eitet

DikliStog, 7. Juli 1934

«r. 182

Bersarbetterlntemationale tagt Lille , 6. August. Der Kongreß der Berg, arbeiterinternationale wurde heute hier eröffnet, bei dem 1,606.000 Mitglieder dieser Organi­sation vertreten sind. Die australischen und ameri­ kanischen Mitglieder haben sich entschuldigt, des­gleichen die Jugoslawen, die sich soeben im Streit befinden. Zum Schluß der VormittagSsihung, in welcher hauptsächlich Begrüßungsansprachen ge­halten wurden, teilte der Sekretär des Cxclutio- ausschuffes Delattre mit, daß von der internatio­nalen GewerffchastSorgänisation der Kommunisten ein Antrag zur Bildung einer Einheitsfront ein­gelaufen sei, den jedoch die PlenarHung aus Grund einer früheren Abmachung ablehntc. Nach­mittag wurde die erste ArbeitSsihung mit einem Referat des Generalsekretärs Delattre eröffnet, in welchem er auch der politischen Ereignisse in Deutschland und in Oesterreich gedachte, die die Lostrennung der dortigen Mitglieder von der Bergarbciterinternatioimle zur Folge hatte. Lobend sprach er sich Eber die mutige Politik del Präsidenten Roosevelt aus, die er für sehr glück­lich hält. Vandervdde über Dcutsdiland UM Ute Kriegsgefahr Brüssel, 6. August.Soir" bringt eine von B a n d e r v e l d e in Lüttich gehaltene Rede. Bandervelde sagte in seiner Deutschland sehr start angrekfcnden Rüde u. a.: Wir befinden uns hier in 4« Kilometer Entfernung von der Regierung der Barbarei. Mr befinden uns hier in Reichweste der schweren Artillerie und drei Viertel Stunden Weges mit­tel- Panzerautomobil von der Stelle entfernt, wo der Krieg fieberhaft vostbcreitet und wo gemordet wird." Im weiteren Teile seiner Rede führte Bandervelde aus, wie schtvere Schuld die Auto­ren des Versailler Vertrages auf sich geladen hätten, daß sie den besiegten Ländern die Bil- dung von Freiwilligcn-Armecn gestatteten, die Söldner vorstellen und sich aus den elendsten Schichten rekrutieren und au- Brotintereffcn zu jedem Dienste bereit sind. Zu Ende seiner Rede sagte der Minister, er fürchte, das Morden von 1914 könne sich wiederholen. In einem solche« Falle wär« es die Pflicht aller Sozialisten, nicht nur pafliv allen KriegSbefehlen zu gehorche«, sondern auch als frei« Menschen die-Verantwor­tung für einen eventuellen kriegerischen Konslid zu beurteile», um dann daraus die Konsequea- zen zu ziehe«. An der gestrigen Kongreßsihung nahm eine große Zahl ausländischer sozialistischer Delega­tionen hauptsächlich aus Frankreich , England, der Tschechoslowakei und anderen Ländern teil. AuS Prag war eine zahlreiche Delegation österreichi­scher Sozialisten eingetroffen, welche in ihrem Zuge eine mit schwarzem Flor umhüllte rote Fahne trug. WeiterS haben an dem Kongreffe viele deutsche und italienische Sozialisten, welche al- Emigranten im Auslände leben, teilgenom- men.

