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der Grenze wieder den Ersten Mai feiern können, einen Sieges- Mai, an dem wir Anteil haben werden wie heute an dem Leid der Genossen.
ruf:
Empor, der Tag dringt ein. Die Internationale Wird die Menschheit sein!
Dienstag, 1. Mai 1934
,, Freude durch Kraft"
Befreiter Alltag
Von Otto Friedrich
Nr. 101
stehen und zur Bereicherung einer befreiten Ge samtheit beitragen.
Ist die Menschheit eines Tages wirklich frei geworden, so wird sie erschüttert stehen vor der Fülle beglüdender Möglichkeiten, die sie sich durch Zwang und Unterwerfung bisher selbst verschloß. Wehr denn je gilt heute Matteottis Wort:
„ Erst wer die Freiheit entbehrt, weiß, daß er sie zum Leben braucht wie Luft und Licht." Befreiter Alltag- dasist nichts anderes als: alle Lage in Freis
1. Mai
So pflanzten sie die Forderungen des 1.
Wir marschieren als die Letzten eines großen Heeres, das schwere Verluste erlitten hat. Aber wir marschieren auch als die Ersten der Wer die moderne Literatur in all ihren Ver- jum der gemeinsamen Arbeit willen sich kamerad neuen Armee des Sozialismus. Und das wollen jästelungen verfolgt, findet in ihr immer einen schaftlich zusammenfanden. mir stärker als jenes erleben: hinter uns liegt Spiegel alltäglicher Unfreiheit. Aus ihr hat der Vieles von dem ist zerstört worden. Ueberall Mensch Auswege gesucht. Freiheits- Surrogate ein Schlachtfeld mit vielen Opfern. Aber vor schaffen ihm die Möglichkeit, zu erträglichen Prei- dort, wo diese Anfäße einer Demokratie verloren uns liegt der Sieg. Um ihn wollen wir sen in fremde Länder zu reisen. Die Sehnsucht gingen, ist auch aus dem Alltag, der durch den Beginn einer Mitbestimmung der Arbeitenden am heit! ringen. Seine Fanfaren locken. Ihm entgegen nach dem Urlaub war nicht zuletzt eine Sehnsucht Arbeitswert sein besonderes Gepräge erhielt, die heben wir die Fahnen mit unserem alten Kampf. nach dem Urlaub von ſich ſelbſt, von der starren Sonne gewichen. Die stärksten Reflektoren obrig= und erdrückenden Zwangsläufigkeit des modernen feitlicher Propaganda werden sie mit ihren fahlen, Alltags. Erjazz- Jllusionen liefern ebenso auch die herrischen Lichtglanz nicht zu ersehen vermögen. Vergnügungen der heutigen Freizeit. Der Kleine, Dopolavoro"( Nach der Arbeit) und um jeden Heller darbende und fargende Mann Vertreter von Arbeitervereinen und Verbäns geht abends ins Kino, um für eine oder zwei Kraft durch Freude" nennen sich die Stunden teilzuhaben an dem Luxus und an dem Institutionen, in denen durch Zusammenfassung den aus den verschiedensten Ländern waren es, vermeintlichen Glück der großen Welt, jener Men aller Bildungs- und Sporteinrichtungen dem arbei- die vor 45 Jahren auf einem allgemeinen Arbeis schen, von denen schon der Sammelbegriff„ Große tenden Volte in den fascistischen Staaten die Frei- terkongres in Paris beschlossen, den 1. Mai zu Welt" sagt, daß sie im Gegensatz zur straffen und zeit erheitert werden soll. Aber indem diese In- einem internationalen Demonstrationstag zu er ausweglosen Gebundenheit des Schicksals des flei- ftitutionen einem ganz bestimmten Staatswert heben. Nicht Abgesandte von Arbeitern schlechthin, nen Mannes weltweite Möglichkeiten vor sich zu dienen, erheischen sie zugleich auch eine innerliche fondern nur jenes Teils, in dem sich die Er fenntnis immer mehr durchrang, daß der Kampf haben scheinen. Auch die moderne Mode tommt Bejahung dieses Staatszwedes. Indem sie am leber Italien herrscht das Rutenbündel, ein diesem Bedürfnis mit einem Schein Glück" ent- Schlusse eines Arbeitstages stehen und in ein gegen den ausbeuterischen, den arbeitenden Mens Schein- Glüd" en erniedrigenden Kapitalismus nur von ihnen Symbol des Henters, über