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Erfolgreiche Betriebs­ausschußwahlen

bel der Firma Schmieder in Zwodau  

Dienstag, 19. Juni 1934

Papen öffentlich

Bei der Betriebsausschuswahl am Freitag, Gegen Naziterror, Byzantinismus und ben 15. Juni, in der Textilwarenfabrik in Zo Goebbels   neuen Propagandafeldzug dau erhielten: Union der Textilarbeiter 648 Stimmen und 7 Mandate( 1933 595 Stimmen

und 7 Mandate), die Freie soziale Bereinigung ( früher Salentreugler) 159 Stimmen, 2 Man bate( 1933 151 Stimmen, 2 Mandate), die Christlichsozialen 139 Stimmen, 1 Mandat( 1933) 129 Stimmen, 1 Mandat). Die Kommunis ften fonnten froß wütender Agitation und einer Flut von Flugblättern kein Mandat er halten. Ihre Stimmenzahl ging sogar von 84 auf 69 Stimmen zurüd.

Die Wahl hat den Beweis erbracht, daß die überwiegende Mehrheit der Arbeiterschaft im La ger der Sozialdemokratie steht, die in den bürgerlichen Zeitungen immer und immer

wieder totgesagt wird, aber träftig weiter lebt.

gegen Goebbels

Cette 3

Dic journalistischeu Exzesse der Christlichsozialen nehmen ihren Fortgang; am Sonntag ist die ..Deutsche Presse" mit einem Leitartikel ausgerückt, um die..Preffefreiheit" gegen die- Sozialisten zu verteidigen. Wir selber haben schon auf eine Notiz ähnlichen Inhalts, die die ,, Deutsche Presse" tagsvorber veröffentlicht hatte, erwidert, wie grotesk es wirft, jest die Christlich­blutbefleckten ,,, autoritären" Dollfuzianer, als e offo- Verteidiger demokratischer Wüunsche zu sehen. deren demokratischeſter ja nicht einmal mehr laut werden dürfte, wenn die sudetendeutschen   Christ­lichsozialen nach ihrem Herzen handeln und Politik treiben fönnten denn dann würde auch hierzulande die Sozialdemokratie hinweggefegi werden, eben damit mit dieser ehrlichsten und fämpferischesten Sachwalterin der Demokratic diese selbst restlos beseitigt werden könnte! Wir denken nicht daran, uns auf das Niveau der..Deutschen Presse" hinabzubegeben, deren Leitartiel genügend Böswilligteit auslegen, vaterlandsliebende Volks­gefennzeichnet ist, wenn man feststellt, daß er auf fcinde bezeichnet werden. Die Bevölkerung wiffe, utterfrippe". Wer wie die ,, Deutsche  genossen, die verzweifeln, dürften nicht als Staats- Bonzen" gehe es um nichts anderes als um die an man von ihr noch große Opfer verlangen Preiſe" in diesem Entscheidungskampf zwiſchen daß

Rundfunk- und Presseverbot gegen den Vizekanzler fozialen, die Partei- und Gejinnungsfreunde der

Berlin  , 18. Juni. In Berliner   politischen Kreisen hat die Nachricht Sensation her vorgerufen, daß der deutschen   Preffe verboten wurde, die Rede zu veröffentlichen, welche Vizekanzler von Papen am Sonntag an der Marburger   Universität hielt und in der er die innerpolitische Situation Deutschlands   behandelte. Das Verbot ist unzweifelhaft deshalb erlaffen worden, weil Bisekansler von Papen öffentlich in seiner Rede seine Nichtübereinstim mung mit dem Reichspropagandaminister Goebbels   und dessen Feldzug gegen Kritifaster und Micsmacher" zum Ausdruck brachte.

heimnisvollen Dune I gesprochen, wel In seiner Rede hatte Papen von einem ge der über der Stimmung in Deutschland   lagere, auf den Widerspruch zwischen den Zielen und der

täglichen Pragis der deutschen   Revolution ver­

Er

wiesen und die Meinung abgelehnt, daß sich durch Terror die Einigung einer Nation vollziehen lasse. Hakenkreuzterror fand auch scharfe Worte gegen den Byzantinism us. In seinen weiteren Aus­führungen warnte er davor.

