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Dienstag, 1. Mai 1934
Tagung der Sozialistischen Jugend
Komotan, 30. Avril( Eigenbericht.) Am Sonntag begannen in den Komotaner Parkfälen die Beratungen des VI. ordentlichen Verbandstages der Sozialistischen Jugend, welchen am Samstag ein Begrüßungsabend für die De legierten und Gäste voranging. Nach fast zweitäigen Verhandlungen, deren wichtigstes Ergebnis die Annahme der Leitsätze für die künftige Arbeit in den Organisationen und bei der Werbung ist, wurde die Tagung am Montag in vollſter Einmütigkeit beendet. Die Delegierten, welche heute zu den Maikundgebungen in ihre Heimat zurückkehren, verließen den Verbandstag mit dem festen Willen, an die weitere Arbeit mit der Energie und Geschlossenheit heranzugehen, welche die Aufgaben, die sie sich selbst in Komotan gestellt haben, erfordern. Eröffnung des Verbandstages
Genau zur festgesetzten Stunde leitete der Bläserchor der Komotauer Jugend die Tagung ein. Der Verbandsvorsißende Genoffe Kern umriß die Aufgaben des Verbandstages und hielt den Toten der Bewegung einen Nachruf, der von den Versammelten stehend angehört wurde.
lichkeit zu geben, an dem Freundschaftsabend der Komotauer Jugend teilzunehmen.
In der Debatte, die am Montag fortgesetzt und beendet wurde, sprachen die Genossen Göt Neudek, Wanka- Pilsen , Steiner Prag, Grünzner Bodenbach, Werner- Aussig, Klaschka- Mähr.- Ostrau, MInařit Rei chenberg, Nadler- Karlsbad, WeikertMarlsbad, Dr. Franzel Prag , Weiß bach Aussig , Ehrlich Prag, Bürger meister Iglau und Kollenda Mährisch
In das Präsidium wurden hierauf Materna ( Teplis), Fischer( Komotau ), Weißbach ( Aussig ) und Weifert( Karlsbad ), zu Schrift führern anka( Mies), Sieber( Troppau ), Trübau. Bilde Purm( Trautenau ) und Schön( Stern berg) gewählt. Sodann begrüßten den Verbandstag
Die Wahlen
Pa I m Bodenbach, Pa b- Teplit, Sty bc r- Somos tau, Walter- Eger, Schön- Sternberg, Trude Ko'hn Prag, Sch i m m c. 1- Bodenbach, Grün 3 ner- Bodenbach.
Ersatz: Pösche Teplitz, Luise Pa I m- Boden bach, Ehrlich- Prag, G- Neuber, Santa Mies, Reiche I t- Trautenau, Muschi t- Karls bad, Leder- Troppau, PoIla t- Wigstadtl, Mimi Wagner- Brünn, Silovsky- Komotau, Ia disch- Komotau, Opp I- Choteschau.
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den Nationalsozialisten so tödlich gehaßte mar ristische Sozialismus unter den Arbeitermassen noch immer eine breite Vertrauensbasis hat.
Dabei haben die Nationalsozialisten zur Be. einflussung der Vertrauensrats- Wahlen gerade in den letzten Wochen in unerhörtester Demagogie gemacht. Sie haben radikale Phrasen gegen den Stapitalismus losgelassen, ohne freilich damit den Kapitalisten wehe zu tun. Man wird sich weiter Rontrolle: Materna- Teplit, Li hm- Komo- darauf gefaßt machen müssen, daß nach diesen tau, Inait-Reichenberg, Ste pan- Trautenau, Wahlen, deren Ergebnisse die Nationalsozialisten Klaschka- Troppau. nicht bekannt machen, ein neuer Feldzug zur ErErsatz: Sofie By dzofsky Görkau, Seisoberung der Arbeiterschaft beginnt. Sie werden del- Graslih, Richter Culau, Bate It- Römer dabei in der einen Sand das Zuckerbrot, und in der anderen Hand die Peitsche halten, um auf jeden Fall den Sieg in dieser Vertrauens schlacht" davonzutragen. Aber die von der deutfchen Arbeiterschaft bekundete Haltung machi uns zuversichtlich: sie können den Geiſt nicht töten! Die Mehrheit der Arbeiterschaft bleibt dem internationalen Sozialismus treu und wird in seinem Zeichen das nationalſozialiſtiſch- kapitalistsche Terrorregime zerschlagen.
stadt, Walter- Marienbad. Nach dem Schlußwort zur Debatte, welches Genoffe Kern hielt, wurde der Entwurf der Leitfäße und hierauf die Anträge der Antragsprüfungskommission sowie die sozialpolitische Refolution angenommen. Die Mandatsprüfung er gab, daß an dem Verbandstag 116 Delegierte, 30 Vertreter befreundeter Organisationen, 20 Gastbelegierte und 67 Gäste teilgenommen haben.
