl, die auf der Straße stehenden Versammlungsbefucher abzudrängen.

Diese liebevolle Fürsorge für die Henlein­Leute läßt darauf schließen, daß die Bezirksbe hörde in Mähr. Trübau nicht zu wiſſen ſcheint, auf welcher Seite die Verteidiger des demokrati schen Staates stehen und auf welcher seine Feinde. Den Henlein  . Sandner und ihren Anhän= gern aber sagen wir:

durch euer Vorgehen gegen waffenlose Arbei­ter habt ihr bewiesen, daß ihr Fascisten seid. Als Fascisten werden wir euch auch behandeln!

Die ,, Deutsche Presse" lügt

Das Hauptblatt der judetendeutschen Statho­lifen hat den Ehrgeiz, den Dollfuß  - Katholiken an christlicher Gesinnung in nichts nachzustehen. Sie ist, so wie der blutige Kanzler, bemüht, Menschen um Leben und Freiheit zu bringen. Da sie nicht am Schauplatz der österreichischen Kämpfe wirken

Eine solche Henlein- Versammlung war für den 12. d. nach 3 wittau einberufen. Große Platate luden zu ihrem Besuche ein, sie war auch als öffentliche Versammlung behördlich gemeldet, aber die Veranstalter gaben nur an ganz sichere Leute Einlaßkarten und verlangten außerdem 2 Entree. Die Zwittauer Arbeiterschaft wollte sich den neuen Messias der Sudetendeutschen   einmal ansehen und die Versammlung besuchen, sie war allerdings nicht geneigt, ihm einen Tribut in Form eines Eintrittsgeldes zu zollen. Die Hen­ lein  - Leute hatten ihre deutschnationalen Turner aus dem ganzen Schönhengstgau mobi­rh. In P r ag veranstalten die Kari- liſiert bis aus Mähr.- Trübau und Landstron fariſten zur Zeit bei Mane 3 eine Auswaren sie in Autobuſſen gekommen und als stellung, in der ein Bild Adolf die Arbeiter das Versammlungslokal betreten fann, rächt sie sich an den emigrierten Schußbünd­Hitlers, das im Schaufenster steht, wollten, fanden sie den Eingang von die größte Beachtung und-3' u stimmung findet. Der große Mann ist dargestellt in einem Brustbild, das auch den Magen zeigt. Der Kopf, sprechend ähnlich, ist etwas nach hinten ge­neigt. Der Mund ist weit aufgesperrt. natürlich zu einer Rede, die die Luft erschüttert. Der ganze Brustkorb ist von Röntgenstrahlen durchleuchtet und so sieht man, wie vom Halse aus durch die ganze Speiseröhre, bis in den Magen hinein große Gold­stücke sich häufen, wie in einem Automaten. Im Magen selbst bilden sie große Klumpen. Unter dem Bilde steht der unanfechtbare Sab: ,, it= ler, der lle bermensch, sch I udt Ein besonders rabiater Nazi Gold und spricht Vl e ch!"- Der deutsche Gesandte in Prag  , der ehemalige Demo­frat Dr. Koch, hat bei der tschechoslowakischen Re­gierung Einspruch gegen die Ausstellung des Bil­des erhoben. Hoffentlich bliszt er gründlich ab, denn würde Hitler   etwa kein Blech mehr reden, wenn die tschechoslowakische Regierung dagegen in Berlin   Verivahrung einlegen wollte?

also die Farbe ihrer Wahl­besetzt und blockiert. So leicht waren aber unsere Genossen nicht abzuspeisen, sie drängten mit Wucht vor und waren schon daran, sich den Eintritt zu ergivingen,

da zogen die Henlein- Fascisten ihre mit­gebrachten Stahlruten, Ochsenziemer und Gummifnüppel und droschen wie wild auf unsere Arbeiter los.

schlug mit einer großen Syphonflasche auf einen Genossen ein, so daß ihm das Blut über das Gesicht strömte. Andere wieder betätigten sich nach echt fascistischer Manier damit, daß sie den Arbeitern

Pfeffer, Salz und Paprika in die Augen warfen.