Aus der Sozialistischen Arbeiter-Internationale Sitzung des Bureaus: Die Aktionseinhest in Frankreich , die Ta erfrage, Italien Im Sitzungssaal derPrkvoyance Sociale" in Brüssel tagte am 3. und 4, August unter dem Vorsitz von Emile Bandervelde das Bu­reau der Sozialistischen Arbeiter-Internationale. ES waren anwesend: Aising Andersen(Däne­ mark ), Otto Wels (Deutschland ), A. Brücke (Frankreich ), W. GillieS(Großbritannien ), I. D. Albarda(Holland ), G. E. Modigliani (Ita­ lien ), ein Bcrtreter der österreichischen Sozialde­mokratie, R. Abramowitsch(Rußland ), R. Lindström(Schweden ), R. Grimm(Schweiz ), F. Soukup(Tschechoslowakei ), Ban RooSbrocck, Kassier, und Friedrich Adler , Sekretär der S.A.J. Das Bureau beschäftigte sich mit der a 1I- gemeinen politischen Lage und nahm einen Bericht von W. Gillies(Großbritan­ nien ) entgegen Bracke(Frankreich ) berichtete über die von der französischen Sozialistischen Par­tei und der französischen Kommunistischen Partei abgeschlossene Aktionsgemeinschaft. Daran knüpfte sich eine Diskussion, an der alle Mitglieder des Bureau- teilnahmen. Dem Wunsch der franzö- sischen Sozialistischen Partei entsprechend, daß die Frage der Aktionsgemeinschaft der sozialisti­ schen und der kommunistischen Parteien der Exe­kutive der S.AH. unterbreitet werde, beschloß das Bureau, diesen Gegenstand auf die Tages­ordnung der nächsten Sitzung der Exekutive zu setzen. Auf Antrag des Vorsitzenden hat das Bu­reau einstimmig folgende Entschließung über die Volksabstimmung imSaarge» biet gefaßt: Der Böllerbund hat einmütig seinen Willen' bekundet, die höchstmögliche Sicherheit der Stimm­freiheit bei der Volksabstimmung im Saargebiet zu gewährleisten. Das Bureau der S.A.J. ist der Meinung, daß diese Freiheit nicht vollständig wäre, wenn die Bewohner der Saar keine andere Wahl hät­ten, als die zwischen der Unterwerfung unter die Tyrannei Hitlers oder der endgültigen Tren­nung von Deutschland . Es wäre im Gegentell eine werwolle Ga­rantie der Freiheit der Abstimmung, wenn von maßgebender Seite eine Erllärung abgegeben würde, wonach im Falle sich die Mehrheit der Be- völlerung des Saargebietes für die Beibehaltung des gegenwärtigen Zustandes entscheiden sollte, diese Entscheidung nach gewisser Zeit durch eine neue ersetzt werden könnte und wenn indessen der Bevölkerung des Saargebietes die Sicherheit ge­geben wurde, daß sie in demokratischer Weise an der Verwaltung des Gebietes teil haben werde. Das Bureau fordert die Parteien der S.A.J. auf, in diesem Sinne auf ihre Regierungen ein­zuwirken. Einstimmig wurde folgende Resolution be­schlossen: Da- Bureau der S.A.J. hat zur Kennt­nis genommen, daß in Italien nicht nur die grausamen Verurteilungen wieder begonnen ha­ben, sondern selbst die Namen der Verurteilten und die Taten für welche sie verurteilt wurden, nicht mehr veröffentlicht werden, so daß da» In­quisition-verfahren de- Au-nahm-gerichte- sich künftighin noch verschärft durch die vollständige

Ausschaltung jeder Möglichkeit einer Kontrolle der öffentlichen Meinung über die unerträglichen Schandtaten de- Regime- in Italien . Da- Bureau lullt daher die Aufmerksam­keit der Kommission zur Untersuchung der Lage der politischen Gefangenen auf diese Tatsache und forderte sie auf, im Hinblick darauf ihre Aktion zu verstärken und die Forderung nach einer voll­ständigen Amnestie für die Opfer de- Kampfe- für die Freiheit und den Sozialismus in allen Ländern zu erheben.\

Anläßlich des zwanzigsten Jahrestages dir Kriegserklärung hat da- Bureau ein Manifest an die Arbeiter aller Länder gerichtet. Da- Bureau hat Adler, Tompton und Gil­lies zur Tagung de- Ausschusses de» Internatio­nalen GewerlfchaftSbunde» delegiert, die am 27. und 28. August in Weymouth stattfindet. Adler wurde zu dem großen Fest delegiert, das die hol­ländischen Sozialdemokraten am 26. August in Amsterdam aus Anlaß des 40. Jahrestages der Gründung ihrer Partei veranstalten.

Zum 20. Jahrestag des Kriegsanshrndis Arbeiter und Arbeiterinnen aller Lander!

