Seite 6 Sozialdemokrat" Donnerstag. 31. Mai 1934 Nr. 135 PRAfiBB ZBITBMfi Vizebürgcrmcister Hadrbolee gestorben. Gestern starb in.ist)je der ehemalige langjährige Stellvertre­ter des Primators der Hauptstadt Prag und Stell­vertreter des Vorsitzenden des BerwallungSrateS der elektrischen Unternehmungen der Hauptstadt, Otakar Hadrbolee. Der Verstorbene(geboren im Jahre 1809 in Prag ) gehörte bereits seit dem Jahre 1910 dem Prager Gemeinderate an, seit dem Jahre 1919 bis 1921 Ivar er Mitglied der Gemeindevertretung, seit 1928 Mitglied der Zentralverwaltung der Haupt­stadt, wo er abwechselnd die Stelle eines StadtratS- mitgliedS und der Priniator-Stellvertreter- versah. Die Schlacht bei Lipan". Gestern vormittags wurde durch seierliche Eröffnung da- restaurierte Maroldsche PanoramaDie Schlacht bet Lipan" im Pavillon hinter dem M e s s e p a l a st der Ocf- sentlichkeit iibergeben. TaS jüdische Hilfskomitee in Prag ersucht in­tellektuelle Emigranten(aller.Konfessionen) der folgenden Berufe: Akademiker, Bibliothekare, Schriftsteller, Journalisten, Künstler, Fürsorger, Erzieher, Laboranten und verschiedene andere ver­wandte Berufe, Männer und Frauen, sich, so weit sie sich bisher noch nicht beiin Jüdischen Hilfskomi­tee gemeldet haben, dort, Prag V., Jachymova 8, täglich-wischen 11 und 18 Uhr anzumelden; Hoch­schullehrer, Dozenten, Assistenten und Studenten, im gleichen Komitee jeden Montag, Dieuötag, Don­nerstag-wischen 14 und 10 Uhr. Es soll versucht werden, dem Hohen Kommissariat in Lausanne eine möglichst vollständige Uebersicht aller Emigranten der oben angeführten Berufe-u liefern und. damit verbunden, nach Möglichkeit eine konstruktive Hilfe zu schaffen. Der Portheimsche Garten in Smichvw, Fi- bichova uliee Nr. 1, einer der schönsten Parks von Prag , ist Sonntag, den 8. Juni l. I. von 9 bis 18 Uhr dem öffentlichen Besuch freigegeben. Der Erlös aus dem geringfügigen Eintrittsgeld (1 KL pro Person) fällt dem VereinNeues Lebe n" zu, dessen Aufgabe die Ausübung i n- dividueller sozialer Fürsorge­tat i g ke it ist und der namentlich auf dem Ge­biet der Sträflingsfürsorge Verdienstvolles leistet. Die Veranstaltung verdient also die Förderung der Oeffentlichkeit. Die Seilschwebebahn Johanni-badSchwarzer Berg hat für die Sontmerbesucher des Riesengebirge » ermässigte kombinierte Fahrkarten, gültig für die Autobusfahrt von Freiheit nach Johannisbad und init der Seilbahn auf den Schwarzen Berg zum Preise von Kd 16.50 eingeführt. Diese Fahrkarten gibt die Kasse Nr. 13 auf dem Wilson-Bahnhof aus. Für die Rückfahrten gibt Jficfe kombinierte Fahrkar­ten, gültig für die Fahrt mit der Seilbahn nach Johannivbad und mit dem Autobus nach Freiheit, zum Preise von Kl 10.90 die Kasse der Bergstation auf dem Schwarzen Berg aus. ' Gcrichtssaal Schuldlos zum Krüppel geworden Opfer eines Raufboldes. Dreieinhalb Jahre schweren Kerkers für den Täter. Praa. 30. Mai. Josef B a g a i. ein 81jähri» ger Fleischergehilfe, ist schon vielmals vor Gericht erschienen und hat inSgesantt 18 Vorstrafen u. zw. stets wegen der gleichen Delikte: Rmifhandel, Kör» ververlevnng, öffentliche Gewalttätigkeit. Er gilt mit Recht als unverbesserlicher Raufer. Sein letztes Stück brachte ihn heute vor das hiesige Schwurge­richt. Die Anklage lautet auf schwere Kör­perverletzung, begangen mit einem lebens­gefährlichen Instrument, und verbunden mit dau­ernden körperlichen Folgen. Sehr zu bedmiern ist das Opfer des Gewalttäters, ein ehemaliger Ma­gistratsschreiber Ulrich B., der ganz unschuldig zum Krüppel geworden und infolgedessen um seine Exi­stenz gekommen ist. Die Sache begann damit, dass der