Eine Falschmeldung über den Genossen Unsere Arbeiterschaft, die vollkommen unbe­König. Die Ostrauer Morgenzeitung", unseres waffnet gekommen war, bemächtigte sich eine un­Wissens in Oesterreich   vom Straßenverkauf ausgeheureEmpörung. Den fascistischen Lum­geschlossen und daher den neuen Herren von Wien   penferlen wäre die verdiente Strafe nicht erspart zu keinem Danke verpflichtet, brachte unlängst geblieben, wenn sich nicht die Polizei schühend vor cine kombinierte Meldung aus Brünn   und Wien  , fie gestellt hätte. Der Versammlungsraum blicb wonach der österreichische Eisenbahnerführer, Ge- abgesperrt, und während später vor einigen Dußend nosse König, wegen Veruntreuung" von ein bereits im Saale   anwesenden Nazis der Stell­einhalb Millionen Schilling von der Brünner vertreter des Führers", Herr Sandner Polizei verhaftet wurde. In diesem Falle war der Henlein war nicht erschienen sein schvaches Wunsch der Vater des Gedankens. Genosse Sprüchlein hersagte, brandmarkten vor den auf nig ist lediglich auf der Brünner Polizei befragt der Straße stehenden etwa tausend Menschen Ge­worden, was es mit dem gegen ihn erlassenen Steckbrief für eine Bewandinis hat. Unsere Sinosse Paul- Prag und Lange- Zwittau die cherheitsbehörden scheinen aber kein Verständnis fascistischen Gewaltmethoden des gelben Gesin­

Tern. Sie behauptet nämlich, in Mährisch- Neu­stadt habe eine Versammlung der Henleinfront stattgefunden, die von Sozialdemokraten über­fallen worden sei. Die Sozialdemokraten häiten mit Messern gestochen und die Messerstecher seien österreichische Schutzbündler. Der Beweis sei darin zu erblicken, daß man am Tatort einen von einem

Georg Bernhard  

Der Fall Severing

Seite 3

und das ,, Pariser Tageblatt  "

Nachdem der Ursprung der Vericumdung gegen Severing einwandfrei festgestellt ist, bleibt noch übrig, das Verhalten eines Emigranten blattes zu beleuchten. Es handelt sich um das Pariser Tageblatt  ", als dessen Chef­redakteur Georg Bernhard   zeichnet. Dieses Blatt hat am 1. April eine angebliche Havasmel­dung über Severings Weg zu Hitler  " veröffent­licht. In den beiden folgenden Nummern vom 3. und 4. April gab es zwar die Dementis der standinavischen Presse auf Grund der Erklärun gen des Sohnes von Severing wieder, hielt aber trotzdem an seiner ersten Behauptung fest.

Das Dementi, so schrieb das Blatt, bedeutet nur, Severing sei noch nicht offizielles Partei­mitglied der NSDAP  " geworden. Niemand wird wohl daran zweifeln, daß Severing end­gültig seinen Weg zu Hitler   gefunden hat", wurde hinzugefügt, obwohl das Gegenteil versichert wurde. Erst als das" P. T." am 5. April ge­zwungen war, die inzwischen von der französis schen Presse veröffentlichte Erklärung von Seve ring selbst wiederzugeben, gab es aber auch jetzt nicht offen und ehrlich sondern nur ver­flausuliert zu, Severings Dementi sei wohl rich­tig. Das hinderte das Blatt aber nicht, am 7. April zwei Aeußerungen der Londoner Times" und der Neuen Züricher Zeitung" abzudrucken, die inzwischen überholt waren, in denen die Vor­würfe gegen Severing erneut als wahr behandelt wurden.

Diese Haltung änderte es aus nicht, als die Deutsche Freiheit" am 7. April die Mitteilung veröffentlichte, durch die das kommu nistische Blatt Deutsche Volkszeitung" in Saar­ brücken   als Urheber der bibischen Fälschung von Severing entlarvt wurde. Alle anständigen Blät­ter, darunter viele, die die Verleumdung gegen Severing nicht gebracht hatten, nahmen von dieser Erklärung Kenntnis. Anders das Pariser Tage­ blatt  ". Bis zum 11. April brachte es darüber teine Beile, obwohl es nun wußte, daß die kommunistische Redaktion jich selbst zu der Fäl­schung bekannt hatte.

Wir halten eine solche Stellung für umso erstaunlicher, als wir uns schwer vorstellen kön nen, daß Georg Bernhard  , langjähriger Präsi­dent des Reichsverbandes der Deutschen Presse, seine Auffassungen über die Pflichten eines ge­wissenhaften Journalisten so entscheidend geän= dert haben sollte. Liest man allerdings die über­hebliche Brieftastennotik des" Pariser Tageblat tes" vom 9. April gegen die Basler National­zeitung", die die Haltung des Pariser Tage­blatts" scharf verurteilt hatte, dann fann man sich nicht des Eindruds erwehren, als wenn das Pariser Tageblatt  " es für etwas Schimpfliches hielte, einen Irrtum einzugestehen. Diese Brief­faſtennotiz versucht ſogar den Eindruck zu er weden, als ob doch etwas Wahres an der Be hauptung wäre, Severing befände sich auf dem " Weg zu Hitler  ".

Wir begnügen uns einstweilen mit der Ge­genfrage: Auf welchem Weg befindet fich Georg Vernhard?

Wiener   Hutmacher ſtammenden Gut gefunden Die Bombenexplosion

habe.