Im Erzgebirge  Unternehmer im Dienste der Henleinfront

daß Deutschland   nicht zu einem Ausflugszug ins Blaue werden dürfe, der ins Unbekannte fahre

des Neichspropagandaministers Dr. Goebbels  gegen Kritikaster und Wiesmacher" nicht übereinstimme.

Man dürfe nicht jedes Wort der Kritik als

werde. Die Stimmung und das Vertrauen lön nen aber nicht durch Aufpeitschung der Leidenschaf ten und durch Drohungen gehoben werden, sondern nur durch brüderliche Liebe(!) und durch gegenseitige Ach hung. Die dok trinären Fanatifer müffen verstummen, wenn die bescheidenen Reſte deſſen, das gerettet wurde,

erhalten bleiben sollen.

Der Karlsbader., Wolfswille" macht in sei­ner Sonntagsausgabe geradezu aufsehenerregende Mitteilungen über die neueste Terrorwelle, die und von dem niemand wise, wohin er fahre und von den Hakenkreuzlern auf dem Wege über die wo er stehen bleiben werde. Schließlich sprach Pas Henleinfront im Weiperter Gebiet über die pen davon, daß der große Vertrauensschatz, wel: Sozialdemokraten hereingebrochen ist. chen das deutsche Voll der gegenwärtigen Regies Die Rede Papens gipfelte in der Warnung, Die Sozialdemokraten des oberen Erzgebir- rung entgegengebracht habe, bedroht sei und Deutschland   fönne es sich nicht erlauben, die über ges führen gegen die Fascisten seit jeher einen bekannte, daß er mit dem begonnenen Feldzug fommenen Werte leichtsinnig umzustürzen. harien Kampf, wissen sie doch, daß der Hunger unter den Arbeitern im Erzgebirge   noch größer werden müßte, wenn die Nazi an's Ruder lämen. So haben sie auch eine Versammlung der SF. in Dörnsdorf mit ihrem Besuche zu einem für die Henleinleute unangenehmen Ende gebracht und besonders seit diesem Tage tobt sich der Terror gegen die Sozialdemokraten in der Weiperter Ge­gend aus. So hat man unsern dortigen Bezirks­sekretär, den Genossen Siegmund, mit ,, Um Tegen" innerhalb von vierzehn Tagen bedroht und auch dem Bezirksvertrauensmann unserer Partei das gleiche Schicksal angekündigt. Bei der Firma Jjidor Hackl- Weipert wurden eine Reihe von Ar­beitern entlassen und der Aufseher Potta erflärte einem Gendarmen gegenüber, daß diese Ent= lassungen wegen Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Partei erfolgt seien. Aus denselben Gründen wurden bei der Firma Elster in Schmiedeberg Arbeiter ent­

Die Rede des Bizekanzlers wurde Sonntag im Rundfunk verbreitet und sollte nach den ursprünglichen Dispositionen Montag in den Rundfunksendungen wiederholt wer den. Mit Spannung erwartet man, wie diefer konflikt zwischen den beiden Mitglied kern der Reichsregierung gelöst werden wird.

Der politische Sonntag

Abrechnung mit dem Ständefascismus in Tachau  Tchechisch- deutscher Wehrtag in Leitmeritz  Minister Dr. Černy über Tagesfragen

Als Antwort auf die Verbrüderung der Hen­ lein  - und Landstandfascisten in Bischoftei niz hatte unsere Bezirksorganisation Ta cha u für vergangenen Sonntag eine Kundgebung mit dem Thema: Arbeiter, Bauern und

lassen, aber auch die Landwirte schließen fid 000

diesen Terroratten an und verweigern den Arbei­ern besucht. Landstand und Heimatfront hatten tern jede Verdienstmöglichkeit. Außerdem werden trok öffentlicher Aufforderung teine Redner ge­sozialdemokratischen Arbeitern die Wohnungen gestellt. Genosse Iatsch setzte sich mit der ständi­fündigt und Drohungen aller Art gegen sie ausge- fchen Eintreifungspolitit auseinander und charak­Stoßen. terisierte sie als Wahlmanöver. Demgegen­über erklärte er, daß es angesichts des wachsenden Notstandes der Arbeitslojen, der Kleinlandwirte und Gebirgsbauern heute für die judetendeutiche Politik nur ein Thema geben könne:

