Nr. 90

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Mittwoch, 18. April 1934

stungsstandes ist die Verstaatlichung von Bank- greift zum Landes- und Hochverrat. Das Spiel| Oeffentlichkeit, sondern auch in seine eigenen Rei­Schwerindustrie. Chemic, Bergbau, hat begonnen, der Einsatz ist sehr hoch. Es geht hen einmal über die demokratische Gesinnung res Transport und Verkehr. Solange sie, von größ- nicht um das Bestehen der einen oder der ande. den, die vielen seiner Anhänger abgeht. ter Wichtigkeit schon im Frieden, von noch grören politischen Partei, es geht um das Bestehen Berer im Kriege, nach privaten Interessen ge- der demokratischen Republik   und um die natio. lenkt werden, wird der sich verteidigende Staat nale Existenz des tschechoslowakischen Volkes. nie vor den übelsten Ueberraschungen" sicher Wenn es nicht blind und taub ist, wenn es in sein. fünfzehn Jahren nicht vergessen hat, was es durch Zur Rettung der Kapitalsrente hat die dreihundert Jahre erdulden mußte, dann muß Bourgeoisie die Demokratie verraten und zum es dem Hochverrat des inneren Feindes durch Fascismus gegriffen. Zur Rettung der Kapitals. dessen ökonomische Entwaffnung zuvorkommen. rente verrät sie nun auch den Patriotismus und Der Feind steht rechts!

England feiert den Schatzkanzler

der dle Steuern herabsetzt

London  , 17. April. Im überfüllten Sigungs- die Herabsehung des Einkommensteuersatzes von saal des Unterhauses erstattete heute Finanzminis 5 Schilling auf 4.6 pro Pfund und über die Her­ster Neville Chamberlain   den Voranschlag des absehung der Kraftwagensteuer auf 15 Schilling Staatshaushaltes für das fünftige Jahr. pro Pferdekraft. Die Verhältnisse, erklärte Chamberlain  , liegen Vor der Effektenbörse kam es zu großen heute viel besser als vor zwei Jahren. Die Freudenkundgebungen. Der Verkehr auf der Die Freudenkundgebungen. Der Berkehr auf der Großhandelspreise verzeichnen einen Aufstieg, wenn Straße mußte eine Zeitlang eingestellt werden, er bisher auch gering ist. Auch die Industrieprodut bis schließlich Schuhlente die Ansammlungen zer­tion hat einen größeren Umfang angenommen und streuten. Die Straßen waren belebt wie noch nie. dem wirtschaftlichen Leben wurde neues Vertrauen Sämtliche Gaststätten in der Nähe der Börse befundet. Die Verbesserung der Lage ist fast aus- waren überfüllt. Auf den Straßen hörte man schließlich nur der Erpansion des Bin vielfach Hochrufe auf den Schatzkanzler. nenmarktes zu verdanken. Der Export­handel verbleibt, obwohl er sich ebenfalls gebessert Einnahmen 90,1 hat, auch weiterhin hinter dem Stand vor einigen Jahren zurück. Die Ursache hiefür liegt nicht etwa darin, daß Großbritannien   durch andere Konkurren

ten in den Schatten gestellt wurde, sondern daß der wirtschaftliche Nationalismus dem internationalen Handel immer neue Hindernisse in den Weg legt.

Die Budgetrede des Schatzkanzlers hat in ganz Eugland eine geradezu begeisterte Stim mung ausgelöst; insbesondere herrscht Jubel über

1st der Landbund eine demokratische Partei?

Ausgaben 86,5 Milliarden

Leichte Besserung auch in Nordböhmen  Rückgang der Arbeitslosigkeit im März beträgt Prozent.

Die Verhältnisse am Arbeitsmarkte in Nord­ böhmen   entwidelten sich im Zeichen einer weiteren langsamen Besserung in den Saisonberufen und in der Textilindustrie, zum Teil auch in der Me­tall, Holzbearbeitungs- und Glasindustrie.

