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Donnerstag, 31. Mai 1934

ihm das gebot eines Austausches der Ukraine   naten noch Vorbereitung des imperialistischen| ten sich die Kommunisten für Mussolini   gegen gegen den Korridor. Rosenberg juhr nach Krieges"? Die Forderung nach einem Bündnis Frankreich  . Wenn die russische   Regierung London   und buhlte um die Freundschaft Eng- gegen die fascistischen Mächte, nach dem Ausbau lands. Hitler   verkündete aller Welt, daß er des Völkerbunds in dieser Richtung haben tonsequent sein und ihre neue Politik wirt­auf Vorposten gegen den Bolschewismus stehe wir das nicht gestern noch als reinsten Sozial- lich zum Erfolg führen will, dann wäre es höchst und zu jedem Kreuzzug gegen Rußland bereit fascismus" beschimpfen hören? Wurde der De  - an der Zeit, daß sie restlos auf die bloße Agita fei. Immer lauter äußerte die deutsche Presse rufung auf Engels und die Politik der Erſten tion verzichtete, ihre bankrotten Filialen zu ihre Sympathien für Japan  , immer flarer wur. Internationale nicht mit eben so oberflächlichen sperrte und nicht nur die Brüde au den gewisse diplomatische und rüstungspolitische wie jejuitisch- talmudistischen Tüfteleien der kom- Frankreich  , sondern auch die zur so. Zusammenhänge zwischen Tokio   munistischen Theoretiker geantwortet? Noch wäh- zialistischen Arbeiter flasie und Berlin  . Die deutsch  - polnische Verständi. rend des österreichischen Bürgerkriegs erponier- Europas   juchte! gung setzte den Schlußstein unter diese Entwick fung. Nun mußte Rußland   handeln, wollte es nicht Sitlers und Pilsudstis Zeche bezahlen.

Rußland   braucht in Europa   Frieden, denn es wird in absehbarer Zeit in Asien   angegriffen werden. Rußlands   Interessen decken sich mit denen Frankreichs  , das den Frieden ebenfalls braucht, fie ftoßen auf den Kriegswillen Deutsch  . lands und die Abenteuerlust Italiens  ( mit dem Moskau   sich solange glänzend verstanden hat, als ihm daran lag, da; Europa   ein wenig durchein­andergewirbelt werde). Das russisch- französische Bündnis und als seine beste Form die Zufam. menarbeit beider Mächte in Genf  , lag auf der

Hand.

Daß Rußland   zugegriffen hat, daß es Frankreich   nicht nach einem alten Schema und nicht nach agitatorischen Gesichtspunkten, sondern sehr realpolitisch als den stärksten Faktor der antifascistischen und der Friedenspolitik in Europa   einzuschäßen und demgemäß; zu handeln beginnt, ist ein entscheidender Fort. schritt. Auf der Linie dieser Politik fann Sowjetrußland zu praktischem Einfluß auf die Geschicke Europas   kommen, kann das Gewicht der 170 Millionen Menschen, von denen Litwi now in Genf   gesprochen hat, kann das ökono mische Gewicht der größten Landmacht der Erde gegen die fascistischen Eroberungspläne und für ein neues Europa   wirken.

Aber auch der französischen   Außen­politik eröffnen sich nach den langen Mona­ten einer trostlosen Vereinsamung Aussich. ten in eine Politik, die mehr ist als der ängst liche Rückzug hinter den Festungswall zwischen Belfort   und Dünkirchen  . Wenn Frankreich  europäische Politik machen will- und nur durch eine europäische Politik, nicht durch eine rein französische Außenpolitik kann es Hit lers Pläne durchkreuzen und Mitteleuropa   retten -so braucht es einen starken und verläßlichen Partner, der England bisher weder sein wollte, noch auch sein konnte. Nun fann Frankreich   die. sen Partner haben. Wenn man am Quai d'Orsay die Zeichen der Zeit versteht, wird man jetzt nicht bei den Reden, Projekten und Resolutionen

Die Enthaftungen in Österreich  

Wie sie wirklich aussehen

Nr. 125

Nicht vor das Standgericht

Die drei Schutzbündler, die am vergans genen Samstag in Wien   wegen des Wersens einer Handgranate in eine Barade der Sturmscharen verhaftet worden waren und vor das Standgericht gestellt werden sollten, kommen in die ordentliche Untersuchungshaft. Das Standgericht hat sich für unauständig erflärt.

