Rs. 156

5: 1, Brag gegen M.- Ostrau 5: 0, Brag gegen Bilfen 5: 1, Brag gegen Königgräb 5: 0.

Bei den Frauen, welche nach den Davis­Cup- Regeln spielten, gewann ebenfalls Pra g. Die einzelnen Ergebnisse sind: Iglau   gegen Königgräb 3: 1, Pardubit gegen M.- Oftrau 8: 0, Brünn   gegen Salau 8: 1, Prag   gegen Pardubit 3: 2, Prag   gegen Brünn   8: 2.

Der Triumphzug der roten Jugend!

Umjubelter Massen- Marsch zum Husdenkmal

Samstag, 7. Juli 1934

Heute auf der Olympiade

7.00 Uhr: Turnproben( auch des Atus). 7.00 Uhr: Geräte- Wettkämpfe( Frauen).

8.00 Uhr: Internationales Radrennen( 60 Kilometer); Start und Ziel: Am Vypich bei Břevnov.

8.00 Uhr: Fortsetzung der leichtathletischen Wettkämpfe. Geräte- Wettkämpfe( Män­ner); Fortsetzung des Wolleyballturniers; internationale Tischtennis­Iwettkämpfe( Smíchov  ); Skaut- Wettkämpfe.

9.00 Uhr: Wolleyball( Frauen); Schach  ( Smíchov  ).

10.30 Uhr: Házená( Frauen).

13.00 Uhr: Finale im Wolleyball( Männer).

14.00 Uhr: Fortsetzung der leichtathletischen Wettkämpfe. Internationale Geräte­Wettkämpfe( Militärstadion).

15.00 Uhr: Finale in Wolleyball( Männer). Fortsetzung im Schach. 16.00 Uhr: Schwimmwettkämpfe( Hallenbad, Klimentska).

Donnerstag abend. Im Zentrum Prags   ift fie­bernde Bewegung. Am Wenzelsplak, am Graben, in der Bektnergasse, am Altstädter Ring, Massen über Massen. Der Lampionzug der Sportlerjugend, der um 9 1hr beginnen wird, scheint gana Prag   auf die Beine gebracht zu haben. Immer wieder neue Züge singender, junger Menschen, die zu den Sammel­pläßen oberhalb des Museums ziehen, Bug um Bug, Rapelle um Kapelle, es will fein Ende nehmen. Am Museum ist es geradezu lebensgefährlich. Es ist eine gewaltige Manifestation der uner­stemmen sich die Zuschauer in stürmischen Wogen schütterlichen, siegesbewußten Kraft der Arbeiter­gegen den Absperrungskordon, so daß die Polizei schaft! größte Mühe hat, ihre Stellung zu halten". Aber es gcht schließlich, und man wird der Aufgeregten mit anerkennenswerter Liebenswürdigeit und Geduld Herr, wobei die Olympiade- Ordner mit roter Arm­binde als getreuliche Helfer auftraten.

17.00 Uhr: Wolleyball- Verbandsspiel DTJC.- Sič( Militärstadion).

20.00 Uhr: Deutscher   Festabend in der Produktenbörse; Turnakademie( Slawische Insel); Sängerchorkonzert( Repräsentationshaus); Tischtennis- Schluß­kämpfe.

21.00 Uhr: Lagerfeuer in der Kinderrepublik. Lichtfontäne( Schützeninsel).

Hier

Mit einer geradezu erstaunlichen Pünktlichkeit, die der Präzision des Organisatorischen alles Lob ausſpricht. erscheint die Spike des Buges fünf Mis Museumstreppe bietet ein überwältigendes Bild. nuten nach 9 Uhr an der Museumstreppe. Diese Ueberfät mit Menschenmassen, die Nazdar" rufen, in heller Begeisterung Taschentücher schwenken, um strahlt vom Lichte der Scheinwerfer, die den stolzen Bau des Museums in ein Märchenschloß verwandelt haben, gibt sie dem abendlichen Fejt eine vollendete Krönung.

Saft eine halbe Stunde zieht der Zug in Achter­reihen die breite Prachtstraße des Vaclavské náměstí  herunter, mit tausenden, wie Glühwürmchen auf­flammenden Lampions.