Die Anzahl der angemeldeten Arbeitslosen ist im März von 153.891 auf 143.883, also um 10.008, d. i. um 6.50% gesunken. Im März 1933 handelte es sich nur um einen Rückgang um 6.571, d. i. um 3.48%, wobei 182.379 Ar beitslose angemeldet waren, so daß sich heuer ein Rüdgang um 38.496, d. i. um 21.10% zeigt. Von der Gesamtzahl der 785.184 in der Tsche­choslowakischen Republik angemeldten Arbeitslosen entfallen auf Nordböhmen   18.32%. Bei dem in Nordböhmen   festgestellten Rüdgange der Ar­beitslosen um 21.10% zeigt im ganzen Staate nur ein Rüdgang um 10.55%( um 92.771). Von diesem Rückgange entfällt also auf Nordböh= men 41.50%. Dabei bleiben jedoch in Nord­ Böhmen  

Erklärung

Zu dem in unserer Zeitschrift vom 28. Feber 1934 unter rer Ueberschrift Dollfuß- Christen

Ehrenname!" veröffentlichten Artifel erflären wir, daß wir alle Beschuldigungen und Rügen, welche gegen die periodische Druckschrift ,, Deutsche Presse" erhoben worden sind, auf unrichtigen In­formationen beruht haben. Wir widerrufen daher alle beleidigenden Ausdrücke mit dem Ausdrucke des Bedauerns und leisten der periodischen Drud­schrift Deutsche Presse" hiemit volle Genug tung.

Die Redaktion.

,, Die Welt   von heute" behördlich eingestellt

Am vergangenen Samstag wurde der., Welt von heute" ein Bescheid der Prager   Polizeidirek tion zugestellt, nach dem die weitere Herausgabe dieser Zeitung untersagt wird. Das Verbot wird damit begründet, daß die ,, Welt von heute" ein Ersagblatt für den eingestellten kommunistischen  Vorwärts" war.

Die Entführung des tschecho­slowakischen Offiziers

Keine Spuren von Kapitän Kirinovič.

noch in vier politischen Bezirken mehr als Wie wir berichtet haben, wurde am 25. 10.000 Arbeitsloje. März an der reichsdeutschen Grenze bei Nachod  Es sind dies: Tetschen   13.498, Reichen der Kapitän des 4. Infanterie- Regimentes in berg   12.526, Gablonza. N. 11.729, Te pöniggräß. Desider Kirinovič, von reichsdeutschen lig Schönau 11.376. Dann folgen: B. Hakenkreuzlern gefangen genommen und nach Die Ausgaben des Budgets für das Jahr 1934/35 sind mit dem Betrage von 698.1 Mil- Leipa mit 9956 Arbeitslosen, Brüg 9511, Auf Deutschland   entführt. Seither fehlt von ihm jede lionen Pfund( im Vorjahre 693.5), die Staats- iga. E. 9154, Komotau   9060, Dug 8443, Nachricht. einnahmen mit dem Betrage von 727.2( im Vor- Friedland i. B. 6529, Schludenau 6279, Rum­jahr 724.3) Millionen Pfund präliminiert, so daß burg 5141 usw. In vielen Betrieben zeigt sich die Besserung fast nur in der Einschränkung der der Ueberschuß auf 29,100.000 Pfund Sterling geschäßt wird, was den höchsten lleberschuß wäh= seitweisen Aussetzung der Arbeiterschaft. rend der letzten zehn Jahre darstellt.

Das Legionärblatt

Eine tschechoslowakische Kommission, welche den Vorfall zu untersuchen hatte, stellte fest, daß Kirinovič, der einen Zivilanzug trug, die Grenze wenige Schritte überschritt. Dabei geriet er zwi­schen zwei reichsdeutsche Wachen, von welchen die cine ungefähr 40 Schritte diesseits der tsche­choslowakischen Grenze verstedt lag. Zigaretten gegen Henlein dem Lager des Landbundes stellen wir der Öffent­reste, Streichholzschachteln und Fußspuren beweis lichkeit in dem Tierarzt Plohner aus Joa- ,, Národni Osvobození" beschäftigt sich in sen dies. Ungefähr zweihundert Schritte jenseits chimsthal vor, der in einer Landeskulturrats ſeiner gestrigen Ausgabe mit der Tätigkeit der der Grenze wartete eine zweite Gruppe. Die tagung in Karlsbad   also orakelte: Die Haupt- Henleinschen Heimatsfront und knüpft an einen Gründe der Entführung sind ebenso unbekannt, wurzel der Krise ist das allgemeine und gleiche Artifel der ,, Rundschau", des Organs der Hen- wie der derzeitige Aufenthalt Kirinovič's. Wahlrecht, weil dadurch Leute wählen können, leinleute an, in welchen darauf hingewiesen wird, welche nichts besiben. Wählen sollen nur solche es sei die Aufgabe der Sudetendeutschen  , einen Leute können, die Besitz haben."

