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Dank der Sport­internationale an Prag

In dem Augenblicke, in dem die Arbeiter­sportler, die aus vielen Ländern herbeigeeilt waren, die Hauptstadt der Tschechoslowaki­schen Republik verlassen, drängt es uns, unseren Gastgebern herzlichen Dank zu sagen.

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Unvergeßlich wird in unseren Herzen die Erinnerung an die erhebenden Tage in Prag weiterleben. Die Prager Olympiade war kein bloßes Sportfest so groß auch die sportlichen Leistungen waren, die sie gezei­tigt hat sondern darüber hinaus eine Ma­nifestation des Willens von Hunderttausen­den. In diesen Tagen haben wir gegen den blutbefleckten Fascismus und gegen die drohende Kriegsgefahr demonstriert, haben gclobt, der Freiheit der Völker unsere Kraft zu weihen und nicht cher zu ruhen, als bis die roten Fahnen des Sozialismus über dem Erdenrund flattern.

Mit diesem Gelöbnis auf den Lippen ver­lassen wir das schöne Prag , verlassen wir unsere lieben tschechoslowakischen und deut­schen Genossen dieses Landes.

Es lebe die Zukunft der Arbeiterklasse! Es lebe die Sozialistische Arbeiter- Inter­nationale!

Für die Sozialistische Arbeiter- Sportinter­

nationale: Dr. Julius Deutsch,

Präsident.

farenklang zum letzten Kampf der Realtion entgegen. Und jubelnd, brausend flingt das Lied der Arbeit auf, das Lied des Sieges des Sozialismus über die Welt des Elends und der Not.

der endlose Jubel der Zuschauer, die noch erschüttert von der herrlichen Wucht dieses Elebnisses sind. Jetzt kommen die Genossen vom A t u s. Die Ge­nofsinnen in ihren bunten Kleidern führen in ihren bunten Kleidern reizvolle und fröhliche rhythmische Tänze vor, die vom Publikum mit lautem Applaus

Dienstag, 10. Juli 1934

edd.saGHIA enia

modore low;

Die Spitze des grandiosen Festzuges

fann man mit den Atus- Spielern( alle Prag ) voll­auf zufrieden sein, obwohl sie zum Großteil ohne Training antraten. Den Spielen wohnte u. a. auch der englische Abg. W. Smith bei.

Cette 3

Deutfche Sozialdemokraten an Malaryk

Ein Telegramm aus Anlaß der Olympiade

Unsere Partei und der Atus sandten am Sonntag ein Telegramm folgenden Wortlauts an Masary!:

An den Herrn Staatspräsidenten T. G. Masary! in Lany.

Taufende deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei und Arbeitersportler und Sportlerinnen des Atus, die an der III. Arbeiterolympiade in Brag teilnehmen, entbieten ihrem geliebten Präsidenten, dem genialen Führer des Staates, dem bewährten Freund der Jugend und dem großen Menschen T. G. Masaryk treue Grüße und herzliche Wünsche.

den Atus: Müller.

Für

die D. S. A. P.: Taub.