Zwanzig Jahre nach dem Ausbruch heS schrecklichsten Kriegs, den die Menschheit je erlebt hat, steht dicWelt von neuem vor dem Abgrund. Vom Fieber der Krise er­faßt, haben die im Weltkriege niedergerungenen Völker MittcleuroaS von neuem jene Kräfte an die Macht gelassen, die vor zwanzig Jahren in verbrecherischem Vorsatz oder verbrecherischer Fahrlässigkeit den Wcltbrand entzündet haben. Erinnert Euch! Auf den drei europäischen Kaiserreichen von 1914 lastet die ungeheure Blut­schuld der Krieg- st iftung. Imperialistische Gegensätze hatten de» Boden vor­bereitet; das Wettrüsten die Entscheidung nahe­gerückt. Da faßte der Kronrat in Wien in unfaß- licher Verblendung den Entschluß, daS Attentat in Sarajevo zum Vorwand zu nehmen, um loszu­schlagen. Der Hohenzollernkaiser trieb Oesterreich vorwärts, der Zar machte durch die Mobilisierung Rußlands jeden Versuch der Rückkehr zur Ver­nunft aussichtslos. So begann, ausgelöst von den drei Kaiserreichen, durch imperialistische Kräfte in allen Ländern verschärft, der Sturz in den Ab­grund vier Jahre währenden Massenmorde». Noch leben Hunderttausende von Krüppeln, die der Krieg verstümmelte; Millionen von Wit­wen und Waisen, die der Krieg ihrer Ernährer beraubte; noch windet sich dieWeltwirt« schäft in einer furchtbaren K r i s e, an deren Schtvere der Krieg und sein« unmittelbaren Folgen die Hauptschuld tragen aber schon erheben dieselben Mächte triumphierend ihr Haupt, die sich mit der Untragbaren Verant­wortung fiir den Weltkrieg belastet haben. Zwar hat die russische Revolution mit dem Zarismus zugleich die feudalen und bürgerlichen Kräfte ge­brochen, die 1914 zum Kriege drängten. Aber in Deutschland herrscht bluttriefend die Hakenkreuz­diktatur, erfüllt von Revanchelust und der Mono­polkapitalismus, gejagt vom unersättlichen Drang nqch neuen Märkten und neuem Profit;, in Oester­ reich und Ungarn «giert die feudale monarchisti­sche Reaktion, in Italien der beutegierige Fascis- muS, der erst vor wenigen Tagen während de» nationalfascistischen PutscheS in Oesterreich hart daran war, einen Krieg zu entfesseln. Die alten Kriegshetzer i»Europa sind wieder auferstanden und haben im FaseiSmu» ihrs» Steigbügelhalter gefunden. Noch schlimmer: Jenseit» der Grenzen Europas glimmt ein neuer KriegSherd. Der japanische Imperialismus ist Brüssel- den 4. August 1984.

zur Offensive übergegangen, hat die drei nordost­chinesischen Provinzen erobert, zu einem Ma­rionettenstaat unter seiner Herrschaft vereinigt und rüstet sich unter ständig erneuten Herausfor­derungen zum Angriff a u,f d i e Sow­ jetunion . Imperialistische Kräfte in Deutsch­ land und Polen lauern auf diesen Augenblick, um ihrerseits einen Beutekrieg gegen die Sowjetunion zu beginnen. Nur der schärfste Kamps gegen die imperialistischen und fascistischen Kräfte kann Europa und die Welt vor dem neuen Krieg retten. Gelingt es den werktätigen Massen nicht, den Fas« cismus zu entmachten, bevor er Europa von neuem in Brand gesteckt hat, so ist eS zum Unter­gang in Mord und Brand verurteilt. Gelingt es dem Sozialismus nicht, die imperialistischen Kräfte niederzuhalten, so ist der neue Welürieg unausweichlich. So verschmilzt der Kampf um Friede und Sozialismus, um politische Selbstbestimmung der werktätigen Massen und soziale Freiheit in Eines Von seinem Ausgang hängt das Schicksal der Menschheit ab. Arbeiter und Arbeiterinnen aller Länder! Die Sozialistische Arbeiter-Internationale ruft Euch zu ununterbrochener Wachsamkeit.und höchsterKampf» bereitschaft für den Frieden auf. Ihr habt erkannt, Ihr müßt erkennen, was auf dem Spiele steht. Gerade die letzten Tage, in denen neuerdings von Wien der Kriegsbrand aus­zugehen drohte, haben die ganze Gröhe der Gefahr gezeigt. Nie wieder darf die Internationale wie 1914 zerbrechen vor der Hochflut nationalistischer Lei­denschaft, in welchen Mantel sie sich auch verhülle. Nie wieder darf das Proletariat den Kriegs­losungen der kapitalistischen Mächte, daßdieser Krieg der letzte Krieg" sei, daß aus ihm Gerech­tigkeit, Wohlstand' und Frieden au-gehen werde, Glauben schenken. Aus einem neuen Kriege, wenn er trotz allem über uns hereinbrechen sollte, wird mit unwider­stehlicher Gewalt die proletarische Revolution gegen die fascistischen Kriegshetzer und ihre impe­rialistischen Auftraggeber hervorgehen. Krieg de« Krieg«!, DaS heißt nichts ander«», al» erbarmungs­loser Kamps gegen den Faseismus, volle opfer. «ich« Hingabe an die Bache de» BozialiSmu». ES lebe die Internationale!