Eine tschechische Bibliothek in Wien   wird von Heimwehren geraubt. Wie Večernit Právo Lidu" berichtet, ist in Wien   von Heimwehrleuten eine tschechische Bibliothek vertvästet und sind die Bücher weggeführt worden. Es handelt sich um die Bibliothek der tschechischen Minderheit im 20. Wiener Gemeindebezirk, deren Eigentümer der Bildungsverein ,, Nová doba" war. Obzivar dies ser Verein nicht aufgelöst worden ist, erschienen dieser Tage vor der Bibliothek Ueberfallautos, Heimwehrler drangen in die abgesperrte Bücherei ein, verwüsteten das Lokal und führten die ganze Bücherei auf den Autos weg. Ein Teil der Bücher wurde gestohlen, ein Teil tonfisziert und den Rest erhielt ein Herifaler Verein.

Steuerreform in Frankreich  

In den lezten Tagen sind eine An-| Prozesses, den die Regierung Dollfuß der Sozial.  zahl führender Sozialdemokraten aus den demokratic machen wollte, zweifellos fallen gelas­Dollfuß- Sterfern entlassen worden. Dazu sen worden, denn die Regierung weiß sehr gut, wird dem OND aus Wien   berichtet: daß dieser Prozeß ihr übel bekommen wäre. Die Vor allem ist festzustellen, daß die Saft Saftentlaffungen eine halbe und verlegene entlassung sozialdemokratisajer Mandatare bei Maßnahmebeweisen ganz flar, day; in Wahr weitem nicht jenen Umfang erreicht, den die er heit niemals ein gefeßlicher Grund vorlag, die sten Nachrichten erwarten ließen. Eine Reihe ſozialdemokratischen Führer zu verhaften und fo­fozialdemokratischer Führer, insbesondere Bürger- lange im Kerfer zu halten. Erst recht ist die Fort meister Seitz, Stadtrat Danneberg. General Kör- dauer der Haft bei einigen von ihnen die nackteste Paris  , 30. Mai.  ( Havas.) Die Regierung ner, die Abgeordneten Sever und Gabriele Proft  , Willfür. unterbreitete gestern dem Präsidium der Kammer General Schneller. Chefredakteur Braunthal und Die aus der Haft Entlassenen stehen übri- einen Entwurf für die Steuerreform. Das Haupt­viele andere befinden sich noch immer im Kerler. gene unter strenger Polizeiaufsicht. Das Telefächlichste Merkmal dieser Reform ist die Verein­Auch die Nachricht von der Freilassung des Dozen- phon wurde ihnen abgeschaltet, die Post wird fachung der Steuerpraris einerseits durch die Zu­ten Friedjung hat sich als Falschmeldung erwies ihnen durch die Polizei zugestellt, sie dürfen kein sammenziehung einiger Gebühren, andererseits sen. Zwei der Freigelaffenen", die Stadträte Staffeehaus oder sonstiges öffentliches Lolal be- durch die Beseitigung gewisser Steuern. Weiter Weber und Seiser, wurden sofort ins Konzentra- inchen, kein Auto benüßen, Wien   nicht verlassen. werden durch diese Reform einige Steuern wesent­ionslager Wöllersdorf gebracht. All dies er Ihr Haus wird ständig überwacht, Kriminal- lich herabgesetzt und andere nicht erhöht. Danneberg unmöglich eine andere Anklage ers scheint umso willkürlicher, als gegen Seiß und beamte vifitieren ihre Wohnung, außerdem müs Danneberg unmöglich eine andere Anklage er sen sie sich täglich bei der Polizeidireftion melden. hoben werden kann, als gegen die übrigen Mit Bei einem der Haftentlassenen drangen Montag glieder des sozialdemokratischen Parteivorstandes, abend, wenige Stunden nach seiner Freilassung, von dem ein Teil jetzt enthaftet wurde; auch die mehr als ein Dutzend Wachleute ein, durchsuchten jekt noch im Sterter Festgehaltenen wird das Re- lang die ganze Wohnung und benahmen sich sehr gime Dollfuß niemals vor Gericht zu stellen brutal. Die Ursache war, daß man die Wohnungs­wagen. Die Legende vom Hochwerrat" der So- front beleuchtet gesehen und der Scharfsinn der entlarvt und die Absicht eines großen politischen vermutet hat." zialdemokraten ist durch die Enthaftungen bereits Polizei sofort eine Versammlung in der Wohnung

Eine Niederlage des Systems Dollfuß

So war das Regime genötigt, eine weitere Frist

In der Hauptsache werden die Einkom men und Lohnsteuer eine Sens fung erfahren. Durch die Herabsetzung der Er­eine Sentung der Produktionspreise in der Indu­werbsteuer in der Industrie und im Handel soll strie und dadurch auch eine Senfung der Markt­Preise herbeigeführt werden. Schließlich beinhaltet die Reform ſtrenge Maßnahmen zur Berhinde­rung der Steuerhinterziehungen und außerdem zahlreiche andere Maßnahmen, die es ermöglichen, so weit wie möglich. alle versteuerbaren Beträge zu erfassen.

