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pung. Der Prügeleuthufiaft

Profeffor v. Bergmann, dessen sachverständiges" Gutachten über die dem Knaben Steiner im St. Josefs- Waisenhaus zugefügte Miß­handlung in der letzten Stadtverordneten Versammlung gebührend be- b. h. verurteilt wurde, hat sich zu einer zurechtstellung" ber Ausführungen unseres Genossen Singer aufgerafft.

Der Profeffor erweist der National geltung", bie ere, feine Verlegenheitsstanmelei veröffentlichen zu dürfen. Die Rebattion bes Blattes quittiert über diesen Beweis Geheimrätlichen Vertrauens, indem sie fich der Zuschrift gegenüber in tiefes Schweigen hüllt und damit deutlich zeigt, welcher Wert der Burechtstellung" im Bureau der National- Beitung" beigelegt wird.

Herrn v. Bergmann, der in der litterarischen Rechtfertigung feines Gutachtens" alles funterbunt durcheinanderwirft, beliebt es, einen in seiner wissenschaftlichen Ueberzeugung gekränkten Gelehrten zu spielen. Legit scheint aber nicht die stärkste Seite des berühmten Mannes zu sein. Gr will eine Aehnlichkeit seiner Gesichtszüge mit den Abbildungen einiger Verbrechertypen in Lombroso's Werke nicht bestreiten und sagt, daß er, obgleich schon längst erwachsen, nicht zum Verbrecher geworden sei. Die vortreffliche Erziehung, deren er sich zu erfreuen hatte, mag das verhütet haben". Nun ja, das ist's eben. Vortreffliche Erziehung."

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benn ohne Schule fein Staat; auch die verschiedenartigen Religions- 1 giebt eine Schabloshaltung des Armen auf geistigem Gebiete; die Un gesellschaften sollten sie nicht minder würdigen, denn ohne Schule gleichheit in der Verteilung der irdischen Güter, welche ja besteht und feine Religion, Bum Schacher objekt jedoch auf politischem bestehen wird bis ans Weltende, hört auf, einen Stachel der Un­und auf kirchlichem Gebiete darf sie nicht erniedrigt, nicht diesem zufriedenheit zu bilden. Auf solcher Grundlage also müßte sich die ober fenem 8weck dienstbar gemacht werben. Socialdemokralte als eine revolutionäre, auf rein materielle Ziele gerichtete Bewegung notwendig sofort selber ihr Todesurteil Sefretieren."

Die Voltsschule ist das Palladium unserer Kultur, unferes Staatswefens.

Wit Wärme und Eifer für den Ausbau und für die Ent widelung berfelbeit auf einer freiheitlichen Grundlage einzu treten, von politischen und Kirchlichen Sonderinteressen un beeinflußt, sollten sich zu diesem Bwede Männer vereinen, um zu erstreben:

Nachdem also bas künstlich verzerrte Weltbild zur Unseligkeit ber Reichen und Seligkeit der Armen umbarmonisiert worden, soll doch nun endlich die wissenschaftliche Komödie" der Socialdemokratie ent­hüllt werden. Und wirklich, der Postheilige befinnt sich auf seine Wissenschaft. Wir hören vom Darwinismus, bom problematischen Teile 1. Gin Gulministerium, jebes politifen der Naturwissenschaft, hier könne einer den größten Unfinn reden, ohne und firchlichen Charakters entfleidet, zur sachlichen daß ntan es ihm gerade im Handumdrehen beweisen tann" und so fort, Leitung des Schulweseits im preußischen Staate, und Beaufsichti und so fort, wir lesen und lesen und lesen, wir sind am Ende- gung der Gemeinden behufs deren Erfüllung der ihnen gefeglich oder sind wir am Anfang? Wir sind genau da, wo wir begannen, obliegenden Pflichten. Die Anstellung ber Lehrer nach absolviertem aber tiefer, milder Schlaf drückt uns die Lider. Die Poft ist zu Staatsexamen ift lediglich Angelegenheit der Gemeinde und be- der raffinierten Methode geschritten, die Socialdemokratie in tiefen, darf nicht der Zustimmung einer staatlichen Behörde. unüberwindlichen Schlummer zu schreiben und fte hat sofort ein 2. Die bis Man benutten, ber heilige Baasche" 2. Die Entfernung bes tonfeffionellen Re- großes Resultat erzielt. Man möchte vermuten, der heilige Paasche" ligionsunterrichts, nur der Hauptinbegriff der Religion ist in den Dienst Stumms getreten; die Inhaltslosigkeit, Dedigkeit Gottheit und Sittlichkeit gehört in den gemeinsamen Unterricht und Frömmigkeit des Artikels deutet auf diesen Verfasser. Freiherr Jugend Konfeffionen. v. Stumm fängt an uns fürchterlich zu werden.-

