Seite 2

Freitag, 13. Juli 1934

Mr. 161

Freilich, die Auflösung der SA   geschah als das Gewissen der deutschen   Wehrkraft am| formierte Millionen. Aber doch in der modern- einem Mann regiert werden, der wenigstens ficher nicht nur unter militärischen Gesichtspunk. 30. Juni niedergeknallt wurde. Aber an diesem sten Weise. Dann wird fich Deutschland kriegs. durch drei Jahre hindurch von allen etwaigen ten auf Drängen der Reichswehr   hin, auch poli- 30. Juni hat auch der Nationalsozialismus sein fähig zu machen suchen, aber der Widerspruch wünschen der Bundeshauptversammlungen unab tische Momente spielten eine Hauptrolle dabei. Ende gefunden. Bis zur Militärdiktatur ist es zwischen Armee und Arbeiterklasse wird aud hängig ist. Mit solchen Methoden läßt sich die in­Was immer entscheidend sein mag, so oder so, ist nur noch ein Schrift. Dann wird Deutschland   fünftig als das memento mori   den modernen Ge- nere, Gleichschaltung des Bundes mit der Henlein­bewegung und dem Sudetendeutschen   Landstand die These von der militärischen Brauchbarkeit der rüsten ohne Lärm, ohne Gefchrei, ohne uni- neral begleiten. trefflich bewerkstelligen. Der verlängerte Arm der SA   widerlegt, denn was taugt eine Armee, die fascistischen Parteien paßt also trefflich zu dem meutert und wegen Unzuverlässigkeit aufgelöst übrigen Körper. werden muß? denke daß

-

Führertum die große fitlermoden berate with time, bak, bie abgebritie -

eine Fleißaufgabe des Toni Köhler oder der Bundesleitung ist. Sie sind,

Der, Bund der Deutschen  " schaltet sich gleich unter freundlicher man höre und staune, in Ge I tu n g, denn es Mitwirkung des Innenministeriums

hat sich eine demokratisch- republikanische Behörde gefunden, die sie genehmigt hat: es ist unser

Die kleinen Geister, denen die deutschbürfen. Aus der Fülle der anderen Aufgaben", die Innenministerium, das sie mit Erlaz gerliche Politik ausgeliefert ist, haben den Sieg er sich nach den Sagungen stellt, ist höchstens noch vom 3. April 1934, Bahl 18.979/ 6 bestätigte. Hitlers   nicht nur bejubelt, sondern auch nach Mög- die Schaffung von Volks-, Mittel-, Fach- und Für die Beurteilung des Geistes, von dem lichkeit die Gleichschaltung mitgemacht. Die De Hochschulen erwähnenswert, weil durch sie die unsere Völlischen" beseelt sind, ist es völlig be­motratie war für sie eine zusammenbrechende po- Jugend in dem Geiste beeinflußt werden fönnte, langlos, daß der von ihnen geliebte Sitler das litische Form; die Zerschlagung der Weimarer von dem die Satzung sonst beseelt ist. Führerprinzip bereits ad absurdum geführt hat Republik   bedeutete ihnen den Anbruch einer Die Sabung räumt nämlich dem Bundes- und daß man in kurzer Zeit auf alle, die es annah­neuen Epoche". Sie wollten modern" sein-führer fast unbeschränkte Vollmachten ein. Der men, um dadurch ihrer Abneigung gegen die ,, ber­also machten der Ständegedanke und das Füh- Bundesführer wird von der Bundeshauptver altete" Demokratic Ausdruck zu geben, mit Fin­rertum" in den einzelnen sudetendeutschen   Par- sammlung die alljährlich stattfindet auf gern weisen wird. Entscheidend ist, daß sie bereit teien rasche Fortschritte. Von Stenzel bis zu drei Jahre gewählt; er ernennt seine drei waren, auch die S ch us a r be it" nach hitle= Spina stellte man sich um und Henlein   machte Stellvertreter und zwölf andere Mitglieder des rischen Grundsäßen zu gestalten, auf daß Henlein  seinen Laden schon unter dem neuen Firmenschild Bundesausschusses. So kann der Bund von und Spina cinen politischen Vorteil daraus haben. auf. Daß Spina und Henlein   innerhalb ihrer Parteien das System schufen, das Hitler dem Reiche beschert hat, hat für die sogar noch einen schen Zusammenschluß aller Fascisten in einer gro­besonderen Vorteil: sie bereitet den organisatori­Ben Einheitspartei vor.