Deutschland hat sich die gegen. Eine besondere Sonntags- und Feiertags öffentliches Leben fallen, in dem die andere Seite selbst, von ihrer ganzen Klasse mit Erfolg geführt irrfinnige Barbarei des Halenkreuzes gesenkt und fleidung, die nach Möglichkeit durch billige Nach des Fascismus, der Mangel an Selbstbestimmung ergen fönnte. über Desterreich regiert seit dem Feber dieses ahmung den Geschmad der reichen und tonan- und Selbstverwaltung der breiten Maffen, jederJahres eine Mischung des„ bodenständigen" gebenden Schichten ersetzt, wird verlangt. Ebenso zeit deutlich in Erscheinung tritt, vermögen sie nicht Fascismus mit tatholisch- fleritalem Frömmlertum. fuchen die Massenstätten des Verkehrs, Kaffee- einmal jene Illusion zu nähren, die im bürger- Mai als ein weithin leuchtendes Fanal auf, das In ganz Europa ist die Reaktion erstarkt, der Einhäuser, Gasthäuser, Kinos und Tanzlokale mit lichen fonstitutionellen Staate der Vorkriegszeit die solidarische Verbrüderung aller Arbeitenden fluß der Arbeiterklasse zurüdgedrängt. falschem Marmorprunk jenen Lugus vorzutäu- noch in den breiten Massen vorhanden waren. Was Nun jubeln die Zeitungsschreiber der Bourschen, der dem Bewohner der düsteren und grauen mußt es schon, wenn man„ Aemter für Schönheit geoisie:„ Ein Wunder ist geschehen. Sehet, sehet, Wietsfasernen eine illusionäre Entschädigung für und Würde der Arbeit" schafft? Rein Amt tann geben, was aus eigenem Ers die sozialistischen Fahnen zu Boden sein Leben im Alltag bieten soll. leben zu schaffen ist? Die Papyrussanten... in neuer Glorie steigt der Kapitalis- Muß das immer so sein? Wird Ein internationaler Kampftag des sozialistis pflanze, die der Buchdrucker sich selbst an den Arbas immer so bleiben? In dem Maße, beitstisch sekt, weil sie eine fleine Erhöhung seines schen Proletariats wurde der 1. Mai und er In den Jubel der bürgerlichen Welt mischen in dem die Bildungsmöglichkeiten der Massen und Lebensgefühls widerspiegelt, fann nicht ersetzt muß es bleiben! fich Stimmen der Verzagtheit aus proletarischen auch ihr Selbstgefühl zunehmen, wurde diese Frage werden durch die beste Zierpflanze, die von Amts Die freien Gewerkschaften und die Sozial Kreiſen. So manche, die noch vor kurzem wähnten, immer dringender gestellt. Und als nach einigen wegen oder von dem Unternehmer als Führer demokratie sind in vielen Ländern längst große, durch fleißige Organisationsarbeit, durch die Auf- Jahren scheinbaren Aufstiegs die Krise mit ihren seiner zum Gehorsam verpflichteten Gefolgschaft im gesellschaftlichen Leben einflußreiche Organi flärung der Maſſen, durch Wahlen und sonstige Stürmen alles lleine Glück von den Lebensbäumen beschert wird. Rechte, nicht wohltaten fationen geworden. In Deutschland , Italien und demokratische Mittel der sozialistischen Geſellſchaft herabſchüttelte wie welles Laub, wurde die Sehn- braucht der Mensch, um Glüd zu Desterreich hat der kapitaliſtiſche Feind sie vornäher zu kommen, sehen sich um den Preis ihrer sucht nach neuem Frühling immer stärker. Die empfinden. Denn fein Geschent wiegt die übergehend zerschlagen fönnen, aber in anderen, Mühen betrogen. Ein brutaler Gewaltstreich be- heutige Welt sieht sich bisher außerstande, fie au Freiheit auf. Nichts gleicht der Entfesselung bedeutenden fapitalistischen Staaten sehen wir fie zahlter Söldner und alles, was jahrelange befriedigen, und so bietet sie Ersay. An Stelle der menschlicher Schöpferkraft. Wo aber verordnet gerade jekt in einem nachhaltigen Aufschwung. Arbeit aufgebaut hatte, war flirrend in Scherben lebenden Planzen tritt eine fünstliche Blumen wird, ist diese Kraft unterbunden. Kein Spiel, Ueberall ist ihr die gewaltige Aufgabe ge gegangen. Kein Wunder, daß nun Kleinmütigkeit