Angeklagte am 22. Mai gegen Mitternacht fchiver angetrun­ken in da- Holleschowiher GasthausU Hei- IN o n f u" kam, sich ein Bier geben lieb und dann schlief. Als ihn der Wirt tveckte und Bezahlung ver­langte, kam es zu einen» wüsten Auftritt. Schliesslich versetzte der Raufbold dem Wirt eine mächtige Ohrfeige. Nun legten sich die Gäste ins Mittel und namentlich der Magistratsschreiber Ulrich B. machte dem Bagai Vorwürfe über sein gewalttä­tiges Verhalten. Schlieblich zahlte der widerspen­stige Gast und verliest das Lokal. Vor der Türe traf er mit dem Magistratsschreiber zusammen, der nachsehen wollte, ob noch ein Polizist in der Nähe sei. Sofort warf sii^ der Raufbold mit gezücktem Messer auf Ulrich B., einen schmächtigen und schwächlichen Menschen, und stieb nach dessen Hals. Hätte der Messerstich so gesessen, wie er gemeint war, so stände der Angeklagte heute ver­mutlich unter Anklage des Mordes. Der Angefallene vermochte indessen den Stob mit dem erhobenen rechten Unterarni zu parieren. Getroffen wurde der Unterarm deö B. und zwar mit solcher Wucht, dab die Sehne d u r ch t r e n n t, die Arterie angestochen und der Nerv schwer verletzt wurde. Die Folgen des Stiches machen den Schreiber zeitlebens zum Krüppel. Drei Finger der rechten Hand sind für immer ge, lähmt und Ulrich B. wurde denn auch als dau­ernd dienstunfähig aus den Diensten des Magistra­tes entlassen. Um ein Haar wäre der gefährliche Raufbold entkommen, wenn nicht ein Kutscher a u S H o st i v a r in einem Taxi die Verfolgung ausge­nommen und den VagaL auch glücklich eingeholt liätte. Als endlich die Polizei auf der Bildfläche er­schien, wollte sie zunächst den V er folger ver­haften. Erst als auf dem Kommissariat daS blu ­tige Messer in der Tasche deS Bagai vorge­funden wurde, erkaunie man die Situation. Die heutige Verhandlung nahm einen raschen Verlauf. Die Sachlage war absolut klar. Die Ge­schworenen bejahten mit allen zwölf Stimmen alle Schuldfragen. Der Schwurgerichtshof des OGR. Toman verurteilte den Angeklagten zu dreiein­halb Jahren schweren Kerkers, verschärft durch eine Faste im jedem Vierteljahr. Der Angeklagte behielt sich Bedenkzeit Uber die Annahme des Urteils offen. Staatsanwalt Dr. Svoboda meldete Beru­fung wegen zu geringen Strafaus­masses an. Gleichzeitig wurde Bagai verurteilt, der Krankenkasse die H e i l u n g S k o st e n von 4300 Ki zu ersehen rb Mittwoch, den K. Juni, abendö 8 Uhr im HotelM o n o p o l" Gtter«verfammlu«g Fachlehrer Ernst T h ö n e t, Töplitz » Schönau, spricht über daS Thema: Bürgerschule oder Mittel» schul e?" Alle interessierten Eltern und Lehrer sind herzlichst eingeladen. Arbeiterverein Kinderfreunde. Kunst und Wissen Die Wagner-Festspiele der Pariser Oper be­gannen am Dienstag abends mitTristan und Isolde " in deutscher Besetzung vor völlig auS- verkauftem Hause. Diese feierliche Eröffnung der Sommerspielzeit wurde zu einem grossen Erfolg Furtwänglers und der deutschen Künstler. DaS Pariser Publikum nahm die hervorragende künst­lerische Leistung mit stürmischem Beifall auf, der be­sonders nach dxm dritten Akt nicht enden wollte. Im­mer wieder musste der Vorhang für Furtwängler und die Künstler hochgehen. Wochenspielplan deS Neuen Deutschen TheaterS. Donnerstag, halb 8 Uhr:Die Blume von Hawai "(A. H.) Freitag, halb 8 Uhr:Iphigenie «ufTauriS"(Gastspiel des Wiener BurgtheaterS, DI). Samstag, halb 8 Uhr:Der Revisor"(AS). Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Donners­tag, 8 Uhr:T o w a r i s ch"(volkStüml. Vorstel­lung). Freitag, 8 Uhr:TerzettzuViert" (Kulturverbandsfreunde und freier Verkauf). Samstag, 8 Uhr:Terzett zu Piert". Akazienblüte m. Kaum einer Baumart begegnet man in und um Prag so häufig wie der Akazie, der falschen Akazie, die mit ihrem richtigen Namen Robinie heisst. Sie ist geradezu der Prgger Baum; hätte die Stadt nicht schon ihr altes Wappen, so könnte es mit dem Fiederlaub der Akazie als Sinnbild geschmückt sein. Ans den Hügeln von Hlonbitin und an den Hängen'von Kuchelbad, auf dem sonnigen Rücken des Zijkov und an fpiegelnden Moldauufern, in den ge­pflegten Einlagen der Stadt und an den Rän­dern zertretener Fussballplätze, auf schlackigen Fabrikhöfen zwischen Vorstadthäusern und an den Böschungen der Eisenbahndämme gedeiht sie gleich ivillig in ihrer Genügsamkeit. Durch ihr sperri­ges Geäst fallen Schnee und Regen, Sonne und Wind bis auf den Grund, feuchten ihn an und dörren ihn aus. Die Akazie, wie die Robinie nun einmal genannt wird, nimmt vorlieb. Schnell­wüchsig und zäh hält sie stand. Es ist die Dürftig­keit nordamerikanischer Hochlandsteppen, denen sie entstammt und auf die ihre Lebens­bedürfnisse eingerichtet sind. Wo sie sich ansiedelt, ist die Landschaft karg. Das drückt sich auch in der Gestalt des Baumes aus. Ueber Lus der Partei BezirkSorganifattou Prag der Deutschen sozial­demokratischen Arbeiterpartei. Dienstag, 6. Juni 1984, pünktlich 7 llhr abends im Parteiheim Sit­zung der Exekutive., Vcrclnsnadirlditcn Kinderfreunde Prag . Sonntag, den 3. Juni, Ausflug nach Zbraflav. Zusammentreffen mn halb 9 llhr an der Endstation der 21er in Hodkobikky. Wer nicht mitwandert, warte im HotelRitz" Wir besichtigen das Stadion, den Schauplatz der Olympiade heute,. Donnerstag, nachmit­tags. Treffpunkt Sportplatz der TTJ. auf der- tzetzinfel. Abmarsch pünktlich 5 Uhr. Gäste willkommen! Am Sonntag fahren wir nach vlt- bmizlau als Gäste unserer tschechischen Genossen. Ab­fahrt per Autobus ab Haltestelle Prag kl., Na Flo­renci, Ecke Porst. Treffzeit 8 Uhr früh. Rückkehr abend» etwa 10 Uhr. Fahrpreis ermässigt hin und. zurück 10 Kd. Jeder kann teilnehmen. Auskünfte Freitag abends von 7 bis 9 Uhr in der Turnhalle, Prag II., Stöpänstä 20. Samstag, den 9. Juni: Leichtathletische Wettkämpfe! Der Film D.c unbekannte Melodie Dieser englische Film macht Reklame für et­was, das keine Reklame mehr nötig hat. Die Jazz­musik hat sich ihr Feld längst erobert und behauptet es auch weiterhin und die Band des Jack Paine, die ihre zwar keineswegs unbekannten, aber sehr virtuos instrumentierten Melodien mit rhythmischer Eindringlichkeit in das Mikrophon des Londoner Senders zu tönen pflegt, ist mit der Zeit schon an­nähernd so berühmt geivorden wie ihre Vorbilder Paul Whiteman und Jack Hylton und brauchte also nicht mehr den Film, um Popularität zu erwer­ben. ES ist nicht einmal der erste Film dieser Art denn man erinnert sich noch an Whitemans.^Jazz­könig". Und die Handlung von dem jazzfeindlichen Komponisten, der im Kriege sein Gedächtnis verlor und durch seine halberzwungene Mitwirkung bei einem Konzert der Jack Paine-Band geistig und ma­teriell gesundet, ist zwar möglicherweise originell, aber sehr plump erfunden. Da sie(unter Jack Ray­monds Regie) auch noch umständlich dargestellt wird, bleibt der Genuss dieses überflüssigen Re» klamebildstreifenS nur denen zu empfehlen, die sich für schmissige Geräusche selbst unter erschwerenden Umständen begeistern können.eiS Sport Spiel Körperpllepe Da» Schweizer BeebandSfest der Arbeitersport» ler, das vom 20. bis 22. Juli in L u z e t n staüfin« den wird, wird diesmal besonder» glänzend gefeiert werden und in einem wuchtigen Bekenntnis zum So­zialismus und gegen den FasciSmuü ausklingen. Den Höhepunkt deü Feste» wird ein