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,, Sozialbemokrat"

PRAGER ZEITUNG de

der dieser Film einfach aus kindischen Scherzen zu sammengesetzt ist, läßt den Schluß zu, daß der Auf­

Samstag, 16. Juni 1984

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MV

enthalt im Dritten Reich   auch auf Leute schädlich Der Kindertag in Prag  

wirkt, die nur durch Einheirat dort festgehalten und durch geschäftliche Erwägungen dorthin gelockt wer­

Erfahrungen des Komponisten im Männerchorstil er den.

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Eichhörnchen im Baumgarten en ließen. Die meiſten Chöre wurden in der Behende schlüpfen sie über die Wege. Man schwediſchen Originalsprache und durchwegs fret aus ficht die wellenförmigen Sprünge ihres reizenden dem Gedächtnisse gesungen. Einen Chor trugen die reifenden Studentensänger in deutscher Sprache vor, Störperchens im Grase, das Wehen   der schräg ge- die zur Einleitung und Begrüßung gesungenen tsche tragenen Schweifflagge, hört ein flinkes Krat- choslowakischen Staatshymnen hörte man tschechisch. zen auf Baumrinde, und während man sich be- Solist des Konzertes war der in Prag   nicht unbe­müht, den Kletterer zu entdecken, lugt oben ein fannte schwedische Kammersänger Martin Deh fluges Schaltsgeiicht mit pinſelförmigen Ohrmann, der die Tenorfolis bei einigen Chören sang. büscheln um den Stamm. Ein Husch- Baum aber einigermaßen enttäuschte. Das Liederkonzert zweige rauschen, und weg ist der rotbraune Geist. war ausgezeichnet besucht. Auch bedeutende Feſt sach und nach aber sind sie zutraulich ge- gäste waren zu sehen, wie beispielsweise der Vräsi dent des Abgeordnetenhauses Staněk, Schulmini­worden. Einige wenigstens. Sie haben gemerkt, E. J. daß die Spaziergänger im Baumgarten nichts ſter Srčma è und viele andere. Böses im Schilde führen. Sie wagen sich in klei­nen, rudweisen Sprüngen bis heran an die Hand, die ihnen eine Erdnuß darbietet, und zuletzt, in wahrer Anstrengung zum Mut, geben sie sich einen Rud, nehmen die Gabe aus der Hand und huſchen blizschnell davon. Dann ſizen sie possierlich unter den Bäumen und knabbern zierlich aus den win­zigen Pelzhändchen die Nuß.

Sie sind ein graziöses, bewegliches Orna ment der Natur, das bald hier, bald da einen Baum schmückt und eine schnelle Zierlinie in die Licht und Schattenfelder der Parklandschaft zeichnet.

Bei ihrem Anblick erinnert man jich aller Miffetaten, die ihnen angetan werden. Man sieht sie verzweifelt zwischen den Gittern eines Käfigs hin und herspringen, in Wirtshausgärten, wo sie den Kindern der Gäste zur Kurzweil einge= sperrt sind. Man sieht sie wie irrſinnig auf den Sprossen eines schwirrenden Tretrades auf der

Stelle rennen.

Und ein Feldwebelleutnant fällt mir ein, der hinter der Front mit einer Flinte durch die polnischen Wälder strich und Eichhörnchen zu Dut zenden herunterknallte; er ließ die fleinen Felle präparieren und schickte sie mit der Feldpost sei­ner Frau zu einem Pelzmantel. Als ich ihm seine barbarische Schießerei zum Vorwurf machte, lachte er und sagte:

„ Halten Sie das für schlimmer als die Sol­datenfriedhöfe?"

„ Nein", sagte ich,- es gehört zuein­

ander".

Die Eichhörnchen haben schon ihre Gründe, dem Menschen lieber auszuweichen. Durch Jahr tausende hat sich das Mißtrauen als Instinkt in ihnen vererbt, und es mag nicht leicht zu über­winden sein. Am chesten nähern sich die fuchs roten Kerlchen den Kindern, die ihnen mit schmei­chelnden Rufen und sehr ungeschickt die Futter­spende entgegenhalten. Sie rufen die Tiere beim Namen wie Personen:„ Eichhörnchen, fomm!"