Fettversorgung

zu setzen, innerhalb deren offenbar der Druck mit allen Mitteln verstärkt werden soll. Aber die Dem OND wird aus Wien   berichtet: Das österreichischen Arbeiter, die dem System dieses in Deutschland  System Dollfuß   muß zum erstenmal eine Nieder- erste offene Eingeständnis einer Niederlage abge= Berlin  , 30. Mai. Die Reichsstelle für Ge­lage eingestehen das und nichts anderes bedeutungen haben, werden sich auch weiterhin nichi tet die Verfügung, daß der Termin zum Eintritt beugen! treide, Futtermittel und sonstige landwirtschaft­liche Erzeugnisse teilt mit, daß die gegenwärtige in die neue fascistische Einheitsgewertschaft" Welchen Charakter übrigens die Einheits­Devisenlage Deutschlands es nötig mache, Vor­vom 15. Juni auf den 30. Juni verlegt wird gelverkschaft" hat, geht am besten daraus hervor, Begründet wird diese Maßnahme offiziell damit, daß jie joeben beschloffen hat, forporativ der Va forge für die Sicherung der Fettversorgung der daß die Zeit zu kurz gewesen sei, um den frühe- terländischen Front", also der politischen Zwangs- angestrebt, den Bezug ausländischer Delfrüchte Bevölkerung zu treffen. Zu diesem Zwecke wird en Mitgliedern der aufgelösten freien Gewert organisation der Regierungsgruppen beizutreten. angestrebt, den Bezug ausländischer Delfrüchte und Delfämereien fotveit nur möglich von der Hebertritt zu ermöglichen. Als ob die industrielle schaften in den entlegenen Gebirgstälern" den jeweiligen Devisenlage unabhängig zu machen und Arbeiter- und Angestelltenschaft, um die es sich ihre Bezahlung durch Lieferung von deutschen Die Genfer   Ereignisse zeigen, wie rich handelt- denn die Landarbeiter sind in diese Aus Tirol wird dem OND berichtet: Zu Waren vorzunehmen. Die hiezu notwendigen tig die europäisches onzeption des Pseudo- Gewerkschaft gar nicht eingereiht in Pfingsten fanden sich etwa tausend Personen als Maßnahmen bilden Gegenstand eingehender Prü­demokratischen Sozialismus, den entlegenen Alpentälern zu finden wäre! Ausflügler an den Ulfern des Reintalersees cin. fung durch die beteiligten Stellen. Zur Sicherung wie demagogisch und dumm die Agitation der Eine dümmere Ausrede konnte den Herren in Es wurden Zelte aufgeschlagen, die die Aufschrift des angestrebten Zieles ist es notwendig, für eine Stommunisten ist. Wieder einmal, aber gröber als ihrer Verlegenheit gar nicht einfallen! Die Wahr Wallischhaus"," Rennerhaus" usw. trugen. gewiffe Uebergangszeit den Abschluß von Ein­heit ist, daß sich die österreichischen Arbeiter Rote Fahnen wurden gehißt, brennende Drei- laufstontratten im Auslande anzusetzen. Demge= jemals hat die russische Politik selbst die und Angestellten in ihrer über Pfeile und Sowjetsterne schwammen im Wasser, mäß wird die Reichsstelle Delfrüchte und Del­agitatorischen Schlagworte der Kowältigenden Mehrheit geweigert die Internationale und andere sozialistische Lie- famen ausländischer Provenienz der Zolltarife mintern Filialen bloßgestellt. haben, trop allen Berlodungen der erflangen. Besonders bemerkenswert ist, daß 13 bis 17( mit Ausnahme von Kopra  ) mit ſo­Die Orientierung der sozialistischen   Politik auf und allen Drohungen in die fascisich auf dem anderen Ufer Heimwehr   befand, die fortiger Wirtung bis auf weiteres nicht überneh­Frankreich war das nicht vor wenigen Mo- stische Gewerkschaft einzutreten. jedoch nichts zu unternehmen wagte.

stehen bleiben.