Festspiel, an dem 700 Männer und Frauen Mitwirken, bilden, da» Otto Zimmermann zum Verfasser hat. Ein weiterer Glanzpunkt der Veranstaltung werden die Massen­freiübungen sein. Die internationale Beteiligung wird ebenfalls eine grosse sein. AuS Westeuropa nehmen teil Frankreich , Belgien und das Saargebiet; au» Osteuropa werden Vertreter Lettlands und der beiden tschechoslowakischen Verbände konunen. Ja, sogar die Arbeitersportler aus Palästina werden an I dem Fest teilnehmen. Diese Sportgenoffen reisen über Prag nach der Schweiz . Die LandeSmann- schäft der Fussballer, die dabei ist, wird vorher ein bis zwei Spiele gegen schweizerische Städtemann­schaften austragen. Mit der Vertretung der SASJ. wurde Genosse Devlieger betraut. Vom belgischen Arbeitersport. Da» Zentral­komitee für Körperkultur, in welchem alle Arbeiter­sportverbände vereinigt sind, hat sich in seiner letzten Sitzung mit der Umarbeitung der Statuten befasst, um dadurch eine bessere Kontrolle der angeschloffenen Verbände zu erreichen. Ferner wurde der Titel um­geändert inCentrale gymnastique et sporttve dem schwarzen, rissig berindeten Stamm spreizen Aeste und Zweige in Krümmungen und Verschrän­kungen aufs Geratewohl auseinander, ein schwar­zes Skelett, vom schütteren Laub nur notdürftig verhüllt. Scharfe Dornen bewehren die Zweige. Das Fiederlaub spendet kaum spärlichen Schat­ten; auch viele Akazien beisammen bilden keinen Wald. Als letzter Baum entfaltet sie ihre Blätter, als traue sie dem Frühling auch in unseren Brei­ten nicht recht; am längsten wartet sie mit kah­lem Geäst,, um dann aber schnell das lockere Or­nament ihrer Fiederblätter unter dem Maihim­mel auszubreiten. Sie gilt kaum als schöner Baum. Neben Linde und Eiche, Birke und Buche, Kastanie und Ahorn und allen anderen bleibt sie das Aschen­brödel, dem eS beschieden ist, unbeachtet beiseite zu stehen. Liebeslieder werden nicht unter Aka­zien gesungen und Romantik gedeiht nicht auf dem kärglichen Grund, der ihr genügt. ES bedarf wohl schon eines besonderen Augenmerks, um den zeich­nerischen Reiz ihres schwarzen AstwerkeS zu ge­wahren. Einmal aber ist die dürftige Akazie über­raschend schön: wenn sie blüht. Kaum hat sie spät ihr Laub entfaltet, so be, hängt sie ihre schüttere Krone mit Weissen Blüten­trauben. Mit einem Male steht der sperrige Baum Frauenorganlsatkon Prag Heute, Donnerstag, 31. Mai(Fronleichnam), Ausflug nach itrnoilee Treffpunkt 8 Uhr früh nm Smichover Bahnhof. Proviant mitnehme». euvriöre"(Arbeit er-Turn- und Sportzentrale). Die Zentrale wurde ermächtigt, einen Tennis- und einen Handballverband zu gründen. Weiter wurde beschlossen, alle» zu unternehmen, um einer Aus­wahlmannschaft der Turner die Teilnahme an der Prager Olympiade zu ermöglichen. Theorie und Praxi» im Dritten Reich . Auf derAthenerTagung des Internationalen Olymvischen Komitee» haben bekanntlich die Abgesandten Hitler- Deutschlands dieberuhigende Erklärung" abge­geben, dass Juden an der Olympiade teilnehmen können und unter gewissen Bedingungen mich jüdische Sportler in der deutschen Olympia-Mannschaft be­rücksichtigt werden. Die Zweifel, die daran ge­knüpft wurden, haben nun eine Bestätigung erfah­ren. Der Leiter der Staatspolizei im Re­ gierungsbezirk Königsberg hat u. a. jede sportliche oder volkssportliche Betätigung der konfessionellen Verbände verboten! In Athen hiess es offiziell, dass jedem Staats­bürger die freie sportliche Betätigung gewährlei­stet ist... Die Ehe im neuen deutschen Recht Die Grundsätze für die Entwicklung, die da­deutsche Ehe» und Familienrecht nehmen dürfte, werden in den Veröffentlichungen des Bundes