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Dienstag, 5. Juni 1934

Nr. 129

Dies ist sehr wichtig. Wian fann daraus schließen, daß die S. schon die Mitgliedsfarie für den Herrn Minister Spina vorbereitet hat. Sind die Feststellungen Hackers richtig, dann hat Spina den Bund der Landwirte schon längst der SH. vermählt und er tut nur in der Oeffentlich­feit so, als ob es eine eigene Meinung und eine selbständige Politik des Bundes der Landwirte

schwedische Kronen( 590 Millionen) bringen. Stärkung der Regierungsmacht", was, von sei- st ände findes, die dem schwedischen] tagsblattes" wird nur gesagt, daß Zierhut die Es ist gar nicht zu bezweifeln, daß die schwedische ten der fascistischen Jungnationalen vorgebracht, Fascismus von vornherein seine Grüße Spinas überbracht hat und das bor  Sozialdemokratie mit ihrer Bauernpolitit nicht um so fomischer ist, als gerade sie am meisten Grenzen steden: das Bündniszwi- bildliche Arbeiten der Landjugend für das deutsche  nur wirtschaftlich, sondern auch politische Ziele über die sozialistische Diffatur" der gegenwärti- schen den Bauern und den Arbei. Voltsgut" anerkannte. Das dieses vorbildliche Arbeiten aber der befolgt, oder besser gesagt, daß die Wirtschafts- gen Regierung und der Gewerkschaften jammern. tern und die wirtschaftliche Auf­politit ihre ſtaatspolitischen Folgen zeitigt. J. Die Elemente für den Fascismus sind also in wärtsentwidlunginden beiden Partei des Ministers Spina nicht zugute tommt, mer mehr erkennen die schwedischen Bauern, daß Schweden   trotz einer jahrhunderte alten Demo- Jahren der sozialdemokratischen Kerbe wie Sandner haute. Er behauptete übri hat dann Gustav Hacker   bestätigt, der in dieselbe sie durch viele Jahrzehnte nur als Ballast der kratie das schwedische Parlament feiert im Regierung. Schweden   steht vor Gemeinde- gens, daß der Weg der Landjugend, einstmals bürgerlichen Parteien mitgeführt wurden und Jänner des nächsten Jahres seinen fünfhundert und Bezirksratswahlen, die im Herbst stattfinden verlacht, beute a II gemein als der richtige an zum ersten Male sehen sie, daß die sozialistische sten Geburtstag gewiß ebenso gegeben wie werden. Die schwedische Arbeiterschaft kann die erkannt wird". Arbeiterschaft nicht jener Satan ist, den ihnen in anderen Ländern. Vergebens bemühten sich die sen Wahlen getrost entgegenschen. Das Licht des die bürgerlichen Barteien immer an die Wand konservativen Kreise mit aller Macht die Gefet- nordischen Sozialismus leuchtet in die Finsternis gemalt hatten, sondern der natürliche Bundes- werdung einer Regierungsvorlage gegen bewaff. des europäischen   Fascismus. Und im ganz ande­gentoffe im Kampf gegen das Großkapital. Genete Privatgarden, die von Deutschland   aus mit ren Sinn wird wahr, was die Nazis prophezeit wiß steht dieses Bündnis der Arbeiter und Geld und Waffen unterstützt, sich auch in Schwe- haben: die wirklich nordischen" Menschen tra­Bauern in Schweden   noch auf schwachen Füßen. den zeigen, zu verhindern. Aber zwei Um- gen die Fadel. Weit weniger rasch als die Arbeiter lernen die Bauern die Solidarität der arbeitenden Klassen schätzen. So haben sie dem großen Werk der schwedischen Arbeiterregierung, der Arbeitslosen­versicherung, die erst in dieser Woche nach 27. jährigem Kampf den Senat und die zweite Kam­mer passiert hat, noch immer ihre Unterstützung. versagt. Aber für die Bewegung unter der schme­dischen Bauernschaft ist es symbolisch, was aus den Walddörfern Norrlands berichtet wird. Da nahmen die Norrlandbauern am Maiumzug der Arbeiterschaft zum ersten Male in großer Zahl teil und sie marschierten unter der Standarte: Wir Bauern stüßen die Regierung."