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Rote Pfingsten in Tirol

men.

sten. Ich mußte mir mehr als einmal die Augen| regt, wenn ein Fremdstämmiger sie berührt. In| Republitanerin, freilich nicht in der alten, der zu wischen, so rührend waren seine Worte. Er sprach meiner Jugend wäre es mir doch nie in den Sinn fanumengebrochenen Republik. Hat es mich doch vor Mutter, die allen als leuchtendes Beispiel voran- gönnen. Ich erinnere mia) gut, wie ich litt, wenn Juden. gehen muß, und ich fand mich wieder in seiner be- ich einen pflegen mußte. Die Geilheit, die aus redten Schilderung dieser hehren Gestalt. Die seinen Augen sprach, ekelte mich an. Obwohl ich vermert. Das hätte den Herrn Juden so passen Enizückend war auch die Idee mit dem Sicht­Roman von Hermynia Zur Mühlen   schmuuden Uniformen der SA. und SS.   verliehen damals, in meiner Unschuld, noch gar nicht wußte, tönnen, ins Ausland zu entwischen und ihr ge­allem eine wundervolle Feierlichkeit. Ich fühlte wie scharf diese Menschen auf arische Frauen sind. stohlenes Geld mitzunehmen! Uns zu berauben, aufrichtige Lieve für diese tapferen Burschen, die Es ist mir auch unverständlich, wie ein deutscher die wir ihnen Jahrhunderte hindurch Gastfreund­Frau Doktor Feldhüter erzählt laut jahrelang verfolgt und von den einden meuch Mann eine Jüdin heiraten kann. Der Apotheker schaft bezeugt haben. Nur bei einem hätte ich gern Mein lieber Mann, mein guter, fluger lings überfallen und ermordet worden sind, und vom Blauen Engel" hat eine jüdische Frau, und Arthur, wie recht hat er doch mit seinem Ab- die nun endlich als Sieger vor uns stehen. Ich ich fand, daß man eigentlich sein Geschäft boykot- gesehen, daß er ins Ausland flieht: beim Doktor Bär. Sein Haus ist wirklich hübsch und hat eine warten" gehabt. Nur wer sich in Demut und mußte auch an den Samstag vor einer Woche den- tieren müßte. Da aber seine Apotheke gestern ( Geduld in Gottes Ratschlüsse fügt, wird belohnt, fen, an den Judenboykott. Wie die SA. vor dem Nachtdienst hatte, wurde er diesmal noch verschont. o gute Lage. Und jetzt, da mein geliebter Arthur schon hier auf Erden. Ich habe ja nie etwas vom Warenhaus aufmarschierte.( Uebrigens babe ich während des Gottesdienstes mußte ich daran den zusagen den ganzen Gau   beherrscht, als Arzt Leben verlangt; mir hat es immer genügt, einen mir vor einer Woche doch noch dort ein neues ten, und mir fiel ein, ob nicht am Ende die Frau selbstverständlich, hätten wir uns dieses Haus gui braven Wann und eine gehorsame Tochter zu Sommertleid gelauft, die Preise waren dermaßen Generalin, die Mutter der Frau Major, auch leisten können. Aber so sind diese Juden, wie die haben, mein bescheidenes Heim, das ich mit so viel niedrig, daß es eine Sünde gewesen wäre, es nicht irgendwie jüdische Ahnen hat. Das würde ihr Be- Wanzen; sie gehen und gehen nicht fort. Ich weiß, Liebe und Freude besorgt habe. Ich war nie wie auszunüßen.) Der Besitzer hatte, feig wie nun nehmen mir gegenüber erklären. Ja, der Boh- daß es dem Doktor Bär nahegelegt wurde, die andere, die große Ansprüche ans Leben stellen, und die Juden schon einmal sind, alle Rolläden her- kott war schön, leider gibt es hier nur drei jüdische Stadt zu verlassen, doch kümmerte er sich nicht eben deshalb darf ich mich, jetzt, da alles so herr- untergelassen. Nur ein Ausläufer hatte sich ver- Geschäfte. Wie herrlich muß es erst in Berlin   und darum. Mich regte das furchtbar auf, aber Arthur lich gekommen ist, mit gutem Gewiffen freuen. Es spätet und versuchte, unbemerkt aus dem Ge- den anderen Hauptstädten gewesen sein. Ich beruhigte mich: iſt eine Lust zu leben, ein Glüd, daß uns alles bäude herauszugelangen. Aber unsere waderen mußte lachen wie ein Kind, als von den Flug- Wenn er die Krantenfassenpatienten ber SA.