Seite 6

Freitag, 18. Mai 1934

PRAGER ZEITUNG Kunst und Wissen

Drei Großbanken gegen ihre Angestellten

was den tschechoslowakischen Staat und seine Regierung bedrohte oder beleidigen konnte".

Es ist also der Geist der Neuen Literatur", den man fürchtet und dessen Eindringen man ver hindern möchte. Aber dieser Geiſt ha. Flügel und fliegt über Mauern und läßt sich durch Schlösser und Verhaue nicht aufhalten... Die Macht der Juden in Prag   kann nicht so groß sein, daß das tschechische Außen- und Innenministerium dauernd nach ihrer Pfeife tanzen müßte. Wir sind sicher, daß auch die Tschechen noch erkennen werden, daß eine ruhige, offene und ehrliche Zusammenarbeit mit ihrem deutschen   Nachbarn für sie beffer und fruchtbarer ist als die Judenknechtschaft, in die sie sich einstweilen verblendet und willig fügen."

Union  , Eskompte und Länderbank lehnen Minimalforderungen ab. Protestversammlung des Bankbeamtenverbandes. Prag  , 17. Mai. Gestern fand im Voltshause ( Lidovy Dum) eine große, vom Verband der Want und Sparkassenbeamten einberufene Proteſtversammlung statt, die sich mit den neuerlichen angestelltenfeindlichen Aktionen dreier Großbanken befaßte. Die Direktionen der Union  , Estompie und Länderbank haben die von den Betriebsausschüssen vorgelegten lebenswichtigen Forderungen der Angestelltenſchaft abgelehnt. Das bedeutet, daß nach dem radikal durchgeführten weitgehenden Gehalts- und Versonalabbau eine wei tere Verschlechterung der Eristenzgrundlage der Beamten und Stoniiſten eintreten soll und die Bant leitungen insbesondere nicht gewillt sind, selbst die mehr als bescheidene Eristenz der Subalternen auf einigermaßen sichere Basis zu stellen. Es sell fein Rollektivvertrag abgeschlossen, keine Einreihung in das Schema durchgeführt und in diesem Jahr vorgenommen werden. Diese Saltung der drei Ban­fen hat natürlich große Erbitterung hervorgerufen und zwingt die Organisationen zur nachdrücklichsten Gegenwehr. Nachdem Verbandsobmann Genosse Waschak die VORANZEIGE: Versammlung mit einer furzen Einleitungsansprache eröffnet hatte, erstattete als erster Redner Dr. Revy

auch keinerlei Avancement

Die Zeitschrift dieser vornierten Freiheiten, die wie anfangs zitiert, längst durch Innen- und Außenministerium bis zum Jahre 1935 verboten ist, läßt sich wie sie selber sagt, durch Schlösser und Verhaue" nicht aufhalten. Sie erscheint samt ihrem Geiſt" ruhig weiter und liegt in der städti­schen Leschalle Prags   öffentlich auf. Es wäre durchaus im Interesse der Lesesaalbesucher, wenn aus dem Reigen der gleichgeschalteten deutschen Literaturzeitschriften eine verschwände, und durch eine der nicht gleichgeschalteten deutschen Zeit­schriften, von denen man sehr wertvolle immer noch vermißt, ersetzt würde.