, Diskussion" Hilgenreiner- Henlein ungur Schaffung einer deutschen Ein- hauptung waders, ſeine, Saders, berühmte Kon­

Der christlichsoziale Parteitag hat auch die ,, Rundschau" des Herrn Henlein zur Stellung­nahme veranlaßt. Henlein verschießt wohlges zielte Pfeile auf Gilgenreiner und schlägt einen Ton an, der dem der Deutschen Landpost" ähnelt. Das nachfolgende Zitat aus der Deuts schen Presse" gibt Aufschluß über den fröhlichen Streit, der unter den Gegnern der Arbeiter bewegung tobt.

500 Richter zu wenig!

haupt nicht auf die Kernfragen des Hilgenreiner- gäbe. Es sei denn, daß Herr Spina den Mut und Referates ein, insbesondere nicht auf die Auffor- Die Entschlossenheit findet, zu sagen, daß die Be­beitsfront. Man stellt sich dabei absichtlich geption Spina- Henlein habe sich durchgesezt, dumm, da man nicht verstehen will, daß eine nicht der Wahrheit entspricht. Volfspartei unter ihrer Fahne alle Menschen sam­meln lönne, die die Einheitsfront erstreben. Man muß aber aus der ganzen Art, in der der Rund­schau- Artikel geschrieben ist, schließen, daß Hen lein die Einheitsfront nicht will, daß er auch jede 3 usammenarbeit mit der christlich­fozialen Volkspartei in judetendeutschen Fragen und in Fragen der christlichen Weltanschauung ablehnt. Möge er auf seinen Bahnen weiter gehen, das deutsche   latholische Bolt wird ihm in den Spuren seiner gehässigen Rundschau" be­stimmt nicht folgen. Wir bedauern aufrichtig diese Entwicklung, tönnen sie aber nicht hindern."

Eine dringliche Mahnung des tschechischen Richterverbandes.

Die am 27. Mai d. J. abgehaltene Vollver­sammlung des Verbandes tschecho= Iowakische Richter", zu der sich Ver­treter des Just i z ministeriums, der Advokaten- und Notariatskammern und zahl: reicher nahestehender Verbände, vor allem auch der deutschen Richterorganisation

Herr Spina sagt ab... cingefunden hatten, befaßte ſich besonders ein­Rudolf Sandner auf eine Tagung der gehend mit der gegenwärtigen Situation des Rich Landjugend terstandes.