nationalsozialistischer deutscher Juristen eingehend dargelegt. Reichsleiter Buch, der Vorsitzende des Parteigerichts, gibt die Grundlagen für das neue Eherecht, Rassenhygiene und Bevölkerungspoliiii. Germanischer Geist habe überall auf der Erde die Völker befruchtet und zu ihrer Entwicklung bei­getragen. Dieser vom Schicksal gestellten Aufgabe könne der neue Staat nur gerecht werden, wenn er danach trachte, den deutschen Menschen zu er­halten. Darum stelle der nationalsozialistische Staat in den Mittelpunkt seiner Sorge die Fa­milie deutschblütiger Menschen. Zur Erhaltung de» Volkstums sollen möglichst viele Ehen ge­schlossen werden. Die Ehen sollen im Hinblick aus das Kind unlösbar sein. Weitere Aufsätze in dem Organ des B. N. S. D. I. behandeln dann die Einzelheiten des Familien- und Eherechts. LandeSgerichtSdirel- tor Dr. Gfrörer-Görlitz stellt folgende Grundsätze auf: Die Eheschliessung ist nur rassereinen erb- gefunden Vollbürgern zu erstatten, daher Ebe- fähigkeitSzeugniS. Die Rechtsstellung des ehelichen Kindes deutscher Familien ist gegenüber der des unehelichen auf unkontrollierter Verbindung zu bevorzugen. Im ehelichen Güterrecht ist zugunsten Ser Hausfrau und Familienmutter die Errungen­schaftsgemeinschaft als primärer gesetzlicher Gü­terstand einzuführen. Die Unterhaltspflicht zlvi- schen Verwandten ist zugunsten der Familie auf die kinderlose Seitenlinie auszudehnen. Die Scheidung vonFehlehen", au» denen keine Kin« ter bcrvorgeganger. sind, und aus denen raffe« t ine etbgesunde Kinder nicht mehe zu erwarten sind, ist ,'U erleichtern, die Scheidung anderer Ehen ist zu t:sck>weren. Die Unlerhaltspflicht und das Sorgerel-t nach dec Scheidung ist möglichst von der Schuldfr.'g? zu lösen, d'r sorgeberechtigte Mutter ist zu levt rzugen, Im Erbrecht ist der kin­derlos überlebende Gatte auf ein Nutzungsrecht zu beschränken. Verlanget überall Volkszünder geschmückt mit der Fülle weisser Gehänge, unter deren süsser Schwere die dünnen Zweige schwan­ken. Starker, berauschender Duft, wild und innig und undeutbar in seiner vielfältigen Mischung aus Süsse und Strenge, umhüllt den Baut», der als letzter fast seine Hochzeit mit dem Frühling feiert. Wie in grauen Gassen eine Borstadtarmut, die im weissen Brautkleid ein einziges Mal schön ist, wiegt sie sich in bräutlichem Schmuck und ver­klärt noch den kärglichsten Fabrikhof mit weissem Blütenschein. ES währt nur kurze Zeit. Bald streuen die Blüten welk zur Erde. Dann steht die Akazie wieder unbeachtet, ein sperriger Baum, der kaum Schatten spendet. Schon zeitig gegen den Herbst fallen die dünnen Fiederblätter ab und die lan­gen Blattstiele, die die Kinder zu kleinen Besen zusammenbinden, mit denen sie spielen. Die Aka­zie steht schwarz, sperrig, dornenbewehrt und nimmt nicht teil am bunten Farbenfest des Herb­stes. Dürre schwarze Schotenbüschel rascheln im Winde, und die Krähen, die sich der Stadt wieder nähern und krächzend den Winter verkünden, sind die einzigen Gäste im nackten Akazienhain. Und alles, was der karge Baum an Schönhett zu geben vermag, hat er in den Tagen seiner Blüte ver­schwenderisch verschenkt. Bezugsbedingungen: Bet Zustellung m» Hans oder bet Bezug durch dte Post monatlich Ai 10.. vterteljälirig Kd 48. tzalbjäbng Kd 96.. ganzMrtg Kd 192.. Inserate werden taut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlass . Rückstellung von Maniskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Dte ZettungSfrankatur wurde von der Bost- und Telearavben- direktton mit Irlass Nr."8.800/VII/1080 bewilligt.Druckerei:.ÖrbiS". Druck«. Verlag», und ZeitungS-A.-G. Prag . u (Emigrantenheim). PRAG