Mr. 101
Dienstag, 1. Mai 1934
Arbeitslosigkeit durch Maschinen
Der Autor, der Jahre auf einer Welt reise zugebracht und seine Eindrücke in mehre ren vielgeleſenen Büchern veröffentlicht hat, führt diesmal den Leser in einem Buche ,, Drei Gesichter Luzifers, Lärm Maschine Geschäft"( Eugen- Rentsch- Verlag, Erlenbach - Zürich . 320 Seiten. Brosch. ſchweiz . Fr. 4.80) auf eine Reise in unsere moderne Zivilisation. Wie die Materie den Geist über wuchert, wie sie den Menschen immer stärker
Qualität setzte sich auch an der Maschine durch, und die Löhne stiegen für die Tüchtigeren ( weil schwerer Erfezbaren). Das erweist sich bei jenen Gruppen von Maschinenarbeitern, die noch mit Geist an die Maschine Herangehen müssen: bei Modelltischlern, Schleifern, Mechanifern, bei Maschinenseßern und Drudern. Die zeigen noch innere Verbundenheit mit ihrem Werf, und gerade die werden auch höher entlohnt.
muttern des Chassis an den Schraubknöpfen fest dreht, die sein Vordermann in die Gewinde gesteckt hat, Schöpferfreude am vollendeten Wert des Chassis anmaßen? Und wie, wiederum, dürfte er für so geistlose Arbeit, deren Erfolg nicht das Werkstück, sondern die Stoppuhr kontrolliert, eine Lohnerhöhung fordern?
Je mehr die Maschine leistet, um so nebensächlicher wird der Arbeiter an ihr.
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auf wirtschaftlichem Gebiete will der Monistenbund auf geistigem Gebiete gegen alles umstürzend vorgehen, was in den Stirchen und Schulen aller Sonfessionen gelehrt wird und insbesondere gegen die christliche Weltanschauung. Der Staat muß das her, meinte Reinfe, sehr auf der Hut sein, um einem Siege der monistischen Fanatiker vorzubeus gen. Schließlich erklärte er, daß der Artikel 20, der preußischen Verfassung: Die Wissenschaft und Lehre ist frei" auf den Haeckelschen Monismus nicht angewendet werden kann, denn dieser will ,, die wahre Wissenschaft unter das Joch der UnBerträte ein Philosoph diese Meinung, sie wissenschaftlichkeit beugen." ließe sich mit seiner Weltfremdheit entschuldigen. Auch damals wendeten sich Meister der Saord aber, der Zeit seines Lebens mit Arbeitern tyre gegen den Denunzianten. In dem seinerzeit Eifer die meisten Arbeiter selbst dann einen ver- schien ein Gedicht, dessen folgende Strophen auch zu tun hatte, muß beobachtet haben, mit welchem sehr verbreiteten Wisblatt„ Kladderadatsch" er= antwortungsvolleren Posten anstreben, wenn er den preußischen Unterrichtsminister Studt nicht ihnen feine Lohnerhöhung bringt. schem Gebiet- war, nicht vorgehen zu können: schonten. Dieser bedauerte nämlich, gegen Haeckel, der Professor in Jena also auf nichtpreußi
Henry Ford , der dieses System ausgebildet hat, meint, das sei gut so. Der Arbeiter wolle gar nicht denken, während er arbeitet.
Eine humane Entwicklung der Induſtrie ins Joch ſpannt, furz wie die mechanisierte Zi hätte den Streis der Bevorzugien zu erwe i vilisation, die er Luzifer " nennt, zum Thran tern. Da wir jedoch in der Epoche Luzifers nen für die Menschheit geworden ist, davon erleben, zielt die industrielle Entwicklung nach der zählt Stay in den 38 Sapiteln feines Buches entgegengesetzten Richtung. Mit ihrer fortschrei und untermalt seine Auffassungen bunt mit tenden Werfeinerung der Maschinen vergrößert Erlebnissen bei Malaien, Indianern, Chinesen sie den Arbeitsrest, den sie der menschlichen Automaten zu entseelen, als ihm beseelte MitEs mag profitabler sein, den Arbeiter zum und Japanern. Katz weiß keine Heilmittel vor- and beläßt. Mit immer verschärfter Arbeitsarbeit am Werk zu gönnen: die Behauptung, dies zuschlagen, doch gesellschaftskritisch besitzt das teilung und Arbeitszerlegung nimmt sie dem Ar lages druden wir hier eines der Kapitel aus dem lebendig geschriebenen Buche ab:
Buch dennoch Wert. Mit Erlaubnis des Ver- beiter schließlich die Möglichkeit, das Werkstück geschehe in seinem Interesse, ist Blasphemic.
als sein Wert zu schätzen.