- Leute erwischten ihn und er erhielt eine tüch geugen die vielen weißen Bettel geflattert tamen, liert," sagte er, so wird ihm nichts anderes übrig tige Tracht Prügel. Es war ein drolliger Anblid. die zum Bontott aufforderten. Aber ich empfand bleiben, als das Haus aufzugeben. Wer hat denn Wie schön war heute der Gottesdienst! Ich unter der Menge erkannte ich auch diese verrückte auch ein leiſes Gefühl des Stolzes: sogar die heute den Mut, zu einem jüdischen Arzt zu gehen?" traf die Frau Major vor der Kirche, und sie hat Claudia; ſie ſtand da, wie zu Stein erstarrt, Lüfte sind uns untertan. Uns! Wie schön ist es Das stimmte auch. Nach dem fünften März mich, zum erstenmal ſeit unserer Bekanntschaft, totenblah. Neben ihr war diese schreckliche Toni, doch, sich eins mit dem ganzen Volte, mit allen war unser Sprechzimmer immer ganz voll. End­schon von weitem gegrüßt, ohne meinen Gruß ab- die ich immer nicht leiden konnte. Sie hielt Clau- Schichten, zu fühlen. Ein einiges Deutschland  , lich hatten die Menschen erkannt, wer der beffere zuwarten. Sie hat auch, das ſah ich genau, ihre dia am Arme feſt. Einmal sah es aus, als wollte das geſchloſſen gegen den inneren und äußeren Arzt ist. Zum Dottor Bär gingen nur noch ein paar Mutter, die Frau Generalin, am Aermel gezupft, Claudia vorſtürzen, aber Toni zog sie fort. Feind steht. Und all das verdanken wir schäbige Proleten, und diese dumme Gräfin Agnes. jie möge ebenfalls grüßen, aber die alte Frau hat Schrecklich sind diese Aristokratinnen, degeneriert, unserem großen Führer! Sein Bild hängt in Aber auch bei der wird schon etwas nicht stimmen. in die Luft gestarrt und sich nicht gerührt. Es ist nervenſchtach, nicht einmal eine harmlose Val- unserer Wohnstube, und ich kann mich nicht fatt- Man tennt ja die Tugend dieser Aristokratinnen. doch traurig, wenn ein alter Mensch plößlich gerei tönnen sie mitanschen. Ueberhaupt dieſe ſehen an den durchgeistigen edlen Zügen. Ein Ihre Männer fönnen sie nicht befriedigen und schwachsinnig zu werden beginnt. Mein lieber Claudia; die dürfte eigentlich gar nicht in der Par- Mann des Volkes, tein Kaiser, tein Fürst, ein dann ist so ein jüdischer Hauslehrer da, na man Mann und meine gute Lieselotte waren mit mir in tei ſein. Sie soll in der Nervenheilanstalt etwas schlichter Mensch, der es so weit gebracht hat. Das kann sich ja das Ergebnis denken. Ich habe ja ti­ichön und jo erhebend über die unblutige Revolu- bereits dafür gesorgt, daß die Sache bekannt wird. immer und immer die wahre Größe erkennt, auch eine echte Deutsche aussieht, deshalb weigerte td) die Stirche gekommen, und der Pastor predigte so mit einem jüdiſchen Arzt gehabt haben. Ich habe iſt ja eben die Straft des deutschen   Voltes, daß es mer gefunden, daß die Gräfin Agnes nicht wie tion, die sich vor unseren Augen vollzieht, über die ir brauchen keine Frauen, die so schamlos sind, wenn sie im schlichten Gewand auftritt. Ich habe mich seit Jahren, mit ihr zu verkehren, obgleich fie Reinheit der Gesinnung, von der unsere Führer mit Fremdstämmigen zu... Es ist mir unbe- ja nie den Kreis der Frau Major begriffen, der ihr Möglichstes tat, um sich mit mir anzufreunden. crfüllt sind, über die Mission der deutschen   Chri- greiflich, wie sich bei einer Arierin nicht das Blut den Exkaiser verherrlichte, ich war stets eine gute

Unsere Töchter, and bon der Sendung der deutſchen   Frau und gekommen, einem Juden auch nur einen Blick zu den Sozialdemokraten ebenso gegraut, wie vor den die Nazinen

vergönnt wurde, das Werden des neuen Deutsch­ lands   zu schauen, das Erivachen einer Nation.

( Fortsetzung folgt.)