Also beginnt der Artikel der Heimatfront­Es iſt zweifellos, daß mit dieser Linksent. Rundschau: Christlichsozialer Reichsparteitag im wicklung der Bauern auch ein Ansteigen der fasci  - Deutschen   Haus zu Prag  . Die politische Rede ist stischen Welle zusammenhängt. Die fascistische varbei, er hat gesprochen, der Herr Prälat Dr. Gefahr droht in Schweden   nicht von den Natio­Hilgenreiner, hauptberuflich Reichspartei­obmann der christlichsozialen Partei und Senator nalsozialisten, die es nach deutschem Muster auch nicht zu vergessen, im Nebenberuf auch dort gibt, sondern von einer anderen Seite, und Theologieprofessor der Prager   Deutschen   Univerfi­zwar der rapiden Entwicklung, die gewisse Teile tät. Diese Berufseinteilung müssen wir wohl so der bürgerlichen Parteien, vor allem der Kon- treffen, wenn wir die hastige Geschäftstätigkeit servativen Partei, zum Fascismus hin nehmen.( die sonst einer anderen Menschengruppe an­Erst in den letzten Wochen ist eine derartige Ent- gehört, als Dienern Gotics) beobachten, mit der In Bischoftein is war am vergangenen Der Vorsitzende des Verbandes GR. Pra widlung zum Abschluß gekommen. In der gro- Herr Sen. Dr. Hilgenreiner die Vorbereitungen Ben Konservativen Partei Schwedens   fam es zu zum Parteitag getroffen hat und diesen selbst ge- Sonntag eine Kreistagung des Bundes der Land- 3άt widmete diesem Thema ein eingehendes Refe. einer Abspaltung des sogenannten Schwedischen   ſtaltete." Soviel Niederträchtigkeit in wenigen jugend. Diese Kreistagungen können als Werbe- rat, in welchem er darauf hinwies, daß die Per­nationalen Jugendverbandes( SNU), der haupt. Beilen hat noch nicht einmal die marristische Preffe veranstaltungen der Sudetendeutschen   Heimatfront fonalverhältnisse unseres Richterstandes eine völ sächlich die jüngeren Kräfte des schwedischen kon- 3usammengebracht, die sich wahrscheinlich auch das angesehen werden. Sie wurden auch, sicherem lige kalamität bedeuten, die sich auf das servativen Bürgertums umfaßt, und sich jetzt als gegen wehren würde, mit einer solchen Polemit auf Bernehmen nach, in ihren Agitationsplan aufge- gesamte öffentliche und Wirtschaftsleben aufs ſervativen Bürgertums umfaßt, und sich jetzt als eine Stufe gestellt zu werden. Henleins Zeitung nommen. Jeden Sonntag jind jetzt einige; alle ungünstigste auswirken muß. Die Zahl der nicht, " Jungnationale" neu konstituiert hat. Damit ist feszt sich nicht mit dem Politiker Sen. Gilgen Gebiete, auf die sich der Wirtungsbereich des Bun- besetzten Richterposten im Staats­die Zersplitterung des schwedischen Bürgertums reiner auseinander, sondern greift den Redner in des der Landwirte erstreckt, werden systematisch be- gebiet beträgt etwa fünfhu 11= gerade unter dem Schlagwort einer bürgerlichen seiner Berufsehre an. In Klammern fett arbeitet. Die Landjugend wird von ihren eigenen dert. Die Folge dieser Vakanzen ist eine Ueber Sammlung gegen die sozialistische Diktatur" man dann noch eine Bemerkung hinzu, die durch Führern" auf die Schlagtvorte Henleins gedrillt. bürdung der im Dienst stehenden Richter, die es um einen Grad reicher geworden. Diese neue blicken lassen will, daß sich Hilgenreiner einer jüdi- In 3 witt au hat vor einigen Wochen zum ersten ihnen unmöglich macht, ihren Aufgaben gerecht zu jungnationale Partei steht dem Hakenkreuzler. ſchen Geſchäftigkeit schuldig gemacht habe. Hilgen Mal ein Henlein  - Mann Zutritt zu einer Berans werden. Die