Eine richtige..Sanitäts- Stadt" auf dem Stadion

Der Gesundheitsdienst auf der Olympiade ist

Zu Rad von Palästina fer jorgjam organisiert. Die Leistung der ersten Hilfe nach Prag  

besorgen zehn Ambulanzen. Außerdem sind einige Spezial- Ambulanzen, eine chirurgische, interne( ge= ein frischer unternehmungslustiger Junge mit lang und ähnliche eingerichtet. Den Dienſt verſchen 2500 Kilometer haben wir hinter uns", sagt trennt für Männer und Frauen), Augen-, Sahnambu­braungebranntem Geficht, und überall find wir von 770 Samariter, 30 Aerzte und ebensoviele Medizin­den Genossen herrlich aufgenommen worden." Der studenten. Der Gesundheitsdienst funktioniert auch von den sechs Radfahrern, die von Palästina mi fenhaus übergeben, behandelt wurden im ganzen 60 das sagt, ist der Genosse Arie Chanachwicz, eine bei Nacht. Donnerstag wurden 5 Fälle an das Kran­dem Rad zur Olympiade gekommen sind. Acht Unfälle und 400 leichtere Erkrankungen. Bochen sind sie unterwegs gewesen.

Die Belgier sind angekommen

Wie die Reise verlief? O die halbe Welt haben fie durchfahren, sie lamen aus Tel Avi w und Donnerstag abends fam unter Führung des aus der Kolonie bar Saba und fuhren zuerst mit dem Schiff nach Konstanza  . Sie bejahen weiten Sekretärs der SASI. Devlieger eine 25 sich die Türkei   und Griechenland  , fuhren durch Au- Personen starke Expedition aus Belgien   an. Am mänien, Ungarn   und Oesterreich   nach Prag  . Heber aleichen Tage lam auch ein weiterer Teil der jugo­all wurden sie gut aufgenommen und in Desterreich slawischen Teilnehmer an, unter denen sich auch eine hat ihnen so mancher Genosse troß Dollfuß und sei- Bazena- Mannschaft befindet. Aus Palästina er schien der letzte Teil der Expedition, so daß die Teil­nesgleichen die Hand gedrückt. nehmerzahl aus diesem Lande 85 Perſonen beträgt.

Die Mädchen in ihren Kleidsamen Trachten, die ischechischen Jungsportler, der Arbeitersofol in sei­Nach der Prager   Olympiade wollen die sechz nen roten Hemden, den Rod über die Schultern ge- Unternehmungsluftigen weiter. Am 10. Juli gehr hängt, die einzelnen Sektionen der tschechischen Par- es nach der Schweiz  , wo sie rechtzeitig am 20. tei, die sich angeschlossen haben, Truppe der Jugend, Juli in Luzern   eintreffen wollen, um an der Schwei  die immer wieder in die begeistert aufgenommenen der Arbeiter- Olympiade teilzunehmen. Von der Rufe: Es lebe das rote Brag!" ausbrechen. Der Schweiz   radeln sie weiter durch Luremburg, Belgien  , Arbeitersofol läßt den Präsidenten Masacht, die Frei- Holland an die Küste, von der sie sich nach Englan heit, die Demokratie und den Sozialismus hochleben. übersehen lassen. In England wollen fie am 20. Eine Delegation des Atus" marschiert unter dem Auguſt an der ersten englischen Arbeiter- Olympiade Gesang der Internationale vorüber, der Beifall teilnehmen, die gleichzeitig der hundertjährige Ge schwillt zum Drtan. Wie immer, sind auch diesmal denktag des ersten britischen Arbeiterfongresses sein unsere Roten Fallen dabei, ein Wald leuchtend roter Fahnen vor fi hertragend... Sie rufen Freiheit und Freundschaft, die Massen winken zurüd, und schon kommen neue Trupps, neue farbenreiche, ein­drucksvolle Bilder, Genossinnen in heimatlichen Trachten, jest wieder tschechischer Arbeiter- Jugend­jolol, bort teitet" ein vielleicht Dreijähriger auf den Schultern des Vaters thronend, und ihm also schon bumitäblich über den Kopf gewachſen, mitten im

Strom der nicht abreißenden Kolonnen. Der Rug über den Graben, durch die Zeltne gasse zum Alt­städter Ring ist ein einziger Eriumphaug. Aus den Cafés winken die Gäste, die Fenster öffnen sich, ſelbſt auf den Tächern stehen die Enthusiasten und schwen­fen ihre Tücher...

wird.

