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Dienstag, 31. Juli 1931
Nr. 176
Roter Jugendtag in Eulau
Massenkundgebung der Arbeiterjugend für die sozialdemokratische Partei Scharfe Kampfansage gegen die Sudetendeutsche Heimatfront
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Bodenbach, 29. Juli. In dem Kleinen Städtchen Eulau bei Bodenbach fand gestern und heute ein Treffen der sozialistischen Jugend statt, das durch seine Maffenbeteiligung- obwohl nur drei Gerichtsbezirke aufgerufen worden waren cine bedeutsame Veranstaltung des Sozialistischen Jugendverbandes und durch die ebenfalls starke Beteiligung der sozialdemokra= tischen Parteiorganisationen dieses Gebietes, von Atus- und Kinderfreunde formationen und der R. W. eine Kundgebung der Sozialdemokratie überhaupt wurde. Die starke Delegation der Partei wurde von dem Kreisparteivorsitzenden Abg. Ernst Grünzner und von dem Kreisparteisekretär Franz Kögler geführt.
Die Bedeutung, die dieser Veranstaltung für die gesamte deutsche sozialistische Jugendbewegung dieses Staates zufam, fand ihren sichtbaren Ausdruck in der Teilnahme des Verbandsvorsitzenden Karl& ern und des Verbandssekretärs Rudolf Geißler sowie einer Reihe weiterer Mitglieder des Verbandsvorstandes.
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Majorität gegen die„ Revisionisten " entschieden hatte, legten die Guesdisten die Dresdner Resolu tion dem internationalen Sozialisten- Kongreg von 1904 in Amsterdam zur Annahme als internationale Leitfäße vor. Auch hier entfesselte dieſe Resolution lange Debatten in einer besonderen Kommission und im Plenum, in denen August Bebel , Victor Adler , Jean Jaurès und Emile Vandervelde die Hauptredner waren und die auch hier schließlich zur Annahme der Dresdner Reso und so große Kundgebungen veranstalten fönnen, paßt ihnen nicht in den Stram. Und wenn es ihnen Tution führten. Waren damit die Jaurèsisten, schließlich auch nicht gelingt, in dieser politisch be denen die Haltung des eysozialistischen Ministers wegten Zeit die Jugend von der Politit fernzuhal Millerand, des alten Kampfgenossen von Jaurès , ten, so versuchen sie es nun mit der großen Gleichals Mitglied der französischen Regierung schr geschaltung der Jugend, die Konrad Henlein durch schadet hatte, gegen die Guesdisten unterlegen, fo führen soll. Diese Gleichschaltung fann ihm aber führten doch die Amsterdamer Debatten zu einer nur bei der Turnerjugend und bei jener bündischen Befriedung des französischen Bruderstreites durch bürgerlichen Jugend gelingen, die sich das Denten die einstimmige Annahme einer Entschließung für schon längst abgewöhnt hat. Wir wissen, daß es mit die Einheit der Partei, in der der Kongreß erdieser neu- fascistischen sudetendeutschen bürgerlichen Jugend ebensowenig eine geistige Auseinanderseßung flärte, daß es in jedem Lande gegenüber den bür geben wird, wie früher mit der Hakenkreuziugend, gerlichen Parteien nur eine sozialistische Partei daß wir am besten daran tun, unsere Stampffraft geben könne, wie es nur ein Proletariat gibt, und zu stärken und uns bereit zu halten, dieser Henleindaß es Pflicht aller sozialistischen Organisationen Jugend mit jenen Argumenten entgegenzutreten, die sei, diese Einheit der Partei herbeizuführen. In Um gleich vornweg zu nehmen: Dieser der Jugendgruppen, stramme und wohldiszipli- ihr allein imponieren. Das Bürgertum hofft nun, ihrer Folge, nicht zuleht auch durch die in ihrer Jugendtag war prächtig. Wir heben nicht nur die nierte Ordnerformationen, rote Fahnengruppen mit Stonrad Henlein die sudetendeutsche Arbeiterlicherlegenheit ausgleichende Kraft Jaurès' lam äußerst starte Beteiligung der soziali- und Jugend, und immer wieder Jugend, Bur- bewegung niederschlagen zu können. Sie ſpekulieren es dann auch zu einer Einigung der franzöſiſchen stischen Arbeiterjugend hervor. Viel prachtvoller schen und Mädels in blauer Kleidung, mit