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Nr. 167

Freitag, 20. Juli 1934

Ucberilüssige Sorgen Wie Hitler morden ließ

m die deutsche Sozialdemokratie macht sich in der

Břitomnost" ein angeblicher junger deut­

fcher Sozialdemokrat, der mit dem Vorgehen sei- Seldte verprügelt, Düsterberg in Moabit da

ner Partei unzufrieden ist".

Nach einer historischen Einleitung, in der die Schwierigkeiten, mit welchen die Partei zu kämp- Quelle erfahren wir weitere Namen der am gelegt, in ihrem Interesse solche Rebensarten zu Berlin. ( Inpreß.) Aus zuverläffiger Innenministerium entfernt. Man hatte ihr nahe­fen hat, gar nicht einmal unrichtig dargestellt wer- 30. Juni Ermordeten. Es handelt sich um den unterlassen; die verzweifelte Frau aber schrie ben, wendet sich die Stritit dieſes Unzufriedenen Oberführer Fiedler der Brigade 32 Unter den Linden, daß Goering ihren Sohn er gegen die alten, noch immer nach Wien orientier-( Gruppe Berlin - Brandenburg ), den Oberführer mordet habe. Sie wurde aufgegriffen und in fen, mit Traditionen und dogmatischem Marris- Schwarz der Brigade 20( Gruppe BB), den einem Wagen nach Hause gefahren. mus behafteten fatalistischen und opportunistischen Standartenführer Marcus der Staffel 6 Führer, die es nicht verstanden haben, ihre Jbe-( Gruppe BB), den Standartenführer ed der von 8 Scharführern der Leibstandarte Hitlers Die Erschießungen in Lichterfelde wurden ologie den neuen Verhlätniſſen anzupassen. Sucht Staffel 8( Gruppe BV), den Standartenführer unter Trommelwirbel durchgeführt, nachdem ein man aber nach der Begründung und Fundierung ra ufe des Pioniersturms der Brigade 30 Sturmhauptführer der Leibstandarte das Todes­dieser schweren Anklagen, so findet man mit Er-( Gruppe BB) und den sächsischen SA- Führer urteil bekanntgegeben hatte. staunen, daß die von unserem Unzufriedenen an rafenhauser, den Bruder des gleich­die Band gemalte Opposition von der Führung, namigen Generals. entrüstet und unbefriedigt, just das fordert, was diese Führung tut.

Cril 3

Sudetendeutsche Sorgen

Es wird uns geschrieben:

In einer Zeit, die wahrhaftig reich ist an Problemen, die die ganze Menschheit angehen, hat das sogenannte Sudetendeutschtum keine anderen

besser gesagt: zusammenzufleistern. Der Bund der Sorgen als eine passende Flagge zu erfinden oder Deutschen hat bekanntlich auf der Bundesver= sammlung in Leitmerit für die neue ſudeten­deutsche Flagge die Farben schwarz- rot- ſchwarz borgeschlagen und die Sudetendeutsche Heimat­pachtet hat, hat auch diese Farben bereits zu den front, die ja nunmehr das Sudetendeutschtum ge­ihren gemacht. Es wird beſtimmt auch kein Zufall sein, daß der Bund der Deutschen und die Sus

detendeutsche Heimatfront in dieser Beziehung so ganz eines Sinnes sind.

,, Die Sudetendeutschen sind ein werdender Stamm, d. i. cin selbständiges Glied volk des großen deutschen Gesamtvolkes. So ist be greiflich, wenn das Sudetendeutschtum nun auch nach einem sichtbaren Sinnbild seiner selbst sucht, nach einem Stammes flagge..."