Wenn Tiere der freien Natur und Kinder jich einander nähern, begegnen sich recht sonder bare Wesensgegensätze:

Da jitzt das Eichhörnchen, fächert den buschi gen Schweif hinter sich wie die Rückenlehne eines Polstersessels und funfelt listig mit den Perlen­augen. Es muß erst langsam und unter tief ein­gelebten Hemmungen lernen, daß es manchmal auch vertrauen darf, wenn ein Mensch sich ihm nähert.

Und da kauert das Kind, ohne Begriff da­für, daß dieses wunderbare lebendige Spielzeug sich vor ihm fürchtet, und voller Vertrauen zu allem, was lebendig ist es wird langsam und unter schweren Enttäuschungen lernen müssen, daß es nicht jedem vertrauen darf, der sich im Leben ihm nähern wird.

Momentan gleichen sich die Spannungen noch glücklich aus. Das Eichhörnchen macht einen fleinen Sprung, erwischt die Nuß und ist husch! blitzschnell davon. Und das Kind klatscht glückselig in die kleinen Hände.

Manfred.

Kunst und Wissen

Schwedische Sänger in Prag  

Brüger Stadttheater gesperrt? Laut einer Mitteilung des Regierungskommissärs in Brür wird das Stadttheater dort für die Spielzeit 1934/35 ce sperrt werden, weil sich die Mittel zur Weiterfüh rung der Bühne nicht auftreiben lassen. Man hatte schon einen Pächter für das Theater gefunden; da aber das Bürgermeisteramt mit ihm gar nicht erst ernstlich verhandelte und der Termin, den der Räch ter gestellt hatte, ungenüßt verstrich, ist auch diese Aussicht verloren. Zwar sind die Verhandlungen über das Theater noch nicht abgeschlossen, aber die augenblickliche Lage läßt faum den Schluß zu, daß Brür 1934/35 eine Theatersaison haben werde.

Die Wallenstein- Feiern in Eger  . Sonntag werden in Eger   die Wallenstein  - Feiern aus Anlaß des 300. Jahrestages der Ermordung Albrecht von Wallenstein   in Eger   stattfinden. Auf dem Programm steht: 13 Uhr Einzug der Wallenstein  - Söldner in die Stadt, um 14 1hr Wallensteins Lager" von Friedrich Schiller   in dem landschaftlich schön gelege­nen Theater im historischen Burghof und um 18 Uhr Wallenstein  "( Piccolomini und Wallensteins Tod  ) von Friedrich von Schiller  . Die Spiele werden im mer Samstag und Sonntag bis zum 12. August d. J. wiederholt werden.

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Wochenspielplan des Neuen Deutschen Theaters. Samstag, halb 8 1hr: Der Safobiner" ( B2. Sonntag, halb 8 Uhr: Die feusche Susanne"( A. A.). Montag, halb 8 Uhr: Spiel vom Leben und Sterben des Bauern"( Hans Multerer mit seiner Laienspiel­schar, A. A.). Dienstag, halb 8 1hr: Josua" ( A. A.). Mittwoch, 8 Uhr: Lady Winder meres Fächer"( B 2); 9 Uhr: Nachtsere- nade im Fürstenberggarten. Don nerstag, halb 7 1hr: Tristan und Isolde  " ( Gastspiel Anny Stoneßni- Gotthelf Pistor, A. A.). Freitag, halb 8 Uhr: Das Kamel gehi durch das Nadelöhr"( Gastspiel Kramer Glöckner, D 2).

Die Routine ist freilich weder dem Star noch

dem Regiffeur abhanden gekommen. Die Ondra wird wiederum mit einer Doppelrolle spielend fer­tig: fie farifiert eine unausstehliche Mondäne mit derselben Drolligkeit, mit der sie die schlichte Naive markiert, und sie wandelt auf Stelzen ebenso sicher wie sie auf Schlittschuhen zappelt und burzelt. Da zwischen gibt es aber immer noch Blicke, die den Verdacht erwecken, daß sie eine anmutigere und nach haltigere Heiterfeit schaffen könnte als den bloßen Lacheffekt. Und ähnlich liegt der Fall Lamač. Daß dieser geschiate Mann technische Kunststüde fertig bringt und Karnevalsszenen arrangieren kann, wis­sen wir nun zur Genüge. Aber wir ahnen, daß er auch mehr könnte als so einen Film, der, obgleich er mitten im Winter spielt, doch nur für den Som­―eis­merſpielplan geeignet ist.

ein lustig Leben".