roten auf die innere Schwäche" der Sozialdemokratic. Sozialisten unter einer einheitlichen Führung, an und erhebend ist es, daß diese vielen Hundert von Fahnen und Wimpeln, mit leuchtenden Augen, denheit der sozialistischen Jugend mit der sozialdeAber gerade auf dieser Kundgebung, die die Verbumderen Spize Jean Jaurès als Repräsentant von Burschen und Mädels gekommen waren, troßdem lange Züge von arbeitenden Männern und mokratischen Partei ſo ſinnfällig zum Ausdrud unbestrittener internationaler Geltung stand. Er der größte Teil von ihnen seit Wochen, Monaten, Frauen, Atus in Uniform so marschierte die- bringt, wollen wir den Heimatfrontleuten sagen, wie war ein geistiger Führer von großem Format: ja seit Jahren teine Arbeit hat, trotzdem auch alle er Demonstrationszug durch die Straßen des wenig begründet ihre Spekulation iſt. Die junge GeMag er in seiner Neigung zu philoſophiſch mil- anderen unter dem schweren wirtschaftlichen Drud roten Eulau, in denen er von der Bevölkerung derndem Ausgleich der nackten Machtverhältnisse zu leiden haben, der auf der Arbeiterjugend lastet, stürmisch attlamiert wurde. da und dort unterschäßt und im Vertrauen auf daß sie gekommen waren, trotzdem sie sich die In der cinen vernünftigen" Ablauf der Entwicklung manchmal geirrt haben, so hat er in vieler Hinsicht Fahrtkreuzer vom Munde absparen oder weite Kundgebung am Schulplatz mit Meinungen und Auffassungen rechtbehalten, Streden zu Fuß oder per Rad zurüdlegen mußdie damals heftig umstritten waren. Die Arbeiter- ten. Was sie konnten, haben sie gegeben, nur um sprach nach einer kurzen Eröffnung durch den ſchaft Europas hat inzwischen grausam harte am Jugendtag teilnehmen zu können. Prächtig die Streisvertrauensmann der Sozialistischen Jugend, Lehren darüber hinnehmen müssen, wie wertvoll Kraft, der Mut, die Jugendfrische, der alle Nöte Genossen Weißbach zunächst demokratische Bejißtümer sind, deren Wert oft zu des Tages nichts anhaben konnten, prächtig nicht gering veranschlagt worden ist, und mancher Ge- zuletzt das Bewußtsein, das einem bei ihrem An- der Bürgermeister von Eulau, Genoffe Windrich danke in den Reden und Schriften Jaurès ' tönnte blid erfüllt: Die Zukunft der Arbeider die sozialistische Jugend im roten Eulau na heute erneut zu Diskussionen anregen. terttasse ist gesichert. mens des Gemeinderates und namens der großen In der Erinnerung des internationalen Prole Hier in Eulau hatten alle, die sich nicht ge- Mehrheit der Bevölkerung begrüßte. Als er, vom tariats lebt Jean Jaurès fort vor allem als ein nug tun tönnen am Gerede von der alten" roten Gulau sprechend, sagte, daß es für die Sozialunermüdlicher, in der Tiefe seines warmen Her- Sozialdemokratic, Gelegenheit, zu sehen, wie leer demokraten seit dem Beſtehen des allgemeinen und zens überzeugter Vorkämpfer für Völkerfrieden und albern ihr Geschwäß ist. An der Freude lage gegeben hat, da dankten ihm die Jugendlichen gleichen Wahlrechtes in Eulau noch feine Nieder und Völferverständigung. Die Verföhnung zwi- und der Begeisterung, mit der die mit lebhaftem Beifall. Namens der Partei schen Frankreich und Deutschland , vor allem zum Führer der Partei, mit de bor sprach deren Kreissekretär, 28ohle beider Völker, zum Segen Europas und der allem auch der Verbandsbor= ganzen Welt war ihm, der deutsches Gedankenguti bende des Sozialistischen
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Genosse Franz Rögler:
vollen Sundgebung gegen fascistische Barbarei für
neration ſteht nicht nur treu zur sozialdemokratischen Partei, diese junge Generation schult sich in der Partei und an der Partei, um einst Richter zu fein über jene, die heute den Mord an unseren Kameraden loben, um einst abzurechnen mit jenen, die sich hier freuen, wenn anderswo unsere Freunde ge=
mordet werden. Die Jugend der Arbeiterklasse lann nur befreit werden, wenn die Arbeiterklasse über
haupt befreit wird.
