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Auszahlung

der Unterstützung

an die Hinterbliebenen von Ossek

Prag, 14. April. Wie wir erfahren, wer­den den Witwen und Waisen der verunglückten Ossefer Bergarbeiter die vom Arbeitenminister Ge­noffen Dr. Czech angekündigten einmaligen Aus­hilfen im Betrage von 400 bzw. 150 bereits am Montag oder Dienstag ausbezahlt werden. Der ursprüngliche, von den Gewerkschaften jedoch abgelehnte Plan, die gesammelten Gelder zu einer Zusatzversicherung zu den gesetzlichen Renten zu verwenden, ist wie schon lange feststand­gefallen. Der gestrige Ministerrat hat die zweite Lösung die Aufteilung der Gelder unter die Hinterbliebenen, wobei die auf die Waisen entfal lenden Beträge pupillarsicher angelegt werden, bis sie selbst verfügungsberechtigt sind, bereits geneh migt und das Arbeitenministerium geht nunmehr daran, die Ansprüche der Hinterbliebenen detailliert zu bestimmen und so die endgültige Aufteilung der Hilfsgelder vorzubereiten. Alle diese Maß­nahmen, die früher zum Teil in den Händen der politischen Behörde lagen, sind vor kurzem im Ar­beitenministerium fonzentriert worden. In den nächsten Tagen dürfte das Arbeitenministerium über den Stand der Angelegenheit einen amtlichen Bericht veröffentlichen. Alle von der Oeffentlich feit aufgebrachten Gelder werden den Hinterblie benen selbstverständlich restlos und unverkürzt zu­gute fommen.

An all den vielen und schwierigen Vorarbei­ten, die die Lösung dieser Frage erforderte, hatten die Herren Kommunisten, die sich jetzt als die ein zigen Retter" der Witwen und Waisen aufipie­len, natürlich nicht den geringsten Anteil. Sie haben sich um die Aufbringung der Gelder nicht sonderlich gefümmert, sich auch nicht den Kopf zu zerbrechen brauchen, wie diese Gelder am zwed mäßigsten für die Beteiligten verwendet werden sollen, sic haben lediglich die agitatorisch­

Sonning, 15. April 1934

Iglaus letzter Grossbetrieb soll stillgelegt werden

Unternehmer- und Banken- Profitgier bringt 1000 Menschen ums Brot

Belgische Wehrverbände

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aufgelöst

Brüssel  , 14. April. Auf Grund einer älteren Verordnung befchloß die Regierung fämt­liche von den politischen Parteien organisierten

entlassen.

Milizabteilungen als revolutionär anzufchen und als solche zu verfolgen. Es sind dies: Die Ab­Seit Generationen ist die Bewohnerschaft der Die nackte Profitsucht also ist es, die brutal teilung der belgisch flämischen Fascisten Dina­Iglauer Sprachinsel Zeugin eines furchtbaren über alles hinwegschreitet. Was geschieht aber fos", die nationalen Legionen und die Organisa tionen der Arbeiterabwehr. Sämtliche Vernichtungsprozesses. In diesen Tagen soll nun so lautet nun die Frage mit dem investierten der Schlußstein dieses Leidensweges gesetzt werden. Millionenkapital für Gebäude, die in Bälde den Staatsangestellte, die Mitglieder einer dieser Dr­Die große Iglauer Schuhfabrik u manic" übrigen Totenhallen am Igeiflusse gleichen, und ganisationen sind, werden aus dem Staatsdienst soll geschlossen werden. Dem Banktonsortium und den Maschinen, die vom Rost zerfressen werden? der Riesenzahl beteiligter Blutsauger ist der Ge- Sollen der Bank, die schon einmal saniert wurde, winn nicht mehr hoch genug deshalb sollen nochmals Millionenbeträge aus Mitteln der Allge­hunderte Menschen dem Nichts preisgegeben und meinheit zur Deckung ihrer Riesentosten für diese die letzte Lebensquelle des dortigen Gebietes ver- Totengräberarbeit gewährt werden? Was geschieht mit den brotlos werdenden Familien, der Stadt­schlossen werden. gemeinde und dem Geschäftsleben? Sie alle sollen der brutalen Raffgier einer Clique willen dauern den Entbehrungen und furchtbaren Dahinjicchens entgegengehen?

Die Schließung der ,, Humanic" ist keine Notwendigkeit.