Rach unfererer Souris amter Softeit gehört in ben ge

3. Ein Studium der Volksschulen des Aus­Yanbes, welches vielleicht nach so mancher Richtung hin als

Vorbild dienen könnten Feinden gegen Kulturbestrebungen hat es

Feinde- und an

nie gemangelt, getvaltig an Bahl und Einfluß, werden sich dagegen aufbäumen. Wir müssen unbeirrt unsere Ziele zu er reichen fuchen, wenn es fein fann in Frieden, wenn es sein muß durch Kampf.

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Nicht für uns hier giebt es teine Jittereffensphäre, wir kämpfen für das Wohl der Gesamtheit, für den geistig erhabenen Nang des deutschen Volkes unter den Völkern. Der Niedergang, das Emporblühen der Volksschule bedeutet den Niedergang, das Emporblühen eines Staates."

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Der 1. Mat. Die Rheinisch- Westfälische Zeitung läßt eine schmetternde Fanfare ertöne Matt Grundsätzlich keine! ertönen:

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Alfo teine Arbeitsruhe am 1.

Auch gegen die Socialdemokratie bildet der Hieb die best e Abwehr. Mögen sich jene Arbeiter, welche sich von den focial­revolutionären Heßern immer wieder ins Feuer schicken lassen, die Folgen ihrer Thorheit selbst zuschreiben. Sie, werden schweren Schaden erleiden, und weder die Socialdemokratie, noch die Gewerk schaften werden sie schadlos halten. Die Socialdemokratie tuill offenbar den Kampf, fie foll ihit haben. Aber er muß mit Straft und Nachdruck geführt werden, benn mit humanitären Bhrafen heilt man die Krankheit unserer Beit nicht.

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Grund:

1919

ber

Meinung find Prügel und Mißhandlung keine vortrefflichen Erziehungsmittel. Dem jungen Bergmann ist vermutlich nicht das Ehrgefühl herausgeprügelt worden, und sollte er gar schlechte Aulagen gehabt haben, so hat er es unzweifelhaft feiner vortrefflichen Erziehung" zu danken, daß er sich heut mit Stolz zu den hervorragendsten Männern rechnen darf. Wer weiß, was aus dem Knaben Bergmann geworden wäre, hätte er gleich dem Kutaben Steiner unter dem Regiment des Stocks gestanden. Unter Berufung darauf, daß seine Vorfahren seit mehr als 100 Jahren in die deutsche Adelsliste eingetragen seien und der Mann, auf den er sein Geschlecht zurückführt, im Dienste des Kur­fürsten Georg Wilhelm gestanden habe, verwahrt sich der Pro­feffor gegen die Aeußerung Singers, der das Gutachten als aus russischen Anschauungen herrührend bezeichnete. Nach der in Die Charakteristik, die der Aufruf von unserer heutigen Volls- Die Arbeiter lassen sich nicht ins Feiter siden, sondern fie Potsdamt abgelegten Probe des urkundlich Deutschen " darf man aber schule eniwirft, ist zutreffend; das Programm, bas die Freunde der gehen selbst ins Feuer, um Unternehmerübermut zu bekämpfen. annehmen, daß russisches Knutentumt dem germanischen Binte" des Profeffors v. Bergmann in einem fo ftarten Prozentsatz zugesezt sein Boltsschule fordern, enthält manches Ersprießliche; aber auf dem er im Stampfe Wunden empfängt, der wird geheilt. Aber auf muß, daß sich bei ihm die deutsche Stultur in flavische Härte Wege der Vereinsgründung ist keine Besserung zu erzielen. Dazu einen Kampf, wie ihn die Rhein - Westf. 8tg." zu wünschen berivandelt hat. Aber nicht nur sein Deutschtun" führt der Vor- bedarf es des großen, politischen Kampfes. Die Wohlmeinenden scheint, bei dem die Arbeiter von vornherein in ungünstiger Position tämpfer für Prügelpädagogit ins Feld, auch die heilige Schrift, das übersehen eben, daß die Schule ein politisches Kampfobjekt ist. Die wären, gebenken sich die Arbeiter nicht einzulaffen, sondern sie wählen Buch der Bücher, muß Herrn v. Bergmann dienen, um die Not- herrschenden Klaffen wollen teine Stultur, weil die Kultur sie tötet. fich Terrain und Stampfbedingungen, welche ihnen vorteilhaft und wendigkeit des Stockes in der Erziehung nachzuweisen. Der fromme Sie leben von der Unbildung und Dummheit, und darum hassen den Sapitalisten gefährlich find. Wenn das Blatt der Hüttenbaronie frommee Mann citiert als Richtschine seines Lebens das Bibelwort: fie die Volksschule und suchen sie geistig und materiell zu verkrüppeln. hierüber zürnt und wütig den Hieb" als beste Parade empfiehlt, Wer sein Kind lieb hat, der hält es stets unter der Suite, daß Die Volksschule ist ein Mittel des Klassenkampfes der Herrschenden, so können wir ihm, auf die Gefahr hin, seinen Born zu vermehren, versichern, daß die Arbeiter folche Stellung nehmen werden, daß der er hernach Freude an ihm erlebe. Wenn einer sein Kind ziehet, der Klaffenfampf allein vermag fie auch zu erlösen. das verdrießet seinen Heind. Wer aber seinem Kind zu weich ist Ueber die taktlose Rede eines amerikanischen Offi- Unternehmerhieb ein Hieb in die Luft ist. der klagt über seine Striement. Bläue ihm den Rücken, dieweil es ziers wird in der deutschent Presse viel Lärm geschlagen. Am Gegen die Bertagung des Reichstages treten ble ministeriell noch flein ift, auf daß es nicht halsstarrig und ungehorsam werde." 