Der Reichsminister und Stahlhelmführer Seldte wurde am Sonntag, den 1. Juli, von Daß natürlich in echtgermanischer Art dies Ueber den Verlauf der Blutaktion werden SS - Leuten verprügelt; am Montag, den 2. Juli, ser Vorschlag nicht allgemeine Zustimmung fin­Der Sozialismus, der sich ausschließlich auf geteilt: uns außerdem die folgenden Einzelheiten mit- hielt er sich im Hotel Bristol verstedt. Der frühere det, ist wohl klar, zumal es doch eben mehr als die Interessen des Industrieproletariates stüßt, ist Stahlhelmführer Düfterberg wurde in zwei Farben gibt. So finden wir also bereits in überlebt. Und das wird einer Partei erzählt, die Der Obergruppenführer von Berlin- Bran- München verhaftet und gefesselt nach Moabit der Brüger Zeitung" vom 14. Juli 1934, Nr seit Jahrzehnten die Angestellten, die Landarbei- Juni, abends, vertraulich benachrichtigt, daß die befindt sich ebenfalls der Adjutant des Kronprins ansonsten ist der Artikel" Die Farben des Sude­denburg, Ernst, wurde am Freitag, den 29. überführt, wo er auch heute noch sist. In Moabit 158, einen Gegenvorschlag: Weiß- rot- gold. Auch ter, die Kleinbauern, die Gewerbetreibenden, die Reichswehr in Alarmbereitschaft liege. Ernst zen, Major von Müldne r. Entgegen tendeutschtums" interessant, denn es heißt dort: Aerzte, Juristen und Lehrer organisiert und ihnen äußerte: Wenn etwas vorliege, werde man ihn allen Dementis ist einwandfrei festgestellt, daß der zeigt, daß ihre Interessen dem Kapitalismus ge- schon benachrichtigen. Er habe seine Urlaubsreise Ertronprinz sich am 30. Juni und 1. Juli radeso entgegengesett sind wie die Interessen der bereits eingeleitet und werde Sonnazend früh ab- in Ehrenhaft" befand: er durfte das Haus, das industriellen Arbeiterschaft? Die Opposition hat reisen. Er rief dann noch telephonisch bei Blom- von SS bewacht war, nicht verlassen. Sympathien für den Agrarplan Hodžas. Und das ist ein Argument gegen eine Partei, welche die besondere Aktion geplant fei. Seine Fragen wur- entging der Verhaftung nur durch einen Zufall. berg und Goering an und erkundigte sich, ob eine|. Der ehemalige Minister Treviranus agrarische Planwirtschaft schon zu einer Zeit ver­den mit Nein beantwortet. Sonnabend früh, als Er spielte auf den Pläßen des Blau- Weiß- Klubs treten hat, als sich der offizielle Agrarismus mit Ernst mit seiner Frau sich im Wagen auf dem in der Nähe seines Hauses Tennis, sah, daß ein Händen und Füßen dagegen wehrte und in Zoll- Wege nach Bremerhaven befand, wurde er von mit SS befestes Auto vor seinem Hause hielt erhöhungen das agrarpolitische Allheilmittel jah. überholt und zum Halten aufgefordert. Er und enttam über den Zaun. Es zeigen sich in dieser sonderbarsten aller Oppo- tam dem Befehl nicht nach und wurde daraufhin fitionen Tendenzen zu einer Koalition mit den von SS beschossen. Ernst erwiderte das Feuer. Bei Agrariern, was wohl der Gipfelpunkt der Polemik gegen eine Partei ist, die sich mit den Agrariern diesem Feuerwechsel wurden seine Frau sowie der Chauffeur durch Halsstreifschüsse verleßt, so daß an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken war. Ernst wurde verhaftet, mit dem Flugzeug nach Berlin transportiert und von diesem SS- Kom­mando, bei dem er besonders verhaßt war, be­

in einer Koalition befindet.

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,, Nur wenig Bedeutung mißt sie diese cin­zigartige Opposition der Sprachenfrage bei, aber umso größere der Notwendigkeit, die soziale Eri­stenz der Deutschen in der Republik zu sichern."

wußtlos geschlagen und, nachdem er aus der Ohnmacht aufgewacht war, erschossen.