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findet am Sonntag, den 17. Juni, auf dem Pohořelec( also nicht in Zbraslav!) statt. Beginn um 2 Uhr nachmittags.

Im Festprogramm: Radioübertragungen, turnerische Vorführungen, Sprech- und Ge­sangschöre, Ansprachen, Kinderspiele. Es nehmen alle deutschen proletarischen Organisationen Prags   an dem Kindertag

teil.

Riesiger Reingewinn der englischen Post

London  , 7. Juni.  ( AR.) Der Generalposts Filme in Prager   Lichtspielhäusern meister( Postminister) Sir Kingsley Wood Teate im Unterhaus den Jahresbericht über die finan­Urania- Kino, Klimentska 4: Der Adjutant ziellen Ergebnisse seines Ressorts vor, wobei er ers Seiner Hoheit". Adria:„ Maria".- Alfa: flärte, daß die Agenda der Post, Telegraphen und Die falschen Zwillinge". Avion: Vorunter­Telephone als Maßstab für die Beurteilung der iuchung". Fenix: Nicht eifersüchtig sein!" Gesamtprosperität des Volkes im letzten Verival Gaumont: Soldatenleben ein lustig Leben". Hvězda: 1. S. 311". Julis: Soldatenleben tungsjahre einen großen Fortschritt aufweisen. Die Koruna: Anton Spelec, finanziellen Ergebnisse übertra der Scharfschüße". Ninema, B.- T.: Journ., Luftfen alle Ewartungen. Vor allem müsse hervorgehoben werden, daß die ständige Abnahme ſpiel, Reportage. Kotva: Des Kaisers Wort".. Lucerna: Des Kaisers Wort". Olympic: Zum des telegraphischen Verkehrs im letzten Finanz­Radio: Es war einmal jahre aufhörte und das verflossene Finanzjahr im heil. Antonius". ein Chaplin". Světozor: Soldatenleben inländischen telegraphischen Verkehr seit dem Jahr ein lustig Leben". Bajkal: Wiener Flirt". 1919 zum erstenmal eine Zunahme aufwies. Das Carlton: Der Hüttenbesiver". Konvikt: Das verflossene Jahr sei auch ein Rekordjahrim Fensterchen". Lido:„ Männer im Offside". Louvre:„ Nur wer die Sehnsucht kennt.. Telephonverkehr gewesen. Der veran schlagte Reingewinn des Poſtministeriums Macesta: Nur wer die Sehnsucht kennt. Rory:„ Nacht wie Adam". Skant:„ Aus Liebe". werde für dieses Jahr etiva 12,3 9 6.0 0 0 Pfund Sterling betragen. Troß der Er­höhung des Portos seien in diesem Jahre über 100 Millionen Briefe mehr geschickt worden. Es sei die Zeit zu der notwendigen wesentlichen Herabsetzung der Teles phongebühren gekommen, um auch den brei­testen Schichten die Benüßung des Telephons zu ermöglichen. Diese Herabsetzung der Gebühren werde im Oktober d. J. erfolgen.

Aus der Partei

Jugendbewegung

Sozialistische Jugend, Kreis Prag  . Sonntag. den 17. Juni: Kindertag auf dem DTJ.- Play, Vo­hořelec. SJ. um 9 Uhr vormittags gestellt sein. Effen mitnehmen. Dienstag, 19. Juni, 8 Uhr: Grup­penabende: SJ. Holleschowiß: 20 Jahre sei Welt­friegsbeginn; SJ. Weinberge: Monatsversamm­lung; 3. Zentrum: Bunter Abend; SJ. Smi­chov: 20 Jahre seit Weltfriegsbeginn.

Vereinsnachrichten

Mitteilungen aus dem Publikum.