21. d. m. fand nämlich zu Ehren des Kapitäns Coghlan und der beeinflugten Berliner Politischen Nachrichten" auf. ( Sirach, Kap. 30 Vers 1 ff.) Offiziere des von den Philippinen zurückgekehrten Kreuzers der Ver- Unüberwindliche Abneigung gegen die Verlängerung Wir bewundern die Bibelfestigkeit des Herrn Professors aber einigten Staaten Raleigh" ein Bankett statt. Stapitän Coghlan Immunität, die durch die Bertagung herbeigeführt würde. Den wir glauben, daß der heutige Kulturzustand dem Prügelfomment hielt eine Rede, worin er von einem Vorfalle sprach, der während socialdemokratischen Kandidaten von Plößensee müßte ja bann entwachsen sein könnte. Wir wissen nicht, ob Herr Geheimrat der Blockade Manilas zwischen dem Admiral Dewey und einem eine längere Galgenfrist gewährt werden. Dieser Gefahr v. Bergmann mit Kindern gefegnet ist sollte es der Fall sein, jo be- deutschen Offizier sich abspielte, den der deutsche Admiral abgeschickt foll dadurch vorgebeugt werden, daß die Abgeordneten nicht so viel neiden wir dieselben nicht vorausgesetzt, daß der bibelgläubige fromme hätte, um über irgend etwas Beschwerde zu führen. Coghlan hörte, reden, sondern sich beeilen, mit ihrem Arbeitspensum fertig zu werden. Herr das Rutengebot nicht nur auf arme städtische Waisenfinder anvenden wie Dewey den Offizier ersuchte, dem deutschen Admiral zu fagen, Die Abgeordneten bedürfen nicht des Rates Schweinburgs. Iſt will, fein eigen leisch und Blut aber nach modernen und humanen die deutschen Schiffe müßten stille stehen, wenn Dewey es er so erpicht, Nat und Hilfe zu erteilen, fo follte er der Regierung Erziehungsgrundsätzen behandelt. age. Nach einem Hinweis auf die deutsche Flagge soll Dewey gesagt gut zureden, den Reichstag frühzeitiger einzuberufen und keine un­Daß Herr v. Bergmann Berbrecherschäbel burch Prügel um- fhaben: Diese Flaggen tönnen überall für einen halben Dollar nötigen Vorlagen einzubringen.- formen zu fönnen glaubt, ist eine so verblüffende Anschauung, daß per Elle gekauft werden." Weiter: Sagen Sie Ihrem Admiral, Der nächste Aerztetag sich die Diskussion dieser neuesten Theorie das mindeste Buwiderhandeln gegen irgend eine Blodaberegel wird gewiß nicht entgehen lassen wird. Nur verstehen wir nicht, warum nur eins bedeuten, nämlich Krieg; es wird so aufgefaßt und un Der Herr Geheinirat, der vielmehr eine Anlage, und selbst eine verzüglich geahndet werden; wenn Ihre Leute bereit sind zu einem fo große wie beim Autaben Steiner für reparabel hält, sich wundert, Strieg mit den Vereinigten Staaten , fömmen sie ihn jederzeit haben." daß feine Berufung auf die Lehre von der Ererbung und den Stürmischer Beifall folgte Coghlans Worten. Auf allgemeines Ver förperlichen wie den geistigen Anlagen einen Entrüstungssturm ent- langen trug er ein Spottgedicht auf den deutschen Kaiser vor. fesseln konnte". Die amerikanischen Behörden haben den Großsprecher sofort desavonirt. Ihm ist befohlen worden, sofort auf sein Schiff zurück­zukehren, und außerdem ist sein Verhalten schriftlich gemijbilligt worden. Ferner wird berichtet, daß der Staatssekretär Hay gegen über dem deutschen Botschafter seine lebhafte Mißbilligung über das Benehmen des Kapitäns Coghlan ausgesprochen habe. Irgend eine Weiterung dürfte der Vorfall demnach nicht mehr habent. Und wirklich haben auch die großsprecherischen Redensarten eines