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Die Furcht des Henkers

London , 19. Juli .( Inpreß): Der Berliner Korrespondent des englischen Blattes People" berichtet, daß die Aerzte Hitler geraten haben, we­Urlaub zu nehmen. Hitler sist tagsüber in seinem gen völliger Nervenzerrüttung einen längeren Büro, den Stopf in die Hände geſtüßt, und jeder, der in sein Zimmer tritt, sicht ihn mit Tränen in den Augen. Einer von Hitlers nächsten Mitarbei­tern erklärte dem Korrespondenten, daß Hitler jetzt überall Verschwörungen und Intriguen wit­

tert.

Dieser beginnende Verfolgungswahn ängstigt besonders jene, die heute noch als Hitlers engste Freunde gelten, da sie dauernd in der Furcht le­ben, daß eines Tages der Befehl, auch sie zu tö­ten, gegeben werden könnte. Hitler ißt und schläft fast gar nicht mehr, er zieht keine neuen Personen mehr in sein Vertrauen. Die Vorschläge, einen längeren Urlaub anzutreten, hat er bisher brüst abgelehnt, da er fürchtet, daß seine Gegner sich während seiner Abwesenheit festseßen und seine Stellung untergraben tönnten.

Weltere Sabotage- Akte der SA?

gar nicht leicht hat und daß es sich mit Problemen Wir sehen also, daß es so ein Gliedvolt" herumschlagen muß, die gar nicht so leicht zu be=

wältigen sind. Im weiteren Teil des erwähnten Artitels erfahren wir, daß die Begeisterung für die neuen sudetendeutschen Farben nicht allzu groß ist, denn Schwarz allein ist die Farbe der Trauer, Rot allein die Farbe des Aufruhrs, in ihrer Vereinigung erwecken sie eine seltsam be­drückende, resignierte, freudlose Stimmung".

Farben Schwarz- Rot- Gold beläßt und ſcheint da­Der Artikelschreiber will, daß man die alten bei zu übersehen, daß bei einem gewissen Teile der Sudetendeutschen die Farben des ehemaligen Reichsbanners mehr als verhaßt sind und daß man sich schon lange nicht mehr dazu bekennen will. Nicht an den Behörden also, sondern an den Su­detendeutschen selbst ist es gelegen, daß die alten deutschen Farben" nicht mehr verwendet werden. So kommt also der Artikelschreiber zu dem Vor­ſchlage Weiß- Not- Gold, welche Farben als Verschmelzung des böhmischen Weiß- Rot mit dem

deutschen Schwarz- Rot- Gold einen tiefen und treffenden Sinn hätten.