Der Zwölferausschuß der Staatsangestellten verhandelt mit der Regierung

Tabafarbeiterschaft bildet die Einführung neuer arbeitsparender Maschinen bei der Erzeugung und Verpackung der Tabafwaren. Zum internatio­nalen Sekretär wurde abermals Olsen be= stimmt, während zum internationalen Vorsißenden Die Kommission der Organisationen der der Sekretär des Verbandes der tschechischen öffentlichen Angestellten bei den koalierten Par- Tabatarbeiter, Genosse V. No bat gewählt teien verhandelte am 11. und 12. Juli mit dem wurde. Vorsißenden der Regierung Malypet r, mit dem Finanzminister Dr. Trap I und mit dem Vorsitzenden des Personalkomitees Poſt- und Te­legraphen- Minister Dr. Frante über die Wirt­sicht auf das Staatsbudget für das Jahr 1935. Daneben wurde über Maßnahmen zur Milderung der Arbeitslosigkeit der Intelligenz, über die Ein­rechnung des Militärdienstes usw. verhandelt.

Röhm war der Bürgerkrieg, aber nicht der Krieg. Er war brauchbar für die Machter­oberung, er wurde schon unbrauchbar für die Machtsicherung, er wäre völlig unbrauchbar für den modernen Krieg, der nicht von Landsknech­ten, sondern nur von sehr selbständigen Soldaten ausgefochten werden fann. Vielleicht hätte er auch den Krieg mit verursachen können, dann wäre er zwar der Krieg, aber der verlorene. Man hat auf den steigenden Rohstoffbedarf Deutschlands   hingewiesen und diese Tatsache als militärische Stärke bezeichnet. Es kann begin­nen", so mündeten viele Untersuchungen über Deutschlands   Kriegsfähigkeit aus. Oberflächlich genug, wenn man bedenkt, daß ein moderner Strieg so furchtbare Mengen Materials ver. schlingt, daß es unmöglich ist, solche Mengen auf Vorrat zu halten. Aber noch viel oberflächlicher ist es, die Kriegsfähigkeit eines Landes an sei­nem gegenwärtigen Rohstofflager zu messen. Rohstoffe müssen verarbeitet, und das fertige Material muß gehandhabt werden. Das erfordert Bereitschaft der Arbeiter zum Kriege. Hat man Es ist bekannt, daß das Werden der Henlein­geprüft, ob diese vorhanden ist? Unpopuläre front nicht allein auf die Tat" Henleins zurück Kriege sind heute nicht mehr zu führen", sagt der zuführen ist; die Schaffung dieser Partei wurde General von Seeckt. Den Arbeiter kann man in den einzelnen Schuh bereinen, ins­nicht entbehren, man braucht ihn heute mehr besondere aber im Deutschen Turnverband, gewis denn je. Gewiß, der moderne Strieg ist ein Stampf senhaft vorbereitet. Im Deutschen Turnverband ist neuer Techniken. Aber das Material muß produ- das Führerprinzip schon lange in Geltung. Es ziert werden. Das Schwergewicht hat sich von der wäre verwunderlich gewesen, wenn die sudeten­Front zur Produktion verschoben, den Schlüssel deutschen   Schußvereine zurüdgeblieben" wären. samkeit der Personalsparmaßnahmen mit Rüd bei denen diesmal jedoch ähnliche antistaatliche Sie, die doch die Domäne der Gleichschalter sind, aber hält noch immer der moderne Arbeiter in von Henlein   geformt und den Landbündlern be­Händen, der allein auch die Qualifikation auf­einflußt werden, sollten demokratisch bleiben, zuweisen hat, dieses Material bedienen zu kön­wenn sich alle bürgerliche Welt Führern" aus­nen. Der Bauer ist nicht mehr der beste Soldat. liefert? Sie konnten es nicht, denn sie sind ge= Wird der Arbeiter, dem man seine Organisa- wissermaßen der verlängerte Arm der beiden stän­tionen zerschlug, den man sichtbar unterdrückt, disch gegliederten und nach dem Führerprinzip ge­gegen den alles, aber auch alles unternommen führten Bewegungen, die ſie ſtüßen: der Hen­wird, den Krieg führen? Der erschossene General leinfront und des Sudetendeutschen   Landstands: von Schleicher wußte, warum er sozial" sein und so hat der landbündlerische Abgeordnete Toni naußte, warum er die Fühlung zu den Gewerk. Söhler, der zugleich