aus dem Kriege zurückkehrenden Offiziers nicht die geringste Bedeutung. Was mag wohl von deutschen Offi Die fentimentale Manier, mit der Herr v. Bergman flagt, daß zieren über befreundete Staaten" schon alles zusammen bramarbafiert er als Opfer des tobenden Gees dem Geifer seiner schmutzigen worden sein! 140 918 1919 hid o Sächsische Wahltaktik. Dem alten Kartell der Ordnungs­Wellen stand zu halten habe", mag als eine Art moralischen parteien wollen sich nun auch die Reformer", einst die wütigsten Kazenjammers angeschen werden, aber das Urteil über über Das wilde Land.solidf Bekämpfer des Kartells, anschließen. Der Balt scheint schon hinter das Potsdamer Gutachten" kann durch eine Sophisterei, den Coulissen fertig gemacht zu sein, die Antisemiten sollen einen vie fie die Burechtstellung enthält, nicht abgeschwächt werden. Aus der Schweiz wird uns geschrieben: Als letzten Trumpf spielt Herr v. Bergmann noch Virchow und Genosse Robert Seidel in Zürich , der bekannte Partei- Bandtagswahlkreis in Dresden - Altstadt erhalten, dafür kommen fie Leffing gegen Singer aus, genosse, der bis zum Jahre 1890 im Kanton Glarus als den Konservativen und Nationalliberalen andererorts nicht ins Gehege. Das hat Virchow wirklich nicht verdient, in dieser Sefundarlehrer wirkte und sodann die Redaktion der Die sogenannte Reformpartei hat sich also auch mit dem neuen Mißhandlungsaffaire als Eideshelfer angerufen zu werden, und wir Arbeiterſtimme", im vorigen Jahre diejenige des Züricher Dreiflassen- Wahlsystem abgefunden, geht völlig im Ordnungsbrei glauben, daß Profeffor Birchow nicht anders über das Berg- Wolfsrecht" übernahm und von letterer Stelle im De- auf und verliert damit den letzten Reſt politischen Ansehens, wenn mannsche Gutachten denkt als wir. Was aber den Ber- zember 1898 zurücktrat, ist wieder in den Schul- fie derartiges je besessen, in den Kreisen des arbeitenden Bolkes. fu langt, alle diejenigen, welche die Bergmannsche Auffassung Dienst zurüdgekehrt. Der Züricher Erziehungsrat hat nie hat eine Partei eifriger ihr eigenes Grab geschaufelt als diese.- such von der Handlungsweise der Schwester Karola verdammen, mit dem Wegen Bismarck Beleidigung hatte der Stadtrat von Batriarchen" im Nathan" zu identificieren- so ist dieses Wer ihm vorläufig eine Sekundarlehrer- Verweserstelle in Außer­Ver­halten so föstlich naiv daß wir dem Herrn Professor darüber sihl( Zürich ) übertragen; die definitive Wiederanstellung wird Pirna i. S. einen Arbeiter auf Grund des Groben Unfugs- Para­nicht zu zürnen vermögen. dann wohl bald folgen. Seidel ist als Lehrer allgemein an- graphen mit einem auf 20 m. lautenden Strafmandat bedacht. Herr Geheimrat Bergmann schließt seine Epistel mit zwei erfannt und begrüßten daher fogar bürgerliche Blätter seine Dem Schöffengericht war die Sache aber doch zu arg und es sprach Fragen. Wenn aber mun das Kind im Elend umgefommen wäre?" Rückkehr zur Schule. Immerhin verdient die Vorurteils- den Bismard- Sünder frei- Und wenn nicht mehr gescheh'n, als der Vernunft genügt?"- losigkeit der bürgerlichen Behörde zu einer Zeit, da man Er läßt unseren Genossen Singer darauf antworten:" Thut nichts, in Berlin einen Privatdozenten seiner die Schwester wird verbrannt." Ach nein, ehrwürdiger Herr, das socialdemokratischen Gesinnung wegen maß. foll nicht geschehen es wird nur dafür gesorgt, daß die städtischen