Wir wollen es dem Bund der Deutschen und

Man muß weniger als nichts von der deut­ schen Sozialdemokratie wiffen, um so etwas zu Der Stabsleiter der Obergruppe Berlin­schreiben. Haben wir je in der Sprachenfrage eine Brandenburg , Standartenführer Sander er­Sache des Preſtiges gesehen oder sie nicht immer fuhr von der Verhaftung und Erschießung Ernsts ausschließlich vom Standpunkte der sachlichen Be- und erklärte: ,, Wenn Karl etwas gegen den Füh­dürfnisse der rechtssuchenden Bevölkerung beurrer geplant hätte, so würden wir bestimmt etwas teilt? Was aber die soziale Sicherung der Deut- davon gemerkt haben. Goering ist wohl verrückt schen, natürlich vor allem der deutschen Arbeiter gworden." Sander fuhr sofort nach München , um anbelangt, so müßte etwa unser Adolf Pohl , mit Hitler zu sprechen, nahm Atten- die letzten der auch so ein unfähiger, überalterter Führer" Befehle und vertraulichen Anweisungen von Ernst war, sich im Grabe umdrehen, wenn er erfährt,-mit, um zu beweisen, daß der Erschossene nichts daß das, worum er ein Leben lang gekämpft hat gegen Hitler geplant gehabt habe. In München und worin er im vollem Einklang mit der gan- angekommen, wurde Sander nicht vorgelassen, zen Partei immer das Wesen des nationalen sondern von SS verhaftet, nach Lichterfelde Problems in der Tschechoslowakei erkannt hat, nun zurücktransportiert und erschossen.. als oppositionelle" Weisheit funkelnagelneuer Dem Stabschef Roehm gab man nach Brägung aufgetischt wird. Und die Partei- und der Verhaftung und Ueberführung ins Gefängnis Gewerkschaftsfunktionäre, die im September 15 Minuten Zeit, sich selbst zu erschießen: Er wei 1930, vor vier Jahren, eine große Tagung abgerte sich und schrie: ,, Hitler hat mich verraten gehalten haben, die ausschließlich diesem Problem Ich bin unschuldig! Was man an mir begeht, ist gewidmet war, sind offenbar deshalb erstarrte ein politischer Mord." Roehm tobte derartig, daß Dresden , 19. Juli. In dem im Gottlen Bonzen, weil sie vor vier Jahren und auch schon man ihn noch vor Ablauf der 15 Minuten erschos. watal gelegenen Zweigwert der Osthnahenrich borher ausgesprochen haben, was ihnen heute als Der Adjutant Ernits, Hauptmann Gehrt, Werte in Heidenau , in dem in erster Linie Wa f neue Lehre vorgehalten wird. hatte sich, als er von dem Mord an Ernst erfahren fen hergestellt werden, brach Donnerstag früh Die Opposition verlangt ein positives Be- hatte, selbst gestellt. Er wurde erschossen, ebenso ein Brand aus, der mit rasender Schnelligkeit fenntnis zum Staate als der Verkörperung anti- wie der zweite Adjutant Ernsts, Hauptmann um sich griff und sich in kurzer Zeit auf die ganze fascistischer Tendenzen, und weiß nichts, um von Mohnschild. Die Urnen mit der Asche der nach der Fabrit ausbreitete. vielem anderen zu schweigen, von der offiziellen Ermordung Eingeäscherten wurden den Angehöri- Augenscheinlich handelt es sich wiederum um Kundgebung der Partei zum 28. Oftober, jie ver- gen im preußischen Innenministerium ausgehän- einen Sabotageaft unzufriedener SA­langt ein positives Verhältnis zur Wehrmacht und digt. Die Mutter Gehrts brach in Schreifrämpfe Leute ebenso wie bei den vorausgegangenen An­weiß nichts von der offiziellen Teilnahme der aus; sie rief, sie wolle ,, den Mörder ihres unschul- schlägen auf Flugzeuge und Flugzeughallen. Partei an den Wehrtagen. Es scheint, daß die dig ermordeten Sohnes sprechen". Man versuchte, Auch bei einem Brand in Delmenhorst Oppoſition von ihrer eigenen Partei wirklich nichts sie zu beruhigen und fragte sie, wen sie mit Mör- in Oldenburg , wo große Brennstofflager ein anderes kennt als einige Artikel des Genossen der meine. Sie antwortete: Den Mörder Raub der Flammen wurden, iſt die Entstehungs- Sommuniſten besprochen wird, wird u. a. folgen­Franzel, der gegen solchen Mißbrauch seines Na- Goering". Daraufhin wurde sie aus dem ursache jedenfalls sehr verdächtig. mens eben machtlos ist. Wir wollen, um auch die­

sem Problem nicht auszuweichen, nicht etwa die " Opposition", die sich so univahrscheinlich gebär- fum über die wirkliche Politik der deutschen ( werden. Sie werden nicht zulassen, daß die Har­det, daß wir an ihre Eristenz nicht glauben fön- Sozialdemokratie informierte, als über ihre a n= nen, aber die Redaktion der" Přítomnost" fragen, geblichen ideologischen Mängel.

Präsidium der Monopol­gesellschaft bel Malypetr Unbegründete Getreideverteuerung wird nicht geduldet.

monie der volkswirtschaftlichen Interessen des Staates und seiner Bevölkerung gestört werde. Er erinnerte aber daran, daß man sich zu Beginn der Arbeit mit Rücksicht auf die fortgeschrittene Saison auf vorübergehende Schwie rigkeiten vorbereiten müsse.