pracht, die bald zu verstauben droht. Alle, die nicht lein Sport, fein Bildwerk und kein Festtagskleid stellt, die Kräfte der Arbeiterklasse zu organifie. in die Reihen der Besten unter den Proletariern das Keimen, Wachsen und Grünen sozialistischer fönnen jene Freude herbeizaubern, die mir aus cinzog. Kein Wunder, daß der Zweifel über die Hoffnungen zu erwarten vermochten, wandten fich den Worten der Arbeiter einer Fabrik entgegen- ten und zu mobilisieren für die täglichen Forderungen, deren Durchsetzung Voraussetzung für Richtigkeit der bisher angewandten Kampfesmetho- mit findlicher Neugier denen zu, die ihnen fofort flang, die unter der eigenen Leitung und Non- den Erfolg im Kampfe gegen den Kapitalismus, den in ihren Gehirnen zu nagen begann. Die und mühelos bunten Blumenschmuck für ihren All- trolle der Belegschaft stand:" Finden Sie nicht für den Neuaufbau einer Gesellschaft ohne Ausfriedlichen Methoden der Demokratie, so hieß es, tag darboten. Sie sahen nicht, daß sie mit diesem daß bei uns beſſere Maschinen laufen, daß bei beutung und Unterdrückung ist. haben verjagt, also rüsten wir zum Stampfe mit Ersak abgespeist werden sollten und daß Kraft uns die Arbeitsordnung besser ist als bei und. anderen Waffen, bereiten wir uns allein auf die durch Freude nicht gewonnen werden lann, ion- bei 9?" Auseinanderseßung mit Gewehren und Majchinengewehren bor.
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mus empor."
Die Stimmung des Meinmutes der einen
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und
in den Ländern und international verkündete, und das fie mitreißen sollte in den Kampf für Kriegsgefahr, für den Frieden, für den Sozia den Ausbau der Sozialgesetzgebung, gegen die lismus.
-
In allen anderen Ländern der Erde - mit Ordnung noch ungebrochen! Diese tapitalistische Ordnung ist die Wurzel der Ausbeutung, der Not und des Elends des Proletariats! Sie allein ers möglicht die verhüllte und unverhüllte Diktatur einer Klasse über die andere, das wüten des blutigen Terrors des Fascismus. Aus ihr wachsen
dern daß Freude nur aus Kraft er. Nur der Arbeiter und der Angestellte, ja auch Ausnahme in Rußland steht die kapitalistische der fleine Bauer und der Gewerbetreibende, die das Empfinden haben, daß zwischen Besitz und Arbeit feine unüberbrückbare Muft herrscht, son dern daß alles sich einordnet einem großen, sinn vollen Ganzen, das von Volks wegen zu
In Wahrheit önnen die Brüden zwischen ist menschlich ebenso verständlich wie die Neigung Alltag und Feiertag nur geschlagen werden, wenn Alltag und Feiertag einander entsprechen und mit einander gemeinsam haben die Möglichkeiten der
zum Ueberradifalismus der anderen.
Bolts
sich durch die über uns hereingebrochenen Ereig- menschlichen Selbstbestimmung. Wer sechs Lage nußen geleitet wird, haben in sich jene Kraft, die die gewaltigen Krisen hervor und ziehen die nisse nicht zu Einseitigkeiten nach irgend welcher front, fann nicht am siebenten die Freuden der start genug ist, um in einem einzigen Lebens Kriegsgefahren fortgesetzt neue Säfte. Sie wird Richtung hin drängen zu lassen. Mißachten wit Freiheit genießen. Wer acht Stunden unfrei ist, strom Arbeitszeit und Freizeit zu durchpulsen die Völfer in eine neue Katastrophe hineinstürnicht die notwendige Tagesarbeit unserer politi ist am Abend nicht mehr zu jener Freude fähig, und so jene künstlichen Schranken niederzureißen, zen, wenn nicht die Arbeiterklasse vorher ihrem
die schöpferisch sein muß, um Befriedigung zu ge währen, sondern nur zu jenem Bergnügen, das seicht und schal bleibt, weil es lediglich passiven Genuß, Zuhörerschaft ohne Mittun erfordert. Es gab in den vergangenen Jahren Ansäge
die das Leben schematisch in Teile spalten.