Am nächsten Sonntag, so sagte Kern weiter- wird es auch international zum Ausdrud kommen, daß die junge Generation in der Arbeiterklasse start ist. Am Internationalen sozialistischen Jugend: treffen in Lüttich am 4. und 5. August wird man schen, daß das junge sozialistische Europa trok Fascismus eine Macht ist. Wir wollen zum Ausdrud bringen, daß wir hier in diesem Lande treu versichtlich und froh und stolz darauf sind, daß die zur Sozialistischen Jugendinternationale ftehen, zuEntwicklung, die die fascistischen Dittaturen jest schon wieder wankend macht, unserem Kampf, unserem Streben recht gibt.
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Nach der Rede des Gen. Kern begrüßte noch
Gen. Jäger- Eulau im Namen der ſozialdemokratischen Organiſationen die Kundgebung.
Mit der Internationale", gespielt vom Musifzug der R. W. Bodenbach, fand die große Leute teilnahmen, ihren Abschluß.
Der Nachmittag vereinigte jung und alt dem Nachmittagsprogramm sind besonders die zu frohem Festtreiben im Volfshallengarten. Aus Vorführungen der Eulauer Arbeitersänger her
aus eigenem Studium kannte und schäßte, wie Jugendverbandes, Marl Kern, Als wir vor einem Jahre in einer eindruckshen, geistigen Beſt feiner französischen Nation, begrüßt wurden, hätten alle eines Beſſeren Freiheit und Demokratic, aut Antifaſciſtiſchen Juz mehr als ein weltpolitiſches Gebot, es war ihm belehrt werden können, die so gern Gegensäße gend- und Arbeitertag in Tetschen demonstrierten, Herzenswunsch eines wahren Humaniſten und zwischen alt und jung in der Sozialdemokratic oder war das politische Bild noch ganz anders als heute. Sozialisten. zwischen der sozialistischen Jugend und ihrem Ver- Erinnern wir uns! Denn nichts ist dem Fascismus Der Erhaltung des Friedens hat sein Streben bandsvorstand konstruieren. Den Wert einer gegenüber verhängnisvoller als Vergessen! Ist doch bis zum lesten Atemzuge gegölten. Noch am solchen sozialdemokratischen Kundgebung erkennt eben dieser Fascismus nichts anderes als eine Kundgebung, an der weit mehr als tauſend Abend des 31. Juli 1914 war er im franzöfifche man aber erst, wenn man von ihr aus in die Kriegsministerium gewesen, um noch in lester Cinzige große Spetulation Stunde feine Kraft für die Verhütung der Der Rata- us Welt schaut und in anderen Staaten Fascis heit der Menschen. mus wüten aber auch wieder wanten sicht, strophe einzusehen. Dann war er wie alle Tage in wenn man, um beim Eulauer Jugendtag zu blei judetendeutschen Spießer von dem Glanz der PaGenoffe Högler sprach dann davon, wie unsere die Redaktion der Humanitè", damals die füh= vende sozialistische Zeitung Frankreichs , gegangen. ben, überlegt, daß zwei Wegstunden von hter, mit raden und Feste im Dritten Reiche geblendet und Dort schrieb er feinen leßten Artikel einen Ardem Gebiete der Tschechoslowatischen Republit begeistert waren von den Militärmärschen, die das titel für den Frieden! Als er dann zur Erholung auch Freiheit, Menschenwürde und Kultur auf- Radio herübersandte, wie jede Rundfunkrede des von in später Nachtstunde im Café du Croissant saß, hören und die ihrer Unkultur und Roheit, in ihrer feinem Siege berauschten Fascismus für unser gleichjdhob von der Straße her eine Hand den Vorhang Niedertracht und Barbarei dem menschlichen Den Stein Wort des Protestes gegen die unmenschlichen am Spätnachmittag, sprach Gen. Geißler Den- Schaltungsbereites Bürgertum eine Offenbarung war. des offenen Fensters, an dem Jaurès saß, un ten taum vorstellbare Wüste des Dritten Reiches Grausamkeiten, verübt an den Vertrauensmännern über die unmittelbar bevorstehenden organisatomertlich beiseite im nächsten Augenblic trach- beginnt. Das Gefühl der Freude an der der Arbeiter, fam über die Lippen sudetendeutscher rischen Aufgaben. ten zwei Schüsse, unter denen Jaurès blutüber- reiheit und das Gefühl der Bürger, fein Wort des Protestes stand in ihren Damit fand der Jugendströmt tot zusammenbrach. Raoul Billain Sicherheit sind wertvolles Gut, Zeitungen. Im Gegenteil: als wir sagten, daß in tag ſeinen offiziellen Abschluß, die Jugendlichen hieß der Mörder, der den großen Freund der das die jungen Menschen von Deutschland Verbrecher Regierung spielen, selbst blieben noch bis zum Abend in Eulau und auf dem Festplay. Menschheit nicherfüoh; es war ein junger ohne einem folgen Zugendtag mit nach ba fühlten fid auch unfere sürger beleidigt,
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der fanatischem glaubte und stolz sich brüstete, mit dieser heimtückischen Bluttat seinem Vaterlande einen Dienst erwiesen zu haben.