Rechtsprechung kommt in die verhäng tum sehr nahe, wenn es auch gewisse in Schwe- reiner wird weiter geschulte Demagogie" vorgestaltung der Landjugend und auf ihr das Wort er- nisvolle Lage, mit dem Tempo des modernen den ganz und gar unmögliche Dinge, wie den ein bezeichnender aus alledem Barte genlein, da sich die Entwicklung im Bunde der Prozesse ziehen sich jahrelang hin, weil die Rich­her­Radauantisemitismus ablehnt. Die leitenden Pharisaer oder Prälat?" vor, daß es die Henlein  - Leute bewußt darauf ab- Landjugend in raschem Tempo vollzieht, schon seiter beim besten Willen nicht in der Lage sind, das Kreise dieser Partei haben der Oeffentlichkeit vorgesehen haben, in Hilgenreiner nicht wenn schon, nen Goebbels schiden: Herr Sandner ergriff ihnen auferlegte Pensum zu verarbeiten. furzem einen Entwurf einer Verfassungsreform dann schon den politischen Gegner zu bekämp- dort, nach dem Berichte der bürgerlichen Presse vorgelegt, der allerdings von den Konservativen fen, sondern den Priester. Der Priesterstand Sil- stürmisch begrüßt, das Wort, Der tschechische Richterverband erhebt mit wie von den Arbeitern ganz gleich) abgelehnt wor. genreiners wird bewußt in den politischen Tages- Grüße Konrad Henleins zu überbringen. allem Nachdruck vor der gesamten Oeffentlichkeit den ist und nur Gelächter geerntet hat. Trotzdem fampf hereingezerrt, um damit die christlichsoziale Herr Spina hatte vorsichtiger Weise aller- die Forderung nach schnellster Abhilfe. Er for­läßt dieser Verfassungsentwurf recht gut erfen- Partei zu treffen, mit deren Existenz man einfach dings im letzten Augenblid abgesagt. Er mußte dert insbesonders cheste Besetzung der freien nen, was diese Jungnationalen eigentlich wollen, nicht rechnen will. Man zerrt das Priestertum am Tage vorher einen unaufschiebbaren" Rund- Posten, den nötigen personalen Ausbau ungenii­so verklausuliert und vorsichtig der Entwurf un­durch den Kot, schämt sich aber nicht, gleichzeitig funfvortrag über die Bedeutung des deutschen gend besetzter Gerichte, Beseitigung der oft mona­pathetisch zu erklären: Das junge nationale Volksliedes halten und wäre deshalb nicht zeitge- telang währenden Provisiorien bei Freiwerden ter Berücksichtigung auf die alte demokratische Sudetendeutschtum, vertreten durch die SHF., will recht nach Bischofteinis gekommen. So gab er eines Richterpostens, der meist durch Supplierun Tradition in Schweden   auch formuliert ist. Man und wird für die Verwirklichung christlicher Welt- denn dem Herrn Bierhut Gelegenheit, im An- gen der ohnehin überlasteten Kollegen ausgefüllt hat es hier ohne Zweifel mit jener konservativen anschauung im öffentlichen Leben, in Kultur und gesichte Rudolf Sandners die demokratischen werden muß. Es handelt sich, wie die angenom Spielart des Faſcismus zu tun, wie sie von Doll- Erziehung entschlossen eintreten." Durch bewußte Grundsäße zu entwickeln, für die Zierhut in der mene Resolution betont, nicht nur um eine Frage fuß oder Ulmanis repräsentiert wird. Der Heradsezung des Priestertums bestimmt nicht leßten Ausgabe des Neuen Morgen" sehr ener- des Richterstandes, sondern um ein gewichtiges Ständestaat spukt hier ebenso herum wie die... Sachlich geht die Henlein- Presse über- gisch eingetreten ist. In dem Berichte des Mon- Problem unseres gesamten öffentlichen Lebens. reihe durch jüdisches Blut befleckt ist. Ich sah mit| Freude und Staunen, daß die Urgroßmutter der geben." Frau