Man sollte es bei einer Regierungspartei eines demokratischen Staatswesens für selbstver­ständlich halten, daß sie und ihre Funktionäre sich zur Demokratie bekennen. Aber es werden immer Krieg zwischen der Tschechoslowakei   und Deutsch  - Provisionsvertreter und Umsatzsteuerpauschale wieder Aeußerungen von Funktionären des Land­bundes bekannt, die dafür sprechen, daß es manche Diese sonderbare Demokratic, die vor allem land zu verhindern. Národní Osvobozeni" für Textilien. Zum Unterschied von anderen Pauscha Mannen des Herrn Spina zu Hitler   näher haben das allgemeine Wahlrecht abschaffen will der schreibt nun, daß die Nachrichten, welche es von lierungslundmachungen wurde in der Kundmachung als zur Demokratic. Wenn uns das der Herr Ge- Herr Tierarzt möchte den Arbeitern dasselbe sind ever beide erhält, dafür ſprechen, daß sich in sundheitsminister, der auch ein bißchen auf die Wahlrecht geben wie den Patienten, die er ſonſt Gesundheit seiner Partei achten sollte, nicht glaubt, behandelt wurde auch von dem Abg. Windirsch der der aufgelösten Parteien, Nationalsozialisten

so erkläre er uns die folgende Stelle aus dem land­bündlerischen Organ, Scholle", die in Braunau  erscheint und in ihrer Osternummer folgendes vom

Stapel ließ:

,, Als man in Deutschland   die Mauern der Selbstfucht niederris, mit denen das Volk der Deutschen   sich umgeben hatte, da hatte das gewal tige Geschehen die erstarrten Fluten des deutschen  Lebens wieder zu mächtiger Bewegung gebracht. Die mächtigste davon ist die revolutionäre, geistige Erhebung des Bauerntums."

Warum der Redakteur der Scholle" noch in der Tschechoslowakei   bleibt und nicht nach dem Bauernparadies Deutschland   geht, ist unerfindlich. Einen anderen Freund der Demokratie aus

A. M. de Jong:

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Verschlungene Pfade

Ein Roman in vier Episoden

Autorisierte Uebersetzung aus dem Holländischen von E. R. Fuchs.

unterstützt. Diese Fragen, sagte er. seien zwar po­litischer Natur und gehören nicht hierher, doch sei es ja ſchon längst die Anſicht aller bürgerlichen Parteien, daß das allgemeine Wahlrecht nicht in unserem Interesse liege.

Wenn sich also die Herren Agrarier nächstens als die Patentdemokraten vorstellen werden, wird man sie fragen fönnen, wie sie die eben vorge brachten Auffassungen mit der Demokratic verein varen wollen. Wir möchten diese Frage zunächst dem Herrn Minister Spina stellen. Dieser ist wie er nämlich schon vergessen zu haben scheint auch Führer des Landstandes und ein Führer muß doch in seinem Stand wohl Ordnung zu machen im ,, stande" sein. Er sollte vielleicht nicht nur zur

Henleinsche Heimatsfront überall dic

über die Bauſchalierung der Umſakſteuer für Texti­lien festgesetzt, daß durch das Pauschale die Umsatz­steuer von Lohn- und Vermittlerleistungen in der und Deutschnationale drängen. Wie will Hen- Textilbranche nicht mit gedeckt sei. Diesen Umstand lein", so schreibt das Blatt wörtlich, mit einer haben der Bund der Vertreter der Reis len? Die Leute, welche die Erziehung dieser bei meinen Angestellten- Verband) und andere Vertre­den Parteien durchgemacht haben, sind vorläufig tungskörperschaften von Provisionsvertretern zum An­weder fähig dazu, noch sich eine andere Lösung lasse genommen, bei den zuständigen Stellen einzu vorzustellen, als die, welche ihnen diese Erziehung schreiten, um zu erreichen, daß auch die Umsatzsteuer durch Jahre versprochen hat. Diese Erziehung hat von den Lohn- und Vermittlerleistungen in der Ter jie allerdings nicht zu Vermittlern zwischen Deut- tilbranche als durch das Pauschale mit gedeckt erklärt schen und Tschechoslowaken gemacht. Sie hat aus werde. Begründet wird dieses Verlangen unter ihnen im Gegenteil ein Element gemacht, das zu Festhalten an dem grundsätzlichen Standpunkte, daß nichts anderem fähig, als zu einem wilden und Vertreterprovisionen als Entgelt von Dienstleistun leeren Radifalismus." Das Blatt führt ferner gen überhaupt nicht der Umsatzsteuer zu unterliegen einige Stellen aus der Rede des Genossen Dr. haben mit der Unmöglichkeit der Ueberwälzung Czech   an, in der sich dieser auch mit der Henlein  - sowie mit den äußerst mißlichen Einkommens- und Front beschäftigt. Lebensverhältnissen der Provisionsvertreter.