( Eskompiebant) einen eingebenden Bericht über die Soldat

Die Walküre

Nr. 115

Schon in seiner Jugend beschäftigte er sich mit Sozio­logie und Sozialismus, wozu er sich aber rein ber­standes und nicht gefühlsmäßig einstellte. Er stellte sich gegen die Theorien des reinen Materialismus und vor allem gegen den Kommunismus. Beneš stellt die Als zweiter Maifestspielabend und als zweiter Demokratie über alles, da diese logischerweise auf Abend der zyklischen Gesamtaufführung der Nievolutionärem Wege zur Lösung der sozialen, wirt­belungen"-Tetralogic Richard Wagners schaftlichen und sozialen Probleme führen soll. Dr. wurde Mittwoch im Deutschen   Theater die Benes bekämpft ganz entschieden die Idee des Stände Walfüre" aufgeführt. Aber nicht mit dem gleichen oder Koporativstaates, welche der modernen Gesell­Glück und Erfolg wie unlängst das Rheingold  ". schaft feineswegs entspric Die Demokratie kann nur Denn diesmal war sowohl im solistischen als auch Strömungen gegenüber eventuell Eingeständnisse im enſemblemäßigen Sinne nicht alles festspielmäßig geraten. Aber geraten wäre es gewvejen, eine oder machen, die keineswegs antisozial sind und keine Ver­die andere Probe abzuhalten, um das musikalische klasse darstellen. Der Ansicht, daß vielleicht auch unser gewaltigung einer Nation, Rasse oder Gesellschafts­Fundament der Oper nachzuprüfen, gar wo es sich Staat der Welle des politischen Radikalismus nicht um eine festspielmäßige Aufführung und eine Wie wird ausweichen können, stellt Beneš die Tatsache dergabe des Werkes mit Gästen handelte. Dabei muß rühmend festgestellt werden, daß Prof. S3 ETT gegenüber, wie sehr sich die Einstellung unseres feine Walküre" jetzt nicht nur ganz souverän be- Staates von den uns begrenzenden Staaten und herrscht, sondern sie auch glutvoll und leidenschaftlich Nationen unterscheidet. In den Dienst des Staats­gestaltet, mit hinreißendem Schwung in den großen gedankens müssen alle staatlichen Inſtitutionen ge= Szenen des Werfes, und daß das Orchester seine ſtellt werden. große Aufgabe glänzend löst. Aber ohne einver Die nationale Einstellung sieht Beneš als die ständliche Probe mit Orchester und Solisten vermag natürliche Entwicklung des demokratischen Systems auch der beste Dirigent nicht höchste Vollkommenheit an, er stellt sich jedoch gegen jeden überspannten au erzielen. Als Wotan gastierte Stammersänger Nationalismus ein und ist für die Gewährung der Friedrich Schorr   aus Berlin  . Auch sein Walfüren berechtigten Forderungen unserer Minderheiten. Wotan ist durch jene darstellerischen und gesangs- Redner spricht dann über die große Bedeutung der fünstlerischen Mustereigenschaften gekennzeichnet, die Zusammenarbeit von Masaryk   und Benes nach der wir einem Rheingold- Wotan nachrühmen konnten: Revolution, über die Tätigkeit Beness auf der Fric­herrisches, selbstbewußtes Göttertum und vollkom- denskonferenz, über seine Leistungen in den verschic menste Beherrschung des Wagnerschen Sprechgesang denen Kommissionen des Völkerbundes in Genf   und tiles. Aber die Grenzen, die seiner nicht mehr über seine politische und fulturelle Einstellung zu jugendfrischen Stimme in der Höhe geſetzt sind, Frankreich  . Dann hebt der Referent noch die Bedens waren diesmal fühlbarer als unlängst. Troß allem tung hervor, die Minister Benes der Kleinen Entente  sah und hörte man eine Leistung von größtem künst beimißt. Zum Schluß des Vortrages lenkt der Redner lerischen Format und stärkster persönlicher Ausdrucks noch die Aufmerksamkeit auf die Ueberzeugung fraft, die das zahlreich erschienene Publikum zur Begeisterung zwang. Als zweiten Gast der Auffüh= Beness, daß die Entwicklung der Menschheit Fort­schritte macht und daß in enger Verbindung damit

rung sah und hörte man als Sieglinde Frl. Ella Soldat der Revolution die dieſe Partie ſchon einmal bei uns ge auch die wirtschaftlichen und politischen Probleme

Situation. Er betonte, daß das Programm der An­gestelltenvertreter, das als äußerst bescheiden zu be Koloman  zeichnen sei, den Banken keinen nennenswerten Mehraufwand auferlegt. Es ist eben deshalb unver Wallisch tennbar, daß die fategorische Ablehnung der For­derungen die Betonung eines prinzipiel­ten Standpunktes bedeutet, nämlich einer Versonalpolitik der freien Sand" wie sie verschiedenen Bankherren als Ideal vorschwebt. Deshalb die Ablehnung jeder kollektivver­traglichen Bindung seitens der Direktionen, darum auch die Ignorierung der berechtigten Minimalfor derungen des subalternen Personals. Als offenkun­dige Provokation muß die Art empfunden werden, tvie die Banten auf der anderen Seite den höheren Funktionären entgegenkommen.