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Unsere Töchter, au Viajor eine getaufte Jüdin war und auch die Nazinen

bei vielen, die sich jetzt deutsch   gebärden, fand man den Rassenmatel. Arthur und ich verbrachten zu sammen einen schönen harmonischen Abend. Ich Roman von Hermynia Zur Mühlen   fühlte mich dermaßen eins mit meinem lieben lugen Mann. Wie schön ist es doch, wenn Ehe­gatten die gleichen Interessen und Ueberzeugungen haben. Wie schön ist es für eine Frau, sich von dem geliebten Mann lenken und führen zu laffen. Und wie glücklich ist der Mann, dem die Frau seiner Wahl Verständnis entgegenbringt. Ich bin wirt lich eine glückliche Frau.

" Ich kann die Möbel nicht billiger her­

Da padte mich aber denn doch der Zorn. " Wissen Sie nicht, daß jetzt endlich mit den Wucherpreisen aufgeräumt wird!" rief ich. Es wäre meine Pflicht, sie wegen Ueberschreitung der erlaubten Preise anzuzeigen."

wie es sich für eine fünftine Aristokratin schickt. Selbstverständlich müssen wir, was die Einfachheit des Lebens anbelangt, mit autem Beispiel vor­angehen, aber eine junge Frau hat dennoch das Recht auf schöne Wäsche und Kleider. Und daß wir jetzt ein Auto befizen, sind wir Arthurs Stellung schuldig. Vertritt er doch einen Teil des neuen Deutschland  ; da darf er sich nicht lumpen lassen.