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der Henleinfront überlassen, sich diese Angelegen­heit auszutragen, wobei wir aber davon überzeugt sind, daß Herr Henlein sich bestimmt nicht für die Farben des Reichsbanners entscheiden wird, denn da wäre überhaupt eine Diskussion hinfällig. Die flassenbewußten, deutschen Arbeiter haben ihre Fahne, haben ihre Farbe, die ihnen teuer ist, fiir die sie jederzeit einstehen, wenn sie auch die Farbe des Aufruhrs ist. Die deutschen Arbeiter haben aber auch in dieser ernſten und schweren Zeit ganz andere Sorgen, als sich um Farben herumzu streiten.

Unrichtig liniert

B. S.

und schlecht informiert sind die Herren von der PC, bzw. die Redakteure des Zentralorgans dieser Partei, des ,, Nude Právo". In der Num­mer des genannten Blattes von Donnerstag, den sozialdemokratischen Partei auf das Angebot der des gesagt:

19. Juli, in welcher die Antwort der Deutschen

,, Die deutsche Sozialdemokratie in der TEN. hat genau so, wie die tschechische sozialdemokratische Partei, durch ihre Politik und Taktik( siehe ihre Unterstüßung des Krie gcs und ihren Kampf gegen die proletarische Revolution) die Spaltung in der Arbeiterbewe­gung verschuldet.

ob jie meint, daß eine jakobinische, also antikapi­talistische Konzeption der tschechoslowakischen Po­litit am Widerstand der Sozialdemokratic schei tert, oder am Widerstand der bürgerlichen Par­An demselben Tage, da das ,, Rudé Právo" teien? Ob sie meint, daß eine Umwandlung des die deutsche Sozialdemokratie beschuldigt, eine Heeressystems etwa im Sinne Jaurès 'scher Ge­Gau Nordböhmen des Verbandes der Gewer. Politik der Unterstützung des Krieges betrieben zu dankengänge auf den unüberwindlichen Widerwil- Prag , 19. Juli. Am Mittwoch, den 18. betreibenden und Kaufleute. Der Verband der Ge- haben wir möchten gern auch nur ein Fal­len der doktrinär antimilitaristischen Sozialdemo= d. M., war das Präsidium der Tschechoslowa- tverbetreibenden und Kaufleute in der CSR ., Siz tum fennen, welches die Redaktion des Rudé fraten stoßen würde, oder ob nicht doch eher einige tischen Getreidegesellschaft zum Ministerpräsiden- auffig, hielt am 7. Juli 1934 in Eulau ſeine erste Bravo" zu dieſer Behauptung berechtigter­Bedenken dagegen im tschechoslowakischen Gene- ten geladen, welcher erklärte, daß, ebenso wie die fostituierende Konferenz des Gaucs Nord- Böhmen scheint in allen Blättern, mit der einzigen ralstab beſtehen dürften? Ob sie nicht meint, daß anderen Staaten, auch unsere Republit Wege ab. Nach Eröffnung durch den Verbandsobmann- Ausnahme des Rudé Právo", ein Bericht die Zusammenarbeit der Sudetendeutschen mit suche, um durch einen Ausgleich der bisher be- Stellvertreter E. Fieber begründet dieser die Not- über die Antrittsaudienz des Prager Sowjet­den tschechischen Minderheiten weniger durch den stehenden Disparität der Wirtschaftsziffern aus wendigkeit für die Kaufleute und Gewerbetreiben- gesandten beim Präsidenten Masaryk , bei welcher unbelehrbaren Starrfinn der deutschen Sozial- den heutigen schweren wirtschaftlichen Zeiten den, sich in einer eigenen Berufsorganisation zu der Gesandte in einer Ansprache an den Präsiden­demokratie behindert wird, die nämlich mit den herauszukommen. Die neue Regulierung des Ge- sammenzuschließen und dem Großfapital sowie den ten folgendes gesagt hat: sozialistischen Minderheiten seit Jahren musterhaft treide- und Futtermittelgeschäftes sei ein groß- Lateien der jebigen Gesellschaftsordnung unerbitt susammenarbeitet, als durch das Verhalten eines zügiger Versuch dazu. lichen Kampf anzusagen. Er verweist auf die Pro­Teiles der Hraničáři? letarisierung der großen Massen der Gewerbetrei­benden und Kaufleute, die nie eine Hilfe von bürger­licher Seite zu erivarten haben. Nur durch Mitar­beit und Erfenntnis der wahren Tatsachen wird ein Aufstieg und eine Besserstellung möglich sein.