Nach dem Bergmannfchen Recept helfen ja doch Brügel gegen Verbrecherschädel, also was" Vererbung" was" Anlagen"? Den Stod her und losgedroschen, dann wird aus dem verbrecherisch veranlagten Knaben" ein sittsam- frommer Jüngling, dem mit der Rute Gottes­furcht und Tugend eingeblent ist.

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Nicht die Berufung auf Ererbung und Anlagen" hat den Ent rüstungssturm entfesselt sondern das Gutachten, welches die an einem wehrlofen, gefeffelten Knaben vollzogene Mißhandlung als verdiente pädagogische Züchtigung" erklärt.

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Waisenfinder fürderhin nicht nach Starolajchem Recept gemißhandelt regelt, unsere Anerkennung. - werden können, und daß medizinische Gutachter, welche eine Mißhandlung, wie sie an dem Knaben Steiner vollzogen wurde, als verdiente pädagogische Züchtigung" charakterisieren, so bezeichnet werden, wie sie es verdienen.

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Politische Neberlicht.

Berlin , den 24. April.

* Deutsches Reich .

Radikalfur. vi

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Das Gesetz zum Schuhe ,, Arbeitswilliger" foll wieder ein mal, wie von gut unterrichteter" Seite mitgeteilt wird, in den nächsten Tagen dem Bundesrat zugehen, so daß es noch zur Be­ratung im Reichstag gelangen foll.

Die Zuchthausvorlage scheint in den höheren Streifen frecht großes Ropfzerbrechen zu machen. Offiziös ist ihre Einbringung im Reichstage schon bestimmt für die ersten Tage nach Ostern an gefündigt gewefen. Die Nordb. Allg. 8tg." druckt am Montag stvar bie Nachricht ab, daß die Buchthausvorlage dem Bundesrat zugehen soll, unterdrückt aber die weitere Meldung der Korrespondenz von angeblich autoritativer Stelle, daß sie noch in dieser Session an den Reichstag gelangen wird.-

Wegen der Mitgliedschaft von Socialdemokraten ist dem Kriegerverein in Blau gleich mehreren anderen medlen burgischen Striegervereinen jüngst durch ministeriellen Erlaß die ahne entzogen. Der Verein beschloß darauf seine Auf­lofung.

Chronik der Majestätsbeleidigungs- Prozesse.

Zum Fall Könnecke wird uns folgendes mitgeteilt: Der Vorwärts" schreibt in seiner Nummer vom Sonnabend, den 22. d. M., anschließend an den Bericht über den Majestätsbeleidigungs- Prozeß des ehemaligen herzoglich braunschweigischen Hofstaatssekretärs Könnede do ONLI

Stönnede ist im Jahre 1896 auch wegen Beleidigung des Ne Eine neue, sicher vom Leben zum Tode befördernde Methode genten von Braunschweig mit einem Jahre Gefängniß bestraft ber Socialistenvernichtung hat die" Post" erfunden. Wir gestehen, worden. Das Strafmaß ist so hoch und die Wiederholung desselben so heil uns der" Post" scharfmachende Kampfesart stets gelassen, Delifts so auffällig, daß die Oeffentlichkeit ein Interesse hat, über nun wird uns ernstlich besorgt um unsere Haut. Es ist ein gar die Angelegenheit dieses Hofbeamten näheres zu erfahren." langer Artikel, den die" Post" den socialdemokratischen Klug Könnede diskutiert mit Vorliebe vor jedermann, der es hören widmet und der mit der vielversprechenden Eine will oder auch nicht hören will, bas private Leben fürstlicher Das Abgeordnetenhaus überivies heute ohne Debatte den Ent reben" wurf eines Ausführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch, den Entwurf leitung einsetzt, daß die Socialdemokratie sich und anderen Personen, mit specieller Beziehung auf die sexuelle Seite. Uebrigens eines Ausführungsgesetzes zur Grundbuchordnung und den Gesetz- Leuten, die thöricht genug sind, an den Zauber zu glauben, wird der Mann von manchen Leuten in Braunschweig für geistig entwurf betreffend die landesgesetzlichen Vorschriften über die Ge- eine wissenschaftliche Komödie vorspielt und die Blöße ihrer wirk

Abgeordnetenhand.