Die Fabrit, die in Zeiten guter Stonjunttur weit über 1000 Wenschen beschäftigte und die Um­gebung mit Heimarb it versorgte, zählte auch ge= genwärtig noch eine Belegschaft von über 600 Menschen. Der Betrieb wurde vor wenigen Jahren vergrößert und modern eingerichtet, wäre also lei ſtungs- und konkurrenzfähig. Verschiedene Maß­nahmen in der legten Zeit hätten eine bedeutende Erhöhung der Aufträge ermöglicht. Die Betriebs­führung wollte es jedoch anders:

Sie lehnte Staatsaufträge ab, als ihr nicht ein entsprechender Mehrbetrag über den Offertpreis bezahlt wurde

und ließ ihre gut florierenden Filialen auf. Seit längerer Zeit sollen auch gar feine Anstrengungen zu Erreichung von Aufträgen gemacht worden sein, so daß man zu dem Schluß gelangen muß, daß hier offensichtlich Sabotage verübt wird, um den Weiterbestand des Betriebes zu verhindern.

Zuspitzung des Schifferstreiks in Dänemark  

Kopenhagen  , 14. April. Die Streiflage in Dänemark   hat jest eine Verschärfung erfahren in sofern, als zu dem Streit in der dänischen Schiff­fahrt sich von heute ab auch der Streit des in Hotels, Restaurants usw. beschäftigten Stü che n personals hinzugesellt. An dem Streit neh Das kann die Gesellschaft, kann der Staat, men etwa 400, zum größten Teil Köche und nicht zugeben! Es ist notwendig, daß hier die wah Köchinnen ufiv., teif. ren Schuldigen festgestellt und rücksichtslos zur Durch den Streit der Schiffsheizer und Ma­Berantwortung gezogen werden! Neben der Be- trojen ist die inländische Fahrt fait ganz lahm­triebsleitung und der Verkaufsabteilung Trias" gelegt. Am Freitag haben nur vier Schiffe Kopen­hat vor allem die Industrialbant entschei- hagen verlassen. denden Einfluß.

Die Organisationen der Seizer und Matros sen, die am Freitag vom Schiedsgericht, das den Streit als ungefeßlich erflärte, zur Zahlung be trächtlicher Entschädigungen an die Arbeitgeber verurteilt wurden, dürften wahrscheinlich heute zur Zahlung aufgefordert werden.

Flucht vor dem Boykott Deutsche   Textilfirmen nach England.

Ueber die New Yorker Presse erfährt man, daß 18 deutsche   Textilegportfirmen mit einem normalen Jahreserport von 20 Millionen Marf nach England übersiedeln wollen. Londoner   Bes