Freiheitsicier
am Samstag abend
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vorzuheben. Beim
Schlußappell
Aus der Arbeiter- Turnund Sportbewegung Das erste Rundrennen über 100 Kilometer
Gen. Högler charakterisiert dann Hitlerfascismus, der am 30. Juni 1934 selbst gezeigt hat, wie wanfend er schon ist, und spricht dann von ,, unseren" Fascisten. Am 27. Oftober 1933 noch nazistisch, hitlerisch, fascistisch und am 28. Oktober, Es ist immer das„ Baterland", auf das sich da hatte sich den Seinen gibts der Herr im die politischen Attentäter berufen, wenn sie Ideen Schon nachmittags begann das Städtchen Schlafe- das Wunder vollzogen. Aus den Ander Menschlichkeit mit Revolverkugeln zerschmet- blau" zu werden, schon nachmittags tamen unsere hängern der fascistischen Diktatur waren plöglich tern wollen. Der gleiche Wahn, dem Jean Jaurès Jugendlichen in ihrer schmuden Kleidung, mit der Demokraten geworden, die am Tage der Republit aum Opfer fiel, hat den Mördern die Waffe in die Bahn, zu Fuß, per Rad in Eulau an und erfüllten mitmarschieren und der Republif, die sie kurz zuHand gedrückt, unter deren Schüssen Karl Lieb- vor allem den Platz vor der Boltshalle und den vor in ihren Liedern verächtlich gemacht hatten, fnecht und Rosa Luxemburg , Kurt Eisner , Gustav Massenquartieren mit regem Leben. Ein langer Zug Referenz erwiesen. Unter stürmischer Heiterfeit Landauer und Hugo Haase , Erzberger , Rathenau bewegte sich dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit der Versammlung und von ihrem Beifall begleitet, Auf der Bezirksstraße Niedergeorgental und Theodor Lessing und ungezählte andere bis auf den Sportplatz des Atus zur Abendfcier, in wel- fährt Kögler fort: Johnsdorf führte am Sonntag voriger Woche der zum Selbstmord" Erich Mühsame gefallen sind. cher der Kreisvertrauensmann Heinrich Weißbach ,, Das war ein politisches Afrobatenstück, vor- Kreis Teplit- Saaz des Arbeiter- Rad- und KraftUnd wenn jetzt die Diktatoren, unfähig, überhaupt die ersten Worte der Begrüßung seitens der Kreis- Geschichte" über Nacht, ob aus Zufall oder Verfe- Kilometer auf der 9.9 Kilometer langen Rund= Acturnt von Konrad Henlein , den Gott und die fahrer- Verbandes( Aruf) ein Rennen über 100 noch Ideen zu erfassen und nur noch um die verleitung sprach. Auf dem großen weiten Plaz, den hen, das ist nicht flargestellt, zum Führer" jenes it r c d e durch, welche e I f m a I durchfahren wersönliche Macht sich raufend, ihre eigenen Freunde die Jugendlichen und die Eulauer Bevölkerung in fudetendeutschen Boltes gemacht hat, das nicht alle den mußte. Am Start waren neun Fahrer erſchie von gestern, ihre Rivalen und Gegenspieler er dichten Reihen umstanden, begrüßten die Eulauer wird." morden oder ermorden lassen, so tun sie auch das Organisationen mit ihren Darbietungen: im Namen des Vaterlands". Es führt eine Arbeiterfänger trugen Chöre vor, Turner Heimatfront, die nichts anderes ist als eine Front Schönfelder( Komotau ) der bei der Olym Blutspur vom Café du Croissant bis in den Hof und Turnerinnen führten wirkungsvolles gegen die Arbeiter, die nur deshalb neu" herge- piade in Prag bereits sein gutes Können unter Be der Lichtenfelder Kadettenanstalt, wo die ehemalirichtet wurde, damit sich die fascistischen Bürgerli- weis stellte, nahm sofort nach dem Start die Spige gen Freunde Hitlers füfiliert wurden, und bis in sadelschwingen vor, und die Sozialistisch en chen vor dem energischen Zugriff der wehrhaften und absolvierte die ersten vier Runden in fabelhaftas Bundeslanzlerpalais in Wien , in dessen Jugendgruppe von Steinsdorf Demokratie bewahren. Die Henleinfront ist nur die tem Tempo. Seine Zeit für die erſte Runde betrug schloß die Abendfeier mit einem Sprech chorwert Ruliffe, hinter der sich Fascismus und Arbeiterfeind- 14 Winuten. Das Fahrerfeld zog sich deshalb soab. Ein gegen 600 Teilnehmer zählender Fadel- lichkeit verbergen. Daher unser, und vor allem un- fort auseinander. Das scharfe Tempo und die Hiße zug 30g vom Atusplak dann hinab in die Stadt ferer Jugend, entschiedener Kampf gegen den in der trugen dazu bei, daß nach fünf Runden nur noch und zur Voltshalle.