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bühren der Rechtsanwälte und der Gerichtsvollzieher an die mit der lichen Endzicle mit dem Flitter und Tand cines erborgten Schein nicht ganz intatt gehalten; was aber an dieser Ansicht richtig oder Beratung der Ergänzungsgejebe zum Bürgerlichen Gesetzbuch betraute wiffens bedeckt. Wir sind gespannt, jetzt wird der Tand unseres falsch ist das Gericht hat an seiner zurechnungsfähigkeit offenbar Kommission. Der Gejegentwurf betreffend die Gerichtsorganisation Scheinwiffens von den" Post"-Wissenden enthüllt werden und die nicht gezweifelt, sonst würde es ihn nicht zu zwei Jahren Gefängnis von Berlin und Umgegend ging nach unwesentlicher Debatte, in wahre Wissenschaft wird sich offenbaren. Doch wir müssen ums ger verurteilt haben entzieht sich selbstverständlich vollkommen unserer der sich die Abgg. Dr. Krause( uatl.), Porsch( C.), Dr. Crüger duldigen. Es folgt eine Darlegung über den besonders schwer ge- Beurteilung. Bemerkenswert ist indessen die Hartnäckigkeit, mit der ( frf. Bp.) und Schmidt- Warburg( C.) gegen den Entwurf erflärten, nießbaren Jargon der socialdemokratischen Philosophie". Die" Post" der Mann bei seinen Behauptungen bleibt, obschon er sich darüber Gelehrten aber haben sich gewiß durch diesen Jargon durchgerungen, Hlar fein müßte, daß jede Wiederholung nur eine Verschärfung der an eine Stommission von 14 Mitgliedern. Die nächste Sigung findet am Mittwoch statt. Auf der und unangekränkelt durch seine Ungenießbarkeit wird die Kehde Strafe zur Folge haben kann.- Doch Tagesordnung steht neben tleineren Vorlagen der Antrag ar gegen das socialdemokratische Klugreden neu beginnen. dorff, betr. Erhöhung der Bezügeber Beteranenad, mit unvermittelter Blöglichteit jetzt eine neue Melodie Ausland. ein. Die Wissenschaftsfrage verschwindet in der Versentung und es Für die Volksschule. Ein Aufruf zur Vereinigung ertönt ein religiös- moralischer Kantus: von dem Klaffenegoismus Oestreich- Ungarn . Und der sociale bon Freunden der Volksschule wird gegenwärtig verder Sozialdemokratie, der feine Pflichten kenne. Pflichtgeist reißt den Stumm- Jünger zu mächtig schwellendem Budapest , 28. April. Nach einer Wiener Meldung des Pester breitet, dem wir folgende Säge entnehmen: Lloyd" sollen die Besprechungen des Grafen Goluchowski mit dem Was schen wir, wenn wir Umschau halten im preußischen Dithyrambus hin: Mit dem, was man, kurz und rund gesagt, Pflichten heißt, Ministerpräsidenten Szell hauptsächlich der Frage der Schiffahrts­Staate auf dem Gebiete der Volksschule? Ein betrübendes Bild unfer früherer Stolz muß sich in Scham verwandeln. Kampf und deren Erfüllung nach altväterischen Anschauungen die seelische gebühren am Eisernen Thor und der des indischen Zucker Unterdrückung der Bestrebungen so mancher städtischen Verwaltung Effenz, die Würde und den Werth des Mannes und der zolles gelten. Nach derselben Quelle sei es nicht unmöglich, daß für Einführung von Neuem und Besserem, der Bestrebungen nach Frau bildet, weiß die jüngste fociale Bewegung natürlich Graf Goluchowski auch wegen der Frage der Besizergreifung Bervollkommnung. Selbst das Alte als gut Bewährte wird be- nichts anzufangen. Denn mit den Pflichten und ihrem notwendigen eines Hafens in China mit der ungarischen Regierung in Fühlung Korrelat, den Eugenden, kommt die Harmonie in das künstlich ver- trete. Ueber die letztere Frage ist im Abgeordnetenhause eine Juter­tämpft, unterdrückt." zerrte Weltbild, welche die Socialdemokratie nicht brauchen kann; die pellation eingegangen, die der Ministerpräsident am Mittwoch be­materiellen Unterschiede fallen nicht mehr so bedeutend ins Gewicht, es antworten will.­

Bon politischen Parteien" sollte man nicht sprechen, wenn die Volksschule in Frage, alle müßten sie gleich schägen und anerkennen,