Sollte es in zwölfter Stunde nicht gelingen, die Weiterführung des Betriebes zu erreichen, so ist die ehemals blühende Stadt Zglau und mit ihr die Sprachinsel endgültig dem Untergange geweiht. Vor wenigen Monaten erst wurde die Hufeisen­fabrit Sotva" von dort nach Saaz   verlegt. Die nach der Auflaffung des Bergbaues entstandenen großen Tuchfabriken in Altenberg  , Helenenthal und Klein- Beranau führen ein Scheindasein, Teere Fabritshallen starren dem vorüberfahrenden Rei­senden entgegen. Von der Lederfabrik Budischofsty Seit Monaten führt unsere Bewegung und wird man nichts Gutes mehr erfahren. Die im demagogische Ausschrotung der Angelegenheit im die Arbeiterschaft des Betriebes einen äußerst iördlichen Teil der Sprachinſel gelegenen Glas- auftragte verhandeln bereits mit den Behörden Auge gehabt und nichts anderes. Die Inszenie schweren Kampf, das durchtbare zu verhindern. fabriken in Antoniental und Simmersdorf stehen über die Zulassung einer Anzahl deutscher   Vor­rung der Reise nach Prag   und der Demonstration Ueber Auftrag des Ministeriums für soziale Für schon längst still. Nur noch einige fleinere und arbeiter. Natürlich ist die Regierung des Dritten vor dem Parlament ist nur ein neues Dokumeni jorge fand am 5. April bei der Bezirksbehörde größere Strick- und Wir warenfabriken beschäfti- Reiches mit diesem Plan einverstanden, den man für die gewiſſenlosen Agitationsmethoden der eine Enquete mit den Vertretern des Betriebes gen eine Anzahl Arbeiter, die maßlos ausgebeutet in England damit empfiehlt, daß einige Tausend Stommunisten, die selbst die Trauer und die Trä- unter Beisein der Arbeiter- und Angestelltenver- werden. Furchtbare Not ist daher in vielen Fami- englische Arbeitslose dadurch Beschäftigung fin­nen von Witiven und Waisen als gerade gut genug treter statt, um die Möglichkeiten der Weiterfühlien und Gemeinden ſeit Jahren täglicher Gaſt. Den würden. Die Rohstoffläufe gingen dann nicht ansehen, um sie für parteipolitische Zwede in un- rung des Betriebes zu erörtern. Die Unternehmer- Notstandsarbeiten wurden bisher in dem deut- auf Kosten des so geschwächten deutschen   Devisen­verantwortlichster Weise zu mißbrauchen. Die Her- vertreter lehnten jedoch alle Vorschläge mit einem fchen Teile des Deutsch- Broder Bezirkes nicht bestandes, ja diese Emigranten" würden einen ren dürften gut wiffen, daß ihre Methoden geeig= ſtereotypen ,, Nein" ab und erklärten schließlich durchgeführt; eine sozialreaktionäre Führung der Teil ihrer Rohstoffe sogar aus net waren, der Sache der Hinterbliebenen nicht zum Schluß, Bezirke und Gemeinden macht den Arbeitslosen Deutschland   beziehen und dafür mit Pfun nur nicht zu nüßen, sondern im Gegenteil sogar die Unterstüßung strittig. den zahlen, während sie in dem herrlichen Zeiten empfindlich zu schaden! entgegengeführten Hitlerreich diesem gleich vom Bankrott bedroht sind.

Wiederherstellung der Konsumkraft die beste Krisenbekämpfung. Interview des Außenministers

Der Sonderberichterstatter der Pariser Ere Nouvelle", Ferrand, hatte auf einer Durchreise durch Prag   eine Unterredung mit Außenminiſter Dr. Benes. Nach einigen einleitenden Bemer­fungen über die Lage und Struktur der Tschecho­ slowakei   erklärte Dr. Beneš:

,, Man wirft uns vor, daß wir eine exklusive Politit machen, während die Verteidigung unserer Agrarinteressen uns an einer liberalen Politik gegenüber gewissen Ländern hindert. Nach den letz­ten Statistiken haben wir 800.000 Arbeitslose. Wenn unsere Arbeitslosen normal konsumieren würden, würde auch die Einfuhr an Agrarproduk­ten aus anderen Ländern sich vergrößern. Wenn wir wie früher in gewisse Länder erportieren

daß die Bank kein Interesse an der Weiter­führung des Betriebes habe, wenn der Ver­dienst für sie in Frage gestellt sei. Wie ver lautet, soil an die Betriebsleitung von Prag  

Hilfe tut hier dringend not Wir rufen noch mals allen maßgebenden Körperschaften zu, den der. Befehl ergangen sein, alle Aufträge zu leisten schweren Anschlag auf das ohnehin genug geprüfte Volk der Iglauer Sprachinsel noch in lez­ter Stunde mit allen Mitteln zu verhindern!

annullieren und den Betrieb ab 20. d. M. stillzulegen.

Emigration weniger bedrückt werden, Mittel in die Tschechoslowakei   abgegeben werden.

Coffio, einem alten Republifaner, unter gleichzei­

tiger Aushändigung einer eigens für diesen Zweck gestifteten goldenen Medaille verlichen wird.