Barrikaden in Amsterdam  

Kommunistische Unruhen

-

Polizei schießt

Amsterdam  , 6. Juli. In mehreren Stadttei len Amsterdams tam es am Mittwoch abend zu ernsten Zwischenfällen, die sich schließlich im Laufe der Nacht zum Donnerstag zu förmlichen Straßenlämpfen zwischen einem starten Polizeiaufgebot und einer aufrührerischen Dienge angeblich von kommunistischen   Ele­

gut ge- menten aufgeftachelt wurde.

Wir fühlen uns glänzend", sagt der frische Gesicht sagen fie Junge und lacht über das fällt. Daß wir hier in einer Demokratic sind, merki den Genoiſen, daß es ung biet sugrunchb man an der Begeisterung der Maſſen, wenn die Ar­beitersportler durch die Straßen ziehn. Wir geloben den tschechoslowakischen Sozialisten, daß wir den jü­dischen Fascismus mit der gleichen Energie belämy­mit der sie hier mit dem Fascismus Generalabrechnung halten werden!"

fen werden,

Das waren die Radler. Aber nicht nur ver Rad sind sie zur Olympiade geeilt, auch mit jieber Motorrädern sind sie gekommen. A. Liashew sti aus Tel Aviv   erzählt uns Einzelheiten von sei ner Tour. Sie sind am 28. Mai von Saifa mit Im düsterroten Licht des beleuchteten Husdent dem Schiff Jerusalem  " nach Brindisi   gefahren, mals liegt der Altstädter Ring. überflutet von rie haben Italien  , Desterreich. Jugoslawien und Rumä­figen Menschenmengen, die sich vor der mit den nien durchradelt und haben im Karl Marr­Staatsfarben drapierten Rednertribüne am festlichof in Wien   eine Zusammenfunft mit Schuß­beleuchteten und geschmüdten Rathaus stauen. Und bündlern gehabt, die ihnen den Verlauf der Helden immer noch strömen die Massen des Zuges unter Mu- fämpfe im roten Wien   schilderten. Die Arbeite: fit und Gesang zum längst überfüllten Plab. Als die von Wien   versprechen euch", sagte ihnen ein älterer Redner noch sprechen, an den großen Opfertod des Genosse Wien   wieder zum roten Wien   zu machen: Jan Hus   erinnern und die Versammelten aufrufen, Das könnt ihr den Genossen in Wien   als unser Ge­mit der gleichen Inbrunst wie jener für die Freiheit Töbnis mitteilen." des Glaubens für die Ideale der Freiheit, der Des Auch die Motorradler wollen nach Luzern   und mokratie und des Sozialismus einzutreten und einen nach England, nicht ohne vorher und nachher die 28all zu bilden gegen alle fascistischen Unterdrückungs- halbe Welt zu dudrchstreifen. 5800 Kilometer haben versuche, marschieren noch immer die Kolonnen der sie bereits hinter sich. Ende September hoffen ii Olympiade. wohlbehalten wieder in Palästina zu sein.

Die Unruhen begannen bereits in den ersten Avendſtunden in dem im Zentrum gelegenen Arbeiterviertel Jordan, in dem sich eine grö­Bere Menschenmenge zuſammengerottet hatte, um gegen die Herabsetzung der Arbeitslosen unterstüßung zu protestieren. Bei Einbruch der Dunkelheit nahm die Lage einen bedrohlichen Charakter an. Die Demonstranten errichteten Barrikaden. Die Polizei wurde ferner aus den Häusern mit Blumentöpfen, Steinen und anderen Wurfgeschossen bombardiert. Die Polizei machte wiederholt von der Schußwaffe Ge­

brauch.

Cette 8

Die Behörden befürchten für den heutigen Abend neue ernste Straßenkämpfe.

Kommunistische Agitatoren haben versucht. auch in anderen Betrieben und unter den Beleg­schaften der städtischen Werke für einen Streit Stimmung zu machen. An verschiedenen Stellen der Stadt wurden Lebensmittel- Waren angehal­ten und geplündert.