Mit einem Schlußwort des Gen. Weißbach und dem Lied Brüder zur Sonne, zur
Freiheit!" endete die Tagung. Sie hat die Ver
für die Partei Genoffe Baul( Brag), für den ergaben die einmütige Annahme des folgenden treter der sozialistischen Jugend in schwerster Beit
Deutschen Gewerkschaftsbund Genoffe Kauf- maun, für die Jugendinternationale Genosse DII enhauer, fodann ein österreichischer Genojie, Genosse Bondn für die tschst. sozialdemo fratische Jugend, Genosse Dr. Solitscher für den Abtinentenbund, Genosse Dr. Franzel für den Reichserziehungsbeirat, für die Komotauer Organi sationen Genosse Franz Sern und für die Komo tauer Jugend Genosse Fischer.
Der Verbandsiag beschloß hierauf die Absen dung von Telegrammen an den Parteivorsitzenden Genossen Dr. Czech, an den Präsidentender Republit, sowie an die gleichzeitig tagende tiche chii de und polnische Jugend in der Tschechoslowakei , an die spanische Jugend, und den Vorsivenden der Jugendinternationale und Vorfikenden der holländischen Partei, Genossen
Koos Vorrint.
In der Sonntagsjigung, an welcher für die Partei Genosse Dr. Heller teilnahm, erstatteten die Berichte
Vorschlages der Wahlkommission:
Borjißender: Karl Kern.
Vorstand: Geisler- Teplit, Weikert Karlsbad, Wanka- Pilsen , Weißbach- Aussig,
zusammengeführt und ihnen eindringlich ihre Ge fahren und die Pflichten, die der Jugend daraus erwachsen, vor Augen geführt. Die sozialistische Jugend wird ihre Aufgabe erfüllen!
Sie töten den Geist nicht!
Erfolge der„ Nationalen Konzentration"
Gegendemonstrationen der Linken in Nantes Paris , 30. April. Bei den Kammerergän zungswahlen im neunten Pariser Bezirke wurde im ersten Wahlgang der Kandidat der nationalen Konzentration To urim mit 3900 Stimmen ges wählt.
In Nantes , wo der Linkskandidat Ber gery dem Kandidaten der Nationalen Konzen tration unterlag, fam es am gestrigen Abend zu Zusammenstößen.
Die Anhänger Bergerys zogen gegen 20 Uhr unter dem Gesang der Internationale durch die Straßen. Schließlich versuchten sie das Hotel, in welchem Sarret und seine Freunde ihr Haupts quartier aufgeschlagen hatten, zu stürmen. Von den Demonstranten wurden Fensterscheiben einges schlagen, die eisernen Gitter von Bäumen in Heine Stücke geschlagen und als Wurfgeschosse gegen die Polizei benutzt. Sarret und seine Freunde verlies Ben schließlich, gefolgt von mehreren hundert Anhängern, das Hotel und begaben sich zum Striegers Denkmal, wo sie einen Kranz niederlegten. Auf der anderen Seite standen die Freunde und Anhänger Bergerys und sangen die Internationale. Eine starke Polizeikette trennte die feindlichen Parteien.