Wie dürfte sich auch der Arbeiter am laufen
Tatsächlich leidet der Arbeiter an seiner Automatisierung.
Ihn hieraus zu erlöfen, wäre ein entscheis
Schon die wenigen Gebrauchsmaschinen, den Bande, der minütlich die zwei Schrauben- dender Schritt zur Lösung der Arbeiterfrage... die wir beobachteten, schalten menschliche Arbeit aus. Grammophon und Radio machen viele Mu fifer überflüssig; das Lastauto erseit drei FuhrTeute durch einen Chauffeur; die Kamera nimmt Porträtisten die Arbeit; der elektrische Sochherd erleichtern der Hausfrau den Entschluß, ohne Dienstmädchen auszukommen.
Denker und Denunzianten
Von J. R.
Ohne den gebührenden Sang und Mang ging Um vieles auffälliger nach reißen Produk fürzlich der 100. Geburtstag Ernst Haedels tion& maschinen menschliche Arbeit an sich. Sie vorüber- obzwar er einer der größten Naturwerden ja ausdrücklich zu diesem Zwed fonforscher war, die das neunzehnte Jahrhundert der struiert. Ein Stran erfest 100 Stauer, ein Bags Menschheit geschenkt hat. Am allerwenigsten hörte ger hundertzwanzig Erdarbeiter, eine Biegels man über seine Kämpfe für die Freiheit der Wismaschine fünfundsiebzig Ziegelstreicher, eine Fla fenfchaft. Widerwärtiger Professorenneid und schenmaschine achtzig Glasbläser, eine Papiersad heimtüdisches Mudertum verbanden sich öfters geMaschine hundert Falzerinnen und Kleberinnen. gen ihn, der ein leidenschaftlicher Verfünder der Ganze Gewerbe rottet die Produktions- Entwicklungslehre und einer von Aberglauben be= maschine aus. Es gibt keine Nagelschmiede mehr, freiten und durch reiner Naturkenntnis geleiteten feine Handweber, keine Seifensieder( rare Aus- und geläuterten Weltanschauung war. In einer nahmen beiseite gelassen). In furzer Zeit wird es auch bei uns statt Schuhmacher nur mehr Flick- Beit, in der sich finstere Mächte gleichschalten und schuster geben, statt Schneider Flickschneider, statt walten, ist es wohltuend in eine Vergangenheit Töpfer Topfflider. Die Heimat Luzifers ist schon aurückzuschauen, in der nicht nur die anständige so weit, ja in Amerita sind auch schon die Flick- thre oder der ſatyrischen Dichtfunſt ſich an die Presse, sondern auch Meister der dichterischen Saschuster durch Schuhflick- Maschinen broilos geworden. Immer farger und läglicher wird der Seite acdels ſteliten in seinem Kampfe für die Freiheit der Wissenschaft und das große Werk Flick- Rest, den die Maschine dem Menschen übrig Darwins, das er nicht nur verkündete, sondern auch läßt. Den Hand werter degradiert sie zu vertiefte. Der erste, der mit besonderer Tüde gegen ihrem Hand I anger. Die Vermanischung der Begriffe, die für Saedel losging, war sein einstiger Lehrer, der bes unsere Zivilisation so bezeichnend ist, rühmt der rühmte Berliner Professor und Politiker Rudolf Maschine nach, sie nähme uns die niedrige Arbeit ir chow. Auf dem Naturforschertage in Münab. In Wahrheit beansprucht sie die noble Arbeitchen im Jahre 1877 erklärte dieser ganz einfach, und überläßt uns die niedrige. Sie erniedrigt daß die ganze Entwicklungstheorie nichts anderes uns physisch und was fast noch ärger ist sie als cine sozialdemokratische Quer erniedrigt uns auch geistig.
Der rechte and werfer liebt das Wert seiner Hände. So manches handgeschmiedete Gitter, so mancher handgeschnigte Stuhl bezeugen eine Zeit, die den Handwerker dem schöpferischen Künstler annäherte. Der rechte Industriearbeiter hingegen leistet gegen tarifmäßigen Lohn tarifmäßige Handgriffe, deren Bewegung, Zahl und Tempo ihm die Maschine diffiert. Er wird Golem des Golem. Wie kann er da wahre innere Beziehung zu seinem Werk verspüren?
treiberei sei, die man aus dem Schulunterricht ausschließen sollte. Kurz: Virchow rief nach Polizei gegen Saedel und Darwin . Haeckel erledigte meisterhaft die Angebereien und Wichtigtuereien Birchows in der im Jahre 1878 erschienenen Bro schüre Freie Wissenschaft und freie Lehre".