Der Bürgermeister von Amsterdam   hat nach Besprechungen mit der Regierung angekündigt. daß fünftig jeglicher Widerstand gegen die Staatsgewalt rücksichtslos gebrochen werden wird. Die Unruhen dauern an

Amsterdam  , 6. Juli. Die Unruhen in Amster­ dam   gingen am Freitag nachmittags weiter, ob­wohl die Polizei durch größere Trupps beritte­ner Militärpolizei und Gendarmeric verstärkt worden ist. An verschiedenen Punkten der Stadt wurden Menschenansammlungen mit Waffengewalt zerstreut. Den Brennpunkt der Zusammenstöße bildete wieder der Jordaan, in dem Polizeistreifen wiederholt Barrikaden aus dem Wege räumen mußten. Am spätenNachmittag wurde eine größere Anzahl berittener Militärstreifen eingesetzt, die fortwährend Zusammenrottungen auseinander trieben. Die Lage gilt noch als besorgniserregend. Scharfe Maßnahmen gegen

Antisemitismus

in Sowjetrußland und in der Türkei  .

London  , 6. Juli.  ( Reuter.) Den legten Mel­

dungen zufolge, die die ausländischen Reuterfor­respondenten nach London   gesandt haben, werden die Regierungen der Türkei   und Sowjetrußlands in nächster Zeit scharfe Maßnahmen gegen den Antisemitismus und gegen feindselige Handlun­gen gegenüber den Juden in ihren Ländern ergrei fen. Der Antisemitismus in den beiden Ländern soll diesen Meldungen zufolge rücksichtslos ausgerottet werden. Die ersten offiziellen Maßnahmen seien bereits ergriffen worden. In der Türkei   werden jene Staatsbeamten. denen nachgewiesen wird, daß sie Juden aus der europäischen   Türkei   vertrieben haben, streng bisziplinarisch bestraft und in Moskau   solle

über 50 Sowjetarbeiter, die der groben

Behandlung von Juden beschuldigt werden, streng

bestraft werden.

Vertagung

der spanischen   Krise

Madrid  , 6. Juli. Das spanische Parlament hat der Regierung mit 191 gegen 62 Stiminien der vereinigten Linten ein Vertrauensvotum er­teilt und das Kabinett ermächtigt, im Eintlang mit der Verfassung und dem katalanischen Statut den bekannten Streitfall mit der fatalanischen Re­gierung nach eigenem Ermessen zu lösen. Gleichzeitig beschloß das Parlament, in die Sommerferien zu gehen und sich bis zum 1. Ot­tober zu vertagen. Es ist anzunehmen, daß diese Vertagung der Regierung troß der großen inner­politischen Schwierigkeiten bis zum genannten Zeitpunkt das Leben rettet.

Direkte Verhandlungen über die ungarisch- jugoslawischen Grenz zwischenfälle

Die kommunistischen Straßentumulte haben sich am Freitag fortgesetzt. Während im Stadt- Budapest  , 6. Juli. Wie aus wohlinformier viertel Jordan an verschiedenen Stellen Arbei- ter Quelle verlautet, haben in Belgrad   die direk tertrupps mit der Ausbesserung der aufgebroche ten ungarisch- jugoslawischen Verhandlungen zur nen Straßen und mit der Wiederherstellung an- Klärung der jüngsten Grenzzwischenfälle begon­derer Schäden beschäftigt waren, wurde an an- nen. Man hofft diese Verhandlungen, die deren Stellen das Straßenpflaster au f-| im Sinne des Völkerbundratsbeschlusses eingeleitet gerissen. Verschiedentlich wurde erneut ver- wurden, in der zweiten Julihälfte veenden zu sucht, Barrikaden zu errichten. Gegen 11 hr tam tonnen. Ueber das Ergebnis der Besprechungen es zu den ersten neuen Zusammenstößen. Auch in wird auf der Septembertagung des Völkerbundes anderen Stadtteilen wurde es wieder unruhig. Bericht erstattet werden.

PHILIPS   VABIO

Rhythmische Massenübungen der Mädchen

Freiübungen der Turner