Dm DircH der Sezlahsflsdien ArbeHer-McrMOeMle

17 /y. FRITZ ROSENFELD: o*«*(bejutta BIN BOMAN ZWISCHEN TBAUM UND TAO «Dann fordert er den Preis für die Tage im Garten? Fordert er Gold? Fobert er mein Le­ben? Muß ick ihm ewig als Sklave dienen? For­dert er mein Blut oder ist die Qual, di« ich er­litt, ihm Preis genug für dies Spiel?" «Du wirst den Tag erleben,^"/wieder­holt Jv,«warte ruhig". Ich kann die Folter nicht mehr ertragen. Du weiht, wo wir sind. Du weißt, wer mit uns spielt. Hilf uns doch. Zeig uns doch einen Weg aus dieser dreimal verdammten Hölle." ES gibt leinen Weg aus dieser Stadt. ES gibt nur die eine Straße die vom goldenen Tor zum schwarzen Tor führt. Du wirst sie gehen, Pal, du wirst gerufen werden". Du kennst diese Straße. Du kennst den Sinn dieser Straße. Sag mir, wo wir sind!" Pal zitterte am ganzen Körper. Sein Augen waren starr und glanzlos. ,Hch habe diese Straße gebaut, diesen Gar­ten angelegt", sagte Jv.Ich habe die Rühre ge­führt, die die Milch in die Brunnen leiten, ich habe die Quellen von den Bergen bis hierher ge­lockt." «Dann kannst du uns«tten. Ich habe kein Gold und keine Schätze, die ich dir geben könnt«. Ich habe nur mein Leben. Ich will dir dienen, Jv. Wenn du mich mit Axjutta fliehen läßt, so bringe ich sie in Sicherheit und kehr« zu dir zurück, wohin du willst, und diene dir mein Le­ben lang. Ich schwö« es dir. Ich bitte dich auf den Knien: Hilf uns!" Bedächtig hüb Jv die Hand.

,WaS du forderst, liegt nicht in meiner Macht. Ich kann dir, wenn du Betäubung suchst, einen Brunnen zeigen, au» dem Betäubung fließt. Ich kann dir, wenn du Mille suchst, ein Hau­zeigen, daS nie ein Mensch betritt. Aber ich kann daS Tor nicht für dich öffnen, und ich kann das Gesetz, das der He« dieses Gartens erlassen, nicht umstoßen. Selbst wenn ich mein Leben aufs Spiel setzte: ich kann eS nicht umstoßen". Pal stand mit schlaffen Armen, den Kopf gesenkt. Axjutta faßte ihn, er riß sich los, er lehnte sich an einen Baum- die Hand vor der Stirn, wollte nichts sehen, nichts hören. Unter den hohen Zweigen stand er, die Hände vor den Augen. Der Gong rollte, da preßte er di« Fäuste vor die Ohren, aber sein Leib wiegte sich im Takt mit, schneller und schneller, da fraß auch ihn der Gong, zum ersten Male, da überließ er sich dem Gong, obgleich er die Fäuste gegen die Ohren preßte, fester und fester. Der Gong war lauter, der Gong war nicht zu betäuben- der Gong hatte ihn diesmal, der Gong nahm ihn mit, d« Gong saß in seinem Ohr, der Gong befahl ihm: der Gong, der Gong, der ewige Gott diese» Gartens. Da riß Pal Axjutta mit sich fort. Er sah Jv nicht mehr, der ihm nachschaute und den Kopf schüttelte; den alten, weisen Zwergenknopf. Er lief mit Axjutta dem Gong nach, heute gehörte er ganz dem Gong, sie hatten all« recht, dumm war eS, immer zu fragen, wo die anderen glück­lich waren, ein Na«, ein Na« war, wer sich nicht zufrieden gab... Der Palast der Feste strahlte in Licht. Die Fackelträger standen auf den Stufen, die Män­ner wälzten sich schwer die Treppe hinauf, Pal sah nicht die Fackelträger, sah nicht die Männer, sprang über die Stufen, heute fragte^,er keines dieser sta«en Gesichter unter den Helmen mehr, heute stand er nicht mehr abseits. Heute saß er mit Axjutta unter den andem, heute ließ er keinen Blick von den tanzenden Lei ­