Wir saßen stillvergnügt in unserm Kohl Und bauten flink den Kosmos weiter aus, Und fühlten uns ganz lannibalisch wohl, Denn Herr und Meister waren wir im Haus. Im Staube lagen Bäffchen und Soutanen, Der Wunderglaube fiel mit Ach und Krach, Auf allen Breschen wehten unsre Fahnen Und stürmend drängte rings der Volksgeist nach. Doch weh! As just in höchster Glorie stand Die neue Weltentwidlungstheorie, Brach unverhofft ein Widerpart ins Land, Der selber sonst nach Licht sich heiser schrie. Der Virchow wars, der große Pathologe, Der einst geschwärmet für den Zellenstaat, Bei Mudern heut noch gilt als Demagoge, Uns aber sich erwies als Apostat! Der Virchow wars, der einst so aufgeklärt Wie sonst nur Deszendenzbekenner sind, Nun wider uns die Lange hat gefehrt Und uns mit wuchtigen Hieben hat bedient. Im wohlbekannten Ton der gläubgen Kreise, Die sich damit nur selber sprechen Hohn, Nief er uns zu: Wir wollen erst Beweise! Bewies er denn die eigne Lehre schon? Land zeigt er unsern Dogmen schon sich Feind limb bielen Stumiter hat er uns gemacht;
Doch daß er Tüde mit dem Haß vereint, Das hätten nimmer wir von ihm gedacht! Oh Schmach, zur Förderung seines eignen Nuhmes Zu bezen wider uns die Polizei In dieser Zeit des Denunziantentumes Weil unsre Lehre sozialistisch sei!
Im Jahre 1880 erschien der dritte Teil des seinerzeit viel gelesenen Buches,.Das neue Laiens Im Jahre 1906 versuchte es mit einer ähnbrevier des Haeckelismus" von W. Reymon d. lichen Denunziation der Kieler Professor und Mitm ersten Teil schilderte der Verfasser in heiteren glied des Preußischen Herrenhauses Reinte Bersen die Abstammungslehre den Kapiteln des Den unmittelbaren Anlaß dazu gab die Gründung Je subtiler unsere Ingenieure die Produt berühmten Wertes Haeckels Anthropogenic" fol- des Deutschen Monisten bundes, der tionsmaschinen verfeinern, um so entbehrlicher gend. Der zweite Teil des Laienbreviers enthielt das Ziel verfolgte ,, für eine einheitliche, auf Namachen sie auch den Rest von Geist, den minder cine kritisch- analytische Komödie" als Kommen- turerkenntnis gegründete Welt- und Lebensanvollkommene Maschinen noch beanspruchten. Der tar zu Haeckels ,, Natürliche Schöpfungsgeschichte". schauung zu wirken und ihre Anhänger zu ſamHandstuhl ließ dem Geschmack des Webers noch) Der dritte Teil war wissenschaftlichen Kämpfen meln". Dem Kieler Professor gefielen freilich auch Spielraum, der mechanische schaltet sie aus. Haeckels gegen Virchow und dessen Berliner Kol- die stürmischen Erfolge der Haeckelschen Werfe Wäre die Induſtriearbeit ſo organisiert, daß legen Dubois- Reymond gewidmet. Heber den eräte und eben wunder" nicht. Analog sie dem Geist des Arbeiters oder doch seiner heimtückischen Angriff Virchows in München liest dem Vorgehen der Sozialdemokratie - also sprach Geschicklichkeit weiteren Spielraum ließe: die man da: Professor Reinfe im Preußischen Herrenhause
so
Kühn mit eingelegter Lange
Bogst du gegen Haedel los ,, Ei da biß mich wohl ne Wange!" Dachte der bei deinem Stoß.