von Paul Kéri

Eine volkstümliche Darstellung seines Lebens, seiner Kämpfe, seines heldenmütigen Sterbens

Erscheint demnächst! Bestellungen durch die Zentralstelle für das Bil­dungswesen, Prag   XII., Slezská 13

Gerichtssaal

Der Leitungsapparat der Eskomptebank kostet Nüchternes Ende einer Pressesensation

3. B. immer noch drei Millionen

und auch über die Dotierung der Funktionäre in den anderen Banten wäre manches zu sagen. Selbst der Pensionsfonds ist nicht sicher vor allerlei Un­ternehmungen der Gewaltigen. So konnte sich z. B.

ein Direktor

nach achtjähriger Tätigkeit Ruhegenüsse von 170.000 jährlich fichern, ein anderer dieser verdienstvollen Herren gar eine Pensionsrente von 240.000. Man vergleiche damit die ganz unzureichende Altersversorgung so vieler vorzeitig pensionierter Subalierner. Aber auch auf anderen Gebieten macht sich in zunehmendem Maße die Tendenz geltend, in rücksichtsloſeſter Weise aus den Arbeitnehmern herauszupressen, was sich eben herauspressen läßt. Dr. Repp besprach dann ein­gehend Punft für Punkt die vier Forderungen der Beamtenschaft( Kollektivvertrag, Einreihung ins Schema, Vorrückung und Einbeziehung der Vertrags­beamten in das Schema). Unter allgemeinem Beifall erflärte der Referent, daß die Beamtenschaft ent schlossen sei, den ihr aufgezwungenen Kampf durch­zuführen.

,, Untat Prager Gangster" entpuppt sich als fingierter Ueberfall.

fungen hat; eine Sängerin, die darstellerisch schablo- einer Lösung entgegengeführt werden können. Die nenhaft ist und stimmlich bei ständig unreiner fortschreitende soziale Entwicklung sei das beste Mits Intonation nicht recht befriedigt. Ein dritter te! zur Ueberbrüdung der Klassenkämpfe. Das beden­Gast, Frl. Frenc Zoltan, unsere einstige Stolo- tet aber gleichzeitig, daß die berechtigten Forderun­ratursängerin, war zur Verstärtung des Walküren gen der Arbeiter und Seleinbauern erfüllt werden Ensembles herangezogen worden. Unter den heimi müssen und auf dieſer Ueberzeugung muß die In­schen Solisten hatte ischer als Siegmund einen nen- und Außenpolitik des Staates aufgebaut werden. besonders guten Abend; er blendete nicht nur ſtimm Der Abend wurde durch eine kurze Ansprache des lich, sondern ging auch darstellerisch aus sich heraus. Dozenten Dr. Chalupny über Beneš als Sozio­Sehr tonschön sang Andersen den Sunding und loge beendet. als tonedle Brünhilde   bewährte sich Frau Mer= E. J.

fer.

Aus der Partei

Das reichsdeutsche Theater Bezirksorganisation Prag  . Pfingstfahrt nach fommt auf den Hund. Die Kassenrapporte sind ebenso Scheleſen( Ordner). Abfahrt am Samstag, den zum Beispiel einst fünſtlerisch tonangebend im Spätere Züge: 17.11( Denisbahnhof), 20.35( Wil­19. Mai, Wilsonbahnhof, 14.38 Uhr, bis Melnik. troftlos wie die fünstlerischen Bilanzen. Bühnen, die