Das ist also der Geist der neuen Volts: front!" Es ist der Geist, der drüben im Reiche herrscht und die Menschen zu tausenderlei Qualen verurteilt. Es ist der Geist des Nationalso zialismus, der sich über Henlein wieder Bahn zu brechen versucht!

Abwehr der Hungersnot. Zur Sicherstellung der Boltsernährung, zur Ber sorgung der von der Mißernte heimgesuchten Ge­

Mäßiger Rückgang der Arbelts- biete mit Futtermitteln und Saatgut, zur Rege­losigkeit in Nordböhmen  

Nach einem Bericht der Landeszentrale für Arbeitsvermittlung in Reichenberg ist die Anzahl der angemeldeten Arbeitslosen im Laufe des Monates Mai in Nordböhmen   von 129.478 auf 119.444, also um 10.034, d. i. um 7.74 Brozeni gesunken. Im Vergleiche mit dem 12prozentigen Rüdgange der Arbeitslosigkeit im ganzen Staate zeigt dies einen bedeutend kleineren Rüdgang wobei allerdings nicht übersehen werden darf, daß Nordböhmen   indirekt zur Besserung der Lage in anderen Gegenden des Landes und des Staates überhaupt beiträgt, weil hier auch heuer doch noch Saisonarbeiter aus anderen Gegenden beschäftigt werden. Im Vergleich mit Mai 1933 ist die An zahl der Arbeitslosen um 38.269, d. i. um 24.27 Prozent gefunten, im Vergleich mit Mai 1932 um 9023, d. i. um 6.29 Prozent. Dabei bleibt jedoch in einer Reihe politischer Bezirke die Arbeitslosig­teit noch sehr groß. So wurden mit Ende Mai noch ausgetviesen( in den Klammern erscheinen die Zahlen vom Ende Mai 1933): Reichenberg 11.550( 14.889), Gablonz   a. n. 9809 ( 15.445), Tetschen   9701( 14.032), Teplig Schönau 9610( 12.515), B.- Leipa 8890 ( 10.450), Auffig a. E. 8354( 8114), Stomotau 8177( 8640), Brig 8743( 10.792), Dur 7729 ( 8272) usw.; den Berufsgruppen nach handelt es sich um 21.628( 29.766) Textil, 19.217 ( 24.082) Silfs, 18,621( 24.597) Glas, 11.183( 15.958) Metall-, 10.256( 13.093) Bau- und 9627( 12.788) Tagesarbeiter usto.

Die Arbeitslosenunterstüßung mit dem Staatszuschuß erhielten: 34.507 gänzlich Arbeits­Ioje( um 3431, d. i. um 9.05 Prozent weniger als im April und um 6152, d. i. 15.16 Prozent weniger als im Mai 1933) und 14.809 a eit­weise aus der Arbeit Ausgesetzte( d. i. um 147, also nur fast 1 Prozent weniger als im April und um 7052, d. i. um 36.94 Prozent weniger als im Mai 1933).

den defensiven Charakter unserer Webrpolitit. Bürgermeister Křepel und Minister Spina traten in ihren Reden für eine Vertiefung der tschechisch- deutschen Zusammenarbeit ein.

Minister Dr. Černý

für soziale Demokratie

In Königgräz fand Sonntag der Baukongres des Nachwuchses der Republikanischen Partei statt.