Und dieweil auch du erkanntest, Daß das wenig wehe tut, Eben diesethalben wandtest Du um Hilfe dich an Studt. Und mit tiefgerührten Herzen Dankte bir der weise Mann Fühlend mit geheimen Schmerzen, Daß er gar nichts machen kann. Er zerdrückte eine Träne, ,, Sorgen werd' ich, daß er fliegt! Leider sitzt der Kerl in Jene, Welche nicht in Preußen liegt!" Reinke, Tausche meiner Leier Und vernimmt es noch einmal: Ob es Haedel oder Meyer Ist, das ist mir ganz egal! Was ich lobe, das ist solches: Daß vom Beifall du umgellt Mit der Sprize drohst des Dolches Dem der lehrt, was dir mißfällt! Die Jugend" brachte damals folgendes Gedicht von Borromäus:
Dem Prof. Reinfe ins Stammbuch Ei wie ist es doch bequem, Unrisfiert und angenehm Einem hohen Herrenhause, Das so fern vor Saus und Brause Aller Philosophenfragen, Denunzierend vorzutragen, Daß der Haedel wie sein Bund Lediglich ein Schweinehund, Der auf dieser schönen Erde Bürgertugend schwer gefährde. War ein Pfaffe so gelaunt Sätte niemand sich erstaunt Aber ein Hochschulprofessor Sollte doch wohl etwas besser Wissen, daß der Weisheit Hort Gans an einem anderen Ort: Daß dem Geist von Gottes Gnaden Nichts so schaudervoll kann schaden Als ein flägliches Geschrei Nach der lieben Polizei! Tut der Haeckel ihm genieren, Mag mit ihm er disputieren, Doch er rufe nicht den Staat Zu profaner Henferstat! Denn wir wollen feinen Henfer Für die Arbeit unsrer Denker- Widerlegung wollen wir Ganz mit offenem Visier: Wer sich das nicht leisten fann, Greife nicht von hinten an!
Gespenster am Sonntag inentivegten, unter der Patronang, der wenn er sich an die Aufmärsche des Proletariats nicht vergessen, daß es Schulzahulliniten, Frei
ein Atom stärkeren Anteil, aber dafür stehen sie, Ursache dieses Schweigens forschen, besonders wird wieder zu Kräften kommen und es wird Regierung, und erhalten dadurch offiziellen erinnert? Aus diesem Grunde versucht er sein bäder, Säuglingspakete, Stindergärten und helle Wien , im April. Charakter. Vor der Kirche blähen sich zivci große, Glück mit dem Schlagwort von der Entproleta Wohnungen gab! Und es wird darauf kommen- Haben sich die Grüfte geöffnet? Welchen schwarzgelve Fahnen und beim Ertönen der Horn- risierung" und scheut nicht vor einer soziologi- auch die, die jetzt im Gefolge der Macht schreiten Museen sind sie entflohen? Wo haben sie sich signale stehen die Mumien stramm und die schen Fälschung zurück, indem er dem Volfe ein- daß kein Kirchgang eine Aerzterechnung be bisher verborgen gehalten? Mit Trompetenschall Stämpfer für Lüge, Dummheit und Heuchelei reden will: Der österreichische Arbeiter ist kein zahlt und feine Kommunion die Sorge der und Trommelwirbel rücken sie an, die Medaillen präsentieren das Gewehr. Prolet...! teueren Schulbücher abnimmt..... der Monarchie blinken in der Frühlingssonne, Wissen die Menschen denn nicht, welch lüg- Sie irren, Herr Bundeskanzler, denn diese Darum glaubt feiner an das schöne Wort, die roten Generalsstreifen höhnen das Blut, das nerisches Spiel mit ihnen getrieben wird? Ich Mäßchen einer ständigen, bourgeoisen Terminolo- das ihr geprägt habt Befriedung". Denn zur durch ihre Schuld geflossen ist. Verwitterte Kom- spreche von jenen, die aus Ueberzeugung vielleicht gie ziehen beim Arbeiter nicht mehr! Für uns ist selben Stunde, da ihr es im Munde führt, arbeimandos brechen sich hohl an den Fassaden der Monarchisten sind. Sie mögen es sich gesagt sein nämlich Prolet ein Ehrenname geworden, der ten die Büttel eurer Furcht, verhaften, vernichalten Gebäude, aber der Schritt der dürftigen lassen: Kein Habsburger wird einen österreichi- über seinem ursprünglichen Sinn weit hinaus- ten Existenzen, nimmt das Sterben in unseren Reihen findet kein Echo. Mienen, ängstlich be- schen Thron besteigen, solange unser Land diese gewachsen ist. Proletarier sein bedeutet nicht nur Reihen grauenhaft zu. Was erfährt die Deffenthütet, daß kein Ausdruck sie verrate, Augen, Regierung hat. Sie wird eine Restauration unter Kinderreichtum, Armut und Not, sondern auch lichkeit, das Ausland davon? So gut wie nichts. schen auf den Nachbar gerichtet, ob er kein Spikel dem Vortvand der