Wie neugeboren fühlt man sich nach einer leich ten Einreibung mit Alpa- Franzbranntwein. Regel­mäßige Massagen mit Alpa machen den Körper Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Sams­widerstandsfähig, erfrischen bei Ermüdung, reinigen tag, 8 1hr: Wo war ich heute Nacht?" die Hautoberfläche und regen den Blutkreislauf an. ( Erstaufführung; Gaſtſpiel Glödner- Stramer).- Sonntag, 8 Uhr:„ Lady Windermeres Stuhlverstopfung. Die Hauptvertreter der neus Fächer". Montag, 8 1hr: Wo war ich Ortsgruppe Prag  . Samstag, zeitlichen Frauenheilkunde haben das natürliche heute Nacht?"( Gastspiel Glödner; Bankbeamte und freier Verkauf). Dienstag, 8 Uhr: Lady den 16. Juni, Alt- Prag- Führung. Bu- Franz- Josef"-Bitterwasser in einer sehr großen Windermeres Fächer". Mittwoch, 8 Uhr: sammenfunft um 4 Uhr beim Pulver Bahl von Fällen als rasch, zuverlässig und schmerzlos Sonntag, den 17. Juni, wirfend erprobt. Aerztlich bestens empfohlen. 2106 ,, Straßenmusik". Donnerstag, 8 Uhr: Wo war ich heute Nacht?"( Stulturverbands­Zusammenkunft um halb 7 Uhr vor freunde und freier Verfauf). Freitag: Padem Vysočaner Bahnhof. Fahrt nach Měšice. Wan­riser Potpourri"( volkstümliche Vorstellung). derung nach Elbe  - Kostelec; bei heißem Wetter Baden

r Film

Marie

Wichrere Jahre ist dieser Film alt. Doch er verdient, denen gezeigt zu werden, die ihn noch nicht fennen und die sich seiner erinnern, werden ihn noch einmal sehen. Noch einmal die Geschichte der ungarischen Diensimagd, noch einmal die unjagbai anmutige Gestalt der Annabella, die hier in Einfachheit und Innerlichkeit ihre schönste Leistung schuf, und die behutsame, dem Alltag nahe und dem Traum verwandte Regie, mit der Paul Feios seinen Gipfelpunkt erreichte. Auch wer den Legen­dären, dem Liliom" allzudeutlich) entlehnten Aus flang dieses Films nicht für geglüdt hält, wird nicht bezweifeln, daß er eins der seltenen Werke ist, mit denen der Film den Bezirk der Stunst betreten hat. Hier ist nichts von falschem Prunk und leeren Scherzen. Die Geschichte einer Magd wird erzählt,

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Die falschen Zwillinge

Was der vielgewandte Regisseur Narela ma è und der bewegliche Star Anny Ondra   als neuestes Produkt ihrer reichhaltigen Filmſerie zu standegebracht haben, ist kein Lustspiel geworden, sondern nur ein lilt für anspruchslos Lachluſtige: der Dialog lebt von Kalanern, die Handlung von einer hartnäckigen Verwechslung, die Komit besteht in jener artistischen Geschicklichkeit, die sich ungeschickt stellt und das happy end darin, daß eine falsche Lady auf dem Umiveg über einen erschwindelten Ge­fängnisaufenthalt einen richtigen Gentleman be­kommt.

,, Unsportliches" aus dem Dritten Reich. Der deutsche   Arbeiter- Turn- und Sportbund   hatte in Leipzig   auch eine eigene Druderei, die auf das modernste eingerichtet war und in der die technischen Lehrbücher und Zeitschriften gedruckt wurden. Diese Druckerei wurde seinerzeit mit der Schule von den Nazis für das Volk übernommen". Nun wird mit­geteilt, daß die Maschinen abgerissen und verkauft werden! Die Schule, jetzt heißt sie Landessport­schule von Sachsen  ", soll sehr verwahrlost sein. Das Schwimmbecken z. B. ist durch die unfachmäßige Be­handlung unbrauchbar geworden. Der„ Treuhän­der" Rechtsanwalt Wiebels macht weiterhin in den Räumen des Bundeshauses seine Geschäfte. Frühere Funktionäre erhalten noch immer Rechnungen von ihm, damit er auf seine 15prozentige Provision nicht verzichten muß.

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