Innenminister Dr. Černý

dem Gedanken" basiert, den ſozialiſtiſchen  

Demokratie und Fascismus solcher Methoden sich bedient, verrät zu deutlich), auf welcher Seite er steht! Und nur weil die anderen, is chechischen sozialistischen   Parteien vielleicht die deutsch  - christlichsozialen Ergüsse im Original nicht lefen und weil das Folgende alle sozialistischen Parteien angeht, soll hier wiedergegeben werden,

tvie sich das Organ des Erministers Mayr- Har­ting und des Herrn Senators Hilgenreiner über die Absicht der Gesetzgeber äußert, in die neue Vor­lage auch Bestimmungen gegen die Sensations­und Schmußpresse aufzunehmen; die chrbaren Vä­ter oder Jünglinge in der Deutschen Preffe" schreiben darüber:

zu wünschen wäre, daß diese einzige trotz ihrer Motive begrüßenswerte Absicht des Gesches auch gegen jene Presse des sozialistischen   Regie­rungslagers Anwendung finde, die an Schmut und Schund Stříbrnýs Presse noch weit über trifft."

Sollte sich unter den christlichsozialen Politi­

fern wirtlich nicht einer finden, der den Verfasser

dieses Artikels bei den Ohren nähme und ihm sagte, daß solche haltlose und nichtswürdige Pau­fchalverdächtigung den guten Sitten nicht nur der anständigen Preise, sondern überhaupt mitteleuro­päischer Menschen widerspricht? Freilich, von Leuten, die bei Herrn Fey und bei den österrei­chischen Henfern in die Schule gehen, lann man gute Sitten in feinem Falle verlangen...

Noch ein Fascistenprozeß

Gestern hat in Brünn   vor einem Straf senat unter Vorfiz des GR. Dr. Hagel der zweite Fascistenprozeß gegen 24 Teilnehmer an dem leberfall auf die Schimizer Kaserne unter Füh­rung des inzwischen verurteilten Stobsinek begon nen. Die 24 sind wegen Vorbereitung von An­hielt hier eine Rede, in der er u. a. die Anschlägen gegen die Republik   nach Paragraph na hme eines Getreide monopols ankündigte und über die Einigung aller Koali­tionsparteien hinsichtlich der Sozialversicherung be richtete.

des Schußgefeßes angeklagt. Alle Angeklagten sind mit den Autobussen, die die Fascisten nach Brünn  brachten, gefahren. Einige erklärten, daß sie sofort nach ihrer Ankunft wieder umgekehrt wären, an ,, Die Krise der landwirtschaftlichen Pro- dere wollen erst in Brünn   bei der Ansprache des duktion", führte Innenminister Cerny weiter Sobjinek erfahren haben, worum es sich in Wirf­aus, hat auch in dem Rückgang des Fleischlichkeit handle. Daraufhin seien auch sie nicht mit fonfumes einen ihrer Gründe, der seiner= seits wieder mit der Arbeitslosigkeit zusammenhängt. Mit der Lösung der Frage der Arbeitslosigkeit wer­den wir zum Teil auch die Frage der land= wirtschaftlichen Krife gelöst

haben."

des Guldenproblems, zur Rettung der ar­beitslosen Jugend, zur Bekämpfung des Indu striesterbens streben wir eine engere demokratische Zusammenarbeit der Arbeiter und Bauern an. Desertieren aber die Landstandführer vor ihrer Aufgabe und wollen sie die Landbevölkerung in fascistische Abenteuer verstriden, dann wird dieses Manöver der sozialdemokratischen Arbeiters und Zum Schluſse befaßte sich der Minister mit der De­Kleinbauernbewegung feinen Abbruch tun. 28 ir deutung der Demokratie für den tschechoslowati­werden in den Bauerndörfern schen Staat und sagt, ſelbſt wenn alle anderen dieſe ben Kampf austragen zwischen Staatsform verlassen würden, so müssen wir er st bemotratisch- sozialer Aufbaurecht bei ihr bleiben. Wir sind eine fleine Nas arbeit und der Mandats streberei tion, die in Anbetracht ihrer Bildung nie ma Is der Stände fascisten.

Unter großer Bewegung der Versammelten teilte anschließend der Kreisobmann der Kleinbau­ern und Häusler  , Genosse Strenal, mit, daß er türzlich in seinem Anwesen in Zwingau nächt­licherweile von jungen Agrarfascisten überfallen und durch ein Steinbombardement durch die Fen­ster mit Weib und Kindern am Leben be droht wurde.