Freiheit ist die größte Freude! Freiheit im politiſchen und im sozialen Leben, Freiheit, wie sie der Sozialismus den Menschen
au bringen trachtet, befreit auch den Alltag von Gedrücktheit und der Eintönigkeit.
Walten ein Ende bereiten kann.
sdien, gewerkschaftlichen, genossenschaftlichen Orga nisation. Pflegen wir nach wie vor die BildungsFeind der Arbeiterklasse. Gegen sie müssen die Diese Ordnung und ihr System sind der arbeit, bauen wir unentwegt unsere Sport- und arbeitenden Männer und Frauen in allen LänJugendorganisation aus. Bergessen wit Sern zusammengeschweißt werden. Noch gibt es nicht, daß es gilt, im Entscheidung 3- dem einen großen Ziele geleitete gewaltige Mehr zu haben. Als fampffähig haben sich auch in im Rahmen der Demokratie der Beginn einer Selbstverwaltung und Selbstbestimmung der Ar- Was ist da noch private Sphäre? Sicherlich heit der unterdrückten Klasse. Daß sie überall herden österreichischen Feberkämpfen vor allen jene beitenden sich zeigte. Mit welcher Freude und wel- hat jeder Mensch Zonen seines Lebens, in denen vorwächst, dafür hebt überall die sozialistische Proletarier erwiesen, die durch die Schule demochem Stolz rühmte man die Gemeindebauten, in er sich allein oder allenfalls in eng umgrenztem Vorhut ihre roten Fahnen in den Wind. Dafür fratischer Tagesarbeit gegangen waren. Die Funt- benen Luft und Licht den Alltag verklärte, rühmte Streise bewegt. Aber unendlich Bieles von dem, arbeiten schon seit Jahrzehnten die Gewerkschaf tionäre unserer Organisationen aller Art, die man die Sportpläße, die in breiter Sauberfeit was heute notwendigerweise herausgezogen wird ten und die sozialdemokratischen Parteien an der Mitglieder der Arbeiterſport- und Jugendvereine ausladenden Bäder, die Boltsbühnen und die Ge- aus dem Besik der Allgemeinheit, weil man es sozialen, kulturellen und rechtlichen Besserstellung waren in den Kampftagen die besten, disziplinier- meinschaftsräume, in denen jung und alt zu dort nicht wohl geborgen weiß, kann bei einem der arbeitenden Menschen. Nie war diese Arbeit testen und hingebungsvollsten Schutzbündler. Wissensmehrung und Gedankenklärung miteinans anderen Zustand der Gesellschaft Gemeingut sein. Verzicht auf das Ziel, nie wird sie das sein! Sie Aus dieser Tatsache schöpfen der Zwiesprache hielt! Schulen erivuchsen, in denen Dieselbe Freude, die sich heute darauf fonzentriert, war immer Vorarbeit für die Revolutionierung wir die Lehre, daß es gilt, die nicht mehr der Schulmeister von der Höhe des köstliche Kleine Dinge, gute Bücher im eigenen Heim der Proletarier. So wird sie weitergeleistet und Organisationsarbeit des Tages Katheders sein Donnerwetter entsandte, um die zu verstauen, kann die Augen weiten, wenn diese sellschaft, in den Sieg des Sozialismus! wird einmünden in die Revolutionierung der Gemit dem revolutionären Idealis- Kinderseelen einer kommenden Arbeitsdisziplin ge- Schäße in großen Voltsheimen, in großen Volksmus des Entscheidungskampfe& fügig zu machen, sondern wo Lehrer und Schüler bibliotheken, in großen Arbeiterklubs allen offenzu vermählen. Die Charaktereigenschaften, die in dem täglichen Ringen um ein größeres Stüd Brot und um eine höhere Bildung erworben werden, sind das beste Fundament für die Entwicklung der Mannestugend, die den Einsaß des leßten nicht scheut, um im Kampfe auf Tod und Leben zu bestehen.
tampfe lampffähige Menschenau einer Befreiung des Alltags überall dort, wo den trüben Nebelschwaden des Zwanges, der nirgendwo die von dem einheitlichen Wollen nach
Im Augenblicke sieht es für die Arbeiterklasse der ganzen Welt nicht gut aus. Aber im Laufe der Entwicklung hat es schon wiederholt Depressions epochen gegeben. Schließlich ist aber jeder Niederlage der Arbeiterklasse ein neuer Aufstieg gefolgt.