Die Mehrheit der deutschen Arbeiter gegen Hitler Trotz der gegenteiligen Berichte, die die festgestellt werden, daß nur in wenigen Großbedeutschen amtlichen Stellen und die gleichgeschal trieben die Arbeitsfront die Mehrheit erhalten tete Presse verbreiten, nehmen die Schwierigkei- hat. In den meisten Betrieben hat die Liste der ten für das fascistische Regime immer mehr zu. Arbeitsfront 50 Prozent nicht erreicht. Es kann Auf wirtschaftlichem Gebiet findet die Zuspißung nicht daran gezweifelt werden, daß die große in dem Rückgang des Außenhandels, dem Zu Mehrheit der Arbeiterschaft die Wahlen der VerBegrüßungsschreiben und Telegramme hatten gesammenschwinden der Devisenvorräte, der Erflä trauensräte benutzt hat, um ihre Ablehnung gegen fandt: die Genossen Dr. Cze di und Taub, die rung zur Unfähigkeit der Schulden- und Zinsen das ganze Regime und ihren Protest gegen den Holländische, spanische, italienische, schweizer und die tschechische sozialistische Jugend. zahlungen an das Ausland und der Drosselung Naub der Gewerkschaften und der sozialpolitischen der Rohstoffeinfuhr ihren Ausdruc. Diese Tat Errungenschaften zum Ausdruck zu bringen. Es sachen sind es auch, die den schon vor längerer war bisher schon bekannt, daß sich eine Art pasZeit eingeleiteten Prozeß der Stimmungsände- fiver Widerstand gegen den nationalsozialistischen rung des Volkes beschleunigen. In der Landwirt Druck herausgebildet hat. Sicher war nur nicht, schaft, bei den Gewerbetreibenden, in den Be- daß so große Wassen sich zu ihm bekennen würden. amten- und Angestelltenkreisen, insbesondere aber Dies Ergebnis muß umso höher bewertet innerhalb der Arbeiterschaft macht die Loslösung werden, weil auch bei diesen Wahlen Terrorfälle aus der vorübergehenden Gefolgschaft Hitlers feine Ausnahmeerscheinung waren. Uns ist begroße Fortschritte. Ganz wesentlich trägt dazu richtet worden, daß Wähler, die man im Verdacht Kurz vor Mitternacht versuchten Kommu bei die rüdsichtslose Interessenpolitik, die die na hatte, daß sie mit Nein stimmen könnten, unter nisten mit zwei schweren Lastwagen, die sie als tionalsozialistische Regierung für die Monopol strenge Kontrolle gestellt wurden. Ein National- eine Art Tank benutzen wollten, ein Café zu stürfapitalisten treibt, und die fich für alle schaffen sozialist stellte sich kurzerhand hinter den Wäh- men, in dem sich der Polizeihauptmann und meh den Schichten des Bolles in einer Senkung ihres lenden und sah zu, was er mit dem Stimmzettel rere Anhänger Sarrets aufhielten. Realeinkommens und einer Verschlechterung ihrer anfangen würde. Wenn troß dieser Einschüchte- Bei den Zusammenstößen im Verlaufe der sozialen Lage auswirkt. rungen dieses glänzende Ergebnis zustande ge- Nacht wurden etwa 30 Manifestanten sowie etwa kommen ist, so wird damit bewiesen, daß der von 15 Gardisten und Gendarmen verwundet.
über die organisatorische Tätigkeit in der abgelaufenen Periode Genoſſe Materna, über die Aufgaben der sozialistischen Jugend Genosse Geißler, welcher von der Lage der arbeiten den und arbeitslosen Jugend ausgehend in um fassender Weise die Wege und Möglichkeiten besprach, welche der Verband einzuschlagen hat, wenn er sein Ziel, die Jugend für die sozialiſti sche Gesamtbewegung zu gewinnen, erfüllen soll. Nachdem Genosse Hübner die Delegierten im Namen der Sturmfalfen begrüßt hatte, brachte Genosse Kern den ersten Teil seines Referates über
die neuen Leitsätze des
Sozialistischen Jugendverbandes Wir werden auf seinen Bericht in den nächsten Tagen zurüdfommen. Vor Schluß der Vormit tagojißung empfing der Verbandstag mit stürs mischem Beifall den Vertreter der Internationale. In der Nachmittagssißung beendete Genosse Stern nach einem Referat über die Weltlage des Sozialismus seinen Bericht zu den Leitsätzen des Verbandes, worauf Genosse Wanka über sozialpolitische Probleme der Jugend
Wenn vor einem Jahre noch die Nationalsozialisten großspurig erffärten, die Gewinnung
des deutſchen Arbeitsvolles ſei ihre vornehmliche Frick Frick auch preußischer Innenminister
Aufgabe, die sie in furzer Zeit erfüllt haben wer
Rust wird Reichsminister
ben, so daß dann kein Arbeiter mehr den marri Goerings Machtposition weiter abgebaut ſtiſchen Führern nachlaufen werde, so müssen sie sich heute eingestehen, daß sie die Wirkungsmög Berlin , 30. April. Heute wird die Enthe- der Reichsreform" selbst die Anregung dazu lichkeit ihrer Demagogie und ihres Terrors über schäßt, und die Urteilsfähigkeit der Arbeitermassen bung Goerings von dem Posten als preußischer gegeben hätte. unterschätzt haben. So oft sie die Arbeiter auch Innenminister befanntgegeben und daß preußischon zu nationalsozialistischen Rummelveranstal= sche Innenministerium durch eine Verfügung Hittungen kommandiert haben, für ihr Syſtem haben lers dem Reichsinnenminister Dr. Frid übersie sie noch lange nicht gewonnen. Eben das wird ganz eindeutig durch die Ergebnisse der im vori gen Monat durchgeführten Wahlen der Betriebsvertrauensräte bewiesen. Der Vorgang bei der Wahl war folgender: In jedem Betrieb gab es nur eine Wahlliste, nämlich die der deutschen Arbeitsfront. Dazu mußte der Wähler ja oder nein sagen, die Aufstellung einer anderen Liste war nicht gestattet. Das Ergebnis der Wahlen im gesamten Reich kann nun überblickt und es kann schließlich machten ihre Patrouillen auffallend viel| Deserteure, darunter 500 Offiziere aufgegriffen!| Schrift, wie der Sand der Wüste die Toten ver Gefangene: so viel arabisch oder türkisch war rasch Eine Chronit dieses mißglückten Feldzuges liefert gelernt, um dem Feind" zuzurufen:„ Kommt sehr anschaulich, nicht ohne Kritik und in der prizu uns, man wird euch zu essen geben!" was auch geschah.