Direktor des Bundes der schaften nicht verlieren durfte, er wußte es genau Deutſchen   iſt, in Uebereinstimmung mit seinen so gut, wie es der General Johnson in Amerika  , Freunden von der zunächst den Bund der Deut­wie es der moderne General überhaupt weiß. der Deutschen   in Böhmen   vereinigt, also die böl schen in Mähren   und in Schlesien   mit dem Bund Die Bauarbeiter für die Fünftagewoche. Wie Während der Regierung Schleicher freiste in der fische Schubarbeit in den historischen Ländern in dic ,, Lidové Noviny" melden, sanden Mitt­Armee ein Fragebogen, ob man mit den Arbei einer Organisation und unter einer Führung ver­der Tabakarbelter- Internationale woch im Fürsorgeministerium Beratungen zwis tern oder gegen sie regieren soll. Nur eine einigt und den neuen Bund der Deutschen   nach In den Olympiadetagen fand in Prag   der schen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Bau­Stimme entschied sich für das Regie dem Führerprinzip aufgebaut. Die neue 14. internationale Kongreß der Tabatarbeiter ren gegen die Arbeiter! Vom leben- Sagung, die von der Bundesversammlung be- stait, zu welchem sich Delegierte aus. Belgien  , gewerbe wegen Verkürzung der Arbeitszeit und digen Menschen her, nicht vom Material, das schlossen wurde, ist in den Mitteilungen des Bun- Holland, Schweden  , Norwegen  , Dänemark  , der Vermehrung der Arbeitsgelegenheiten statt. Die nichts ist ohne den Menschen, der es formt und des der Deutschen   in Böhmen  ( Mai 1934) ab- Schweiz   und der Tschechoslowakei   eingefunden Verhandlungen hatten nur die Form einer allge beherrscht, muß man in erster Linie die Frage gedruckt worden. haben. Der Kongres befaßte sich mit dem Bericht meinen Aussprache; für die konkreten Verhand­Man tann dort lesen, daß der Bund der des internationalen Sekretärs Olsen- Dänemark, nach der Kriegsfähigkeit eines Landes stellen, be­Deutschen zwar vorgibt, unpolitisch zu sein, sonders, wenn es sich um ein so hochentwickeltes, in der mit dieser Funktion betraut worden ist, nach- lungen wurde ein engerer Ausschuß gebildet, der sein Aufgabengebiet aber Dinge einbezicht, die dem das internationale Tabatarbeitersekretariat den ganzen Sommer über tagen dürfte. Die Ver­von Gegenfäßen durchzogenes Land wie Deutsch  - ausschließlich politisch geregelt werden aus Deutschland   in ein anderes freieres Land treter der Arbeitnehmer seßen sich insbesondere für lond handelt. fönnen: er will sich z. B. damit beschäftigen ,,, die verlegt werden mußte. Olsen legte dar, daß der die Fünftagewoche ein, die für viele Bauarbeiter. wirtschaftlichen Lebensverhältnisse der Deutschen   zu Tabakverbrauch, insbesondere der Verbrauch an die über Sonntag aus den Großstädten in ihre erforschen und zu beffern". Er will auch der Ent- Bigarren im Rüdgang begriffen ist und daß damit faltung der Voltsgemeinschaft" dienen, Julfeiern auch die Zahl der Tabatarbeiter zurückgehe. Einen oft weit entfernte Heimat fahren, von großer veranstalten und den Geburtenrüdgang betämp- anderen Grund des Rüdganges der Zahl der Bedeutung wäre. zusammengepreßt, flinkt er die Haustür auf und auf seiner Stange scheu und bös zur Seite und schiebt sich ins Freie. läßt drohendes Fauchen hören.

Für Schleicher   war es klar: Deutschland  war noch nic so gespalten wie seit dem 30. Jän­ner 1933! Sorgen genug für einen General, der weiß, worauf es ankommt! Kein Zufall, daß er

Der Kondor

8

Von Robert Groetzsch  Nein, nein... nie wieder Lager... Seine Ge banken springen umher, fliehen, fehren zurüd, überstürzen sich. Da hinten ist der Kondor. Nicht weit davon der kleine Schuppen... da hängen die Hosen und Arbeitsjacken der zwei Schlosser. Wenn er die anzöge, die Monteurkappe über den Stopf stülpte... niemand kennt ihn... Geld! Geld hat er im Strohsack!