Die Deutsche Presse" behauptet das, um die österreichischen Schußbündler um das Asyl zu bringen. In den Augen aller anständigen Men schen ist sie schon längst gerichtet. Daß sie trop dem auf das Konto des Sündennachlasses weiter verleumdet, macht sie nicht ehreniverter.

Währungskommission

in der Schweiz  

auf der Agramer Polizeidirektion

auf

Belgrad  , 13. April. Die Untersuchung in Angelegenheit der Höllenmaschinenerposion der Polizeidirektion in Agram wurde festgestellt, daß die Höllenmaschine in den Räumlichkeiten der Polizeidirektion am 10. April von dem Juri­sten Kugler gelegt wurde, der verhaftet wurde und auch ein Geständnis abgelegt hat. Die Höl­Tenmaschine erhielt Stugler von seinem Cousin Kvaternig, der als Emigrant im Ausland lebt und Mitglied der Terrorgruppe Perčec ist. Stva Bern, 13. April. Angesichts der Wichtigkeit ternit überschritt vor einigen Tagen im Auftrage der Finanzprobleme hat der Bundesrat beschlos- Perčec in illegaler Weise die jugoslawisch- öster­fen, eine Delegation für Finanzreichische Grenze und versprach dem Studenten und WährungsangelegenheiStugler 25.000 Dinar für die Ausführung eini tes zu bestellen, die aus den Vorstehern des ger Attentate. Die jugoslawische Regierung hat Finanz- und Zolldepartements, des Volkswirt eine Entlohnung von 30.000 Dinar für jene schaftsdepartements und der Post- und Eisen Personen ausgeschrieben, deren Aussage zur Ver­bahndepartements bestehen wird. Haftung Kvaterniks beitragen würden.

Schwere Drohungen Goebbels

gegen die konfessionelle Presse

Berlin  , 13. April. Reichsminister Dr. Goeb- eine deutsche Presse. Die Konfessionen in ihrer für den furiosen Rechtsstandpunkt zu haben, daß dels unter stürmischem Beifall der Zuhörer. Unsere bels hielt eine Rundfuntansprache, in der er nach Betätigungsfreiheit zu beſchüßen, sei sa che der Diebe von Arbeitervermögen die Retter von Ge- Genossen nahmen ſpäter noch in einer improvi- einer langen soz. politischen Einleitung plößlich Regierung. Sie werde diesen Schutz wahr­werkschaftsgeldern der Veruntreuung beschuldigen ſierten, überfüllten Versammlung im Voltshaus, gegen die fatholische Presse loszog: dürfen und ließen Genossen König selbstverständ- wo die Genossen Paul und Etrich sprachen, zu lich unbehelligt. Womit den Galgenchristen wieder den unerhörten Vorfällen Stellung. Sie werden einmal bestätigt wurde, daß in einem deraokrati- dafür sorgen, daß das blutige Faſciſtenpack ſeine schen Staate ganz andere Begriffe über Mein verdiente Strafe erhält. und Dein vorherrschen. Diesen Tatbestand hätte Ein Wort muß aber noch zu dem sonder= ein wirklich demokratisches Blatt mit Genugtuung bar en Verhalten der Behörde ge­zu registrieren, anstatt die Lügen der Heimwehr  - sagt werden. Die Bezirksbehörde in Mähr.- Trü­diebe über untadelige Menschen weiterzuber- bau bewilligte die Versammlung als öffent breiten. liche und sah ruhig zu, daß aus ihr eine auf geladene Gäste beschränkte gemacht wurde. Und anstatt, daß der anwesende Regie­rungsvertreter den Auftrag erteilt hätte, die Gelb­

Zum Generaldirektor der Landesbank wurde durch Erlaß des Innenministeriums der bisherige Oberdirektor Ferdinand Tom á net ernannt.

scheinlich wirksamer(?) ausüben, als Zei tungen und Parteien. Ihre Hintermänner hätten ,, Wenn beispielsweise Zeitungen meinen, fie am allerwenigsten ein Recht dazu, der Regierung tönnten die deutsche   Boltsgemeinschaft durch Wie- und dem Nationalsozialismus, die allein die Kir­derbelebung tonfeffioneller Ge- chen vor dem Ansturm des Bolschewismus( 1) ge= gensätze stören, so unterschäßen fie offenbar die rettet haben, deshalb Neuheidentum vorzu­Entschloffenheit, mit der das nationalsozialistische werfen, weil sie auf dem Gebiet des Politischen  Regime gewillt fei, folche frevlerische die alleinige Totalität für sich beanspruchen, an­Verfuche zurückzuschlagen. sonsten aber jeden nach seiner Fasson selig werden lassen. Die sieghafte Kraft des Nationalsozialis­Es gibt in Deutschland  , sagte Goebbels  , tres mus gehe über die Stänterer zur der eine Arbeiter noch eine Bürger, weder eine Tagesordnung über, denn es sei besseres protestantische, noch eine katholische, sondern nur und wichtigeres zu tun.