Lagen: 1. DTI. Prag 4: 14.3, 2. Ungarn 1: 15.8

ler 2: 05.2 Mlin., 2. Kraft( DTJ. Pilsen).- 1500, nen an. Bei den Männern blieb Pospisil( Prag ) Min.. Wafferballspiele: DTIC gegen Atus I 9: 7. Meter: 1. Straft 4:24, 2. Nolin( DT. Prag) siegreich, während bei den Frauen Siroustová Ungarn gegen Atus 11 10: 2, DTIC. genen Ungarn 4: 28.3, 3. Jurčef( Sila) 4: 29.8 Win. 5000( Pardubig) erfolgreich blieb. Die internationalen 10: 3. Atus I gegen Atus II 9: 9, DTJ. Brag gegen Dieter: 1 Nemeth( Ungarn ) 16:26 Win., 2. Wistera Wiannschaftsfämpfe endeten mit einem Siege der D. Teplitz 6: 1. Runftspringen: Neivadba ( DTJ. Brünn), 3. Sagard ( Frankreich ). 10.000.. J., deren Team England mit 7: 1 und Atus 198 Bunfte, 2. Holub, 8. Schuffer( Atus). Meter: 1. Nemeth 33: 44.4 Min.- 110 Meter mit 8: 2 schlug. Atus buchte einen 5: 4 Sieg über Schwimmerinnen. Hürden: 1. Benczit( Ungarn ) 18.3 Set.- Hoch- England. Im internationalen Turnier der Einzel­Sprung: 1. Selgesen( Norwegen ) 1.75 Meter, 2. und spieler blieb als Bester der Prager Atus- Spieler 50 Meter Bruft( Jugend): 1. Wirfa( TJ. 3. Andryset( DTJ. Brünn) und Suda( DT. Möbius der Wesh( England) 3: 0, Seinal( Drag) 49 Sef... 2. Sannich( Atus) 53.6 Sct. Und in die Klänge des Arbeiterliedes mischt fid) rag) 6.57 Mieter, 2. Andresen( Frankreich ). 8. Pospisil( Prag ) 3: 2 schlug. Im großen und ganzen ini Morig( Atus) 44.3, 3. Avičinitá( DTJ. Prag) 50 Meter Rüden: 1. Nobbel( Norwegen ) 40.0, 2. Vilsen ). Weitsprung: 1. Sandiner( DTI). T. J.- Prag ) 3: 0 und den besten D. T. I.- Spieler Olsen( Norwegen ).- Dreifprung: Woupe( DTI. 49.5 Scf. 3 × 50 Mieter Brust: 1. DTJ. Prag Königgräß) 12.62 Meter. Stabhoch: 1. und 2. 2: 32.4, 2. Atus 1 2: 35.9 Min. Rastat( DTI. Proßniv) und Mašin( DTJ. Brünn) ic 3.30 Meter. Kugel: Schöps( TDJ. Neratovitz) 12.38 Meter. Disfus: 1. Janacek ( DTJ. Brünn) 37.76 Meter. Speer: Görrisch( Atus) 47.29, 2. Schuster( DTJ. Prag) 47.18 Weter. Schlender­aufgenommen werden. Die Turner zeigen sich als ball: 1. Helgeien 49.18 Meter, 2. Beachleba( DTX). gewandte Fahnenschwinger und wandeln den Prag ). 4 × 100 Meter: 1. Norwegen 46.2 Sef., grünen Raſen in ein leuchtendes rotes, wogendes 2. Prag . Schwedenstaffel: Frankreich 2: 12.1 Min. Meer, das im Publifum immer neue Beifallsstürme Fünffampf: 1. Jelinek( DTJ. Pilsen) 334.48, entfesselt. 2. Richter( Atus) 322.86, 3. Breite( Atus) 317.96 Auf eine eindrucksvolle und abwechslungsreiche Punkte. Schnkampf: Schuster 686.41 Punkte. Uebung der Soldaten an ihren Gewehren und Maschinengewehren, die in die Form eines Stafet­tenlaufes gekleidet ist, folgen dann wieder die Mas­senturnübungen der Männer und Frauen des DEI.,

über die wir bereits berichtet haben. Mit eine tetten Auffühung des Festspieles Befreite das Fest der roten Sportler ab, das Fest, das jedem, der es miterleben durfte, zu den tiefsten und schön­sten Erlebnissen zählt.

Olympiademeisterschatten der Leichtathleten

Am Testen Tage der Olympiade wurden die Teichtathletischen Schlußtämpfe aus­getragen. Zu den versammelten Sportsleuten sprach Spička, der Führer der französischen Delegation R. Goujon dankte für die brüderliche Aufnahme. Unter den Klängen der Internationale beendete eine Defilierung der Athleten um das Stadion die Kämpfe der III. Arbeiter- Olympiade.