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Manfred.
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In einem Aufruf der Arbeiter Zeitung " an die österreichischen Arbeiter heißt es zum Schluß: Haltet euch bereit, Arbeiter! Im stürmischen Berlaufe der Creignife fann
enre Stunde bald schlagen!
Sonntag früh
wedien Fanfaren von den Bergen herab die Schläfer des Eulautales. We dru † strammer Musitzüge machte Eulau schon am frühen Morgen wieder lebenbig. Dic Morgenicler
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Wir kämpfen nicht für die Schwarzen und bereinte beim Gastspiel des Tepliker nicht für die Braunen. Wenn wir eingreifen, dann Stadttheaters, über das wir noch berichten nur für unfere eigene Same! werden, die meisten Jugendtagsteilnehmer wieder in Wir kämpfen für den Sturz der fafciftischen hem überfüllten großen Saal der Boltshalle. Regierung, für die Befreiung unferer Gefange- Der Demonstrationszug
nen, für die Webergabe der Macht in Bien an un
feren Bolfsbürgermeister Seis , für die Wieber- Den Höhepunkt des Festzuges bildete ent= herstellung der Freiheitsrechte des arbeitenden ſchieden der imposante Demonstrationszug am Sonntag nachmittag. Mujilzüge der R. 2. und
Balles!
nen.
Senleinfront getarnten Fafcismus fubetendeutscher vier Fahrer im Rennen waren. Schönfelder mäßigte Brägung. Am Schluß seiner Rede ruft Gen. später das Tempo und wurde von I u ſt( KrochKögler die Jugend zu diesem Kampfe auf, der hier wit) und Fleischer( Ratsch) eingeholt. Gemeinein Kampf um den Sieg der Arbeiterklasse und um sam nahmen sie dem vierten Fahrer Kroh( Komoben Sozialismus ift. Nach Högler sprach der Verbandsobmann des fozialistischen Jugendverbandes
Karl Kern,
tau) eine Runde ab. Die letzte Runde nahm einen äußerst spannenden Verlauf. Zuerst führte Flei scher, dann übernahm Just das Kommando, der mit Schönfelder Fleischer bald einige hundert Meter zu rüdließ. Da legte aber Schönfelder los und gewann im Endspurt sicher.
der die Grüße des Verbandsvorstandes überbringt. Kern gedenkt des Wiener Jugendgenossen Josef Ger 1, der vor ein paar Tagen von den die Fahrer bestritten und die erzielte Zeit ist unter Das Rennen war das erste lange Rennen, das fascistischen Henkern Desterreichs wurde, und führt dann aus: hingerichtet diesen Umständen ganz hervorragend. Das erzielte Stunden mittel beträgt 30 kilometer Der Richter in Wien , der dem sich heldenhaft Beranstaltung ungemein, denn Hunderte von zu 150 Meter. Auch propagandistisch wirkte diese verteidigenden Josef Gerl mit der Belehrung ins Bort fiel, daß so ein 3wanzigjähriger überhaupt schauern hatten sich an der Rundstrede eingefunden. nichts zu fagen hätte, hat dem ganzen Bürgertum Die Ergebnisse: 1. Schönfelder( Komoaus der Seele gesprochen. Die jungen Arbeiter sollen tau) 3:19:00 Stunden. nach der Meinung des Bürgertums schweigen und 3:19:05. 3. Fleiſcher( Natsch) 3:20:02; 4. Kroh 2. Justi( Krochwik) nicht denten. Daß wir eine starte Bewegung haben( Komotau ) 3:42:00. Fünf Fahrer aufgegeben.