Jugendbewegung

Theaterbetrieb Berlins   waren, spielen heute Gro- sonbahnhof). schenlustspiele und verstaubte Operetten. Die ,, natio nalen Dramatifer", die aufgebrochenen Gestalter einer neuen Zeit", haben sich, bis auf ganz wenige Sozialistische Jugend, Kreis Prag  . Pfingsten: Ausnahmen, als flägliche Mieten, als dilettantische Scheleſenfahrt. Zuſammenkunft: 2 Uhr, Wilson­Gesinnungsstammler erwiesen. So ist die Situation bahnhof  , oder halb 5 Uhr. Denisbahnhof. Kosten: im Augenblid. Und wie wird es werden? Noch 20 bis 30. Sturmfalfentreffen: Zusammen schlimmer: funft 2 Uhr, Wilsonbahnhof. Kosten: 50 bis 60. Das Reichstabinett hat am Dienstag das Der Funktionärkurs findet heute nicht statt, son­neue Theatergese verabschiedet. Nach ihm dern erst Donnerstag, den 24. Mai. werden die deutschen Theater zur Erfüllung ihrer| SJ. Sozialpolitische Sektion. Freitag, den 18. öffentlichen Aufgabe unter Führung des Bropa- Mai, um halb 8 Uhr im Parteiheim in der Natio gandaministeriums zuſammengefaßt" werden. nalstraße weiter Einführungsvortrag in die So­Pflicht! Alle Mitglieder sind willkommen! zialpolitik. Erscheinen der Sozialfunktionäre ist Pfingstfahrt nach Wegstädtl   am Samstag um 13 Uhr Jung und Rotfalken versammeln sich zur tag um 18 1hr wieder am Wilsonbahnhof zurück.

theoretisch in der Lage, auch nach dem Talent zu Bisher waren die Theaterdirektoren wenigstens fragen. Damit ist es jetzt vorbei. Jebt kommen die Hafenkreuz- Dramatifer in Reinfultur.

Vereinsnachrichten

Ortsgruppe Prag  .

Prag  , 17. Mai. Es ist kaum einen Monat her, daß die hiesige Sensationspreise in dreispaltigen Titeln ihren Lesern eine erschreckliche Nachricht auf tischte. Prager   Gangster an der Ar­beit" war noch der zahmste Titel. Und dann folgte eine entsprechend saftige Schilderung, wie der 21jäh­tige Kellner Prokop Wiedemann auf der Klein­seite von seiner Quartiersfrau Kohout in besin nungslosem Zustande, mit einem Sinebel im Munde Armen" aufgefunden worden sei. Der Aermſte ſei und blutigen Verlegungen an Kopf, Hals und erst nach längeren Bemühungen wieder zu sich ge- in Zukunft nichts mehr aufführen können, was nicht Das sagt alles. Die deutschen Bühnen werden fommen. Darauf bezichtigte er seinen Stameraden den alleinseligmachenden Stempel der Partei­Ottofar S. des räuberischen leberfalles. bonzofratie erhält. Nicht das künstlerische Sönnen, Die Polizei nahm Ottofar S. nach furzer Zeit sondern das Partei- Mitgliedsbuch wird die Voraus- 30 Minuten am Wilsonbahnhof und sind am Diens­feit und wieder gab es eine Sensation: Der Pra- setzung dramatischer Erfolge sein. aber noch die Camelots diesen Schlager ausriefen, ger Gangster festgenommen." Während hatte schon der Ueberfallene" auf der Polizeidirek tion das Geständnis abgelegt, daß der Gangster" Ottofar S. unschuldig sei und er, Wiede In tschechischer Sprache sprach dann als zweiter mann, den ganzen leberfall nur fin Referent Herr Rubes( Länderbank) der den unge- giert habe. Die Polizei glaubte ursprünglich völ heuren sozialen Druck betonte, dem hente alle Arbeilig der Behauptung Wiedemanns, daß Ottofar S. an tenden unterworfen sind. Er befaßte sich mit den der Wohnungstüre angeläutet habe, als Wiedemann sozialen Mißverhältnissen im Bantivesen überhaupt allein zu Hause war, ihn beim Oeffnen der Türe und illustrierte sie durch Beispiele aus der Wirtschaft überfallen und mit Sieben und Stichen übel zuge­der Länderbanf.( Funktionärverträge, Pensionsver richtet habe. Dann habe er ihn gefejjelt und gefne­hältnisse, Ueberstundenarbeit). U. a. ivies der Refe­belt und der Quartierivirtin aus der Kommode 150 gestohlen. Auch die Sparbüchse einer Untermie rent auf den Mißstand der sogenannten Volon­terin der Frau Kohout mit einem Inhalt von 130 täre" hin, die monetelang ohne Entlohnung Dienſt habe er mitgehen lassen. Die Beschuldigung gegen machen und dann für 500 bis 600 arbeiten Ottokar S. war so glaubhaft vorgebracht worden, müssen. Unter diesen Ausgebeuteten sind oft hoch daß die Polizei dessen entrüsteten Unschuldsbeteue­qualifizierte Kräfte. Nach diesem Referat überbrach­rungen vorerst feinen Glauben schenkte. Erst als er ien Vertreter der Agrarbank- und Anglo- einen absolut sicheren Alibibeweis erbrachte, nahm bantbeamten die Grüße und die Erklärung man den Anzeiger Wiedemann ins Strenzverhör. absoluter Solidarität mit den um ihr Recht fämpfen- und fiche da die Widersprüche in seinen Aus­den Kollegen. Sodann nahm die Versammlung ein- sagen häuften sich mehr und mehr und schließlich stimmig eine Resolution an, die in nachdrück- legte er ein volles Geständnis ab. lichster Weise vor der gesamten Oeffentlichkeit Ver­wahrung gegen das rhcksichtslose und unsoziale Vor­gehen der Bankdirektion einlegt und den Willen zur Abwehr zum Ausdruck bringt. rb.