In unserer Zeit, in der der Kapitalismus dic schwerste Krise durchmacht, die es je gegeben hat, sind die Kämpfe leidenschaftlicher, der Aufstieg und Niedergang der fämpfenden Klassen schroffer geworden. Aber eines ist in all den Unsicherheiten der Uebergangszeit ganz sicher: So wie es je ist, kann und wird es nicht bleiben!
Aus dem dunklen Gewölf der Reaktion, aus der Nacht des Kapitalismus gehen wir endgültig in den Morgen des Sozialismus.
Deutschland 1934 und-1895!
Ein Brief August Bebels über die Berliner Maifeier im Jahre 1895. Mitgeteilt von Pierre. Berlin W., den 25. Feber 1895. Werter Genosse!
Sie fragen, wie es bei uns mit der Maifeier steht? Ich antworte: gut! Der Gedanke der Waifeier hat in Deutschland unausrottbar Wurzel gefaßt. Die Zahl der Arbeiterinnen und Arbeiter, die sich an der Feier beteiligen, ist mit jedem Jahr, seitdem die Feier begangen wird, eine immer größere geworden.
Und nicht nur an Zahl, auch geographisch hat Und unsere roten Fahnen, die jetzt in den sich die Beteiligung immer weiter ausgebreitet. fascistischen Staaten verboten sind, werden wieder Die Zahl der Orte, in welchen eine Maifeier verfrei und offen leuchten: trotz alledem und alledem! anstaltei toird, wird mit jedem Jahr größer, sie
Hebt unsere Fahnen in den Wind!
berbreitet sich in immer entlegenere Orte, wo im-[ erkennen lassen, zwingen Hunderttausende, nicht mer männliche und weibliche Proletarier im nur am Maitag, sondern auch vor ihm und nach Schiveiße ihres Angesichtes im Dienste des Kapi- ihm zu rasten. Das ist der Hauptgrund, warum tals fronden müssen. für die Ausbreitung der Arbeitsruhe am ersten
Diese Ausbreitung der Feier vollzieht sich Mai die Partei bisher es ablehnte, fämpfend eins ohne großen Lärm und ohne großes Geräusch. Die zutreten. Aber der Gedanke breitet sich immer wei Agitatoren, Arbeiter, die nach Arbeit auf die Suche ter aus, die Zahl der Feiernden wird immer größer gehen und das Ränzlein oder den" Bertiner" und so wird die Maifeier in immer größerem auf dem Rücken, von einem Ende Deutschlands Maße ein Proletarierfeiertag, welcher den For bis zum andern pilgern, sind hauptsächlich die derungen der Proletarier auf eine menschenwürAusstreuer des Samens für die Idee der Mai- dige Arbeitszeit und für die menschenwürdigen feier, so wie sie die Ausstreuer des Samens für Arbeits- und Lebensbedingungen gewidmet ist. die sozialistische Idee sind. Die diesjährige Maifeier in Deutschland.
lich unbeachtet bleibenden Agitatoren die Partei Umsturzvorlagen die Klassenbewußten Arbeiter auf Welch enorm große Zahl dieser stillen, öffent- wird den Beweis liefern, daß alles Schmieden von auf allen Straßen, in allen Herbergen und Dorf- feine Minute den Arbeiten entzieht, die sie als wirtshäusern, in welchen reisende Arbeiter über ihre geschichtliche Mission betrachten. nachten, besitzt, davon haben selbst die wenigsten
Genossen eine Ahnung. Und doch ist das eine ge- zum Stamps! Meinen herzlichen Gruß und ein Glück auf
waltige Macht.
Auch die Arbeitsruhe am Maifesttage bürgert sich, langsam, aber stetig, immer mehr ein. Die traurigen wirtschaftlichen Zustände, die wir seit Jahren haben, und die kaum eine Besserung
den Genossinnen und Genossen im benachbarten Desterreich
Bebel."