Das Kunstgeräteturnen der Männer

Auch im Geräteturnen wurden vorzügliche Leistungen geboten. Die ausgeschriebenen Pflicht­übungen erforderten schon ein sehr hohes Können. All­gemein muß gesagt werden, daß sich die Schweizer nicht aus ihrer führenden Stellung verdrängen ließen. In allen drei Hauptgeräten haben die Saveizer gut durchgehalten. Selten war ein Ver fager zu sehen und auch die wenigen Fehler sind wohl zum Teil auf die äußerst ungünstige Zeit zu rüdzuführen. Vor allen Dingen am Red hatte sich die Sonne ausgewirkt. Die Stange war durch die Size zum Turnen fast unbrauchbar. Um so höher müssen die Leistungen anerkannt werden. Gegen die leßte Olympiade sind Fortschritte unverkennbar bei den tschechischen Genossen festzustellen. Die Schweizer errangen den Sieg mit 1057.23 bor D. T. J. mit 976.22 Punften. Der beste Ein­8elturner war Schori( Schweiz ) mit 225.88 Buntten vor seinem Landsmann Merrikommer mit 221.79 und Bat( D. T. J.- Brünn) mit 220.49 Bunkten.

Das Internationale Geräteturnen der Frauen

wurde von neun Teilnehmerinnen bestritten. Den ersten Platz besetzte L. Baronová( D. T. J.) mit 210.50 Punkten. Zweite wurde die Atu s- Turnerin M. Janh mit 205 Punkten.

Im Geräteturnen der Jungtur nerinnen blieb die Mannschaft des P rager Areises mit 437.63 Punften siegreich.

Das Házená- Turnier

gewann Pilsen , das in den Schlußspielen mit Mährisch- Dstrau 6: 6 spielte un Brür 10: 3 schlug. Die internationale Begegnung D. T. I. gegen Sič endete mit einem 6: 3- Siege der D. T. J. Die Ergebnisse der Wettkämple

Sportler.

100 meter: 1. Hansen( Norivegen) 11 Set., 2. Sally ( DTI Prag) 11.5 Set.-200 Meter:

1. Hansen 28.4 Set., 2. Mytre( Nortvegen) 28.5,

3. Pokorny( DTI Pilsen) 24.4 Set.-400 Meter:

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Sportlerinnen.

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( DTI. Königgräb) 8.2, 3. Dudas( ingarn) 8.3 60 Meter: 1. Deat( Ungarn ) 8.1, 2. Rašková Set. 18.4 100 Meter: 1. Dear 13.0 2. Razlová 200 Meter: 1. Deat 28.6, 2. Jan­( DTZ. Pardubit) 30.4, 3. Lamos( Ungarn ) 32.1 Sef. Hochsprung: 1. und 2. Ražková und Angel: Spačková( DTJ. Brünn) ic 1.29 Meter. 1. Spačtová 8.92 Meter.

Die Tischtennis- Spiele wurden am Samstag beendet. Zu den Einzelspielen der D. T. J. traten 27 Spieler und 16 Spielerin

Im Volleyball- Turnier blieb Prag mit 6 Punkten vor Königgräß mit 4 gegen Sie gewann die D. T. J.- Mannschaft mit

Punfien jiegreich. Das internationale Spiel D. T. I.

3: 0.

Schwimmer.