Die Abrüstungskonferenz

Es wird aber auch beabsichtigt, mit dem Kommissär eingehend über konstruktive Lösungen zu verhandeln, wie z. B. Be­rufsumschichtung, Arbeitsbeschaffung, überseeische Auswanderung usw. Zwei Fragen sind besonders Genf  . 14. April. Das Völkerbundsekretariat dringlich. Viele Flüchtlinge haben feine oder veröffentlichte heute den Inhalt des Memoran­ungültige Pässe. Erstrebt wird die Schaffung dums, das von den Regierungen Dänemarks  , Spa cines MacDonald Passes und der niens, Norwegens  . Sanvedens und der Schweiz  Abschluß einer Konvention der beteiligten Staa- dem Präsidium der Abrüstungskonferenz unter ten, daß abgelaufene reichsdeutsche Pässe für breitet wurde. Flüchtlinge troßdem als gültige Pässe anerkannt Die französische   Ergänzungsnote zum Ab­könnten, so würden wir als Kompensation eine werden. Die Erhaltung der Ansprüche deutscher   rüstungsmemorandum vom 17. März wird vor der Flüchtlinge an die Sozialversiche Abreise des Außenministers Barthou   zu Ende der größere Menge ihrer Produkte zu uns einführen." rung in Deutschland   ist eine andere Frage, kommenden Woche nach London   abgesandt werden. Beim Abschied erklärte Dr. Beneš dem deren befriedigende Regelung dringend wün Petit Parisien" teilt mit, die französische   Regie­Journalisten, daß sich in Zentraleuropa   sowohl schenswert ist. rung habe ihren Standpunft nicht geändert. von inneren wie von äußeren Gesichtspunkten aus glückliche Symptome einer wirtschaftlichen Besserung geltend machen. Wenn die Politit der Länder Zentraleuropas diese Bewegung be­günstige, so dürfe man mit einer langsamen, aber progressiven Besserung rechnen.

Švehla- Denkmal in Klattau  

Die Sopa de hat am 4. April dem Kom­miſſär eine ausführliche Den f f chrift über diesen Gegenstand eingereicht. Sie enthält auch eingehend begründete Vorschläge zur Erhaltung bereits erworbener Ansprüche( Renten) und zur Sicherung fünftiger Ansprüche( Anwartschaft.) Sie legt außerdem dar, daß in vielen Fällen die Rüderstattung bereits gezahlter Beiträge zwed­mäßig sei, weil die Flüchtlinge mit diesen Geldern in der Lage seien, sich eine neue Eristenz im Aus­land aufzubauen.

Klattau  , 14. April. Morgen Sonntag wird in der Stadt ein Denkmal Švehlas enthüllt wer­den, das vom Klattauer Kavallerie- Regiment gestiftet wurde. Am Vorabend der Feier fand im Wir hoffen, daß alle diese Fragen mit Herrn Städtischen Konzertsaal eine Festakademie statt, MacDonald nicht nur gründlich erörtert werden, die durch die Staatshymne eröffnet wurde. Der sondern daß gemeinsam auch eine Lösung gefun­Kommandant des 4. Kavallerie- Regimentes, den wird, die sowohl den Flüchtlingen als auch Oberst Dostál, gedachte in einer kurzen Ansprache der Tschechoslowakischen Republik eine Erleichte der Verdienste Švehlas. Hauptreferent war Se- rung verschafft. natspräsident Dr. Frant. Soukup.

Der Flüchtlingskommissär des Völkerbundes MacDonald in Prag  

Drei Jahre spanische Republik ,, Ehrenbürger der Republik  ."

Madrid  , 14. April. Spanien   feiert heute den Der vom Völkerbund eingesetzte Kommissär dritten Jahrestag der Republik  . Nach Abschluß für die Flüchtlingfürsorge, Professor I am es der Feierlichkeiten soll sofort die Stabinettsumbil MacDonald, hält sich in diesen Tagen dung in Angriff genommen werden. Justizminister in Prag   auf, um die Verhältnisse der deutschen   Alvaret Valdes, der Führer der liberal- demokra­Flüchtlinge kennen zu lernen und mit der Re- tischen Partei, ist zurückgetreten, da er in der Par­gierung und den Flüchtlingskomitees zu verhan- lamentsdebatte über die Amnestie sehr scharf die deln. Die Zahl der in der Tschechoslowakei   leben- Revolutionsbewegung aus dem Dezember 1930 den Flüchtlinge ist zwar in der letzten Zeit etwas verurteilt hatte, die den Auftakt zum Sturze des zurückgegangen. Immerhin werden auch jetzt noch monarchistischen Regimes bildete. Dieser Stand­900 II inge von den Komitees punkt des Ministers aber war ſowohl im Parla­unterſtüßt. Da inzwischen die Tschechoslowakei   den mente als auch in allen republikanischen Streisen verurteilt worden.

allergrößten Teil der österreichischen Flüchtlinge aufgenommen hat, so ist die Belastung, insbeson dere der sozialistischen   Parteien und der Gewerk schaften, außerordentlich groß. Alle Komitees ver­langen daher, daß aus den Ländern, die von der

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Offener Aufruhr

Die Londoner Daily Herald" sagt zu diesem Plan, man ertenne ihn ganz deutlich als einen Winkelzug, um den Folgen des Hitlerismus dem Boykott zu entfliehen. Seine Aussichten in England seien darum ge ring.