Kreissekretär Genosse Want a vertrat in einer Ansprache den Lebensanspruch der Arbeiter­und Kleinbauernjugend und ihren Willen nach so­zialer Erneuerung der Gesellschaft. Ein tommuni­stischer Redner, welcher diese Auseinandersetzung mit dem Fascismus für ſeine Barteizwede miß­brauchen wollte, wurde von den Versammelten ein­mütig abgelehnt.

Wehrtag in Leitmeritz  

Der am Sonntag in Leitmeris ab­gehaltene Wehr tag geſtaltete sich zu einer großen gemeinsamen Kundgebung der deutschen   und tschechischen Bevölkerung des Elbegebietes. Mini­fter Bra da č unterstrich in einer Ansprache

15.000 Hatenarbeiter treten dle Arbelt an

San Francisco  , 17. Juni. Heute wurde der Streif der 15.000 Hafenarbeiter, der fünf Mo­nate gedauert hatte, durch einen Vergleich beige­

legt.

cine Dittatur ertragen würde. Vergessen wir nicht, daß der tschechische Mensch jahrhunderte lang gegen jede Dittatur fämpfte."

in die Kaserne eingedrungen, sondern zum Teil schon nach der Rede Kobjinets in Baumberstecke ge­gangen. Zum Teil seien sie während des Mar­sches gegen die Staserne entwichen. In der Verhandlung wurden die Anklageschriften verle­sen und ein Teil der Angeklagten vernommen. Die Zeugen sind für Mittwoch und Donnerstag vor­geladen.

Aufenthalt Barthous in Wien  Paris  , 18. Juni. Außenminister Barthou   ist heute um 20 Uhr nach Buteraft und Belgrad   ab­gereist. Er wird auf dieser Reise vom jugoslawi  schen und vom rumänischen Gesandten in Paris  begleitet. Er wird unterwegs morgen kurze Zeit in Wien   verweilen.

Wichtige Konventionsentwürfe der Arbeitskonferenz

Tafelglasfabriken- Frauenarbeit untertags

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- Berufskrankheiten

Genf  , 18. Juni. Die Internat. Arbeitskon- Arten von Unternehmungen bestimmt, in denen

ferenz hat mit 66 gegen 25 Stimmen den An- die Untertagsarbeit der Frauen verboten werden irag betreffend Abschlusses eines internationalen soll.

Abkommens über die Regelung der Arbeit, des Schichtwechsels und der Ruhepausen in den selbständigen Glasfabriken zur Erzeugung von Tafelglas angenommen. Die Glasfabriken müſſen mindeſtens vier Arbeitsschichten beschäfti­gen. Die wöchentliche Arbeitszeit darf 42 Stun den nicht übersteigen, wobei die Arbeiter nicht länger als acht Stunden ohne Unterbrechung arbeiten dürfen.

Am Nachmittag behandelte die Konferenz die Frage des Vorbots der Frauenarbeit unter tags und beschloß einmütig, daß dieses Verbot auf Grund eines internationalen Abkommens und nicht durch bloſſe Anempfehlung durchge führt werden. Ohne Opposition wurde mit 83 Stimmen ein Tert angenommen, der genau die

Weiter behandlete die Konfrenz nach länge rer Debatte und sehr lebhaftem Meinungsaus tausch die Vorschläge, die die Erweiterung des Abkommens über Entschädigungen an Arbeiter betreffen, die von Berufsfrankheiten betroffen wurden. Es handelt sich um die Revi ſion des im Jahre 1925 abgeschlossenen Abfom­mens. Neben der Silikose( einer Strankheit der Atmungsorgane) dehnt die vorgeschlagene Revi sion den Schuß auf Personen aus, die an Vergif­tungen durch Phosphor und Arsenik oder an lebeln leiden, die durch Radium und ähn liche Stoffe verursacht wurden. Der Vorschlan der Sonderfommission betreffend die Revision des Abkommens wurde mit 71 Stimen gegen eine Stimme genehmigt.