bern dort unten auf den steinernen Fliesen, heute sah er nur die Blumen, die im Haare leuchteten, nur die Schleier, die biegsame Gestatten kaum verhüllten, heute sah er nur den goldenen Wagen und die nackte Frau, heute lief auch er gegen das glühende Gitter an, immer wieder rannte er an, und wußte doch, daß«s glühte... Als der Tanz zu Ende war, das Gitter ver­sunken, als Dunkelheit einbrach, griff er nach einem Mädchen, biß sich in die Lippen des Mäd­chens, bog seinen Kopf zurück, verbiß sich in sei­nen Hals, küßte mit heißem Mund Kehle und Hals und Schultern, und biß wieder in diesen Mund, der weich und willig war... And eS rollte der Gong und es rollte der Gong und Pal sich nichts als das Mädchen, dunkle Augen hatte es, dunkles Haar, ganz schmale Fin­ger hatte e», die ihn zu liebkosen begannen, die seinen Leib entlangstrichen tvie die Finger der Hölle, ein einzige» Feuer. Und dann setzte der Gong aus, und die Fanfare kündete neuen Tanz und eine neue Frau auf einem neuen goldenen Wagen... O, der He« dieses Gartens unter­hielt feine Gefangenen, er führte prächtige Spiele für seine Sklaven auf, niemand durfte ihn schel­ten, niemals hatte es in Kerkern solche Schau­spiele gegeben. Schon schob sich der Stein wieder beiseite, sttegen die ersten Frauen herauf, grüne Gewän­der trugen sie heute, rote Rosen im Haar, Reifen hatten sie in der Hand, die mit Blumen um­wunden waren. da sah Pal plötzlich auf, ließ das Mädchen zu Boden sinken, das er im Arm hielt, seine Augen brannten, das Mädchen flam« werte sich an ihn, er schüttelte es ab, seine Augen suchten Axjutta, er fand Axjutta, er sah helle» Haar, seüt Blick traf hell« Augen, er riß Axjutta hoch, bahnte sich einen Weg Wer die Stufen, Flü­che folgten ihm, die Männer schrien, dem einen war er auf die Hand getretm, dem andem hatte er den Becher umgeworfen, er sah nicht, er hörte

nicht, er sah nur Augen, die ihn liebten, Haar, da» er liebte, sah nur Axjutta. Sie standen auf den Stufen, die ins Freie führten, die Tür lag hinter ihnen, das Gewitter der Gier entlud sich hinter ihnen, die stummen Fackelträger sähen sie die Treppe hinunterjagen, große Schatten warfen ihre Gestatten, wehende Schatten. Pal sah nichts mehr, er rannte die Straße hinunter, Axjutta jagte ihm nach, er faßte sie wieder, verlor sie wieder, verschwand hinter Bü­schen, sie jagte ihm nach, ein Lachen begleitete ihn, er llang wie das Lachen Jvs, aber eS konnte auch das Lachen SchaginS sein oder eines ande­ren Räubers, der irgendtvo in diesem Augenblick sein Opfer faßte und erschlug. Dann stürzt Pal hin, in einer Wurzel ver­fing sich sein Fuß, Axjutta warf sich Wer ihn- ihre Hände kühlten seine Stirn« ihre Augen sahen ihn an, schweigend und gut. Eine Weile lag er still» dann hörte er wieder den Gong, dann brüllte wieder sein Blut, dann spannten sich die Finger seiner Hände, griffen Axjutta, der Gong rollte, tasteten ihren Leib äb, der Gong rollte, schoben ihre Kleider beiseite, der Gong rchllte, zerfetzten ihre Kleider, der Gong rollte. Axjutta sich ihn an: da» war ein fremder Pal, in seine» Augen war nicht er, in seinen Augen war ein Tier. Aber sie liebte ihn, unb so liebte sie diese» Tier. , Nur der Gong war da, sonst nichts, nur der ewige Gong dieses Gartens. Da warf Pal sich Wer sie, chr Haar schimmerte hall, ihre Augen waren geschloffen, ihre Arme sanken herab, sie hörte nur den Gong, nur den Gong, und alle» Leben strömte in einem Herzschlatz zusammen. (Fortsetzung folgt.)