Der alte Mann wurde noch fleiner, als er von Natur aus ist. Seltsam, der liebe Gott selbst Lieselotte lachte, als Everhard ihr die Ge­hat diese Juden gezeichnet; sie sind immer klein, Das neue Deutschland  . Ich kann die Worte schichte erzählte. Manchmal lacht das arme Kind haben irgendein Gebrechen, hinten, haben Platt- immer nur mit tiefster Ergriffenheit aussprechen. an der unrechten Stelle. Ich war natürlich tief füße, wobei mir einfällt, daß ich mir neue Ein- Nun erst weiß ich, was mich all die Jahre hin­empört, wie wagte die Alte, sich so gegen unsere lagen in meine Schuhe kaufen muß. Nicht etwa, durch bedrückt und geschmerzt hat: Deutschlands  brave SA und vor allem gegen meinen fünftigen daß ich, Gott   behüte, Plattfüße hätte, aber vom Schmach, Deutschlands   Erniedrigung. Aber jest Schwiegersohn, den Baron Hellsdorf, zu be­vielen Arbeiten habe ich eine kleine Senkung be- ist diese Last von uns abgefallen, der innere nehmen? Ich bin auch überzeugt, daß sie troß allem tommen. Also, der alte Mann stand ganz jäm- Feind ist vernichtet, wir sind ein einig Volk von den Bürgermeister versteckt gehalten hat. Einen Die Tage fliegen nur so dahin. Nun ist be- merlich und zitternd in einer Ede und starrte Brüdern, die Novemberverbrecher werden zur Tag nachher fuhr sie in ihrem kleinen Motorboot reits der achtundzwanzigste April. Ich habe aber mich mit seinen roßen schivarzen Augen an. Das Rechenschaft gezogen. Was sich unter unsere Fahne spazieren, ihr Gärtner, von dem die ganze Stadt auch schrecklich viel zu tun. Lieselottes Aussteuer rührte mich sehr. Wenn er auch ein Untermensch schart, ist das wahre Deutschland  . Wir haben den weiß, daß er Kommunist ist, lenkte das Schiff. Sie muß gekauft werden, und außerdem beschäftigt ist, in der Bibel steht ja, daß der Gerechte sich verruchten Klassenkampf aus der Welt geschafft. fuhr an der Schweizer   Grenze entlang; wer weiß, mich die Einrichtung meiner Villa in hohem des Biches erbarmt. Am ersten Mai wird ein herrliches Feft alle ver wo das Boot angehalten hat und wer ausgeschifft Maße. Sie wird. Gott   sei Dant, viel billiger Also, Herr Kohn", sagte ich ermutigend, einigen, und an Stelle der roten Fahnen, die ich wurde? Aber sie ist ja so verlogen und heimtückisch; kommen, als ich erivartet hatte. Zuerst wollte ich wir werden uns schon einigen. Ich zahle die immer so sehr gehaßt habe, wird über unserer man fonnte ihr nichts nachweisen. Und Claudia be- sie bei einem Parteigenossen kaufen, aber der Hälfte von dem, was Sie verlangen. Und Sie Stadt die Hafentreuzfahne wehen, dieses deut­deutete für sie einen Schuß. Diese Claudia, sie ge- brave Mann war dermaßen teuer, daß ich mir die machen dabei bestimmt noch ein gutes Geschäft." scheste aller Symbole. hört wirklich nicht zu uns, man müßte sie aus der Sache dann doch überlegte. Ich ging eines Abends, Er jammerte noch eine Weile; es war wider­Partei ausstoßen. Aber ihr Geliebter gibt es nicht als es bereits ein wenig dunkelte, zu der jüdi- lich zu sehen, wie ein Mensch wegen des schnöden stoßen, als vollwertige Menschen behandeln; frei­Wir werden auch die Arbeiter, die zu uns zu. Eine feine Familie, die Alte beherbergt einen schen Möbelhandlung Kohn und sah mir die Mammon sich aller Würde begab. Dann nidte er. lich nur dann, wenn sie erkennen, wohin sie ge­Verbrecher, und die Junge, die nicht einmal mehr Waren an. Eigentlich tat ich es aus Mitleid, denn Also gut, Frau Doktor." hören. Es kommen ja manchmal unter der SA. jung ist, hat einen Geliebten. Da lobe ich mir der alte Kohn ist fünfundsiebzig, und was soll so Auf diese Art bin ich billig zu einer Salon- Ungebührlichkeiten vor. Als die jungen Burschen meine Lieselotte, die immer ein braves Mädchen ein alter Mann tun, wenn niemand mehr bei ihm und einer Speisezimmereinrichtung gekommen neulich einen Kommunisten jagten, achteten sie gewesen ist und nun bald Baronin Hellsdorf sein tauft? Natürlich versuchte der Jude zuerst, mich und habe außerdem noch ein gutes Wert getan. gar nicht darauf, daß auch ich mich auf der Straße zu betrügen; er verlangte fast ebenso viel wie Damals wußte ich ja noch nicht, daß ich dem befand. Und wenn ich nicht schleunigst in ein Mein Arthur ist ein vornehmer Mensch; als unser braver Parteigenosse, und das kommt einem Juden überhaupt nicht würde zahlen brauchen. Er Haustor geflohen wäre, hätte ich etwas mit dem ich ihm jagte, daß die Gräfin Agnes bestimmt Fremdstämmigen doch wahrlich nicht zu. Ich er- lieferte die Möbel, aber noch ehe ich die Rechnung Gummifnüppel abgekriegt. Ich muß gestehen, daß jüdische Ahnen hat, schüttelte er den Kopf: flärte ihm das, sanft, aber entschieden. Es ärgerte erhielt, wurde er wegen kommunistischer Um- ich es damals mit der Angst bekam. Es sah aber ..Sag das nicht. Martha. Ich habe ihren mich, daß der Mann meine Güte nicht zu schäßen triebe ins Konzentrationslager gebracht, so daß auch wirklich bedrohlich aus. Etwa zwanzig Bur Stammbaum studiert. Reine Arier. Aber wenn wußte. ich eigentlich meine Einrichtung umsonst betom- schen jagten mit erhobenem Snüppel dem Kom dich diese Frage interessiert..." " Ich habe immer feste Preise gehabt, Frau men habe. Arthur erzählte ich nichts von der munisten nad), der, feig wie alle Margisten, wie Er holte aus dem verschlossenen Schreibtisch Doktor," sagte er in seiner unverschämten jüdi- Sache. Er hätte meinen Standpunkt vielleicht ein Hase davonrannte. Der ganze Platz vor dem eine Menge Papiere hervor. Er hat schon seit Jah- schen Art. nicht begriffen. See war erfüllt von laufenden, schreienden Men­ren Listen von Leuten aufgestellt, deren Ahnen-" Ja, früher," meinte ich noch gang milde. Meine liebe Lieselotte bekam eine Aussteuer, schen. ( Fortseßung folgt.)

wird.