Francois Kopf ist über die Tischplatte auf die Arme gesunten. Er schließt die Augen. Marternde Bilder rasen an ihm vorüber, bleiben stehen, ver­sinten im Unendlichen. Das Lager... wirre, hysterische Kameraden... Stacheldraht

Landstürmer mit blinkenden Bajonetten... der

Kondor... Draußen ist der Wind aufgesprungen. Am Himmel zudt ein Gewitter und wirft den Schein greller Blige durch Francois Fenster.

Die Nacht ist hell, nur vom Süden steigt him melan eine schwarze Wand, in der es grollt und blist.

Der Elefantenivärter steht im Tor des 300, schließt es hinter sich und schlendert in den Gar­ten. Sein Gang ist leichter, jünger denn sonft. Er fummt einen Gaffenhauer und fühlt im Summen den herzhaften Kuß, mit dem er Paula vor threr Haustür gute Nacht sagte. Ein Bliß züngelt durch die Wolten, kein Stnall folgt, nur ein ängstliches Trompeten aus dem Elefantenhaus. Ja doch, ich komme schon," brummt Stephan aufgeregt und geht der Trompete entgegen.

Im Affenhaus schreien die Paviane. In den Raubvogelkäfigen nistet dumpfe Erregung. Die Steinadler sind auf den Boden gehüpft. Die Uhus flattern lautlos durch ihre enge Welt. Nur der Kondor sitt auf seiner Stange, toie immer. Seine Lider heben und senten sich zwischen Schlaf und Bachen.

Hlinka und die Polen  . In Rosenberg in der Slowakei   fanden in lezter Zeit anläglich des 70. Geburtstages Hlintas große Feierlichkeiten statt, Demonstrationen, wie seinerzeit in Nitra  , von den Veranstaltern sorgfältig vermieden wurden. Unan­genehm vermerkt wurde zwar, daß die Polen  , die ja sogar im Fußball seit neuestem jede Verbindung Die Vertreter des Zwölferausschusses infor- mit der Tschechoslowakei   ablehnen, nach Rosenberg mierten die erwähnten Regierungsmitglieder ein- doch eine eigene Deputation gesandt hatten, deren gehend über die Verhältnisse der Staatsangestell- Führer Hlinka sehr feierte. Hlinka war aber, wie ten, wie sie durch die durchgeführten Ersparungs- die Lidové Noviny" berichten, diesem Lob gegen= maßnahmen und durch die unſtabilen Preise der über sehr zurückhaltend; er habe mit einer deut­Lebensbedarfsartikel geschaffen wurden, und ver- lichen Spize gegen Polen   in seiner Antwort er­wiesen auf die Verschuldung der Angestellten. Die klärt, daß die Slowaken bloß die Brücke zwischen Kommission legte der Regierung eine ausführliche Prag   und Warschau   sein wollen, das sich heute Denkschrift vor.

Genosse Novak

-Vorsitzender

Francois reißt die Wunde des Gitters noch weiter und steigt in den Käfig. Kondor, ich habe Bort gehalten! Du sollst mit mir tommen! Sich, dein Kerker ist offen. Wir gehen in die Heimat, in die Heimat!"

auf Deutschland   verlasse.

macht einen Rundgang, wie so oft nach einem Unwetter. Sterne leuchten vom dunklen Kissen des Himmels herab und hellen die Nacht auf. Von den Bäumen fegt der Wind feuchte Perlenketten herab. Stephan schlendert den Weg zum Affenhaus dahin. Der Schimpanse ist gewitterscheu. Ob ihm Jest steht er bor dem gewaltigen Bogel und der Affenwärter wohl Gesellschaft leistet?! breitet wie im Fieber bittend die Arme, als wollte Da hält Stephan mit jähem Rud, als wären er ihn hinaustragen. Da flammt es hellgelb in feine Stiefel im Boden festgeklammert. Sein den Augen des Vogels, er lößt die Flügel, redt Stopf ist seitwärts geschraubt. Dort sind die Raub­den Hals, faucht böse und hadt mit lautloser, vögel und dort sperrt ein Gitter über den Weg. unheimlicher Schmelligkeit auf Francois Stopf Silbrige Maschen flimmern im Sternenlicht auf. ein...

+>

Die Boltenwand hat den hellen Himmel

erobert.

Grünblau züngeln die Blize durch die dunk len Wolkenballen, zerreißen schwarze Gründe und scheinen in den Eisenspitzen der Ziergatter, der Käfigstangen, der Masten und Eisenzaden zu ver­schwinden.