Tödliches Unglück vor der Hauptpost

Auto überfährt Radfahrer. Gestern gegen 5 Uhr früh stieß ein Auto der bekannten Fischhandlung Vanha den 31jährigen Zimmerer Josef Hanz, der auf einem Fahrrad durch die Heinrichsgasse fam, nieder. Hanz wurde schwerverletzt auf die Klinik Prof. Jirasek   gebracht. Sein Zustand wird für Hoffnungslos gehalten.

Verbotene Hitlerliteratur im Städt. Lese­jaal. Die Leipziger Zeitschrift Die Neue Litera| tur", die das deutsche Schrifttum völkisch erneuern

Wiedemann selbst hatte die Spargroschen der beiden Frauen entwendet und dann im Steller ver­stedt. Wiedemann selbst hatte sich dann mit einem Rasiermesser Schmittwunden zugefügt und sich mit einem Fleischklopfer etliche Beulen im Gesicht fabriziert. Wiedemann selbst hat sich schließlich einen Senebel in den Mund gesteckt und sich. so gut es gehen wollte, gefesselt. Er hat den räu­berischen Ueberfall vorgetäuscht, um nicht zum Militär zu kommen! Wie sich der junge Mann das eigentlich vorgestellt hat, ist ein Rätsel. Er stand vor der zweiten Affentierung und wollte nicht einrücken. Er glaubte, durch Fingierung eines Ueberfalles auf irgendeine rätselhafte Weise der Aſſentierung zu entgehen. Deshalb bezichtigte er sfrupellos einen Kameraden eines Verbrechens, das diesen, wenn er nicht zufällig sein Alibi hätte nach­weisen können, vor die Geschworenen gebracht und auf viele Jahre hinter Schloß und Riegel gesetzt hätte.

TOURIS

Dichterabende des Schulverbandes deutſcher Gruppe: tofahrt from Majary!

Schriftsteller. Der Schußverband deutscher Schrift bahnhof um 17.20 Uhr. Fahrt nach ſteller in der Tschechoslowakei   veranstaltet in Ge­Faltenau. Uebernachtung. Wanderung meinschaft mit den literarisch künstlerischen Vereinen Eger. 2. Gruppe: Abfahrt vom Concordia", Literarisch fünstlerischer Verein". Wilsonvahnhof um 11.56 hr. Fahrt nach Eger. Klub deutscher   Schriftstellerinnen" und La Scéne" Busammentreffen mit der 1. Gruppe und gemein­zwei weitere Dichterabende. Am 25. lieſt in der same Wanderung und Besichtigung Egers, Fran­Urania" Alfred Wolfenstein   aus eigenen zensbad, Königswart, Marienbad   und Tepl  . Qu Werken und am 30. Mai, ebenfalls in der., llrania", sammenfunft immer eine halbe Stunde vor Abfahrt Silde Maria Kranz, gleichfalls aus eigenen des Zuges vor dem Bahnhofe. Führer: Plov. Werfen. Bisher haben die fünf genannten Vereine bereits drei Dichterabende veranstaltet. Die Ver­anstaltungen werden im Herbst fortgesetzt werden.