Es gibt einen schönen, aber etwas boshaften Wizz von dem Juden, der an die Front fommt und sich sofort erkundigt: Wo ist hier die Gefangenschaft?". Die Wirklichkeit liefert die Um fehrung."
Und wie die Wirklichkeit endete? Die jüdische Legion wurde nach dem Kriege gegen ihren Willen aufgelöst. Es lam zu einem schweren Pogrom. England verhielt sich neutral.
Mit der gleichen Verordnung wird übrigens ein neues Nazibonzenamt geschaffen, das ,, Reichs ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Voltsbildung". Auch dieses neue Ministerium Welche Vorgänge hinter den Kulissen zu die wird in einer Hand mit dem bereits bestehenden ser neuen wesentlichen Einschränkung des Macht- preußischen vereint. Herr Rust, bisher als preus bereiches Goerings gegeben haben, ist nicht er- ßischer Minister für Wissenschaft, Kunst und jichtlich. Staschiert wird die ganze Angelegenheit Wolfsbildung" bestbekannt als Vorfämpfer der durch die Veröffentlichung eines Briefwechsels Kulturbarbarei und Realtion in Preußen, wird zwischen Goering und Hitler , in der die Sache so nun auch Reichsminister für„ Erziehung, Wissendargestellt wird, als ob Goering ,, im Interesse schaft und Volksbildung sein.
vaten Haltung des Autors durchaus sympathisch Dr. Steuber, 1917-18 leitender Armecarzt in Palästina. Seine Reportage Sildirim, Deutsche Streiter auf heiligem Boden", die im Auftrage des Deutschen Reichsarchivs in der bekannten Reihe der Weltkriegseinzeldarstellungen erschien, hält sich von jeder leeren Phrase frei.
sprach. In der Debatte sprachen am Sonntag noch die Genossen Dr. Heller und Hübner, wor auf der Verbandstag seine Beratungen unter brach, um die Kommissionen zusammentreten zu lassen und den Delegierten und Gästen die Mögdann hat er es doch geschafft; gemeinsam mit dem chemaligen Port- Artur- Stämpfer Trumpeldor , wehte. Das ist auf dem Scopus. Zweitausend dem einzigen Juden im alten russischen OffiziersMeter weiter, auf dem Delberg, liegen jüdische register( nach dem Striege wurde er bei der VerLegionäre. Ihr Schicksal war das gleiche, ihr teidigung von Tel Chai von Arabern erschossen, religiöser Glaube, die Vorstellung der Heimkehr und gerade in diesen Tagen hat man ihm an der in die Ewigkeit, anders. Von Erde gemacht, zu Stätte seines Todes ein Denkmal geweiht); geErde geworden, kein Baum, fein Strauch zum meinsam mit dem russischen Revolutionär RutenSchmuck der Stätte ihrer Muhe, und die weißen, berg, der heute Palästina mit elektrischem Strom regellosen Steine glänzen anklagend in der versorgt; gemeinsam mit Ben Zwvi und Ben GuSonne wie Tränentropfen auf einem müden Gerion, die heute in der„ Mapai ", in der sozialistisicht. In der Nähe, vor der Stadtmauer, liegen schen Arbeiterpartei Palästinas, also auf der JaMohammedaner, Türken; auch unter ihnen Opfer botinsky entgegengesetzten Front, eine führende des Krieges; am Tage des jüngsten Gerichts. Rolle spielen. Jabotinsky hat die Schneider von weissagt ihr Glaube, spannt sich vom Delberg Whitechapel" alarmiert. Nach Flandern , das sie eine Brücke übers Kidrontal hinüber zur Omar nicht für einen Pfennig interessierte, wären sie moschee, die Geister der Abgeschiedenen überfaum freiwillig gezogen, was hatten diese auf schreiten sie, aber nur die Geister der Guten gez höchst unpatriotische Weise nur ihrem engsten langen heil über die