Bei dem Anziehen des landwirtschaftlichen Preisindexes werde jedoch die Regierung feine wirtschaftlich unbegründete Verteuerung dulden.

Im Ernste gesprochen: Die" Přítomnost". die sich bemüht, die sozialen wie die nationalen Probleme des Landes sachlich zu behandeln und die sich frei weiß von der bornierten Gehässigkeit, mit dem das deutsche Spießertum und seine Die Aufgabe sei nicht leicht, daher hänge um so Schriftleiter der Sozialdemokratie begegnen, sollte nehr ihre Durchführung von angestrengter Ar­gerade deshalb nicht jedem maltontenten Intel - beit und der objektiven Beurteilung der sich dar­lettuellen, der sich als ständig wachsende Oppo- bietenden Probleme ab. Der Miniſterpräsident sition" ausgibt, hineinfallen. Sie sollte die Le- ersuchte daher das Präsidium der Geſellſchaft um benstraft einer Partei weniger in einer neuen objektive Beurteilung der Probleme und deren Ideologie" erbliden, von der neun Zehntel nicht fachliche und tonsequente Lösung. neu und das verbleibende Zehntel nicht gut Der Vorsitzende der Gesellschaft Dr. Feier ift sondern vielmehr in der Fähigkeit dieser als a bend versicherte dem Ministerpräsidenten na alt und erstarrt verschrieenen Partei, die Politik mens aller Interessentengruppen, daß sie alle ihre zu betreiben, welche die Stunde erheischt. Und sie Loyalität und ehrliche persönliche, wie auch Orga= würde der Sache, die auch sie für die gute hält, nisationsarbeit dem Gelingen des großen Werkes weit beffer dienen, wenn sie das tschechische Publi- der Regulierung des Getreidehandels widmen

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Bu Bunft 1: 83wed und Ziele des Verbandes,

,, Die Friedenspolitik und die Zusammenarbeit der Nationen, welche unter Ihrer Führung die Tschechoslowakische Republik betreibt, bringt unsere Staaten ein= ander näher und gibt ihnen weite Möglichkeiten zu gemeinsamer Tätigkeit für die

Befeſtigung des Friedens."

Der Vertreter Sowjetrußlands legt also

referierte Gen. Dr. Mahler, der eine große nachdrücklich und geradezu demonstrativ dar, daß; Zahl von Beiſpielen aus den öffentlichen Leben an- die Außenpolitik der Tschechoslowalei eine Frie­führt, und die Aufgaben des Verbandes behandelt. denspolitik ist und daß Sowjetrußland deswegen mit Tebhaftem Applaus wird das Referat zur Kennt außenpolitisch mit der CSR. zusammengehen nis genommen und dann die Wahl der Gauleitung tann. Diese Acußerung des Sowjetgesandten iſt vorgenommen. Als Obmann wird Ernst Fieber, geradezu eine Polemit mit dem unsinnigen Ge= Auffig, Lindenstraße 1, gewählt, an den nun allerede des kommunistischen Hauptorgans, wonach die zufchriften zu richten sind, weiters erfolgten noch sozialistischen Regierungsparteien eine Kriegs­die Wahlen der übrigen Funktionäre und deren Er- politit treiben. Sowjetrußland weiß es besser. fabmänner. Nach allgemeiner Aussprache über ver- als die Funktionäre der KPC, welche Außenpolitif schiedene Angelegenheiten schließt der Obmann mit die Sozialdemokratie in der Tschechoslowakei einen Appell zur Mitarbeit die Konferens.

macht.