Freitag, den 18. Mai, abends halb 7 Uhr: Sieg­Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. fried, Gastspiel Stammersänger Pistor, Ringzyklus III, D 1. Samstag, halb 8 Uhr: Die Blume von Sawa i", B 1.. Sonntag, 6 Uhr: Göt terdämmerung", Wagner- 3yflus IV," Gast­spiel Kammersänger Gotthelf Pistor, C 1.-

-

Spielplan der Kleinen Bühne. Freitag, 8 Uhr: Der eingebildete stranke", Kulturverbandsfreunde und freier Verkauf.- Sams tag, 8 Uhr: Migo vom Montparnasse  ". Sonntag, 3 Uhr: Die Inse 1". 8 1hr: Stra Benmusit".

Vorträge

Beneš als Staatsmann

Vortrag des Gesandten Fierlinger.

Anläßlich des fünfzigsten Geburtstages des Außenministers Dr. Benes   hielt der tschechoslowakische Gesandte aus Wien  , Zdenek Fierlinger  , am 17. Mai

Der Film

Die Finanzen

des Propagandaministers

im Dritten Reich   frischen sich durch die Bezüge aus den Prager   Kinokaisen immer wieder auf. Wenn es ihm einfallen sollte, Stinkbomben nach Prag   zu schicken, würde man sie ihm vermutlich nicht bezah= len, um sie zum Mißvergnügen des Publikums öffent lich zum Plazen zu bringen. Aber Filme, die wenis ger harmlos und noch weniger angenehm sind als folche von Herrn Goebbels   viel besser lieferbare

Ware fauft man ihm ab, um sie aufzuführen. Das neueste Ergebnis des unseligen Handels ist ein Bildstreifen mit dem Titel Die Finanzendes Großherzog 3", der angeblich nach einem Roman von Frank Heller gedreht ist, aber wer auch nur eine Seite von diesem firen Kriminal­geschichtenschreiber gelesen hat, der weiß, daß er un möglich etwas so Plumpes und Witzloses wie die Handlung dieses Films zustandegebracht haben kann. Die Berufung auf Frank Heller ist eine Ausrede. fung ſtumpfsinniger Clownspäße und Kitschszenen, Denn es handelt sich wieder einmal um eine Anhäu­die nach Weisungen der braunen Filmobrigkeit her­

Sente vergos; er, vor dem Senat Noset des im Sozialinſtitut der Tschechoslowakischen Republik gestellt, die Zuschauer verrohen und verblöden sollen. hilft, ist vom Prager   Innenministerium mit Zu Verbrechens der fälschlichen Bezichti einen Vortrag mit dem Thema Dr. Venes als Herr Victor de So wa als schnoddrig- schmachtender Stratmann und die ſozialen Gesichtspunkte ſeiner

Politit".. Der Redner führte zuerst an, daß die Umgebung,( die vermutlich ein braunes Protektionsfind iſt) füil­ner Possenreißer und eine unsägliche blonde Dame in der Benes aufgewachſen ist, schon die Grundlage len die Rollen der traurigen Komödie aus. seines Charakters und seiner Gesinnung gebildet hat.

flagt, reichliche Tränen. Das half ihm aber wenig. ner 1935 in der Tschechoslowakei   verboten. Dieses Der Gerichtshef erkannte ihn im Sinne der Anklage Verbot benußt die Zeitschrift zur Behauptung, daß schuldig und verurteilte ihn zu vier Mona man in ihren Seiten niemals etwas finden konnte, tenschweren kerters unbedingt. rb. Bezugsbedingungen: Bei Zuſtellung ins Haus oder bei Bezug durch die Poſt monatlich 16.- vierteljährig 48.-, halbjährig 96.-, ganzjährig 192.-.- Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Rüdstellung von Maniskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.- Die Beitungsfranfatur wurde von der Bost- und Telegraphen direktion mit Erlaß r. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt. Druderei: Orbis". Druck, Verlags- und Beitungs- A.- G., Prag.

-

-

-cis­