..Ich bin kein Revolutionär." ,, Oh ja... nun bist du der Revolutionär,

Nun schüttelte der König den Kopf. ,, Du scheinst nicht zugestehen zu wollen, daß ihr euch die Macht, über die ihr verfügt, angemast habt... geraubt von den rechtmäßigen Be­sizern!"

Peter zuckte die Achseln.

Teil des Volkes... und wer da öffentlich und| ,, Was du sagst, muß dir selbst zum Be- in dem er nicht dieselben Worte zu seinen Richtern entrüstet dagegen protestierte und Aenderung for- wußtsein bringen, daß du mich verkennst, Peter!" gesprochen hätte." derte, der war ein Aufwiegler, ein Verbrecher, fiel der König hißig ein. In der Tat könnte ich und wurde ins Gefängnis geschleppt. verbannt fürstlich leben von meinen Einfünften aus den oder als staatsgefährlich hingerichtet. Und ihr, übriggebliebenen Besitzungen im Ausland selbst. und ich bin der Mann des herrschenden Regimes. denen das Menschenglück und die Wohlfahrt des Und untätig und luxuriös könnte ich leben, ledig Deine Unternehmungen haben die Sicherheit Volfes nie etwas bedeutet hat, wollt von uns be- der drückenden Bergeslast des Königtums und unseres Staates in Gefahr gebracht und da wir haupten, daß wir das Volt mißhandeln und ver- der ganzen Verantwortlichkeit, die es mit sich noch mitten in der Nevolution und unter Kriegs­wildern lassen und wie Tyrannen beherrschen? bringt. Muß es also nicht etwas anderes, etwas gesehen leben, mußt du für deine Verbrechen Das geht doch wahrhaftig ein wenig zu weit! So Höheres sein, das mich dazu drängt, das strenge, gegen den Staat mit dem Leben büßen. Wenn wagt ihr alten Herrscher knapp nach dem Krieg mühevolle Königsleben wieder anzustreben? Hast die Verhältnisse konsolidiert sind, wird die Todes= Nie habt ihr hören wollen, daß sich zu sprechen, in dem ihr das Volk mitleidslos in du dich das wohl schon einmal gefragt, Peter?" strafe abgeschafft, wie du vielleicht weißt." das Volk aus Menschen mit Herz und den Tod getrieben habt, allen Wohlstand wiſſent­Peter nickte. Seele zusammensetzte und daß ihm alle lich vernichtet, Millionen geschlachtet und grauen­... Ja," antwortete er ,,, das habe ich." Rechte zustehen, die einem Menschen von voll verstümmelt habt, den ganzen Welthaushalt Natur aus gebühren. Ihr habt über das Volt hoffnungslos im Strieg zerrüttet. Aber habt ihr Aufgeregt fuhr der König fort: regiert und das bedeutete, daß ihr die politischen denn wirklich kein Gran Gehirn, um logisch zu den= ,, Dann mußt du auch einsehen, daß ich in Intrigen zwischen Fürsten   und Diplomaten im fen und unparteiisch zu urteilen? Keine Spur von der Ueberzeugung gehandelt habe, hohen Inter­Auge hattet und wie man das Volk nötigenfalls Gewissen, um Neue zu fühlen über die gigan- essen zu dienen. Das Geschick meines Geschlechtes" Du scheinst dich vom Königswahn nic: hin da hineinmengen könnte. Ein blühendes Volk iſt tischen Verbrechen gegen das Volf, den Staat, ist seit Jahrhunderten mit dem des Landes ver- länglich befreien zu können, um nüchtern und fach= euch ein Volf, das in einem Lande mit großen die Welt? Dürft ihr uns, die versuchen, Ord- quickt. Wir waren und sind die gefeßlichen Herrlich die Dinge zu überlegen," antwortete er nicht Fabriten lebt, mit mächtiger Handelsflotte, nung im Chaos zu schaffen, das durch euch her ſcher. Wohl und Wehe unseres Landes und Volfes ohne lumut  . Es ist doch nicht so schwer, einzu­schönen Häfen, reichen Stornfeldern, einem starken beigeführt worden, die Menschen aufwärts zu waren das Wohl und Wehe unseres Hauses. Die sehen, daß jede Macht