Weitere Sparmaßnahmen in Frankreich  Einstündiger Generalstreik?

Paris  , 14. März. In der heutigen Mini­sterratsjigung unterzeichnete der Präsident der Republit sechs weitere Dekrete über Ersparungen in der Gesamthöhe von vier Milliarden Franken. Durch diese Ersparungen ist der Ausgleich des Budgetdefizits definitiv gesichert.

Der Allgewerkschaftliche Arbeitsverband und der Gewerkschaftsverband der Staatsangestellten halten morgen in ganz Frankreich   große Proteſt­fundgebungen gegen die Regierungsdefrete ab und werden wahrscheinlich eine einstündige Ar­beitsunterbrechung zu Beginn der kommenden Woche beschließen.

in der protestantischen Kirche

Massen- Austritte

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Der Reichsbischof weicht zurück

auftreten". Das Manifest polemisiert mit den Er­

fen, in dem ich schon an sich, vollends aber in seiner

Berlin  , 14. April. In einer öffentlichen Ant- zwischen Nationalsozialismus   und Kirche zu einem wort, die Sensation auslöst, setzt sich der evange- integrierenden Bestandteil ihres Wesens, zur Richt. lische Pfarrernotbund mit dem Reichsbischof aus- schnur ihrer Verwaltung zu machen, wenn fie nicht einander. ,, Solange der Name und das Wort Got- abläßt, fich einem Totalitätsanspru) zu unterwer­tes zu menschlichen Zwecken mißbraucht werden, Anwendung zu erkennen vermag, als einen Rüdfall heißt es, müssen wir dagegen mit unserem Zeugnis in vor und widerchriftlichen Abfolutismus." In Hamburg   ist es zu der biss flärungen des Reichsbischofs, welche in der letzten her größten Demonstration gegen Beit veröffentlicht wurden und stellt fest, daß das die gleichgeschaltete protestan fremde Evangelium, welches der Reichsbischof ver= fünden ließ", die Ordnung in der Kirche zerstöre. de irdegetommen. Mittwoch trat die 4000 Mitglieder zählende Gleichzeitig wird bekannt, daß der Präsident des Deutschen evangelischen Stirchentages in den Jahren Evangelische Gemeinschaft" ge= 1924 bis 1930, Dr. Wilhelm Freiherr von Bech- schlossen aus der Kirche aus. mann, in einem Schreiben an den Reichsbischof sei­nen Austritt aus der evangelischen Kirche mitgeteilt Müller demissioniert? hat. In seinem Schreiben heißt es:

..Ich habe oft und oft protestiert: gegen die Ver­Diese hartnädige Opposition führte zu einem gewaltigung der Kirche, gegen ihren Mangel an Wi- Nachgeven des Reichsvischofs Müller, der die in derstandskraft, auch gegen ihr Schweigen zu vielem den letzten Monaten verfügten Diszipt.arverfah= unrecht und zu all dem Jammer und Verzleid, das ren und Strafen gegen unbotmäßige Pfarrer wi­man, aus einem Extrem ins andere fallend, in un- derrief. Es sind neuerlich Gerüchte verbreitet, daß tählte nichtarische Gerzen   und Gäufer, christliche Müller demissionieren werde. In Verbindung da in Wort und Schrift protestiert und immer ganz mit wird angeführt, daß der Primas der schwedi Die drei Feiertage sind ausgefüllt mit einem vergeblich. Es ist Beit, einen Schritt weiterzugehen, ſchen reformierten Kirche, der Erzbischof von Up­umfangreichen Festprogramm, darunter Ernen  - b. h. durch den Austritt aus einer Kirche zu prote. fala Eidem, in Berlin   eingetroffen sei, nach weni­nung des ersten Ehrenbürgers der Republif" ftieren, die aufhört, Kirche zu sein, wenn sie nicht gen Stunden aber wieder abreiste, als er die Sis eine neue Würde, die dem Universitätsprofeſſor( läßt, die auch von Ihnen wieder proklamierte Einheit tuation erkannte.

und jüdische getragen hat. Aber ich habe bisher nur