Schlucht. Und auch auf den Familienglück und Heimideal lebenden Kleinbür Gräbern des christlichen Friedhofs im Süden der ger für Flandern übrig? In Palästina haben sie Die deutsche Armee griff in Palästina in der sich unter dem nichtjüdischen, aber sehr projüdi- zweiten Kriegshälfte ein. Das Ziel jener von Stadt liest man zahlreiche Daten, die erkennen schen Colonel Patterson außerordentlich bewährt. General von Falkenhayn, später von Liam von Endlos der Zug der Opfer. Engländer, Deutsche, Jildirim- Deutsche.... Und wieviel lassen, daß hier Opfer des Krieges ruhen: Lord Allenby, der englische Oberkommandierende, Sanders geleiteten Heeresgruppe Jildirim war, Deutsche , Juden in englischer Uniform, Juden in deckt das fahle Tuch der Wüste Auch ihre setzte die jüdische Legion während der großen die Engländer am Suezkanal zu stören ein deutscher Uniform, Desterreicher, Türken, in wie Gräber kannst du sehen. Durchblättre die Photos Endoffensive an der gefährlichsten, weil am flug errechnetes Ziel, das aber in der Ausfüh- viel Sprachen klangen hier letzte Gebete, Wünsche, der Abteilung 304, sich ihn dir an, den Tod im schwächsten durch Geschüße gedeckten Stelle der rung notwendig scheitern mußte mit einer Flüche, Fragen zum Himmel. Die Straße, die toten Land am Toten Meer-- und dann, Palästinafront ein, in der Jordanebene nämlich zahlenmäßig nur schwachen, tropisch noch unbe- vom Jeruſalemer Norden her zum Katalog des wenn dus kannst, halte die nationale Fahne hoch in der Sommerhiße 1918 und in einem Mo- währten und von Typhus und Cholera heftig Kriegsschauplages der Abteilung 304 führt, streift welche? Leser, ich weiß ja nicht, aus welchem ment, der den Strieg entschied. Noch anderes ist attackierten Armee, die in Syrien und im Tau- den englischen Soldatenfriedhof. Grab an Grab, Land du bist aber halte sie hoch, halte sie hoch erwähnenswert; der Prozentsaß der Malariafälle rusgebirge ein verkehrsarmes, hungerdurchseuch- Reihe um Reihe streng geordnetes Leid, eine war bei den zähen Juden geringer als bei den tes Hinterland, im türkischen" Bundesgenossen" Parade des Todes. Am Kopfe des Kirchhofes eine Jildirim! Jildirim! Den Blitz des Weltglüds! der nächste Krieg bringt neuen Ruhm! anderen weißen Truppen; außerdem hatten sie aber nichts als ein Chaos des Starrsinns und lange Mauer, in ihren Quadern eine endlose und der Gräberkranz rund um Jerusalem hat feine Säufer und waren deshalb sogar am Pay des militärischen Versagens fand: so wurden Namensliste: die Armee derer, deren Gräber un- Blas für neue Blüten. day, am Löhnungstag, voll auszunuzen; und längs der Bahn nach Damastus 10.000 türkische bekannt sind. Wind und Wetter verwischte die
Heute ist das jüdisch- englische Verhältnis wieder besser. Aber Sabotinsfy erschöpft sich in unfruchtbarer Opposition. Seine Kampfmittel sind reaktionär und töricht.
Die deutsche Offensive scheiterte, taum daß sie begonnen war. Vom Suezkanal sahen nur die Erkundungsflieger etwas, wieviele fehrten vom Feindflug" nicht mehr zurück. Der Delberg", das Quartier der Heeresleitung, hatte einen langwierigen, verlustreichen Stellungsfrieg zu dirigieren. Schließlich mußte Jildirim" nach einem heroischen Verzweiflungskampfe das Feld räumen. Jerusalem fiel, zum sechsunddreißigsten mal in dreitausend Jahren
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