Friedensverträge hinausschie- Menschenliebe, werftätige Hilfe, und Opfertod! Denn die Polizeikorrespondenz hütet sich wohl, ist, Münder, fest verschlossen, damit kein unvor ben, sie wird vielleicht sogar die Habsburger - und nicht jeder ist ein Prolet, der ein Mittellojig- bei den Selbstmorden ein anderes Motiv als sichtiges Wort ihnen entschlüpfe so sieht das geseze( Landesverweisung usw.) aufheben so sieht das gesetze( Landesverweisung usw.) aufheben feitszeugnis voriveist!... Das wissen Sie selbst unbekannt" anzuführen. Und es sind fast durchspärliche Spalier aus, zwischen dem die Gespen- aber niemals werden die Herren auf ihre Posten und Sie wissen auch, daß keiner von den Schutz wegs Opfer der Feber- Revolution, die einem ster ihren Einzug halten. und Pöstchen verzichten, niemals auch werden sie bündlern um irgend eines materiellen Willens, qualvollen Hungertod dem gütigen Gasschlauch Der Raum vor der Michaelerkirche ist groß die Macht, die ihnen die Diftatur gab, freiwillig zur Waffe gegriffen hat, während Ihnen die vorzogen. Hinter den Prieſtern stehen die Nadegenug, um die Menge" zu fassen. Polizei- aus der Hand geben. Darum ist der schwarzgelbe Soldbücher Ihrer Formationen doch kein Ge- rer und wenn der Weihrauch verflogen iſt, erſtickt majore paradieren in ihren weißen Handschuhen Sput nicht allzu tragisch zu nehmen. Schlimmer heimnis sein werden?! Leichengeruch unseren Atem. und sorgen für die Aufstellung der Züge. Der ist es, daran zu denken, daß es vielleicht doch Ar- Aber zur Lüge fügen Sie auch noch den Ein neues Plakat zeigt einen großen, rot" Freiheitsbund"( oh geschändetes Wort...!) beiter gibt, die auf die Fahnen vom christlichen Diebstahl. Mit der Freiheit! Desterreich", schloß weißroten Ring, der innen die Worte trägt: iſt vertreten, Avordnungen der Eisenbahner Ständestaat hineingefallen und die in ihrer Ver- die Rede und es soll der neue Ruf des Freiheits- Bauern, Bürger, Soldaten. Ein Stück des Rin( brennt euch nicht der Rock am Leibe?), der che- zweiflung den heuchlerischen Friedensworten der bundes, nein, jedes Desterreichers werden. ges fehlt und dorthin weist ein Pfeil mit der malige Sachsendragoner, Abteilungen des frei- blutbefleckten Machthaver glauben. Daß einige Er wird uns helfen, nichts zu vergessen. Daß der Aufforderung: Arbeiter! Schließt den Ring! willigen Arbeitsdienstes und einige christliche hysterische alte Jungfern oder Knechtseelen ihre 1. Mai nun wieder ein Spiegelbild ,, bürgerlicher Wir schließen ihn nicht. Manche mag die Jugendverbände. Sie sind gekommen, um der verdrängten Komplere in Heil Dollfuß"-Rufe Ordnung" wird, mit Blumentorso, Praterfahrt Not zum moralischen Selbstmord treiben es Feber- Gefallenen zu gedenken, vor allem aber, abzureagieren versuchten, nimmt nicht Wunder. und Kinderausspeisung einmal im Jahre, die gehören Nerven dazu, Frau und Kind hungern um ihre Verbundenheit mit dem toten Karl Wiewohl auch hier der gewissenhafte Chroniſt übrige Zeit mögen sie hungern, war zu erzu sehen- troßzdem wird der Ring niemals geHabsburg zu dokumentieren und diese Feier ohne jegliche Schönfärberei registrieren muß, warten. Und doch wird der 1. Mai der Festtag| schloffen werden! zu groß ist die Kluft, zu tief unterscheidet sich sehr wohl von denen der letzten daß sich dieser Ruf nicht fortpflanzte, sondern der sozialistischen Arbeiter bleiben, so gewiß, wie ist der Riß, kein Glockenläuten tönt herüber, keine Jahre, wo sich einige Unentwegte vor der Kapu- im Umkreis von wenigen Metern erstickte. Muß wir auch unsere rote Fahne durch nichts beflecken Lüge vermag ihn zu überbrücken. Wenn wir ginergruft einfanden und der Allgemeinheit nur es dem Kanzler nicht etwas bang sein, wenn er lassen! Ihr könnt sie uns stehlen wir sind ihn einmal schließen ein mitleidiges Lächeln entlockten- diesmal an dieser Stummheit vorüberschreitet, wird er ohnmächtig. Ihr könnt sie durch Streuze entwei- Ich habe meinem Jungen das Plakat erflärt. nimmt die Allgemeinheit innerlich wohl nicht um nicht heimlich in stillen Stunden nach der hen wir sind todwund. Aber das Volt lebt. es H.( Wien .),
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