im Staate zu Recht besteht, Heer und einer furchteinflößenden Marine. Aber führen zu Freiheit und Rechtschaffenheit, die Pflicht, dieses Land zu regieren, ist wahrhaftig wenn das Volt sie anerkennt. Einer deiner Vor­wie die Menschen, die das Volk vilden, persönlich Menschen, die ihr zu Sklaven, zu Tieren, zu kalt feine leichte Pflicht, und wenn wir ihr getreu ge- fahren muß vom Volke zum Fürsten   erwählt leben, das ist für euch von keiner Bedeutung. mordenden Tigern gemacht habt, dürft ihr uns blieben sind, so deshalb, weil wir sie als etwas worden sein, oder er hat sich, was noch wahrschein­Wie die Arbeiter, die Pächter, die Lasttiere der an der Arbeit hindern und eines Verbrechens betrachten, das uns von einer höheren Macht auf- licher ist, mit Waffengewalt der Herrschaft be­Fabriken und Häfen, die Matrosen und Heizer gegen Volk und Staat beschuldigen? Seid ihr erlegt und anvertraut ist. Sure Revolution mächtigt. Auf dieses alte Recht oder diese alte im größten Elend viel zu schwer und zu lang blind oder so ungeheuerlich in euren bewußten betrachte ich nach wie vor als eine unrechtmäßige Anmaßung stüßt sich ausschließlich dein Wahn, arbeiten, in Dummheit und Aberglauben, in Egoismus verstrickt, daß ihr nichts anderes sehen Tat, als ein Verbrechen gegen den Staat. Gure daß du, unabhängig vom Volkswillen, das Recht Schmuß und schleichenden Berufskrankheiten das könnt, als euer trübseliges und eingebildetes Republik   ist keine gefeßliche Staatseinrichtung, auf die Macht in diesem Staate befizest. Doch hinjiechen... das war nicht von Interesse. Nach Interesse? Was hast du hier gesucht? Warum bist sondern ein morsches Bauwerk von Rebellen und wenn das Volk einen anderen Herrscher, eine außen hin konntet ihr auf die gewaltigen Stapi- du nicht geblieben, wo du warst? Du bist reich ich hielt es nicht nur für mein Recht, sondern andere Staatsform haben will und der Herrscher talien pochen, die in der Industrie stecken, im genug mit dem, was du mitgeschleppt hast. Du für meine Pflicht, euch mit allen Mitteln zu be- sich weigert, abzudanken, oder die andere Staats­Handel sich umschlagen... auf die Paraden konntest im Ausland noch fürstlich leben. Und fämpfen." und Manöver von Heer und Flotte... auf die doch kamst du hierher, um den Landesfrieden zu ungeheuren Mengen Getreides, die ihr ausführ- brechen, unser schweres und mühsames Werk zu tet. Doch das Volk brach zusammen unter dem zerstören, wieder blutigen Kampf heraufzubeschwö­Druck des Wohlstandes, verhungerte bei den ren? Könnt ihr denn nicht leben ohne Blutver­vollen Vorratsspeichern, neben den Korn- Eleva- gießen und Tyrannentraum? Und dann fühlst du toren, die nicht für die Masse erbaut worden. dich noch im Unrecht, wenn die endlich festgefügte Verstehst du wohl? In eurem wohlhabenden, rei- Republik dich unschädlich macht, sobald sie dich in chen Lande verkümmerte und verarmte der größte' Händen hat?"

Peter Zanzi schüttelte das Haupt und lächelte:

Scheinen dir die letzten Worte nicht be­kannt?" fragte er. ,, Wieso bekannt? Was meinst du?"

,, Nun, es ist wahrscheinlich kein einziger Prozeß gegen einen Revolutionär geführt worden,

form einzuführen, dann gebraucht er Gewalt, um sein Unrecht durchzusehen gegen das ewige Recht des Volkes, das aus Menschen besteht und über sein eigenes Schicksal zu bestimmen hat."

,, Phrasen aus der französischen   Revolution .. das souveräne Volt... Lächerlich! Was weiß das Volk von Staatskunst, Politik, Einrich­tung des Staatshaushaltes!"

( Fortschung folgt.)