Und dort, in der hintersten Ete des Käfigs, unten aber im Sande, bewußtlos und Tang hockte der Kondor, scheu, böse und verängstigt. geftredt, mit abwärts gefehrtem Gesicht wie ein müder Schläfer, lag Francois. Von Kopf und Schläfen rannen Blutfäden über die Stirn und tropften zu Boden.

So fand Stephan den fleinen Franzosen, und Im Elefantenhaus brennt Licht, und so, ohnmächtig und im Schlafe lächelnd, wurde er Plößlich fährt der Kopf des großen Vogels Stephan sikt auf einem grauen, plumpen Berge, ins Krankenhaus gebracht. Der schredt auf, weiß nicht, wie lange er so hoch. Vor ihm, im Lichte eines Blizes, steht ein schautelt auf dem verängstigten Riesen, der sich Der große Tag war da. Draußen auf dem überm Tisch gelegen, läuft verstört im Rimmer Mensch. Er hat das blaue Gewand der Männer gitternt zur Seite gelegt hat, streichelt über das frisch gehartten Sandweg standen Herren in Geh­rundum. Wenn doch der Blis die Erbe in awei an, die heute auf den Käfigen umhertletterten. In breite Ohr, murmelt begütigend etwas, das nur Teile spaltete! Lieber das als ins Lager zurüd! feinen Händen flappern Eisen. Damit hämmert Niemals... die Heimat... die Heimat. die Heimat..und nagt er am Gitter, reißt Spange um Spange Sehnsucht, Heimweh füllt ihn schmerzhaft füß und auf. Seine Hände fliegen, und von seinen Lippen preßt sein Herz. Seine Schläfen brennen. Von der fommen unverständliche Laute. Band her ſtarrt der Kondor, ſtarrt geradetvegs in Jept reißt er das Gitter weit auf, blegt es Francois Herz hinein. Mit einem Sprunge ist er zur Seite. Eine hohe, breite Wunde klafft in der am Bett, reißt die Matraße empor, greift zwischen Bordertand des Käfigs. Kondor," sagt der die Bretter, langt ein Stubert hervor, in dem Mensch, unsere Stunde hat geschlagen. Du bist Scheine Inistern. Er schiebt das Kuvert haftig hin- frei, Kondor, König der Vögel! Laß uns fliehen, ters Hemb. Kondor, ehe der Tag graut! Ich konnte nicht fort ohne dich, Kondor!"

Ms Francois die Treppe herunterschleicht, hat er die Stiefel in der Hand. Im Flur macht er halt und lauscht. Nichts rührt sich in Stephans Zim­mer. Nein Schnarchen. Nichts. Langjam, die Zippen

"

Eine feurige Schlange zudt jäh aus der dunklen Wolkenwand und gießt Tageshelle über den Käfig. Der Kondor sicht den Stäfig offen, rüdt

Mag versteht. Der hat die festen Beine lang von sich geftredt, wadelt nervös mit den Ohren und schließt die Augen, wenn ein Mis aufleuchtet. Stephan streichelt und streichelt, wie ers bei fol­chem Wetterschred gewohnt ist.

Die beiden Ziegen liegen nebeneinander auf ihrer Spreu und blicken verwundert nach dem aufgeregten Riesen. Mar schielt zu ihnen hinüber und stöhnt leise.

Der Regen hatte nachgelassen und das Ge­witter vergrollt in der Ferne, wie ein Untier, das ab und zu mit feurigem Rachen zurüdschnaubt, Stephan streichelt noch einmal über den Elefanten hin, knipst das Licht aus, geht in den Garten und

röden und hohen Hüten. Voran der Prinz mit ge­langweiltem Gesicht und gelegentlich mit dem Kopfe nidend. Hinter dem Eiſengeländer des Ele­fantengartens aber ging Mag auf seinen vier klo­zeigte seine Kunststüde. Stephan hielt in der bigen Beinen federnd und leicht im Kreise und traumlos geschlafen und staunte, vie gleichgültig Mitte, gab leise Kommandos. Er hatte fest und ihm das erschien, was um ihn her geschah. Es ging auch alles so am Schnürchen, als wäre die ganze Vorstellung gar nicht wirklich. Mar drehte den Leiertasten mit Gefühl, die Promenade mit der Biege flappte wie noch nie, Mar rollte das Faß mit sichtbarer Freude, und die Ziege turnte beim Hochstand auf dem großen grauen Kopf ohne 3ö­gern und Straucheln. ( Schluß folgt.)