Ausklang

Die Abfahrt der Zehntausende, die zur Arbeiter­Olympiade nach Prag gekommen waren, vollzog sich ebenso reibungslos wie ihre Ankunft. Zum Teil im Laufe der Nacht, zum Teil in den frühen Vormit­tagsstunden des Montag gingen die Sonderzuge mit den Massen der Sportler in die Heimat zurück. Bei Die wassersportlichen Wettkämple der Abfahrt der Sportgenoffen kam es zu lebhaiien Sympathicfundgebungen der Prager Bevölkerung, die die Gäste in Massen zur Bahn begleitete, um ihnen 100 Meter Brust: 1. Lundberg( Norvegen) ein herzliches Nazdar zuzurufen. Die Tage der Bra 1: 21.2, 2. O. Friv( Atus) 1.25.8, 3. Lehmann ger Olimpiade werden unseren Gästen, aber auch ( Norivegen) 1:26 Min. 100 Meter Freistil: 1. Stort( DTJ.) 1: 04.8, 2. Guldbrandien( Norwegen ) allen Prager Genossen in unvergeßlicher Erinnerung 400 bleiben. 1: 10.8. 3. Bag( Ungarn ) 1: 11.2 Min. Meter Freistil: 1. Stern( Ungarn ) 5:55, 2. Thrond­In der Stadt konnie man am geitrigen Montag sen( Norvegen), 8. Jarta( DTJ.). 200 Mieter immer wieder Trupps von Genossen antreffen, die noch Brust: 1. Lundberg 3: 07.7 Min., 2. Lehmann, 3. Beirbot( DTJ.).- 3 × 50 Meter Lagenstaffel: 1. zurüdgeblieben waren, um nach den Tagen des DTJ. Brag 1:47, 2, Ams 1:52, 3. Ungarn 1:52 Kampf- Festes das schöne Prag und seine Sehenswer Min. 4 × 50 Meter Freistil: 1. DTJ. Prag digkeiten in Ruhe zu genießen. Das Büro der 2: 03.9, 2. und 3. lingarn und Alus je 2: 13.5. Olympiade hatte Vorsorge getroffen, um die Genos­4. DTJ. Tepliz 2: 16.4 Min.- 3X100 Meter jen von fachkundiger Seite burch Prag führen au

1. Myhre 58.3, 2. Müller( Atus) 53.9. 3. Stralit Die deutschen Arbeiterturner auf dem Wenzelsplatz

Broßnit). 56.1 Gel. 800 meter: 1. Mül­

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lassen. Es ist sehr zu begrüßen, daß den vielen un derten, die in Prag geblieben sind, Gelegenhen acc ben wurde, die verschwiegenen Herrlichkeiten dicier cinzigartigen Stadt gründlich fennen zu lernen.

Auch im Faltenlager denkt man an den Ab­schied, während schon die letzten Stauts hr Lager am Montag verlassen haben. Am Mitt och werden dic Roten Falten in der deutschen Rundfuntiendung zu uns sprechen, am Donnerstag findet eine Abschieds feier statt und am Freitag wollen die fleinen Fallen wieder von dannen fliegen...

Auch die schönsten Feste und Feiertage gehen zu Ende. Die Arbeit des kämpferischen Alltags hat wie­der begonnen-!

,, Hinter dem grauen Taub"

"

Lidové Noviny" schreiben über die Teilnahme der Sudetendeutschen am Um­zuge u. a.:

Hinter der Parole: Es lebe Masary! idit. ten heute unsere Deutschen beim Gesang ihrer Lieder, der Melodic ihrer Pfeifen und dem Bir­bel ihrer Trommeln... Sie schritten hinter dem grauen Taub mit glühenden Augen und wir füh!- ten Ergebenheit und Verpflichtung.

Auch Schweizer Zeitungen dürfen nicht nach Deutschland .

Bern , 9. Juli. Die deutsche Reichsregierung hat beschlossen, den Berner Bund", die Neue Züricher Zeitung " und die Baster National: zeitung" auf die Dauer von sechs Monaten füit das Deutsche Reich" zu verbieten..

Hierzu schreibt der Berner Bund": Das Verbot enthält mit aller Deutlichkeit die Geistesver­fassung des Propagandadiktators, der nicht nur die gleichgeschaltete Presse des eigenen Landes gezivun gen hat, sich über die Vorgänge vom 30. Juni aus zufchweigen, sondern auch dem Auslande vorschreiben möchte, was, wieviel und wie lange noch über die Attion gegen die Hochverräter" berichtet werden darf. Wir haben Herrn Dr. Goebbels den Gefallen nicht erweisen können, denn die Pflicht zur Wahr­heit steht uns noch höher als seine Person.

"

Der Bundesrat wird sich in seiner nächsten Sibung mit der durch die Neuen Maßnahmen der Reichsregierung verursachten Zuspizung des deutsch - schweizerischen Pressekonfliktes beschäf

tigen.